Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 69 Der wol vnglück leiden kan, der kan auch gut tag wol tragen. - Franck, I, 69a; Eyering, I, 577; Henisch, 1666, 44; Sutor, 277. 70 Des einen vnglücks aussgang ist dess andern anfang. - Henisch, 1666, 46; Petri, II, 117. 71 Die mit vnglück schwanger seyn, gebären mühe. - Henisch, 1666, 51; Petri, II, 134. 72 Du bedarfst nicht nach vnglück schicken. - Hauer, Miij. 73 Eh ein Unglück käm allein, schlüg sich eh ein Hauff darein. - Gerlach, 28. 74 Eigenes Unglück misst man nach Centnern, fremdes nach Pfunden. Die Russen: Das eigene Unglück misst man nach Werschecken, das fremde nach Wersten. 75 Ein jeder denckt, sein vnglück sei das grösste. - Henisch, 1666, 62. 76 Ein jeder helt sein vnglück heimlich, so lang er kann. - Petri, II, 200. 77 Ein klein vnglück ist ein warnung vor grosse. - Lehmann, 829, 2. 78 Ein Unglück beut dem andern die Hand. - Kritzinger, 434a. Lat.: Finis alterius mali gradus est futuri. (Seybold, 133.) Schwed.: Den ena olyckan räcker den andra handen. (Törning, 23.) 79 Ein Unglück brütet das andere aus. - Parömiakon, 1817. 80 Ein Unglück, das den Beutel (die Tasche) trifft, ist nicht das grösste. Böhm.: Ne to jest nestesti, ktere penize zasahlo; ale nestesti to jest, ktere se nema ceho ujiti. (Celakovsky, 177.) 81 Ein Unglück gebiert das andere. Schwed.: Ond föder ond. (Grubb, 629.) 82 Ein Unglück hockt auf dem andern. - Lohrengel, I, 244. 83 Ein Unglück jagt das andere. - Schiller's Fiesco. 84 Ein Unglück kommt nie zu gelegener Zeit. 85 Ein Unglück kommt selten allein. - Luther, 425; Sailer, 214; Lohrengel, I, 244; Braun, I, 4666; Dove, 157 u. 616; Schmitz, 187, 59; für Waldeck: Curtze, 343, 372. "Es wil kein vnglück sein allein." (Waldis, I, 85, 22.) " ... Denn schau, Gertrud, die Leiden nahn nicht einzeln wie zerstreute Späher, wie in Geschwadern ziehen sie heran." (Shakespeare, Hamlet.) Ein tunesisches Sprichwort drückt denselben Gedanken so aus: Was die Heuschrecken übrig lassen, fressen die Vögel. (Globus, VIII.) Im Morgenlande sagt man sprichwörtlich, um den Gedanken auszudrücken: wenn jemand einmal unglücklich ist, so ist er es nach allen Seiten, entweder in der Familie oder im Geschäft: Das Unglück kommt entweder über das Kamel oder den Kameltreiber, oder den Eigner des Kamels. Auch die Chinesen haben diese Erfahrung gemacht. (Hlawatsch, 33.) Mhd.: Ungeluk unde ungevellige dink nummer off selden alleyn sind. (Köthoff, Cronica, 209b.) Böhm.: Jedno nestesti druhe stiha. - Nehody radem, chodivaji. - Zridka jedno nestesti samo prichazi. (Celakovsky, 155.) Dän.: Ulykken kommer ei een til byes. (Prov. dan., 520.) Engl.: An evil chance seldom comes alone. (Gaal, 1575; Masson, 345.) Frz.: Les malheurs et les plaisirs ne viennent jamais seuls. (Kritzinger, 434a.) - Un malheur amene son frere. (Masson, 345.) - Un malheur en amene un autre. (Gaal, 1574; Lendroy, 901.) Holl.: Een ongeluk heeft ligt een broertje of een susje. - Een ongeluk komt zelden alleen. (Harrebomee, II, 136b.) Ill.: Redko jedna sama nesreca dodje. - Svaka tuga samodruga. (Celakovsky, 155.) It.: Le disgrazie sono come i starnuti, di raro ne vien un solo. - Le sciagure, e le allegrezze non vengono mai sole. (Kritzinger, 434a.) - Ogni