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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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Slotskante.

De erst up de Slotskante steit, de stött se gau herin. (Ostfries.) - Frommann, IV, 288, 398.

Wer erst am Ufer des Grabens steht, den stossen sie ganz hinein.


Sluckern.

* He sluckert up as wild reit (Rohr, Schilf). - Lübben.


Slump.

*1 Dat is en Slump, wenn en Soldat in den Himmel kummt. - Marahrens, 36.

*2 'T is man 'n Slump1, wenn 'n Edd'lmann in'n Himmel kümmt. (Altmark.) - Danneil, 259.

1) Glücklicher Zufall, auf den nicht gerechnet werden kann. - Bei den Ostfriesen haben nach Kern (386) die Soldaten (die frühern Landsknechte und Söldner) dies Schicksal.


Slumpslapp.

* Dat is'n Slumpslap1. - Eichwald, 1731.

1) D. i. ein blosser Zufall. Bei Kern (740) mit dem Zusatz: Twalf Eier un dartein Kükens.


Slur.

Beter 'n Slur (Pantoffel) an de Want as nix daran. (Oldenburg.) - Frommann, II, 393, 64; Bueren, 72; Kern, 1067.


Smächterig.

*1 Smächterg as en Rüe. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 163, 142.

*2 So smächterig1 as 'ne Keärkenmeus2. - Frommann, V, 163, 142.

1) Hungrig, von Smacht = Hunger.

2) Kirchenmaus.


Smak.

Smak (klatsch), har de Döüwel sagt, doa smit hä 'ne oalle Fot an de Wand. (Halver in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 262, 70.


Smaland.

Smaland ist grob aber treu.

Lat.: Aspera malandia, sed regi suo fida. (Beiche, 204.)


Smantpöttchen.

Wei dat Smantpöttchen nit vör de Katten wart, wer besnopet1 un beslickert2. (Westf.)

1) Benascht.

2) Slicken, slecken = naschen, lecken.


Smaragd.

Was beim Smaragd liegt, wird grün. - Parömiakon, 2050.

Scheint wenigstens grün. Vom Einfluss des guten Beispiels.


Smart.

Smart hat die rechte Art.

Nämlich die richtige amerikanische Art, die darin besteht, das Streben nach Gewinn zur ausschliesslichen Triebfeder aller Handlungen zu machen. Nirgends in der Welt verdient der gesammte Verkehr der Gesellschaft so sehr den Namen eines Wettrennens nach dem goldenen Kalbe als in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Der Ausdruck "Smart" ist daher dort geboren. Smart muss der Mann sein, wenn er nicht in dem Wühlen und Wogen des täglichen Treibens unter die Füsse kommen und zertreten werden will. Ist er smart, dann ist er von der rechten Art. Das Wort ist durch ein einziges deutsches Wort gar nicht zu übersetzen, weil die Sache selbst in Deutschland gefehlt hat. Es kann ebenso gut Lob als Vorwurf enthalten. Ein smarter Mann kann thätig, rührig, pfiffig, verschmitzt, heute Wohlthäter, morgen Spitzbube, er kann zu allem fähig sein; doch stets so, dass die heilige Hermandad ihn nie fassen und der blinden Themis zur Sühne überliefern kann. (Vgl. Wächter am Erie vom 28. Nov. 1873.)


Smejer.

Smejer1 - Kälerbedräjer. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 63.

1) Eine Traubengattung, über welche der Aufsatz von Joh. Fabinis im Mediascher Gymnasialprogramm für 1860 zu vergleichen ist.


Smusken.

* He smuskert as en Jesel, dei 'n Pund Braut kriegen heat. (Westf.)


Smutzern.

* He smuzert1 as Vit's Hund. (Holst.) - Schütze, IV, 134.

1) Auch smustern, für das hochdeutsche schmunzeln, in sich hineinlächeln.


Snaatleeber.

* Hi as nogh an greenen Snaatleeber. (Amrum.) - Haupt, VIII, 356, 96.

Er ist noch ein grüner Gelbschnabel.


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Snarren.

