Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] die ihm infolge des Aufsichtsmangels zehn bis hundertfachen Schaden verursachen. Lat.: In usu et actione magisterium et experimentum. (Bovill, IV, 144.) Span.: Buena queja que mala paga. (Don Quixote.) 15 Ein Thaler heute ist besser als hundert morgen. In Orel: Lieber heute einen Rubel als morgen einen Imperial. (Altmann IV, 479.) 16 Ein Thaler im Haus ist besser als zehn drauss'. Die Braminen in Puna haben das Sprichwort: Zehn Rupien in Puna sind besser als zwanzig in Bombay. Wiewol jeder vierzigste Hindu in Bombay ein Bramine ist, so werden sie doch von den orthodoxen Braminen in Puna nicht als solche anerkannt. Und obgleich der Hafenort Bombay eine Goldgrube ist, so fürchten die rechtgläubigen Braminen Punas doch dorthin zu reisen, weil es unterwegs an Rasthäusern fehlt, in denen ein gewissenhafter "Erdengott" (Bramine) ohne Furcht, sich zu beflecken, weilen dürfe. (Vgl. Graul, Ueber die Volksstämme u. s. w. im britischen Indien; Ausland, 1855, Nr. 42.) 17 Ein Thaler in der Hand ist besser als eine Uhr an der Wand. (Niederrhein.) 18 Ein Thaler ist des andern Bruder. - Winckler, XIX, 97. Ein Thaler ist des andern Sohn, sagen die Russen. (Altmann VI, 452.) 19 Ein Thaler ist eher verthan als verdient. 20 Ein Thaler ist (bleibt) ein Thaler, und wenn er auch aus (in) schmuziger Tasche kommt (steckt). Die Russen: Ein Imperial hat Werth und stäke er in der schmuzigsten Börse. (Altmann VI, 391.) 21 Ein verlorener Thaler gilt nicht mehr als ein verlorener Pfennig. - Altmann V, 471. Ein gestohlener Thaler gilt so viel als ein erworbener. (Altmann IV, 478.) 22 Ein wohlverwandter Thaler ist besser als zehn angelegte. Dän.: En daler, vel anlagt, er bedre end hundrede ilde stedde. (Prov. dan., 104.) 23 Einen Daler wunnen is beater äs fiv Daler funnen. (Westf.) 24 En Daler siegt den annern lik. (Rendsburg.) Ein Thaler sieht dem andern ähnlich. 25 Es ist ein guter Thaler, mit dem man zehn ersparen kann. - Winckler, X, 66. Dän.: Det er en god daler, hvormed hundrede spares. (Prov. dan., 452.) 26 Es ist ein guter Thaler, mit welchem man viel Thaler erwirbt. - Simrock, 10231. 27 Es liegen täglich tausend Thaler auf der Gasse, wer sie nur zu finden weiss. 28 Für Einen Thaler fängt man nicht an, und für hundert hört man nicht auf. (Eifel.) Der Anfang des Bettelns ist schon sehr schwer, noch schwerer aber das Aufhören desselben. 29 Gucken die Thaler zum Fenster heraus, so hat auch das Mädchen bald Hochzeit im Haus. 30 Halbe Daler, diu häst recht, öbberst (aber) Daler, diu mosst recht hebben. (Lippe.) - Firmenich, I, 267b. 31 Man liebt die gekreuzigten Thaler mehr als den gekreuzigten Christus. - Winckler, V, 1. 32 Man soll nicht hunderttausend Thaler nehmen, um ein Armer zu sein. 33 Mit den Thalern schwinden die Freunde. Die Russen: Mit den Rubeln verliert man seine Freunde, mit den Kopeken auch seine Verwandten. (Altmann VI, 460.) 34 Neue Thaler sind Gäste; wer liegende Güter hat, hält sie feste. 35 Tausend Thaler aus der Büchse und keinen Kreuzer aus dem Sack. - Tendlau, 284. Mit fremden Gelde ist der Geizhals freigebig; Thaler aus der Armenbüchse aber keinen Kreuzer aus der eigenen Tasche. 36 Tausend Thaler in der Kiste und keinen Kreuzer im Sack. 37 Thaler klappen, Worte lappen. - Körte, 5916; Wurzbach II, 150. 