male vuol gionta. (Pazzaglia, 100, 3 u. 207, 8.) - Un male e spesso la vigilia d'un altro. (Pazzaglia, 207, 7.) - Un malanno non vien mai solo. (Gaal, 1574.) - Una disgrazia per lo piu non vien mai solo. (Pazzaglia, 100, 2; Masson, 345.) Kroat.: Nesreca je dujo repa. - Nevolja redom ide. (Celakovsky, 155.) Lat.: Alio relinquente fluctu, alius excipit. - Dampuum solivagum non swevit visere pagum. (Reuterdahl, 196.) - Fortuna abesse nulli contenta est semel. (Publ. Syr.) (Binder I, 585; II, 1190; Philippi, I, 162.) - Nil adeo fortuna gravis miserabile fecit, ut minuant nulla gaudia parte malum. (Ovid.) (Binder II, 2086.) - Nulla calamitas sola. (Gaal, 1574; Faselius, 37; Frob., 492; Philippi, [Spaltenumbruch] II, 50; Novarin, 478; Binder II, 2277; Schonheim, N, 34; Seybold, 387.) - Nullum infortunium venit solum. (Binder II, 2277; Weber, I, 28.) Poln.: Nigdy jedna bieda (nedza) niedokuczy. (Celakovsky, 155.) Schwed.: Aldrig nagon olycka; att ej lycka är med. (Wensell, 6.) - Ey kombir skadhi een til by. (Reuterdahl, 196.) - Ingen olycka enkia. (Törning, 39.) Slow.: Jedna nevola mnoho jinych prinasa. (Celakovsky, 155.) Span.: Bien vengas mal si vienes solo. (Cervantes, Don Quixote.) Ung.: Egyik nyomorusag ott eri a' masikat. (Gaal, 1513.) 86 Ein Unglück kommt selten allein, sagte die Frau, gestern stirbt mir der Mann, heut' zerbricht mir die Pfann'. Dän.: I gaar döde min bonde, i deg tabte jeg min naal. (Prov. dan., 80.) 87 Ein Unglück öffnet dem andern die Thür. - Winckler, II, 47. Lat.: Cut cito mutaris, nobis cum quando jocatis? - Si non mutater, tunc non fortuna voceter. (Chaos, 279.) 88 Ein Unglück stösst das andere mit den Hörnern (d. h.: folgt rasch aufs andere). (Lit.) 89 Ein Unglück tritt dem andern auf die Fersen. - Eiselein, 611; Simrock, 10672; Braun, I, 4669. Frz.: Un abyme appelle un autre abyme. - Un mal et un cordelier rarement seuls en un sentier. - Un malheur n'arrive gueres sans l'autre. (Masson, 345; Kritzinger, 431a.) 90 Ein Unglück und ein Mönch sind selten allein. Frz.: Un mal et un cordelier rarement seul pur sentier. (Leroux, I, 6.) 91 Ein Unglück zieht das andere nach sich. Frz.: Un abeime attire l'autre. It.: Sventura tien dietro a sventura. - Una disgrazia tira l'altra. 92 Ein Ynglück bringt das andere auf dem Rücken. - Petri, II, 541; Sailer, 213. " ... Wie man im gemeinen Sprichwort zu sagen pflegt, dass selten ein Unglück allein komme, sondern trage je eins das ander auff dem Rücken mit sich. " (Gottfrid, 1095b.) - "Bei mir traf wol das Sprichwort ein: Es kommt kein Unglück ganz allein." (Witzfunken, Vb, 28.) Dän.: Den ene ulykke baer en anden paa ryggen. (Prov. dan., 565.) Engl.: One misfortune comes on the neck of another. Lat.: Aliud ex alio malum. (Terenz.) (Binder II, 129; Froberg, 19; Philippi, I, 20; Seybold, 19.) - Finis unius mali est parasceve alterius. Poln.: Nigdy na jednym nieszczesciu nie stanie. (Lompa, 25.) 93 Ein vnglück folget immer auffs ander. "Wie man sagt: Finis vnius mali gradus est futuri." (Franck, Zeytbuch, CCCXLIIIIb.) Lat.: Mala malis succedunt. (Seybold, 293.) 94 Ein vnglück führt das ander am reyen. - Lehmann, 832, 51; Henisch, 1667, 3. 95 Ein vnglück, kein vnglück. - Petri, II, 233; Henisch, 1667, 4; Sailer, 112; Simrock, 10678. 