Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 105 Man thu zu viel oder zu wenig, so ists doch beides vnrecht. - Henisch, 257, 5. 106 Man thue, was man kann, so hat man genug gethan. - Henisch, 1500, 45; Petri, II, 469. Wenn es nämlich etwas Gutes ist, sonst wird man, wie das italienische Sprichwort sagt, noch wenig Dank damit verdienen. Engl.: A man can do no more than be can. It.: Chi fa quel che puo, non e tenuto a far piu. - Tal fa meglio che puo, che pur fa male. (Pazzaglia, 123, 11.) Lat.: Tantum quisque nitatur, quantum potest. 107 Man thut geschwind, was lange gereut. - Braun, I, 2502. 108 Man thut oft, was einen freut, und nicht, was gerade erlaubt ist. - Eiselein, 595; Körte, 4041. 109 Man thut viel um guter Freunde willen. Dän.: Man gjör meget for gode venners skyld. (Prov. dan., 234.) 110 Man thut, was (so viel) man kann. Lat.: Bovem si non possis asinum agas. (Seybold, 59.) - Est quoddam prodire tenus, si non datur ultra. (Horaz.) (Philippi, I, 137.) - Pro apibus nostris struimus moenia. (Seybold, 460.) 111 Mancher soll viel thun und hat dafür nur wenig Lohn. Lat.: Dum pauper clamat, janua limen amat. (Sutor, 630.) 112 Mancher thut viel vnnd richt nichts aus. - Lehmann, 750, 28; Braun, I, 2512. 113 Mancher thut wie ein scheler Fechter, der zielt zum Kopff vnd schlägt auff die Arm oder Füss. - Lehmann, 756, 15. 114 Mancher thut wie ein Strauss, der meint, wenn er vnderm zweig stehet, so sey er gar bedeckt. - Lehmann, 181, 16. "Also der sich mit ein garn bedeckt, der guckt doch herfür." 115 Mer thon's nid, seit de Hallauer. - Sutermeister, 46. 116 Nach dem thon ist gut schlaffen gon. - Franck, II, 171b; Gruter, I, 60; Petri, II, 845; Sutor, 958. 117 Ne, dat wollen wi nich daun, sagt der Stralsunder. Als Wallenstein 1628 zum Admiral der Ostsee erklärt worden war und Stralsund sich geweigert hatte, ihn aufzunehmen, liess er sie durch den General Arnheim belagern. Wiewol dies erfolglos geschah, schickten die Bürger dennoch einen Abgeordneten aus ihrer Mitte nach Frankfurt a. d. O. an Wallenstein, um wo möglich fernere Feindseligkeiten abzuwenden. Wallenstein empfing den Abgeordneten zwar, liess ihn aber nicht reden, sondern fragte ihn blos, ob die Stralsunder Besatzung einnehmen wollten. Der Abgeordnete gab einfach die obige Antwort. "Dann werde ich sie mit hunderttausend Mann nehmen und selbst das Kind im Mutterleibe nicht verschonen", erwiderte Wallenstein, "Dat mögen gy dun", entgegnete der Pommer. Auf die Frage, ob er sonst noch etwas vorzubringen habe, gab er wieder sein gewichtiges Ne zum Bescheide, worauf er mit dem Worten "Gehe hin" entlassen wurde. "Dat will eik ok dun", versetzte er und ging. Bekanntlich hat Wallenstein die Stadt nicht einnehmen können. (Preuss. Hausfreund, Berlin 1809, I, 267.) 118 Nicht mehr thun ist die beste Busse. - Beyer, II, 442; Hollenberg, I, 67; Eisenhart, 595; Eiselein, 104; Pistor., III, 32; Simrock, 1419; Siebenkees, 271; Ramann II. Pred., II, 295; Ramann, Unterr., I, 38; Teller, 697. Lat.: Optimum est erranti portus mutatio consilii in melius. - Optimus poenitenti portus est mutatio consilii. (Cicero.) (Philippi, II, 76.) 119 Niemand kann mehr thun als er vermag. It.: Nessun puo far du piu di quel che' e gli e. Schwed.: Oefwer macht giör ingen pacht. (Grubb, 507.) 120 Niemand thut alles, niemand thut nichts. - Lehmann, II, 128, 111. 121 Nimmer thun ist ein gutes Opfer. - Mathesy, 247a. 122 Oft ist das Beste, was man thun kann, gar nichts zu thun. 123 Oft ists besser, man thu ein ding, als das man viel fragt, ob mans thun soll. - Lehmann, 750, 29. 