38 Um einen Thaler kann ich mir keine Beine kaufen, sagte der Bote. Holl.: Alsof wij beenen om een daalder konden koopen. (Harrebomee, I, 111b.) [Spaltenumbruch] 39 Um einen Thaler zu gewinnen, kann man schon einen Pfennig opfern. Die Russen: Man kann wol einen Nadelknopf daransetzen, einen ganzen Nagel zu gewinnen. (Altmann VI, 457.) 40 Wenn der Thaler (Rubel) läutet, hört man andere Klänge nicht. - Altmann VI, 388. 41 Was ein Thaler werth ist, erkennt man erst, wenn man einen borgen muss. - Winckler, III, 24. 42 Wenn mit dem Thaler geläutet wird, gehen alle Thüren auf. - Simrock, 10232; Lohrengel, 77. Engl.: There is no lock, but a golden key will open it. (Masson, 129.) Frz.: Le passe partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier. (Masson, 129.) 43 Wenn sich zwei um einen Thaler streiten, kauft sich ein dritter Schinken. 44 Wer einen Thaler findet, hat für zwei Thaler Freude. 45 Wer einen Thaler gewinnt und zwei ausgibt, braucht keinen Beutel. It.: Chi guadagna quattro, e spende sette non ha bisogno di borse, ni di borsette. (Pazzaglia, 150, 14.) 46 Wer einen Thaler verdienen kann, muss nicht mit einem Pfennig vorlieb nehmen. - Dove, 859. 47 Wer keine Thaler hat, muss einen krummen Rücken haben. It.: Chi non ha danari in borsa abbia miele in bocca. (Cahier, 2873.) 48 Wer nur Thaler hat, bei dem gehen Bettler leer aus. 49 Wer viel von seinen Thalern redet, der hat nicht viel. - Dove, 525. 50 Wer vier Thaler für fünf einnimmt, der gibt auch sechs für fünf aus. 51 Wer wissen will, wie theuer ein Thaler ist, der muss einen borgen (verdienen). (S. Geld 992.) Engl.: If you would know the value of mony, go and try to borrow some. (B. Franklin, Way to Wealth.) It.: Chi ha danari da buttar via, metta gli operaj e non vi stia. (Bohn I, 81.) 52 Wer zehn Thaler anwendet, um fünf zu gewinnen, der braucht sich um keinen Beutel zu kümmern. - Winckler, X, 71. 53 Wie die Thaler pfeifen, so tanzen die Dreier. (Wend. Lausitz.) 54 Wo der Thaler geschlagen ist, gilt er am meisten. - Simrock, 10230; Körte, 5917; Braun, I, 4471. 55 Wo es einen Thaler gibt, da ist ein Teufel; wo es keinen gibt, da sind ihrer zwei. 56 Wo man die Thaler lässt, da bleibt auch die Freundschaft. - Altmann V, 80. 57 Wo Thaler liegen, da rollen Thaler hin. 58 Wollen Sie zwei Thaler haben, eh' ich geh'? rief der eben herausgeworfene Jude in den Laden, wo er auf eine Waare, die fünf Thaler kostet, einen geboten hatte, zurück (hinein). *59 Die hat den (ersten) Thaler voll. Ist dreissig Jahre alt. *60 Doa halt de Doaler ok achtunveirtig Schilling. (Strelitz.) - Firmenich, III, 71, 50. *61 Dusend dicke Daler. - Eichwald, 281. *62 Er hat alte Thaler im Kasten liegen. Besitzt Vermögen, ist wohlhabend. Frz.: Il est le pere aux ecus, il a des ecus moisis. (Kritzinger, 260a.) *63 Er hat sich einen schönen Thaler gemacht. - Preuss. Hausfreund, 1810, S. 126. D. h. erspart, erübrigt, auch mit dem Nebenbegriff des Erwerbs auf nicht immer peinlich gewissenhaften Wegen. *64 Er macht aus hundert Thalern zehn Pfennige und aus zehn Pfennigen nichts. *65 He sütt si na tausend Daler nig vel um. (Holst.) - Schütze, IV, 311. Er braucht nur die Hand auszustrecken, so hat er sie. *66 Ich nähme keinen Thaler, wenn ich es thun sollte. Holl.: Ik zou bet voor geen' houten daalder willen. (Harrebomee, I, 112a.)
