Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Tröggel.

1 An Tröghal, hä egh mannar üsch tau Earmer. (Nordfries.) - Johansen, 66; Firmenich, III, 7, 98.

Ein Bettler hat nicht weniger als zwei Gewerbe. Will sagen, dass er nicht mit einer Gabe zufrieden ist.

2 Wan an Tröggel wat feit, do kent'r sin anj Skitj egh. (Amrum.) - Haupt, VIII, 350, 1.

Wenn ein Bettler etwas erhält, dann kennt er seinen eigenen Dreck nicht.

3 Wan an Tröggel wat feit, do waret 't Haal (oder: do bat ham Haal). (Amrum.) - Haupt, VIII, 350, 4.

Wenn ein Bettler etwas kriegt (erwirbt), beisst (juckt) ihm sein Loch. Sinn: Er ist nicht zufrieden, wünscht sich mehr, auch: es fällt ihm schwer, sein Glück zu ertragen.

4 Wann ein Tröggel rik wart, do narat ham 't Haal. (Nordfries.)

Wenn ein Bettler reich wird, wird ihm das Loch enger. Wer vorher nichts hatte, wird um so knapper und karger.

5 Wat an Tröggal bat, steat'r uun san ang Pöösch. (Amrum.) - Johansen, 150; Haupt, VIII, 350, 3.

Was ein Bettler sich erbettelt, steckt er in seinen eigenen Beutel.


Tröhlen.

* Er tröhlet bis an Gartenhag abe. - Sutermeister, 75.

Tröhlen = schieben, wälzen, walzen, in die Länge ziehen. (Vgl. Stalder, I, 307.)


Troitsch.

* Es ist Troitsch Jockel (Joachim Troitsch).

Ein alter Maler, Wollmann in Jauer, der in den dreissiger Jahren für das Deutsche Sprichwörter-Lexikon gesammelt, führt diese, mir sonst nirgends, weder im mündlichen Verkehr in Schlesien, noch in einer Schrift vorgekommene Redensart mit auf und bemerkt dabei: "Wer der Joachim Troitsch gewesen ist, weiss ich nicht." Ebenso wenig sagt er, wo er sie gefunden und in welchem Sinne sie angewandt werde.


Trollen.

Trolle dich, oder ich mache dir Beine. - Herberger, Hertzpostille, II, 577.


Trömlein.

*1 Ke Tromli ha. - Tobler, 155.

Ohne Leitfaden sein.

*2 'S Trömli finda. - Tobler, 155.

1) Vom Trom (Tram, Trumm) = ein abgerissenes Stück eines Fadens, das, wenn es sich verliert, zuweilen nicht so leicht wiedergefunden wird. - Den Leitfaden finden, sich Bahn brechen.

*3 'S Trömli1 verlüre. - Tobler, 155.

Den Faden verlieren.


Trommel.

1 Die Trommel gellt, weil sie leer ist. - Eiselein, 604; Simrock, 10524.

2 Die Trommel klingt am schönsten aus der Ferne. - Schlechta, 292.

3 Die Trommel klingt nur angenehm für das Ohr der Tänzer.

4 Die Trommel macht gross Geplärr und ist nur mit einer Haut überzogen.

5 Die Trommel muss sich schlagen lassen. - Parömiakon, 1415.

Die Trommel ist nur da, um geschlagen zu werden. In Frankreich hatte man einer Trommel, die zum Geschenk für einen General bestimmt war, der noch keine Schlacht gewonnen hatte, die Inschrift gegeben: Il n'est fait, que pour etre battu. (Witzfunken, IVb, 20.)

6 Drummel vnnd Pfeiffen gehören zusammen. - Lehmann, 141, 33.

7 Eine Trommel gibt keinen Laut, wenn sie nicht geschlagen wird, und eine Glocke keinen Schall, wenn man nicht daran klopft. - Hlawatsch, 30.

