Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 253 Wenn das Schaf blökt, hat es einen Bissen verloren. 254 Wenn das Schaf blos die Wolle verliert, so kann es von Glück sagen. 255 Wenn das Schaf den Wolff saugt, so gilts seinen Balg. - Lehmann, 910, 39. 256 Wenn das Schaf einen Träger findet, lässt's den Kopf herabhängen. (Surinam.) Von jemand, der selbst gar nichts thun will, der, wenn er Hülfe findet, es um so bequemer haben will, je bequemer man es ihm macht. 257 Wenn das Schaf gestohlen ist, so sagt der Schäfer: der Wolf hat's gethan. - Sailer, 60; Simrock, 11779; Schulfreund, 87, 102; Schmitz, I, 188, 80. 258 Wenn das Schaf stirbt, lässt es seiner Haut das Elend zurück. (Surinam.) Von jemand, der Elend eingebrockt hat, das er andern zum Aussuppen überlässt, oder der Schulden hinterlassen, die andere bezahlen müssen. 259 Wenn das Schaf todt ist, gibt es keine Wolle mehr. It.: In pecora morta non cresce lana. ( Pazzaglia, 188, 3.) 260 Wenn das Schaf todt ist, ist es gleich, wie (ob) man ihm die Haut abzieht. So fühlt es nicht, sagen die Türken, dass man ihm das Fell abzieht. (Weigel.) 261 Wenn das Schaf todt ist, schert man ihm keine Wolle mehr ab. - Winckler, VII, 51. 262 Wenn das Schaf todt ist, trägt es keine Wolle mehr. Holl.: Als het shaap dood is, groeit de wol niet meer. (Harrebomee, II, 237.) 263 Wenn das Schaf vom Fuchse kauft, so hat es theure Waare. - Sprichwörtergarten, 255. 264 Wenn das Schaf will den Wolf wecken (necken), so muss es das Fell herstrecken. - Lehmann, 262, 24 u. 842, 10. Dän.: Vil faaret vaekke ulven, mister det skindet. (Prov. dan., 149.) 265 Wenn das Schaff blehet, so verleurts das Futter aussm Mundt. - Lehmann, 558, 3 u. 713, 41. 266 Wenn de Schape Water seiet, sau wilt se saupen. - Schambach, II, 474. Wird gern auf Kinder angewandt, welche, sobald sie Wasser sehen, trinken wollen. 267 Wenn die Schaf den Löwen Predigen vnnd sie from wollen machen, so gilts jhren Beltz. - Lehmann, 462, 21. 268 Wenn die Schaf den Wolff zum Schutzherrn erwehlen, so müssen sie jhre Haut in acht nehmen. (S. Frosch 63, Huhn 177, Pferd 691 und Taube.) Lehmann, 70, 11. 269 Wenn die Schafe blöken, fällt ihnen das Futter aus dem Maule. - Simrock, 8806. Dän.: Naar faaret breger, mister det foeret af munden. (Prov. dan., 149.) Holl.: Als het schaap blaat, is het een' best kwijt. (Harrebomee, II, 237.) 270 Wenn die Schafe sich abends (im October) nicht gern eintreiben lassen, so fällt im Winter viel Schnee. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 53. 271 Wenn die Schafe zu Martini gehen im Trocknen, so gehen sie zu Weihnachten im Pfuhl. 272 Wenn die Schaff dem Hirten weder Woll noch Milch geben, muss er dabey verderben vnnd die Schaff mit jhme. - Lehmann, 679, 216. Dän.: Naar faarene ville hverken give melk eller uld, forderves hyrden, og faarene med hannem. (Prov. dan., 149.) 273 Wenn ein Schaf blökt, blöken die andern auch. Holl.: Als een shaap blaat, zoo blaten ze allen. (Harrebomee, II, 237a.) 274 Wenn Ein Schaf flieht, so fliehen alle. Dän.: Naar et faar löber, löbe de alle. (Prov. dan., 148.) 275 Wenn Ein Schaf flieht, so laufen alle davon. - Sailer, 163. 276 Wenn ein Schaf geschoren ist, kommt das andere dran. Böhm.: Ovecku strihou a druha tehoz cekej. (Celakovsky, 250.) [Spaltenumbruch] 277 Wenn ein Schaf reist ausser Lands, bleibt es doch ein dummer Hans. Holl.: Al reist een leeg hoofd buiten's lands, hij blijft nogtans een domme gans. (Harrebomee, II, 5.) 278 Wenn ein Schaf über die Brücke (durch das Thor u. s. w.) geht, so folgen mehr. Holl.: Als een schaap over den dam (de brug, den post) is, volgen er meer. 279 Wenn ein Schaf über die Brücke ist, folgen alle die andern nach. Holl.: Daer een schope voor gaet, volghen die anderen na. (Tunn., 6, 3; Bohn I, 298.) Lat.: Hic primam relique comitantur oves et ubique. (Fallersleben, 163.) 