[Spaltenumbruch] die ihm infolge des Aufsichtsmangels zehn bis hundertfachen Schaden verursachen. Lat.: In usu et actione magisterium et experimentum. (Bovill, IV, 144.) Span.: Buena queja que mala paga. (Don Quixote.) 15 Ein Thaler heute ist besser als hundert morgen. In Orel: Lieber heute einen Rubel als morgen einen Imperial. (Altmann IV, 479.) 16 Ein Thaler im Haus ist besser als zehn drauss'. Die Braminen in Puna haben das Sprichwort: Zehn Rupien in Puna sind besser als zwanzig in Bombay. Wiewol jeder vierzigste Hindu in Bombay ein Bramine ist, so werden sie doch von den orthodoxen Braminen in Puna nicht als solche anerkannt. Und obgleich der Hafenort Bombay eine Goldgrube ist, so fürchten die rechtgläubigen Braminen Punas doch dorthin zu reisen, weil es unterwegs an Rasthäusern fehlt, in denen ein gewissenhafter „Erdengott“ (Bramine) ohne Furcht, sich zu beflecken, weilen dürfe. (Vgl. Graul, Ueber die Volksstämme u. s. w. im britischen Indien; Ausland, 1855, Nr. 42.) 17 Ein Thaler in der Hand ist besser als eine Uhr an der Wand. (Niederrhein.) 18 Ein Thaler ist des andern Bruder. – Winckler, XIX, 97. Ein Thaler ist des andern Sohn, sagen die Russen. (Altmann VI, 452.) 19 Ein Thaler ist eher verthan als verdient. 20 Ein Thaler ist (bleibt) ein Thaler, und wenn er auch aus (in) schmuziger Tasche kommt (steckt). Die Russen: Ein Imperial hat Werth und stäke er in der schmuzigsten Börse. (Altmann VI, 391.) 21 Ein verlorener Thaler gilt nicht mehr als ein verlorener Pfennig. – Altmann V, 471. Ein gestohlener Thaler gilt so viel als ein erworbener. (Altmann IV, 478.) 22 Ein wohlverwandter Thaler ist besser als zehn angelegte. Dän.: En daler, vel anlagt, er bedre end hundrede ilde stedde. (Prov. dan., 104.) 23 Einen Daler wunnen is beater äs fiv Daler funnen. (Westf.) 24 En Daler siegt den annern lik. (Rendsburg.) Ein Thaler sieht dem andern ähnlich. 25 Es ist ein guter Thaler, mit dem man zehn ersparen kann. – Winckler, X, 66. Dän.: Det er en god daler, hvormed hundrede spares. (Prov. dan., 452.) 26 Es ist ein guter Thaler, mit welchem man viel Thaler erwirbt. – Simrock, 10231. 27 Es liegen täglich tausend Thaler auf der Gasse, wer sie nur zu finden weiss. 28 Für Einen Thaler fängt man nicht an, und für hundert hört man nicht auf. (Eifel.) Der Anfang des Bettelns ist schon sehr schwer, noch schwerer aber das Aufhören desselben. 29 Gucken die Thaler zum Fenster heraus, so hat auch das Mädchen bald Hochzeit im Haus. 30 Halbe Daler, diu häst recht, öbberst (aber) Daler, diu mosst recht hebben. (Lippe.) – Firmenich, I, 267b. 31 Man liebt die gekreuzigten Thaler mehr als den gekreuzigten Christus. – Winckler, V, 1. 32 Man soll nicht hunderttausend Thaler nehmen, um ein Armer zu sein. 33 Mit den Thalern schwinden die Freunde. Die Russen: Mit den Rubeln verliert man seine Freunde, mit den Kopeken auch seine Verwandten. (Altmann VI, 460.) 34 Neue Thaler sind Gäste; wer liegende Güter hat, hält sie feste. 35 Tausend Thaler aus der Büchse und keinen Kreuzer aus dem Sack. – Tendlau, 284. Mit fremden Gelde ist der Geizhals freigebig; Thaler aus der Armenbüchse aber keinen Kreuzer aus der eigenen Tasche. 36 Tausend Thaler in der Kiste und keinen Kreuzer im Sack. 37 Thaler klappen, Worte lappen. – Körte, 5916; Wurzbach II, 150. 38 Um einen Thaler kann ich mir keine Beine kaufen, sagte der Bote. Holl.: Alsof wij beenen om een daalder konden koopen. (Harrebomée, I, 111b.) [Spaltenumbruch] 39 Um einen Thaler zu gewinnen, kann man schon einen Pfennig opfern. Die Russen: Man kann wol einen Nadelknopf daransetzen, einen ganzen Nagel zu gewinnen. (Altmann VI, 457.) 40 Wenn der Thaler (Rubel) läutet, hört man andere Klänge nicht. – Altmann VI, 388. 41 Was ein Thaler werth ist, erkennt man erst, wenn man einen borgen muss. – Winckler, III, 24. 42 Wenn mit dem Thaler geläutet wird, gehen alle Thüren auf. – Simrock, 10232; Lohrengel, 77. Engl.: There is no lock, but a golden key will open it. (Masson, 129.) Frz.: Le passe partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier. (Masson, 129.) 43 Wenn sich zwei um einen Thaler streiten, kauft sich ein dritter Schinken. 44 Wer einen Thaler findet, hat für zwei Thaler Freude. 45 Wer einen Thaler gewinnt und zwei ausgibt, braucht keinen Beutel. It.: Chi guadagna quattro, e spende sette non hà bisogno di borse, ni di borsette. (Pazzaglia, 150, 14.) 46 Wer einen Thaler verdienen kann, muss nicht mit einem Pfennig vorlieb nehmen. – Dove, 859. 47 Wer keine Thaler hat, muss einen krummen Rücken haben. It.: Chi non ha danari in borsa abbia miele in bocca. (Cahier, 2873.) 48 Wer nur Thaler hat, bei dem gehen Bettler leer aus. 49 Wer viel von seinen Thalern redet, der hat nicht viel. – Dove, 525. 