Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch]
Trällern. * Der hat gut trällern, dem 's nicht fehlt an Hellern. Tram. *1 D'Trämma (?) springant auf mich. (Oberösterreich.) Die Sache geht an mir aus. *2 Die Trämer werden ihm zu kurz. (Oberösterreich.) Mittel oder Vermögen, irgendein Unternehmen auszuführen, reichen nicht aus. *3 Er hat das Tram verloren. - Eiselein, 601. *4 Er kann das Tram1 nicht finden. - Eiselein, 601. 1) Althochdeutsch Trame. *5 Troum1 legen vur den vurst2. - Geiler, Alsatia, 1862-67, 436. 1) Tröm, Mehrzahl von Trom, Tram, Balken. (Vgl. Weigand, Wb., II, 900.) 2) First des Hauses. Trämel. Mann findt bald einn Tremmel, wann mann einn hundt schlohen wil. - Egenolff, 91a. Lat.: Occasione dunt axat opus improbitati. Tramortane. * Er hat die Tramortane verloren. - Eiselein, 601. Von jemand, der in Verwirrung gerathen und nicht weiss, was zu thun ist, weil im Italienischen der Nordwind, da er über die Alpen kommt, Tramontona heisst, die Schiffer aber auch den Polarstern, nach dem sie ihren Lauf richten, so nennen. Trampelthier. * Ein wahres Trampelthier. - Schöpf, 751. Von einer plumpen Weibsperson. Lat.: Nihil ab elephante differs. - Nihil ad Andromacham, nihil ad Bacchum. (Philippi, II, 21.) Trank (Treber). 1 Bittrer Trank verzieht eim's Maul, doch macht er g'sund. - Schweiz, I, 215, 124. 2 De sik inn Drang1 mengt, den fret't de Farken. - Eichwald, 474; Kern, 57; Schlingmann, 405. 1) Getränk für das Vieh. (Frommann, IV, 450.) 3 Der Drank äm Mangd sot seinjes Härzens Grangd. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 300. Der Trank im Mund sagt seines Herzens Grund. 4 Dick Drank moakt fett Swein'. (Altmark.) - Danneil, 38. 5 Dicken Drank makt fette Swein, säd' de Werth, dar schenkt he de Negen in. - Hoefer, 1127; Schlingmann, 1489. 6 Grosse Tränk' und grosse Güss' bringen oft den Tod gewiss. - Binder III, 3727. 7 Je süsser der Trank, desto leichter berauscht er. 8 Wenn der Trank kommt, ist die Rede aus. - Simrock, 10499. *9 Mit Einem Trank das kalte und warme Fieber heilen wollen. Aehnlich russisch Altmann, VI, 520. Tränken. Drümol tränkt ist besser as eimol schlächt g'hirtet. - Sutermeister, 131. Trankfass. Wei sick im Drankfatte wäsket, dei stinket. (Westf.) Tränklein. 1 Ein gutes Tränklein verdirbt böse Gedänklein. Holl.: Goede drank verdrijft kwade gedachten. (Harrebomee, I, 152b.) *2 Einem ein Tränklein bereiten. - Eiselein, 601. *3 Es ist ein bitter Tränklein. Holl.: Het is een bitter drankje. (Harrebomee, II, 152b.) Tranksteuer. * Er liegt hoch in der Tranksteuer. - Klix, 108. Transparent. * Alles Transparent, sagte der Wirth, bei der Illumination; da konnte man durch die Fleischschnitten hindurchsehen. Trant. * He blift bi sinem Trant1. (Holst.) - Schütze, II, 275. 1) Gang, Gewohnheit, Schlendrian. - Er geht nicht aus seiner Weise heraus. Träntler. Zau1 dich, Träntler2, dat moss we geschmeck3 gonn. (Köln.) - Firmenich, I, 477, 274. 1) Eilen, treiben. 2) Zögerer. 3) Gepeitscht. Trantsch. * Sie ist en Trantsch. - Sutermeister, 61. Zur Bezeichnung einer trägen weiblichen Person, wofür a. a. O. noch folgende Ausdrücke angeführt sind: Si ist e Blättere, e Hootsch, e Knieppe, e Lötsch, e Luse, a Schlarpa, e Trüech, en Ziehfäcke. Trapp. * Das ist Hans Trapp. Wer plump geht und in seinem Hergehen viel Geräusch macht. Von seinem lärmenden Eintritt ins Land heisst im Elsass der heilige Nikolaus (s. d.) Hans Trapp. In den elsassischen Sagenbüchern erscheint Hans Trapp als eine ähnliche, das Christkind begleitende Schreckgestalt, wie der Knecht Ruprecht in einigen andern Gegenden Deutschlands. Der Name kommt, wie Stöber erzählt, von dem grausamen Gebieter der Feste Bärbelstein, der um das Jahr 1520 bei seinen Unterthanen so verhasst war, dass man den Kindern mit seinem Erscheinen drohte, wie nach dem Dreissigjährigen Kriege mit Oxenstiern. (Vgl. Die Klausenjagd von E. L. Rochholz in den Grenzboten, 1864, S. 377 fg.) Trappen. * Host a nett höra trappe? Do ist er voarig 'na mit da Holzschueh. (Rottenburg.) - Birlinger, 840. Antwort auf eine unliebsame Frage. Träräre. * Si ist e Träräre. (S. Mutsch.) - Sutermeister, 57. Trararum. * Trararum, flick' mer de Mitze. (Schles.) - Frommann, III, 416, 603. Trätscher. * Er ist ein rechter Trätscher. (Ostpreuss.) Traube. 