Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *39 He het grad en Stemm, wie en Maus en et Mehldöppen (Mehltopf). (Meurs.) - Bagel, 44; Firmenich, I, 407, 430; für Köln: Firmenich, I, 476, 257.

*40 Sie hot e Stimm wie e Reibeise'. - Tendlau, 557.

Grell, schrillend.


Stimmen.

1 Das Stimmen muss nicht länger dauern als das Concert (die Musik).

2 Man muss erst stimmen, ehe man spielt.

Dän.: Först stemmes, först spilles. (Prov. dan., 192.)

3 Wie stimmt Christus und Belial!

*4 Das stimmt wie eine böhmische Orgel. - Frischbier2, 3633.

Passt wie die Faust aufs Auge; wird aber auch angewandt, wenn es wirklich stimmt, z. B. bei Bezahlungen.

*5 Das stimmt wie eine Kirchenrechnung. - Klix, 84.

In der Regel bekommt die Gemeinde sie nicht zu sehen; es ist also niemand, der widerspricht.

*6 Dat stimmt nich, segt Düring, und föllt von Neckern seinen Tritt. (Mecklenburg.) - Hoefer, 249.

*7 Dat stömmt wie fer Annke tor Mötz (Kapp). (Werder Nehrung.)

*8 Dat stömmt wie Schramm sein Düttke, dar fehlte ömmer elf Pfennge. (Werder.) - Frischbier2, 3634.

Wenn die Rechnung nicht klappt, das Geld nicht zureichen will.

*9 Datt stimmt: ver Finger d'rin, bleiwt de Daum rut. (Pommern.)

*10 Es stimmt wie ein Rechenexempel. - Frischbier2, 2873.

*11 'S stimmt wie a Mässel Pflaumen. (Schles.) - Schles. Provinzialbl., 1862, 570.

*12 Sie stimmen wie Hund und Katze.

Engl.: They agree like cats and dogs. - They agree like harpe and harrow.

*13 Stimmt: fiew Buern, söäben Stübel. (Pommern.)

*14 Stimmt, sagt Liebreich, ein Dreier fehlt, und den gebe ich. (Stettin.)

Liebreich, ein Wirth, der die Redensart stets im Munde hatte, wenn an der Zahlung selbstverständlich in der That nichts fehlte. Das Wort mit dem Zusatz: sagt Liebreich, wurde dann so allgemein, dass der Vater desselben sich in öffentlichen Blättern die Anwendung verbat, wo durch die Sache nicht besser, die Sprichwörtlichkeit nicht gehemmt wurde.


Stimmenmehr.

Stimmenmehr ist nicht des Rechts Probe.

Böhm.: Ve vypoved'i lepe jest dulezitosti vcci nezli poctu hlasu setriti. (Rybicka, 779.)


Stimmenmehrheit.

Stimmenmehrheit entscheidet.

Böhm.: Pocet vetsi u radde premaha. - Vetsi pocet krale voli. - Vetsi pocet v souda ocdrzuje. - Vzdycky pri prave na cem se vetsi pocet snese, to svuj pruchod miti ma. (Rybicka, 773-776.)

Lat.: Major pars concludit. (Binder I, 924; II, 1749; Schonheim, M, 2.) - Pluri morum calculus vincit. (Binder I, 1371; II, 2593; Erasm., 135; Hauer, Miij2; Philippi, II, 99; Seybold, 446.)


Stimmstock.

* Mir is der Stimmstock g'fall'n. - Hügel, 157b.

Um zu sagen: ich bin heiser geworden.


Stimulus.

* Der had an Stimulus. - Hügel, 157b.

D. h. eine Ahnung von irgendeinem Vorgange; auch in dem Sinne: er hat einen kleinen Rausch.


Stinkadora.

* Eine Stinkadores rauchen.

Spottrede auf übelriechende Cigarren. (Trachsel, 55.)


Stinken.

1 Hier stinkt's ja, dass man ohnmächtig wird, sagte der Bauer, als er in die Apotheke kam; aber er kam zu sich, als man ihm Saudreck unter die Nase rieb.

Dän.: Bonden daanede i Apoteket men kom til sig, der de holdt ham en sviine lort for naesen. (Prov. dan., 517.)

2 Jeder hat etwas, darnach er stinckt. - Lehmann, 507, 65.

3 Niemand stinckt nach ander Leut mist (Schweiss). - Lehmann, 179, 11 u. 841, 12.

Lat.: Impium est, ab uno exigere, quod ab alio debetur. (Binder II, 1392.)

