Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *67 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Farbe.

Frz.: Il s'y entend comme a faire un coffre.

*68 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Salbe.

Poln.: Zna sie na tem, jak slepy na masci. (Lompa, 36.)

*69 Er versteht sich darauf, wie der Blinde aufs Wegweisen.

Böhm.: Rozumi tomu, co slepy ceste. (Celakovsky, 562.)

*70 Er versteht sich darauf, wie der Esel aufs Harfenspielen.

Böhm.: Rozumi tomu, jako osel harfe a slipkc pivu. (Celakovsky, 562.)

*71 Er versteht sich darauf, wie die Bohne auf sauere Milch.

Poln.: Zna sie on na tem, jak bob na kwasnem mleku. (Lompa, 36.)

*72 Er versteht sich darauf, wie die Katze auf sauere Milch.

Poln.: Zna sie na tem, jak kot na kwasnem mleku. (Lompa, 36.)

*73 Er versteht sich darauf, wie die Kuh auf den Mittag. - Körte, 3612b.

Frz.: Il s'entend a babines de vaches son Pere etoit boucher. (Kritzinger, 59a.)

*74 Er versteht sich darauf, wie die Ziege auf die Petersilie.

Ill.: Nezna tovar, sto je petrusin. (Celakovsky, 561.)

*75 Er versteht sich darauf wie ein Daus.

Vgl. Hoffmann von Fallersleben zum Theophilus, V. 98. Das Wort Daus hat zwei Bedeutungen; es bezeichnet a) die Zahl zwei im Würfel- und Kartenspiel und b) ein ausgezeichnetes und treffliches Wesen (niederdeutsch daus), einen Menschen, den man mit Wohlgefallen ansieht. Man sagt daher, wenn man einen loben will: er ist wie ein Daus. Als Ausruf der Verwunderung entspricht es dem Ei, ei!; als Ausruf des Schreckens sagt es so viel wie: Henker, Teufel. Dass dich der Daus! Im Niederdeutschen und Englischen kommt das Wort nur im Ausruf vor, und immer im bösen Sinne. In der obigen Redensart bezeichnet es wol einen durchtriebenen, verschlagenen Menschen; diesen Sinn scheint es durch eine Vermischung der beiden Bedeutungen a und b erhalten zu haben. Ursprünglich mag ein zweideutiges, bald gutes, bald böses Wesen mit dem Worte bezeichnet worden sein. (Vgl. darüber Grimm, Wb., II, 855; Grimm, Myth., 449.)

*76 Er versteht so viel davon, als die Kuh vom Kalender. - Schöpf, 359.

Holl.: Hij verstaat er zooveel van als een zalm van op de koord te dansen. (Harrebomee, I, 436a.)

*77 Er versteht so viel davon, wie die Kuh von Muskatenblüte.

Böhm.: Cot' krava muskatovemu kvetu rozumi? (Celakovsky, 562.)

*78 Er versteht so viel davon, wie ein Ochs von Ostereiern.

Böhm.: Rozumi tomu, co vul hvezdarstvi. (Celakovsky, 562.)

*79 Er versteht so viel davon, wie ein Esel von der Algebra.

Holl.: Hij heeft er zoovel verstand van, als een ezel van de algebra. (Harrebomee, II, 373b.)

*80 Er versteht so viel davon wie ein Ochs von Musik.

Holl.: Hij weet er zooveel van als een os van de muziek. (Harrebomee, II, 112a.)

*81 Er versteht so viel, wie ein Schaf am linken Fuss.

*82 Er versteht's, wie der Esel das Flötenblasen.

Frz.: A quoi peut etre vous etes style comme un ane a jouer du flageolet. (Leroux, I, 88.)

*83 Er versteht's wie der Pater Dobrizhofer die Hebammenkunst. - Klosterspiegel, 52, 24.

*84 Er versteht's, wie ein Nashorn den Generalbass.

*85 Er verstet sich darauff, wie ain ku auff dem prettspil. - Hauer, L.

"So versten sie eben als vil im Evangeli als ein Kauwe im Bretspil." (Hans Sachs.)

Holl.: Hij heeft er zooveel verstand van, als eene koe van salade schoon te maken. (Harrebomee, II, 370b.)

*86 Er verstohd en alte Hund devo. (Luzern.)

