Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 3 Es ist überall gut wohnen und singen: Ein' feste Burg ist vnser Gott. - Herberger, Herzpostille, I, 550. 4 Hier, meine Herren, wohne ich, sagte der Delinquent zu den Richtern, und legte die Hand aufs Herz, als ihm fünfundzwanzig aufgezählt wurden; was auf meinem Rücken vorgeht, kümmert mich nicht. - Frankfurter Zeitung, 1872, Nr. 122, 2. Bl. 5 Hier wohnt ein fröhlicher Mann, der Herrendienst entrathen kan. (Hausinschrift in Würtemberg.) - Hertz, 15. 6 Ich wohne gar nicht, sagte der Bettler zum Vogt, als er ihn nach der Wohnung fragte. 7 Ich wohne hier an der Strassen, wünsche allen Vettern und Basen, und allen, die da gehen vorbei, dass Gott ihr Helfer und Beschützer sei. (Hausinschrift in Niederhessen.) - Weininger, 168; Hertz, 23. 8 Man mag wohnen, wo man will, man findet in der Nähe der Thür einen Dornbusch. Engl.: Where ever a man dwells, he shall be sure to have a thorn-bush near his door. (Bohn II, 136.) 9 Viele wohnen in einem wurmstichigen Haus und wollen doch nicht heraus. 10 Wer ösch wonen weit, dei frögt nich na ösch. - Schambach, II, 561. Wer uns wohnen weiss, der fragt nicht nach uns; besitzt er Theilnahme für unser Ergehen, so kommt er selbst, um es zu erfahren. 11 Wer überall wohnt, der wohnt nirgends. - Petri, II, 771; Mathesy, I, 68a. 12 Wer unten wohnt, der muss der obern Gerumpel leiden. - Mathesy, 243b. 13 Wer wol wohnt, der ist wol. - Petri, II, 783. *14 Da wahnt Hans van der Lucht (Luft). (Holst.) - Schütze, III, 31. *15 E wunt um Angd. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 36, 79. Er wohnt am Ende, d. h. ist arm, oder ein Walach. Am Ende des Dorfs wohnen meist die ärmern Leute oder Walachen. *16 E wunt un der Zel. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 176, 188. Er wohnt an der Zeile, d. i. er hat kein eigen Haus. *17 Er wohnt auf der Lucht in der halben Tonne. (Samland.) - Frischbier, 4098. *18 Er wohnt beim Teufel auf der Rinne. - Frischbier, 4098. Entweder sehr entfernt, oder im höchsten Stockwerk. *19 Er wohnt da, wo d' Fuchs und d' Hase enangere gut Nacht säge. (Emmenthal.) - Schweiz, I, 143, 96. *20 Er wohnt drei Treppen hoch im Keller. - Frischbier, II, 2946. *21 Hei want bei Kusche1 op e Lucht önn e Feddertonn'. (Wehlau.) - Frischbier, II, 2947. 1) Name eines Krugwirthes. *22 Hier wohnen die Musikanten. *23 Hier wohnt Hans von der Luft. In Holstein von einem zerfallenen Hause mit zerbrochenen Fenstern. *24 Wane da ok noch Lüd? - Frischbier, II, 2948. Zu Unberufenen, die sich hervordrängen. Wohnung. * Er hat eine Wohnung wie Alexius, unter der Stiegen. Wolchow. 1 Was ein Wolchow werden kann, fliesst wol in den Ilmen ein, bleibt aber nicht darin. (Ilmensee.) - Altmann V, 89. 2 Was liegt daran, dass man auf dem Wolchow eine gute Schiffahrt hat, wenn man auf dem Ilmen untergeht. - Altmann V, 89. Wolf. 1 Alten Wolf reiten Krähen. - Eiselein, 647. 2 Alten Wolf verspotten die Hunde. - Schlechta, 362. [Spaltenumbruch] 3 Als der Wolf predigte, hatte er Gänse zu Zuhörern. 