Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Traue.

Traue ist todt, Zahlrubel hat den Hals gebrochen.


Trauen.

1 Aus Trauen wird leicht Trauern. - Körte, 6031; Simrock, 10431.

Engl.: If you trust before you try, you may repent before you die. (Gaal, 1554.)

It.: Chi troppo si fida, spesso grida. (Gaal, 1552.)

2 Bald getraut of (oft) lang geraut (gereut) (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 14.

3 Dem Trauen ist nicht zu trauen.

Nach einem braven Weibe sollst du jetzt um dich schauen! - "Ach, Freund, dem Trauen ist nicht recht zu trauen." (Witzfunken, IIb, 136.)

4 Die eim trawen, wöllen eim nicht thun. - Franck, I, 82a.

5 Die trauet den Mann, auch trauet die Schuld. (S. Mann 433.) - Eiselein, 601.

6 Einem trauen ist genug, keinem trauen ist nicht klug. - Simrock, 10428; Körte, 6027.

7 Einmal trauen ist nöthig, zweimal trauen thöricht, dreimal trauen närrisch (toll).

Holl.: Eens te trouwen is noodwendigheid; tweemaal is malligheid, driemaal is dolligheid. (Harrebomee, II, 51b.)

8 Es darff jhm selber keiner trawen. - Henisch, 653, 8; Petri, II, 243.

9 Es hat ein ieder trawen vnd glauben, darnach er glück hat. - Franck, I, 85b; Petri, II, 250; Henisch, 1661, 63.

10 Es ist keinem zu trauen, der Gott gelogen. - Opel, 376.

11 Es ist keinem zu trauen, der zum Fundament seines Gottesdienstes den Geist der Lüge gesetzt hat.

12 Es ist nicht zu trauen, sagte der Abt von Murhard, und liess seinen Mönchen keine Mäntel und nur enge Kutten machen, weil er fürchtete, sie trügen ihm noch gar das Kloster fort. - Klosterspiegel, 3, 19.

13 Fide, vide, traw, die Welt ist spitzig vnd verlogen, traw, schaw, so wirstu nicht betrogen. - Mathesy, 112b.

14 Gar zu wohl trauen reitet dir das Ross hin.

Lat.: Nimia securitas facit negligentes. (Chaos, 691.)

15 Ich trau auff Gott, der hilfft ohn spott. - Petri, I, 59.

16 Ich traue auf einen Gott und baue auf viele Menschen.

17 Jedermann trauen ist eine Thorheit, niemand trauen ist eine Tyrannei.

Holl.: Ieder vertrouwen is eene dwaasheid en ligt vaardigheid, niemand vertrouwen is tirannick. (Harrebomee, I, 167b.)

18 Man darf nicht jedem trauen, mit dem man aus einer Schüssel isst.

Port.: Come com elle, e guarte delle. (Bohn I, 272.)

19 Man soll einem nit trauen, man hab denn ein Malter Saltz mit jhm gegessen. - Petri, II, 466.

20 Man traut nur dem, der Treu' und Glauben hat.

Lat.: Nemo credit nisi ei, quem fidelem putat. (Philippi, II, 15.)

21 Man traut und glaubt jetzt kaum dem Glauben mehr.

Lat.: Vix fidei fides sit sine fidei dispendio. (Chaos, 294.)

22 Nit trau, erfar! - Gruter, I, 62.

23 Soll ich trauen, so komm' morgen, heut' will ich nicht borgen.

Holl.: Trouw, kom morgen, zoo wil ik borgen. (Harrebomee, II, 346b.)

24 Trau' auf Gott allein, das wird das Beste sein!

25 Trau' keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Juden bei seinem Eid; trau' keinem Pferde in dem Laufen und keinem Bruder in dem Saufen; trau' keinem Sonnenschein im April, trau' keiner Weiberliebe zu viel; trau' keinem dir versöhnten Feind und keinem schmeichelhaften Freund; trau' keinem Hunde beim Beinenagen und keinen, die viel reden [Spaltenumbruch] und fragen; trau' keinem rothen Haar und Bart, alle diese sind von falscher Art. - Parömiakon, 2364.