*87 Er verstoht so vil dervo as e Chue vom Brätspil. - Sutermeister, 88.

*88 Er verstoht so vil dervo as e Chue von ere Muschgetnuss und en Esel von ere Feige. - Sutermeister, 88.

[Spaltenumbruch] *89 Hä verstätt so vill dervoh, äss bi die Kuh (der Ochse) vom Sonntig. (Henneberg.)

*90 He versteit de Törf in dren 'n to klöv'n.

*91 Hei versteht et brinkhoffen. (Niederrhein.)

Ist voll dummer Streiche.

*92 Ich verstehe, wohin er den Wagen richtet.

Seine Absicht ist mir klar.

Böhm.: Rozumim ja, kam rejduje. (Celakovsky, 519.)

*93 Sie verstehen einander, wie ein paar Pflasterjuden.

Holl.: Zij verstaan elkander als de kramers op de markt. (Harrebomee, I, 448b.)

*94 Sie verstehen einander wie Jahrmarktsdiebe.

Engl.: They agree like pick pockets in a fair. (Bohn II, 147.)

Frz.: Ils s'accordent comme chiens et chats. (Marin, 7.)

Holl.: Zij verstaan elkander als dieven op eene kermis. (Harrebomee, I, 395b.)

It.: Il cauchero e d'accordo col morbo. (Bohn II, 147.) - S'intendono come due ladri.

Lat.: Intelligunt se mutuo, ut fures in nundinis.

Schwed.: De sämjas som hund och katt. (Marin, 7.)

*95 Sie versteht noch nicht quid juris. - Kritzinger, 172a.

Weiss noch nicht mit Männern umzugehen.

*96 Was versteht der Ochs vom Sonntag!

*97 Was versteht e Kueh vun uon Muschgetnuss. - Alsatia, 1851, 20.


Versteigen.

1 Wer sich versteigt, der bricht den Hals.

*2 So hoch versteigen wir uns nicht.


Verstellen.

1 Verstelle dich, so wirst du herrschen.

It.: Simula e regnerai.

2 Wer sich nicht verstellen kann, ist zum Regieren ein schlechter Mann. - Eiselein, 619.

Lat.: Nescit regnare, qui nescit dissimulare. (Eiselein, 619.)

3 Wer sich nicht verstellen kann, taugt nichts zum Regieren. - Simrock, 10928.

4 Wer sich nicht zu verstellen weiss, kommt in der Welt nicht fort.

It.: Chi non sa fingere, non sa vivere.

*5 Er kann sich verstellen wie Waleies(?) Esel. (Eifel.)

*6 Sich, sich, sägt Kanitz, we 'r sich verstellt, hä süppt do' süst so giern. - Schlingmann, 779.


Verstellung.

1 Nichts als Verstellung, sagte der Droschkenkutscher, als sein Pferd durchging.

2 Verstellung, dein Name ist Kiekebusch.

Sprichwörtlich aus Raupach's Schleichhändler, 2. Act.

*3 Es hält keine Verstellung lange aus.

It.: Niente di contraffatto dura gran fatto.


Versterben.

Bai verstirwet, dai verdirwet. (Iserlohn.) - Woeste, 79, 348.


Verstiwert.

* He is de rein up verstiwert1, as de Hund op de dode Ko. (Ostfries.) - Bueren, 673; Eichwald, 873; Frommann, V, 523, 566; Kern, 650; Schlingmann, 680.

1) Auf etwas versessen, erpicht sein.


Verstockt.

*1 Er ist verstockt wie der linke Schächer. - Eiselein, 542; Simrock, 8775.

*2 Verstockt und verblint. - Nas, 242b.

*3 Verstockt wie ein Jude. - Körte, 3205c.

Es ist wahrscheinlich ein solcher gemeint, der sich von christlichen Missionaren nicht bekehren lässt.


Verstohlen.

* Verstohlener als eine Katze.

Lat.: Fele rapacior. (Seybold, 176.)


Verstorbener.

1 Von Verstorbenen soll man nur Gutes reden. (S. Todte 79 u. 80.) - Teller, 755; Hillmer, 444.

*2 Dieser Verstorbene ist der Thränen nicht werth. - Burckhardt, 706.


Verstören.

Was verstört, das lehrt. - Sal. Schweigger, Reiss Beschreibung (Nürnberg 1639).


Verstudiren.