4 Als der Wolff in der Grube lag, wollt' er ein heiliger Mönch werden. - Mathesy, 108a. 5 An alten Wölfen und bösen Menschen ist Hopfen und Malz verloren. - Gaal, 1743. 6 Än diem der Wolf behort, än diem e begrot. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 99. 7 An einem Wolff bricht man keine Wildbahn. - Henisch, 1274, 15; Petri, II, 16. D. i. wer einen Wolf schiesst, der wird nicht als Jagdfrevler bestraft. 8 Auch der Wolf hat Wasser im Auge, wenn er in eine Grube gerathen ist. - Bertram, 69. 9 Auch der Wolf in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach. - Eiselein, 647. 10 Auch der Wolf packt das Schaf erst, ehe er es würgt. - Altmann VI, 441. 11 Auch wenn dem Wolf die Zähne ausgebrochen sind, schielt er nach den Schafen. - Altmann VI, 475. 12 Auch wenn man den Wolf in den Schafstall sperrte, er würde in den Wald zu entwischen suchen. - Altmann V, 100. 13 Aus dem Wolfe wird kein Zugochs. Böhm.: Nebude ze psa slanina, z vlka beranina. - Z vlka nebude beran ani ze psa ohar. - Z vlka nebude orac. (Celakovsky, 35.) 14 Aus einem alten Wolfe wird nicht erst ein Schaf. Holl.: Een oude wolf verbetert sich niet. (Harrebomee, II, 447a.) 15 Aus einem (jungen) Wolfe wird kein Lamm. - Schlechta, 365. Schwed.: Af ulfen bliver aldrig lam. (Törning, 4.) 16 Aus einem Wolf wird kein Schafhirt. - Schlechta, 359. 17 Aus einem Wolfe wird leicht ein böses Thier gemacht. Holl.: Van een' wolf is haast een kwaad beest gemaakt. (Harrebomee, II, 478a.) 18 Bäst te angder de Wilwen, se mist te mäd en helen. - Schuster, 100a. 19 Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen. - Simrock, 11803; Körte, 6958; Gaal, 1744; Lohrengel, I, 78. Holl.: Bij wolven en uilen leert man huilen. (Harrebomee, II, 476b.) 20 Beim Wolf muss man nicht Hülfe gegen die Hunde suchen. Böhm.: Neprizyvej vlka ku pomoci na psy. (Celakovsky, 365.) 21 Ben men von Bolf sprecht, setzt a hentan Zoan. (Ungar. Bergland.) - Schröer. 22 Besser der Wolf, als der Sonne Licht zu Lichtmess in den Schafstall bricht. - Boebel, 7. 23 Besser der Wolf fresse mich, als ein Schaf, so thut mir das Küffeln (Müffeln) nicht so weh. - Simrock, 11792; Eiselein, 647. 24 Besser die Wölfe fressen uns, als die Flöhe; das Beissen thut lange nicht so wehe. 25 Besser mit einem Wolff streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe. - Petri, II, 38. 26 Besser Wolf als Schaf. Frz.: Il est meilleur estre cheual que beuf, loup que brebis. Lat.: Praestat equum esse, quam bouem, et lupum quam ouem. (Bovill, II, 150.) 27 Bleibt der Wolf in der Heide liegen, so wird er wenig Schafe kriegen. - Sutor, 577. Lat.: Otium fortunas secundas perdit. (Philippi, II, 79.) 28 Blieb der wolff im wald, so würd er nit beschrien. - Franck, I, 88b; Lehmann, 112, 6; Gruter, I, 8; Petri, II, 48. Bei Tunnicius (653): Bleve de wulf in dem busche, he en worde nicht angeropen. (Dum lupus antra colit, non inclamatur ab ullo.) Holl.: Liet die wolf sijn lopen, dat volc liet sijn roepen. (Prov. comm., 465.)
