Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 14 Der Stock wehrt sich. Wird gebraucht, wenn man jemand schlägt. "Der stock sich wert." (H. v. Meissen, Leiche, 198, 8.) 15 Derselbe Stock, der die weisse Henne geschlagen hat, wird (kann) auch die schwarze schlagen. (Surinam.) Was mir widerfahren ist, kann auch dir begegnen. 16 Die kleinen Stöcke soll man vor Winters tödten, sie sterben doch. - Oek. Weisheit, 116. Der Bienenzüchter a. a. O. bekämpft diese Anschauung als gänzlich verkehrt, nennt sie eine Barbarei und empfiehlt dagegen solche Vorrichtungen, durch die sie am Leben erhalten werden. 17 Du brauchst dich nur mit dem kurzen Stock zu wehren. 18 Ein derber Stock ist gut bei schlechtem (auch: unsicherm) Wege. Böhm.: Mej pohotove hul na blativou cestu, a slovo k odpovedi. (Celakovsky, 75.) 19 Ein ellenlanger Stock für einen spannenlangen Paria. (Indien.) Um den grossen Unterschied im sittlichen Werthe zwischen den Sudras, welche den Kern der tamulischen Bevölkerung darstellen, und den Parias, die wenig oder nichts für die Cultur des Landes gethan haben, auszudrücken. (Vgl. K. Graul, Ueber die Religion und die gesellsch. Zustände in brit. Indien.) 20 Ein guter Stock ist das beste Recept vor böse Hunde. Holl.: Een rotting zal kwalijk een' bitsen hond goed maken. (Harrebomee, II, 231b.) 21 Ein krummer Stock kann keinen geraden Schatten werfen. Dän.: Den kjep som er kroget, kand ei viise en ret skygge. (Prov. dan., 336.) It.: Bacchette torta non puo haner ombra dritto. (Pazzaglia, 252, 2.) 22 Ein schlechter Stock kann das schönste Glas zerbrechen. - Winckler, I, 74. 23 Ein stock bleibt ein stock; wenn der anhang abfelt, giebt er Fewr Holtz vnd wird aussgerottet. - Petri, II, 228. Ein alter Ausleger sagt darüber: Aufrührer werden gestraft. 24 Ein Stock hat kein Seel. - Lehmann, 163, 13. 25 Ein Stock hat zwei Enden. Böhm.: Kyj ma dva konce. (Celakovsky, 369.) Poln.: U kija dwa konca. (Celakovsky, 369.) 26 Ein Stock in der Hand wirkt mehr als zehn an der Wand. 27 Ein stock weicht nicht, aber ein Rosen streuchlin muss weichen. - Petri, II, 228. 28 Ein (knotiger) Stock wirkt beim Hunde mehr als zehn gute Worte. Dän.: Holder man ikke kjeppen til agter hunden intet buder. (Prov. dan., 336.) 29 Grosse Stocke sol man ausschleiffen vnd grobe legerwende versencken vnd begraben vnd lassen grass darüber wachsen. - Petri, II, 361. 30 Henger al Stöck es got schule1. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 51. 1) Vor dem Regen sich schützen. 31 Im Stock geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem. - Körte, 5744; Simrock, 9916. 32 Je grösser Stock, je böser Hund. 33 Je krümmer der Stock, desto fester das Hopt. (Deisslingen.) - Birlinger, 265. 34 Je kürzer Stock, je kürzer Sprung. 35 Je mehr man auff den Stock geusst, je mehr er auffscheusst. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 62; Körte, 5747. Lieblingssprüchlein tüchtiger Trinker. 36 Langer Stock macht kurzen Process. Böhm.: Dlouhy chloud (hul), kratky soud. (Celakovsky, 341.) 37 Man bekommt mit dem eigenen Stock oft die schönsten Prügel. Frz.: Du baton qu'on tient souvent on est battu. (Leroux, I, 38.) 