[Spaltenumbruch] 4 Was stinkt, das düngt. - Schweiz, I, 192, 107; für Hannover: Schambach, II, 440.

Man pflegt damit die Klagen über die üblen Ausdünstungen der Düngergruben und Misthaufen zurückzuweisen.

5 Wo es nicht stinken darf (soll), muss man nicht brunzen (furzen). - Körte, 6918; Simrock, 9911.

6 Wo es stinkt, da klingt es. - Blass, 22; Frischbier2, 3637.

Gründet sich auf die Meinung, dass Gerber und Abdecker in der Regel wohlhabend sind.

7 Zuletzt legen wir uns alle auf's Stinken. - Frischbier2, 3638.

*8 A stinkt recht vor Faulheit. - Gomolcke, 204.

*9 A stinkt wie a Bok. (Hirschberg.)

In der Grafschaft Mark: Ha stinked as en Bok (auch as en Huep [Hup], Wiedehopf, Otter, Viterbock, Fuddek). (Frommann, V, 163, 157 u. 169, 157.)

*10 A stinkt wie a moadig Oas. - Gomolcke, 210.

*11 Dä stenk van Hufat. (Bedburg.)

Der stinkt vor Hoffart.

*12 Da stinkt's bei unserm Karl. - Hügel, 157b.

D. h. in diesem Punkte, Wissensfach geht's nicht vorwärts mit ihm.

*13 Da stinkt's wie in der Kleenmeisterei (Scharfrichterei). (Rottenburg.)

Holl.: Zij stinken naar de koppelary, als een waal naar look. (Harrebomee, II, 36.)

*14 Darnach stinken und hinken. - Simplic., I, 59.

*15 Darum stinkt's auch so.

Studentische Redensart zur Abweisung oder Verspottung von Prahlereien und Drohungen.

*16 Das stincket jhm in die Nass. - Herberger, Hertzpostille, I, 694.

*17 Das stincket nach Gelde. - Luther's Tischr., 339a.

Wenn es blos aufs Geld bei etwas abgesehen ist.

Holl.: Hij stinkt naar conserf van roggebrood zeven vademen in den wind. (Harrebomee, II, 355a.)

*18 Das stincket wie der Teuffel. - Herberger, Hertzpostille, II, 170.

*19 Das stinkt hier, als wenn sich der Teufel (die Hosen) zerrissen hätte. (Breslau.)

*20 Dat stinkd as en Oas. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 163, 157.

*21 Datt stinkt, datt Aex (Axt) onn Biel dran hänge bliewe. (Ostpreuss.)

*22 Deam stinket de Mogge (Aermel). (Westf.)

Von schlechtem Ruf.

*23 Der stinkt schon lange nicht mehr. (Nürtingen.)

Ist schon lange todt.

*24 Des stinkt ärger ass 's Bocks Loch. - Birlinger, 696.

*25 Du stinkst wie ein Otter.

"Dannethär werdend sy auch so voll gestanks, dass es in ein sprüchwort komm, in ein übelriechenden Menschen: Du stinkst wie ein Otter." (Gessner, Thierbuch, XXIX; Forer, 129a; Germania, XV, 104.)

*26 E stänkt vuer Hifert (Hoffart). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 34, 54.

*27 Er hat sich auf das Stinken gelegt.

Ist gestorben.

*28 Er stinket von eitelm eigenem guhtdünckel. - Schottel, 1118b.

*29 Er stinkt als wenn er beim Schinder in der Kost wäre.

Holl.: Hij stinkt, of hij bij een' viiler in den kost is. (Harrebomee, II, 380b.)

*30 Er stinkt durch die Rippen wie ein alter Bock. (Nürtingen.)

*31 Er stinkt vom eigenen Dünkel. - Sailer, 309.

*32 Er stinkt vor Faulheit wie ein Iltis. - Frischbier2, 3635.

*33 Er stinkt wie a Biber. (Podolien.)

*34 Er stinkt wie der Bauer zwischen den Zehen.

Sagt man in Niederösterreich namentlich von starkriechendem Käse, in welcher Beziehung das Volk in Tübingen reimt: Du appenzeller Mädele, wie machst du denn dein Käs? Man thut'n in e Kubele un druckt 'n mit'n Fidele. (Vgl. E. Meier, Deutsche Kinderspiele und Kinderreime, S. 67. Aehnliches auch in Vernaleken, Alpensagen.)