50 Wer vier Thaler für fünf einnimmt, der gibt auch sechs für fünf aus. 51 Wer wissen will, wie theuer ein Thaler ist, der muss einen borgen (verdienen). (S. Geld 992.) Engl.: If you would know the value of mony, go and try to borrow some. (B. Franklin, Way to Wealth.) It.: Chi ha danari da buttar via, metta gli operaj e non vi stia. (Bohn I, 81.) 52 Wer zehn Thaler anwendet, um fünf zu gewinnen, der braucht sich um keinen Beutel zu kümmern. – Winckler, X, 71. 53 Wie die Thaler pfeifen, so tanzen die Dreier. (Wend. Lausitz.) 54 Wo der Thaler geschlagen ist, gilt er am meisten. – Simrock, 10230; Körte, 5917; Braun, I, 4471. 55 Wo es einen Thaler gibt, da ist ein Teufel; wo es keinen gibt, da sind ihrer zwei. 56 Wo man die Thaler lässt, da bleibt auch die Freundschaft. – Altmann V, 80. 57 Wo Thaler liegen, da rollen Thaler hin. 58 Wollen Sie zwei Thaler haben, eh' ich geh'? rief der eben herausgeworfene Jude in den Laden, wo er auf eine Waare, die fünf Thaler kostet, einen geboten hatte, zurück (hinein). *59 Die hat den (ersten) Thaler voll. Ist dreissig Jahre alt. *60 Doa hâlt de Doaler ok achtunvîrtig Schilling. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 50. *61 Dusend dicke Daler. – Eichwald, 281. *62 Er hat alte Thaler im Kasten liegen. Besitzt Vermögen, ist wohlhabend. Frz.: Il est le pere aux écus, il a des écus moisis. (Kritzinger, 260a.) *63 Er hat sich einen schönen Thaler gemacht. – Preuss. Hausfreund, 1810, S. 126. D. h. erspart, erübrigt, auch mit dem Nebenbegriff des Erwerbs auf nicht immer peinlich gewissenhaften Wegen. *64 Er macht aus hundert Thalern zehn Pfennige und aus zehn Pfennigen nichts. *65 He sütt si na tausend Daler nig vêl um. (Holst.) – Schütze, IV, 311. Er braucht nur die Hand auszustrecken, so hat er sie. *66 Ich nähme keinen Thaler, wenn ich es thun sollte. Holl.: Ik zou bet voor geen' houten daalder willen. (Harrebomée, I, 112a.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><pb facs="#f0574" n="[568]"/><cb n="1135"/> die ihm infolge des Aufsichtsmangels zehn bis hundertfachen Schaden verursachen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In usu et actione magisterium et experimentum. (<hi rendition="#i">Bovill, IV, 144.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Buena queja que mala paga. (<hi rendition="#i">Don Quixote.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Ein Thaler heute ist besser als hundert morgen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Orel: Lieber heute einen Rubel als morgen einen Imperial. (<hi rendition="#i">Altmann IV, 479.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Ein Thaler im Haus ist besser als zehn drauss'.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Braminen in Puna haben das Sprichwort: Zehn Rupien in Puna sind besser als zwanzig in Bombay. Wiewol jeder vierzigste Hindu in Bombay ein Bramine ist, so werden sie doch von den orthodoxen Braminen in Puna nicht als solche anerkannt. Und obgleich der Hafenort Bombay eine Goldgrube ist, so fürchten die rechtgläubigen Braminen Punas doch dorthin zu reisen, weil es unterwegs an Rasthäusern fehlt, in denen ein gewissenhafter „Erdengott“ (Bramine) ohne Furcht, sich zu beflecken, weilen dürfe. (Vgl. <hi rendition="#i">Graul, Ueber die Volksstämme u. s. w. im britischen Indien; Ausland, 1855, Nr. 42.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Ein Thaler in der Hand ist besser als eine Uhr an der Wand.</hi> (<hi rendition="#i">Niederrhein.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Ein Thaler ist des andern Bruder.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, XIX, 97.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein Thaler ist des andern Sohn, sagen die Russen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 452.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Ein Thaler ist eher verthan als verdient.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Ein Thaler ist (bleibt) ein Thaler, und wenn er auch aus (in) schmuziger Tasche kommt (steckt).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Ein Imperial hat Werth und stäke er in der schmuzigsten Börse. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 391.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Ein verlorener Thaler gilt nicht mehr als ein verlorener Pfennig.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann V, 471.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein gestohlener Thaler gilt so viel als ein erworbener. (<hi rendition="#i">Altmann IV, 478.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Ein wohlverwandter Thaler ist besser als zehn angelegte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En daler, vel anlagt, er bedre end hundrede ilde stedde. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 104.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Einen Daler wunnen is beater äs fiv Daler funnen.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 En Daler siegt den annern lik.</hi> (<hi rendition="#i">Rendsburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Ein Thaler sieht dem andern ähnlich.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Es ist ein guter Thaler, mit dem man zehn ersparen kann.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, X, 66.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er en god daler, hvormed hundrede spares. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 452.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Es ist ein guter Thaler, mit welchem man viel Thaler erwirbt.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10231.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Es liegen täglich tausend Thaler auf der Gasse, wer sie nur zu finden weiss.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Für Einen Thaler fängt man nicht an, und für hundert hört man nicht auf.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Der Anfang des Bettelns ist schon sehr schwer, noch schwerer aber das Aufhören desselben.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Gucken die Thaler zum Fenster heraus, so hat auch das Mädchen bald Hochzeit im Haus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Halbe Daler, diu häst recht, öbberst (aber) Daler, diu mosst recht hebben.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 267<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Man liebt die gekreuzigten Thaler mehr als den gekreuzigten Christus.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, V, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Man soll nicht hunderttausend Thaler nehmen, um ein Armer zu sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Mit den Thalern schwinden die Freunde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Mit den Rubeln verliert man seine Freunde, mit den Kopeken auch seine Verwandten. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 460.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Neue Thaler sind Gäste; wer liegende Güter hat, hält sie feste.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Tausend Thaler aus der Büchse und keinen Kreuzer aus dem Sack.</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 284.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Mit fremden Gelde ist der Geizhals freigebig; Thaler aus der Armenbüchse aber keinen Kreuzer aus der eigenen Tasche.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Tausend Thaler in der Kiste und keinen Kreuzer im Sack.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Thaler klappen, Worte lappen.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 5916; Wurzbach II, 150.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Um einen Thaler kann ich mir keine Beine kaufen, sagte der Bote.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Alsof wij beenen om een daalder konden koopen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 111<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <cb n="1136"/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Um einen Thaler zu gewinnen, kann man schon einen Pfennig opfern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Man kann wol einen Nadelknopf daransetzen, einen ganzen Nagel zu gewinnen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 457.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Wenn der Thaler (Rubel) läutet, hört man andere Klänge nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 388.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Was ein Thaler werth ist, erkennt man erst, wenn man einen borgen muss.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, III, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Wenn mit dem Thaler geläutet wird, gehen alle Thüren auf.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10232; Lohrengel, 77.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: There is no lock, but a golden key will open it. (<hi rendition="#i">Masson, 129.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le passe partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier. (<hi rendition="#i">Masson, 129.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Wenn sich zwei um einen Thaler streiten, kauft sich ein dritter Schinken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Wer einen Thaler findet, hat für zwei Thaler Freude.