8 Gefüllte Trommel gibt keinen hellen Klang. - Parömiakon, 1487.

9 Je hohler die Trommel, je dumpfer sie lärmt; je fauler der Frömmler, je heft'ger er schwärmt.

10 Man lasse nur die Trommel rühren, das Unkraut wird gleich nachmarschiren.

11 Met de Tromm gewonne, met de Flöt verspelt. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 101.

Holl.: Met het trommeltje gewonnen en met het fluitje verteert. (Harrebomee, II, 346a.)

[Spaltenumbruch] 12 Mit der Trommel gewonnen, mit (auf) der Trommel verspielt. - Tappert, 326.

13 Mit der Trommel ist nicht gut Hasen (Vögel) fangen.

Holl.: Het is kwaad hazen (vogels) met trommes vangen. (Harrebomee, II, 345b.)

14 Nach der Trummel soll man pfeiffen, nach der Pfeiffen soll man tantzen. - Lehmann, II, 422, 7; Petri, II, 9.

Lat.: Ut calami resonant, sic est docenda chorea.

15 Was man der Trommel vertraut, ist gleich in allen Gassen laut.

16 Was mit Trommeln gewonnen wird, gehet mit Pfeiffen wieder dahin. - Simplic., III, 74; Simrock, 10526; Schlechta, 391; G. Freytag, Bilder, II, 81.

Lat.: Male parta, male dilabuntur. - Male partum, male disperit.

17 Was zur Trommel geboren ist, wird bis zum Tode geschlagen.

18 Wenn die Trommel wirbelt, haben die Soldaten bezahlt.

Wenn das Zeichen zum Abmarsch gegeben wird, dann ist keine Zahlung von ihnen mehr zu erhalten.

Holl.: Als de trom slaat is alles betaald. (Harrebomee, II, 345b.)

19 Wenn du eine Trommel stiehlst, wo willst du sie schlagen, ohne dass es jemand höre?

20 Wenn man die Trommel nicht schlägt, tönt sie nicht.

21 Wo die Trommeln brummen, müssen die Gesetze verstummen.

Holl.: Onder de trommel hoort men geene watten. (Harrebomee, II, 346a.)

22 Wo Trommel und Pfeif' erklingen, da ist gut springen.

Lat.: Haec laudatur quod tympana musa seguntur. (Sutor, 294.)

23 Zur Trommel muss man pfeifen. - Körte, 6065; Simrock, 10525.

Bei Tunnicius (832): Na der bungen sal men pypen. (Tympana silvestris imitatur fistula voe.)

*24 Der Trommel ein Loch machen.

*25 Der Trommel folgen. - Eiselein, 604.

*26 Der wil mit Drummeln Hasen fangen. - Eyering, I, 504.

*27 Du schlägst die Trommel selber und tanzest selber. (Surinam.)

Wenn jemand die Gesetze, die er selber gemacht hat, übertritt; selber thut, was er verboten hat.

*28 Etwas auf die Trommel bringen. - Gotthelf, Grossmutter, II, 109.

In dem Sinne wie aufs Tapet bringen, an die grosse Glocke hängen. (Gotthelf, Käserei, 385.)

*29 Ist das eine Trommel unter dem Kleide? - Burckhardt, 700.

Glaubt ihr, dass sich das Geheimniss auf diese tölpische Art dem Auge des Publikums werde verbergen lassen? Weil die Trommel auch unter dem Kleide gehört werden würde.

*30 Mit der Trommel auf die Hasenjagd gehen. - Altmann VI, 512.

*31 Schlage deine Trommel und blase deine Pfeife. - Burckhardt, 399.

Wer seine Wünsche erreicht hat, soll seines Glücks geniessen.

*32 Zur türkischen Trommel greifen.

D. i. zur Anzeige (Reclame). "Unser Circusdirector, um während der Vorbereitung zur ersten Vorstellung nicht müssig zu bleiben, greift zu den nothwendigen Hülfsmitteln, der türkischen Trommel, oder mit andern Worten: der Reclame."


Trommeln.

1 Kurz getrommelt, tief geholet. - Sutermeister, 140.

In dem Sinne: kleine Menschen können so viel essen als grosse.