Holl.: Hij stinkt als een veenboer tusschen zijne teenen. (Harrebomee, II, 327a.)

[Spaltenumbruch] *39 He het grad en Stemm, wie en Mûs en et Mehldöppen (Mehltopf). (Meurs.) – Bagel, 44; Firmenich, I, 407, 430; für Köln: Firmenich, I, 476, 257.

*40 Sie hot e Stimm wie e Reibeise'.Tendlau, 557.

Grell, schrillend.


Stimmen.

1 Das Stimmen muss nicht länger dauern als das Concert (die Musik).

2 Man muss erst stimmen, ehe man spielt.

Dän.: Først stemmes, først spilles. (Prov. dan., 192.)

3 Wie stimmt Christus und Belial!

*4 Das stimmt wie eine böhmische Orgel.Frischbier2, 3633.

Passt wie die Faust aufs Auge; wird aber auch angewandt, wenn es wirklich stimmt, z. B. bei Bezahlungen.

*5 Das stimmt wie eine Kirchenrechnung.Klix, 84.

In der Regel bekommt die Gemeinde sie nicht zu sehen; es ist also niemand, der widerspricht.

*6 Dat stimmt nich, segt Düring, und föllt von Neckern sînen Tritt. (Mecklenburg.) – Hoefer, 249.

*7 Dat stömmt wie fer Annke tor Mötz (Kapp). (Werder Nehrung.)

*8 Dat stömmt wie Schramm sîn Düttke, dar fehlte ömmer elf Pfennge. (Werder.) – Frischbier2, 3634.

Wenn die Rechnung nicht klappt, das Geld nicht zureichen will.

*9 Datt stimmt: vêr Finger d'rin, blîwt de Dûm rut. (Pommern.)

*10 Es stimmt wie ein Rechenexempel.Frischbier2, 2873.

*11 'S stimmt wie a Mässel Pflaumen. (Schles.) – Schles. Provinzialbl., 1862, 570.

*12 Sie stimmen wie Hund und Katze.

Engl.: They agree like cats and dogs. – They agree like harpe and harrow.

*13 Stimmt: fiew Buern, söäben Stübel. (Pommern.)

*14 Stimmt, sagt Liebreich, ein Dreier fehlt, und den gebe ich. (Stettin.)

Liebreich, ein Wirth, der die Redensart stets im Munde hatte, wenn an der Zahlung selbstverständlich in der That nichts fehlte. Das Wort mit dem Zusatz: sagt Liebreich, wurde dann so allgemein, dass der Vater desselben sich in öffentlichen Blättern die Anwendung verbat, wo durch die Sache nicht besser, die Sprichwörtlichkeit nicht gehemmt wurde.


Stimmenmehr.

Stimmenmehr ist nicht des Rechts Probe.

Böhm.: Ve výpovĕd'i lépe jest důležitosti včci nežli počtu hlasů šetřiti. (Rybička, 779.)


Stimmenmehrheit.

Stimmenmehrheit entscheidet.

Böhm.: Počet vĕtši u raddĕ přemahá. – Vĕtši počet krále volí. – Vĕtši počet v souda ocdržuje. – Vždycky při právĕ na čem se vĕtši počet snese, to svůj průchod míti má. (Rybička, 773-776.)

Lat.: Major pars concludit. (Binder I, 924; II, 1749; Schonheim, M, 2.) – Pluri morum calculus vincit. (Binder I, 1371; II, 2593; Erasm., 135; Hauer, Miij2; Philippi, II, 99; Seybold, 446.)


Stimmstock.

* Mir is der Stimmstock g'fall'n.Hügel, 157b.

Um zu sagen: ich bin heiser geworden.


Stimulus.

* Der had an Stimulus.Hügel, 157b.

D. h. eine Ahnung von irgendeinem Vorgange; auch in dem Sinne: er hat einen kleinen Rausch.


Stinkadora.

* Eine Stinkadores rauchen.

Spottrede auf übelriechende Cigarren. (Trachsel, 55.)


Stinken.

1 Hier stinkt's ja, dass man ohnmächtig wird, sagte der Bauer, als er in die Apotheke kam; aber er kam zu sich, als man ihm Saudreck unter die Nase rieb.

Dän.: Bonden daanede i Apoteket men kom til sig, der de holdt ham en sviine lort for næsen. (Prov. dan., 517.)

2 Jeder hat etwas, darnach er stinckt.Lehmann, 507, 65.

3 Niemand stinckt nach ander Leut mist (Schweiss).Lehmann, 179, 11 u. 841, 12.

Lat.: Impium est, ab uno exigere, quod ab alio debetur. (Binder II, 1392.)

[Spaltenumbruch] 4 Was stinkt, das düngt.Schweiz, I, 192, 107; für Hannover: Schambach, II, 440.

Man pflegt damit die Klagen über die üblen Ausdünstungen der Düngergruben und Misthaufen zurückzuweisen.

5 Wo es nicht stinken darf (soll), muss man nicht brunzen (furzen).Körte, 6918; Simrock, 9911.

6 Wo es stinkt, da klingt es.Blass, 22; Frischbier2, 3637.

Gründet sich auf die Meinung, dass Gerber und Abdecker in der Regel wohlhabend sind.

7 Zuletzt legen wir uns alle auf's Stinken.Frischbier2, 3638.

*8 A stinkt recht vor Faulheit.Gomolcke, 204.

*9 A stinkt wie a Bôk. (Hirschberg.)

In der Grafschaft Mark: Ha stinked as en Bok (auch as en Huep [Hup], Wiedehopf, Otter, Viterbock, Fuddek). (Frommann, V, 163, 157 u. 169, 157.)

*10 A stinkt wie a moadig Oas.Gomolcke, 210.

*11 Dä stenk van Hufat. (Bedburg.)

Der stinkt vor Hoffart.

*12 Da stinkt's bei unserm Karl.Hügel, 157b.

D. h. in diesem Punkte, Wissensfach geht's nicht vorwärts mit ihm.

*13 Da stinkt's wie in der Kleenmeisterei (Scharfrichterei). (Rottenburg.)

Holl.: Zij stinken naar de koppelary, als een waal naar look. (Harrebomée, II, 36.)

*14 Darnach stinken und hinken.Simplic., I, 59.

*15 Darum stinkt's auch so.

Studentische Redensart zur Abweisung oder Verspottung von Prahlereien und Drohungen.

*16 Das stincket jhm in die Nass.Herberger, Hertzpostille, I, 694.

*17 Das stincket nach Gelde.Luther's Tischr., 339a.

Wenn es blos aufs Geld bei etwas abgesehen ist.

Holl.: Hij stinkt naar conserf van roggebrood zeven vademen in den wind. (Harrebomée, II, 355a.)

*18 Das stincket wie der Teuffel.Herberger, Hertzpostille, II, 170.

*19 Das stinkt hier, als wenn sich der Teufel (die Hosen) zerrissen hätte. (Breslau.)

*20 Dat stinkd as en Oas. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 157.

*21 Datt stinkt, datt Aex (Axt) onn Biel dran hänge bliewe. (Ostpreuss.)

*22 Deam stinket de Mogge (Aermel). (Westf.)

Von schlechtem Ruf.

*23 Der stinkt schon lange nicht mehr. (Nürtingen.)

Ist schon lange todt.

*24 Des stinkt ärger ass 's Bocks Loch.Birlinger, 696.

*25 Du stinkst wie ein Otter.

„Dannethär werdend sy auch so voll gestanks, dass es in ein sprüchwort komm, in ein übelriechenden Menschen: Du stinkst wie ein Otter.“ (Gessner, Thierbuch, XXIX; Forer, 129a; Germania, XV, 104.)

*26 E stänkt vuer Hifert (Hoffart). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 54.

*27 Er hat sich auf das Stinken gelegt.

Ist gestorben.

*28 Er stinket von eitelm eigenem guhtdünckel.Schottel, 1118b.

*29 Er stinkt als wenn er beim Schinder in der Kost wäre.

Holl.: Hij stinkt, of hij bij een' viiler in den kost is. (Harrebomée, II, 380b.)

*30 Er stinkt durch die Rippen wie ein alter Bock. (Nürtingen.)

*31 Er stinkt vom eigenen Dünkel.Sailer, 309.

*32 Er stinkt vor Faulheit wie ein Iltis.Frischbier2, 3635.

*33 Er stinkt wie a Biber. (Podolien.)

*34 Er stinkt wie der Bauer zwischen den Zehen.