96 Ein vnglück sucht das ander. - Petri, II, 233. 97 Einem Unglück kann man nicht bass entlaufen, denn man ergebe sich darein. Lat.: Fortuna omnis susperanda ferendo est. (Philippi, I, 162.) 98 Eines andern Unglück ist nur ein Traum. Lat.: Alterius poenis fit castigatio lenis. (Sutor, 99.) 99 Eines jeden Unglück schickt sich am besten auf seinem Rück'. - Binder III, 3797. 100 Eines Unglück ist dess andern glück. - Lehmann, 832, 51; Dove, 202. In Frankreich heisst es im Sprichwort: Das Unglück der Brabanter und Flamänder war das Glück der Holländer und Seeländer. Böhm.: Dokud jednomu se nesetmi, nemuz druhemu svilati. (Celakovsky, 156.) Holl.: Door des eenen ongeluk komt een ander uit den druk. (Harrebomee, II, 136a.) 101 Eines Unglücks End und Ausgang ist des andern Anfang. - Gerlach, 133. 102 Eines vnglücks end ist offt ein staffel zum newen. - Lehmann, 831, 31. 103 Ek hew emmer Onglück, säd' de reike Baur, as he sik den Stromp verkehrt antog. (Danzig.) - Hoefer, 136; Frischbier, 64. 104 En Unglöck hät breit Föss, säd' de Frau, so sah se ene Kappeziner kummen. (Köln.) - Weyden, I, 4.
[Spaltenumbruch] 69 Der wol vnglück leiden kan, der kan auch gut tag wol tragen. – Franck, I, 69a; Eyering, I, 577; Henisch, 1666, 44; Sutor, 277. 70 Des einen vnglücks aussgang ist dess andern anfang. – Henisch, 1666, 46; Petri, II, 117. 71 Die mit vnglück schwanger seyn, gebären mühe. – Henisch, 1666, 51; Petri, II, 134. 72 Du bedarfst nicht nach vnglück schicken. – Hauer, Miij. 73 Eh ein Unglück käm allein, schlüg sich eh ein Hauff darein. – Gerlach, 28. 74 Eigenes Unglück misst man nach Centnern, fremdes nach Pfunden. Die Russen: Das eigene Unglück misst man nach Werschecken, das fremde nach Wersten. 75 Ein jeder denckt, sein vnglück sei das grösste. – Henisch, 1666, 62. 76 Ein jeder helt sein vnglück heimlich, so lang er kann. – Petri, II, 200. 77 Ein klein vnglück ist ein warnung vor grosse. – Lehmann, 829, 2. 78 Ein Unglück beut dem andern die Hand. – Kritzinger, 434a. Lat.: Finis alterius mali gradus est futuri. (Seybold, 133.) Schwed.: Den ena olyckan räcker den andra handen. 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Im Morgenlande sagt man sprichwörtlich, um den Gedanken auszudrücken: wenn jemand einmal unglücklich ist, so ist er es nach allen Seiten, entweder in der Familie oder im Geschäft: Das Unglück kommt entweder über das Kamel oder den Kameltreiber, oder den Eigner des Kamels. Auch die Chinesen haben diese Erfahrung gemacht. (Hlawatsch, 33.) Mhd.: Ungeluk unde ungevellige dink nummer off selden alleyn sind. (Köthoff, Cronica, 209b.) Böhm.: Jedno neštĕstí druhè stíhá. – Nehody řadem, chodívají. – Zřídka jedno neštĕstí samo přichazí. (Čelakovsky, 155.) Dän.: Ulykken kommer ei een til byes. (Prov. dan., 520.) Engl.: An evil chance seldom comes alone. (Gaal, 1575; Masson, 345.) Frz.: Les malheurs et les plaisirs ne viennent jamais seuls. (Kritzinger, 434a.) – Un malheur amène son frère. (Masson, 345.) – Un malheur en amène un autre. (Gaal, 1574; Lendroy, 901.) Holl.: Een ongeluk heeft ligt een broêrtje of een susje. – Een ongeluk komt zelden alleen. (Harrebomée, II, 136b.) 