Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 144 Das Weib ist gemacht aus einer krummen Rippe, darum haben die Nonnen alle so krummen Sinn. - Klosterspiegel, 40, 9. 145 Das Weib ist Genossin des Mannes zu Hand, als sie in sein Bett tritt. - Graf, 140, 12. Mhd.: Das wib ist des mannes genozinne zu hant als si in sin bette trit. (Ortloff, IV, 32, 5.) 146 Das Weib ist ihres Leibes nicht mächtig, sondern der Mann. - Petri, II, 71. 147 Das Weib kan den Mann wol reich machen, nicht der Mann das Weib. - Petri, II, 71. 148 Das Weib liebt mehr ein Mass bei Tand, als zehn im angemessnen Stand. - Ehrmann, 20. 149 Das Weib liebt Tand bis an des Grabes Rand. - Ehrmann, 14. 150 Das Weib macht oder verderbt eine Haushaltung. Frz.: La femme fait ou defait un menoge. (Kritzinger, 307a.) 151 Das Weib mit der Ruthe, das Pferd mit dem Zügel. Lat.: Infernalis poenis sponsam sed equum rege frenis. (Reuterdahl, 445.) Schwed.: Styr haest mz belz (bezl, betsel) ok kono mz kaep. (Reuterdahl, 445.) 152 Das Weib muss den Schulsack bezahlen. - Gruter, III, 14; Lehmann, II, 76, 34. 153 Das Weib muss nicht die Hosen tragen. - Parömiakon, 2724. 154 Das Weib nimm aus der Nähe, die Gevattern aus der Ferne. Böhm.: Znen ber z blizka, kmotry z daleka. (Celakovsky, 412.) 155 Das Weib sagt nicht: noli me tangere, sondern: kauf' ohne Klangere. - Kloster, X, 524. Man probirt vor, ehe man kauft, nur das Weib soll man vom Ansehen nehmen. 156 Das Weib schweige in Dienstsachen, bis es gefragt wird. - Gaal, 1680. 157 Das Weib sei blind, vnd taub der Mann, soll die Ehe gut bestahn. - Petri, II, 48. 158 Das Weib so dir bescheret ist, nimpt dir St. Peter nicht. - Petri, II, 495. 159 Das Weib soll gegen jedermann freundlich, aber gegen einen nur hertzlich sein. - Petri, II, 71. 160 Das Weib soll nicht Herr sein. - Petri, II, 71. 161 Das Weib soll schweigen in der Kirche. Aus einem lateinischen Ausspruch Bernhard von Clairvaux entstanden. Im Dom zu Speier befand sich ein redendes Muttergottesbild. Als Bernhard von Clairvaux 1146 den Kaiser Konrad III. vor diesem Bilde zum zweiten Kreuzzuge aufforderte, soll ihm das Bild zugerufen haben: "Unde tam tarde, sancte Bernharde?" worauf Bernhard demselben die Antwort gab: "Mulier taceat in ecclesia", und seitdem schweigt das Bild. (Binder I, 1017; II, 1906.) D'Valois versichert, dass sich seit dem Apostel Paulus die Frauen das Recht nicht angemasst hätten, in der Messe der lateinischen Kirche singend zu antworten, wie ihnen Paulus in Kirchensachen überhaupt Schweigen aufgelegt habe. D'Valois fügt hinzu: "Lose Spötter erklärten, Frauen dürften darum nicht mitsingen, weil, da jede gern das letzte Wort haben wollte, das Kyrie Eleison gar kein Ende gewinnen werde." (Witzfunken, VIIIb, 187.) Böhm.: Znej zeno sve krive vreteno. (Celakovsky, 394.) 162 Das Weib spinnt, nachdem es Flachs hat. Je mehr Flachs, je mehr Garn. Je besser Flachs, je besser Garn. Schlechter Flachs, schlecht Garn. Kein Flachs, kein Garn. Lat.: Implet anus fusum colus vt lane gerit vsum. (Reuterdahl, 425.) Schwed.: Kaerlingh tuttar aepter sinne thoskaeppo. (Reuterdahl, 425.) 163 Das Weib trauert um den Mann so lange bis das Kraut abgekocht ist. Böhm.: S jednim muzem do dolu, a s druhym do domu. - Zena muze zeli, dokud nezevre zeli. (Celakovsky, 395.) Poln.: S jednym w dol, s drugim w dom. (Celakovsky, 395.) 