Port.: Nao fies, nem porfies nem anendes, viviras entre as gentes. (Bohn I, 585.)

26 Trau nit viel vnd halt dein red in hut, denn weiberrath thut selten gut (oder: denn ein schnelles Wort thut selten gut). - Gruter, I, 66.

27 Trau, Schau, Wehm; Wann Gleich der Freund, Alles Ein Engel Kähm.

Diese Inschrift vom Jahre 1848 findet sich nach Bonte's Kalender (Reichenberg 1850, S. 58) auf einer Lade, einem breiten Garderobekasten.

28 Trau, schau, wem, kenen Sweden und kenen Dän'.

In den an der Nordseeküste gelegenen deutschen Städten üblich. In Lappenberg's Hamb. Chronik (S. 105, V. 316) lautet eine hamburg- holzsteinische Reimchronik: "Van den degedingen (Verträgen) konde men nicht maken, wente de Denen breken eren louen saken."

29 Traue, aber nicht zu viel. - Simrock, 10426.

Frz.: En la court laie (laique) pran un peu d'esperance, en court de clers n'aie ja jor fiance en nus prelas nule bonne attendance. (Leroux, I, 26.)

It.: Di chi ti fida, non ti fidare in tutto. - Ne troppe confidarti, ne troppo ancor dis animarti (ritirarti).

Lat.: Sic amo tanquam osusus. (Philippi, II, 182.)

30 Traue fünf Sachen nicht: den Versprechungen der Vornehmen, der Meeresstille, den Sonnenstrahlen am Abend, der Häckse deines Pferdes, der Treue deines Weibes. (Türk.)

31 Traue keinem Bruder bei dem Zechen und keinem Lügner bei seinem Versprechen. - Parömiakon, 367.

32 Traue keinem Judaskusse, fremdem Hund und Pferdefusse. - Gaal, 1555; Lohrengel, I, 641.

Engl.: Trust not a horse heel, nor a dog's tooth. (Gaal, 1555.)

Lat.: Ab equinis pedibus procul recede. - Equo ne credite Teucri. (Gaal, 1555.)

33 Traue keinem Juden bei seinem Eid', und keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Freund bei seinem Gewissen, sonst wirst du von allen dreien beschissen. - Parömiakon, 1670 u. 3018.

34 Traue keinem Maulesel und keinem Mulatten.

35 Traue keinem Pferdefuss und keines Schmeichlers süssem Gruss.

Poln.: Konskim nogom, szeptanej powiesci kupieckim zalotom niewierz. (Celakovsky, 252.)

36 Traue keinem Schelm und trinke aus keiner Pfütze.

Holl.: Betrouw niet op den kwade, noch drink uit het moeras. (Harrebomee, I, 459b.)

37 Traue keinem Schermesser mit einer Scharte und keinem Mann mit rothem Barte. - Parömiakon, 366.

38 Traue keinem stillen Wasser und keinem stillen Mann.

Dän.: Tro ei stillen vand og tinde maand. (Bohn, I, 406.)

39 Traue keinem Weibe, ob sie gleich todt ist.

40 Traue keinem Wetter im April und keinem Schwörer in dem Spiel. - Simrock, 10429; Parömiakon, 364; Braun, I, 4563.

41 Traue keiner bösen Gelegenheit, sonst kommst du in Ungelegenheit. - Parömiakon, 368.

42 Traue keiner Katze bei ihrem Kosen und keinem Diebe mit grossen Hosen. - Parömiakon, 365.

43 Traue keiner untergrabenen Stätte und keinem Hunde an der Kette. - Parömiakon, 362.

44 Traue mehr der Tugend als dem Glück.

45 Traue nicht dem, der viel mit vielen spricht. - Simrock, 9777.

46 Traue nicht dem Emir, wenn dich sein Vezier betrügt. - Burckhardt, 598.

47 Traue nicht den lachenden Wirthen und den weinenden Bettlern. - Sailer, 270; Simrock, 10430; Masson, 334.

48 Traue nicht den Leuten ohne Treue.

Lat.: Infidelibus nihil est fidium. (Philippi, I, 195.)

