Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 87 Den hunnertsten Dag noa Nijoar is gued Flass säggen. (Westf.) 88 Den nägten (neunten) Dag krigen de jung'n Hun'n ok Ogen, säd de oll Scheper Köpk. - Fr. Reuter, Stromtid, II, 110. 89 Den schönen Tag soll man am Abend und das Leben nach dem Tode loben. Frz.: Loue le beau jour au soir, et la vie a la mort. (Cahier, 906.) 90 Den schönen Tagen und den lachenden Herren ist schlecht zu trauen. Bei Tunnicius (1269): Den klaren dagen unde lachenden heren is quat to löven. (Ne credas Phobi radiis regique sereno.) Lat.: Ridenti domino diffide poloque sereno. (Lib. Sent. bei Haupt, VI, 304.) 91 Den Tag der Ausfahrt kennen wir, nicht den der Einfahrt. - Altmann VI, 395. 92 Denke an faule Tage und arbeite darauf los. - Simrock, 10072; Körte, 5828. Frz.: Ouvre la porte au bon jour et prepare toi au mauvais. (Körte, 5828.) 93 Der alle Tag lange Weil hat, der kan nit sagen, dass ihm das Leben zu kurz sey. Lat.: Quatuor producunt loca obscura, quies folitaria, rumor despicibilis cogitatio debilis. (Sutor, 576.) 94 Der Dag sin vill, der hungrige Mohlzike noch mih. (Köln.) - Weyden, II, 8. 95 Der erst Tag en Gast, der zweit en Ueberlast, der dritt Tag en Unflot, wenn er nid hei goht. - Sutermeister, 126. 96 Der erste Tag ist der beste in der Ehe. Dän.: Den förste dag den beste, sagde manden om sin onde konen. (Prov. dan., 103.) 97 Der erste Tag nach der Hochzeit ist oft der letzte in der Liebe. Lat.: Heu mihi, caecus amor subitam severit in iram. (Chaos, 62.) 98 Der erste Tag nach geschlossener Ehe ist der erste von langem Wehe. 99 Der folgende Tag ist des vergangnen schüler. - Eyering, II, 449; Petri, II, 87. Dän.: Den efter fölgende dag er den foregaaendes discipel. (Prov. dan., 103.) 100 Der gestrige Tag ist hin, und der morgende soll noch kommen; heute muss man leben. Die Finnen: Den gestrigen Tag haben wir überlebt, den heutigen bis auf jetzt, für den morgenden sorgt der liebe Gott. (Bertram, 52.) Holl.: De dag van gisteren is verleden, de dag van heden wil dien wel besteden, de dag van morgen is verborgen, daarom wil altijd voor den dood zorgen. (Harrebomee, I, 113a.) 101 Der gestrige Tag kommt nicht wieder. Lat.: Non potest dies esse saepius, qui semel fuit. (Philippi, II, 42.) 102 Der heutig Tag ist dess gestrigen junger. - Henisch, 1575, 41; Lehmann, II, 63, 122; Simrock, 10071; Körte, 5832; Braun, I, 4386. Lat.: Discipulus est prioris posterior dies. (Henisch, 1575, 42.) 103 Der heutige Tag muss beim gestrigen in die Lehre gehen. - Dove, 284. Das vergisst nur der, der alle Tage mehr zum Stümper wird, weil er sich für einen Meister hält. 104 Der ist der guten Tage nicht werth, der nie böse erlebt hat. 105 Der Jüngste Tag ist der des Todes. Dän.: Enhvers yderste dag er naar han döer. - Vor döds-dag er vor doms-dag. (Prov. dan., 114.) 106 Der Jüngste Tag wird bald kommen, die Esel reden Latein. Frz.: Le jour du jugement viendra bientot, les anes parlent latin. (Kritzinger, 416.) 107 Der kommende Tag ist schlimmer als der gehende. Dän.: Den dag er vaere der kommer end gaaer. (Prov. dan., 103.) 108 Der lange Tag baut nicht viel Land, es thut's die rührige Hand. It.: Il lungo giorno no, ma il cuor fa l' opera. (Bohn I, 102.) 