164 Das Weib tritt in des Mannes Recht, wenn sie in sein Bett geht. - Graf, 140, 11. Mhd.: It wif trit in des mannes recht, svenne si in sin bede gat. (Sachsenspiegel, I, 40, 1.) 165 Das Weib vnd ein of sollen im hauss bleiben. - Franck, I, 87a; Lehmann, II, 59, 51; Körte, 6607. Frz.: Femme sage reste a son menage. - Femme trottiere rarement bonne menagere. [Spaltenumbruch] 166 Das Weib vom Wagen, so haben die Räder leichter zu tragen. (Poln.) 167 Das zweite Weib hat einen goldenen Arsch. - Blass, 8. 168 Dass die Weiber schön bleiben, ist ein gut recept, wenn sie alls vnglück vnd sorgen vnter den knien zusammen binden, das sie nicht zu Hertzen steigen, vnnd jhm ein runtzelt gesicht machen. - Lehmann, 707, 59. 169 Dass ist ein nichtswertiges Weib, die in jhres Mannes Weyer frembde Fisch lest setzen. - Lehmann, 401, 54. 170 Dat Weif ess got, wenn 't wor ene Stadt leddig to fretten giwt. (Lippe.) Sie vermag es, eine Stadt auszufressen. 171 De drö'gsten (magersten) Weiwer hebben de fettsten Fotzen. (Pommern.) 172 De 'n bös Weiv hett, de hett den Düwel to 'n Swager. (Ostfries.) - Eichwald, 2036; Frommann, III, 431, 296; Kern, 255. Das böse Weib muss also des Teufels Schwester sein. 173 De Wiibere muess me nid alles uf d' Nase binde. - Sutermeister, 114. 174 De Wiver un de Sniggen möt det Hus drüg'n uppen Ruggen. - Frommann, III, 430, 177; Eichwald, 2055; Kern, 257; Schlingmann, 1452. 175 Dein Weib, dein Pferd und dein Schwert magst du wol zeigen, aber nicht ausleihen. - Eiselein, 634; Simrock, 11380; Jähns, I, 80. Diese Regel hat sich allmählig fort entwickelt, später hiess es schon: zeige wol, aber verleihe nicht. Dann erweiterte sie sich zum Vers. (S. Verliehen Weib u. s. w.) Später verschwindet das Schwert ganz aus dem Spruche und er lautet, wie er sich unter Frau 394 findet. 176 Dein Weib liebe wie deine Seele, aber schüttele es wie einen Birnbaum. 177 Deinem Weibe und deinem Pferde lass nicht den Zügel schiessen. 178 Dem alten Weib stinckt der arss nach dem bock. - Eyering, I, 367. 179 Dem besten Weibe thut der Stachel wie dem bösen gut. 180 Dem ein gut Weib beschert, wo der im Land sich kehrt vnd fährt, der muss sein ein selig Mann, der sich mit ehren rühmen kan. - Zinkgref, IV, 417. 181 Den Fuss von deinem Weibe duld' nie auf deinem Leibe; es könnt' sie bald ergetzen, ihn dir auf den Kopf zu setzen. 182 Den Weibern darf man nicht glauben. Bei Tunnicius (342): Den wyven steit nicht to löven. (Vanae nulla mulieri dicitur esse.) 183 Den Weibern, der Ehr' und dem Geld widersteht der Klügste nicht in der Welt. - Wirth, I, 535. 184 Den Weibern geht das Maul wie eine Windmühle. Goethe bemerkt: "Man sagt immer, die Weiber schwätzten viel, und wenn die Männer anfangen, so hat's gar kein Ende." (Schütz, I, 153, 19.) Goethe hat vielleicht die Parlamentsdebatten im Auge gehabt. 185 Den Weibern ist der Schleier gegeben, damit sie das Maul verbinden sollen, denn sie haben viel Pilze gegessen. (S. Pilz 20.) - Petri, II, 8; Mathesy, I, 24a. 186 Den Weibern wachsen die Lügen unter der Hand, wie den Männern die guten Räthe. - Geiler, Nsch., 64, in Kloster, I, 575; Alsatia, 1862-67, 457. 187 Der bekommt ein ausgewähltes Weib, der eine übriggebliebene freit. 188 Der die Weibren nit vbereilt, sie wurden endlich all gut. - Gruter, III, 16; Lehmann, II, 78, 66. 189 Der ein böses Weib hat, der hat sein Fegfewer im Hauss. - Lehmann, II, 62, 98. 190 Der ein fromm Weib, hat den besten Haussrath. Lat.: Uxor bona optima possessio. (Sutor, 463.)