38 Man kann auch mit einem krummen Stock einen guten (rechten) Schlag geben. Holl.: Met een' krommen stok een' regten slag geven. (Harrebomee, II, 308b.) [Spaltenumbruch] 39 Man kann leicht einen Stock finden, wenn man den Hund schlagen will. Es fehlt nicht an Mitteln, jemand Unrecht zu thun, wenn man will. Holl.: Men kan ligt een stok vinden, als men den hond wil slaan. (Bohn I, 332.) 40 Man muss den Stock nicht weiter setzen als man springen kann. Holl.: Zet uw' stok niet verder dan gij bespringen kunt. (Harrebomee, II, 309a.) 41 Mit einem kleinen (kurzen) Stock kann man einen grossen Esel treiben. Frz.: Court baston haste grande anesse. (Leroux, I, 89.) 42 Mit einem kurzen Stock kann man keine weiten Sprünge machen. Holl.: Tis quaet veer springhen mit enen corten staf. (Tunn., 24, 16.) Lat.: Si brevis est baculus, erit hinc brevior tibi saltus. (Fallersleben, 659.) 43 Neben dem Stock ist gut springen. - Simrock, 9917; Körte, 5746; Braun, I, 4304. 44 Ohne Stock fallen dich die Hunde an. 45 Stock bleibt Stock. 46 Stock un Degen un barfot, Handmanschetten un ken Hemd an. (Holst.) - Schütze, IV, 203. Gemälde des Bettelstolzes. 47 Wehre di mit dem kleinen Stock, diu mögst keinen gräuten nodig hewwen. (Sauerland.) 48 Wenn der Stock fehlt, die Pfirsich herabzuschlagen, sagt man: sie ist herbe. 49 Wenn der Stock nid brennt, so mottet er. - Sutermeister, 132. 50 Wenn ein Stock gefragt wird, so antwortet ein Stock. Die Finnen: Scharf ist die Antwort vom Stock. (Bertram, 68.) 51 Wenn man einen Stock ankleidet, so sieht er aus wie ein Baron. It.: Bestidu su bastone, paret un barone. 52 Wenn's der Stock nicht thut, greift man zur Keule. Poln.: Jezeli nie kijem, to palka. (Lompa, 14.) 53 Wer im Stock (Blocke) sitzt, sinkt nicht hoch. - Eiselein, 580; Simrock, 9915; Körte, 5745. Bei Tunnicius (567): De in dem stoke sit en sinkt nicht hoge. (Quis non tristetur, quem dira ergastula claudunt?) 54 Wer kenen Stock für de Hunn' hett, mütt mit Bratwüst um sick schmeiten. - Schiller, III, 4b; Mecklenb. Kal., 1864; Globus, VIII. 55 Wer ohne Stock geht, den fallen die Hunde an. Lat.: Absque baculo ne ingreditor. (Philippi I, 4; Seybold, 3.) 56 Wer Stock und Ball hat, findet bald Mitspieler. Dän.: Hvo som haver bold og stav, faaer vel den som leege vil. (Prov. dan., 379.) 57 Wie der stock, also der wein. - Franck, I, 162b; Lehmann, II, 854, 302. 58 Wie der Stock, so der Stein. 59 Wie der Stock, so die Rebe. "Der wein nicht besser wirt, denn jhm sein stock gebirt." Lat.: Naturum uitis sequitur uinum, bene scitis. (Loci comm., 112.) Ung.: Minemü a' töke ollyan a' bora-is. (Gaal, 963.) 60 Wie Stock, so Sprung. 61 Wirf den Stock in die Luft, er fällt auf die Erde zurück. Macht der Gewohnheit. 62 Wo Stöcke sind, da kann es nicht an Splittern fehlen. 63 Zu einem harten Stock gehört eine harte Bisse1. - Kirchhofer, 194; Hillebrand, 214, 308; Graf, 314, 204. 1) Schweizerdeutsch für Keil. (S. Ast 1 u. 16 und Klotz.) 64 Zwei Stöcke sind besser als einer. 65 Zwei Stöcke stützen gut. *66 Alles vff einen Stock hacken. - Wicelius, Vertedigsrede. *67 Am Stock kaufen. - Wurzbach II, 227. In Weingegenden den Wein kaufen, wenn er noch als unzeitige Traube am Stock hängt. (S. Luft.)