109 Der längste Tag hat auch seinen Abend. - Winckler, V, 398. "Der längst tag hat endlich och seinen obend." (Keller, 161b.) [Spaltenumbruch] Engl.: The longest day must have an end. (Bohn II, 84.) Frz.: Il n'y a si grand jour qui ne vienne pas a vepres. (Bohn I, 26.) Holl.: De langste dag heeft ook een avond. (Harrebomee, I, 113a.) It.: Non vien di, che non venga sera. 110 Der letzte Tag ist der klügste. Holl.: De laatste dag is de wijste. ( Harrebomee, II, 113a.) 111 Der morgende Tag für sich selber sorgen mag. Frz.: Chaque demain apporte son pain. (Bohn I, 13.) Holl.: De dag van morgen baart ook zien zorgen. (Harrebomee, I, 113.) 112 Der schlimmste Tag in der Woche ist der blaue Montag. - Lohrengel, I, 157. 113 Der Tag, an dem man freit (Hochzeit macht), ist der letzte guter Zeit. 114 Der Tag bringt sein Brot. Dän.: Hver dag kommer med sin föde. (Prov. dan., 103.) 115 Der Tag, den wir fürchten, kommt schnell; die Stunde, die wir ersehnen, langsam. 116 Der Tag der Arbeit, die Nacht dem Schlafe. - Petri, II, 108. 117 Der Tag, der gut vergangen, kompt nicht böss wieder. - Petri, II, 108. 118 Der Tag des Unglücklichen ist lang, aber er hat auch ein Ende. - Altmann VI, 422. 119 Der Tag geht hin, auch wenn man ihn verschläft. Dän.: Dagen gaaer mens doven sover. (Prov. dan., 522.) 120 Der Tag hat Augen, die Nacht hat Ohren. Am Tage sieht, in der Nacht hört man besser. 121 Der Tag ist der Menschen, die Nacht der wilden Thiere. - Petri, II, 107. 122 Der Tag ist längst verbracht, an dem wir unser Schwein geschlacht't. Dän.: Den dag er ganget som geden var feed. (Prov. dan., 103.) 123 Der Tag ist mein, sagte der Hahn zur Fledermaus, was soll dir der Tag! 124 Der Tag kommt, an dem die Kuh den Schwanz bedarf. Dän.: Den dag kommer vel, at koen haver sin hale behov. (Bohn I, 352.) 125 Der Tag kommt nie zu spät, der was Gutes in sich hat. 126 Der Tag kommt, wenn auch der Hahn nicht kräht. Dän.: Det bliver vel dag om end hanen ei galer. (Bohn I, 358.) - Han tager dagen som han kommer. (Prov. dan., 103.) 127 Der Tag kommt zum Abende, das Jahr zum Ende. (Lit.) 128 Der Tag macht die Menschen sehend und die Fledermaus blind. So bessert der Tadel die Guten und verschlimmert die Bösen. 129 Der Tag nimmt zu: Weihnachten einen Hahnenschrei, heiligen drei Könige einen Hirschensprung, Lichtmess eine ganze Stund'. (Henneberg.) - Unterhaltungen am häusl. Herd, Dritte Folge, II, 988; Frischbier2, 1449. Pisanski sagt in seinen Nachträgen gegenüber der Form: "Der Tag hat einen Hahnenschritt zugenommen, das soll eigentlich heissen: >Hahnenschricht<, d. i. Geschrei. Die Dauer eines Hahnenschreis ist aber nicht der Zeitraum, den das einmalige Kikiriki ausmacht, sondern der, den der ganze Schrei ausfüllt, der aus sechs bis acht Kikirikis mit kleinen Zwischenpausen besteht. Der Hahn pflegt um Mitternacht zwischen 1 und 2 Uhr seinen ersten Ruf erschallen zu lassen, dann ruft er sechs bis zehnmal Kikiriki, das ist der erste Hahnenschrei. Der Hahnenschrei wiederholt sich während des übrigen Theils der Nacht noch drei- bis viermal, fast regelmässig alle Stunden bis bei Tagesanbruch der letzte erfolgt." 130 Der Tag spottet der Nacht. 131 Der Tag vernichtet das Wort (Versprechen) der Nacht. - Burckhardt, 561. Von denen, die bei den Festen und Gelagen der Nacht viel versprechen, und am Morgen nichts davon wissen mögen. 132 Der Tag verrets all. - Franck, I, 35a; Petri, II, 108; Simrock, 10084; Körte, 5834. Ung.: Az ido mindent vila gossa gra hoz.