Sagt man in Niederösterreich namentlich von starkriechendem Käse, in welcher Beziehung das Volk in Tübingen reimt: Du appenzeller Mädele, wie machst du denn dein Käs? Man thut'n in e Kubele un druckt 'n mit'n Fidele. (Vgl. E. Meier, Deutsche Kinderspiele und Kinderreime, S. 67. Aehnliches auch in Vernaleken, Alpensagen.)

Holl.: Hij stinkt als een veenboer tusschen zijne teenen. (Harrebomée, II, 327a.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0438" n="[432]"/><cb n="863"/>
*39 He het grad en Stemm, wie en Mûs en et Mehldöppen (Mehltopf).</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Bagel, 44; Firmenich, I, 407, 430;</hi> für Köln: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 476, 257.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*40 Sie hot e Stimm wie e Reibeise'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 557.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Grell, schrillend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Stimmen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Das Stimmen muss nicht länger dauern als das Concert (die Musik).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Man muss erst stimmen, ehe man spielt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Først stemmes, først spilles. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wie stimmt Christus und Belial!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Das stimmt wie eine böhmische Orgel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3633.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Passt wie die Faust aufs Auge; wird aber auch angewandt, wenn es wirklich stimmt, z. B. bei Bezahlungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Das stimmt wie eine Kirchenrechnung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 84.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Regel bekommt die Gemeinde sie nicht zu sehen; es ist also niemand, der widerspricht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Dat stimmt nich, segt Düring, und föllt von Neckern sînen Tritt.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 249.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Dat stömmt wie fer Annke tor Mötz (Kapp).</hi> (<hi rendition="#i">Werder Nehrung.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Dat stömmt wie Schramm sîn Düttke, dar fehlte ömmer elf Pfennge.</hi> (<hi rendition="#i">Werder.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3634.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn die Rechnung nicht klappt, das Geld nicht zureichen will.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Datt stimmt: vêr Finger d'rin, blîwt de Dûm rut.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Es stimmt wie ein Rechenexempel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2873.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 'S stimmt wie a Mässel Pflaumen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzialbl., 1862, 570.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Sie stimmen wie Hund und Katze.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: They agree like cats and dogs. &#x2013; They agree like harpe and harrow.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Stimmt: fiew Buern, söäben Stübel.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Stimmt, sagt Liebreich, ein Dreier fehlt, und den gebe ich.</hi> (<hi rendition="#i">Stettin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Liebreich, ein Wirth, der die Redensart stets im Munde hatte, wenn an der Zahlung selbstverständlich in der That nichts fehlte. Das Wort mit dem Zusatz: sagt Liebreich, wurde dann so allgemein, dass der Vater desselben sich in öffentlichen Blättern die Anwendung verbat, wo durch die Sache nicht besser, die Sprichwörtlichkeit nicht gehemmt wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Stimmenmehr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Stimmenmehr ist nicht des Rechts Probe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ve výpov&#x0115;d'i lépe jest d&#x016F;le&#x017E;itosti v&#x010D;ci ne&#x017E;li po&#x010D;tu hlas&#x016F; &#x0161;et&#x0159;iti. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 779.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Stimmenmehrheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Stimmenmehrheit entscheidet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Po&#x010D;et v&#x0115;t&#x0161;i u radd&#x0115; p&#x0159;emahá. &#x2013; V&#x0115;t&#x0161;i po&#x010D;et krále volí. &#x2013; V&#x0115;t&#x0161;i po&#x010D;et v souda ocdr&#x017E;uje. &#x2013; V&#x017E;dycky p&#x0159;i práv&#x0115; na &#x010D;em se v&#x0115;t&#x0161;i po&#x010D;et snese, to sv&#x016F;j pr&#x016F;chod míti má. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 773-776.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Major pars concludit. (<hi rendition="#i">Binder I, 924; II, 1749; Schonheim, M, 2.