[Spaltenumbruch] 3 Es ist überall gut wohnen und singen: Ein' feste Burg ist vnser Gott. – Herberger, Herzpostille, I, 550. 4 Hier, meine Herren, wohne ich, sagte der Delinquent zu den Richtern, und legte die Hand aufs Herz, als ihm fünfundzwanzig aufgezählt wurden; was auf meinem Rücken vorgeht, kümmert mich nicht. – Frankfurter Zeitung, 1872, Nr. 122, 2. Bl. 5 Hier wohnt ein fröhlicher Mann, der Herrendienst entrathen kan. (Hausinschrift in Würtemberg.) – Hertz, 15. 6 Ich wohne gar nicht, sagte der Bettler zum Vogt, als er ihn nach der Wohnung fragte. 7 Ich wohne hier an der Strassen, wünsche allen Vettern und Basen, und allen, die da gehen vorbei, dass Gott ihr Helfer und Beschützer sei. (Hausinschrift in Niederhessen.) – Weininger, 168; Hertz, 23. 8 Man mag wohnen, wo man will, man findet in der Nähe der Thür einen Dornbusch. Engl.: Where ever a man dwells, he shall be sure to have a thorn-bush near his door. (Bohn II, 136.) 9 Viele wohnen in einem wurmstichigen Haus und wollen doch nicht heraus. 10 Wer ösch wônen weit, dei frögt nich nâ ösch. – Schambach, II, 561. Wer uns wohnen weiss, der fragt nicht nach uns; besitzt er Theilnahme für unser Ergehen, so kommt er selbst, um es zu erfahren. 11 Wer überall wohnt, der wohnt nirgends. – Petri, II, 771; Mathesy, I, 68a. 12 Wer unten wohnt, der muss der obern Gerumpel leiden. – Mathesy, 243b. 13 Wer wol wohnt, der ist wol. – Petri, II, 783. *14 Da wahnt Hans van der Lucht (Luft). (Holst.) – Schütze, III, 31. *15 E wunt um Angd. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 36, 79. Er wohnt am Ende, d. h. ist arm, oder ein Walach. Am Ende des Dorfs wohnen meist die ärmern Leute oder Walachen. *16 E wunt un der Zel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 188. Er wohnt an der Zeile, d. i. er hat kein eigen Haus. *17 Er wohnt auf der Lucht in der halben Tonne. (Samland.) – Frischbier, 4098. *18 Er wohnt beim Teufel auf der Rinne. – Frischbier, 4098. Entweder sehr entfernt, oder im höchsten Stockwerk. *19 Er wohnt da, wo d' Fuchs und d' Hase enangere gut Nacht säge. (Emmenthal.) – Schweiz, I, 143, 96. *20 Er wohnt drei Treppen hoch im Keller. – Frischbier, II, 2946. *21 Hei wânt bî Kusche1 op e Lucht önn e Feddertonn'. (Wehlau.) – Frischbier, II, 2947. 1) Name eines Krugwirthes. *22 Hier wohnen die Musikanten. *23 Hier wohnt Hans von der Luft. In Holstein von einem zerfallenen Hause mit zerbrochenen Fenstern. *24 Wâne da ôk noch Lüd? – Frischbier, II, 2948. Zu Unberufenen, die sich hervordrängen. Wohnung. * Er hat eine Wohnung wie Alexius, unter der Stiegen. Wolchow. 1 Was ein Wolchow werden kann, fliesst wol in den Ilmen ein, bleibt aber nicht darin. (Ilmensee.) – Altmann V, 89. 2 Was liegt daran, dass man auf dem Wolchow eine gute Schiffahrt hat, wenn man auf dem Ilmen untergeht. – Altmann V, 89. Wolf. 1 Alten Wolf reiten Krähen. – Eiselein, 647. 2 Alten Wolf verspotten die Hunde. – Schlechta, 362. [Spaltenumbruch] 3 Als der Wolf predigte, hatte er Gänse zu Zuhörern. 4 Als der Wolff in der Grube lag, wollt' er ein heiliger Mönch werden. – Mathesy, 108a. 5 An alten Wölfen und bösen Menschen ist Hopfen und Malz verloren. – Gaal, 1743. 6 Än diem der Wolf behôrt, än diem e begrôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 99. 7 An einem Wolff bricht man keine Wildbahn. – Henisch, 1274, 15; Petri, II, 16. D. i. wer einen Wolf schiesst, der wird nicht als Jagdfrevler bestraft. 8 Auch der Wolf hat Wasser im Auge, wenn er in eine Grube gerathen ist. – Bertram, 69. 9 Auch der Wolf in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach. – Eiselein, 647. 10 Auch der Wolf packt das Schaf erst, ehe er es würgt. – Altmann VI, 441. 11 Auch wenn dem Wolf die Zähne ausgebrochen sind, schielt er nach den Schafen. – Altmann VI, 475. 12 Auch wenn man den Wolf in den Schafstall sperrte, er würde in den Wald zu entwischen suchen. – Altmann V, 100. 13 Aus dem Wolfe wird kein Zugochs. Böhm.: Nebude ze psa slanina, z vlka beranina. – Z vlka nebude beran ani ze psa ohař. – Z vlka nebude oráč. (Čelakovsky, 35.) 14 Aus einem alten Wolfe wird nicht erst ein Schaf. Holl.: Een oude wolf verbetert sich niet. (Harrebomée, II, 447a.) 15 Aus einem (jungen) Wolfe wird kein Lamm. – Schlechta, 365. Schwed.: Af ulfen bliver aldrig lam. (Törning, 4.) 16 Aus einem Wolf wird kein Schafhirt. – Schlechta, 359. 