280 Wenn jemand deine Schafe tränken soll, so schöpfe seinen Kamelen zuerst. 281 Wenn jhnen die Schaff lassen Hundszähn einsetzen, müssen die Schäfer eisern Handschuh anziehn, wann sie da melken oder scheren wollen. - Lehmann, 842, 12. 282 Wenn man den Schafen die Haut nimmt, tragen sie keine Wolle mehr. 283 Wenn man den schafen die woll vnzeitig nimmt, so werden sie kranck oder sterben gar. - Lehmann, 845, 40. Dän.: Klipper man faarene i utide, saa blive de syge eller döe deraf. (Prov. dan., 149.) 284 Wenn man die Schafe schert, so zittern die Lämmer. - Frischbier2, 3237; Blass, 21. In Warschau jüdisch-deutsch: Wenn män schert die Schuf', zittern die Lämmer. 285 Wenn 'nen Schap schit, wedeln all de annern mit 'n Stert. (Süderdithmarschen.) 286 Wenn Schaf und Wolf sich auch ähnlich kleiden, man kann an den Zähnen sie unterscheiden. 287 Wenn sind die Schaf vnd Lemmer dein, so lass den Wolff nicht Hüter sein. - Petri, II, 673. 288 Wenn zwei um ein Schaf streiten, so wird's zum Friedensbraten. - Sprichwörtergarten, 184. Wenn zwei Parteien um etwas hartnäckig streiten, so wird es gewöhnlich in Kosten aufgelöst. 289 Wer das Schaf hat, dem gehört auch die Wolle. Engl.: Shear sheep, that have them. (Bohn II, 131.) Lat.: Accessorium sequitur suum principale. (Binder II, 36; Altdorf, 136.) 290 Wer das Schaf nicht geben will, der verliert wol die Kuh. In Astrachan heisst es ironisch: Wenn du dem Khan das Schaf nicht geben kannst, so gib ihm das Kamel. 291 Wer das Schaf schlachtet, kann's nicht mehr scheren. 292 Wer die Schafe hütet, hütet auch die Wolle. - Altmann V, 86. 293 Wer die Schafe nicht füttert, dem tragen sie keine Wolle. Die Russen: Wer seinen Schafen das Gras weigert, der verwehrt ihnen die Wolle. (Altmann VI, 427.) 294 Wer die Schafe schert vor Sanct-Urban (25. Mai), schert für die Raf (Raben) und für die Kroan (Krähen). (Köln.) - Boebel, 26 u. 96. 295 Wer die Schafe schert vor Sanct-Voos (Servatius), der macht daraus ein Oos. (Euskirchen.) - Boebel, 24. 296 Wer die Schafe schiert, dem wird die Wolle. - Eiselein, 542; Simrock, 8812. Mhd.: Ir enruochot wer diu schafe schirt, daz ot in diu wolle wirt. (Buch der Rügen.) (Zingerle, 179.) 297 Wer die Schafe schneidt vor Orbe, der muss sie nach Haus tragen im Korbe. 298 Wer die Schafe weidet, der hat sie. Die Neugriechen: Wer Schafe hat, der hat die Schafe; und wer sie weidet, der frisst die Schafe. (Sanders, 82.) 299 Wer die Schafe zweimal zählt, hat keine Zeit verloren. 300 Wer nur Ein Schaf hat, der redet gern vom Wollmarkt. 301 Wer Schaf' und Kühe halten mag, dem sagt ein jeder guten Tag. Holl.: Als men shaapen en eene koe heeft, dan zegt ons iederen goeden dag. (Harrebomee, II, 237a.) [Spaltenumbruch] 253 Wenn das Schaf blökt, hat es einen Bissen verloren. 254 Wenn das Schaf blos die Wolle verliert, so kann es von Glück sagen. 255 Wenn das Schaf den Wolff saugt, so gilts seinen Balg. – Lehmann, 910, 39. 256 Wenn das Schaf einen Träger findet, lässt's den Kopf herabhängen. (Surinam.) Von jemand, der selbst gar nichts thun will, der, wenn er Hülfe findet, es um so bequemer haben will, je bequemer man es ihm macht. 257 Wenn das Schaf gestohlen ist, so sagt der Schäfer: der Wolf hat's gethan. – Sailer, 60; Simrock, 11779; Schulfreund, 87, 102; Schmitz, I, 188, 80. 258 Wenn das Schaf stirbt, lässt es seiner Haut das Elend zurück. (Surinam.) Von jemand, der Elend eingebrockt hat, das er andern zum Aussuppen überlässt, oder der Schulden hinterlassen, die andere bezahlen müssen. 259 Wenn das Schaf todt ist, gibt es keine Wolle mehr. It.: In pecora morta non cresce lana. ( Pazzaglia, 188, 3.) 260 Wenn das Schaf todt ist, ist es gleich, wie (ob) man ihm die Haut abzieht. 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253 Wenn das Schaf blökt, hat es einen Bissen verloren.
