Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch]
Tyrannenregiment. Tyrannenregiment nimmt selten ein gutes End'. Tyrannisch. 1 Je tyrannischer, je glückseliger (glücklicher). - Lehmann, II, 276, 16. Lat.: Quanto Nerioncor, tanto iste secundior exstat. (Sutor, 219.) [Spaltenumbruch] 2 Tyrannisch, hinterlistig, von schlechter Vorbedeutung. - Burckhardt, 409. Tz. *1 Bis zum tz. *2 Er hat sein tz weg. (Köthen.) U. U. Auf das U folgt das W, das ist die Ordnung im Abc. - Schiller in der Kapuzinerpredigt. Uebel (Subst.). 1 Alles Uebel kommt von dem, was die Jugend nicht weiss und das Alter nicht kann. 2 Alles Uebel kommt von oben. "Wie der Meister, so der Geselle." (Briefe aus Berlin, S. 161.) 3 Alles Uebel nimmt ein Ende. Böhm.: Zleho se sprostis, a i smutku se zhostis. (Celakovsky, 196.) 4 Alte Uebel sind schwer zu heilen. Holl.: Eene kwaal, die men heeft laten verouderen, is moeijelijk te genezen. (Harrebomee, I, 461.) 5 An dem gegenwärtigen Uebel soll man ein künftiges tragen lernen. 6 Anderer Uebel sind uns nur ein Traum, wir bemerken sie kaum. Frz.: Mal d'autrui n'est que songe. 7 Auf ein überwundenes Uebel sieht man leicht zurück. Böhm.: Prestale zle se libi. (Celakovsky, 110.) 8 Besser dem Uebel zuvorkommen als dann darüber klagen. Schwed.: Bättre förekommas än sörekommas. (Grubb, 68.) 9 Besser Ein Uebel als zwei. - Simrock, 1942. Bei Tunnicius (171): Beter is ein quat to lyden dan twe. (Est unum satius, duo quam mala ferre moleste.) Lat.: Uni atque geminis praestat in volvi malis. (Aristophanes.) 10 Das ärgste Uebel ist ein lügnerisch (ränkesüchtig) Weib. 11 Das Uebel führt zur Bibel. 12 Das Uebel ist für die, welche es suchen. 13 Das Uebel kommt geritten und geht zu Fuss wieder weg. - Grubb, 612. Lat.: Ad mala patrata, sunt atra theatra parata. (Chaos, 166.) 14 Dem Vbel soll man entgegen gehn (und stehn). - Lehmann, II, 60, 73; Petri, II, 76; Eyering, I, 380; Simrock, 10581; Körte, 6101; Braun, I, 4631. Frz.: Contre mauvais fortune bon coeur. (Masson, 344.) 15 Der vbel nit strafft, leit es zu hauss. - Franck, I, 69b; Gruter, I, 19; Egenolff, 330b; Schottel, 1126b. Lat.: Invitat culpam, qui peccatum praeterit. (Franck, I, 69b.) 16 Die vnbedachten vbel sind am schwersten. - Petri, II, 146. 17 Drei Uebel schwer sind Feuer, Weib und Meer. 18 Drei Uebel seynd in der Welt: der Talmud, Alkoran und der Menschen Satzungen. - Chaos, 973. 19 Ein Uebel, das man kennt, ist halb geheilt. It.: Un male ben conosciuto e mezzo guarito. 20 Ein Uebel, das man nicht kennt, kann man nicht heilen. It.: Un male ignoto non puo esser guarito. 21 Ein Uebel, das man vorgesehen, ist halb überwunden. Dän.: De skud man har seet tilforn, skade lidet. - Varnet ondt skader mindst. (Prov. dan., 176.) It.: Liema la doglia la prevision dal male. (Pazzaglia, 94, 4.) 22 Ein Uebel, das morgen droht, muss man heute nicht fürchten. - Schlechta, 29. 23 Ein Uebel, das nicht schadet, ist so viel, als Gutes das nicht nützt. - Winckler, XIII, 5. 