124 Recht (wohl) gethan, ist willkommen bei jedermann. Dän.: Naar vel er gjort, takker hver mand sig. (Prov. dan., 231.) 125 Sälb'r ta, sälb'r ha. (Bern.) - Zyro, 105; Sutermeister, 128; hochdeutsch bei Eiselein, 566. [Spaltenumbruch] 126 Selbs thon, selbs gehon. - Franck, II, 81b; Henisch, 506, 13; Suringar, CCXXX. 127 Selbs thun, selbs haben. - Tappius, 172a; Gaal, 345. Engl.: Every bird must hatch her own egg. - Self do, self have. (Gaal, 345.) 128 So as man deit, so as en 't geit. - Hoefer, 220; Bueren, 1003; Kern, 1476. Sinn: Wie man's treibt, so geht's. 129 So dü deist, so dü feist. (Amrum.) - Haupt, VIII, 364, 218; Johansen, 94. So (wie) du thust, so empfängst du auch. 130 So gethan, so gegahn. - Henisch, 1585, 50; Petri, II, 535. "So gethan, so gegangen ist ein Sprichwort in allen Landen." (Petri, II, 547.) 131 So wat do ik nich, säd' de Dern, do läer se 'n Bund Stroh unner. (Hamburg.) 132 'T is god, de der nicks mit to don het, seit de Junge, da beten sick twe Kraien. - Bueren, 1096. 133 'T is noch lange nich dahn, 't fangt erst an te gahn. - Bueren, 1158; Hauskalender, III. 134 Thäte ich das, sagte der Wolf, als der Rabe auf der Sau sass. 135 Thäte jeder, was (wie) er sagte, es gäbe viel ehrliche Leute. Dän.: Dersom hver gjorde som han sagde; fandtes ei mangel paa aerlinge folk. (Prov. dan., 231.) 136 Thäten wir, was wir sollten, Gott thäte, was wir wollten. - Simrock, 3942; Körte, 2837. Frz.: Si nous faisions ce que nous devions Dieu ferait ce que nous desirons. 137 Thäten wir, was wir solten, so ging es uns wie wir wolten; weil aber das nicht geschicht, so gehets auch nach vnserm Willen nicht. - Pauli, Postilla, 552b. 138 Thet das, der tantz wurde jhm nicht halb so wohl anstehen. - Gruter, I, 66. 139 Thu, das dich nimmer rew. - Franck, I, 157a. 140 Thu das nit, dass du nit willst, das man wissen soll. - Lehmann, 750, 17. 141 Thu ein ding, das es thon heyss. - Franck, I, 163a; Körte, 5962; Körte2, 7478. 142 Thu es nit alles auff einmahl. - Gruter, I, 66. 143 Thu ichs nit, so thuts doch ain ander. - Agricola II, 484; Mayer, I, 51; Simrock, 10283. 144 Thu nichts ohn rath, so reuts dich nicht nach der that. - Lehmann, 599, 80; Körte, 5966. 145 Thu so uil du kanst vnd etwas weniger. - Egenolff, 327a; Gruter, I, 66; Petri, II, 547. Erschöpfe die Kraft nicht, damit du das Werk fortsetzen kannst. Engl.: I will do what I can, and a little less, that I may hold out the better. It.: Faro quel che potro, e un poco manco per potervi durare. (Bohn I, 98.) Lat.: Est quadam, prodire tenus, si non datur ultra. 146 Thu, was du solt, so widerfährt dir, was dir gebührt. - Lehmann, 751, 35. 147 Thu, was du thust. - Franck, I, 63a; Egenolff, 228a; Lehmann, II, 624, 17. Lat.: Age quod agis. 148 Thu, was du wilt, so wird dein Hertz gestilt. - Lehmann, 897, 18. 149 Thu, wie du kanst. - Franck, II, 103b. 150 Thue das Deine, Gott thut das Seine. - Simrock, 10290; Körte, 5952; Braun, I, 4503. 151 Thue das deinige, das vbrige lass den lieben Gott walten. - Lehmann, II, 624, 13. Lat.: Fac tua, quae tua sunt, quae functio justa requirit, commendes uni caetera cuncta Deo. (Binder I, 505; II, 1063; Seybold, 171.) 152 Thue das Deinige und ich das Meinige. Lat.: Tu in legione, ego in culina. (Sutor, 221.) 153 Thue das Gute, was ich rede, nicht aber das Böse, was ich thue. Wird Lehrern in den Mund gelegt, deren Leben mit ihren Lehren im Widerspruch steht.