* Hä snarrede1 üm sik as 'ne Beietelteiewe2. (Iserlohn.) - Frommann, V, 163, 146.

1) Hier = snawen, snappen, schnell den Kopf bewegen, um zu beissen.

2) Bissige Hündin, Bietel von beissen.


Snoppenkiel.

* Hei is en Snoppenkiel. (Hildesheim.) - Firmenich, I, 185, 15.

Auch Flahensnute, ein snodderig Junge, d. i. ein Rotzbube, Rotzlöffel. Das Wort Snoppenkiel bezeichnet die Unreinigkeiten aus der Nase.


Snött.

* He hett ken Snött1 in den Kopp. (Ostfries.) - Frommann, V, 430, 541.

1) Nasenschleim, Rotz; hier scherzhaft = Gehirn.


So.

1 Einmal so, einmal so, sagte der trunkene Bauer, und zog seine Strümpfe verkehrt an.

Holl.: Hoe menigmaal vergaat ons het gedenken, zei dronken Joost, en hij trok zijne kousen verkeerd aan. (Harrebomee, I, 444b.)

2 Kommst du mir so, so komm ich dir so!

Ein Feldherr soll infolge der Aufforderung, einen Schlachtplan zu entwerfen, zwei starke Striche, den einen von oben nach unten, den andern von unten nach oben gezogen und dabei die obigen Worte mit der Hinzufügung gesprochen haben: Nach diesem Plane schlage ich den Feind. Wahrscheinlich ist der Ausspruch schon Sprichwort gewesen, wiewol angenommen wird, dass er es durch obige Veranlassung geworden ist.

3 Sau du mie, sau ik die. (Waldeck.) - Firmenich, I, 326, 45; Curtze, 327, 153; für Hannover: Schambach, II, 46.

4 Si säu, dat ruimed, sach de Biur, doa was hai fanner Ledder follen. (Hemer in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 255, 25.

*5 A iss ju sunste nich a su. - Gomolcke, 136.

*6 Da wött i net so machen. (Rottenburg.)

Nicht die Hand darum oder deshalb umkehren, mit der Geberde des Handumdrehens.

*7 Das ist so und so. - Lohrengel, II, 76.

*8 Dat is nich so, as: sett di man rup. (Pommern.)

Das geht nicht so leicht.

*9 Dat is nich so, as: sühst mei wol.

*10 Datt is ni immer so, as datt von buden (aussen) utsägt (aussieht). (Rendsburg.)

*11 Datt öss man nich so so, dat öss höre se. - Frischbier2, 3538.

*12 Es geht nur so so!

Nur mittelmässig, weder gut noch schlecht. Ausdruck der Bedenklichkeit.

Frz.: Entre le zist et le zest. (Lendroy, 1468.)

*13 Es ist gerade so, wie wenn man in den Hundestall nach Brot käme. - Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239.

*14 'S eis nich dam a su. (Schles.) - Frommann, III, 415, 576.

Starke Verneinung.

*15 So bis an mein (dein) seliges Ende.

Möge es bleiben, fortgehen. Redensart bei einem hohen Grade von Wohlbefinden, Wohlergehen. Man sagt auch: Danke Gott, wenn es dir bis an dein seliges Ende so geht. "Es hesst bey mir: immer a su und inde a su." (Keller, 141a.)

*16 So oder so, gegeben oder genommen. - Eiselein, 570.

*17 Su, wie su, 's gilt halt. (Oberlausitz.)

Sprache der Rechthaber.

*18 Weder so, noch so.

Poln.: Ni z tad, ni z owad! Ni sak, ni tak. (Lompa, 24.)

*19 Wenn es so nicht geht, muss man's anders anfangen.


Soad.

* Se äten alle Doag Soad un Broad. (Mecklenburg.) - Frommann, II, 225.

Gesottenes und Gebratenes.


Sobiechen.

* He öss ut Sobieche, wo se den Dag met Stange anbreke. - Frischbier2, 3523.


Socher.