254 Wenn das Schaf blos die Wolle verliert, so kann es von Glück sagen.
255 Wenn das Schaf den Wolff saugt, so gilts seinen Balg. – Lehmann, 910, 39.
256 Wenn das Schaf einen Träger findet, lässt's den Kopf herabhängen. (Surinam.)
Von jemand, der selbst gar nichts thun will, der, wenn er Hülfe findet, es um so bequemer haben will, je bequemer man es ihm macht.
257 Wenn das Schaf gestohlen ist, so sagt der Schäfer: der Wolf hat's gethan. – Sailer, 60; Simrock, 11779; Schulfreund, 87, 102; Schmitz, I, 188, 80.
258 Wenn das Schaf stirbt, lässt es seiner Haut das Elend zurück. (Surinam.)
Von jemand, der Elend eingebrockt hat, das er andern zum Aussuppen überlässt, oder der Schulden hinterlassen, die andere bezahlen müssen.
259 Wenn das Schaf todt ist, gibt es keine Wolle mehr.
It.: In pecora morta non cresce lana. ( Pazzaglia, 188, 3.)
260 Wenn das Schaf todt ist, ist es gleich, wie (ob) man ihm die Haut abzieht.
So fühlt es nicht, sagen die Türken, dass man ihm das Fell abzieht. (Weigel.)
261 Wenn das Schaf todt ist, schert man ihm keine Wolle mehr ab. – Winckler, VII, 51.
262 Wenn das Schaf todt ist, trägt es keine Wolle mehr.
Holl.: Als het shaap dood is, groeit de wol niet meer. (Harrebomée, II, 237.)
263 Wenn das Schaf vom Fuchse kauft, so hat es theure Waare. – Sprichwörtergarten, 255.
264 Wenn das Schaf will den Wolf wecken (necken), so muss es das Fell herstrecken. – Lehmann, 262, 24 u. 842, 10.
Dän.: Vil faaret vække ulven, mister det skindet. (Prov. dan., 149.)
265 Wenn das Schaff blehet, so verleurts das Futter aussm Mundt. – Lehmann, 558, 3 u. 713, 41.
266 Wenn de Schâpe Wâter seiet, sau wilt se sûpen. – Schambach, II, 474.
Wird gern auf Kinder angewandt, welche, sobald sie Wasser sehen, trinken wollen.
267 Wenn die Schaf den Löwen Predigen vnnd sie from wollen machen, so gilts jhren Beltz. – Lehmann, 462, 21.
268 Wenn die Schaf den Wolff zum Schutzherrn erwehlen, so müssen sie jhre Haut in acht nehmen. (S. Frosch 63, Huhn 177, Pferd 691 und Taube.) Lehmann, 70, 11.
269 Wenn die Schafe blöken, fällt ihnen das Futter aus dem Maule. – Simrock, 8806.
Dän.: Naar faaret breger, mister det fœret af munden. (Prov. dan., 149.)
Holl.: Als het schaap blaat, is het een' best kwijt. (Harrebomée, II, 237.)
270 Wenn die Schafe sich abends (im October) nicht gern eintreiben lassen, so fällt im Winter viel Schnee. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 53.
271 Wenn die Schafe zu Martini gehen im Trocknen, so gehen sie zu Weihnachten im Pfuhl.
272 Wenn die Schaff dem Hirten weder Woll noch Milch geben, muss er dabey verderben vnnd die Schaff mit jhme. – Lehmann, 679, 216.
Dän.: Naar faarene ville hverken give melk eller uld, forderves hyrden, og faarene med hannem. (Prov. dan., 149.)
273 Wenn ein Schaf blökt, blöken die andern auch.
Holl.: Als één shaap blaat, zoo blaten ze allen. (Harrebomée, II, 237a.)
274 Wenn Ein Schaf flieht, so fliehen alle.
Dän.: Naar et faar løber, løbe de alle. (Prov. dan., 148.)