[Spaltenumbruch] 105 Man thu zu viel oder zu wenig, so ists doch beides vnrecht. – Henisch, 257, 5. 106 Man thue, was man kann, so hat man genug gethan. – Henisch, 1500, 45; Petri, II, 469. Wenn es nämlich etwas Gutes ist, sonst wird man, wie das italienische Sprichwort sagt, noch wenig Dank damit verdienen. Engl.: A man can do no more than be can. It.: Chi fa quel che può, non e tenuto a far più. – Tal fà meglio che può, che pur fà male. (Pazzaglia, 123, 11.) Lat.: Tantum quisque nitatur, quantum potest. 107 Man thut geschwind, was lange gereut. – Braun, I, 2502. 108 Man thut oft, was einen freut, und nicht, was gerade erlaubt ist. – Eiselein, 595; Körte, 4041. 109 Man thut viel um guter Freunde willen. Dän.: Man gjør meget for gode venners skyld. (Prov. dan., 234.) 110 Man thut, was (so viel) man kann. Lat.: Bovem si non possis asinum agas. (Seybold, 59.) – Est quoddam prodire tenus, si non datur ultra. (Horaz.) (Philippi, I, 137.) – Pro apibus nostris struimus moenia. (Seybold, 460.) 111 Mancher soll viel thun und hat dafür nur wenig Lohn. Lat.: Dum pauper clamat, janua limen amat. (Sutor, 630.) 112 Mancher thut viel vnnd richt nichts aus. – Lehmann, 750, 28; Braun, I, 2512. 113 Mancher thut wie ein scheler Fechter, der zielt zum Kopff vnd schlägt auff die Arm oder Füss. – Lehmann, 756, 15. 114 Mancher thut wie ein Strauss, der meint, wenn er vnderm zweig stehet, so sey er gar bedeckt. – Lehmann, 181, 16. „Also der sich mit ein garn bedeckt, der guckt doch herfür.“ 115 Mer thon's nid, seit de Hallauer. – Sutermeister, 46. 116 Nach dem thon ist gut schlaffen gon. – Franck, II, 171b; Gruter, I, 60; Petri, II, 845; Sutor, 958. 117 Nê, dat wollen wi nich dûn, sagt der Stralsunder. Als Wallenstein 1628 zum Admiral der Ostsee erklärt worden war und Stralsund sich geweigert hatte, ihn aufzunehmen, liess er sie durch den General Arnheim belagern. Wiewol dies erfolglos geschah, schickten die Bürger dennoch einen Abgeordneten aus ihrer Mitte nach Frankfurt a. d. O. an Wallenstein, um wo möglich fernere Feindseligkeiten abzuwenden. Wallenstein empfing den Abgeordneten zwar, liess ihn aber nicht reden, sondern fragte ihn blos, ob die Stralsunder Besatzung einnehmen wollten. Der Abgeordnete gab einfach die obige Antwort. „Dann werde ich sie mit hunderttausend Mann nehmen und selbst das Kind im Mutterleibe nicht verschonen“, erwiderte Wallenstein, „Dat mögen gy dun“, entgegnete der Pommer. Auf die Frage, ob er sonst noch etwas vorzubringen habe, gab er wieder sein gewichtiges Nê zum Bescheide, worauf er mit dem Worten „Gehe hin“ entlassen wurde. „Dat will îk ok dun“, versetzte er und ging. Bekanntlich hat Wallenstein die Stadt nicht einnehmen können. (Preuss. Hausfreund, Berlin 1809, I, 267.) 118 Nicht mehr thun ist die beste Busse. – Beyer, II, 442; Hollenberg, I, 67; Eisenhart, 595; Eiselein, 104; Pistor., III, 32; Simrock, 1419; Siebenkees, 271; Ramann II. Pred., II, 295; Ramann, Unterr., I, 38; Teller, 697. Lat.: Optimum est erranti portus mutatio consilii in melius. – Optimus poenitenti portus est mutatio consilii. (Cicero.) (Philippi, II, 76.) 119 Niemand kann mehr thun als er vermag. It.: Nessun può far du più di quel che' e gli è. Schwed.: Oefwer macht giör ingen pacht. (Grubb, 507.) 120 Niemand thut alles, niemand thut nichts. – Lehmann, II, 128, 111. 121 Nimmer thun ist ein gutes Opfer. – Mathesy, 247a. 122 Oft ist das Beste, was man thun kann, gar nichts zu thun. 123 Oft ists besser, man thu ein ding, als das man viel fragt, ob mans thun soll. – Lehmann, 750, 29. 124 Recht (wohl) gethan, ist willkommen bei jedermann. Dän.: Naar vel er gjort, takker hver mand sig. (Prov. dan., 231.) 125 Sälb'r ta, sälb'r ha. (Bern.) – Zyro, 105; Sutermeister, 128; hochdeutsch bei Eiselein, 566. [Spaltenumbruch] 126 Selbs thon, selbs gehon. – Franck, II, 81b; Henisch, 506, 13; Suringar, CCXXX. 127 Selbs thun, selbs haben. – Tappius, 172a; Gaal, 345. Engl.: Every bird must hatch her own egg. – Self do, self have. (Gaal, 345.) 128 So as man deit, so as en 't geit. – Hoefer, 220; Bueren, 1003; Kern, 1476. Sinn: Wie man's treibt, so geht's. 129 So dü deist, so dü feist. (Amrum.) – Haupt, VIII, 364, 218; Johansen, 94. So (wie) du thust, so empfängst du auch. 130 So gethan, so gegahn. – Henisch, 1585, 50; Petri, II, 535. „So gethan, so gegangen ist ein Sprichwort in allen Landen.“ (Petri, II, 547.) 131 So wat dô ik nich, säd' de Dêrn, do läer se 'n Bund Stroh unner. (Hamburg.) 132 'T is gôd, de der nicks mit to dôn het, seit de Junge, da bêten sick twê Kraien. – Bueren, 1096. 133 'T is noch lange nich dahn, 't fangt erst an te gahn. – Bueren, 1158; Hauskalender, III. 134 Thäte ich das, sagte der Wolf, als der Rabe auf der Sau sass. 135 Thäte jeder, was (wie) er sagte, es gäbe viel ehrliche Leute. Dän.: Dersom hver gjorde som han sagde; fandtes ei mangel paa ærlinge folk. (Prov. dan., 231.) 136 Thäten wir, was wir sollten, Gott thäte, was wir wollten. – Simrock, 3942; Körte, 2837. Frz.: Si nous faisions ce que nous devions Dieu ferait ce que nous desirons. 