2 Vorn getrommelt und hinten keine Soldaten. - Tendlau, 707; Wiener Jagdzeitung, 1861, 211b.

Viel Lärm und nichts dahinter.

3 Wo man trommelt, da ist die Freiheit krank oder todt.


Trompete.

1 Auf eine Trompete hören viel Soldaten. - Altmann VI, 398.

[Spaltenumbruch]
Tröggel.

1 An Tröghal, hä egh mannar üsch tau Earmer. (Nordfries.) – Johansen, 66; Firmenich, III, 7, 98.

Ein Bettler hat nicht weniger als zwei Gewerbe. Will sagen, dass er nicht mit einer Gabe zufrieden ist.

2 Wan an Tröggel wat feit, do kênt'r sin anj Skitj egh. (Amrum.) – Haupt, VIII, 350, 1.

Wenn ein Bettler etwas erhält, dann kennt er seinen eigenen Dreck nicht.

3 Wan an Tröggel wat feit, do wâret 't Haal (oder: do bat ham Haal). (Amrum.) – Haupt, VIII, 350, 4.

Wenn ein Bettler etwas kriegt (erwirbt), beisst (juckt) ihm sein Loch. Sinn: Er ist nicht zufrieden, wünscht sich mehr, auch: es fällt ihm schwer, sein Glück zu ertragen.

4 Wann ein Tröggel rik wârt, do narat ham 't Haal. (Nordfries.)

Wenn ein Bettler reich wird, wird ihm das Loch enger. Wer vorher nichts hatte, wird um so knapper und karger.

5 Wat an Tröggal bat, steat'r uun san âng Pöösch. (Amrum.) – Johansen, 150; Haupt, VIII, 350, 3.

Was ein Bettler sich erbettelt, steckt er in seinen eigenen Beutel.


Tröhlen.

* Er tröhlet bis an Gartenhag abe.Sutermeister, 75.

Tröhlen = schieben, wälzen, walzen, in die Länge ziehen. (Vgl. Stalder, I, 307.)


Troitsch.

* Es ist Troitsch Jockel (Joachim Troitsch).

Ein alter Maler, Wollmann in Jauer, der in den dreissiger Jahren für das Deutsche Sprichwörter-Lexikon gesammelt, führt diese, mir sonst nirgends, weder im mündlichen Verkehr in Schlesien, noch in einer Schrift vorgekommene Redensart mit auf und bemerkt dabei: „Wer der Joachim Troitsch gewesen ist, weiss ich nicht.“ Ebenso wenig sagt er, wo er sie gefunden und in welchem Sinne sie angewandt werde.


Trollen.

Trolle dich, oder ich mache dir Beine.Herberger, Hertzpostille, II, 577.


Trömlein.

*1 Ke Trômli hâ.Tobler, 155.

Ohne Leitfaden sein.

*2 'S Trömli finda.Tobler, 155.

1) Vom Trom (Tram, Trumm) = ein abgerissenes Stück eines Fadens, das, wenn es sich verliert, zuweilen nicht so leicht wiedergefunden wird. – Den Leitfaden finden, sich Bahn brechen.

*3 'S Trömli1 verlüre.Tobler, 155.

Den Faden verlieren.


Trommel.

1 Die Trommel gellt, weil sie leer ist.Eiselein, 604; Simrock, 10524.

2 Die Trommel klingt am schönsten aus der Ferne.Schlechta, 292.

3 Die Trommel klingt nur angenehm für das Ohr der Tänzer.

4 Die Trommel macht gross Geplärr und ist nur mit einer Haut überzogen.

5 Die Trommel muss sich schlagen lassen.Parömiakon, 1415.

Die Trommel ist nur da, um geschlagen zu werden. In Frankreich hatte man einer Trommel, die zum Geschenk für einen General bestimmt war, der noch keine Schlacht gewonnen hatte, die Inschrift gegeben: Il n'est fait, que pour étre battu. (Witzfunken, IVb, 20.)

6 Drummel vnnd Pfeiffen gehören zusammen.Lehmann, 141, 33.

7 Eine Trommel gibt keinen Laut, wenn sie nicht geschlagen wird, und eine Glocke keinen Schall, wenn man nicht daran klopft.Hlawatsch, 30.