1 Besser man esse die Trauben als den Stock. - Sailer, 111. 2 De Druwen sitt suer, sach de Voss, as he nit derbi konn. (S. Beere 5.) (Grafschaft Mark.) - Woeste, 64, 40; Hoefer, 349a. Die Russen: Die Karpfen schmecken nicht gut, sagte der Hecht, nachdem er dreimal umsonst versucht hatte, durch's Wehr zu kommen. (Altmann V, 125.) 3 Die schwarzen Trauben sind so süss als die weissen. - Eiselein, 601; Simrock, 10440. 4 Die süssen Trauben hängen am höchsten. - Eiselein, 601; Simrock, 10440; Braun, I, 4570. Das Gute und Grosse ist schwer zu erreichen. Lat.: Quod prae praeclarum idem arduum. (Philippi, II, 144.) 5 Die Traube gibt keinen Trank, man presse sie denn. Holl.: De druif geeft geen sop, dan geperst of gebeten zijnde. (Harrebomee, I, 157b.) 6 Die Traube gibt Wein, wenn man sie auch mit Füssen tritt. 7 Die Trauben müssen mit den Schnittern ins Feld ziehen. 8 Die Trauben sind mir zu sauer, sagte der Fuchs, als er sie nicht erlangen konnte. - Simrock, 10439a. Die Russen: Die Arbuse hat keinen Saft, von der wir nicht eine Schnitte bekommen können. Und: Ich mag ihn nicht haben, sagte die Dirne, als der Freier an ihrem Hause vorüber ging. Die Bulgaren: Die weisse Feige gilt für eine braune, die nicht in unsern Magen kommt. (Altmann VI, 403 u. 502.) Ein ähnliches Sprichwort der Türken lautet: Wenn die Rosenlese vorbei ist, dann heisst es, die Rosen taugen nicht. Engl.: Fie upon hens quoth the fox, because he coulld not reach them. (Bohn II, 95.) - Foxes when they cannot reach grapes, say: they are not ripe. (Marin, 7.) Frz.: Ainsi dit le renard des mauren, quand il n'en peut avoir: elles ne sont point bonnes. (Bohn I, 2.) Holl.: De druiven zijn zuur, zei de Foss, maar hij kan er niet bij. (Harrebomee, I, 157b; Bohn II, 304.) Schwed.: De äro sura, su' räfwen om römbären. (Marin, 7.) Span.: Asi dijo la zorra a la uvas, no pupiendo las alcazar, que non estarvan maduras. (Bohn I, 202.) 9 E grosse Drub, e chline Schluck. (Luzern.) Vom Wachsthum im Frühling. 10 Ein Korb Trauben macht keine Weinlese. Die Russen: Eine Traube macht noch keinen Weinberg. (Altmann, VI, 408.) 11 Ein Traub macht den andern zeitig. - Petri, II, 230; Lehmann, II, 131, 202. 12 Ein Viertel Trauben, süss und gut, gibt wieder für ein Stück voll Muth. - Nass. Schulbl., XIV, 5. 13 Eine angestochene Traube verdirbt die andere.
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Trällern. * Der hat gut trällern, dem 's nicht fehlt an Hellern. Tram. *1 D'Trämma (?) springant auf mich. (Oberösterreich.) Die Sache geht an mir aus. *2 Die Trämer werden ihm zu kurz. (Oberösterreich.) Mittel oder Vermögen, irgendein Unternehmen auszuführen, reichen nicht aus. *3 Er hat das Tram verloren. – Eiselein, 601. *4 Er kann das Tram1 nicht finden. – Eiselein, 601. 1) Althochdeutsch Trame. *5 Troum1 legen vur den vurst2. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 436. 1) Tröm, Mehrzahl von Trom, Tram, Balken. (Vgl. Weigand, Wb., II, 900.) 2) First des Hauses. Trämel. Mann findt bald einn Tremmel, wann mann einn hundt schlohen wil. – Egenolff, 91a. Lat.: Occasione dunt axat opus improbitati. Tramortane. * Er hat die Tramortane verloren. – Eiselein, 601. Von jemand, der in Verwirrung gerathen und nicht weiss, was zu thun ist, weil im Italienischen der Nordwind, da er über die Alpen kommt, Tramontona heisst, die Schiffer aber auch den Polarstern, nach dem sie ihren Lauf richten, so nennen. 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Trällern.