[Spaltenumbruch] 14 Der Stock wehrt sich. Wird gebraucht, wenn man jemand schlägt. „Der stock sich wert.“ (H. v. Meissen, Leiche, 198, 8.) 15 Derselbe Stock, der die weisse Henne geschlagen hat, wird (kann) auch die schwarze schlagen. (Surinam.) Was mir widerfahren ist, kann auch dir begegnen. 16 Die kleinen Stöcke soll man vor Winters tödten, sie sterben doch. – Oek. Weisheit, 116. Der Bienenzüchter a. a. O. bekämpft diese Anschauung als gänzlich verkehrt, nennt sie eine Barbarei und empfiehlt dagegen solche Vorrichtungen, durch die sie am Leben erhalten werden. 17 Du brauchst dich nur mit dem kurzen Stock zu wehren. 18 Ein derber Stock ist gut bei schlechtem (auch: unsicherm) Wege. Böhm.: Mĕj pohotovĕ hůl na blativou cestu, a slovo k odpovĕdi. (Čelakovský, 75.) 19 Ein ellenlanger Stock für einen spannenlangen Paria. (Indien.) Um den grossen Unterschied im sittlichen Werthe zwischen den Sudras, welche den Kern der tamulischen Bevölkerung darstellen, und den Parias, die wenig oder nichts für die Cultur des Landes gethan haben, auszudrücken. (Vgl. K. Graul, Ueber die Religion und die gesellsch. Zustände in brit. Indien.) 20 Ein guter Stock ist das beste Recept vor böse Hunde. Holl.: Een rotting zal kwalijk een' bitsen hond goed maken. (Harrebomée, II, 231b.) 21 Ein krummer Stock kann keinen geraden Schatten werfen. Dän.: Den kjep som er kroget, kand ei viise en ret skygge. (Prov. dan., 336.) It.: Bacchette torta non può haner ombra dritto. (Pazzaglia, 252, 2.) 22 Ein schlechter Stock kann das schönste Glas zerbrechen. – Winckler, I, 74. 23 Ein stock bleibt ein stock; wenn der anhang abfelt, giebt er Fewr Holtz vnd wird aussgerottet. – Petri, II, 228. Ein alter Ausleger sagt darüber: Aufrührer werden gestraft. 24 Ein Stock hat kein Seel. – Lehmann, 163, 13. 25 Ein Stock hat zwei Enden. Böhm.: Kyj má dva konce. (Čelakovský, 369.) Poln.: U kija dwa końca. (Čelakovský, 369.) 26 Ein Stock in der Hand wirkt mehr als zehn an der Wand. 27 Ein stock weicht nicht, aber ein Rosen streuchlin muss weichen. – Petri, II, 228. 28 Ein (knotiger) Stock wirkt beim Hunde mehr als zehn gute Worte. Dän.: Holder man ikke kjeppen til agter hunden intet buder. (Prov. dan., 336.) 29 Grosse Stocke sol man ausschleiffen vnd grobe legerwende versencken vnd begraben vnd lassen grass darüber wachsen. – Petri, II, 361. 30 Henger âl Stöck es gôt schule1. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 51. 1) Vor dem Regen sich schützen. 31 Im Stock geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem. – Körte, 5744; Simrock, 9916. 32 Je grösser Stock, je böser Hund. 33 Je krümmer der Stock, desto fester das Hopt. (Deisslingen.) – Birlinger, 265. 34 Je kürzer Stock, je kürzer Sprung. 35 Je mehr man auff den Stock geusst, je mehr er auffscheusst. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 62; Körte, 5747. 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(Lompa, 14.) 53 Wer im Stock (Blocke) sitzt, sinkt nicht hoch. – Eiselein, 580; Simrock, 9915; Körte, 5745. Bei Tunnicius (567): De in dem stoke sit en sinkt nicht hoge. (Quis non tristetur, quem dira ergastula claudunt?) 54 Wer kênen Stock für de Hunn' hett, mütt mit Brâtwüst um sick schmîten. – Schiller, III, 4b; Mecklenb. Kal., 1864; Globus, VIII. 55 Wer ohne Stock geht, den fallen die Hunde an. Lat.: Absque baculo ne ingreditor. (Philippi I, 4; Seybold, 3.) 56 Wer Stock und Ball hat, findet bald Mitspieler. Dän.: Hvo som haver bold og stav, faaer vel den som leege vil. (Prov. dan., 379.) 57 Wie der stock, also der wein. – Franck, I, 162b; Lehmann, II, 854, 302. 58 Wie der Stock, so der Stein. 59 Wie der Stock, so die Rebe. „Der wein nicht besser wirt, denn jhm sein stock gebirt.“ Lat.: Naturum uitis sequitur uinum, bene scitis. (Loci comm., 112.) Ung.: Minémü a' töke ollyan a' bora-is. (Gaal, 963.) 60 Wie Stock, so Sprung. 61 Wirf den Stock in die Luft, er fällt auf die Erde zurück. Macht der Gewohnheit. 62 Wo Stöcke sind, da kann es nicht an Splittern fehlen. 63 Zu einem harten Stock gehört eine harte Bisse1. – Kirchhofer, 194; Hillebrand, 214, 308; Graf, 314, 204. 1) Schweizerdeutsch für Keil. (S. Ast 1 u. 16 und Klotz.) 64 Zwei Stöcke sind besser als einer. 65 Zwei Stöcke stützen gut. *66 Alles vff einen Stock hacken. – Wicelius, Vertedigsrede. *67 Am Stock kaufen. – Wurzbach II, 227. In Weingegenden den Wein kaufen, wenn er noch als unzeitige Traube am Stock hängt. (S. Luft.)