[Spaltenumbruch] 87 Den hunnertsten Dag noa Nijoar is gued Flass säggen. (Westf.) 88 Den nägten (neunten) Dag krigen de jung'n Hun'n ok Ogen, säd de oll Scheper Köpk. – Fr. Reuter, Stromtid, II, 110. 89 Den schönen Tag soll man am Abend und das Leben nach dem Tode loben. Frz.: Loue le beau jour au soir, et la vie à la mort. (Cahier, 906.) 90 Den schönen Tagen und den lachenden Herren ist schlecht zu trauen. Bei Tunnicius (1269): Den klaren dagen unde lachenden heren is quât to löven. (Ne credas Phobi radiis regique sereno.) Lat.: Ridenti domino diffide poloque sereno. (Lib. Sent. bei Haupt, VI, 304.) 91 Den Tag der Ausfahrt kennen wir, nicht den der Einfahrt. – Altmann VI, 395. 92 Denke an faule Tage und arbeite darauf los. – Simrock, 10072; Körte, 5828. Frz.: Ouvre la porte au bon jour et prépare toi au mauvais. (Körte, 5828.) 93 Der alle Tag lange Weil hat, der kan nit sagen, dass ihm das Leben zu kurz sey. 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87 Den hunnertsten Dag noa Nijoar is gued Flass säggen. (Westf.)
88 Den nägten (neunten) Dag krigen de jung'n Hun'n ok Ogen, säd de oll Scheper Köpk. – Fr. Reuter, Stromtid, II, 110.
89 Den schönen Tag soll man am Abend und das Leben nach dem Tode loben.
Frz.: Loue le beau jour au soir, et la vie à la mort. (Cahier, 906.)
90 Den schönen Tagen und den lachenden Herren ist schlecht zu trauen.
Bei Tunnicius (1269): Den klaren dagen unde lachenden heren is quât to löven. (Ne credas Phobi radiis regique sereno.)
Lat.: Ridenti domino diffide poloque sereno. (Lib. Sent. bei Haupt, VI, 304.)
91 Den Tag der Ausfahrt kennen wir, nicht den der Einfahrt. – Altmann VI, 395.
92 Denke an faule Tage und arbeite darauf los. – Simrock, 10072; Körte, 5828.
Frz.: Ouvre la porte au bon jour et prépare toi au mauvais. (Körte, 5828.)
93 Der alle Tag lange Weil hat, der kan nit sagen, dass ihm das Leben zu kurz sey.
Lat.: Quatuor producunt loca obscura, quies folitaria, rumor despicibilis cogitatio debilis. (Sutor, 576.)
94 Der Dag sin vill, der hungrige Mohlzike noch mih. (Köln.) – Weyden, II, 8.
95 Der erst Tag en Gast, der zweit en Ueberlast, der dritt Tag en Unflôt, wenn er nid hei goht. – Sutermeister, 126.
96 Der erste Tag ist der beste in der Ehe.
Dän.: Den første dag den beste, sagde manden om sin onde konen. (Prov. dan., 103.)
97 Der erste Tag nach der Hochzeit ist oft der letzte in der Liebe.
Lat.: Heu mihi, caecus amor subitam severit in iram. (Chaos, 62.)
98 Der erste Tag nach geschlossener Ehe ist der erste von langem Wehe.
99 Der folgende Tag ist des vergangnen schüler. – Eyering, II, 449; Petri, II, 87.
Dän.: Den efter følgende dag er den foregaaendes discipel. (Prov. dan., 103.)
100 Der gestrige Tag ist hin, und der morgende soll noch kommen; heute muss man leben.
Die Finnen: Den gestrigen Tag haben wir überlebt, den heutigen bis auf jetzt, für den morgenden sorgt der liebe Gott. (Bertram, 52.)
Holl.: De dag van gisteren is verleden, de dag van heden wil dien wel besteden, de dag van morgen is verborgen, daarom wil altijd voor den dood zorgen. (Harrebomée, I, 113a.)
101 Der gestrige Tag kommt nicht wieder.
Lat.: Non potest dies esse saepius, qui semel fuit. (Philippi, II, 42.)
102 Der heutig Tag ist dess gestrigen junger. – Henisch, 1575, 41; Lehmann, II, 63, 122; Simrock, 10071; Körte, 5832; Braun, I, 4386.
Lat.: Discipulus est prioris posterior dies. (Henisch, 1575, 42.)
103 Der heutige Tag muss beim gestrigen in die Lehre gehen. – Dove, 284.
Das vergisst nur der, der alle Tage mehr zum Stümper wird, weil er sich für einen Meister hält.
104 Der ist der guten Tage nicht werth, der nie böse erlebt hat.
105 Der Jüngste Tag ist der des Todes.
Dän.: Enhvers yderste dag er naar han døer. – Vor døds-dag er vor doms-dag. (Prov. dan., 114.)
106 Der Jüngste Tag wird bald kommen, die Esel reden Latein.
Frz.: Le jour du jugement viendra bientôt, les ânes parlent latin. (Kritzinger, 416.)
107 Der kommende Tag ist schlimmer als der gehende.
Dän.: Den dag er være der kommer end gaaer. (Prov. dan., 103.)
108 Der lange Tag baut nicht viel Land, es thut's die rührige Hand.
It.: Il lungo giorno no, ma il cuor fa l' opera. (Bohn I, 102.)