* Der hat gut trällern, dem 's nicht fehlt an Hellern.
Tram.
*1 D'Trämma (?) springant auf mich. (Oberösterreich.)
Die Sache geht an mir aus.
*2 Die Trämer werden ihm zu kurz. (Oberösterreich.)
Mittel oder Vermögen, irgendein Unternehmen auszuführen, reichen nicht aus.
*3 Er hat das Tram verloren. – Eiselein, 601.
*4 Er kann das Tram1 nicht finden. – Eiselein, 601.
1) Althochdeutsch Trame.
*5 Troum1 legen vur den vurst2. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 436.
1) Tröm, Mehrzahl von Trom, Tram, Balken. (Vgl. Weigand, Wb., II, 900.)
2) First des Hauses.
Trämel.
Mann findt bald einn Tremmel, wann mann einn hundt schlohen wil. – Egenolff, 91a.
Lat.: Occasione dunt axat opus improbitati.
Tramortane.
* Er hat die Tramortane verloren. – Eiselein, 601.
Von jemand, der in Verwirrung gerathen und nicht weiss, was zu thun ist, weil im Italienischen der Nordwind, da er über die Alpen kommt, Tramontona heisst, die Schiffer aber auch den Polarstern, nach dem sie ihren Lauf richten, so nennen.
Trampelthier.
* Ein wahres Trampelthier. – Schöpf, 751.
Von einer plumpen Weibsperson.
Lat.: Nihil ab elephante differs. – Nihil ad Andromacham, nihil ad Bacchum. (Philippi, II, 21.)
Trank (Treber).
1 Bittrer Trank verzieht eim's Maul, doch macht er g'sund. – Schweiz, I, 215, 124.
2 De sik inn Drang1 mengt, den fret't de Farken. – Eichwald, 474; Kern, 57; Schlingmann, 405.
1) Getränk für das Vieh. (Frommann, IV, 450.)
3 Der Drank äm Mangd sôt séinjes Härzens Grangd. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 300.
Der Trank im Mund sagt seines Herzens Grund.
4 Dick Drank moakt fett Swîn'. (Altmark.) – Danneil, 38.
5 Dicken Drank mâkt fette Swîn, säd' de Werth, dar schenkt he de Nêgen in. – Hoefer, 1127; Schlingmann, 1489.
6 Grosse Tränk' und grosse Güss' bringen oft den Tod gewiss. – Binder III, 3727.
7 Je süsser der Trank, desto leichter berauscht er.
8 Wenn der Trank kommt, ist die Rede aus. – Simrock, 10499.
*9 Mit Einem Trank das kalte und warme Fieber heilen wollen.
Aehnlich russisch Altmann, VI, 520.
Tränken.
Drümol tränkt ist besser as eimol schlächt g'hirtet. – Sutermeister, 131.
Trankfass.
Wei sick im Drankfatte wäsket, dei stinket. (Westf.)
Tränklein.
1 Ein gutes Tränklein verdirbt böse Gedänklein.
Holl.: Goede drank verdrijft kwade gedachten. (Harrebomée, I, 152b.)
*2 Einem ein Tränklein bereiten. – Eiselein, 601.
*3 Es ist ein bitter Tränklein.
Holl.: Het is een bitter drankje. (Harrebomée, II, 152b.)
Tranksteuer.
* Er liegt hoch in der Tranksteuer. – Klix, 108.
Transparent.
* Alles Transparent, sagte der Wirth, bei der Illumination; da konnte man durch die Fleischschnitten hindurchsehen.
Trant.
* He blift bi sinem Trant1. (Holst.) – Schütze, II, 275.
1) Gang, Gewohnheit, Schlendrian. – Er geht nicht aus seiner Weise heraus.
Träntler.
Zau1 dich, Träntler2, dat môss we geschmeck3 gonn. (Köln.) – Firmenich, I, 477, 274.
1) Eilen, treiben.
2) Zögerer.
3) Gepeitscht.
Trantsch.
* Sie ist en Trantsch. – Sutermeister, 61.