8 Gefüllte Trommel gibt keinen hellen Klang.Parömiakon, 1487.

9 Je hohler die Trommel, je dumpfer sie lärmt; je fauler der Frömmler, je heft'ger er schwärmt.

10 Man lasse nur die Trommel rühren, das Unkraut wird gleich nachmarschiren.

11 Met de Tromm gewonne, met de Flöt verspêlt. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 101.

Holl.: Met het trommeltje gewonnen en met het fluitje verteert. (Harrebomée, II, 346a.)

[Spaltenumbruch] 12 Mit der Trommel gewonnen, mit (auf) der Trommel verspielt.Tappert, 326.

13 Mit der Trommel ist nicht gut Hasen (Vögel) fangen.

Holl.: Het is kwaad hazen (vogels) met trommes vangen. (Harrebomée, II, 345b.)

14 Nach der Trummel soll man pfeiffen, nach der Pfeiffen soll man tantzen.Lehmann, II, 422, 7; Petri, II, 9.

Lat.: Ut calami resonant, sic est docenda chorea.

15 Was man der Trommel vertraut, ist gleich in allen Gassen laut.

16 Was mit Trommeln gewonnen wird, gehet mit Pfeiffen wieder dahin.Simplic., III, 74; Simrock, 10526; Schlechta, 391; G. Freytag, Bilder, II, 81.

Lat.: Male parta, male dilabuntur. – Male partum, male disperit.

17 Was zur Trommel geboren ist, wird bis zum Tode geschlagen.

18 Wenn die Trommel wirbelt, haben die Soldaten bezahlt.

Wenn das Zeichen zum Abmarsch gegeben wird, dann ist keine Zahlung von ihnen mehr zu erhalten.

Holl.: Als de trom slaat is alles betaald. (Harrebomée, II, 345b.)

19 Wenn du eine Trommel stiehlst, wo willst du sie schlagen, ohne dass es jemand höre?

20 Wenn man die Trommel nicht schlägt, tönt sie nicht.

21 Wo die Trommeln brummen, müssen die Gesetze verstummen.

Holl.: Onder de trommel hoort men geene watten. (Harrebomée, II, 346a.)

22 Wo Trommel und Pfeif' erklingen, da ist gut springen.

Lat.: Haec laudatur quod tympana musa seguntur. (Sutor, 294.)

23 Zur Trommel muss man pfeifen.Körte, 6065; Simrock, 10525.

Bei Tunnicius (832): Na der bungen sal men pypen. (Tympana silvestris imitatur fistula voe.)

*24 Der Trommel ein Loch machen.

*25 Der Trommel folgen.Eiselein, 604.

*26 Der wil mit Drummeln Hasen fangen.Eyering, I, 504.

*27 Du schlägst die Trommel selber und tanzest selber. (Surinam.)

Wenn jemand die Gesetze, die er selber gemacht hat, übertritt; selber thut, was er verboten hat.

*28 Etwas auf die Trommel bringen.Gotthelf, Grossmutter, II, 109.

In dem Sinne wie aufs Tapet bringen, an die grosse Glocke hängen. (Gotthelf, Käserei, 385.)

*29 Ist das eine Trommel unter dem Kleide?Burckhardt, 700.

Glaubt ihr, dass sich das Geheimniss auf diese tölpische Art dem Auge des Publikums werde verbergen lassen? Weil die Trommel auch unter dem Kleide gehört werden würde.

*30 Mit der Trommel auf die Hasenjagd gehen.Altmann VI, 512.

*31 Schlage deine Trommel und blase deine Pfeife.Burckhardt, 399.

Wer seine Wünsche erreicht hat, soll seines Glücks geniessen.

*32 Zur türkischen Trommel greifen.

D. i. zur Anzeige (Reclame). „Unser Circusdirector, um während der Vorbereitung zur ersten Vorstellung nicht müssig zu bleiben, greift zu den nothwendigen Hülfsmitteln, der türkischen Trommel, oder mit andern Worten: der Reclame.“


Trommeln.