1 Bis der Socher sich besinnt, besinnt sich der Mochsin ach. - Tendlau, 880.

Beim Handel gilt es meist, sich rasch zu entschliessen, durch langes Zögern geht nicht selten der sich bietende

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Slôtskante.

De êrst up de Slôtskante steit, de stött se gau herin. (Ostfries.) – Frommann, IV, 288, 398.

Wer erst am Ufer des Grabens steht, den stossen sie ganz hinein.


Sluckern.

* He sluckert up as wild reit (Rohr, Schilf).Lübben.


Slump.

*1 Dat is en Slump, wenn en Soldât in den Himmel kummt.Marahrens, 36.

*2 'T is man 'n Slump1, wenn 'n Edd'lmann in'n Himmel kümmt. (Altmark.) – Danneil, 259.

1) Glücklicher Zufall, auf den nicht gerechnet werden kann. – Bei den Ostfriesen haben nach Kern (386) die Soldaten (die frühern Landsknechte und Söldner) dies Schicksal.


Slumpslapp.

* Dat is'n Slumpslap1.Eichwald, 1731.

1) D. i. ein blosser Zufall. Bei Kern (740) mit dem Zusatz: Twalf Eier un dartein Kükens.


Slur.

Beter 'n Slur (Pantoffel) an de Want as nix daran. (Oldenburg.) – Frommann, II, 393, 64; Bueren, 72; Kern, 1067.


Smächterig.

*1 Smächterg as en Rüe. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 142.

*2 So smächterig1 as 'ne Kéärkenméus2.Frommann, V, 163, 142.

1) Hungrig, von Smacht = Hunger.

2) Kirchenmaus.


Smak.

Smak (klatsch), har de Döüwel sagt, doa smit hä 'ne oalle Fot an de Wand. (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 262, 70.


Smaland.

Småland ist grob aber treu.

Lat.: Aspera malandia, sed regi suo fida. (Beiche, 204.)


Smantpöttchen.

Wei dat Smantpöttchen nit vör de Katten wart, wer besnopet1 un beslickert2. (Westf.)

1) Benascht.

2) Slicken, slecken = naschen, lecken.


Smaragd.

Was beim Smaragd liegt, wird grün.Parömiakon, 2050.

Scheint wenigstens grün. Vom Einfluss des guten Beispiels.


Smart.

Smart hat die rechte Art.

Nämlich die richtige amerikanische Art, die darin besteht, das Streben nach Gewinn zur ausschliesslichen Triebfeder aller Handlungen zu machen. Nirgends in der Welt verdient der gesammte Verkehr der Gesellschaft so sehr den Namen eines Wettrennens nach dem goldenen Kalbe als in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Der Ausdruck „Smart“ ist daher dort geboren. Smart muss der Mann sein, wenn er nicht in dem Wühlen und Wogen des täglichen Treibens unter die Füsse kommen und zertreten werden will. Ist er smart, dann ist er von der rechten Art. Das Wort ist durch ein einziges deutsches Wort gar nicht zu übersetzen, weil die Sache selbst in Deutschland gefehlt hat. Es kann ebenso gut Lob als Vorwurf enthalten. Ein smarter Mann kann thätig, rührig, pfiffig, verschmitzt, heute Wohlthäter, morgen Spitzbube, er kann zu allem fähig sein; doch stets so, dass die heilige Hermandad ihn nie fassen und der blinden Themis zur Sühne überliefern kann. (Vgl. Wächter am Erie vom 28. Nov. 1873.)


Smejer.

Smejer1 – Kälerbedräjer. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 63.

1) Eine Traubengattung, über welche der Aufsatz von Joh. Fabinis im Mediascher Gymnasialprogramm für 1860 zu vergleichen ist.


Smusken.

* He smuskert as en Jesel, dei 'n Pund Braut kriegen heat. (Westf.)


Smutzern.

* He smuzert1 as Vit's Hund. (Holst.) – Schütze, IV, 134.

1) Auch smustern, für das hochdeutsche schmunzeln, in sich hineinlächeln.


Snaatleeber.