17 Aus einem Wolfe wird leicht ein böses Thier gemacht. Holl.: Van een' wolf is haast een kwaad beest gemaakt. (Harrebomée, II, 478a.) 18 Bäst te angder de Wilwen, se mist te mäd en helen. – Schuster, 100a. 19 Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen. – Simrock, 11803; Körte, 6958; Gaal, 1744; Lohrengel, I, 78. Holl.: Bij wolven en uilen leert man huilen. (Harrebomée, II, 476b.) 20 Beim Wolf muss man nicht Hülfe gegen die Hunde suchen. Böhm.: Nepřizývej vlka ku pomoci na psy. (Čelakovsky, 365.) 21 Ben men von Bolf sprêcht, sêtzt a hentan Zoan. (Ungar. Bergland.) – Schröer. 22 Besser der Wolf, als der Sonne Licht zu Lichtmess in den Schafstall bricht. – Boebel, 7. 23 Besser der Wolf fresse mich, als ein Schaf, so thut mir das Küffeln (Müffeln) nicht so weh. – Simrock, 11792; Eiselein, 647. 24 Besser die Wölfe fressen uns, als die Flöhe; das Beissen thut lange nicht so wehe. 25 Besser mit einem Wolff streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe. – Petri, II, 38. 26 Besser Wolf als Schaf. Frz.: Il est meilleur estre cheual que beuf, loup que brebis. Lat.: Praestat equum esse, quam bouem, et lupum quam ouem. (Bovill, II, 150.) 27 Bleibt der Wolf in der Heide liegen, so wird er wenig Schafe kriegen. – Sutor, 577. Lat.: Otium fortunas secundas perdit. (Philippi, II, 79.) 28 Blieb der wolff im wald, so würd er nit beschrien. – Franck, I, 88b; Lehmann, 112, 6; Gruter, I, 8; Petri, II, 48. Bei Tunnicius (653): Bleve de wulf in dem busche, he en worde nicht angeropen. (Dum lupus antra colit, non inclamatur ab ullo.) Holl.: Liet die wolf sijn lopen, dat volc liet sijn roepen. (Prov. comm., 465.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0187" n="[175]"/><cb n="349"/> 3 Es ist überall gut wohnen und singen: Ein' feste Burg ist vnser Gott.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, Herzpostille, I, 550.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Hier, meine Herren, wohne ich, sagte der Delinquent zu den Richtern, und legte die Hand aufs Herz, als ihm fünfundzwanzig aufgezählt wurden; was auf meinem Rücken vorgeht, kümmert mich nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Frankfurter Zeitung, 1872, Nr. 122, 2. Bl.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Hier wohnt ein fröhlicher Mann, der Herrendienst entrathen kan.</hi> (<hi rendition="#i">Hausinschrift in Würtemberg.</hi>) – <hi rendition="#i">Hertz, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Ich wohne gar nicht, sagte der Bettler zum Vogt, als er ihn nach der Wohnung fragte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Ich wohne hier an der Strassen, wünsche allen Vettern und Basen, und allen, die da gehen vorbei, dass Gott ihr Helfer und Beschützer sei.</hi> (<hi rendition="#i">Hausinschrift in Niederhessen.</hi>) – <hi rendition="#i">Weininger, 168; Hertz, 23.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Man mag wohnen, wo man will, man findet in der Nähe der Thür einen Dornbusch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Where ever a man dwells, he shall be sure to have a thorn-bush near his door. (<hi rendition="#i">Bohn II, 136.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Viele wohnen in einem wurmstichigen Haus und wollen doch nicht heraus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer ösch wônen weit, dei frögt nich nâ ösch.</hi> – <hi rendition="#i">Schambach, II, 561.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer uns wohnen weiss, der fragt nicht nach uns; besitzt er Theilnahme für unser Ergehen, so kommt er selbst, um es zu erfahren.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Wer überall wohnt, der wohnt nirgends.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 771; Mathesy, I, 68<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wer unten wohnt, der muss der obern Gerumpel leiden.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 243<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wer wol wohnt, der ist wol.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 783.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Da wahnt Hans van der Lucht (Luft).</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Schütze, III, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 E wunt um Angd.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 36, 79.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er wohnt am Ende, d. h. ist arm, oder ein Walach. Am Ende des Dorfs wohnen meist die ärmern Leute oder Walachen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 E wunt un der Zel.