1 Kurz getrommelt, tief geholet.Sutermeister, 140.

In dem Sinne: kleine Menschen können so viel essen als grosse.

2 Vorn getrommelt und hinten keine Soldaten.Tendlau, 707; Wiener Jagdzeitung, 1861, 211b.

Viel Lärm und nichts dahinter.

3 Wo man trommelt, da ist die Freiheit krank oder todt.


Trompete.

1 Auf eine Trompete hören viel Soldaten.Altmann VI, 398.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0672" n="[666]"/>
        <cb n="1331"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tröggel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An Tröghal, hä egh mannar üsch tau Earmer.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Johansen, 66; Firmenich, III, 7, 98.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Bettler hat nicht weniger als zwei Gewerbe. Will sagen, dass er nicht mit einer Gabe zufrieden ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wan an Tröggel wat feit, do kênt'r sin anj Skitj egh.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 350, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn ein Bettler etwas erhält, dann kennt er seinen eigenen Dreck nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wan an Tröggel wat feit, do wâret 't Haal (oder: do bat ham Haal).</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 350, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn ein Bettler etwas kriegt (erwirbt), beisst (juckt) ihm sein Loch. Sinn: Er ist nicht zufrieden, wünscht sich mehr, auch: es fällt ihm schwer, sein Glück zu ertragen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wann ein Tröggel rik wârt, do narat ham 't Haal.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn ein Bettler reich wird, wird ihm das Loch enger. Wer vorher nichts hatte, wird um so knapper und karger.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wat an Tröggal bat, steat'r uun san âng Pöösch.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Johansen, 150; Haupt, VIII, 350, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Was ein Bettler sich erbettelt, steckt er in seinen eigenen Beutel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tröhlen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er tröhlet bis an Gartenhag abe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Tröhlen = schieben, wälzen, walzen, in die Länge ziehen. (Vgl. <hi rendition="#i">Stalder, I, 307.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Troitsch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist Troitsch Jockel (Joachim Troitsch).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein alter Maler, Wollmann in Jauer, der in den dreissiger Jahren für das <hi rendition="#i">Deutsche Sprichwörter-Lexikon</hi> gesammelt, führt diese, mir sonst nirgends, weder im mündlichen Verkehr in Schlesien, noch in einer Schrift vorgekommene Redensart mit auf und bemerkt dabei: &#x201E;Wer der Joachim Troitsch gewesen ist, weiss ich nicht.&#x201C; Ebenso wenig sagt er, wo er sie gefunden und in welchem Sinne sie angewandt werde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trollen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Trolle dich, oder ich mache dir Beine.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, II, 577.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trömlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Ke Trômli hâ.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 155.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ohne Leitfaden sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 'S Trömli finda.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 155.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Vom Trom (Tram, Trumm) = ein abgerissenes Stück eines Fadens, das, wenn es sich verliert, zuweilen nicht so leicht wiedergefunden wird. &#x2013; Den Leitfaden finden, sich Bahn brechen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 'S Trömli<hi rendition="#sup">1</hi> verlüre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 155.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Den Faden verlieren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trommel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die Trommel gellt, weil sie leer ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 604; Simrock, 10524.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die Trommel klingt am schönsten aus der Ferne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlechta, 292.