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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 23 Bai Düwels bannen well, maut rain von Sünnen sin. (Iserlohn.) - Woeste, 66, 42.

24 Bai met dem Düwel fört, maut 'et Postgelt för 'ne betalen. - Woeste, 67, 59.

25 Besser den Teufel tödten, als dass er uns tödte.

Besser, andere tragen den Schaden, als wir.

26 Bistu der Teuffel, so bin ich seine Mutter. - Henisch, 384, 12.

27 Bo de Düwel nit selwer hinne kann, do schicket hei seinen Afgesandten hein. (Waldeck.) - Curtze, 349, 440.

28 Boa de Düwel nitt selwer kuemen kann, doa schicket he en oalt Weif. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 80, 358.

29 Bringt dich der Teuffel zum auffschieben, so bringt er dich auch leichtlich zum nachbleiben. - Herberger, Hertzpostille, I, 102.

30 Da hat der Teufel mehr als zwölf Apostel, sagte der Hofnarr, als er in den Convent trat. - Klosterspiegel, 16, 12.

31 Da Teufl noth(ige) Goas zum Bocken, wenn's niat will. - Zaupser, Idiot., 90.

Der Teufel zwinge die Geis zum Bocken, wenn sie nicht will. Es gibt Dinge, die durch Zwang nicht gut zu erreichen sind.

32 Dar1 is ken Düwel so slimm, he wet noch immer enen de der slimmer is. - Frommann, II, 535, 89; Eichwald, 348.

1) Die althochdeutsche Form des mittelhochdeutschen gewöhnlichern da, die später nur noch in Zusammensetzungen mit vocalisch anlautenden Präpositionen und Adverbien (daran, darin, darum u. s. w.) häufiger noch mundartlich (dermit u. s. w.) vorkommt. (Vgl. Frommann, II, 422, 79.)

33 Das ist des Teufels Schwiegersohn, sagte Töffel, als er einen Neger sah.

Holl.: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (Harrebomee, I, 154a.)

34 Das ist ein dummer Teufel, der nicht einmal die Grammatik gelernt hat.

Die Entstehung dieses Sprichworts wird in der Kirchengeschichte Frankreichs folgendermassen erzählt. Zu Loudrun waren unter der Regierung Richelieu's angeblich einige Nonnen vom Teufel besessen. Der Geisterbanner Barre, der mit den Besessenen unter einer Decke spielte, und eine derselben, in welcher der Teufel am entschiedensten auftrat, beschwor, sagte ihr: Adora deum, oreatorem tuum (bete Gott, deinen Schöpfer an). Die Heuchlerin, welche kein Latein verstand, und ihre Antwort mechanisch gelernt hatte, nämlich: Adora te Jesu Christe (ich bete dich an, Jesu Christe) stockte bei den letzten Worten und antwortete endlich: Jesus Christus. Obgleich Barre das Versehen seiner Schülerin gut zu machen suchte, und sie wiederholt fragte: Quem adoras? so konnte er doch nicht hindern, dass die Nonne denselben Sprachschnitzer machte und den Nominativ für den Vocativ setzte. Der Beisitzer des Banngerichts, Daniel Drouin, ein Mann von Verstand, rief laut aus: "Das ist ein dummer Teufel, der u. s. w." Dieser Ausruf, häufig wiederholt, ward Sprichwort. (Bresl. Erzähler, 1809, S. 592.)

35 Das ist ein frecher Teuffel, der sich am hellen Tag lässt sehen. - Lehmann, 744, 19; Schuppius, Schr., III, 392.

36 Das ist wol des Teufels Vetter, sagte der Bauer, als er einen Neger sah.

37 Das müsste ein armer Teufel sein, dem nicht Eine Seele diente.

Frz.: Le diable est pauvre qui n'a point d'ame. (Leroux, I, 9.)

38 Dass der Teufel ihr nicht käm' ins Haus, lausete jene Nonne eine Maus. - Bebel.

Denn Müssiggang ist aller Laster Anfang.

39 Dass dir der Teufel die Zähn' ausschlag' und dir dafür in die Lücke mach', las der Bauer in dem Zettel, den er von dem Kapuziner gegen Zahnweh kaufte. - Klosterspiegel, 84, 5.