1 Es verstudirt offt einer tausend gülden vnd hett guten gwin, wenn er die kunst vmb 10 Güld wieder hingeb. - Lehmann, 459, 73.

[Spaltenumbruch] *67 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Farbe.

Frz.: Il s'y entend comme à faire un coffre.

*68 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Salbe.

Poln.: Zna się na tem, jak ślepy na maści. (Lompa, 36.)

*69 Er versteht sich darauf, wie der Blinde aufs Wegweisen.

Böhm.: Rozumi tomu, co slepý cestĕ. (Čelakovsky, 562.)

*70 Er versteht sich darauf, wie der Esel aufs Harfenspielen.

Böhm.: Rozumí tomu, jako osel harfĕ a slípkc pivu. (Čelakovsky, 562.)

*71 Er versteht sich darauf, wie die Bohne auf sauere Milch.

Poln.: Zna się on na tem, jak bób na kwaśnem mléku. (Lompa, 36.)

*72 Er versteht sich darauf, wie die Katze auf sauere Milch.

Poln.: Zna się na tem, jak kot na kwaśnem mleku. (Lompa, 36.)

*73 Er versteht sich darauf, wie die Kuh auf den Mittag.Körte, 3612b.

Frz.: Il s'entend à babines de vaches son Pere étoit boucher. (Kritzinger, 59a.)

*74 Er versteht sich darauf, wie die Ziege auf die Petersilie.

Ill.: Nezna tovar, što je petrusin. (Čelakovsky, 561.)

*75 Er versteht sich darauf wie ein Daus.

Vgl. Hoffmann von Fallersleben zum Theophilus, V. 98. Das Wort Daus hat zwei Bedeutungen; es bezeichnet a) die Zahl zwei im Würfel- und Kartenspiel und b) ein ausgezeichnetes und treffliches Wesen (niederdeutsch dûs), einen Menschen, den man mit Wohlgefallen ansieht. Man sagt daher, wenn man einen loben will: er ist wie ein Daus. Als Ausruf der Verwunderung entspricht es dem Ei, ei!; als Ausruf des Schreckens sagt es so viel wie: Henker, Teufel. Dass dich der Daus! Im Niederdeutschen und Englischen kommt das Wort nur im Ausruf vor, und immer im bösen Sinne. In der obigen Redensart bezeichnet es wol einen durchtriebenen, verschlagenen Menschen; diesen Sinn scheint es durch eine Vermischung der beiden Bedeutungen a und b erhalten zu haben. Ursprünglich mag ein zweideutiges, bald gutes, bald böses Wesen mit dem Worte bezeichnet worden sein. (Vgl. darüber Grimm, Wb., II, 855; Grimm, Myth., 449.)

*76 Er versteht so viel davon, als die Kuh vom Kalender.Schöpf, 359.

Holl.: Hij verstaat er zooveel van als een zalm van op de koord te dansen. (Harrebomée, I, 436a.)

*77 Er versteht so viel davon, wie die Kuh von Muskatenblüte.

Böhm.: Cot' kráva muškátovému kvĕtu rozumí? (Čelakovsky, 562.)

*78 Er versteht so viel davon, wie ein Ochs von Ostereiern.

Böhm.: Rozumí tomu, co vůl hvĕzdářství. (Čelakovsky, 562.)

*79 Er versteht so viel davon, wie ein Esel von der Algebra.

Holl.: Hij heeft er zoovel verstand van, als een ezel van de algebra. (Harrebomée, II, 373b.)

*80 Er versteht so viel davon wie ein Ochs von Musik.

Holl.: Hij weet er zooveel van als een os van de muziek. (Harrebomée, II, 112a.)

*81 Er versteht so viel, wie ein Schaf am linken Fuss.

*82 Er versteht's, wie der Esel das Flötenblasen.

Frz.: A quoi peut être vous êtes stylé comme un âne à jouer du flageolet. (Leroux, I, 88.)

*83 Er versteht's wie der Pater Dobrizhofer die Hebammenkunst.Klosterspiegel, 52, 24.

*84 Er versteht's, wie ein Nashorn den Generalbass.

*85 Er verstet sich darauff, wie ain ku auff dem prettspil.Hauer, L.

„So versten sie eben als vil im Evangeli als ein Kûwe im Bretspil.“ (Hans Sachs.)