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Wer einen Thaler gewinnt und zwei ausgibt, braucht keinen Beutel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi guadagna quattro, e spende sette non hà bisogno di borse, ni di borsette. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 150, 14.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Wer einen Thaler verdienen kann, muss nicht mit einem Pfennig vorlieb nehmen.</hi> – <hi rendition="#i">Dove, 859.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Wer keine Thaler hat, muss einen krummen Rücken haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non ha danari in borsa abbia miele in bocca. (<hi rendition="#i">Cahier, 2873.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Wer nur Thaler hat, bei dem gehen Bettler leer aus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Wer viel von seinen Thalern redet, der hat nicht viel.</hi> – <hi rendition="#i">Dove, 525.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Wer vier Thaler für fünf einnimmt, der gibt auch sechs für fünf aus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Wer wissen will, wie theuer ein Thaler ist, der muss einen borgen (verdienen).</hi> (S. Geld 992.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: If you would know the value of mony, go and try to borrow some. (<hi rendition="#i">B. Franklin, Way to Wealth.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha danari da buttar via, metta gli operaj e non vi stia. (<hi rendition="#i">Bohn I, 81.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Wer zehn Thaler anwendet, um fünf zu gewinnen, der braucht sich um keinen Beutel zu kümmern.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, X, 71.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Wie die Thaler pfeifen, so tanzen die Dreier.</hi> (<hi rendition="#i">Wend. Lausitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Wo der Thaler geschlagen ist, gilt er am meisten.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10230; Körte, 5917; Braun, I, 4471.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Wo es einen Thaler gibt, da ist ein Teufel; wo es keinen gibt, da sind ihrer zwei.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Wo man die Thaler lässt, da bleibt auch die Freundschaft.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann V, 80.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Wo Thaler liegen, da rollen Thaler hin.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">58 Wollen Sie zwei Thaler haben, eh' ich geh'? rief der eben herausgeworfene Jude in den Laden, wo er auf eine Waare, die fünf Thaler kostet, einen geboten hatte, zurück (hinein).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*59 Die hat den (ersten) Thaler voll.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist dreissig Jahre alt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*60 Doa hâlt de Doaler ok achtunvîrtig Schilling.</hi> (<hi rendition="#i">Strelitz.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, III, 71, 50.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*61 Dusend dicke Daler.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 281.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*62 Er hat alte Thaler im Kasten liegen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Besitzt Vermögen, ist wohlhabend.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est le pere aux écus, il a des écus moisis. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 260<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*63 Er hat sich einen schönen Thaler gemacht.</hi> – <hi rendition="#i">Preuss. Hausfreund, 1810, S. 126.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. h. erspart, erübrigt, auch mit dem Nebenbegriff des Erwerbs auf nicht immer peinlich gewissenhaften Wegen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*64 Er macht aus hundert Thalern zehn Pfennige und aus zehn Pfennigen nichts.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*65 He sütt si na tausend Daler nig vêl um.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Schütze, IV, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er braucht nur die Hand auszustrecken, so hat er sie.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*66 Ich nähme keinen Thaler, wenn ich es thun sollte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik zou bet voor geen' houten daalder willen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 112<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[568]/0574]
die ihm infolge des Aufsichtsmangels zehn bis hundertfachen Schaden verursachen.
Lat.: In usu et actione magisterium et experimentum. (Bovill, IV, 144.)
Span.: Buena queja que mala paga. (Don Quixote.)
15 Ein Thaler heute ist besser als hundert morgen.
In Orel: Lieber heute einen Rubel als morgen einen Imperial. (Altmann IV, 479.)
16 Ein Thaler im Haus ist besser als zehn drauss'.
Die Braminen in Puna haben das Sprichwort: Zehn Rupien in Puna sind besser als zwanzig in Bombay. Wiewol jeder vierzigste Hindu in Bombay ein Bramine ist, so werden sie doch von den orthodoxen Braminen in Puna nicht als solche anerkannt. Und obgleich der Hafenort Bombay eine Goldgrube ist, so fürchten die rechtgläubigen Braminen Punas doch dorthin zu reisen, weil es unterwegs an Rasthäusern fehlt, in denen ein gewissenhafter „Erdengott“ (Bramine) ohne Furcht, sich zu beflecken, weilen dürfe. (Vgl. Graul, Ueber die Volksstämme u. s. w. im britischen Indien; Ausland, 1855, Nr. 42.)
17 Ein Thaler in der Hand ist besser als eine Uhr an der Wand. (Niederrhein.)
18 Ein Thaler ist des andern Bruder. – Winckler, XIX, 97.
Ein Thaler ist des andern Sohn, sagen die Russen. (Altmann VI, 452.)
19 Ein Thaler ist eher verthan als verdient.
20 Ein Thaler ist (bleibt) ein Thaler, und wenn er auch aus (in) schmuziger Tasche kommt (steckt).
Die Russen: Ein Imperial hat Werth und stäke er in der schmuzigsten Börse. (Altmann VI, 391.)
21 Ein verlorener Thaler gilt nicht mehr als ein verlorener Pfennig. – Altmann V, 471.
Ein gestohlener Thaler gilt so viel als ein erworbener. (Altmann IV, 478.)
22 Ein wohlverwandter Thaler ist besser als zehn angelegte.
Dän.: En daler, vel anlagt, er bedre end hundrede ilde stedde. (Prov. dan., 104.)
23 Einen Daler wunnen is beater äs fiv Daler funnen. (Westf.)
24 En Daler siegt den annern lik. (Rendsburg.)
Ein Thaler sieht dem andern ähnlich.
25 Es ist ein guter Thaler, mit dem man zehn ersparen kann. – Winckler, X, 66.
Dän.: Det er en god daler, hvormed hundrede spares. (Prov. dan., 452.)
26 Es ist ein guter Thaler, mit welchem man viel Thaler erwirbt. – Simrock, 10231.
27 Es liegen täglich tausend Thaler auf der Gasse, wer sie nur zu finden weiss.
28 Für Einen Thaler fängt man nicht an, und für hundert hört man nicht auf. (Eifel.)
Der Anfang des Bettelns ist schon sehr schwer, noch schwerer aber das Aufhören desselben.
29 Gucken die Thaler zum Fenster heraus, so hat auch das Mädchen bald Hochzeit im Haus.
30 Halbe Daler, diu häst recht, öbberst (aber) Daler, diu mosst recht hebben. (Lippe.) – Firmenich, I, 267b.
31 Man liebt die gekreuzigten Thaler mehr als den gekreuzigten Christus. – Winckler, V, 1.
32 Man soll nicht hunderttausend Thaler nehmen, um ein Armer zu sein.
33 Mit den Thalern schwinden die Freunde.
Die Russen: Mit den Rubeln verliert man seine Freunde, mit den Kopeken auch seine Verwandten. (Altmann VI, 460.)
34 Neue Thaler sind Gäste; wer liegende Güter hat, hält sie feste.
35 Tausend Thaler aus der Büchse und keinen Kreuzer aus dem Sack. – Tendlau, 284.
Mit fremden Gelde ist der Geizhals freigebig; Thaler aus der Armenbüchse aber keinen Kreuzer aus der eigenen Tasche.
36 Tausend Thaler in der Kiste und keinen Kreuzer im Sack.
37 Thaler klappen, Worte lappen. – Körte, 5916; Wurzbach II, 150.
38 Um einen Thaler kann ich mir keine Beine kaufen, sagte der Bote.
Holl.: Alsof wij beenen om een daalder konden koopen. (Harrebomée, I, 111b.)