24 Ein Uebel folgt dem andern. - Graf, 306, 163. Holl.: De eene kwelling volgt somtijds de andere. (Harrebomee, I, 463a.) Lat.: Gradus est faturi finis alterius mali. (Philippi, I, 169.) 25 Ein Uebel gebiert das andere. Lat.: Aliud ex alio malum. (Egeria, 3.) 26 Ein Uebel ist des andern Geschwisterkind. 27 Ein Uebel kommt pfundweis und geht lothweis. Holl.: Het kwaad komt met ponden en het gaat weg met oncen. (Harrebomee, I, 460b.) 28 Ein Uebel muss man in der Geburt ersticken. Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua. - Sero clypeum post vulnera sumo. (Ovid.) (Philippi, I, 157; II, 178.) 29 Ein Uebel muss man klopfen, weil's klein ist. Lat.: Principiis obsta, sero medicina paratur. (Ovid.) (Philippi, II, 107.) 30 Ein Uebel und ein Mönch kommen selten allein. Frz.: Un mal et un Cordelier rarement seul en un sentier. (Kritzinger, 431b.) 31 Ein Uebel vertreibt das andere. Holl.: Het eene kwaad verdrijfst het andere. (Harrebomee, I, 460b.) It.: Un male caccia l'altro. 32 Ein unbekanntes Uebel fürchtet man doppelt. Lat.: Semper plus metuit animus ignotum malum. (Philippi, II, 174.) 33 Ein unverschuldet Uebel trägt sich leicht(er). It.: Qualun que male e lieve dove colpa non e. 34 Einem Uebel kann man wol abhelfen, aber nicht der Furcht. Frz.: On peut bien guerir du mal mais non pas de la peur. (Kritzinger, 363b.) 35 Erkanntes Uebel ist gut. - Körte, 6102. 36 Es ist das alte Uebel, sagte der Bettler, und kraute sich auf dem Kopfe. Holl.: Dat is het oude zeer, zei Lazarus, en hij kraauwde zijn kop. (Harrebomee, II, 396a.) 37 Es ist ein grosses Uebel, kein Uebel ertragen können. It.: E un gran male il non poter sopportare male alcuno. 38 Es ist kein schlimmeres Uebel, als ein Uebel fürchten. It.: Il mal peggiore - e dei mali il timor. 39 Es ist kein Uebel, als was für Uebel halten. Holl.: Geen kwaad kan ooit ons overkomen, dan dat voor kwaad wordt opgenommen. (Harrebomee, I, 460b.) 40 Es ist kein Uebel angenehm zu tragen. Böhm.: Zle se zle trpi; ale kdyz pretrpis, i to dobre. (Celakovsky, 110.) 41 Es kommt kein Uebel und kein Gut ohne Mühe. Frz.: Nul mal et nul bien sans peine ne vient. (Kritzinger, 431b.) 42 Für das Uebel von gestern gibt es morgen kein Mittel. 43 Jeder schmiedet ihm sein Uebel selber. Lat.: Nemo laeditur, nisi a se ipso. (Chaos, 750.) 44 Jedes Uebel will seine besondere Arznei. 45 Kein Uebel bleibt ungestraft. - Volkmar, 167. 46 Kein Uebel ohne Trost. - Winckler, XVI, 93. 47 Man muss dem Uebel beizeiten wehren. Lat.: Principiis obsta, sero medicina paratur quum mala per longas convaluere moras. (Ovid.) (Kruse, 857; Binder I, 1395; II, 2652; Egeria, 228; Fischer, 181, 91; Frob., 535; Philippi, II, 107; Seybold, 456; Wiegand, 483.) Principiis obstare opus est. (Binder II, 2652; Palingen, 8, 469; Schonheim, P, 20.) 48 Man muss ein Uebel mit dem andern vertreiben. It.: Al mai fagli male. 49 Ohne Uebel ist nichts in der Welt. Dän.: Et fornödent ondt. (Prov. dan., 437.)
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Tyrannenregiment.