* Hi as nogh an greenen Snaatleeber. (Amrum.) – Haupt, VIII, 356, 96.

Er ist noch ein grüner Gelbschnabel.


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Snarren.

* Hä snarrede1 üm sik as 'ne Bîeteltîewe2. (Iserlohn.) – Frommann, V, 163, 146.

1) Hier = snawen, snappen, schnell den Kopf bewegen, um zu beissen.

2) Bissige Hündin, Bietel von beissen.


Snoppenkiel.

* Hei is en Snoppenkiel. (Hildesheim.) – Firmenich, I, 185, 15.

Auch Flahensnute, ein snodderig Junge, d. i. ein Rotzbube, Rotzlöffel. Das Wort Snoppenkiel bezeichnet die Unreinigkeiten aus der Nase.


Snött.

* He hett kên Snött1 in den Kopp. (Ostfries.) – Frommann, V, 430, 541.

1) Nasenschleim, Rotz; hier scherzhaft = Gehirn.


So.

1 Einmal so, einmal so, sagte der trunkene Bauer, und zog seine Strümpfe verkehrt an.

Holl.: Hoe menigmaal vergaat ons het gedenken, zei dronken Joost, en hij trok zijne kousen verkeerd aan. (Harrebomée, I, 444b.)

2 Kommst du mir so, so komm ich dir so!

Ein Feldherr soll infolge der Aufforderung, einen Schlachtplan zu entwerfen, zwei starke Striche, den einen von oben nach unten, den andern von unten nach oben gezogen und dabei die obigen Worte mit der Hinzufügung gesprochen haben: Nach diesem Plane schlage ich den Feind. Wahrscheinlich ist der Ausspruch schon Sprichwort gewesen, wiewol angenommen wird, dass er es durch obige Veranlassung geworden ist.

3 Sau du mie, sau ik die. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 45; Curtze, 327, 153; für Hannover: Schambach, II, 46.

4 Si säu, dat ruimed, sach de Biur, doa was hai fanner Ledder follen. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 25.

*5 A iss ju sunste nich a su.Gomolcke, 136.

*6 Da wött i net so machen. (Rottenburg.)

Nicht die Hand darum oder deshalb umkehren, mit der Geberde des Handumdrehens.

*7 Das ist so und so.Lohrengel, II, 76.

*8 Dat is nich so, as: sett di man rup. (Pommern.)

Das geht nicht so leicht.

*9 Dat is nich sô, as: sühst mî wol.

*10 Datt is ni immer so, as datt von buden (aussen) utsägt (aussieht). (Rendsburg.)

*11 Datt öss man nich so so, dat öss höre se.Frischbier2, 3538.

*12 Es geht nur so so!

Nur mittelmässig, weder gut noch schlecht. Ausdruck der Bedenklichkeit.

Frz.: Entre le zist et le zest. (Lendroy, 1468.)

*13 Es ist gerade so, wie wenn man in den Hundestall nach Brot käme.Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239.

*14 'S îs nich dâm a su. (Schles.) – Frommann, III, 415, 576.

Starke Verneinung.

*15 So bis an mein (dein) seliges Ende.

Möge es bleiben, fortgehen. Redensart bei einem hohen Grade von Wohlbefinden, Wohlergehen. Man sagt auch: Danke Gott, wenn es dir bis an dein seliges Ende so geht. „Es hesst bey mir: immer a su und inde a su.“ (Keller, 141a.)

*16 So oder so, gegeben oder genommen.Eiselein, 570.

*17 Su, wie su, 's gilt halt. (Oberlausitz.)

Sprache der Rechthaber.

*18 Weder so, noch so.

Poln.: Ni z tąd, ni z owąd! Ni sak, ni tak. (Lompa, 24.)

*19 Wenn es so nicht geht, muss man's anders anfangen.


Soad.

* Se äten alle Doag Soad un Broad. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 225.

Gesottenes und Gebratenes.


Sobiechen.

* He öss ut Sobieche, wo se den Dag met Stange anbreke.Frischbier2, 3523.


Sôcher.