[Spaltenumbruch] 144 Das Weib ist gemacht aus einer krummen Rippe, darum haben die Nonnen alle so krummen Sinn. – Klosterspiegel, 40, 9. 145 Das Weib ist Genossin des Mannes zu Hand, als sie in sein Bett tritt. – Graf, 140, 12. Mhd.: Das wib ist des mannes genozinne zu hant als si in sin bette trit. (Ortloff, IV, 32, 5.) 146 Das Weib ist ihres Leibes nicht mächtig, sondern der Mann. – Petri, II, 71. 147 Das Weib kan den Mann wol reich machen, nicht der Mann das Weib. – Petri, II, 71. 148 Das Weib liebt mehr ein Mass bei Tand, als zehn im angemessnen Stand. – Ehrmann, 20. 149 Das Weib liebt Tand bis an des Grabes Rand. – Ehrmann, 14. 150 Das Weib macht oder verderbt eine Haushaltung. Frz.: La femme fait ou defait un menoge. (Kritzinger, 307a.) 151 Das Weib mit der Ruthe, das Pferd mit dem Zügel. Lat.: Infernalis poenis sponsam sed equum rege frenis. (Reuterdahl, 445.) Schwed.: Styr haest mz belz (bezl, betsel) ok kono mz kaep. 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Goethe bemerkt: „Man sagt immer, die Weiber schwätzten viel, und wenn die Männer anfangen, so hat's gar kein Ende.“ (Schütz, I, 153, 19.) Goethe hat vielleicht die Parlamentsdebatten im Auge gehabt. 185 Den Weibern ist der Schleier gegeben, damit sie das Maul verbinden sollen, denn sie haben viel Pilze gegessen. (S. Pilz 20.) – Petri, II, 8; Mathesy, I, 24a. 186 Den Weibern wachsen die Lügen unter der Hand, wie den Männern die guten Räthe. – Geiler, Nsch., 64, in Kloster, I, 575; Alsatia, 1862-67, 457. 187 Der bekommt ein ausgewähltes Weib, der eine übriggebliebene freit. 188 Der die Weibren nit vbereilt, sie wurden endlich all gut. – Gruter, III, 16; Lehmann, II, 78, 66. 189 Der ein böses Weib hat, der hat sein Fegfewer im Hauss. – Lehmann, II, 62, 98. 190 Der ein fromm Weib, hat den besten Haussrath. Lat.: Uxor bona optima possessio. (Sutor, 463.)
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144 Das Weib ist gemacht aus einer krummen Rippe, darum haben die Nonnen alle so krummen Sinn. – Klosterspiegel, 40, 9.
145 Das Weib ist Genossin des Mannes zu Hand, als sie in sein Bett tritt. – Graf, 140, 12.
Mhd.: Das wib ist des mannes genozinne zu hant als si in sin bette trit. (Ortloff, IV, 32, 5.)
146 Das Weib ist ihres Leibes nicht mächtig, sondern der Mann. – Petri, II, 71.
147 Das Weib kan den Mann wol reich machen, nicht der Mann das Weib. – Petri, II, 71.
148 Das Weib liebt mehr ein Mass bei Tand, als zehn im angemessnen Stand. – Ehrmann, 20.
149 Das Weib liebt Tand bis an des Grabes Rand. – Ehrmann, 14.
150 Das Weib macht oder verderbt eine Haushaltung.
Frz.: La femme fait ou defait un menoge. (Kritzinger, 307a.)