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 176, 188.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er wohnt an der Zeile, d. i. er hat kein eigen Haus.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Er wohnt auf der Lucht in der halben Tonne.</hi> (<hi rendition="#i">Samland.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, 4098.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er wohnt beim Teufel auf der Rinne.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, 4098.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Entweder sehr entfernt, oder im höchsten Stockwerk.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Er wohnt da, wo d' Fuchs und d' Hase enangere gut Nacht säge.</hi> (<hi rendition="#i">Emmenthal.</hi>) – <hi rendition="#i">Schweiz, I, 143, 96.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Er wohnt drei Treppen hoch im Keller.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 2946.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Hei wânt bî Kusche<hi rendition="#sup">1</hi> op e Lucht önn e Feddertonn'.</hi> (<hi rendition="#i">Wehlau.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 2947.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Name eines Krugwirthes.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*22 Hier wohnen die Musikanten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*23 Hier wohnt Hans von der Luft.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Holstein von einem zerfallenen Hause mit zerbrochenen Fenstern.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Wâne da ôk noch Lüd?</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 2948.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Zu Unberufenen, die sich hervordrängen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wohnung.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat eine Wohnung wie Alexius, unter der Stiegen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wolchow.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Was ein Wolchow werden kann, fliesst wol in den Ilmen ein, bleibt aber nicht darin.</hi> (<hi rendition="#i">Ilmensee.</hi>) – <hi rendition="#i">Altmann V, 89.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Was liegt daran, dass man auf dem Wolchow eine gute Schiffahrt hat, wenn man auf dem Ilmen untergeht.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann V, 89.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wolf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Alten Wolf reiten Krähen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 647.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Alten Wolf verspotten die Hunde.</hi> – <hi rendition="#i">Schlechta, 362.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="350"/> 3 Als der Wolf predigte, hatte er Gänse zu Zuhörern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Als der Wolff in der Grube lag, wollt' er ein heiliger Mönch werden.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 108<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 An alten Wölfen und bösen Menschen ist Hopfen und Malz verloren.</hi> – <hi rendition="#i">Gaal, 1743.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Än diem der Wolf behôrt, än diem e begrôt.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 99.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 An einem Wolff bricht man keine Wildbahn.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1274, 15; Petri, II, 16.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. i. wer einen Wolf schiesst, der wird nicht als Jagdfrevler bestraft.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Auch der Wolf hat Wasser im Auge, wenn er in eine Grube gerathen ist.</hi> – <hi rendition="#i">Bertram, 69.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Auch der Wolf in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 647.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Auch der Wolf packt das Schaf erst, ehe er es würgt.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 441.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Auch wenn dem Wolf die Zähne ausgebrochen sind, schielt er nach den Schafen.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 475.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Auch wenn man den Wolf in den Schafstall sperrte, er würde in den Wald zu entwischen suchen.