137 Thäten wir, was wir solten, so ging es uns wie wir wolten; weil aber das nicht geschicht, so gehets auch nach vnserm Willen nicht. – Pauli, Postilla, 552b. 138 Thet das, der tantz wurde jhm nicht halb so wohl anstehen. – Gruter, I, 66. 139 Thu, das dich nimmer rew. – Franck, I, 157a. 140 Thu das nit, dass du nit willst, das man wissen soll. – Lehmann, 750, 17. 141 Thu ein ding, das es thon heyss. – Franck, I, 163a; Körte, 5962; Körte2, 7478. 142 Thu es nit alles auff einmahl. – Gruter, I, 66. 143 Thu ichs nit, so thuts doch ain ander. – Agricola II, 484; Mayer, I, 51; Simrock, 10283. 144 Thu nichts ohn rath, so reuts dich nicht nach der that. – Lehmann, 599, 80; Körte, 5966. 145 Thu so uil du kanst vnd etwas weniger. – Egenolff, 327a; Gruter, I, 66; Petri, II, 547. Erschöpfe die Kraft nicht, damit du das Werk fortsetzen kannst. Engl.: I will do what I can, and a little less, that I may hold out the better. It.: Farò quel che potrò, e un poco manco per potervi durare. (Bohn I, 98.) Lat.: Est quadam, prodire tenus, si non datur ultra. 146 Thu, was du solt, so widerfährt dir, was dir gebührt. – Lehmann, 751, 35. 147 Thu, was du thust. – Franck, I, 63a; Egenolff, 228a; Lehmann, II, 624, 17. Lat.: Age quod agis. 148 Thu, was du wilt, so wird dein Hertz gestilt. – Lehmann, 897, 18. 149 Thu, wie du kanst. – Franck, II, 103b. 150 Thue das Deine, Gott thut das Seine. – Simrock, 10290; Körte, 5952; Braun, I, 4503. 151 Thue das deinige, das vbrige lass den lieben Gott walten. – Lehmann, II, 624, 13. Lat.: Fac tua, quae tua sunt, quae functio justa requirit, commendes uni caetera cuncta Deo. (Binder I, 505; II, 1063; Seybold, 171.) 152 Thue das Deinige und ich das Meinige. Lat.: Tu in legione, ego in culina. (Sutor, 221.) 153 Thue das Gute, was ich rede, nicht aber das Böse, was ich thue. Wird Lehrern in den Mund gelegt, deren Leben mit ihren Lehren im Widerspruch steht.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0592" n="[586]"/><cb n="1171"/> 105 Man thu zu viel oder zu wenig, so ists doch beides vnrecht.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 257, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">106 Man thue, was man kann, so hat man genug gethan.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1500, 45; Petri, II, 469.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wenn es nämlich etwas Gutes ist, sonst wird man, wie das italienische Sprichwort sagt, noch wenig Dank damit verdienen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A man can do no more than be can.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi fa quel che può, non e tenuto a far più. – Tal fà meglio che può, che pur fà male. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 123, 11.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tantum quisque nitatur, quantum potest.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">107 Man thut geschwind, was lange gereut.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 2502.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">108 Man thut oft, was einen freut, und nicht, was gerade erlaubt ist.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 595; Körte, 4041.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">109 Man thut viel um guter Freunde willen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man gjør meget for gode venners skyld. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 234.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">110 Man thut, was (so viel) man kann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bovem si non possis asinum agas. (<hi rendition="#i">Seybold, 59.</hi>) – Est quoddam prodire tenus, si non datur ultra. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 137.</hi>) – Pro apibus nostris struimus moenia. (<hi rendition="#i">Seybold, 460.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">111 Mancher soll viel thun und hat dafür nur wenig Lohn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dum pauper clamat, janua limen amat. (<hi rendition="#i">Sutor, 630.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">112 Mancher thut viel vnnd richt nichts aus.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 750, 28; Braun, I, 2512.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Mancher thut wie ein scheler Fechter, der zielt zum Kopff vnd schlägt auff die Arm oder Füss.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 756, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Mancher thut wie ein Strauss, der meint, wenn er vnderm zweig stehet, so sey er gar bedeckt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 181, 16.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Also der sich mit ein garn bedeckt, der guckt doch herfür.“</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Mer thon's nid, seit de Hallauer.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 46.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Nach dem thon ist gut schlaffen gon.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 171<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 60; Petri, II, 845; Sutor, 958.