[Spaltenumbruch]
Traue.

Traue ist todt, Zahlrubel hat den Hals gebrochen.


Trauen.

1 Aus Trauen wird leicht Trauern.Körte, 6031; Simrock, 10431.

Engl.: If you trust before you try, you may repent before you die. (Gaal, 1554.)

It.: Chi troppo si fida, spesso grida. (Gaal, 1552.)

2 Bald getraut of (oft) lang geraut (gereut) (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 14.

3 Dem Trauen ist nicht zu trauen.

Nach einem braven Weibe sollst du jetzt um dich schauen! – „Ach, Freund, dem Trauen ist nicht recht zu trauen.“ (Witzfunken, IIb, 136.)

4 Die eim trawen, wöllen eim nicht thun.Franck, I, 82a.

5 Die trauet den Mann, auch trauet die Schuld. (S. Mann 433.) – Eiselein, 601.

6 Einem trauen ist genug, keinem trauen ist nicht klug.Simrock, 10428; Körte, 6027.

7 Einmal trauen ist nöthig, zweimal trauen thöricht, dreimal trauen närrisch (toll).

Holl.: Eéns te trouwen is noodwendigheid; tweemaal is malligheid, driemaal is dolligheid. (Harrebomée, II, 51b.)

8 Es darff jhm selber keiner trawen.Henisch, 653, 8; Petri, II, 243.

9 Es hat ein ieder trawen vnd glauben, darnach er glück hat.Franck, I, 85b; Petri, II, 250; Henisch, 1661, 63.

10 Es ist keinem zu trauen, der Gott gelogen.Opel, 376.

11 Es ist keinem zu trauen, der zum Fundament seines Gottesdienstes den Geist der Lüge gesetzt hat.

12 Es ist nicht zu trauen, sagte der Abt von Murhard, und liess seinen Mönchen keine Mäntel und nur enge Kutten machen, weil er fürchtete, sie trügen ihm noch gar das Kloster fort.Klosterspiegel, 3, 19.

13 Fide, vide, traw, die Welt ist spitzig vnd verlogen, traw, schaw, so wirstu nicht betrogen.Mathesy, 112b.

14 Gar zu wohl trauen reitet dir das Ross hin.

Lat.: Nimia securitas facit negligentes. (Chaos, 691.)

15 Ich trau auff Gott, der hilfft ohn spott.Petri, I, 59.

16 Ich traue auf einen Gott und baue auf viele Menschen.

17 Jedermann trauen ist eine Thorheit, niemand trauen ist eine Tyrannei.

Holl.: Ieder vertrouwen is eene dwaasheid en ligt vaardigheid, niemand vertrouwen is tirannick. (Harrebomée, I, 167b.)

18 Man darf nicht jedem trauen, mit dem man aus einer Schüssel isst.

Port.: Come com elle, e guarte delle. (Bohn I, 272.)

19 Man soll einem nit trauen, man hab denn ein Malter Saltz mit jhm gegessen.Petri, II, 466.

20 Man traut nur dem, der Treu' und Glauben hat.

Lat.: Nemo credit nisi ei, quem fidelem putat. (Philippi, II, 15.)

21 Man traut und glaubt jetzt kaum dem Glauben mehr.

Lat.: Vix fidei fides sit sine fidei dispendio. (Chaos, 294.)

22 Nit trau, erfar!Gruter, I, 62.

23 Soll ich trauen, so komm' morgen, heut' will ich nicht borgen.

Holl.: Trouw, kom morgen, zoo wil ik borgen. (Harrebomée, II, 346b.)