Zur Bezeichnung einer trägen weiblichen Person, wofür a. a. O. noch folgende Ausdrücke angeführt sind: Si ist e Blättere, e Hootsch, e Knieppe, e Lötsch, e Luse, a Schlarpa, e Trüech, en Ziehfäcke.
Trapp.
* Das ist Hans Trapp.
Wer plump geht und in seinem Hergehen viel Geräusch macht. Von seinem lärmenden Eintritt ins Land heisst im Elsass der heilige Nikolaus (s. d.) Hans Trapp. In den elsassischen Sagenbüchern erscheint Hans Trapp als eine ähnliche, das Christkind begleitende Schreckgestalt, wie der Knecht Ruprecht in einigen andern Gegenden Deutschlands. Der Name kommt, wie Stöber erzählt, von dem grausamen Gebieter der Feste Bärbelstein, der um das Jahr 1520 bei seinen Unterthanen so verhasst war, dass man den Kindern mit seinem Erscheinen drohte, wie nach dem Dreissigjährigen Kriege mit Oxenstiern. (Vgl. Die Klausenjagd von E. L. Rochholz in den Grenzboten, 1864, S. 377 fg.)
Trappen.
* Host a nett höra trappe? Do ist er voarig 'na mit da Holzschueh. (Rottenburg.) – Birlinger, 840.
Antwort auf eine unliebsame Frage.
Träräre.
* Si ist e Träräre. (S. Mutsch.) – Sutermeister, 57.
Trararum.
* Trararum, flick' mer de Mitze. (Schles.) – Frommann, III, 416, 603.
Trätscher.
* Er ist ein rechter Trätscher. (Ostpreuss.)
Traube.
1 Besser man esse die Trauben als den Stock. – Sailer, 111.
2 De Druwen sitt suer, sach de Voss, as he nit derbi konn. (S. Beere 5.) (Grafschaft Mark.) – Woeste, 64, 40; Hoefer, 349a.
Die Russen: Die Karpfen schmecken nicht gut, sagte der Hecht, nachdem er dreimal umsonst versucht hatte, durch's Wehr zu kommen. (Altmann V, 125.)
3 Die schwarzen Trauben sind so süss als die weissen. – Eiselein, 601; Simrock, 10440.
4 Die süssen Trauben hängen am höchsten. – Eiselein, 601; Simrock, 10440; Braun, I, 4570.
Das Gute und Grosse ist schwer zu erreichen.
Lat.: Quod prae praeclarum idem arduum. (Philippi, II, 144.)
5 Die Traube gibt keinen Trank, man presse sie denn.
Holl.: De druif geeft geen sop, dan geperst of gebeten zijnde. (Harrebomée, I, 157b.)
6 Die Traube gibt Wein, wenn man sie auch mit Füssen tritt.
7 Die Trauben müssen mit den Schnittern ins Feld ziehen.
8 Die Trauben sind mir zu sauer, sagte der Fuchs, als er sie nicht erlangen konnte. – Simrock, 10439a.
Die Russen: Die Arbuse hat keinen Saft, von der wir nicht eine Schnitte bekommen können. Und: Ich mag ihn nicht haben, sagte die Dirne, als der Freier an ihrem Hause vorüber ging. Die Bulgaren: Die weisse Feige gilt für eine braune, die nicht in unsern Magen kommt. (Altmann VI, 403 u. 502.) Ein ähnliches Sprichwort der Türken lautet: Wenn die Rosenlese vorbei ist, dann heisst es, die Rosen taugen nicht.
Engl.: Fie upon hens quoth the fox, because he coulld not reach them. (Bohn II, 95.) – Foxes when they cannot reach grapes, say: they are not ripe. (Marin, 7.)
Frz.: Ainsi dit le renard des mûren, quand il n'en peut avoir: elles ne sont point bonnes. (Bohn I, 2.)
Holl.: De druiven zijn zuur, zei de Foss, maar hij kan er niet bij. (Harrebomée, I, 157b; Bohn II, 304.)
Schwed.: De äro sura, su' räfwen om römbären. (Marin, 7.)
Span.: Así dijó la zorra á la uvas, no pupiendo las alcazar, que non estarvan maduras. (Bohn I, 202.)
9 E grosse Drub, e chline Schluck. (Luzern.)
Vom Wachsthum im Frühling.
10 Ein Korb Trauben macht keine Weinlese.
Die Russen: Eine Traube macht noch keinen Weinberg. (Altmann, VI, 408.)
11 Ein Traub macht den andern zeitig. – Petri, II, 230; Lehmann, II, 131, 202.
12 Ein Viertel Trauben, süss und gut, gibt wieder für ein Stück voll Muth. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
13 Eine angestochene Traube verdirbt die andere.
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