Holl.: Hij heeft er zooveel verstand van, als eene koe van salade schoon te maken. (Harrebomée, II, 370b.)

*86 Er verstohd en alte Hund devo. (Luzern.)

*87 Er verstoht so vil dervo as e Chue vom Brätspil.Sutermeister, 88.

*88 Er verstoht so vil dervo as e Chue von ere Muschgetnuss und en Esel von ere Fîge.Sutermeister, 88.

[Spaltenumbruch] *89 Hä verstätt so vill dervoh, äss bi die Kuh (der Ochse) vom Sonntig. (Henneberg.)

*90 He versteit de Törf in dren 'n to klöv'n.

*91 Hei versteht et brinkhoffen. (Niederrhein.)

Ist voll dummer Streiche.

*92 Ich verstehe, wohin er den Wagen richtet.

Seine Absicht ist mir klar.

Böhm.: Rozumím já, kam rejduje. (Čelakovsky, 519.)

*93 Sie verstehen einander, wie ein paar Pflasterjuden.

Holl.: Zij verstaan elkander als de kramers op de markt. (Harrebomée, I, 448b.)

*94 Sie verstehen einander wie Jahrmarktsdiebe.

Engl.: They agree like pick pockets in a fair. (Bohn II, 147.)

Frz.: Ils s'accordent comme chiens et chats. (Marin, 7.)

Holl.: Zij verstaan elkander als dieven op eene kermis. (Harrebomée, I, 395b.)

It.: Il cauchero è d'accordo col morbo. (Bohn II, 147.) – S'intendono come due ladri.

Lat.: Intelligunt se mutuo, ut fures in nundinis.

Schwed.: De sämjas som hund och katt. (Marin, 7.)

*95 Sie versteht noch nicht quid juris.Kritzinger, 172a.

Weiss noch nicht mit Männern umzugehen.

*96 Was versteht der Ochs vom Sonntag!

*97 Was versteht e Kueh vun uon Muschgetnuss.Alsatia, 1851, 20.


Versteigen.

1 Wer sich versteigt, der bricht den Hals.

*2 So hoch versteigen wir uns nicht.


Verstellen.

1 Verstelle dich, so wirst du herrschen.

It.: Simula e regnerai.

2 Wer sich nicht verstellen kann, ist zum Regieren ein schlechter Mann.Eiselein, 619.

Lat.: Nescit regnare, qui nescit dissimulare. (Eiselein, 619.)

3 Wer sich nicht verstellen kann, taugt nichts zum Regieren.Simrock, 10928.

4 Wer sich nicht zu verstellen weiss, kommt in der Welt nicht fort.

It.: Chi non sa fingere, non sa vivere.

*5 Er kann sich verstellen wie Waleies(?) Esel. (Eifel.)

*6 Sich, sich, sägt Kanitz, we 'r sich verstellt, hä süppt do' süst so giern.Schlingmann, 779.


Verstellung.

1 Nichts als Verstellung, sagte der Droschkenkutscher, als sein Pferd durchging.

2 Verstellung, dein Name ist Kiekebusch.

Sprichwörtlich aus Raupach's Schleichhändler, 2. Act.

*3 Es hält keine Verstellung lange aus.

It.: Niente di contraffatto dura gran fatto.


Versterben.

Bai verstirwet, dai verdirwet. (Iserlohn.) – Woeste, 79, 348.


Verstiwert.

* He is de rein up verstiwert1, as de Hund op de dôde Kô. (Ostfries.) – Bueren, 673; Eichwald, 873; Frommann, V, 523, 566; Kern, 650; Schlingmann, 680.

1) Auf etwas versessen, erpicht sein.


Verstockt.

*1 Er ist verstockt wie der linke Schächer.Eiselein, 542; Simrock, 8775.

*2 Verstockt und verblint.Nas, 242b.

*3 Verstockt wie ein Jude.Körte, 3205c.

Es ist wahrscheinlich ein solcher gemeint, der sich von christlichen Missionaren nicht bekehren lässt.


Verstohlen.

* Verstohlener als eine Katze.

Lat.: Fele rapacior. (Seybold, 176.)


Verstorbener.

1 Von Verstorbenen soll man nur Gutes reden. (S. Todte 79 u. 80.) – Teller, 755; Hillmer, 444.

*2 Dieser Verstorbene ist der Thränen nicht werth.Burckhardt, 706.