24 Trau' auf Gott allein, das wird das Beste sein!

25 Trau' keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Juden bei seinem Eid; trau' keinem Pferde in dem Laufen und keinem Bruder in dem Saufen; trau' keinem Sonnenschein im April, trau' keiner Weiberliebe zu viel; trau' keinem dir versöhnten Feind und keinem schmeichelhaften Freund; trau' keinem Hunde beim Beinenagen und keinen, die viel reden [Spaltenumbruch] und fragen; trau' keinem rothen Haar und Bart, alle diese sind von falscher Art.Parömiakon, 2364.

Port.: Não fies, nem porfies nem anendes, viviras entre as gentes. (Bohn I, 585.)

26 Trau nit viel vnd halt dein red in hut, denn weiberrath thut selten gut (oder: denn ein schnelles Wort thut selten gut).Gruter, I, 66.

27 Trau, Schau, Wehm; Wann Gleich der Freund, Alles Ein Engel Kähm.

Diese Inschrift vom Jahre 1848 findet sich nach Bonte's Kalender (Reichenberg 1850, S. 58) auf einer Lade, einem breiten Garderobekasten.

28 Trau, schau, wem, kenen Sweden und kenen Dän'.

In den an der Nordseeküste gelegenen deutschen Städten üblich. In Lappenberg's Hamb. Chronik (S. 105, V. 316) lautet eine hamburg- holzsteinische Reimchronik: „Van den degedingen (Verträgen) konde men nicht maken, wente de Denen breken eren louen saken.“

29 Traue, aber nicht zu viel.Simrock, 10426.

Frz.: En la court laie (laïque) pran un peu d'esperance, en court de clers n'aie jà jor fiance en nus prélas nule bonne attendance. (Leroux, I, 26.)

It.: Di chi ti fida, non ti fidare in tutto. – Nè troppe confidarti, ne troppo ancor dis animarti (ritirarti).

Lat.: Sic amo tanquam osusus. (Philippi, II, 182.)

30 Traue fünf Sachen nicht: den Versprechungen der Vornehmen, der Meeresstille, den Sonnenstrahlen am Abend, der Häckse deines Pferdes, der Treue deines Weibes. (Türk.)

31 Traue keinem Bruder bei dem Zechen und keinem Lügner bei seinem Versprechen.Parömiakon, 367.

32 Traue keinem Judaskusse, fremdem Hund und Pferdefusse.Gaal, 1555; Lohrengel, I, 641.

Engl.: Trust not a horse heel, nor a dog's tooth. (Gaal, 1555.)

Lat.: Ab equinis pedibus procul recede. – Equo ne credite Teucri. (Gaal, 1555.)

33 Traue keinem Juden bei seinem Eid', und keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Freund bei seinem Gewissen, sonst wirst du von allen dreien beschissen.Parömiakon, 1670 u. 3018.

34 Traue keinem Maulesel und keinem Mulatten.

35 Traue keinem Pferdefuss und keines Schmeichlers süssem Gruss.

Poln.: Końskim nogom, szeptanéj powiesci kupieckim zalotom niewierz. (Čelakovsky, 252.)

36 Traue keinem Schelm und trinke aus keiner Pfütze.

Holl.: Betrouw niet op den kwade, noch drink uit het moeras. (Harrebomée, I, 459b.)

37 Traue keinem Schermesser mit einer Scharte und keinem Mann mit rothem Barte.Parömiakon, 366.

38 Traue keinem stillen Wasser und keinem stillen Mann.

Dän.: Tro ei stillen vand og tinde maand. (Bohn, I, 406.)

39 Traue keinem Weibe, ob sie gleich todt ist.

40 Traue keinem Wetter im April und keinem Schwörer in dem Spiel.Simrock, 10429; Parömiakon, 364; Braun, I, 4563.

41 Traue keiner bösen Gelegenheit, sonst kommst du in Ungelegenheit.Parömiakon, 368.

42 Traue keiner Katze bei ihrem Kosen und keinem Diebe mit grossen Hosen.Parömiakon, 365.

43 Traue keiner untergrabenen Stätte und keinem Hunde an der Kette.Parömiakon, 362.

44 Traue mehr der Tugend als dem Glück.

45 Traue nicht dem, der viel mit vielen spricht.Simrock, 9777.

46 Traue nicht dem Emir, wenn dich sein Vezier betrügt.Burckhardt, 598.

47 Traue nicht den lachenden Wirthen und den weinenden Bettlern.Sailer, 270; Simrock, 10430; Masson, 334.

48 Traue nicht den Leuten ohne Treue.

Lat.: Infidelibus nihil est fidium. (Philippi, I, 195.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0650" n="[644]"/>
        <cb n="1287"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traue.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Traue ist todt, Zahlrubel hat den Hals gebrochen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trauen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Aus Trauen wird leicht Trauern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6031; Simrock, 10431.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: If you trust before you try, you may repent before you die. (<hi rendition="#i">Gaal, 1554.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi troppo si fida, spesso grida. (<hi rendition="#i">Gaal, 1552.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Bald getraut of (oft) lang geraut (gereut)</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 400, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Dem Trauen ist nicht zu trauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nach einem braven Weibe sollst du jetzt um dich schauen! &#x2013; &#x201E;Ach, Freund, dem Trauen ist nicht recht zu trauen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Witzfunken, II<hi rendition="#sup">b</hi>, 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Die eim trawen, wöllen eim nicht thun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 82<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Die trauet den Mann, auch trauet die Schuld.</hi> (S.  Mann 433.) &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 601.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Einem trauen ist genug, keinem trauen ist nicht klug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10428; Körte, 6027.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Einmal trauen ist nöthig, zweimal trauen thöricht, dreimal trauen närrisch (toll).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eéns te trouwen is noodwendigheid; tweemaal is malligheid, driemaal is dolligheid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 51<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Es darff jhm selber keiner trawen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 653, 8; Petri, II, 243.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Es hat ein ieder trawen vnd glauben, darnach er glück hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 85<hi rendition="#sup">b;</hi> Petri, II, 250; Henisch, 1661, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Es ist keinem zu trauen, der Gott gelogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 376.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Es ist keinem zu trauen, der zum Fundament seines Gottesdienstes den Geist der Lüge gesetzt hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Es ist nicht zu trauen, sagte der Abt von Murhard, und liess seinen Mönchen keine Mäntel und nur enge Kutten machen, weil er fürchtete, sie trügen ihm noch gar das Kloster fort.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 3, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Fide, vide, traw, die Welt ist spitzig vnd verlogen, traw, schaw, so wirstu nicht betrogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 112<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Gar zu wohl trauen reitet dir das Ross hin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nimia securitas facit negligentes. (<hi rendition="#i">Chaos, 691.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Ich trau auff Gott, der hilfft ohn spott.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, I, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Ich traue auf einen Gott und baue auf viele Menschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Jedermann trauen ist eine Thorheit, niemand trauen ist eine Tyrannei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ieder vertrouwen is eene dwaasheid en ligt vaardigheid, niemand vertrouwen is tirannick. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 167<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Man darf nicht jedem trauen, mit dem man aus einer Schüssel isst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Come com elle, e guarte delle. (<hi rendition="#i">Bohn I, 272.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Man soll einem nit trauen, man hab denn ein Malter Saltz mit jhm gegessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 466.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Man traut nur dem, der Treu' und Glauben hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nemo credit nisi ei, quem fidelem putat. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Man traut und glaubt jetzt kaum dem Glauben mehr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vix fidei fides sit sine fidei dispendio. (<hi rendition="#i">Chaos, 294.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Nit trau, erfar!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 62.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Soll ich trauen, so komm' morgen, heut' will ich nicht borgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Trouw, kom morgen, zoo wil ik borgen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 346<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Trau' auf Gott allein, das wird das Beste sein!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Trau' keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Juden bei seinem Eid; trau' keinem Pferde in dem Laufen und keinem Bruder in dem Saufen; trau' keinem Sonnenschein im April, trau' keiner Weiberliebe zu viel; trau' keinem dir versöhnten Feind und keinem schmeichelhaften Freund; trau' keinem Hunde beim Beinenagen und keinen, die viel reden <cb n="1288"/>
und fragen; trau' keinem rothen Haar und Bart, alle diese sind von falscher Art.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2364.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Não fies, nem porfies nem anendes, viviras entre as gentes. (<hi rendition="#i">Bohn I, 585.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Trau nit viel vnd halt dein red in hut, denn weiberrath thut selten gut (oder: denn ein schnelles Wort thut selten gut).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 66.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Trau, Schau, Wehm; Wann Gleich der Freund, Alles Ein Engel Kähm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Inschrift vom Jahre 1848 findet sich nach <hi rendition="#i">Bonte's Kalender (Reichenberg 1850, S. 58)</hi> auf einer Lade, einem breiten Garderobekasten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Trau, schau, wem, kenen Sweden und kenen Dän'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In den an der Nordseeküste gelegenen deutschen Städten üblich. In <hi rendition="#i">Lappenberg's Hamb. Chronik (S. 105, V. 316)</hi> lautet eine hamburg- holzsteinische Reimchronik: &#x201E;Van den degedingen (Verträgen) konde men nicht maken, wente de Denen breken eren louen saken.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Traue, aber nicht zu viel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10426.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: En la court laie (laïque) pran un peu d'esperance, en court de clers n'aie jà jor fiance en nus prélas nule bonne attendance. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Di chi ti fida, non ti fidare in tutto. &#x2013; Nè troppe confidarti, ne troppo ancor dis animarti (ritirarti).</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sic amo tanquam osusus. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 182.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Traue fünf Sachen nicht: den Versprechungen der Vornehmen, der Meeresstille, den Sonnenstrahlen am Abend, der Häckse deines Pferdes, der Treue deines Weibes.</hi> (<hi rendition="#i">Türk.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Traue keinem Bruder bei dem Zechen und keinem Lügner bei seinem Versprechen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 367.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Traue keinem Judaskusse, fremdem Hund und Pferdefusse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1555; Lohrengel, I, 641.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Trust not a horse heel, nor a dog's tooth. (<hi rendition="#i">Gaal, 1555.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ab equinis pedibus procul recede. &#x2013; Equo ne credite Teucri. (<hi rendition="#i">Gaal, 1555.