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">117 Nê, dat wollen wi nich dûn, sagt der Stralsunder.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Als Wallenstein 1628 zum Admiral der Ostsee erklärt worden war und Stralsund sich geweigert hatte, ihn aufzunehmen, liess er sie durch den General Arnheim belagern. Wiewol dies erfolglos geschah, schickten die Bürger dennoch einen Abgeordneten aus ihrer Mitte nach Frankfurt a. d. O. an Wallenstein, um wo möglich fernere Feindseligkeiten abzuwenden. Wallenstein empfing den Abgeordneten zwar, liess ihn aber nicht reden, sondern fragte ihn blos, ob die Stralsunder Besatzung einnehmen wollten. Der Abgeordnete gab einfach die obige Antwort. „Dann werde ich sie mit hunderttausend Mann nehmen und selbst das Kind im Mutterleibe nicht verschonen“, erwiderte Wallenstein, „Dat mögen gy dun“, entgegnete der Pommer. Auf die Frage, ob er sonst noch etwas vorzubringen habe, gab er wieder sein gewichtiges Nê zum Bescheide, worauf er mit dem Worten „Gehe hin“ entlassen wurde. „Dat will îk ok dun“, versetzte er und ging. Bekanntlich hat Wallenstein die Stadt nicht einnehmen können. (<hi rendition="#i">Preuss. Hausfreund, Berlin 1809, I, 267.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Nicht mehr thun ist die beste Busse.</hi> – <hi rendition="#i">Beyer, II, 442; Hollenberg, I, 67; Eisenhart, 595; Eiselein, 104; Pistor., III, 32; Simrock, 1419; Siebenkees, 271; Ramann II. Pred., II, 295; Ramann, Unterr., I, 38; Teller, 697.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Optimum est erranti portus mutatio consilii in melius. – Optimus poenitenti portus est mutatio consilii. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 76.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">119 Niemand kann mehr thun als er vermag.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Nessun può far du più di quel che' e gli è.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Oefwer macht giör ingen pacht. (<hi rendition="#i">Grubb, 507.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Niemand thut alles, niemand thut nichts.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 128, 111.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Nimmer thun ist ein gutes Opfer.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 247<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">122 Oft ist das Beste, was man thun kann, gar nichts zu thun.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Oft ists besser, man thu ein ding, als das man viel fragt, ob mans thun soll.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 750, 29.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">124 Recht (wohl) gethan, ist willkommen bei jedermann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar vel er gjort, takker hver mand sig. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 231.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Sälb'r ta, sälb'r ha.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) – <hi rendition="#i">Zyro, 105; Sutermeister, 128;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Eiselein, 566.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1172"/> 126 Selbs thon, selbs gehon.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 81<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 506, 13; Suringar, CCXXX.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Selbs thun, selbs haben.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 172<hi rendition="#sup">a</hi>; Gaal, 345.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Every bird must hatch her own egg. – Self do, self have. (<hi rendition="#i">Gaal, 345.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 So as man deit, so as en 't geit.</hi> – <hi rendition="#i">Hoefer, 220; Bueren, 1003; Kern, 1476.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sinn: Wie man's treibt, so geht's.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 So dü deist, so dü feist.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) – <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 364, 218; Johansen, 94.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">So (wie) du thust, so empfängst du auch.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 So gethan, so gegahn.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1585, 50; Petri, II, 535.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„So gethan, so gegangen ist ein Sprichwort in allen Landen.“ (<hi rendition="#i">Petri, II, 547.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 So wat dô ik nich, säd' de Dêrn, do läer se 'n Bund Stroh unner.</hi> (<hi rendition="#i">Hamburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 'T is gôd, de der nicks mit to dôn het, seit de Junge, da bêten sick twê Kraien.</hi> – <hi rendition="#i">Bueren, 1096.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 'T is noch lange nich dahn, 't fangt erst an te gahn.</hi> – <hi rendition="#i">Bueren, 1158; Hauskalender, III.