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann V, 100.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Aus dem Wolfe wird kein Zugochs.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nebude ze psa slanina, z vlka beranina. – Z vlka nebude beran ani ze psa ohař. – Z vlka nebude oráč. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 35.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Aus einem alten Wolfe wird nicht erst ein Schaf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een oude wolf verbetert sich niet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 447<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Aus einem (jungen) Wolfe wird kein Lamm.</hi> – <hi rendition="#i">Schlechta, 365.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Af ulfen bliver aldrig lam. (<hi rendition="#i">Törning, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Aus einem Wolf wird kein Schafhirt.</hi> – <hi rendition="#i">Schlechta, 359.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Aus einem Wolfe wird leicht ein böses Thier gemacht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Van een' wolf is haast een kwaad beest gemaakt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 478<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Bäst te angder de Wilwen, se mist te mäd en helen.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 100<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 11803; Körte, 6958; Gaal, 1744; Lohrengel, I, 78.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Bij wolven en uilen leert man huilen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 476<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Beim Wolf muss man nicht Hülfe gegen die Hunde suchen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nepřizývej vlka ku pomoci na psy. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 365.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Ben men von Bolf sprêcht, sêtzt a hentan Zoan.</hi> (<hi rendition="#i">Ungar. Bergland.</hi>) – <hi rendition="#i">Schröer.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Besser der Wolf, als der Sonne Licht zu Lichtmess in den Schafstall bricht.</hi> – <hi rendition="#i">Boebel, 7.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Besser der Wolf fresse mich, als ein Schaf, so thut mir das Küffeln (Müffeln) nicht so weh.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 11792; Eiselein, 647.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Besser die Wölfe fressen uns, als die Flöhe; das Beissen thut lange nicht so wehe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Besser mit einem Wolff streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 38.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Besser Wolf als Schaf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est meilleur estre cheual que beuf, loup que brebis.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Praestat equum esse, quam bouem, et lupum quam ouem. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 150.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Bleibt der Wolf in der Heide liegen, so wird er wenig Schafe kriegen.</hi> – <hi rendition="#i">Sutor, 577.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Otium fortunas secundas perdit. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 79.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Blieb der wolff im wald, so würd er nit beschrien.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 88<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, 112, 6; Gruter, I, 8; Petri, II, 48.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (653)</hi>: Bleve de wulf in dem busche, he en worde nicht angeropen. (Dum lupus antra colit, non inclamatur ab ullo.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Liet die wolf sijn lopen, dat volc liet sijn roepen. (<hi rendition="#i">Prov. comm., 465.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[175]/0187]
3 Es ist überall gut wohnen und singen: Ein' feste Burg ist vnser Gott. – Herberger, Herzpostille, I, 550.
4 Hier, meine Herren, wohne ich, sagte der Delinquent zu den Richtern, und legte die Hand aufs Herz, als ihm fünfundzwanzig aufgezählt wurden; was auf meinem Rücken vorgeht, kümmert mich nicht. – Frankfurter Zeitung, 1872, Nr. 122, 2. Bl.