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Traue keinem Juden bei seinem Eid', und keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Freund bei seinem Gewissen, sonst wirst du von allen dreien beschissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1670 u. 3018.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Traue keinem Maulesel und keinem Mulatten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Traue keinem Pferdefuss und keines Schmeichlers süssem Gruss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Ko&#x0144;skim nogom, szeptanéj powiesci kupieckim zalotom niewierz. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 252.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Traue keinem Schelm und trinke aus keiner Pfütze.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Betrouw niet op den kwade, noch drink uit het moeras. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 459<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Traue keinem Schermesser mit einer Scharte und keinem Mann mit rothem Barte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 366.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Traue keinem stillen Wasser und keinem stillen Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Tro ei stillen vand og tinde maand. (<hi rendition="#i">Bohn, I, 406.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Traue keinem Weibe, ob sie gleich todt ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Traue keinem Wetter im April und keinem Schwörer in dem Spiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10429; Parömiakon, 364; Braun, I, 4563.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Traue keiner bösen Gelegenheit, sonst kommst du in Ungelegenheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 368.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Traue keiner Katze bei ihrem Kosen und keinem Diebe mit grossen Hosen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 365.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Traue keiner untergrabenen Stätte und keinem Hunde an der Kette.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 362.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Traue mehr der Tugend als dem Glück.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Traue nicht dem, der viel mit vielen spricht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9777.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Traue nicht dem Emir, wenn dich sein Vezier betrügt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Traue nicht den lachenden Wirthen und den weinenden Bettlern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 270; Simrock, 10430; Masson, 334.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Traue nicht den Leuten ohne Treue.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Infidelibus nihil est fidium. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 195.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[644]/0650] Traue. Traue ist todt, Zahlrubel hat den Hals gebrochen. Trauen. 1 Aus Trauen wird leicht Trauern. – Körte, 6031; Simrock, 10431. Engl.: If you trust before you try, you may repent before you die. (Gaal, 1554.) It.: Chi troppo si fida, spesso grida. (Gaal, 1552.) 2 Bald getraut of (oft) lang geraut (gereut) (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 14. 3 Dem Trauen ist nicht zu trauen. Nach einem braven Weibe sollst du jetzt um dich schauen! – „Ach, Freund, dem Trauen ist nicht recht zu trauen.“ (Witzfunken, IIb, 136.) 4 Die eim trawen, wöllen eim nicht thun. – Franck, I, 82a. 5 Die trauet den Mann, auch trauet die Schuld. (S. Mann 433.) – Eiselein, 601. 6 Einem trauen ist genug, keinem trauen ist nicht klug. – Simrock, 10428; Körte, 6027. 7 Einmal trauen ist nöthig, zweimal trauen thöricht, dreimal trauen närrisch (toll). Holl.: Eéns te trouwen is noodwendigheid; tweemaal is malligheid, driemaal is dolligheid. (Harrebomée, II, 51b.) 8 Es darff jhm selber keiner trawen. – Henisch, 653, 8; Petri, II, 243. 9 Es hat ein ieder trawen vnd glauben, darnach er glück hat. – Franck, I, 85b; Petri, II, 250; Henisch, 1661, 63. 10 Es ist keinem zu trauen, der Gott gelogen. – Opel, 376. 11 Es ist keinem zu trauen, der zum Fundament seines Gottesdienstes den Geist der Lüge gesetzt hat. 12 Es ist nicht zu trauen, sagte der Abt von Murhard, und liess seinen Mönchen keine Mäntel und nur enge Kutten machen, weil er fürchtete, sie trügen ihm noch gar das Kloster fort. – Klosterspiegel, 3, 19. 13 Fide, vide, traw, die Welt ist spitzig vnd verlogen, traw, schaw, so wirstu nicht betrogen. – Mathesy, 112b. 14 Gar zu wohl trauen reitet dir das Ross hin. Lat.: Nimia securitas facit negligentes. (Chaos, 691.) 15 Ich trau auff Gott, der hilfft ohn spott. – Petri, I, 59. 