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(Gaal, 1574; Faselius, 37; Frob., 492; Philippi, [Spaltenumbruch] II, 50; Novarin, 478; Binder II, 2277; Schonheim, N, 34; Seybold, 387.) – Nullum infortunium venit solum. (Binder II, 2277; Weber, I, 28.) Poln.: Nigdy jedna bieda (nędza) niedokuczy. (Čelakovsky, 155.) Schwed.: Aldrig någon olycka; att ej lycka är med. (Wensell, 6.) – Ey kombir skadhi een til by. (Reuterdahl, 196.) – Ingen olycka enkia. (Törning, 39.) Slow.: Jedna nĕvola mnoho jiných prinášá. (Čelakovsky, 155.) Span.: Bien vengas mal si vienes solo. (Cervantes, Don Quixote.) Ung.: Egyik nyomorúság ott érí a' masikát. (Gaal, 1513.) 86 Ein Unglück kommt selten allein, sagte die Frau, gestern stirbt mir der Mann, heut' zerbricht mir die Pfann'. Dän.: I gaar døde min bonde, i deg tabte jeg min naal. (Prov. dan., 80.) 87 Ein Unglück öffnet dem andern die Thür. – Winckler, II, 47. Lat.: Cut cito mutaris, nobis cum quando jocatis? – Si non mutater, tunc non fortuna voceter. 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Dän.: Den ene ulykke bær en anden paa ryggen. (Prov. dan., 565.) Engl.: One misfortune comes on the neck of another. Lat.: Aliud ex alio malum. (Terenz.) (Binder II, 129; Froberg, 19; Philippi, I, 20; Seybold, 19.) – Finis unius mali est parasceve alterius. Poln.: Nigdy na jednym nieszčzęśčiu nie stanie. (Lompa, 25.) 93 Ein vnglück folget immer auffs ander. „Wie man sagt: Finis vnius mali gradus est futuri.“ (Franck, Zeytbuch, CCCXLIIIIb.) Lat.: Mala malis succedunt. (Seybold, 293.) 94 Ein vnglück führt das ander am reyen. – Lehmann, 832, 51; Henisch, 1667, 3. 95 Ein vnglück, kein vnglück. – Petri, II, 233; Henisch, 1667, 4; Sailer, 112; Simrock, 10678. 96 Ein vnglück sucht das ander. – Petri, II, 233. 97 Einem Unglück kann man nicht bass entlaufen, denn man ergebe sich darein. Lat.: Fortuna omnis susperanda ferendo est. (Philippi, I, 162.) 98 Eines andern Unglück ist nur ein Traum. Lat.: Alterius poenis fit castigatio lenis. 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69 Der wol vnglück leiden kan, der kan auch gut tag wol tragen. – Franck, I, 69a; Eyering, I, 577; Henisch, 1666, 44; Sutor, 277.
70 Des einen vnglücks aussgang ist dess andern anfang. – Henisch, 1666, 46; Petri, II, 117.
71 Die mit vnglück schwanger seyn, gebären mühe. – Henisch, 1666, 51; Petri, II, 134.
72 Du bedarfst nicht nach vnglück schicken. – Hauer, Miij.
73 Eh ein Unglück käm allein, schlüg sich eh ein Hauff darein. – Gerlach, 28.
74 Eigenes Unglück misst man nach Centnern, fremdes nach Pfunden.
Die Russen: Das eigene Unglück misst man nach Werschecken, das fremde nach Wersten.
75 Ein jeder denckt, sein vnglück sei das grösste. – Henisch, 1666, 62.
76 Ein jeder helt sein vnglück heimlich, so lang er kann. – Petri, II, 200.
77 Ein klein vnglück ist ein warnung vor grosse. – Lehmann, 829, 2.
78 Ein Unglück beut dem andern die Hand. – Kritzinger, 434a.
Lat.: Finis alterius mali gradus est futuri. (Seybold, 133.)
Schwed.: Den ena olyckan räcker den andra handen. (Törning, 23.)
79 Ein Unglück brütet das andere aus. – Parömiakon, 1817.
80 Ein Unglück, das den Beutel (die Tasche) trifft, ist nicht das grösste.
Böhm.: Ne to jest neštĕstí, které peníze zasáhlo; ale neštĕstí to jest, které se nemá čeho ujíti. (Čelakovsky, 177.)