Verstören.

Was verstört, das lehrt.Sal. Schweigger, Reiss Beschreibung (Nürnberg 1639).


Verstudiren.

1 Es verstudirt offt einer tausend gülden vnd hett guten gwin, wenn er die kunst vmb 10 Güld wieder hingeb.Lehmann, 459, 73.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0811" n="[805]"/><cb n="1609"/>
*67 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Farbe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il s'y entend comme à faire un coffre.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*68 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Salbe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Zna si&#x0119; na tem, jak &#x015B;lepy na ma&#x015B;ci. (<hi rendition="#i">Lompa, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*69 Er versteht sich darauf, wie der Blinde aufs Wegweisen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Rozumi tomu, co slepý cest&#x0115;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 562.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*70 Er versteht sich darauf, wie der Esel aufs Harfenspielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Rozumí tomu, jako osel harf&#x0115; a slípkc pivu. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 562.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*71 Er versteht sich darauf, wie die Bohne auf sauere Milch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Zna si&#x0119; on na tem, jak bób na kwa&#x015B;nem mléku. (<hi rendition="#i">Lompa, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*72 Er versteht sich darauf, wie die Katze auf sauere Milch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Zna si&#x0119; na tem, jak kot na kwa&#x015B;nem mleku. (<hi rendition="#i">Lompa, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*73 Er versteht sich darauf, wie die Kuh auf den Mittag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3612<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il s'entend à babines de vaches son Pere étoit boucher. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 59<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*74 Er versteht sich darauf, wie die Ziege auf die Petersilie.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ill.</hi>: Nezna tovar, &#x0161;to je petrusin. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 561.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*75 Er versteht sich darauf wie ein Daus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Vgl. <hi rendition="#i">Hoffmann von Fallersleben zum Theophilus, V. 98.</hi> Das Wort Daus hat zwei Bedeutungen; es bezeichnet a) die Zahl zwei im Würfel- und Kartenspiel und b) ein ausgezeichnetes und treffliches Wesen (niederdeutsch dûs), einen Menschen, den man mit Wohlgefallen ansieht. Man sagt daher, wenn man einen loben will: er ist wie ein Daus. Als Ausruf der Verwunderung entspricht es dem Ei, ei!; als Ausruf des Schreckens sagt es so viel wie: Henker, Teufel. Dass dich der Daus! Im Niederdeutschen und Englischen kommt das Wort nur im Ausruf vor, und immer im bösen Sinne. In der obigen Redensart bezeichnet es wol einen durchtriebenen, verschlagenen Menschen; diesen Sinn scheint es durch eine Vermischung der beiden Bedeutungen a und b erhalten zu haben. Ursprünglich mag ein zweideutiges, bald gutes, bald böses Wesen mit dem Worte bezeichnet worden sein. (Vgl. <hi rendition="#i">darüber Grimm, Wb., II, 855; Grimm, Myth., 449.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*76 Er versteht so viel davon, als die Kuh vom Kalender.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schöpf, 359.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij verstaat er zooveel van als een zalm van op de koord te dansen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 436<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*77 Er versteht so viel davon, wie die Kuh von Muskatenblüte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Cot' kráva mu&#x0161;kátovému kv&#x0115;tu rozumí? (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 562.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*78 Er versteht so viel davon, wie ein Ochs von Ostereiern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Rozumí tomu, co v&#x016F;l hv&#x0115;zdá&#x0159;ství. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 562.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*79 Er versteht so viel davon, wie ein Esel von der Algebra.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft er zoovel verstand van, als een ezel van de algebra. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 373<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*80 Er versteht so viel davon wie ein Ochs von Musik.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij weet er zooveel van als een os van de muziek. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 112<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*81 Er versteht so viel, wie ein Schaf am linken Fuss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*82 Er versteht's, wie der Esel das Flötenblasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A quoi peut être vous êtes stylé comme un âne à jouer du flageolet. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 88.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*83 Er versteht's wie der Pater Dobrizhofer die Hebammenkunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 52, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*84 Er versteht's, wie ein Nashorn den Generalbass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*85 Er verstet sich darauff, wie ain ku auff dem prettspil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hauer, L.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;So versten sie eben als vil im Evangeli als ein Kûwe im Bretspil.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hans Sachs.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft er zooveel verstand van, als eene koe van salade schoon te maken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 370<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*86 Er verstohd en alte Hund devo.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*87 Er verstoht so vil dervo as e Chue vom Brätspil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 88.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*88 Er verstoht so vil dervo as e Chue von ere Muschgetnuss und en Esel von ere Fîge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 88.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1610"/>
*89 Hä verstätt so vill dervoh, äss bi die Kuh (der Ochse) vom Sonntig.</hi> (<hi rendition="#i">Henneberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*90 He versteit de Törf in dren 'n to klöv'n.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*91 Hei versteht et brinkhoffen.</hi> (<hi rendition="#i">Niederrhein.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist voll dummer Streiche.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*92 Ich verstehe, wohin er den Wagen richtet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Seine Absicht ist mir klar.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Rozumím já, kam rejduje. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 519.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*93 Sie verstehen einander, wie ein paar Pflasterjuden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zij verstaan elkander als de kramers op de markt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 448<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*94 Sie verstehen einander wie Jahrmarktsdiebe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: They agree like pick pockets in a fair. (<hi rendition="#i">Bohn II, 147.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ils s'accordent comme chiens et chats. (<hi rendition="#i">Marin, 7.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zij verstaan elkander als dieven op eene kermis. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 395<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il cauchero è d'accordo col morbo. (<hi rendition="#i">Bohn II, 147.</hi>) &#x2013; S'intendono come due ladri.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Intelligunt se mutuo, ut fures in nundinis.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: De sämjas som hund och katt. (<hi rendition="#i">Marin, 7.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*95 Sie versteht noch nicht quid juris.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kritzinger, 172<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Weiss noch nicht mit Männern umzugehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*96 Was versteht der Ochs vom Sonntag!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*97 Was versteht e Kueh vun uon Muschgetnuss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Alsatia, 1851, 20.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Versteigen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wer sich versteigt, der bricht den Hals.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 So hoch versteigen wir uns nicht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstellen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Verstelle dich, so wirst du herrschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Simula e regnerai.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer sich nicht verstellen kann, ist zum Regieren ein schlechter Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 619.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nescit regnare, qui nescit dissimulare. (<hi rendition="#i">Eiselein, 619.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer sich nicht verstellen kann, taugt nichts zum Regieren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10928.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer sich nicht zu verstellen weiss, kommt in der Welt nicht fort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non sa fingere, non sa vivere.