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Die Trommel klingt nur angenehm für das Ohr der Tänzer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Die Trommel macht gross Geplärr und ist nur mit einer Haut überzogen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Die Trommel muss sich schlagen lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1415.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Trommel ist nur da, um geschlagen zu werden. In Frankreich hatte man einer Trommel, die zum Geschenk für einen General bestimmt war, der noch keine Schlacht gewonnen hatte, die Inschrift gegeben: Il n'est fait, que pour étre battu. (<hi rendition="#i">Witzfunken, IV<hi rendition="#sup">b</hi>, 20.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Drummel vnnd Pfeiffen gehören zusammen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 141, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Eine Trommel gibt keinen Laut, wenn sie nicht geschlagen wird, und eine Glocke keinen Schall, wenn man nicht daran klopft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hlawatsch, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Gefüllte Trommel gibt keinen hellen Klang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1487.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Je hohler die Trommel, je dumpfer sie lärmt; je fauler der Frömmler, je heft'ger er schwärmt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Man lasse nur die Trommel rühren, das Unkraut wird gleich nachmarschiren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Met de Tromm gewonne, met de Flöt verspêlt.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 101.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Met het trommeltje gewonnen en met het fluitje verteert. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 346<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1332"/>
12 Mit der Trommel gewonnen, mit (auf) der Trommel verspielt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappert, 326.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Mit der Trommel ist nicht gut Hasen (Vögel) fangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is kwaad hazen (vogels) met trommes vangen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 345<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Nach der Trummel soll man pfeiffen, nach der Pfeiffen soll man tantzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 422, 7; Petri, II, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ut calami resonant, sic est docenda chorea.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Was man der Trommel vertraut, ist gleich in allen Gassen laut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Was mit Trommeln gewonnen wird, gehet mit Pfeiffen wieder dahin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., III, 74; Simrock, 10526; Schlechta, 391; G. Freytag, Bilder, II, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Male parta, male dilabuntur. &#x2013; Male partum, male disperit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Was zur Trommel geboren ist, wird bis zum Tode geschlagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Wenn die Trommel wirbelt, haben die Soldaten bezahlt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn das Zeichen zum Abmarsch gegeben wird, dann ist keine Zahlung von ihnen mehr zu erhalten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de trom slaat is alles betaald. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 345<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Wenn du eine Trommel stiehlst, wo willst du sie schlagen, ohne dass es jemand höre?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Wenn man die Trommel nicht schlägt, tönt sie nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Wo die Trommeln brummen, müssen die Gesetze verstummen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Onder de trommel hoort men geene watten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 346<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Wo Trommel und Pfeif' erklingen, da ist gut springen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Haec laudatur quod tympana musa seguntur. (<hi rendition="#i">Sutor, 294.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Zur Trommel muss man pfeifen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6065; Simrock, 10525.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (832):</hi> Na der bungen sal men pypen. (Tympana silvestris imitatur fistula voe.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*24 Der Trommel ein Loch machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 Der Trommel folgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 604.