81 Ein Unglück gebiert das andere.
Schwed.: Ond föder ond. (Grubb, 629.)
82 Ein Unglück hockt auf dem andern. – Lohrengel, I, 244.
83 Ein Unglück jagt das andere. – Schiller's Fiesco.
84 Ein Unglück kommt nie zu gelegener Zeit.
85 Ein Unglück kommt selten allein. – Luther, 425; Sailer, 214; Lohrengel, I, 244; Braun, I, 4666; Dove, 157 u. 616; Schmitz, 187, 59; für Waldeck: Curtze, 343, 372.
„Es wil kein vnglück sein allein.“ (Waldis, I, 85, 22.) „ ... Denn schau, Gertrud, die Leiden nahn nicht einzeln wie zerstreute Späher, wie in Geschwadern ziehen sie heran.“ (Shakespeare, Hamlet.) Ein tunesisches Sprichwort drückt denselben Gedanken so aus: Was die Heuschrecken übrig lassen, fressen die Vögel. (Globus, VIII.) Im Morgenlande sagt man sprichwörtlich, um den Gedanken auszudrücken: wenn jemand einmal unglücklich ist, so ist er es nach allen Seiten, entweder in der Familie oder im Geschäft: Das Unglück kommt entweder über das Kamel oder den Kameltreiber, oder den Eigner des Kamels. Auch die Chinesen haben diese Erfahrung gemacht. (Hlawatsch, 33.)
Mhd.: Ungeluk unde ungevellige dink nummer off selden alleyn sind. (Köthoff, Cronica, 209b.)
Böhm.: Jedno neštĕstí druhè stíhá. – Nehody řadem, chodívají. – Zřídka jedno neštĕstí samo přichazí. (Čelakovsky, 155.)
Dän.: Ulykken kommer ei een til byes. (Prov. dan., 520.)
Engl.: An evil chance seldom comes alone. (Gaal, 1575; Masson, 345.)
Frz.: Les malheurs et les plaisirs ne viennent jamais seuls. (Kritzinger, 434a.) – Un malheur amène son frère. (Masson, 345.) – Un malheur en amène un autre. (Gaal, 1574; Lendroy, 901.)
Holl.: Een ongeluk heeft ligt een broêrtje of een susje. – Een ongeluk komt zelden alleen. (Harrebomée, II, 136b.)
Ill.: Rêdko jedna sama nesrĕca dodje. – Svaka tuga samodruga. (Čelakovsky, 155.)
It.: Le disgrazie sono come i starnuti, di raro ne vien un solo. – Le sciagure, e le allegrezze non vengono mai sole. (Kritzinger, 434a.) – Ogni male vuol gionta. (Pazzaglia, 100, 3 u. 207, 8.) – Un male è spesso la vigilia d'un altro. (Pazzaglia, 207, 7.) – Un malanno non vien mai solo. (Gaal, 1574.) – Una disgrazia per lo più non vien mai solo. (Pazzaglia, 100, 2; Masson, 345.)
Kroat.: Nesreca je dujo repa. – Nevolja redom ide. (Čelakovsky, 155.)
Lat.: Alio relinquente fluctu, alius excipit. – Dampuum solivagum non swevit visere pagum. (Reuterdahl, 196.) – Fortuna abesse nulli contenta est semel. (Publ. Syr.) (Binder I, 585; II, 1190; Philippi, I, 162.) – Nil adeo fortuna gravis miserabile fecit, ut minuant nulla gaudia parte malum. (Ovid.) (Binder II, 2086.) – Nulla calamitas sola. (Gaal, 1574; Faselius, 37; Frob., 492; Philippi,
II, 50; Novarin, 478; Binder II, 2277; Schonheim, N, 34; Seybold, 387.) – Nullum infortunium venit solum. (Binder II, 2277; Weber, I, 28.)
Poln.: Nigdy jedna bieda (nędza) niedokuczy. (Čelakovsky, 155.)
Schwed.: Aldrig någon olycka; att ej lycka är med. (Wensell, 6.) – Ey kombir skadhi een til by. (Reuterdahl, 196.) – Ingen olycka enkia. (Törning, 39.)
Slow.: Jedna nĕvola mnoho jiných prinášá. (Čelakovsky, 155.)
Span.: Bien vengas mal si vienes solo. (Cervantes, Don Quixote.)