275 Wenn Ein Schaf flieht, so laufen alle davon. – Sailer, 163.
276 Wenn ein Schaf geschoren ist, kommt das andere dran.
Böhm.: Ovečku střihou a druhá téhož čekej. (Čelakovsky, 250.)
277 Wenn ein Schaf reist ausser Lands, bleibt es doch ein dummer Hans.
Holl.: Al reist een leêg hoofd buiten's lands, hij blijft nogtans een domme gans. (Harrebomée, II, 5.)
278 Wenn ein Schaf über die Brücke (durch das Thor u. s. w.) geht, so folgen mehr.
Holl.: Als één schaap over den dam (de brug, den post) is, volgen er meer.
279 Wenn ein Schaf über die Brücke ist, folgen alle die andern nach.
Holl.: Daer een schope voor gaet, volghen die anderen na. (Tunn., 6, 3; Bohn I, 298.)
Lat.: Hic primam relique comitantur oves et ubique. (Fallersleben, 163.)
280 Wenn jemand deine Schafe tränken soll, so schöpfe seinen Kamelen zuerst.
281 Wenn jhnen die Schaff lassen Hundszähn einsetzen, müssen die Schäfer eisern Handschuh anziehn, wann sie da melken oder scheren wollen. – Lehmann, 842, 12.
282 Wenn man den Schafen die Haut nimmt, tragen sie keine Wolle mehr.
283 Wenn man den schafen die woll vnzeitig nimmt, so werden sie kranck oder sterben gar. – Lehmann, 845, 40.
Dän.: Klipper man faarene i utide, saa blive de syge eller døe deraf. (Prov. dan., 149.)
284 Wenn man die Schafe schert, so zittern die Lämmer. – Frischbier2, 3237; Blass, 21.
In Warschau jüdisch-deutsch: Wenn män schert die Schuf', zittern die Lämmer.
285 Wenn 'nen Schâp schit, wedeln all de annern mit 'n Stêrt. (Süderdithmarschen.)
286 Wenn Schaf und Wolf sich auch ähnlich kleiden, man kann an den Zähnen sie unterscheiden.
287 Wenn sind die Schaf vnd Lemmer dein, so lass den Wolff nicht Hüter sein. – Petri, II, 673.
288 Wenn zwei um ein Schaf streiten, so wird's zum Friedensbraten. – Sprichwörtergarten, 184.
Wenn zwei Parteien um etwas hartnäckig streiten, so wird es gewöhnlich in Kosten aufgelöst.
289 Wer das Schaf hat, dem gehört auch die Wolle.
Engl.: Shear sheep, that have them. (Bohn II, 131.)
Lat.: Accessorium sequitur suum principale. (Binder II, 36; Altdorf, 136.)
290 Wer das Schaf nicht geben will, der verliert wol die Kuh.
In Astrachan heisst es ironisch: Wenn du dem Khan das Schaf nicht geben kannst, so gib ihm das Kamel.
291 Wer das Schaf schlachtet, kann's nicht mehr scheren.
292 Wer die Schafe hütet, hütet auch die Wolle. – Altmann V, 86.
293 Wer die Schafe nicht füttert, dem tragen sie keine Wolle.
Die Russen: Wer seinen Schafen das Gras weigert, der verwehrt ihnen die Wolle. (Altmann VI, 427.)
294 Wer die Schafe schert vor Sanct-Urban (25. Mai), schert für die Râf (Raben) und für die Kroan (Krähen). (Köln.) – Boebel, 26 u. 96.
295 Wer die Schafe schert vor Sanct-Voos (Servatius), der macht daraus ein Oos. (Euskirchen.) – Boebel, 24.
296 Wer die Schafe schiert, dem wird die Wolle. – Eiselein, 542; Simrock, 8812.
Mhd.: Ir enruochot wer diu schâfe schirt, daz ot in diu wolle wirt. (Buch der Rügen.) (Zingerle, 179.)
297 Wer die Schafe schneidt vor Orbe, der muss sie nach Haus tragen im Korbe.
298 Wer die Schafe weidet, der hat sie.
Die Neugriechen: Wer Schafe hat, der hat die Schafe; und wer sie weidet, der frisst die Schafe. (Sanders, 82.)
299 Wer die Schafe zweimal zählt, hat keine Zeit verloren.
300 Wer nur Ein Schaf hat, der redet gern vom Wollmarkt.
301 Wer Schaf' und Kühe halten mag, dem sagt ein jeder guten Tag.
Holl.: Als men shaapen en eene koe heeft, dan zegt ons iederen goeden dag. (Harrebomée, II, 237a.)
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