1 Bis der Sôcher sich besinnt, besinnt sich der Mochsin âch.Tendlau, 880.

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[[295]/0301] Slôtskante. De êrst up de Slôtskante steit, de stött se gau herin. (Ostfries.) – Frommann, IV, 288, 398. Wer erst am Ufer des Grabens steht, den stossen sie ganz hinein. Sluckern. * He sluckert up as wild reit (Rohr, Schilf). – Lübben. Slump. *1 Dat is en Slump, wenn en Soldât in den Himmel kummt. – Marahrens, 36. *2 'T is man 'n Slump1, wenn 'n Edd'lmann in'n Himmel kümmt. (Altmark.) – Danneil, 259. 1) Glücklicher Zufall, auf den nicht gerechnet werden kann. – Bei den Ostfriesen haben nach Kern (386) die Soldaten (die frühern Landsknechte und Söldner) dies Schicksal. Slumpslapp. * Dat is'n Slumpslap1. – Eichwald, 1731. 1) D. i. ein blosser Zufall. Bei Kern (740) mit dem Zusatz: Twalf Eier un dartein Kükens. Slur. Beter 'n Slur (Pantoffel) an de Want as nix daran. (Oldenburg.) – Frommann, II, 393, 64; Bueren, 72; Kern, 1067. Smächterig. *1 Smächterg as en Rüe. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 142. *2 So smächterig1 as 'ne Kéärkenméus2. – Frommann, V, 163, 142. 1) Hungrig, von Smacht = Hunger. 2) Kirchenmaus. Smak. Smak (klatsch), har de Döüwel sagt, doa smit hä 'ne oalle Fot an de Wand. (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 262, 70. Smaland. Småland ist grob aber treu. Lat.: Aspera malandia, sed regi suo fida. (Beiche, 204.) Smantpöttchen. Wei dat Smantpöttchen nit vör de Katten wart, wer besnopet1 un beslickert2. (Westf.) 1) Benascht. 2) Slicken, slecken = naschen, lecken. Smaragd. Was beim Smaragd liegt, wird grün. – Parömiakon, 2050. Scheint wenigstens grün. Vom Einfluss des guten Beispiels. Smart. Smart hat die rechte Art. Nämlich die richtige amerikanische Art, die darin besteht, das Streben nach Gewinn zur ausschliesslichen Triebfeder aller Handlungen zu machen. Nirgends in der Welt verdient der gesammte Verkehr der Gesellschaft so sehr den Namen eines Wettrennens nach dem goldenen Kalbe als in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Der Ausdruck „Smart“ ist daher dort geboren. Smart muss der Mann sein, wenn er nicht in dem Wühlen und Wogen des täglichen Treibens unter die Füsse kommen und zertreten werden will. Ist er smart, dann ist er von der rechten Art. Das Wort ist durch ein einziges deutsches Wort gar nicht zu übersetzen, weil die Sache selbst in Deutschland gefehlt hat. Es kann ebenso gut Lob als Vorwurf enthalten. Ein smarter Mann kann thätig, rührig, pfiffig, verschmitzt, heute Wohlthäter, morgen Spitzbube, er kann zu allem fähig sein; doch stets so, dass die heilige Hermandad ihn nie fassen und der blinden Themis zur Sühne überliefern kann. (Vgl. Wächter am Erie vom 28. Nov. 1873.) Smejer. Smejer1 – Kälerbedräjer. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 63. 1) Eine Traubengattung, über welche der Aufsatz von Joh. Fabinis im Mediascher Gymnasialprogramm für 1860 zu vergleichen ist. Smusken. * He smuskert as en Jesel, dei 'n Pund Braut kriegen heat. (Westf.) Smutzern. * He smuzert1 as Vit's Hund. (Holst.) – Schütze, IV, 134. 1) Auch smustern, für das hochdeutsche schmunzeln, in sich hineinlächeln. Snaatleeber. * Hi as nogh an greenen Snaatleeber. (Amrum.) – Haupt, VIII, 356, 96. Er ist noch ein grüner Gelbschnabel. Snarren. * Hä snarrede1 üm sik as 'ne Bîeteltîewe2. (Iserlohn.) – Frommann, V, 163, 146. 