40 Dat was de Düwel, dat ik stöhl, säd' de Jung', sünst härr ick wol Harbarg' kregen. (Flensburg.) - Hoefer, 549.

41 Dat wer de Düwel, säd' de Jung', do seg he 'n swarten Hund. (Holst.) - Hoefer, 541.

42 De den Düvel to'n Fründe hett, kann licht in de Hell kamen. (Ostfries.) - Bueren, 303; Eichwald, 353; Frommann, IV, 286, 393; Hauskalender, II.

[Spaltenumbruch] 43 De den Düwel bei den Teien up'r Nacken nimt, dem begeigned he herneigest nig. - Lyra, 25.

44 De Döwel is so swart nich, as man em afmalt. - Eichwald, 343.

45 De Düüwel auch, Soldat sin, wenn a'l de Kaugl's drepe. (Süderdithmarschen.)

Der Teufel möchte Soldat sein, wenn alle Kugeln träfen.

46 De Düvel is unsers Herrn Godes Ape. (Holst.) - Schütze, I, 5.

47 De Düwel dritt (schitt) ümmer up den grötsten Häup (oder Hopen). (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036; Goldschmidt, 57; Frommann, III, 429, 244; für Iserlohn: Woeste, 66, 43; für Jever: Eichwald, 350; Frommann, III, 38, 26.

Das Glück ist dem Reichen günstiger als dem Armen, dieser mag sich mühen wie er will, er bringt's zu nichts.

48 De Düwel is sau swart nich, as he 'maket werd. - Schambach, II, 38.

Menschen und Dinge sind nicht immer so schlimm als sie von den Leuten gemacht werden. In Ostfriesland: De Düfl is so swart net as'm hum of malt. (Kern, 1428.)

49 De Düwel trüwwe 'n Düwel un seinen Anhang. - Lyra, 109.

50 De eine Düwel is jümmer erger as de andere. - Schambach, II, 40.

51 De is dem Düwel, as he slep, ut de Höll lopen.

Von einem schlechten Menschen.

52 De sick mit'n Döwel got steit, de kriggt den besten Platz in'r Helle. - Eichwald, 351; Frommann, IV, 141, 302.

53 De Teifel hilft säm Volk. (Oberharz.)

54 De Tüfel hat alles welle sii, nume nid Bueb, wil's aliwil heisst: gang Bueb, lauf Bueb, der Bueb het's gemacht. - Sutermeister, 116.

55 De Tüfel is naganern. - Körte, 5865; Körte2, 7353.

D. h. er geht dem Menschen buhlerisch und in verführerischer Gestalt nach und lässt sich keine Mühe, keine List und Geduld verdriessen, bis er ihn zu seinem Willen hat.

56 De Tüfel schisst e ke chliine Haufe. - Sutermeister, 130.

57 Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten. - Eisenhart, 553; Pistor., I, 81; Körte, 5904; Eiselein, 593; Sailer, 252; Simrock, 9427; Dove, 171; Braun, I, 4436; Graf, 550, 108.

Ist das nicht Jesuitenmoral? Da ein ehrlicher Mann gern überall sein Wort hält, so thut man wol am besten, ihm gar nicht zu schwören. Die Russen: Dem Teufel einen Eid brechen, ist erlaubt. (Altmann VI, 400.)

58 Dem Teufel darf man nicht rufen, er kommt wol von selbst. - Pistor., X, 60; Simrock, 10144.

59 Dem Teufel ein Ohr umbdrähen (oder gar abschwören) ist kein Kunst. - Chaos, 561.

60 Dem Teufel gib, was ihm gehört.

Engl.: Give even the devil his due. (Bohn II, 85.)

61 Dem Teufel ist auch ein fetter Brocken zu gönnen, sagte der Narr, als ihn der dicke Abt fragte, ob auch ihn der Teufel fressen (holen) sollte. - Klosterspiegel, 3, 24.

62 Dem Teufel ist nicht zu trauen.

Dän.: Ingen troe i fanden. (Prov. dan., 155.)

63 Dem Teufel ist nicht zu trauen, und wenn er sich noch so fromm stellt.

Lat.: Malus ubi bonum se simulat, tunc est pessimus. (Philippi, I, 240.)

64 Dem Teufel kann man wol ein Schnippchen schlagen, aber dem Tode nicht. - Altmann VI, 416.

65 Dem Teufel kein Heid' und Christenmensch trau, er möcht' uns gern machen zur Eichelnsau.

66 Dem Teufel muss man aus dem Wege gehen.

Die Russen: Dem Teufel muss man hundert, dem Zar zehn Werst aus dem Wege gehen. (Altmann V, 111.)