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er kann sich verstellen wie Waleies(?) Esel.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Sich, sich, sägt Kanitz, we 'r sich verstellt, hä süppt do' süst so giern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 779.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstellung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Nichts als Verstellung, sagte der Droschkenkutscher, als sein Pferd durchging.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Verstellung, dein Name ist Kiekebusch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sprichwörtlich aus <hi rendition="#i">Raupach's Schleichhändler, 2. Act.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es hält keine Verstellung lange aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Niente di contraffatto dura gran fatto.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Versterben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Bai verstirwet, dai verdirwet.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 79, 348.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstiwert.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He is de rein up verstiwert<hi rendition="#sup">1</hi>, as de Hund op de dôde Kô.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 673; Eichwald, 873; Frommann, V, 523, 566; Kern, 650; Schlingmann, 680.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auf etwas versessen, erpicht sein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstockt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er ist verstockt wie der linke Schächer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 542; Simrock, 8775.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Verstockt und verblint.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nas, 242<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Verstockt wie ein Jude.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3205<hi rendition="#sup">c</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist wahrscheinlich ein solcher gemeint, der sich von christlichen Missionaren nicht bekehren lässt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstohlen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Verstohlener als eine Katze.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fele rapacior. (<hi rendition="#i">Seybold, 176.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstorbener.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Von Verstorbenen soll man nur Gutes reden.</hi> (S. Todte  79 u.  80.) &#x2013; <hi rendition="#i">Teller, 755; Hillmer, 444.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dieser Verstorbene ist der Thränen nicht werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 706.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstören.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Was verstört, das lehrt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sal. Schweigger, Reiss Beschreibung (Nürnberg 1639).</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstudiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Es verstudirt offt einer tausend gülden vnd hett guten gwin, wenn er die kunst vmb 10 Güld wieder hingeb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 459, 73.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[805]/0811] *67 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Farbe. Frz.: Il s'y entend comme à faire un coffre. *68 Er versteht sich darauf, wie der Blinde auf die Salbe. Poln.: Zna się na tem, jak ślepy na maści. (Lompa, 36.) *69 Er versteht sich darauf, wie der Blinde aufs Wegweisen. Böhm.: Rozumi tomu, co slepý cestĕ. (Čelakovsky, 562.) *70 Er versteht sich darauf, wie der Esel aufs Harfenspielen. Böhm.: Rozumí tomu, jako osel harfĕ a slípkc pivu. (Čelakovsky, 562.) *71 Er versteht sich darauf, wie die Bohne auf sauere Milch. Poln.: Zna się on na tem, jak bób na kwaśnem mléku. (Lompa, 36.) *72 Er versteht sich darauf, wie die Katze auf sauere Milch. Poln.: Zna się na tem, jak kot na kwaśnem mleku. (Lompa, 36.) *73 Er versteht sich darauf, wie die Kuh auf den Mittag. – Körte, 3612b. Frz.: Il s'entend à babines de vaches son Pere étoit boucher. (Kritzinger, 59a.) *74 Er versteht sich darauf, wie die Ziege auf die Petersilie. Ill.: Nezna tovar, što je petrusin. (Čelakovsky, 561.) *75 Er versteht sich darauf wie ein Daus. Vgl. Hoffmann von Fallersleben zum Theophilus, V. 98. Das Wort Daus hat zwei Bedeutungen; es bezeichnet a) die Zahl zwei im Würfel- und Kartenspiel und b) ein ausgezeichnetes und treffliches Wesen (niederdeutsch dûs), einen Menschen, den man mit Wohlgefallen ansieht. Man sagt daher, wenn man einen loben will: er ist wie ein Daus. Als Ausruf der Verwunderung entspricht es dem Ei, ei!; als Ausruf des Schreckens sagt es so viel wie: Henker, Teufel. Dass dich der Daus! Im Niederdeutschen und Englischen kommt das Wort nur im Ausruf vor, und immer im bösen Sinne. In der obigen Redensart bezeichnet es wol einen durchtriebenen, verschlagenen Menschen; diesen Sinn