5 Hier wohnt ein fröhlicher Mann, der Herrendienst entrathen kan. (Hausinschrift in Würtemberg.) – Hertz, 15.
6 Ich wohne gar nicht, sagte der Bettler zum Vogt, als er ihn nach der Wohnung fragte.
7 Ich wohne hier an der Strassen, wünsche allen Vettern und Basen, und allen, die da gehen vorbei, dass Gott ihr Helfer und Beschützer sei. (Hausinschrift in Niederhessen.) – Weininger, 168; Hertz, 23.
8 Man mag wohnen, wo man will, man findet in der Nähe der Thür einen Dornbusch.
Engl.: Where ever a man dwells, he shall be sure to have a thorn-bush near his door. (Bohn II, 136.)
9 Viele wohnen in einem wurmstichigen Haus und wollen doch nicht heraus.
10 Wer ösch wônen weit, dei frögt nich nâ ösch. – Schambach, II, 561.
Wer uns wohnen weiss, der fragt nicht nach uns; besitzt er Theilnahme für unser Ergehen, so kommt er selbst, um es zu erfahren.
11 Wer überall wohnt, der wohnt nirgends. – Petri, II, 771; Mathesy, I, 68a.
12 Wer unten wohnt, der muss der obern Gerumpel leiden. – Mathesy, 243b.
13 Wer wol wohnt, der ist wol. – Petri, II, 783.
*14 Da wahnt Hans van der Lucht (Luft). (Holst.) – Schütze, III, 31.
*15 E wunt um Angd. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 36, 79.
Er wohnt am Ende, d. h. ist arm, oder ein Walach. Am Ende des Dorfs wohnen meist die ärmern Leute oder Walachen.
*16 E wunt un der Zel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 188.
Er wohnt an der Zeile, d. i. er hat kein eigen Haus.
*17 Er wohnt auf der Lucht in der halben Tonne. (Samland.) – Frischbier, 4098.
*18 Er wohnt beim Teufel auf der Rinne. – Frischbier, 4098.
Entweder sehr entfernt, oder im höchsten Stockwerk.
*19 Er wohnt da, wo d' Fuchs und d' Hase enangere gut Nacht säge. (Emmenthal.) – Schweiz, I, 143, 96.
*20 Er wohnt drei Treppen hoch im Keller. – Frischbier, II, 2946.
*21 Hei wânt bî Kusche1 op e Lucht önn e Feddertonn'. (Wehlau.) – Frischbier, II, 2947.
1) Name eines Krugwirthes.
*22 Hier wohnen die Musikanten.
*23 Hier wohnt Hans von der Luft.
In Holstein von einem zerfallenen Hause mit zerbrochenen Fenstern.
*24 Wâne da ôk noch Lüd? – Frischbier, II, 2948.
Zu Unberufenen, die sich hervordrängen.
Wohnung.
* Er hat eine Wohnung wie Alexius, unter der Stiegen.
Wolchow.
1 Was ein Wolchow werden kann, fliesst wol in den Ilmen ein, bleibt aber nicht darin. (Ilmensee.) – Altmann V, 89.
2 Was liegt daran, dass man auf dem Wolchow eine gute Schiffahrt hat, wenn man auf dem Ilmen untergeht. – Altmann V, 89.
Wolf.
1 Alten Wolf reiten Krähen. – Eiselein, 647.
2 Alten Wolf verspotten die Hunde. – Schlechta, 362.
3 Als der Wolf predigte, hatte er Gänse zu Zuhörern.
4 Als der Wolff in der Grube lag, wollt' er ein heiliger Mönch werden. – Mathesy, 108a.
5 An alten Wölfen und bösen Menschen ist Hopfen und Malz verloren. – Gaal, 1743.
6 Än diem der Wolf behôrt, än diem e begrôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 99.
7 An einem Wolff bricht man keine Wildbahn. – Henisch, 1274, 15; Petri, II, 16.
D. i. wer einen Wolf schiesst, der wird nicht als Jagdfrevler bestraft.
8 Auch der Wolf hat Wasser im Auge, wenn er in eine Grube gerathen ist. – Bertram, 69.
9 Auch der Wolf in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach. – Eiselein, 647.
10 Auch der Wolf packt das Schaf erst, ehe er es würgt. – Altmann VI, 441.
11 Auch wenn dem Wolf die Zähne ausgebrochen sind, schielt er nach den Schafen. – Altmann VI, 475.
12 Auch wenn man den Wolf in den Schafstall sperrte, er würde in den Wald zu entwischen suchen. – Altmann V, 100.
13 Aus dem Wolfe wird kein Zugochs.
Böhm.: Nebude ze psa slanina, z vlka beranina. – Z vlka nebude beran ani ze psa ohař. – Z vlka nebude oráč. (Čelakovsky, 35.)
14 Aus einem alten Wolfe wird nicht erst ein Schaf.
Holl.: Een oude wolf verbetert sich niet. (Harrebomée, II, 447a.)
15 Aus einem (jungen) Wolfe wird kein Lamm. – Schlechta, 365.
Schwed.: Af ulfen bliver aldrig lam. (Törning, 4.)
16 Aus einem Wolf wird kein Schafhirt. – Schlechta, 359.
17 Aus einem Wolfe wird leicht ein böses Thier gemacht.
Holl.: Van een' wolf is haast een kwaad beest gemaakt. (Harrebomée, II, 478a.)
18 Bäst te angder de Wilwen, se mist te mäd en helen. – Schuster, 100a.
19 Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen. – Simrock, 11803; Körte, 6958; Gaal, 1744; Lohrengel, I, 78.
Holl.: Bij wolven en uilen leert man huilen. (Harrebomée, II, 476b.)
20 Beim Wolf muss man nicht Hülfe gegen die Hunde suchen.
Böhm.: Nepřizývej vlka ku pomoci na psy. (Čelakovsky, 365.)
21 Ben men von Bolf sprêcht, sêtzt a hentan Zoan. (Ungar. Bergland.) – Schröer.
22 Besser der Wolf, als der Sonne Licht zu Lichtmess in den Schafstall bricht. – Boebel, 7.
23 Besser der Wolf fresse mich, als ein Schaf, so thut mir das Küffeln (Müffeln) nicht so weh. – Simrock, 11792; Eiselein, 647.
24 Besser die Wölfe fressen uns, als die Flöhe; das Beissen thut lange nicht so wehe.
25 Besser mit einem Wolff streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe. – Petri, II, 38.
26 Besser Wolf als Schaf.
Frz.: Il est meilleur estre cheual que beuf, loup que brebis.
Lat.: Praestat equum esse, quam bouem, et lupum quam ouem. (Bovill, II, 150.)
27 Bleibt der Wolf in der Heide liegen, so wird er wenig Schafe kriegen. – Sutor, 577.
Lat.: Otium fortunas secundas perdit. (Philippi, II, 79.)
28 Blieb der wolff im wald, so würd er nit beschrien. – Franck, I, 88b; Lehmann, 112, 6; Gruter, I, 8; Petri, II, 48.
Bei Tunnicius (653): Bleve de wulf in dem busche, he en worde nicht angeropen. (Dum lupus antra colit, non inclamatur ab ullo.)
Holl.: Liet die wolf sijn lopen, dat volc liet sijn roepen. (Prov. comm., 465.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/187 |
Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [175]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/187>, abgerufen am 16.02.2025. |