Tyrannenregiment nimmt selten ein gutes End'.
Tyrannisch.
1 Je tyrannischer, je glückseliger (glücklicher). – Lehmann, II, 276, 16.
Lat.: Quanto Nerioncor, tanto iste secundior exstat. (Sutor, 219.)
2 Tyrannisch, hinterlistig, von schlechter Vorbedeutung. – Burckhardt, 409.
Tz.
*1 Bis zum tz.
*2 Er hat sein tz weg. (Köthen.)
U.
U.
Auf das U folgt das W, das ist die Ordnung im Abc. – Schiller in der Kapuzinerpredigt.
Uebel (Subst.).
1 Alles Uebel kommt von dem, was die Jugend nicht weiss und das Alter nicht kann.
2 Alles Uebel kommt von oben.
„Wie der Meister, so der Geselle.“ (Briefe aus Berlin, S. 161.)
3 Alles Uebel nimmt ein Ende.
Böhm.: Zlého se sprostiš, a i smutku se zhostiš. (Čelakovsky, 196.)
4 Alte Uebel sind schwer zu heilen.
Holl.: Eene kwaal, die men heeft laten verouderen, is moeijelijk te genezen. (Harrebomée, I, 461.)
5 An dem gegenwärtigen Uebel soll man ein künftiges tragen lernen.
6 Anderer Uebel sind uns nur ein Traum, wir bemerken sie kaum.
Frz.: Mal d'autrui n'est que songe.
7 Auf ein überwundenes Uebel sieht man leicht zurück.
Böhm.: Přestálé zlé se líbí. (Čelakovsky, 110.)
8 Besser dem Uebel zuvorkommen als dann darüber klagen.
Schwed.: Bättre förekommas än sörekommas. (Grubb, 68.)
9 Besser Ein Uebel als zwei. – Simrock, 1942.
Bei Tunnicius (171): Beter is ein quât to lyden dan twe. (Est unum satius, duo quam mala ferre moleste.)
Lat.: Uni atque geminis praestat in volvi malis. (Aristophanes.)
10 Das ärgste Uebel ist ein lügnerisch (ränkesüchtig) Weib.
11 Das Uebel führt zur Bibel.
12 Das Uebel ist für die, welche es suchen.
13 Das Uebel kommt geritten und geht zu Fuss wieder weg. – Grubb, 612.
Lat.: Ad mala patrata, sunt atra theatra parata. (Chaos, 166.)
14 Dem Vbel soll man entgegen gehn (und stehn). – Lehmann, II, 60, 73; Petri, II, 76; Eyering, I, 380; Simrock, 10581; Körte, 6101; Braun, I, 4631.
Frz.: Contre mauvais fortune bon coeur. (Masson, 344.)
15 Der vbel nit strafft, leit es zu hauss. – Franck, I, 69b; Gruter, I, 19; Egenolff, 330b; Schottel, 1126b.
Lat.: Invitat culpam, qui peccatum praeterit. (Franck, I, 69b.)
16 Die vnbedachten vbel sind am schwersten. – Petri, II, 146.
17 Drei Uebel schwer sind Feuer, Weib und Meer.
18 Drei Uebel seynd in der Welt: der Talmud, Alkoran und der Menschen Satzungen. – Chaos, 973.
19 Ein Uebel, das man kennt, ist halb geheilt.
It.: Un male ben conosciuto è mezzo guarito.
20 Ein Uebel, das man nicht kennt, kann man nicht heilen.
It.: Un male ignoto non può esser guarito.
21 Ein Uebel, das man vorgesehen, ist halb überwunden.
Dän.: De skud man har seet tilforn, skade lidet. – Varnet ondt skader mindst. (Prov. dan., 176.)
It.: Liema la doglia la prevision dal male. (Pazzaglia, 94, 4.)
22 Ein Uebel, das morgen droht, muss man heute nicht fürchten. – Schlechta, 29.
23 Ein Uebel, das nicht schadet, ist so viel, als Gutes das nicht nützt. – Winckler, XIII, 5.
24 Ein Uebel folgt dem andern. – Graf, 306, 163.
Holl.: De eene kwelling volgt somtijds de andere. (Harrebomée, I, 463a.)