67 Dem Teufel muss man bissweilen auch einen Maien stecken. - Simrock, 10136.

68 Dem Teufel muss man nicht lehren, wie man Schlangen macht.

[Spaltenumbruch] 23 Bai Düwels bannen well, maut rain von Sünnen sin. (Iserlohn.) – Woeste, 66, 42.

24 Bai met dem Düwel fört, maut 'et Postgelt för 'ne betalen.Woeste, 67, 59.

25 Besser den Teufel tödten, als dass er uns tödte.

Besser, andere tragen den Schaden, als wir.

26 Bistu der Teuffel, so bin ich seine Mutter.Henisch, 384, 12.

27 Bô de Düwel nit selwer hinne kann, do schicket hei sînen Afgesandten hîn. (Waldeck.) – Curtze, 349, 440.

28 Boa de Düwel nitt selwer kuemen kann, doa schicket he en oalt Wîf. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 80, 358.

29 Bringt dich der Teuffel zum auffschieben, so bringt er dich auch leichtlich zum nachbleiben.Herberger, Hertzpostille, I, 102.

30 Da hat der Teufel mehr als zwölf Apostel, sagte der Hofnarr, als er in den Convent trat.Klosterspiegel, 16, 12.

31 Da Teufl nôth(ige) Goas zum Bocken, wenn's niat will.Zaupser, Idiot., 90.

Der Teufel zwinge die Geis zum Bocken, wenn sie nicht will. Es gibt Dinge, die durch Zwang nicht gut zu erreichen sind.

32 Dar1 is kên Düwel so slimm, he wêt noch immer ênen de der slimmer is.Frommann, II, 535, 89; Eichwald, 348.

1) Die althochdeutsche Form des mittelhochdeutschen gewöhnlichern dâ, die später nur noch in Zusammensetzungen mit vocalisch anlautenden Präpositionen und Adverbien (daran, darin, darum u. s. w.) häufiger noch mundartlich (dermit u. s. w.) vorkommt. (Vgl. Frommann, II, 422, 79.)

33 Das ist des Teufels Schwiegersohn, sagte Töffel, als er einen Neger sah.

Holl.: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (Harrebomée, I, 154a.)

34 Das ist ein dummer Teufel, der nicht einmal die Grammatik gelernt hat.

Die Entstehung dieses Sprichworts wird in der Kirchengeschichte Frankreichs folgendermassen erzählt. Zu Loudrun waren unter der Regierung Richelieu's angeblich einige Nonnen vom Teufel besessen. Der Geisterbanner Barre, der mit den Besessenen unter einer Decke spielte, und eine derselben, in welcher der Teufel am entschiedensten auftrat, beschwor, sagte ihr: Adora deum, oreatorem tuum (bete Gott, deinen Schöpfer an). Die Heuchlerin, welche kein Latein verstand, und ihre Antwort mechanisch gelernt hatte, nämlich: Adora te Jesu Christe (ich bete dich an, Jesu Christe) stockte bei den letzten Worten und antwortete endlich: Jesus Christus. Obgleich Barre das Versehen seiner Schülerin gut zu machen suchte, und sie wiederholt fragte: Quem adoras? so konnte er doch nicht hindern, dass die Nonne denselben Sprachschnitzer machte und den Nominativ für den Vocativ setzte. Der Beisitzer des Banngerichts, Daniel Drouin, ein Mann von Verstand, rief laut aus: „Das ist ein dummer Teufel, der u. s. w.“ Dieser Ausruf, häufig wiederholt, ward Sprichwort. (Bresl. Erzähler, 1809, S. 592.)

35 Das ist ein frecher Teuffel, der sich am hellen Tag lässt sehen.Lehmann, 744, 19; Schuppius, Schr., III, 392.

36 Das ist wol des Teufels Vetter, sagte der Bauer, als er einen Neger sah.

37 Das müsste ein armer Teufel sein, dem nicht Eine Seele diente.

Frz.: Le diable est pauvre qui n'a point d'ame. (Leroux, I, 9.)

38 Dass der Teufel ihr nicht käm' ins Haus, lausete jene Nonne eine Maus.Bebel.

Denn Müssiggang ist aller Laster Anfang.

39 Dass dir der Teufel die Zähn' ausschlag' und dir dafür in die Lücke mach', las der Bauer in dem Zettel, den er von dem Kapuziner gegen Zahnweh kaufte.Klosterspiegel, 84, 5.