151 Das Weib mit der Ruthe, das Pferd mit dem Zügel.
Lat.: Infernalis poenis sponsam sed equum rege frenis. (Reuterdahl, 445.)
Schwed.: Styr haest mz belz (bezl, betsel) ok kono mz kaep. (Reuterdahl, 445.)
152 Das Weib muss den Schulsack bezahlen. – Gruter, III, 14; Lehmann, II, 76, 34.
153 Das Weib muss nicht die Hosen tragen. – Parömiakon, 2724.
154 Das Weib nimm aus der Nähe, die Gevattern aus der Ferne.
Böhm.: Žnen ber z blízka, kmotry z daleka. (Čelakovsky, 412.)
155 Das Weib sagt nicht: noli me tangere, sondern: kauf' ohne Klangere. – Kloster, X, 524.
Man probirt vor, ehe man kauft, nur das Weib soll man vom Ansehen nehmen.
156 Das Weib schweige in Dienstsachen, bis es gefragt wird. – Gaal, 1680.
157 Das Weib sei blind, vnd taub der Mann, soll die Ehe gut bestahn. – Petri, II, 48.
158 Das Weib so dir bescheret ist, nimpt dir St. Peter nicht. – Petri, II, 495.
159 Das Weib soll gegen jedermann freundlich, aber gegen einen nur hertzlich sein. – Petri, II, 71.
160 Das Weib soll nicht Herr sein. – Petri, II, 71.
161 Das Weib soll schweigen in der Kirche.
Aus einem lateinischen Ausspruch Bernhard von Clairvaux entstanden. Im Dom zu Speier befand sich ein redendes Muttergottesbild. Als Bernhard von Clairvaux 1146 den Kaiser Konrad III. vor diesem Bilde zum zweiten Kreuzzuge aufforderte, soll ihm das Bild zugerufen haben: „Unde tam tarde, sancte Bernharde?“ worauf Bernhard demselben die Antwort gab: „Mulier taceat in ecclesia“, und seitdem schweigt das Bild. (Binder I, 1017; II, 1906.) D'Valois versichert, dass sich seit dem Apostel Paulus die Frauen das Recht nicht angemasst hätten, in der Messe der lateinischen Kirche singend zu antworten, wie ihnen Paulus in Kirchensachen überhaupt Schweigen aufgelegt habe. D'Valois fügt hinzu: „Lose Spötter erklärten, Frauen dürften darum nicht mitsingen, weil, da jede gern das letzte Wort haben wollte, das Kyrie Eleison gar kein Ende gewinnen werde.“ (Witzfunken, VIIIb, 187.)
Böhm.: Znej ženo své křivé vreteno. (Čelakovsky, 394.)
162 Das Weib spinnt, nachdem es Flachs hat.
Je mehr Flachs, je mehr Garn. Je besser Flachs, je besser Garn. Schlechter Flachs, schlecht Garn. Kein Flachs, kein Garn.
Lat.: Implet anus fusum colus vt lane gerit vsum. (Reuterdahl, 425.)
Schwed.: Kaerlingh tuttar aepter sinne thoskaeppo. (Reuterdahl, 425.)
163 Das Weib trauert um den Mann so lange bis das Kraut abgekocht ist.
Böhm.: S jedním mužem do dolu, a s druhým do domu. – Žena muže želí, dokud nezevře zelí. (Čelakovsky, 395.)
Poln.: S jednym w doł, s drugim w dom. (Čelakovsky, 395.)
164 Das Weib tritt in des Mannes Recht, wenn sie in sein Bett geht. – Graf, 140, 11.
Mhd.: It wif trit in des mannes recht, svenne si in sin bede gat. (Sachsenspiegel, I, 40, 1.)
165 Das Weib vnd ein of sollen im hauss bleiben. – Franck, I, 87a; Lehmann, II, 59, 51; Körte, 6607.
Frz.: Femme sage reste à son ménage. – Femme trottière rarement bonne ménagère.