scheint es durch eine Vermischung der beiden Bedeutungen a und b erhalten zu haben. Ursprünglich mag ein zweideutiges, bald gutes, bald böses Wesen mit dem Worte bezeichnet worden sein. (Vgl. darüber Grimm, Wb., II, 855; Grimm, Myth., 449.) *76 Er versteht so viel davon, als die Kuh vom Kalender. – Schöpf, 359. Holl.: Hij verstaat er zooveel van als een zalm van op de koord te dansen. (Harrebomée, I, 436a.) *77 Er versteht so viel davon, wie die Kuh von Muskatenblüte. Böhm.: Cot' kráva muškátovému kvĕtu rozumí? (Čelakovsky, 562.) *78 Er versteht so viel davon, wie ein Ochs von Ostereiern. Böhm.: Rozumí tomu, co vůl hvĕzdářství. (Čelakovsky, 562.) *79 Er versteht so viel davon, wie ein Esel von der Algebra. Holl.: Hij heeft er zoovel verstand van, als een ezel van de algebra. (Harrebomée, II, 373b.) *80 Er versteht so viel davon wie ein Ochs von Musik. Holl.: Hij weet er zooveel van als een os van de muziek. (Harrebomée, II, 112a.) *81 Er versteht so viel, wie ein Schaf am linken Fuss. *82 Er versteht's, wie der Esel das Flötenblasen. Frz.: A quoi peut être vous êtes stylé comme un âne à jouer du flageolet. (Leroux, I, 88.) *83 Er versteht's wie der Pater Dobrizhofer die Hebammenkunst. – Klosterspiegel, 52, 24. *84 Er versteht's, wie ein Nashorn den Generalbass. *85 Er verstet sich darauff, wie ain ku auff dem prettspil. – Hauer, L. „So versten sie eben als vil im Evangeli als ein Kûwe im Bretspil.“ (Hans Sachs.) Holl.: Hij heeft er zooveel verstand van, als eene koe van salade schoon te maken. (Harrebomée, II, 370b.) *86 Er verstohd en alte Hund devo. (Luzern.) *87 Er verstoht so vil dervo as e Chue vom Brätspil. – Sutermeister, 88. *88 Er verstoht so vil dervo as e Chue von ere Muschgetnuss und en Esel von ere Fîge. – Sutermeister, 88. *89 Hä verstätt so vill dervoh, äss bi die Kuh (der Ochse) vom Sonntig. (Henneberg.) *90 He versteit de Törf in dren 'n to klöv'n. *91 Hei versteht et brinkhoffen. (Niederrhein.) Ist voll dummer Streiche. *92 Ich verstehe, wohin er den Wagen richtet. Seine Absicht ist mir klar. Böhm.: Rozumím já, kam rejduje. (Čelakovsky, 519.) *93 Sie verstehen einander, wie ein paar Pflasterjuden. Holl.: Zij verstaan elkander als de kramers op de markt. (Harrebomée, I, 448b.) *94 Sie verstehen einander wie Jahrmarktsdiebe. Engl.: They agree like pick pockets in a fair. (Bohn II, 147.) Frz.: Ils s'accordent comme chiens et chats. (Marin, 7.) Holl.: Zij verstaan elkander als dieven op eene kermis. (Harrebomée, I, 395b.) It.: Il cauchero è d'accordo col morbo. (Bohn II, 147.) – S'intendono come due ladri. Lat.: Intelligunt se mutuo, ut fures in nundinis. Schwed.: De sämjas som hund och katt. (Marin, 7.) *95 Sie versteht noch nicht quid juris. – Kritzinger, 172a. Weiss noch nicht mit Männern umzugehen. *96 Was versteht der Ochs vom Sonntag! *97 Was versteht e Kueh vun uon Muschgetnuss. – Alsatia, 1851, 20. Versteigen. 1 Wer sich versteigt, der bricht den Hals. *2 So hoch versteigen wir uns nicht. Verstellen. 1 Verstelle dich, so wirst du herrschen. It.: Simula e regnerai. 2 Wer sich nicht verstellen kann, ist zum Regieren ein schlechter Mann. – Eiselein, 619. Lat.: Nescit regnare, qui nescit dissimulare. (Eiselein, 619.) 3 Wer sich nicht verstellen kann, taugt nichts zum Regieren. – Simrock, 10928. 4 Wer sich nicht zu verstellen weiss, kommt in der Welt nicht fort. It.: Chi non sa fingere, non sa vivere. *5 Er kann sich verstellen wie Waleies(?) Esel. (Eifel.) *6 Sich, sich, sägt Kanitz, we 'r sich verstellt, hä süppt do' süst so giern. – Schlingmann, 779. Verstellung. 1 Nichts als Verstellung, sagte der Droschkenkutscher, als sein Pferd durchging. 2 Verstellung, dein Name ist Kiekebusch. Sprichwörtlich aus Raupach's Schleichhändler, 2. Act. *3 Es hält keine Verstellung lange aus. It.: Niente di contraffatto dura gran fatto. Versterben. Bai verstirwet, dai verdirwet. (Iserlohn.) – Woeste, 79, 348. Verstiwert. * He is de rein up verstiwert1, as de Hund op de dôde Kô. (Ostfries.) – Bueren, 673; Eichwald, 873; Frommann, V, 523, 566; Kern, 650; Schlingmann, 680. 1) Auf etwas versessen, erpicht sein. Verstockt. *1 Er ist verstockt wie der linke Schächer. – Eiselein, 542; Simrock, 8775. *2 Verstockt und verblint. – Nas, 242b. *3 Verstockt wie ein Jude. – Körte, 3205c. Es ist wahrscheinlich ein solcher gemeint, der sich von christlichen Missionaren nicht bekehren lässt. Verstohlen. * Verstohlener als eine Katze. Lat.: Fele rapacior. (Seybold, 176.) Verstorbener. 1 Von Verstorbenen soll man nur Gutes reden. (S. Todte 79 u. 80.) – Teller, 755; Hillmer, 444. *2 Dieser Verstorbene ist der Thränen nicht werth. – Burckhardt, 706. Verstören. Was verstört, das lehrt. – Sal. Schweigger, Reiss Beschreibung (Nürnberg 1639). Verstudiren. 1 Es verstudirt offt einer tausend gülden vnd hett guten gwin, wenn er die kunst vmb 10 Güld wieder hingeb. – Lehmann, 459, 73.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/811
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [805]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/811>, abgerufen am 26.11.2024.