40 Dat was de Düwel, dat ik stöhl, säd' de Jung', sünst härr ick wol Harbârg' krêgen. (Flensburg.) – Hoefer, 549.

41 Dat wêr de Düwel, säd' de Jung', dô sêg he 'n swarten Hund. (Holst.) – Hoefer, 541.

42 De den Düvel tô'n Fründe hett, kann licht in de Hell kâmen. (Ostfries.) – Bueren, 303; Eichwald, 353; Frommann, IV, 286, 393; Hauskalender, II.

[Spaltenumbruch] 43 De den Düwel bî den Tîen up'r Nacken nimt, dem begîgned he herneigest nig.Lyra, 25.

44 De Döwel is so swart nich, as man em afmalt.Eichwald, 343.

45 De Düüwel auch, Soldât sïn, wenn a'l de Kûgl's drêpe. (Süderdithmarschen.)

Der Teufel möchte Soldat sein, wenn alle Kugeln träfen.

46 De Düvel is unsers Herrn Godes Âpe. (Holst.) – Schütze, I, 5.

47 De Düwel dritt (schitt) ümmer up den grötsten Häup (oder Hopen). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; Goldschmidt, 57; Frommann, III, 429, 244; für Iserlohn: Woeste, 66, 43; für Jever: Eichwald, 350; Frommann, III, 38, 26.

Das Glück ist dem Reichen günstiger als dem Armen, dieser mag sich mühen wie er will, er bringt's zu nichts.

48 De Düwel is sau swart nich, as he 'mâket werd.Schambach, II, 38.

Menschen und Dinge sind nicht immer so schlimm als sie von den Leuten gemacht werden. In Ostfriesland: De Düfl is so swart nêt as'm hum of malt. (Kern, 1428.)

49 De Düwel trüwwe 'n Düwel un sînen Anhang.Lyra, 109.

50 De eine Düwel is jümmer erger as de andere.Schambach, II, 40.

51 De is dem Düwel, as he slêp, ut de Höll lopen.

Von einem schlechten Menschen.

52 De sick mit'n Döwel got steit, de kriggt den besten Platz in'r Helle.Eichwald, 351; Frommann, IV, 141, 302.

53 De Teifel hilft säm Volk. (Oberharz.)

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57 Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten.Eisenhart, 553; Pistor., I, 81; Körte, 5904; Eiselein, 593; Sailer, 252; Simrock, 9427; Dove, 171; Braun, I, 4436; Graf, 550, 108.

Ist das nicht Jesuitenmoral? Da ein ehrlicher Mann gern überall sein Wort hält, so thut man wol am besten, ihm gar nicht zu schwören. Die Russen: Dem Teufel einen Eid brechen, ist erlaubt. (Altmann VI, 400.)

58 Dem Teufel darf man nicht rufen, er kommt wol von selbst.Pistor., X, 60; Simrock, 10144.

59 Dem Teufel ein Ohr umbdrähen (oder gar abschwören) ist kein Kunst.Chaos, 561.

60 Dem Teufel gib, was ihm gehört.

Engl.: Give even the devil his due. (Bohn II, 85.)

61 Dem Teufel ist auch ein fetter Brocken zu gönnen, sagte der Narr, als ihn der dicke Abt fragte, ob auch ihn der Teufel fressen (holen) sollte.Klosterspiegel, 3, 24.

62 Dem Teufel ist nicht zu trauen.

Dän.: Ingen troe i fanden. (Prov. dan., 155.)

63 Dem Teufel ist nicht zu trauen, und wenn er sich noch so fromm stellt.

Lat.: Malus ubi bonum se simulat, tunc est pessimus. (Philippi, I, 240.)

64 Dem Teufel kann man wol ein Schnippchen schlagen, aber dem Tode nicht.Altmann VI, 416.

65 Dem Teufel kein Heid' und Christenmensch trau, er möcht' uns gern machen zur Eichelnsau.

66 Dem Teufel muss man aus dem Wege gehen.

Die Russen: Dem Teufel muss man hundert, dem Zar zehn Werst aus dem Wege gehen. (Altmann V, 111.)

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[[530]/0536] 23 Bai Düwels bannen well, maut rain von Sünnen sin. (Iserlohn.) – Woeste, 66, 42. 24 Bai met dem Düwel fört, maut 'et Postgelt för 'ne betalen. – Woeste, 67, 59. 25 Besser den Teufel tödten, als dass er uns tödte. Besser, andere tragen den Schaden, als wir. 26 Bistu der Teuffel, so bin ich seine Mutter. – Henisch, 384, 12. 27 Bô de Düwel nit selwer hinne kann, do schicket hei sînen Afgesandten hîn. (Waldeck.) – Curtze, 349, 440. 28 Boa de Düwel nitt selwer kuemen kann, doa schicket he en oalt Wîf. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 80, 358. 29 Bringt dich der Teuffel zum auffschieben, so bringt er dich auch leichtlich zum nachbleiben. – Herberger, Hertzpostille, I, 102. 30 Da hat der Teufel mehr als zwölf Apostel, sagte der Hofnarr, als er in den Convent trat. – Klosterspiegel, 16, 12. 31 Da Teufl nôth(ige) Goas zum Bocken, wenn's niat will. – Zaupser, Idiot., 90. Der Teufel zwinge die Geis zum Bocken, wenn sie nicht will. Es gibt Dinge, die durch Zwang nicht gut zu erreichen sind. 32 Dar1 is kên Düwel so slimm, he wêt noch immer ênen de der slimmer is. – Frommann, II, 535, 89; Eichwald, 348. 1) Die althochdeutsche Form des mittelhochdeutschen gewöhnlichern dâ, die später nur noch in Zusammensetzungen mit vocalisch anlautenden Präpositionen und Adverbien (daran, darin, darum u. s. w.) häufiger noch mundartlich (dermit u. s. w.) vorkommt. (Vgl. Frommann, II, 422, 79.) 33 Das ist des Teufels Schwiegersohn, sagte Töffel, als er einen Neger sah. Holl.: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (Harrebomée, I, 154a.) 34 Das ist ein dummer Teufel, der nicht einmal die Grammatik gelernt hat. Die Entstehung dieses Sprichworts wird in der Kirchengeschichte Frankreichs folgendermassen erzählt. Zu Loudrun waren unter der Regierung Richelieu's angeblich einige Nonnen vom Teufel besessen. Der Geisterbanner Barre, der mit den Besessenen unter einer Decke spielte, und eine derselben, in welcher der Teufel am entschiedensten auftrat, beschwor, sagte ihr: Adora deum, oreatorem tuum (bete Gott, deinen Schöpfer an). Die Heuchlerin, welche kein Latein verstand, und ihre Antwort mechanisch gelernt hatte, nämlich: Adora te Jesu Christe (ich bete dich an, Jesu Christe) stockte bei den letzten Worten und antwortete endlich: Jesus Christus. Obgleich Barre das Versehen seiner Schülerin gut zu machen suchte, und sie wiederholt fragte: Quem adoras? so konnte er doch nicht hindern, dass die Nonne denselben Sprachschnitzer machte und den Nominativ für den Vocativ setzte. Der Beisitzer des Banngerichts, Daniel Drouin, ein Mann von Verstand, rief laut aus: „Das ist ein dummer Teufel, der u. s. w.“ Dieser Ausruf, häufig wiederholt, ward Sprichwort. (Bresl. Erzähler, 1809, S. 592.) 35 Das ist ein frecher Teuffel, der sich am hellen Tag lässt sehen. – Lehmann, 744, 19; Schuppius, Schr., III, 392. 36 Das ist wol des Teufels Vetter, sagte der Bauer, als er einen Neger sah. 37 Das müsste ein armer Teufel sein, dem nicht Eine Seele diente. Frz.: Le diable est pauvre qui n'a point d'ame. (Leroux, I, 9.) 38 Dass der Teufel ihr nicht käm' ins Haus, lausete jene Nonne eine Maus. – Bebel. Denn Müssiggang ist aller Laster Anfang. 39 Dass dir der Teufel die Zähn' ausschlag' und dir dafür in die Lücke mach', las der Bauer in dem Zettel, den er von dem Kapuziner gegen Zahnweh kaufte. – Klosterspiegel, 84, 5. 40 Dat was de Düwel, dat ik stöhl, säd' de Jung', sünst härr ick wol Harbârg' krêgen. (Flensburg.) – Hoefer, 549. 41 Dat wêr de Düwel, säd' de Jung', dô sêg he 'n swarten Hund. (Holst.) – Hoefer, 541. 