Ung.: Egyik nyomorúság ott érí a' masikát. (Gaal, 1513.)
86 Ein Unglück kommt selten allein, sagte die Frau, gestern stirbt mir der Mann, heut' zerbricht mir die Pfann'.
Dän.: I gaar døde min bonde, i deg tabte jeg min naal. (Prov. dan., 80.)
87 Ein Unglück öffnet dem andern die Thür. – Winckler, II, 47.
Lat.: Cut cito mutaris, nobis cum quando jocatis? – Si non mutater, tunc non fortuna voceter. (Chaos, 279.)
88 Ein Unglück stösst das andere mit den Hörnern (d. h.: folgt rasch aufs andere). (Lit.)
89 Ein Unglück tritt dem andern auf die Fersen. – Eiselein, 611; Simrock, 10672; Braun, I, 4669.
Frz.: Un abyme appelle un autre abyme. – Un mal et un cordelier rarement seuls en un sentier. – Un malheur n'arrive guères sans l'autre. (Masson, 345; Kritzinger, 431a.)
90 Ein Unglück und ein Mönch sind selten allein.
Frz.: Un mal et un cordelier rarement seul pur sentier. (Leroux, I, 6.)
91 Ein Unglück zieht das andere nach sich.
Frz.: Un abîme attire l'autre.
It.: Sventura tien dietro a sventura. – Una disgrazia tira l'altra.
92 Ein Ynglück bringt das andere auf dem Rücken. – Petri, II, 541; Sailer, 213.
„ ... Wie man im gemeinen Sprichwort zu sagen pflegt, dass selten ein Unglück allein komme, sondern trage je eins das ander auff dem Rücken mit sich. “ (Gottfrid, 1095b.) – „Bei mir traf wol das Sprichwort ein: Es kommt kein Unglück ganz allein.“ (Witzfunken, Vb, 28.)
Dän.: Den ene ulykke bær en anden paa ryggen. (Prov. dan., 565.)
Engl.: One misfortune comes on the neck of another.
Lat.: Aliud ex alio malum. (Terenz.) (Binder II, 129; Froberg, 19; Philippi, I, 20; Seybold, 19.) – Finis unius mali est parasceve alterius.
Poln.: Nigdy na jednym nieszčzęśčiu nie stanie. (Lompa, 25.)
93 Ein vnglück folget immer auffs ander.
„Wie man sagt: Finis vnius mali gradus est futuri.“ (Franck, Zeytbuch, CCCXLIIIIb.)
Lat.: Mala malis succedunt. (Seybold, 293.)
94 Ein vnglück führt das ander am reyen. – Lehmann, 832, 51; Henisch, 1667, 3.
95 Ein vnglück, kein vnglück. – Petri, II, 233; Henisch, 1667, 4; Sailer, 112; Simrock, 10678.
96 Ein vnglück sucht das ander. – Petri, II, 233.
97 Einem Unglück kann man nicht bass entlaufen, denn man ergebe sich darein.
Lat.: Fortuna omnis susperanda ferendo est. (Philippi, I, 162.)
98 Eines andern Unglück ist nur ein Traum.
Lat.: Alterius poenis fit castigatio lenis. (Sutor, 99.)
99 Eines jeden Unglück schickt sich am besten auf seinem Rück'. – Binder III, 3797.
100 Eines Unglück ist dess andern glück. – Lehmann, 832, 51; Dove, 202.
In Frankreich heisst es im Sprichwort: Das Unglück der Brabanter und Flamänder war das Glück der Holländer und Seeländer.
Böhm.: Dokud jednomu se nesetmí, nemůz druhému svílati. (Čelakovsky, 156.)
Holl.: Door des eenen ongeluk komt een ander uit den druk. (Harrebomée, II, 136a.)
101 Eines Unglücks End und Ausgang ist des andern Anfang. – Gerlach, 133.
102 Eines vnglücks end ist offt ein staffel zum newen. – Lehmann, 831, 31.
103 Ek hew emmer Onglück, säd' de rîke Bûr, as he sik den Stromp verkehrt antog. (Danzig.) – Hoefer, 136; Frischbier, 64.
104 En Unglöck hät breit Föss, säd' de Frau, so sah se ene Kappeziner kummen. (Köln.) – Weyden, I, 4.
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