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">134 Thäte ich das, sagte der Wolf, als der Rabe auf der Sau sass.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">135 Thäte jeder, was (wie) er sagte, es gäbe viel ehrliche Leute.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dersom hver gjorde som han sagde; fandtes ei mangel paa ærlinge folk. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 231.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">136 Thäten wir, was wir sollten, Gott thäte, was wir wollten.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 3942; Körte, 2837.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Si nous faisions ce que nous devions Dieu ferait ce que nous desirons.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Thäten wir, was wir solten, so ging es uns wie wir wolten; weil aber das nicht geschicht, so gehets auch nach vnserm Willen nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Pauli, Postilla, 552<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Thet das, der tantz wurde jhm nicht halb so wohl anstehen.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 66.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Thu, das dich nimmer rew.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 157<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Thu das nit, dass du nit willst, das man wissen soll.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 750, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Thu ein ding, das es thon heyss.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 163<hi rendition="#sup">a</hi>; Körte, 5962; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 7478.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Thu es nit alles auff einmahl.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 66.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">143 Thu ichs nit, so thuts doch ain ander.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola II, 484; Mayer, I, 51; Simrock, 10283.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">144 Thu nichts ohn rath, so reuts dich nicht nach der that.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 599, 80; Körte, 5966.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">145 Thu so uil du kanst vnd etwas weniger.</hi> – <hi rendition="#i">Egenolff, 327<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, I, 66; Petri, II, 547.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Erschöpfe die Kraft nicht, damit du das Werk fortsetzen kannst.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: I will do what I can, and a little less, that I may hold out the better.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Farò quel che potrò, e un poco manco per potervi durare. (<hi rendition="#i">Bohn I, 98.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est quadam, prodire tenus, si non datur ultra.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">146 Thu, was du solt, so widerfährt dir, was dir gebührt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 751, 35.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">147 Thu, was du thust.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 63<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 228<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 624, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Age quod agis.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">148 Thu, was du wilt, so wird dein Hertz gestilt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 897, 18.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">149 Thu, wie du kanst.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 103<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">150 Thue das Deine, Gott thut das Seine.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10290; Körte, 5952; Braun, I, 4503.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">151 Thue das deinige, das vbrige lass den lieben Gott walten.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 624, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fac tua, <hi rendition="#g">quae</hi> tua sunt, quae functio justa requirit, commendes uni caetera cuncta Deo. (<hi rendition="#i">Binder I, 505; II, 1063; Seybold, 171.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">152 Thue das Deinige und ich das Meinige.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tu in legione, ego in culina. (<hi rendition="#i">Sutor, 221.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">153 Thue das Gute, was ich rede, nicht aber das Böse, was ich thue.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wird Lehrern in den Mund gelegt, deren Leben mit ihren Lehren im Widerspruch steht.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[586]/0592]
105 Man thu zu viel oder zu wenig, so ists doch beides vnrecht. – Henisch, 257, 5.
106 Man thue, was man kann, so hat man genug gethan. – Henisch, 1500, 45; Petri, II, 469.
Wenn es nämlich etwas Gutes ist, sonst wird man, wie das italienische Sprichwort sagt, noch wenig Dank damit verdienen.