</hi>) &#x2013; Pluri morum calculus vincit. (<hi rendition="#i">Binder I, 1371; II, 2593; Erasm., 135; Hauer, Miij<hi rendition="#sup">2</hi>; Philippi, II, 99; Seybold, 446.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Stimmstock.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Mir is der Stimmstock g'fall'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hügel, 157<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: ich bin heiser geworden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Stimulus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Der had an Stimulus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hügel, 157<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. eine Ahnung von irgendeinem Vorgange; auch in dem Sinne: er hat einen kleinen Rausch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Stinkadora.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Eine Stinkadores rauchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spottrede auf übelriechende Cigarren. (<hi rendition="#i">Trachsel, 55.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Stinken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Hier stinkt's ja, dass man ohnmächtig wird, sagte der Bauer, als er in die Apotheke kam; aber er kam zu sich, als man ihm Saudreck unter die Nase rieb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bonden daanede i Apoteket men kom til sig, der de holdt ham en sviine lort for næsen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 517.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Jeder hat etwas, darnach er stinckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 507, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Niemand stinckt nach ander Leut mist (Schweiss).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 179, 11 u. 841, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Impium est, ab uno exigere, quod ab alio debetur. (<hi rendition="#i">Binder II, 1392.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="864"/>
4 Was stinkt, das düngt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, I, 192, 107;</hi> für Hannover: <hi rendition="#i">Schambach, II, 440.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man pflegt damit die Klagen über die üblen Ausdünstungen der Düngergruben und Misthaufen zurückzuweisen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wo es nicht stinken darf (soll), muss man nicht brunzen (furzen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6918; Simrock, 9911.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wo es stinkt, da klingt es.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blass, 22; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3637.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gründet sich auf die Meinung, dass Gerber und Abdecker in der Regel wohlhabend sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Zuletzt legen wir uns alle auf's Stinken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3638.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 A stinkt recht vor Faulheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 204.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 A stinkt wie a Bôk.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Grafschaft Mark: Ha stinked as en Bok (auch as en Huep [Hup], Wiedehopf, Otter, Viterbock, Fuddek). (<hi rendition="#i">Frommann, V, 163, 157 u. 169, 157.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 A stinkt wie a moadig Oas.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 210.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Dä stenk van Hufat.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der stinkt vor Hoffart.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Da stinkt's bei unserm Karl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hügel, 157<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. in diesem Punkte, Wissensfach geht's nicht vorwärts mit ihm.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Da stinkt's wie in der Kleenmeisterei (Scharfrichterei).</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zij stinken naar de koppelary, als een waal naar look. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Darnach stinken und hinken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*15 Darum stinkt's auch so.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Studentische Redensart zur Abweisung oder Verspottung von Prahlereien und Drohungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Das stincket jhm in die Nass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, I, 694.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Das stincket nach Gelde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischr., 339<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn es blos aufs Geld bei etwas abgesehen ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij stinkt naar conserf van roggebrood zeven vademen in den wind. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 355<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Das stincket wie der Teuffel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, II, 170.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Das stinkt hier, als wenn sich der Teufel (die Hosen) zerrissen hätte.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Dat stinkd as en Oas.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 163, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Datt stinkt, datt Aex (Axt) onn Biel dran hänge bliewe.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Deam stinket de Mogge (Aermel).</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von schlechtem Ruf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Der stinkt schon lange nicht mehr.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist schon lange todt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Des stinkt ärger ass 's Bocks Loch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 696.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Du stinkst wie ein Otter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Dannethär werdend sy auch so voll gestanks, dass es in ein sprüchwort komm, in ein übelriechenden Menschen: Du stinkst wie ein Otter.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gessner, Thierbuch, XXIX; Forer, 129<hi rendition="#sup">a</hi>; Germania, XV, 104.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 E stänkt vuer Hifert (Hoffart).</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 34, 54.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*27 Er hat sich auf das Stinken gelegt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist gestorben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*28 Er stinket von eitelm eigenem guhtdünckel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1118<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*29 Er stinkt als wenn er beim Schinder in der Kost wäre.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij stinkt, of hij bij een' viiler in den kost is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 380<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 Er stinkt durch die Rippen wie ein alter Bock.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 Er stinkt vom eigenen Dünkel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*32 Er stinkt vor Faulheit wie ein Iltis.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3635.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Er stinkt wie a Biber.</hi> (<hi rendition="#i">Podolien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Er stinkt wie der Bauer zwischen den Zehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt man in Niederösterreich namentlich von starkriechendem Käse, in welcher Beziehung das Volk in Tübingen reimt: Du appenzeller Mädele, wie machst du denn dein Käs? Man thut'n in e Kubele un druckt 'n mit'n Fidele. (Vgl. <hi rendition="#i">E. Meier, Deutsche Kinderspiele und Kinderreime</hi>, S. 67. Aehnliches auch in <hi rendition="#i">Vernaleken, Alpensagen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij stinkt als een veenboer tusschen zijne teenen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 327<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[432]/0438] *39 He het grad en Stemm, wie en Mûs en et Mehldöppen (Mehltopf). (Meurs.) – Bagel, 44; Firmenich, I, 407, 430; für Köln: Firmenich, I, 476, 257. *40 Sie hot e Stimm wie e Reibeise'. – Tendlau, 557. Grell, schrillend. Stimmen. 1 Das Stimmen muss nicht länger dauern als das Concert (die Musik). 2 Man muss erst stimmen, ehe man spielt. Dän.: Først stemmes, først spilles. (Prov. dan., 192.) 3 Wie stimmt Christus und Belial! *4 Das stimmt wie eine böhmische Orgel. – Frischbier2, 3633. Passt wie die Faust aufs Auge; wird aber auch angewandt, wenn es wirklich stimmt, z. B. bei Bezahlungen. *5 Das stimmt wie eine Kirchenrechnung. – Klix, 84. In der Regel bekommt die Gemeinde sie nicht zu sehen; es ist also niemand, der widerspricht. *6 Dat stimmt nich, segt Düring, und föllt von Neckern sînen Tritt. (Mecklenburg.) – Hoefer, 249. *7 Dat stömmt wie fer Annke tor Mötz (Kapp). (Werder Nehrung.) *8 Dat stömmt wie Schramm sîn Düttke, dar fehlte ömmer elf Pfennge. (Werder.) – Frischbier2, 3634. Wenn die Rechnung nicht klappt, das Geld nicht zureichen will. *9 Datt stimmt: vêr Finger d'rin, blîwt de Dûm rut. (Pommern.) *10 Es stimmt wie ein Rechenexempel. – Frischbier2, 2873. *11 'S stimmt wie a Mässel Pflaumen. (Schles.) – Schles. Provinzialbl., 1862, 570. *12 Sie stimmen wie Hund und Katze. Engl.: They agree like cats and dogs. – They agree like harpe and harrow. *13 Stimmt: fiew Buern, söäben Stübel. (Pommern.) *14 Stimmt, sagt Liebreich, ein Dreier fehlt, und den gebe ich. (Stettin.) Liebreich, ein Wirth, der die Redensart stets im Munde hatte, wenn an der Zahlung selbstverständlich in der That nichts fehlte. Das Wort mit dem Zusatz: sagt Liebreich, wurde dann so allgemein, dass der Vater desselben sich in öffentlichen