109 Der längste Tag hat auch seinen Abend. – Winckler, V, 398.
„Der längst tag hat endlich och seinen obend.“ (Keller, 161b.)
Engl.: The longest day must have an end. (Bohn II, 84.)
Frz.: Il n'y a si grand jour qui ne vienne pas a vêpres. (Bohn I, 26.)
Holl.: De langste dag heeft ook een avond. (Harrebomée, I, 113a.)
It.: Non vien di, che non venga sera.
110 Der letzte Tag ist der klügste.
Holl.: De laatste dag is de wijste. ( Harrebomée, II, 113a.)
111 Der morgende Tag für sich selber sorgen mag.
Frz.: Chaque demain apporte son pain. (Bohn I, 13.)
Holl.: De dag van morgen baart ook zien zorgen. (Harrebomée, I, 113.)
112 Der schlimmste Tag in der Woche ist der blaue Montag. – Lohrengel, I, 157.
113 Der Tag, an dem man freit (Hochzeit macht), ist der letzte guter Zeit.
114 Der Tag bringt sein Brot.
Dän.: Hver dag kommer med sin føde. (Prov. dan., 103.)
115 Der Tag, den wir fürchten, kommt schnell; die Stunde, die wir ersehnen, langsam.
116 Der Tag der Arbeit, die Nacht dem Schlafe. – Petri, II, 108.
117 Der Tag, der gut vergangen, kompt nicht böss wieder. – Petri, II, 108.
118 Der Tag des Unglücklichen ist lang, aber er hat auch ein Ende. – Altmann VI, 422.
119 Der Tag geht hin, auch wenn man ihn verschläft.
Dän.: Dagen gaaer mens doven sover. (Prov. dan., 522.)
120 Der Tag hat Augen, die Nacht hat Ohren.
Am Tage sieht, in der Nacht hört man besser.
121 Der Tag ist der Menschen, die Nacht der wilden Thiere. – Petri, II, 107.
122 Der Tag ist längst verbracht, an dem wir unser Schwein geschlacht't.
Dän.: Den dag er ganget som geden var feed. (Prov. dan., 103.)
123 Der Tag ist mein, sagte der Hahn zur Fledermaus, was soll dir der Tag!
124 Der Tag kommt, an dem die Kuh den Schwanz bedarf.
Dän.: Den dag kommer vel, at kœn haver sin hale behov. (Bohn I, 352.)
125 Der Tag kommt nie zu spät, der was Gutes in sich hat.
126 Der Tag kommt, wenn auch der Hahn nicht kräht.
Dän.: Det bliver vel dag om end hanen ei galer. (Bohn I, 358.) – Han tager dagen som han kommer. (Prov. dan., 103.)
127 Der Tag kommt zum Abende, das Jahr zum Ende. (Lit.)
128 Der Tag macht die Menschen sehend und die Fledermaus blind.
So bessert der Tadel die Guten und verschlimmert die Bösen.
129 Der Tag nimmt zu: Weihnachten einen Hahnenschrei, heiligen drei Könige einen Hirschensprung, Lichtmess eine ganze Stund'. (Henneberg.) – Unterhaltungen am häusl. Herd, Dritte Folge, II, 988; Frischbier2, 1449.
Pisanski sagt in seinen Nachträgen gegenüber der Form: „Der Tag hat einen Hahnenschritt zugenommen, das soll eigentlich heissen: ›Hahnenschricht‹, d. i. Geschrei. Die Dauer eines Hahnenschreis ist aber nicht der Zeitraum, den das einmalige Kikiriki ausmacht, sondern der, den der ganze Schrei ausfüllt, der aus sechs bis acht Kikirikis mit kleinen Zwischenpausen besteht. Der Hahn pflegt um Mitternacht zwischen 1 und 2 Uhr seinen ersten Ruf erschallen zu lassen, dann ruft er sechs bis zehnmal Kikiriki, das ist der erste Hahnenschrei. Der Hahnenschrei wiederholt sich während des übrigen Theils der Nacht noch drei- bis viermal, fast regelmässig alle Stunden bis bei Tagesanbruch der letzte erfolgt.“
130 Der Tag spottet der Nacht.
131 Der Tag vernichtet das Wort (Versprechen) der Nacht. – Burckhardt, 561.
Von denen, die bei den Festen und Gelagen der Nacht viel versprechen, und am Morgen nichts davon wissen mögen.
132 Der Tag verrets all. – Franck, I, 35a; Petri, II, 108; Simrock, 10084; Körte, 5834.
Ung.: Az idó mindent vilá gossá gra hoz.
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