1) Hier = snawen, snappen, schnell den Kopf bewegen, um zu beissen. 2) Bissige Hündin, Bietel von beissen. Snoppenkiel. * Hei is en Snoppenkiel. (Hildesheim.) – Firmenich, I, 185, 15. Auch Flahensnute, ein snodderig Junge, d. i. ein Rotzbube, Rotzlöffel. Das Wort Snoppenkiel bezeichnet die Unreinigkeiten aus der Nase. Snött. * He hett kên Snött1 in den Kopp. (Ostfries.) – Frommann, V, 430, 541. 1) Nasenschleim, Rotz; hier scherzhaft = Gehirn. So. 1 Einmal so, einmal so, sagte der trunkene Bauer, und zog seine Strümpfe verkehrt an. Holl.: Hoe menigmaal vergaat ons het gedenken, zei dronken Joost, en hij trok zijne kousen verkeerd aan. (Harrebomée, I, 444b.) 2 Kommst du mir so, so komm ich dir so! Ein Feldherr soll infolge der Aufforderung, einen Schlachtplan zu entwerfen, zwei starke Striche, den einen von oben nach unten, den andern von unten nach oben gezogen und dabei die obigen Worte mit der Hinzufügung gesprochen haben: Nach diesem Plane schlage ich den Feind. Wahrscheinlich ist der Ausspruch schon Sprichwort gewesen, wiewol angenommen wird, dass er es durch obige Veranlassung geworden ist. 3 Sau du mie, sau ik die. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 45; Curtze, 327, 153; für Hannover: Schambach, II, 46. 4 Si säu, dat ruimed, sach de Biur, doa was hai fanner Ledder follen. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 25. *5 A iss ju sunste nich a su. – Gomolcke, 136. *6 Da wött i net so machen. (Rottenburg.) Nicht die Hand darum oder deshalb umkehren, mit der Geberde des Handumdrehens. *7 Das ist so und so. – Lohrengel, II, 76. *8 Dat is nich so, as: sett di man rup. (Pommern.) Das geht nicht so leicht. *9 Dat is nich sô, as: sühst mî wol. *10 Datt is ni immer so, as datt von buden (aussen) utsägt (aussieht). (Rendsburg.) *11 Datt öss man nich so so, dat öss höre se. – Frischbier2, 3538. *12 Es geht nur so so! Nur mittelmässig, weder gut noch schlecht. Ausdruck der Bedenklichkeit. Frz.: Entre le zist et le zest. (Lendroy, 1468.) *13 Es ist gerade so, wie wenn man in den Hundestall nach Brot käme. – Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239. *14 'S îs nich dâm a su. (Schles.) – Frommann, III, 415, 576. Starke Verneinung. *15 So bis an mein (dein) seliges Ende. Möge es bleiben, fortgehen. Redensart bei einem hohen Grade von Wohlbefinden, Wohlergehen. Man sagt auch: Danke Gott, wenn es dir bis an dein seliges Ende so geht. „Es hesst bey mir: immer a su und inde a su.“ (Keller, 141a.) *16 So oder so, gegeben oder genommen. – Eiselein, 570. *17 Su, wie su, 's gilt halt. (Oberlausitz.) Sprache der Rechthaber. *18 Weder so, noch so. Poln.: Ni z tąd, ni z owąd! Ni sak, ni tak. (Lompa, 24.) *19 Wenn es so nicht geht, muss man's anders anfangen. Soad. * Se äten alle Doag Soad un Broad. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 225. Gesottenes und Gebratenes. Sobiechen. * He öss ut Sobieche, wo se den Dag met Stange anbreke. – Frischbier2, 3523. Sôcher. 1 Bis der Sôcher sich besinnt, besinnt sich der Mochsin âch. – Tendlau, 880. Beim Handel gilt es meist, sich rasch zu entschliessen, durch langes Zögern geht nicht selten der sich bietende

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [295]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/301>, abgerufen am 22.11.2024.