16 Ich traue auf einen Gott und baue auf viele Menschen. 17 Jedermann trauen ist eine Thorheit, niemand trauen ist eine Tyrannei. Holl.: Ieder vertrouwen is eene dwaasheid en ligt vaardigheid, niemand vertrouwen is tirannick. (Harrebomée, I, 167b.) 18 Man darf nicht jedem trauen, mit dem man aus einer Schüssel isst. Port.: Come com elle, e guarte delle. (Bohn I, 272.) 19 Man soll einem nit trauen, man hab denn ein Malter Saltz mit jhm gegessen. – Petri, II, 466. 20 Man traut nur dem, der Treu' und Glauben hat. Lat.: Nemo credit nisi ei, quem fidelem putat. (Philippi, II, 15.) 21 Man traut und glaubt jetzt kaum dem Glauben mehr. Lat.: Vix fidei fides sit sine fidei dispendio. (Chaos, 294.) 22 Nit trau, erfar! – Gruter, I, 62. 23 Soll ich trauen, so komm' morgen, heut' will ich nicht borgen. Holl.: Trouw, kom morgen, zoo wil ik borgen. (Harrebomée, II, 346b.) 24 Trau' auf Gott allein, das wird das Beste sein! 25 Trau' keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Juden bei seinem Eid; trau' keinem Pferde in dem Laufen und keinem Bruder in dem Saufen; trau' keinem Sonnenschein im April, trau' keiner Weiberliebe zu viel; trau' keinem dir versöhnten Feind und keinem schmeichelhaften Freund; trau' keinem Hunde beim Beinenagen und keinen, die viel reden und fragen; trau' keinem rothen Haar und Bart, alle diese sind von falscher Art. – Parömiakon, 2364. Port.: Não fies, nem porfies nem anendes, viviras entre as gentes. (Bohn I, 585.) 26 Trau nit viel vnd halt dein red in hut, denn weiberrath thut selten gut (oder: denn ein schnelles Wort thut selten gut). – Gruter, I, 66. 27 Trau, Schau, Wehm; Wann Gleich der Freund, Alles Ein Engel Kähm. Diese Inschrift vom Jahre 1848 findet sich nach Bonte's Kalender (Reichenberg 1850, S. 58) auf einer Lade, einem breiten Garderobekasten. 28 Trau, schau, wem, kenen Sweden und kenen Dän'. In den an der Nordseeküste gelegenen deutschen Städten üblich. In Lappenberg's Hamb. Chronik (S. 105, V. 316) lautet eine hamburg- holzsteinische Reimchronik: „Van den degedingen (Verträgen) konde men nicht maken, wente de Denen breken eren louen saken.“ 29 Traue, aber nicht zu viel. – Simrock, 10426. Frz.: En la court laie (laïque) pran un peu d'esperance, en court de clers n'aie jà jor fiance en nus prélas nule bonne attendance. (Leroux, I, 26.) It.: Di chi ti fida, non ti fidare in tutto. – Nè troppe confidarti, ne troppo ancor dis animarti (ritirarti). Lat.: Sic amo tanquam osusus. (Philippi, II, 182.) 30 Traue fünf Sachen nicht: den Versprechungen der Vornehmen, der Meeresstille, den Sonnenstrahlen am Abend, der Häckse deines Pferdes, der Treue deines Weibes. (Türk.) 31 Traue keinem Bruder bei dem Zechen und keinem Lügner bei seinem Versprechen. – Parömiakon, 367. 32 Traue keinem Judaskusse, fremdem Hund und Pferdefusse. – Gaal, 1555; Lohrengel, I, 641. Engl.: Trust not a horse heel, nor a dog's tooth. (Gaal, 1555.) Lat.: Ab equinis pedibus procul recede. – Equo ne credite Teucri. (Gaal, 1555.) 33 Traue keinem Juden bei seinem Eid', und keinem Wolf auf grüner Heid', und keinem Freund bei seinem Gewissen, sonst wirst du von allen dreien beschissen. – Parömiakon, 1670 u. 3018. 34 Traue keinem Maulesel und keinem Mulatten. 35 Traue keinem Pferdefuss und keines Schmeichlers süssem Gruss. Poln.: Końskim nogom, szeptanéj powiesci kupieckim zalotom niewierz. (Čelakovsky, 252.) 36 Traue keinem Schelm und trinke aus keiner Pfütze. Holl.: Betrouw niet op den kwade, noch drink uit het moeras. (Harrebomée, I, 459b.) 37 Traue keinem Schermesser mit einer Scharte und keinem Mann mit rothem Barte. – Parömiakon, 366. 38 Traue keinem stillen Wasser und keinem stillen Mann. Dän.: Tro ei stillen vand og tinde maand. (Bohn, I, 406.) 39 Traue keinem Weibe, ob sie gleich todt ist. 40 Traue keinem Wetter im April und keinem Schwörer in dem Spiel. – Simrock, 10429; Parömiakon, 364; Braun, I, 4563. 41 Traue keiner bösen Gelegenheit, sonst kommst du in Ungelegenheit. – Parömiakon, 368. 42 Traue keiner Katze bei ihrem Kosen und keinem Diebe mit grossen Hosen. – Parömiakon, 365. 43 Traue keiner untergrabenen Stätte und keinem Hunde an der Kette. – Parömiakon, 362. 44 Traue mehr der Tugend als dem Glück. 45 Traue nicht dem, der viel mit vielen spricht. – Simrock, 9777. 46 Traue nicht dem Emir, wenn dich sein Vezier betrügt. – Burckhardt, 598. 47 Traue nicht den lachenden Wirthen und den weinenden Bettlern. – Sailer, 270; Simrock, 10430; Masson, 334. 48 Traue nicht den Leuten ohne Treue. Lat.: Infidelibus nihil est fidium. (Philippi, I, 195.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/650
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [644]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/650>, abgerufen am 22.11.2024.