Engl.: A man can do no more than be can.
It.: Chi fa quel che può, non e tenuto a far più. – Tal fà meglio che può, che pur fà male. (Pazzaglia, 123, 11.)
Lat.: Tantum quisque nitatur, quantum potest.
107 Man thut geschwind, was lange gereut. – Braun, I, 2502.
108 Man thut oft, was einen freut, und nicht, was gerade erlaubt ist. – Eiselein, 595; Körte, 4041.
109 Man thut viel um guter Freunde willen.
Dän.: Man gjør meget for gode venners skyld. (Prov. dan., 234.)
110 Man thut, was (so viel) man kann.
Lat.: Bovem si non possis asinum agas. (Seybold, 59.) – Est quoddam prodire tenus, si non datur ultra. (Horaz.) (Philippi, I, 137.) – Pro apibus nostris struimus moenia. (Seybold, 460.)
111 Mancher soll viel thun und hat dafür nur wenig Lohn.
Lat.: Dum pauper clamat, janua limen amat. (Sutor, 630.)
112 Mancher thut viel vnnd richt nichts aus. – Lehmann, 750, 28; Braun, I, 2512.
113 Mancher thut wie ein scheler Fechter, der zielt zum Kopff vnd schlägt auff die Arm oder Füss. – Lehmann, 756, 15.
114 Mancher thut wie ein Strauss, der meint, wenn er vnderm zweig stehet, so sey er gar bedeckt. – Lehmann, 181, 16.
„Also der sich mit ein garn bedeckt, der guckt doch herfür.“
115 Mer thon's nid, seit de Hallauer. – Sutermeister, 46.
116 Nach dem thon ist gut schlaffen gon. – Franck, II, 171b; Gruter, I, 60; Petri, II, 845; Sutor, 958.
117 Nê, dat wollen wi nich dûn, sagt der Stralsunder.
Als Wallenstein 1628 zum Admiral der Ostsee erklärt worden war und Stralsund sich geweigert hatte, ihn aufzunehmen, liess er sie durch den General Arnheim belagern. Wiewol dies erfolglos geschah, schickten die Bürger dennoch einen Abgeordneten aus ihrer Mitte nach Frankfurt a. d. O. an Wallenstein, um wo möglich fernere Feindseligkeiten abzuwenden. Wallenstein empfing den Abgeordneten zwar, liess ihn aber nicht reden, sondern fragte ihn blos, ob die Stralsunder Besatzung einnehmen wollten. Der Abgeordnete gab einfach die obige Antwort. „Dann werde ich sie mit hunderttausend Mann nehmen und selbst das Kind im Mutterleibe nicht verschonen“, erwiderte Wallenstein, „Dat mögen gy dun“, entgegnete der Pommer. Auf die Frage, ob er sonst noch etwas vorzubringen habe, gab er wieder sein gewichtiges Nê zum Bescheide, worauf er mit dem Worten „Gehe hin“ entlassen wurde. „Dat will îk ok dun“, versetzte er und ging. Bekanntlich hat Wallenstein die Stadt nicht einnehmen können. (Preuss. Hausfreund, Berlin 1809, I, 267.)
118 Nicht mehr thun ist die beste Busse. – Beyer, II, 442; Hollenberg, I, 67; Eisenhart, 595; Eiselein, 104; Pistor., III, 32; Simrock, 1419; Siebenkees, 271; Ramann II. Pred., II, 295; Ramann, Unterr., I, 38; Teller, 697.
Lat.: Optimum est erranti portus mutatio consilii in melius. – Optimus poenitenti portus est mutatio consilii. (Cicero.) (Philippi, II, 76.)
119 Niemand kann mehr thun als er vermag.
It.: Nessun può far du più di quel che' e gli è.
Schwed.: Oefwer macht giör ingen pacht. (Grubb, 507.)
120 Niemand thut alles, niemand thut nichts. – Lehmann, II, 128, 111.
121 Nimmer thun ist ein gutes Opfer. – Mathesy, 247a.
122 Oft ist das Beste, was man thun kann, gar nichts zu thun.
123 Oft ists besser, man thu ein ding, als das man viel fragt, ob mans thun soll. – Lehmann, 750, 29.
124 Recht (wohl) gethan, ist willkommen bei jedermann.
Dän.: Naar vel er gjort, takker hver mand sig. (Prov. dan., 231.)