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Der wil mit Drummeln Hasen fangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 504.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Du schlägst die Trommel selber und tanzest selber.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand die Gesetze, die er selber gemacht hat, übertritt; selber thut, was er verboten hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*28 Etwas auf die Trommel bringen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Grossmutter, II, 109.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne wie aufs Tapet bringen, an die grosse Glocke hängen. (<hi rendition="#i">Gotthelf, Käserei, 385.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*29 Ist das eine Trommel unter dem Kleide?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 700.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Glaubt ihr, dass sich das Geheimniss auf diese tölpische Art dem Auge des Publikums werde verbergen lassen? Weil die Trommel auch unter dem Kleide gehört werden würde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 Mit der Trommel auf die Hasenjagd gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 512.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 Schlage deine Trommel und blase deine Pfeife.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 399.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer seine Wünsche erreicht hat, soll seines Glücks geniessen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*32 Zur türkischen Trommel greifen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. zur Anzeige (Reclame). &#x201E;Unser Circusdirector, um während der Vorbereitung zur ersten Vorstellung nicht müssig zu bleiben, greift zu den nothwendigen Hülfsmitteln, der türkischen Trommel, oder mit andern Worten: der Reclame.&#x201C;</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trommeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Kurz getrommelt, tief geholet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 140.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne: kleine Menschen können so viel essen als grosse.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Vorn getrommelt und hinten keine Soldaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 707; Wiener Jagdzeitung, 1861, 211<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Viel Lärm und nichts dahinter.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wo man trommelt, da ist die Freiheit krank oder todt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trompete.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Auf eine Trompete hören viel Soldaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 398.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[666]/0672] Tröggel. 1 An Tröghal, hä egh mannar üsch tau Earmer. (Nordfries.) – Johansen, 66; Firmenich, III, 7, 98. Ein Bettler hat nicht weniger als zwei Gewerbe. Will sagen, dass er nicht mit einer Gabe zufrieden ist. 2 Wan an Tröggel wat feit, do kênt'r sin anj Skitj egh. (Amrum.) – Haupt, VIII, 350, 1. Wenn ein Bettler etwas erhält, dann kennt er seinen eigenen Dreck nicht. 3 Wan an Tröggel wat feit, do wâret 't Haal (oder: do bat ham Haal). (Amrum.) – Haupt, VIII, 350, 4. Wenn ein Bettler etwas kriegt (erwirbt), beisst (juckt) ihm sein Loch. Sinn: Er ist nicht zufrieden, wünscht sich mehr, auch: es fällt ihm schwer, sein Glück zu ertragen. 4 Wann ein Tröggel rik wârt, do narat ham 't Haal. (Nordfries.) Wenn ein Bettler reich wird, wird ihm das Loch enger. Wer vorher nichts hatte, wird um so knapper und karger. 5 Wat an Tröggal bat, steat'r uun san âng Pöösch. (Amrum.) – Johansen, 150; Haupt, VIII, 350, 3. Was ein Bettler sich erbettelt, steckt er in seinen eigenen Beutel. Tröhlen. * Er tröhlet bis an Gartenhag abe. – Sutermeister, 75. Tröhlen = schieben, wälzen, walzen, in die Länge ziehen. (Vgl. Stalder, I, 307.) Troitsch. * Es ist Troitsch Jockel (Joachim Troitsch). Ein alter Maler, Wollmann in Jauer, der in den dreissiger Jahren für das Deutsche Sprichwörter-Lexikon gesammelt, führt diese, mir sonst nirgends, weder im mündlichen Verkehr in Schlesien, noch in einer Schrift vorgekommene Redensart mit auf und bemerkt dabei: „Wer der Joachim Troitsch gewesen ist, weiss ich nicht.“ Ebenso wenig sagt er, wo er sie gefunden und in welchem Sinne sie angewandt werde. Trollen. Trolle dich, oder ich mache dir Beine. – Herberger, Hertzpostille, II, 577. Trömlein. *1 Ke Trômli hâ. – Tobler, 155. Ohne Leitfaden sein. *2 'S Trömli finda. – Tobler, 155. 