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14 Der Stock wehrt sich.
Wird gebraucht, wenn man jemand schlägt. „Der stock sich wert.“ (H. v. Meissen, Leiche, 198, 8.)
15 Derselbe Stock, der die weisse Henne geschlagen hat, wird (kann) auch die schwarze schlagen. (Surinam.)
Was mir widerfahren ist, kann auch dir begegnen.
16 Die kleinen Stöcke soll man vor Winters tödten, sie sterben doch. – Oek. Weisheit, 116.
Der Bienenzüchter a. a. O. bekämpft diese Anschauung als gänzlich verkehrt, nennt sie eine Barbarei und empfiehlt dagegen solche Vorrichtungen, durch die sie am Leben erhalten werden.
17 Du brauchst dich nur mit dem kurzen Stock zu wehren.
18 Ein derber Stock ist gut bei schlechtem (auch: unsicherm) Wege.
Böhm.: Mĕj pohotovĕ hůl na blativou cestu, a slovo k odpovĕdi. (Čelakovský, 75.)
19 Ein ellenlanger Stock für einen spannenlangen Paria. (Indien.)
Um den grossen Unterschied im sittlichen Werthe zwischen den Sudras, welche den Kern der tamulischen Bevölkerung darstellen, und den Parias, die wenig oder nichts für die Cultur des Landes gethan haben, auszudrücken. (Vgl. K. Graul, Ueber die Religion und die gesellsch. Zustände in brit. Indien.)
20 Ein guter Stock ist das beste Recept vor böse Hunde.
Holl.: Een rotting zal kwalijk een' bitsen hond goed maken. (Harrebomée, II, 231b.)
21 Ein krummer Stock kann keinen geraden Schatten werfen.
Dän.: Den kjep som er kroget, kand ei viise en ret skygge. (Prov. dan., 336.)
It.: Bacchette torta non può haner ombra dritto. (Pazzaglia, 252, 2.)
22 Ein schlechter Stock kann das schönste Glas zerbrechen. – Winckler, I, 74.
23 Ein stock bleibt ein stock; wenn der anhang abfelt, giebt er Fewr Holtz vnd wird aussgerottet. – Petri, II, 228.
Ein alter Ausleger sagt darüber: Aufrührer werden gestraft.
24 Ein Stock hat kein Seel. – Lehmann, 163, 13.
25 Ein Stock hat zwei Enden.
Böhm.: Kyj má dva konce. (Čelakovský, 369.)
Poln.: U kija dwa końca. (Čelakovský, 369.)
26 Ein Stock in der Hand wirkt mehr als zehn an der Wand.
27 Ein stock weicht nicht, aber ein Rosen streuchlin muss weichen. – Petri, II, 228.
28 Ein (knotiger) Stock wirkt beim Hunde mehr als zehn gute Worte.
Dän.: Holder man ikke kjeppen til agter hunden intet buder. (Prov. dan., 336.)
29 Grosse Stocke sol man ausschleiffen vnd grobe legerwende versencken vnd begraben vnd lassen grass darüber wachsen. – Petri, II, 361.
30 Henger âl Stöck es gôt schule1. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 51.
1) Vor dem Regen sich schützen.
31 Im Stock geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem. – Körte, 5744; Simrock, 9916.
32 Je grösser Stock, je böser Hund.
33 Je krümmer der Stock, desto fester das Hopt. (Deisslingen.) – Birlinger, 265.
34 Je kürzer Stock, je kürzer Sprung.
35 Je mehr man auff den Stock geusst, je mehr er auffscheusst. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 62; Körte, 5747.
Lieblingssprüchlein tüchtiger Trinker.
36 Langer Stock macht kurzen Process.
Böhm.: Dlouhý chloud (hůl), krátky soud. (Čelakovský, 341.)
37 Man bekommt mit dem eigenen Stock oft die schönsten Prügel.
Frz.: Du báton qu'on tient souvent on est battu. (Leroux, I, 38.)