Blättern die Anwendung verbat, wo durch die Sache nicht besser, die Sprichwörtlichkeit nicht gehemmt wurde. Stimmenmehr. Stimmenmehr ist nicht des Rechts Probe. Böhm.: Ve výpovĕd'i lépe jest důležitosti včci nežli počtu hlasů šetřiti. (Rybička, 779.) Stimmenmehrheit. Stimmenmehrheit entscheidet. Böhm.: Počet vĕtši u raddĕ přemahá. – Vĕtši počet krále volí. – Vĕtši počet v souda ocdržuje. – Vždycky při právĕ na čem se vĕtši počet snese, to svůj průchod míti má. (Rybička, 773-776.) Lat.: Major pars concludit. (Binder I, 924; II, 1749; Schonheim, M, 2.) – Pluri morum calculus vincit. (Binder I, 1371; II, 2593; Erasm., 135; Hauer, Miij2; Philippi, II, 99; Seybold, 446.) Stimmstock. * Mir is der Stimmstock g'fall'n. – Hügel, 157b. Um zu sagen: ich bin heiser geworden. Stimulus. * Der had an Stimulus. – Hügel, 157b. D. h. eine Ahnung von irgendeinem Vorgange; auch in dem Sinne: er hat einen kleinen Rausch. Stinkadora. * Eine Stinkadores rauchen. Spottrede auf übelriechende Cigarren. (Trachsel, 55.) Stinken. 1 Hier stinkt's ja, dass man ohnmächtig wird, sagte der Bauer, als er in die Apotheke kam; aber er kam zu sich, als man ihm Saudreck unter die Nase rieb. Dän.: Bonden daanede i Apoteket men kom til sig, der de holdt ham en sviine lort for næsen. (Prov. dan., 517.) 2 Jeder hat etwas, darnach er stinckt. – Lehmann, 507, 65. 3 Niemand stinckt nach ander Leut mist (Schweiss). – Lehmann, 179, 11 u. 841, 12. Lat.: Impium est, ab uno exigere, quod ab alio debetur. (Binder II, 1392.) 4 Was stinkt, das düngt. – Schweiz, I, 192, 107; für Hannover: Schambach, II, 440. Man pflegt damit die Klagen über die üblen Ausdünstungen der Düngergruben und Misthaufen zurückzuweisen. 5 Wo es nicht stinken darf (soll), muss man nicht brunzen (furzen). – Körte, 6918; Simrock, 9911. 6 Wo es stinkt, da klingt es. – Blass, 22; Frischbier2, 3637. Gründet sich auf die Meinung, dass Gerber und Abdecker in der Regel wohlhabend sind. 7 Zuletzt legen wir uns alle auf's Stinken. – Frischbier2, 3638. *8 A stinkt recht vor Faulheit. – Gomolcke, 204. *9 A stinkt wie a Bôk. (Hirschberg.) In der Grafschaft Mark: Ha stinked as en Bok (auch as en Huep [Hup], Wiedehopf, Otter, Viterbock, Fuddek). (Frommann, V, 163, 157 u. 169, 157.) *10 A stinkt wie a moadig Oas. – Gomolcke, 210. *11 Dä stenk van Hufat. (Bedburg.) Der stinkt vor Hoffart. *12 Da stinkt's bei unserm Karl. – Hügel, 157b. D. h. in diesem Punkte, Wissensfach geht's nicht vorwärts mit ihm. *13 Da stinkt's wie in der Kleenmeisterei (Scharfrichterei). (Rottenburg.) Holl.: Zij stinken naar de koppelary, als een waal naar look. (Harrebomée, II, 36.) *14 Darnach stinken und hinken. – Simplic., I, 59. *15 Darum stinkt's auch so. Studentische Redensart zur Abweisung oder Verspottung von Prahlereien und Drohungen. *16 Das stincket jhm in die Nass. – Herberger, Hertzpostille, I, 694. *17 Das stincket nach Gelde. – Luther's Tischr., 339a. Wenn es blos aufs Geld bei etwas abgesehen ist. Holl.: Hij stinkt naar conserf van roggebrood zeven vademen in den wind. (Harrebomée, II, 355a.) *18 Das stincket wie der Teuffel. – Herberger, Hertzpostille, II, 170. *19 Das stinkt hier, als wenn sich der Teufel (die Hosen) zerrissen hätte. (Breslau.) *20 Dat stinkd as en Oas. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 157. *21 Datt stinkt, datt Aex (Axt) onn Biel dran hänge bliewe. (Ostpreuss.) *22 Deam stinket de Mogge (Aermel). (Westf.) Von schlechtem Ruf. *23 Der stinkt schon lange nicht mehr. (Nürtingen.) Ist schon lange todt. *24 Des stinkt ärger ass 's Bocks Loch. – Birlinger, 696. *25 Du stinkst wie ein Otter. „Dannethär werdend sy auch so voll gestanks, dass es in ein sprüchwort komm, in ein übelriechenden Menschen: Du stinkst wie ein Otter.“ (Gessner, Thierbuch, XXIX; Forer, 129a; Germania, XV, 104.) *26 E stänkt vuer Hifert (Hoffart). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 54. *27 Er hat sich auf das Stinken gelegt. Ist gestorben. *28 Er stinket von eitelm eigenem guhtdünckel. – Schottel, 1118b. *29 Er stinkt als wenn er beim Schinder in der Kost wäre. Holl.: Hij stinkt, of hij bij een' viiler in den kost is. (Harrebomée, II, 380b.) *30 Er stinkt durch die Rippen wie ein alter Bock. (Nürtingen.) *31 Er stinkt vom eigenen Dünkel. – Sailer, 309. *32 Er stinkt vor Faulheit wie ein Iltis. – Frischbier2, 3635. *33 Er stinkt wie a Biber. (Podolien.) *34 Er stinkt wie der Bauer zwischen den Zehen. Sagt man in Niederösterreich namentlich von starkriechendem Käse, in welcher Beziehung das Volk in Tübingen reimt: Du appenzeller Mädele, wie machst du denn dein Käs? Man thut'n in e Kubele un druckt 'n mit'n Fidele. (Vgl. E. Meier, Deutsche Kinderspiele und Kinderreime, S. 67. Aehnliches auch in Vernaleken, Alpensagen.) Holl.: Hij stinkt als een veenboer tusschen zijne teenen. (Harrebomée, II, 327a.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/438
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [432]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/438>, abgerufen am 21.11.2024.