Lat.: Gradus est faturi finis alterius mali. (Philippi, I, 169.)
25 Ein Uebel gebiert das andere.
Lat.: Aliud ex alio malum. (Egeria, 3.)
26 Ein Uebel ist des andern Geschwisterkind.
27 Ein Uebel kommt pfundweis und geht lothweis.
Holl.: Het kwaad komt met ponden en het gaat weg met oncen. (Harrebomée, I, 460b.)
28 Ein Uebel muss man in der Geburt ersticken.
Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua. – Sero clypeum post vulnera sumo. (Ovid.) (Philippi, I, 157; II, 178.)
29 Ein Uebel muss man klopfen, weil's klein ist.
Lat.: Principiis obsta, sero medicina paratur. (Ovid.) (Philippi, II, 107.)
30 Ein Uebel und ein Mönch kommen selten allein.
Frz.: Un mal et un Cordelier rarement seul en un sentier. (Kritzinger, 431b.)
31 Ein Uebel vertreibt das andere.
Holl.: Het eene kwaad verdrijfst het andere. (Harrebomée, I, 460b.)
It.: Un male caccia l'altro.
32 Ein unbekanntes Uebel fürchtet man doppelt.
Lat.: Semper plus metuit animus ignotum malum. (Philippi, II, 174.)
33 Ein unverschuldet Uebel trägt sich leicht(er).
It.: Qualun que male è lieve dove colpa non è.
34 Einem Uebel kann man wol abhelfen, aber nicht der Furcht.
Frz.: On peut bien guérir du mal mais non pas de la peur. (Kritzinger, 363b.)
35 Erkanntes Uebel ist gut. – Körte, 6102.
36 Es ist das alte Uebel, sagte der Bettler, und kraute sich auf dem Kopfe.
Holl.: Dat is het oude zeer, zei Lazarus, en hij kraauwde zijn kop. (Harrebomée, II, 396a.)
37 Es ist ein grosses Uebel, kein Uebel ertragen können.
It.: È un gran male il non poter sopportare male alcuno.
38 Es ist kein schlimmeres Uebel, als ein Uebel fürchten.
It.: Il mal peggiore – è dei mali il timor.
39 Es ist kein Uebel, als was für Uebel halten.
Holl.: Geen kwaad kan ooit ons overkomen, dan dat voor kwaad wordt opgenommen. (Harrebomée, I, 460b.)
40 Es ist kein Uebel angenehm zu tragen.
Böhm.: Zlé se zle trpi; ale když přetrpíš, i to dobré. (Čelakovsky, 110.)
41 Es kommt kein Uebel und kein Gut ohne Mühe.
Frz.: Nul mal et nul bien sans peine ne vient. (Kritzinger, 431b.)
42 Für das Uebel von gestern gibt es morgen kein Mittel.
43 Jeder schmiedet ihm sein Uebel selber.
Lat.: Nemo laeditur, nisi a se ipso. (Chaos, 750.)
44 Jedes Uebel will seine besondere Arznei.
45 Kein Uebel bleibt ungestraft. – Volkmar, 167.
46 Kein Uebel ohne Trost. – Winckler, XVI, 93.
47 Man muss dem Uebel beizeiten wehren.
Lat.: Principiis obsta, sero medicina paratur quum mala per longas convaluere moras. (Ovid.) (Kruse, 857; Binder I, 1395; II, 2652; Egeria, 228; Fischer, 181, 91; Frob., 535; Philippi, II, 107; Seybold, 456; Wiegand, 483.) Principiis obstare opus est. (Binder II, 2652; Palingen, 8, 469; Schonheim, P, 20.)
48 Man muss ein Uebel mit dem andern vertreiben.
It.: Al mai fagli male.
49 Ohne Uebel ist nichts in der Welt.
Dän.: Et fornødent ondt. (Prov. dan., 437.)
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