1) Vom Trom (Tram, Trumm) = ein abgerissenes Stück eines Fadens, das, wenn es sich verliert, zuweilen nicht so leicht wiedergefunden wird. – Den Leitfaden finden, sich Bahn brechen. *3 'S Trömli1 verlüre. – Tobler, 155. Den Faden verlieren. Trommel. 1 Die Trommel gellt, weil sie leer ist. – Eiselein, 604; Simrock, 10524. 2 Die Trommel klingt am schönsten aus der Ferne. – Schlechta, 292. 3 Die Trommel klingt nur angenehm für das Ohr der Tänzer. 4 Die Trommel macht gross Geplärr und ist nur mit einer Haut überzogen. 5 Die Trommel muss sich schlagen lassen. – Parömiakon, 1415. Die Trommel ist nur da, um geschlagen zu werden. In Frankreich hatte man einer Trommel, die zum Geschenk für einen General bestimmt war, der noch keine Schlacht gewonnen hatte, die Inschrift gegeben: Il n'est fait, que pour étre battu. (Witzfunken, IVb, 20.) 6 Drummel vnnd Pfeiffen gehören zusammen. – Lehmann, 141, 33. 7 Eine Trommel gibt keinen Laut, wenn sie nicht geschlagen wird, und eine Glocke keinen Schall, wenn man nicht daran klopft. – Hlawatsch, 30. 8 Gefüllte Trommel gibt keinen hellen Klang. – Parömiakon, 1487. 9 Je hohler die Trommel, je dumpfer sie lärmt; je fauler der Frömmler, je heft'ger er schwärmt. 10 Man lasse nur die Trommel rühren, das Unkraut wird gleich nachmarschiren. 11 Met de Tromm gewonne, met de Flöt verspêlt. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 101. Holl.: Met het trommeltje gewonnen en met het fluitje verteert. (Harrebomée, II, 346a.) 12 Mit der Trommel gewonnen, mit (auf) der Trommel verspielt. – Tappert, 326. 13 Mit der Trommel ist nicht gut Hasen (Vögel) fangen. Holl.: Het is kwaad hazen (vogels) met trommes vangen. (Harrebomée, II, 345b.) 14 Nach der Trummel soll man pfeiffen, nach der Pfeiffen soll man tantzen. – Lehmann, II, 422, 7; Petri, II, 9. Lat.: Ut calami resonant, sic est docenda chorea. 15 Was man der Trommel vertraut, ist gleich in allen Gassen laut. 16 Was mit Trommeln gewonnen wird, gehet mit Pfeiffen wieder dahin. – Simplic., III, 74; Simrock, 10526; Schlechta, 391; G. Freytag, Bilder, II, 81. Lat.: Male parta, male dilabuntur. – Male partum, male disperit. 17 Was zur Trommel geboren ist, wird bis zum Tode geschlagen. 18 Wenn die Trommel wirbelt, haben die Soldaten bezahlt. Wenn das Zeichen zum Abmarsch gegeben wird, dann ist keine Zahlung von ihnen mehr zu erhalten. Holl.: Als de trom slaat is alles betaald. (Harrebomée, II, 345b.) 19 Wenn du eine Trommel stiehlst, wo willst du sie schlagen, ohne dass es jemand höre? 20 Wenn man die Trommel nicht schlägt, tönt sie nicht. 21 Wo die Trommeln brummen, müssen die Gesetze verstummen. Holl.: Onder de trommel hoort men geene watten. (Harrebomée, II, 346a.) 22 Wo Trommel und Pfeif' erklingen, da ist gut springen. Lat.: Haec laudatur quod tympana musa seguntur. (Sutor, 294.) 23 Zur Trommel muss man pfeifen. – Körte, 6065; Simrock, 10525. Bei Tunnicius (832): Na der bungen sal men pypen. (Tympana silvestris imitatur fistula voe.) *24 Der Trommel ein Loch machen. *25 Der Trommel folgen. – Eiselein, 604. *26 Der wil mit Drummeln Hasen fangen. – Eyering, I, 504. *27 Du schlägst die Trommel selber und tanzest selber. (Surinam.) Wenn jemand die Gesetze, die er selber gemacht hat, übertritt; selber thut, was er verboten hat. *28 Etwas auf die Trommel bringen. – Gotthelf, Grossmutter, II, 109. In dem Sinne wie aufs Tapet bringen, an die grosse Glocke hängen. (Gotthelf, Käserei, 385.) *29 Ist das eine Trommel unter dem Kleide? – Burckhardt, 700. Glaubt ihr, dass sich das Geheimniss auf diese tölpische Art dem Auge des Publikums werde verbergen lassen? Weil die Trommel auch unter dem Kleide gehört werden würde. *30 Mit der Trommel auf die Hasenjagd gehen. – Altmann VI, 512. *31 Schlage deine Trommel und blase deine Pfeife. – Burckhardt, 399. Wer seine Wünsche erreicht hat, soll seines Glücks geniessen. *32 Zur türkischen Trommel greifen. D. i. zur Anzeige (Reclame). „Unser Circusdirector, um während der Vorbereitung zur ersten Vorstellung nicht müssig zu bleiben, greift zu den nothwendigen Hülfsmitteln, der türkischen Trommel, oder mit andern Worten: der Reclame.“ Trommeln. 1 Kurz getrommelt, tief geholet. – Sutermeister, 140. In dem Sinne: kleine Menschen können so viel essen als grosse. 2 Vorn getrommelt und hinten keine Soldaten. – Tendlau, 707; Wiener Jagdzeitung, 1861, 211b. Viel Lärm und nichts dahinter. 3 Wo man trommelt, da ist die Freiheit krank oder todt. Trompete. 1 Auf eine Trompete hören viel Soldaten. – Altmann VI, 398.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/672
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [666]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/672>, abgerufen am 22.11.2024.