42 De den Düvel tô'n Fründe hett, kann licht in de Hell kâmen. (Ostfries.) – Bueren, 303; Eichwald, 353; Frommann, IV, 286, 393; Hauskalender, II. 43 De den Düwel bî den Tîen up'r Nacken nimt, dem begîgned he herneigest nig. – Lyra, 25. 44 De Döwel is so swart nich, as man em afmalt. – Eichwald, 343. 45 De Düüwel auch, Soldât sïn, wenn a'l de Kûgl's drêpe. (Süderdithmarschen.) Der Teufel möchte Soldat sein, wenn alle Kugeln träfen. 46 De Düvel is unsers Herrn Godes Âpe. (Holst.) – Schütze, I, 5. 47 De Düwel dritt (schitt) ümmer up den grötsten Häup (oder Hopen). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; Goldschmidt, 57; Frommann, III, 429, 244; für Iserlohn: Woeste, 66, 43; für Jever: Eichwald, 350; Frommann, III, 38, 26. Das Glück ist dem Reichen günstiger als dem Armen, dieser mag sich mühen wie er will, er bringt's zu nichts. 48 De Düwel is sau swart nich, as he 'mâket werd. – Schambach, II, 38. Menschen und Dinge sind nicht immer so schlimm als sie von den Leuten gemacht werden. In Ostfriesland: De Düfl is so swart nêt as'm hum of malt. (Kern, 1428.) 49 De Düwel trüwwe 'n Düwel un sînen Anhang. – Lyra, 109. 50 De eine Düwel is jümmer erger as de andere. – Schambach, II, 40. 51 De is dem Düwel, as he slêp, ut de Höll lopen. Von einem schlechten Menschen. 52 De sick mit'n Döwel got steit, de kriggt den besten Platz in'r Helle. – Eichwald, 351; Frommann, IV, 141, 302. 53 De Teifel hilft säm Volk. (Oberharz.) 54 De Tüfel hat alles welle sii, nume nid Bueb, wil's aliwil heisst: gang Bueb, lauf Bueb, der Bueb het's gemacht. – Sutermeister, 116. 55 De Tüfel is naganern. – Körte, 5865; Körte2, 7353. D. h. er geht dem Menschen buhlerisch und in verführerischer Gestalt nach und lässt sich keine Mühe, keine List und Geduld verdriessen, bis er ihn zu seinem Willen hat. 56 De Tüfel schisst e ke chliine Hûfe. – Sutermeister, 130. 57 Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten. – Eisenhart, 553; Pistor., I, 81; Körte, 5904; Eiselein, 593; Sailer, 252; Simrock, 9427; Dove, 171; Braun, I, 4436; Graf, 550, 108. Ist das nicht Jesuitenmoral? Da ein ehrlicher Mann gern überall sein Wort hält, so thut man wol am besten, ihm gar nicht zu schwören. Die Russen: Dem Teufel einen Eid brechen, ist erlaubt. (Altmann VI, 400.) 58 Dem Teufel darf man nicht rufen, er kommt wol von selbst. – Pistor., X, 60; Simrock, 10144. 59 Dem Teufel ein Ohr umbdrähen (oder gar abschwören) ist kein Kunst. – Chaos, 561. 60 Dem Teufel gib, was ihm gehört. Engl.: Give even the devil his due. (Bohn II, 85.) 61 Dem Teufel ist auch ein fetter Brocken zu gönnen, sagte der Narr, als ihn der dicke Abt fragte, ob auch ihn der Teufel fressen (holen) sollte. – Klosterspiegel, 3, 24. 62 Dem Teufel ist nicht zu trauen. Dän.: Ingen troe i fanden. (Prov. dan., 155.) 63 Dem Teufel ist nicht zu trauen, und wenn er sich noch so fromm stellt. Lat.: Malus ubi bonum se simulat, tunc est pessimus. (Philippi, I, 240.) 64 Dem Teufel kann man wol ein Schnippchen schlagen, aber dem Tode nicht. – Altmann VI, 416. 65 Dem Teufel kein Heid' und Christenmensch trau, er möcht' uns gern machen zur Eichelnsau. 66 Dem Teufel muss man aus dem Wege gehen. Die Russen: Dem Teufel muss man hundert, dem Zar zehn Werst aus dem Wege gehen. (Altmann V, 111.) 67 Dem Teufel muss man bissweilen auch einen Maien stecken. – Simrock, 10136. 68 Dem Teufel muss man nicht lehren, wie man Schlangen macht.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [530]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/536>, abgerufen am 22.11.2024.