166 Das Weib vom Wagen, so haben die Räder leichter zu tragen. (Poln.)
167 Das zweite Weib hat einen goldenen Arsch. – Blass, 8.
168 Dass die Weiber schön bleiben, ist ein gut recept, wenn sie alls vnglück vnd sorgen vnter den knien zusammen binden, das sie nicht zu Hertzen steigen, vnnd jhm ein runtzelt gesicht machen. – Lehmann, 707, 59.
169 Dass ist ein nichtswertiges Weib, die in jhres Mannes Weyer frembde Fisch lest setzen. – Lehmann, 401, 54.
170 Dat Wîf ess got, wenn 't wor êne Stadt leddig to fretten giwt. (Lippe.)
Sie vermag es, eine Stadt auszufressen.
171 De drö'gsten (magersten) Wîwer hebben de fettsten Fotzen. (Pommern.)
172 De 'n bös Wîv hett, de hett den Düwel to 'n Swâger. (Ostfries.) – Eichwald, 2036; Frommann, III, 431, 296; Kern, 255.
Das böse Weib muss also des Teufels Schwester sein.
173 De Wiibere muess me nid alles uf d' Nase binde. – Sutermeister, 114.
174 De Wiver un de Sniggen möt det Hus drüg'n uppen Ruggen. – Frommann, III, 430, 177; Eichwald, 2055; Kern, 257; Schlingmann, 1452.
175 Dein Weib, dein Pferd und dein Schwert magst du wol zeigen, aber nicht ausleihen. – Eiselein, 634; Simrock, 11380; Jähns, I, 80.
Diese Regel hat sich allmählig fort entwickelt, später hiess es schon: zeige wol, aber verleihe nicht. Dann erweiterte sie sich zum Vers. (S. Verliehen Weib u. s. w.) Später verschwindet das Schwert ganz aus dem Spruche und er lautet, wie er sich unter Frau 394 findet.
176 Dein Weib liebe wie deine Seele, aber schüttele es wie einen Birnbaum.
177 Deinem Weibe und deinem Pferde lass nicht den Zügel schiessen.
178 Dem alten Weib stinckt der arss nach dem bock. – Eyering, I, 367.
179 Dem besten Weibe thut der Stachel wie dem bösen gut.
180 Dem ein gut Weib beschert, wo der im Land sich kehrt vnd fährt, der muss sein ein selig Mann, der sich mit ehren rühmen kan. – Zinkgref, IV, 417.
181 Den Fuss von deinem Weibe duld' nie auf deinem Leibe; es könnt' sie bald ergetzen, ihn dir auf den Kopf zu setzen.
182 Den Weibern darf man nicht glauben.
Bei Tunnicius (342): Den wyven steit nicht to löven. (Vanae nulla mulieri dicitur esse.)
183 Den Weibern, der Ehr' und dem Geld widersteht der Klügste nicht in der Welt. – Wirth, I, 535.
184 Den Weibern geht das Maul wie eine Windmühle.
Goethe bemerkt: „Man sagt immer, die Weiber schwätzten viel, und wenn die Männer anfangen, so hat's gar kein Ende.“ (Schütz, I, 153, 19.) Goethe hat vielleicht die Parlamentsdebatten im Auge gehabt.
185 Den Weibern ist der Schleier gegeben, damit sie das Maul verbinden sollen, denn sie haben viel Pilze gegessen. (S. Pilz 20.) – Petri, II, 8; Mathesy, I, 24a.
186 Den Weibern wachsen die Lügen unter der Hand, wie den Männern die guten Räthe. – Geiler, Nsch., 64, in Kloster, I, 575; Alsatia, 1862-67, 457.
187 Der bekommt ein ausgewähltes Weib, der eine übriggebliebene freit.
188 Der die Weibren nit vbereilt, sie wurden endlich all gut. – Gruter, III, 16; Lehmann, II, 78, 66.
189 Der ein böses Weib hat, der hat sein Fegfewer im Hauss. – Lehmann, II, 62, 98.
190 Der ein fromm Weib, hat den besten Haussrath.
Lat.: Uxor bona optima possessio. (Sutor, 463.)
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