125 Sälb'r ta, sälb'r ha. (Bern.) – Zyro, 105; Sutermeister, 128; hochdeutsch bei Eiselein, 566.
126 Selbs thon, selbs gehon. – Franck, II, 81b; Henisch, 506, 13; Suringar, CCXXX.
127 Selbs thun, selbs haben. – Tappius, 172a; Gaal, 345.
Engl.: Every bird must hatch her own egg. – Self do, self have. (Gaal, 345.)
128 So as man deit, so as en 't geit. – Hoefer, 220; Bueren, 1003; Kern, 1476.
Sinn: Wie man's treibt, so geht's.
129 So dü deist, so dü feist. (Amrum.) – Haupt, VIII, 364, 218; Johansen, 94.
So (wie) du thust, so empfängst du auch.
130 So gethan, so gegahn. – Henisch, 1585, 50; Petri, II, 535.
„So gethan, so gegangen ist ein Sprichwort in allen Landen.“ (Petri, II, 547.)
131 So wat dô ik nich, säd' de Dêrn, do läer se 'n Bund Stroh unner. (Hamburg.)
132 'T is gôd, de der nicks mit to dôn het, seit de Junge, da bêten sick twê Kraien. – Bueren, 1096.
133 'T is noch lange nich dahn, 't fangt erst an te gahn. – Bueren, 1158; Hauskalender, III.
134 Thäte ich das, sagte der Wolf, als der Rabe auf der Sau sass.
135 Thäte jeder, was (wie) er sagte, es gäbe viel ehrliche Leute.
Dän.: Dersom hver gjorde som han sagde; fandtes ei mangel paa ærlinge folk. (Prov. dan., 231.)
136 Thäten wir, was wir sollten, Gott thäte, was wir wollten. – Simrock, 3942; Körte, 2837.
Frz.: Si nous faisions ce que nous devions Dieu ferait ce que nous desirons.
137 Thäten wir, was wir solten, so ging es uns wie wir wolten; weil aber das nicht geschicht, so gehets auch nach vnserm Willen nicht. – Pauli, Postilla, 552b.
138 Thet das, der tantz wurde jhm nicht halb so wohl anstehen. – Gruter, I, 66.
139 Thu, das dich nimmer rew. – Franck, I, 157a.
140 Thu das nit, dass du nit willst, das man wissen soll. – Lehmann, 750, 17.
141 Thu ein ding, das es thon heyss. – Franck, I, 163a; Körte, 5962; Körte2, 7478.
142 Thu es nit alles auff einmahl. – Gruter, I, 66.
143 Thu ichs nit, so thuts doch ain ander. – Agricola II, 484; Mayer, I, 51; Simrock, 10283.
144 Thu nichts ohn rath, so reuts dich nicht nach der that. – Lehmann, 599, 80; Körte, 5966.
145 Thu so uil du kanst vnd etwas weniger. – Egenolff, 327a; Gruter, I, 66; Petri, II, 547.
Erschöpfe die Kraft nicht, damit du das Werk fortsetzen kannst.
Engl.: I will do what I can, and a little less, that I may hold out the better.
It.: Farò quel che potrò, e un poco manco per potervi durare. (Bohn I, 98.)
Lat.: Est quadam, prodire tenus, si non datur ultra.
146 Thu, was du solt, so widerfährt dir, was dir gebührt. – Lehmann, 751, 35.
147 Thu, was du thust. – Franck, I, 63a; Egenolff, 228a; Lehmann, II, 624, 17.
Lat.: Age quod agis.
148 Thu, was du wilt, so wird dein Hertz gestilt. – Lehmann, 897, 18.
149 Thu, wie du kanst. – Franck, II, 103b.
150 Thue das Deine, Gott thut das Seine. – Simrock, 10290; Körte, 5952; Braun, I, 4503.
151 Thue das deinige, das vbrige lass den lieben Gott walten. – Lehmann, II, 624, 13.
Lat.: Fac tua, quae tua sunt, quae functio justa requirit, commendes uni caetera cuncta Deo. (Binder I, 505; II, 1063; Seybold, 171.)
152 Thue das Deinige und ich das Meinige.
Lat.: Tu in legione, ego in culina. (Sutor, 221.)
153 Thue das Gute, was ich rede, nicht aber das Böse, was ich thue.
Wird Lehrern in den Mund gelegt, deren Leben mit ihren Lehren im Widerspruch steht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |