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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] Dän.: Hvat skal jette-hoved paa dverge-legem, store skoe til smaae födder; og tvertimod, bonde-fod og herremands skoe. (Prov. dan., 323.)

Lat.: Quo multa, brevi non usurus? (Sutor, 651.)

128 Wemme de Schoh passet, de tüht en an. (Waldeck.) - Curtze, 357, 537; für Oldenburg: Firmenich, I, 232, 21; Frommann, III, 430, 291; für Rastede: Firmenich, III, 27, 41; für Hannover: Schambach, II, 450.

Wöäm de Schoh passt, dä treck sich an. (Schlingmann, 1262.)

Altfries.: Deur de skuur passe, meis öntii. (Hansen, 14.)

Holl.: Dien de schoen past, die trekt hem aan. (Harrebomee, II, 253b.)

129 Wen der Schuch wringet vnd das Weib dringet, der ist ein armer Mann. - Petri, II, 626; Henisch, 753, 41.

130 Wen der Schuh drückt, der hat Ursache zu klagen genug.

Frz.: Assez ecorche, qui le pied tient. (Cahier, 598.)

131 Wen der Schuh drückt, der muss barfuss gehen.

132 Wen der Schuh drückt, der schreit.

133 Wen die Schuhe drücken, der muss sich in Pantoffeln schicken.

134 Wenn die alten Schuhe zerrissen sind, kauft man neue.

Als Fräulein von Zerotin den alten Tetour, der bald nachher starb und dessen Vermögen sie erbte, nicht heirathen wollte, sagte ihr Vater zu ihr: Wenn du den alten Schuh zerrissen hast, kaufst du dir einen neuen.

Böhm.: Zderoue stary strevic koupis sobe novy. (Celakovsky, 389.)

135 Wenn du de Schoie nich wut smeren, sau kannst du den Schauster den Büel (Beutel) smeren. (Hannover.) - Schambach, II, 349.

136 Wenn ein Schuh wohlgemacht und gutes Leder ist, so ist er doch nicht gleich jedermann gerecht. - Sailer, 327.

Ueberrede niemand zu etwas, am allerwenigsten zu einem Gelübde.

137 Wenn neue Schuhe kommen, werden die alten in den Winkel geworfen.

Holl.: Weg oude schoenen, ik heb nieuwe gekregen. (Harrebomee, II, 255b.)

138 Wenn Schuhe auch noch so gut gemacht sind, so können sie doch zu keinem Kopfkissen dienen.

139 Wer auf eines andern Schuhe wartet, bis er todt ist, geht barfuss. - Winckler, VI, 14; Simrock, 9217; Sailer, 278; Braun, I, 3983.

140 Wer auf Schuhe der Gemeinde wartet, der muss barfuss gehen.

Böhm.: Bos chodiva, komu cela ves boty kupuje. (Celakovsky, 199.)

141 Wer auf Schuhe hofft, die er erben soll, muss lange barfuss gehen. - Eiselein, 555.

Engl.: He hath but a cold suit who longs for another man's death. - He that waits for dead men's shoes, may go long enough barefoot. (Bohn II, 84.) - Old man, when thou diest, give me thy doublet. (Bohn I, 57.)

Frz.: A longue corde tire qui d'autrai mort desire. - Qui attend les souliers d'un mort, risque d'aller pieds nus. (Bohn I, 48.)

Holl.: Die op eens dooden schoenen hoopt, heeft nood dat hij lang bloots voets loopt. - Hij heeft wel sterke zolen van doen, die naar eens anders schoenen wachten moet. (Harrebomee, II, 253b u. 254a.)

142 Wer die Schuhe anhat, weiss, wo sie ihn drücken. - Alsatia, 1862-67.

Dän.: Han föler best hvor skoen trykker, som haver den paa. (Prov. dan., 191.)

143 Wer die schuhe vertritt, der gehet nicht müssig. - Lehmann, 524, 11.

Schilderung des geschäftigen Müssigganges.

144 Wer gute Schuhe machen kann, ist auch ein ehrlicher Mann.

Dän.: Erligt at sye skoe, naar laeret ey er stiaelet. (Prov. dan., 146.)

145 Wer Schuhe anhat, glaubt, die ganze Erde ist mit Leder überzogen.

146 Wer seine Schuhe kann selber flicken, der darf sie nicht zum Schuster schicken. - Körte, 5405.

Ueberschrift einen Gedichts von Ch. F. Weisse. (Düsseldorf, II.)


[Spaltenumbruch]

147 Wer seine Schuh mit Dreck besohlt, hat immer beschmuzte Füsse.

Holl.: Leg me die zolen onder de schoenen, zei Govert tegen zijn' schoenlapper, en hij bragt hem twee gedroogde koestronten. (Harrebomee, II, 255a.)

148 Wer sein Scho sick sülwst kann flick'n, de braukt se nich naon Schoster to schick'n. (Altmark.) - Danneil, 277; Schwerin, 80.

Man muss sich so wenig als möglich von andern abhängig machen.

149 Wer von Schuhen und Weibern sich lässt drücken, den soll man ins Narrenhaus schicken.

Schwed.: Skoskaf och qvinnetwang lijdes illa och klädeträng. (Grubb, 726.)

150 Wer von Schuhen vnd Weibern leidet Pein, muss ein grosser Narre sein. - Petri, II, 775.

Lat.: Hunc fatuum fateor, quem calceus urget et uxor. (Loci comm., 132.)

151 Wer weiss, wo die Schuhe drücken, kann sie noch nicht flicken.

"Politik ist Wissenschaft, Regieren ist eine Kunst. Wem der Stiefel zerrissen ist, der unterwirft sich der sachverständigen Einsicht der Schusterjungen. Er erkennt ihn mit vollem Rechte in dem allein noch zuverlässigen Sinne des Worts als eine Autorität an. Er nimmt sich und mit demselben Recht ein Urtheil darüber heraus, ob der Stiefel ihn drückt, aber er blamirte sich nicht durch eine Meinung darüber wie Pfriemen und Ahle gehandhabt werden müssen. Ueber die Staatsflickerei besteht jeder auf dem Recht, eine Meinung zu haben und verkannegiessert die Zeit, die er verwenden könnte, sich die Materialien zu einem Urtheil zu verschaffen." (L. Bucher, Parlamentarismus, Berlin 1855.)

152 Wozu grosse Schuhe an kleinen Füssen. - Simrock, 9220.

153 Zerrissene Schuhe geben nasse Füsse.

Schwed.: Söndriga skoor gjöra wäta föter. (Grubb, 787.)

154 Zieh Schüh oh, bann dich dei Socke dröcke. (Henneberg.)

Wenn dich deine Socken drücken, so ziehe Schuhe an; wird besonders zu einer Katze gesagt, die schreit, wenn sie getreten wird.

155 Zu engen Schuhen weite Nesteln. - Winckler, XVII, 14.

156 Zu enger Schuh drückt, zu weiter schlottert. - Simrock, 9215; Körte, 5409.

157 Zu netten (feinen) Schuhen passt kein grober Rock.

Frz.: Plus le piedestal est beau, plus la statue doit l'etre. (Cahier, 2095.)

158 Zu weite Schuhe sind besser als zu enge.

Auch russisch Altmann VI, 431.

159 Zweierlei Schuh an einem Fuss und zwei Religionen auf einem Kissen, davon mag ich nicht viel wissen. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

*160 All schuh vber einen Leisten machen (schlagen). - Eyering, I, 18 u. 123; Schottel, 1131b; Eiselein, 555; Körte, 5406.

Lat.: Eundem calceum omni pedi inducunt. (Seybold, 160; Frob., 226; Philippi, I, 141; Binder II, 1008; Eiselein, 555; Lang, 8.)

*161 Ar töigt (taugt) in ken alt'n Schuah mehr. - Frommann, VI, 323, 348.

Wenn an jemand kein guter Fetzen ist.

*162 Aus den Schuhen in die Pantoffeln fahren (schlüpfen).

Holl.: De schoenen zijn uitgetrokken, en de sloffen aangedaan. (Harrebomee, II, 253b.)

*163 Damit kann man alle Schuhe schmieren.

*164 Das hab' ich an den Schuhen verschlissen.

*165 Das hab' ich längst an den Schuhen abgelaufen. - Braun, I, 387.

Das ist für mich eine alte Sache, das hab' ich längst gewusst.

Frz.: J'ai su cela il y a longtems.

Holl.: Dat lap ik onder mijne schoenen. - Zijne oude schoenen weten het wel. (Harrebomee, II, 253b u. 255b.)

Lat.: Hoc noveram, prius quam Theognis natus est. (Gellius.) (Binder I, 663; II, 1309.)

*166 Das ist ein Schuh, der jeden drückt. - Parömiakon, 1845.

Von einem allgemeinen Uebel, das viele oder alle betrifft, als Steuern, Krankheit, Tod.

*167 Das ist ein Schuh für meinen Fuss.

Das passt mir ganz, die Sache sagt mir zu.

[Spaltenumbruch] Dän.: Hvat skal jette-hoved paa dverge-legem, store skoe til smaae fødder; og tvertimod, bonde-fod og herremands skoe. (Prov. dan., 323.)

Lat.: Quo multa, brevi non usurus? (Sutor, 651.)

128 Wemme de Schoh passet, de tüht en an. (Waldeck.) – Curtze, 357, 537; für Oldenburg: Firmenich, I, 232, 21; Frommann, III, 430, 291; für Rastede: Firmenich, III, 27, 41; für Hannover: Schambach, II, 450.

Wöäm de Schoh passt, dä treck sich an. (Schlingmann, 1262.)

Altfries.: Deur de skuur passe, meis öntii. (Hansen, 14.)

Holl.: Dien de schoen past, die trekt hem aan. (Harrebomée, II, 253b.)

129 Wen der Schuch wringet vnd das Weib dringet, der ist ein armer Mann.Petri, II, 626; Henisch, 753, 41.

130 Wen der Schuh drückt, der hat Ursache zu klagen genug.

Frz.: Assez écorche, qui le pied tient. (Cahier, 598.)

131 Wen der Schuh drückt, der muss barfuss gehen.

132 Wen der Schuh drückt, der schreit.

133 Wen die Schuhe drücken, der muss sich in Pantoffeln schicken.

134 Wenn die alten Schuhe zerrissen sind, kauft man neue.

Als Fräulein von Zerotin den alten Tetour, der bald nachher starb und dessen Vermögen sie erbte, nicht heirathen wollte, sagte ihr Vater zu ihr: Wenn du den alten Schuh zerrissen hast, kaufst du dir einen neuen.

Böhm.: Zderoue starý střevíc koupíš sobĕ nový. (Čelakovský, 389.)

135 Wenn du de Schoie nich wut smêren, sau kannst du den Schauster den Büel (Beutel) smêren. (Hannover.) – Schambach, II, 349.

136 Wenn ein Schuh wohlgemacht und gutes Leder ist, so ist er doch nicht gleich jedermann gerecht.Sailer, 327.

Ueberrede niemand zu etwas, am allerwenigsten zu einem Gelübde.

137 Wenn neue Schuhe kommen, werden die alten in den Winkel geworfen.

Holl.: Weg oude schoenen, ik heb nieuwe gekregen. (Harrebomée, II, 255b.)

138 Wenn Schuhe auch noch so gut gemacht sind, so können sie doch zu keinem Kopfkissen dienen.

139 Wer auf eines andern Schuhe wartet, bis er todt ist, geht barfuss.Winckler, VI, 14; Simrock, 9217; Sailer, 278; Braun, I, 3983.

140 Wer auf Schuhe der Gemeinde wartet, der muss barfuss gehen.

Böhm.: Bos chodívá, komu celá ves boty kupuje. (Čelakovský, 199.)

141 Wer auf Schuhe hofft, die er erben soll, muss lange barfuss gehen.Eiselein, 555.

Engl.: He hath but a cold suit who longs for another man's death. – He that waits for dead men's shoes, may go long enough barefoot. (Bohn II, 84.) – Old man, when thou diest, give me thy doublet. (Bohn I, 57.)

Frz.: A longue corde tire qui d'autrai mort désire. – Qui attend les souliers d'un mort, risque d'aller pieds nus. (Bohn I, 48.)

Holl.: Die op eens dooden schoenen hoopt, heeft nood dat hij lang bloots voets loopt. – Hij heeft wel sterke zolen van doen, die naar eens anders schoenen wachten moet. (Harrebomée, II, 253b u. 254a.)

142 Wer die Schuhe anhat, weiss, wo sie ihn drücken.Alsatia, 1862-67.

Dän.: Han føler best hvor skoen trykker, som haver den paa. (Prov. dan., 191.)

143 Wer die schuhe vertritt, der gehet nicht müssig.Lehmann, 524, 11.

Schilderung des geschäftigen Müssigganges.

144 Wer gute Schuhe machen kann, ist auch ein ehrlicher Mann.

Dän.: Erligt at sye skoe, naar laeret ey er stiaelet. (Prov. dan., 146.)

145 Wer Schuhe anhat, glaubt, die ganze Erde ist mit Leder überzogen.

146 Wer seine Schuhe kann selber flicken, der darf sie nicht zum Schuster schicken.Körte, 5405.

Ueberschrift einen Gedichts von Ch. F. Weisse. (Düsseldorf, II.)


[Spaltenumbruch]

147 Wer seine Schuh mit Dreck besohlt, hat immer beschmuzte Füsse.

Holl.: Leg me die zolen onder de schoenen, zei Govert tegen zijn' schoenlapper, en hij bragt hem twee gedroogde koestronten. (Harrebomée, II, 255a.)

148 Wer sîn Schô sick sülwst kann flick'n, de brûkt se nich naon Schôster to schick'n. (Altmark.) – Danneil, 277; Schwerin, 80.

Man muss sich so wenig als möglich von andern abhängig machen.

149 Wer von Schuhen und Weibern sich lässt drücken, den soll man ins Narrenhaus schicken.

Schwed.: Skoskaf och qvinnetwång lijdes illa och klädeträng. (Grubb, 726.)

150 Wer von Schuhen vnd Weibern leidet Pein, muss ein grosser Narre sein.Petri, II, 775.

Lat.: Hunc fatuum fateor, quem calceus urget et uxor. (Loci comm., 132.)

151 Wer weiss, wo die Schuhe drücken, kann sie noch nicht flicken.

„Politik ist Wissenschaft, Regieren ist eine Kunst. Wem der Stiefel zerrissen ist, der unterwirft sich der sachverständigen Einsicht der Schusterjungen. Er erkennt ihn mit vollem Rechte in dem allein noch zuverlässigen Sinne des Worts als eine Autorität an. Er nimmt sich und mit demselben Recht ein Urtheil darüber heraus, ob der Stiefel ihn drückt, aber er blamirte sich nicht durch eine Meinung darüber wie Pfriemen und Ahle gehandhabt werden müssen. Ueber die Staatsflickerei besteht jeder auf dem Recht, eine Meinung zu haben und verkannegiessert die Zeit, die er verwenden könnte, sich die Materialien zu einem Urtheil zu verschaffen.“ (L. Bucher, Parlamentarismus, Berlin 1855.)

152 Wozu grosse Schuhe an kleinen Füssen.Simrock, 9220.

153 Zerrissene Schuhe geben nasse Füsse.

Schwed.: Söndriga skoor gjöra wäta föter. (Grubb, 787.)

154 Zieh Schüh oh, bann dich dei Socke dröcke. (Henneberg.)

Wenn dich deine Socken drücken, so ziehe Schuhe an; wird besonders zu einer Katze gesagt, die schreit, wenn sie getreten wird.

155 Zu engen Schuhen weite Nesteln.Winckler, XVII, 14.

156 Zu enger Schuh drückt, zu weiter schlottert.Simrock, 9215; Körte, 5409.

157 Zu netten (feinen) Schuhen passt kein grober Rock.

Frz.: Plus le piédestal est beau, plus la statue doit l'être. (Cahier, 2095.)

158 Zu weite Schuhe sind besser als zu enge.

Auch russisch Altmann VI, 431.

159 Zweierlei Schuh an einem Fuss und zwei Religionen auf einem Kissen, davon mag ich nicht viel wissen.Nass. Schulbl., XIV, 5.

*160 All schuh vber einen Leisten machen (schlagen).Eyering, I, 18 u. 123; Schottel, 1131b; Eiselein, 555; Körte, 5406.

Lat.: Eundem calceum omni pedi inducunt. (Seybold, 160; Frob., 226; Philippi, I, 141; Binder II, 1008; Eiselein, 555; Lang, 8.)

*161 Ar töigt (taugt) in ken alt'n Schuah mehr.Frommann, VI, 323, 348.

Wenn an jemand kein guter Fetzen ist.

*162 Aus den Schuhen in die Pantoffeln fahren (schlüpfen).

Holl.: De schoenen zijn uitgetrokken, en de sloffen aangedaan. (Harrebomée, II, 253b.)

*163 Damit kann man alle Schuhe schmieren.

*164 Das hab' ich an den Schuhen verschlissen.

*165 Das hab' ich längst an den Schuhen abgelaufen.Braun, I, 387.

Das ist für mich eine alte Sache, das hab' ich längst gewusst.

Frz.: J'ai su cela il y a longtems.

Holl.: Dat lap ik onder mijne schoenen. – Zijne oude schoenen weten het wel. (Harrebomée, II, 253b u. 255b.)

Lat.: Hoc noveram, prius quam Theognis natus est. (Gellius.) (Binder I, 663; II, 1309.)

*166 Das ist ein Schuh, der jeden drückt.Parömiakon, 1845.

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*167 Das ist ein Schuh für meinen Fuss.

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[[178]/0184] Dän.: Hvat skal jette-hoved paa dverge-legem, store skoe til smaae fødder; og tvertimod, bonde-fod og herremands skoe. (Prov. dan., 323.) Lat.: Quo multa, brevi non usurus? (Sutor, 651.) 128 Wemme de Schoh passet, de tüht en an. (Waldeck.) – Curtze, 357, 537; für Oldenburg: Firmenich, I, 232, 21; Frommann, III, 430, 291; für Rastede: Firmenich, III, 27, 41; für Hannover: Schambach, II, 450. Wöäm de Schoh passt, dä treck sich an. (Schlingmann, 1262.) Altfries.: Deur de skuur passe, meis öntii. (Hansen, 14.) Holl.: Dien de schoen past, die trekt hem aan. (Harrebomée, II, 253b.) 129 Wen der Schuch wringet vnd das Weib dringet, der ist ein armer Mann. – Petri, II, 626; Henisch, 753, 41. 130 Wen der Schuh drückt, der hat Ursache zu klagen genug. Frz.: Assez écorche, qui le pied tient. (Cahier, 598.) 131 Wen der Schuh drückt, der muss barfuss gehen. 132 Wen der Schuh drückt, der schreit. 133 Wen die Schuhe drücken, der muss sich in Pantoffeln schicken. 134 Wenn die alten Schuhe zerrissen sind, kauft man neue. Als Fräulein von Zerotin den alten Tetour, der bald nachher starb und dessen Vermögen sie erbte, nicht heirathen wollte, sagte ihr Vater zu ihr: Wenn du den alten Schuh zerrissen hast, kaufst du dir einen neuen. Böhm.: Zderoue starý střevíc koupíš sobĕ nový. (Čelakovský, 389.) 135 Wenn du de Schoie nich wut smêren, sau kannst du den Schauster den Büel (Beutel) smêren. (Hannover.) – Schambach, II, 349. 136 Wenn ein Schuh wohlgemacht und gutes Leder ist, so ist er doch nicht gleich jedermann gerecht. – Sailer, 327. Ueberrede niemand zu etwas, am allerwenigsten zu einem Gelübde. 137 Wenn neue Schuhe kommen, werden die alten in den Winkel geworfen. Holl.: Weg oude schoenen, ik heb nieuwe gekregen. (Harrebomée, II, 255b.) 138 Wenn Schuhe auch noch so gut gemacht sind, so können sie doch zu keinem Kopfkissen dienen. 139 Wer auf eines andern Schuhe wartet, bis er todt ist, geht barfuss. – Winckler, VI, 14; Simrock, 9217; Sailer, 278; Braun, I, 3983. 140 Wer auf Schuhe der Gemeinde wartet, der muss barfuss gehen. Böhm.: Bos chodívá, komu celá ves boty kupuje. (Čelakovský, 199.) 141 Wer auf Schuhe hofft, die er erben soll, muss lange barfuss gehen. – Eiselein, 555. Engl.: He hath but a cold suit who longs for another man's death. – He that waits for dead men's shoes, may go long enough barefoot. (Bohn II, 84.) – Old man, when thou diest, give me thy doublet. (Bohn I, 57.) Frz.: A longue corde tire qui d'autrai mort désire. – Qui attend les souliers d'un mort, risque d'aller pieds nus. (Bohn I, 48.) Holl.: Die op eens dooden schoenen hoopt, heeft nood dat hij lang bloots voets loopt. – Hij heeft wel sterke zolen van doen, die naar eens anders schoenen wachten moet. (Harrebomée, II, 253b u. 254a.) 142 Wer die Schuhe anhat, weiss, wo sie ihn drücken. – Alsatia, 1862-67. Dän.: Han føler best hvor skoen trykker, som haver den paa. (Prov. dan., 191.) 143 Wer die schuhe vertritt, der gehet nicht müssig. – Lehmann, 524, 11. Schilderung des geschäftigen Müssigganges. 144 Wer gute Schuhe machen kann, ist auch ein ehrlicher Mann. Dän.: Erligt at sye skoe, naar laeret ey er stiaelet. (Prov. dan., 146.) 145 Wer Schuhe anhat, glaubt, die ganze Erde ist mit Leder überzogen. 146 Wer seine Schuhe kann selber flicken, der darf sie nicht zum Schuster schicken. – Körte, 5405. Ueberschrift einen Gedichts von Ch. F. Weisse. (Düsseldorf, II.) 147 Wer seine Schuh mit Dreck besohlt, hat immer beschmuzte Füsse. Holl.: Leg me die zolen onder de schoenen, zei Govert tegen zijn' schoenlapper, en hij bragt hem twee gedroogde koestronten. (Harrebomée, II, 255a.) 148 Wer sîn Schô sick sülwst kann flick'n, de brûkt se nich naon Schôster to schick'n. (Altmark.) – Danneil, 277; Schwerin, 80. Man muss sich so wenig als möglich von andern abhängig machen. 149 Wer von Schuhen und Weibern sich lässt drücken, den soll man ins Narrenhaus schicken. Schwed.: Skoskaf och qvinnetwång lijdes illa och klädeträng. (Grubb, 726.) 150 Wer von Schuhen vnd Weibern leidet Pein, muss ein grosser Narre sein. – Petri, II, 775. Lat.: Hunc fatuum fateor, quem calceus urget et uxor. (Loci comm., 132.) 151 Wer weiss, wo die Schuhe drücken, kann sie noch nicht flicken. „Politik ist Wissenschaft, Regieren ist eine Kunst. Wem der Stiefel zerrissen ist, der unterwirft sich der sachverständigen Einsicht der Schusterjungen. Er erkennt ihn mit vollem Rechte in dem allein noch zuverlässigen Sinne des Worts als eine Autorität an. Er nimmt sich und mit demselben Recht ein Urtheil darüber heraus, ob der Stiefel ihn drückt, aber er blamirte sich nicht durch eine Meinung darüber wie Pfriemen und Ahle gehandhabt werden müssen. Ueber die Staatsflickerei besteht jeder auf dem Recht, eine Meinung zu haben und verkannegiessert die Zeit, die er verwenden könnte, sich die Materialien zu einem Urtheil zu verschaffen.“ (L. Bucher, Parlamentarismus, Berlin 1855.) 152 Wozu grosse Schuhe an kleinen Füssen. – Simrock, 9220. 153 Zerrissene Schuhe geben nasse Füsse. Schwed.: Söndriga skoor gjöra wäta föter. (Grubb, 787.) 154 Zieh Schüh oh, bann dich dei Socke dröcke. (Henneberg.) Wenn dich deine Socken drücken, so ziehe Schuhe an; wird besonders zu einer Katze gesagt, die schreit, wenn sie getreten wird. 155 Zu engen Schuhen weite Nesteln. – Winckler, XVII, 14. 156 Zu enger Schuh drückt, zu weiter schlottert. – Simrock, 9215; Körte, 5409. 157 Zu netten (feinen) Schuhen passt kein grober Rock. Frz.: Plus le piédestal est beau, plus la statue doit l'être. (Cahier, 2095.) 158 Zu weite Schuhe sind besser als zu enge. Auch russisch Altmann VI, 431. 159 Zweierlei Schuh an einem Fuss und zwei Religionen auf einem Kissen, davon mag ich nicht viel wissen. – Nass. Schulbl., XIV, 5. *160 All schuh vber einen Leisten machen (schlagen). – Eyering, I, 18 u. 123; Schottel, 1131b; Eiselein, 555; Körte, 5406. Lat.: Eundem calceum omni pedi inducunt. (Seybold, 160; Frob., 226; Philippi, I, 141; Binder II, 1008; Eiselein, 555; Lang, 8.) *161 Ar töigt (taugt) in ken alt'n Schuah mehr. – Frommann, VI, 323, 348. Wenn an jemand kein guter Fetzen ist. *162 Aus den Schuhen in die Pantoffeln fahren (schlüpfen). Holl.: De schoenen zijn uitgetrokken, en de sloffen aangedaan. (Harrebomée, II, 253b.) *163 Damit kann man alle Schuhe schmieren. *164 Das hab' ich an den Schuhen verschlissen. *165 Das hab' ich längst an den Schuhen abgelaufen. – Braun, I, 387. Das ist für mich eine alte Sache, das hab' ich längst gewusst. Frz.: J'ai su cela il y a longtems. Holl.: Dat lap ik onder mijne schoenen. – Zijne oude schoenen weten het wel. (Harrebomée, II, 253b u. 255b.) Lat.: Hoc noveram, prius quam Theognis natus est. (Gellius.) (Binder I, 663; II, 1309.) *166 Das ist ein Schuh, der jeden drückt. – Parömiakon, 1845. Von einem allgemeinen Uebel, das viele oder alle betrifft, als Steuern, Krankheit, Tod. *167 Das ist ein Schuh für meinen Fuss. Das passt mir ganz, die Sache sagt mir zu.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [178]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/184>, abgerufen am 09.11.2024.