38 Man kann auch mit einem krummen Stock einen guten (rechten) Schlag geben.
Holl.: Met een' krommen stok een' regten slag geven. (Harrebomée, II, 308b.)
39 Man kann leicht einen Stock finden, wenn man den Hund schlagen will.
Es fehlt nicht an Mitteln, jemand Unrecht zu thun, wenn man will.
Holl.: Men kan ligt een stok vinden, als men den hond wil slaan. (Bohn I, 332.)
40 Man muss den Stock nicht weiter setzen als man springen kann.
Holl.: Zet uw' stok niet verder dan gij bespringen kunt. (Harrebomée, II, 309a.)
41 Mit einem kleinen (kurzen) Stock kann man einen grossen Esel treiben.
Frz.: Court baston haste grande ânesse. (Leroux, I, 89.)
42 Mit einem kurzen Stock kann man keine weiten Sprünge machen.
Holl.: Tis quaet veer springhen mit enen corten staf. (Tunn., 24, 16.)
Lat.: Si brevis est baculus, erit hinc brevior tibi saltus. (Fallersleben, 659.)
43 Neben dem Stock ist gut springen. – Simrock, 9917; Körte, 5746; Braun, I, 4304.
44 Ohne Stock fallen dich die Hunde an.
45 Stock bleibt Stock.
46 Stock un Degen un barfôt, Handmanschetten un kên Hemd an. (Holst.) – Schütze, IV, 203.
Gemälde des Bettelstolzes.
47 Wehre di mit dem kleinen Stock, diu mögst keinen gräuten nodig hewwen. (Sauerland.)
48 Wenn der Stock fehlt, die Pfirsich herabzuschlagen, sagt man: sie ist herbe.
49 Wenn der Stock nid brennt, so mottet er. – Sutermeister, 132.
50 Wenn ein Stock gefragt wird, so antwortet ein Stock.
Die Finnen: Scharf ist die Antwort vom Stock. (Bertram, 68.)
51 Wenn man einen Stock ankleidet, so sieht er aus wie ein Baron.
It.: Bestidu su bastone, paret un barone.
52 Wenn's der Stock nicht thut, greift man zur Keule.
Poln.: Jeżeli nie kijem, to pałką. (Lompa, 14.)
53 Wer im Stock (Blocke) sitzt, sinkt nicht hoch. – Eiselein, 580; Simrock, 9915; Körte, 5745.
Bei Tunnicius (567): De in dem stoke sit en sinkt nicht hoge. (Quis non tristetur, quem dira ergastula claudunt?)
54 Wer kênen Stock für de Hunn' hett, mütt mit Brâtwüst um sick schmîten. – Schiller, III, 4b; Mecklenb. Kal., 1864; Globus, VIII.
55 Wer ohne Stock geht, den fallen die Hunde an.
Lat.: Absque baculo ne ingreditor. (Philippi I, 4; Seybold, 3.)
56 Wer Stock und Ball hat, findet bald Mitspieler.
Dän.: Hvo som haver bold og stav, faaer vel den som leege vil. (Prov. dan., 379.)
57 Wie der stock, also der wein. – Franck, I, 162b; Lehmann, II, 854, 302.
58 Wie der Stock, so der Stein.
59 Wie der Stock, so die Rebe.
„Der wein nicht besser wirt, denn jhm sein stock gebirt.“
Lat.: Naturum uitis sequitur uinum, bene scitis. (Loci comm., 112.)
Ung.: Minémü a' töke ollyan a' bora-is. (Gaal, 963.)
60 Wie Stock, so Sprung.
61 Wirf den Stock in die Luft, er fällt auf die Erde zurück.
Macht der Gewohnheit.
62 Wo Stöcke sind, da kann es nicht an Splittern fehlen.
63 Zu einem harten Stock gehört eine harte Bisse1. – Kirchhofer, 194; Hillebrand, 214, 308; Graf, 314, 204.
1) Schweizerdeutsch für Keil. (S. Ast 1 u. 16 und Klotz.)
64 Zwei Stöcke sind besser als einer.
65 Zwei Stöcke stützen gut.
*66 Alles vff einen Stock hacken. – Wicelius, Vertedigsrede.
*67 Am Stock kaufen. – Wurzbach II, 227.
In Weingegenden den Wein kaufen, wenn er noch als unzeitige Traube am Stock hängt. (S. Luft.)
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