39 Um einen Thaler zu gewinnen, kann man schon einen Pfennig opfern.
Die Russen: Man kann wol einen Nadelknopf daransetzen, einen ganzen Nagel zu gewinnen. (Altmann VI, 457.)
40 Wenn der Thaler (Rubel) läutet, hört man andere Klänge nicht. – Altmann VI, 388.
41 Was ein Thaler werth ist, erkennt man erst, wenn man einen borgen muss. – Winckler, III, 24.
42 Wenn mit dem Thaler geläutet wird, gehen alle Thüren auf. – Simrock, 10232; Lohrengel, 77.
Engl.: There is no lock, but a golden key will open it. (Masson, 129.)
Frz.: Le passe partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier. (Masson, 129.)
43 Wenn sich zwei um einen Thaler streiten, kauft sich ein dritter Schinken.
44 Wer einen Thaler findet, hat für zwei Thaler Freude.
45 Wer einen Thaler gewinnt und zwei ausgibt, braucht keinen Beutel.
It.: Chi guadagna quattro, e spende sette non hà bisogno di borse, ni di borsette. (Pazzaglia, 150, 14.)
46 Wer einen Thaler verdienen kann, muss nicht mit einem Pfennig vorlieb nehmen. – Dove, 859.
47 Wer keine Thaler hat, muss einen krummen Rücken haben.
It.: Chi non ha danari in borsa abbia miele in bocca. (Cahier, 2873.)
48 Wer nur Thaler hat, bei dem gehen Bettler leer aus.
49 Wer viel von seinen Thalern redet, der hat nicht viel. – Dove, 525.
50 Wer vier Thaler für fünf einnimmt, der gibt auch sechs für fünf aus.
51 Wer wissen will, wie theuer ein Thaler ist, der muss einen borgen (verdienen). (S. Geld 992.)
Engl.: If you would know the value of mony, go and try to borrow some. (B. Franklin, Way to Wealth.)
It.: Chi ha danari da buttar via, metta gli operaj e non vi stia. (Bohn I, 81.)
52 Wer zehn Thaler anwendet, um fünf zu gewinnen, der braucht sich um keinen Beutel zu kümmern. – Winckler, X, 71.
53 Wie die Thaler pfeifen, so tanzen die Dreier. (Wend. Lausitz.)
54 Wo der Thaler geschlagen ist, gilt er am meisten. – Simrock, 10230; Körte, 5917; Braun, I, 4471.
55 Wo es einen Thaler gibt, da ist ein Teufel; wo es keinen gibt, da sind ihrer zwei.
56 Wo man die Thaler lässt, da bleibt auch die Freundschaft. – Altmann V, 80.
57 Wo Thaler liegen, da rollen Thaler hin.
58 Wollen Sie zwei Thaler haben, eh' ich geh'? rief der eben herausgeworfene Jude in den Laden, wo er auf eine Waare, die fünf Thaler kostet, einen geboten hatte, zurück (hinein).
*59 Die hat den (ersten) Thaler voll.
Ist dreissig Jahre alt.
*60 Doa hâlt de Doaler ok achtunvîrtig Schilling. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 50.
*61 Dusend dicke Daler. – Eichwald, 281.
*62 Er hat alte Thaler im Kasten liegen.
Besitzt Vermögen, ist wohlhabend.
Frz.: Il est le pere aux écus, il a des écus moisis. (Kritzinger, 260a.)
*63 Er hat sich einen schönen Thaler gemacht. – Preuss. Hausfreund, 1810, S. 126.
D. h. erspart, erübrigt, auch mit dem Nebenbegriff des Erwerbs auf nicht immer peinlich gewissenhaften Wegen.
*64 Er macht aus hundert Thalern zehn Pfennige und aus zehn Pfennigen nichts.
*65 He sütt si na tausend Daler nig vêl um. (Holst.) – Schütze, IV, 311.
Er braucht nur die Hand auszustrecken, so hat er sie.
*66 Ich nähme keinen Thaler, wenn ich es thun sollte.
Holl.: Ik zou bet voor geen' houten daalder willen. (Harrebomée, I, 112a.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |