Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 748, 34; Petri, III, 4; Chaos, 311; Eiselein, 635; Simrock, 11308; Körte, 6533; Lohrengel, I, 183.

In Bezug auf die wegen ihrer Plauderhaftigkeit einen Jahrmarkt ausmachenden Frauen vgl. die Bemerkung von F. Liebrecht im Jahrbuch für röm. und engl. Literatur, IV, 120, 4.

Engl.: Many women, many words; many geese, many turds (Masson, 91.) - Three women and a goose make a market. (Gaal, 1683.)

Frz.: Dux femmes font un plaid, trois un grand caquet, quatre un plein marche. - On femmes sont enfants, oisons, caquet y est a grand foison. (Masson, 91.)

It.: Tre donne e un occa fan un mercato. (Gaal, 1683; Masson, 91.)

Lat.: Lingua loquax odiosa, procax, parit omne molestum. (Sutor, 474.) - Multum loquaces merito omnes habentur nec mutam prefecto repertam ullam esse hodie dicunt mulierem ullo in seculo. (Philippi, I, 264.) - Quando conveniunt ancilla, Sibylla, Camilla, Sermonem faciunt et ab hoc et ab hac et ab illa. (Eiselein, 635.) - Tres feminae et tres anseres sunt nundinae. - Tres mulieres faciunt nundinas. (Gaal, 1683.) - Vixdum conveniunt Catharina, Johanna, Sibylla, garrire incipiunt et ab hoc, et ab hac et ab illa. (Masson, 91.)

Ung.: A' hol harom aszszony vagyon, ott egesz sokadalom vagyom. - Egy lud, ket aszszony, egesz vasar. (Gaal, 1683.)

295 Drei Weiber und drei Gänse machen einen Jahrmarkt. - Winckler, XIII, 31; Närrinnen, II; Braun, I, 4953.

Bei den Kleinrussen machen alte Weiber eine (ländliche) Gemeindeversammlung, da es in solchen in der Regel sehr stürmisch hergeht.

Böhm.: Dve tri zeny delaji jarmark. - Kde dve zeny, tam snem, a kde tri, tam sodom. - Trem zenam se jeste vedycky klep povedl. - Tri zeny a jedna hu cini jarmark. (Celakovsky, 395.)

Frz.: On femmes y a, enfans, oisons, cacquets n'y manquent a grand foison. (Leroux, I, 150.)

Holl.: Drier wiwe gherucht maket een jaermerct.

It.: Dove fomme e n' oca fan un marca. (Lermont.) - Dove sono donne id ocche, non vi sono parole poche.

Lat.: Est quasi grande forum vox alta trium mulierum. (Fallersleben, 279; Binder II, 991; Gartner, 133.)

296 Drei Wiwere in einem Hause sint twei to vele. - Schambach, II, 110.

Nämlich drei Frauen in einem Hauswesen, die es alle leiten wollen. Das Sprichwort scheint zunächst ein Haus im Auge zu haben, in dem die Mutter des Mannes und die Mutter der Frau, also zwei Schwiegermütter anwesend sind.

297 Dreier Weiber Gezänk macht einen Jahrmarkt. - Simrock, 11309; Körte, 6573.

"Drey weiber mit jhrem geschrey, die machen einen jarmarckt frey."

Holl.: Gerucht van drie wijven maakt eene kermis. (Harrebomee, II, 459b.)

298 E besapenet Weiw öss e Engel em Bett. (Stallupönen.)

299 E b'soffe Weib, en g'mein Leib. - Sutermeister, 114.

300 E fledig (garstig, hässlich) Weif es en gau (gute) Hushäm. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 50.

301 Ehe ein Weib besorgt ihren Putz, kann ein ewiger Friede geschlossen und wieder gebrochen werden.

Lat.: Dum lavantur, comuntur, annus est. - Dum moliuntur, dum comuntur, annus est. (Faselius, 69.)

302 Ehrliche Weiber vnd heilige Mönche sollen nicht allein vber Land reisen. - Petri, II, 160.

303 Eim bösen weibe kan man nicht mehr leid thun als mit schweigen. - Lehmann, 873, 93.

304 Eim weib soll man nichts sagen, dem sie können nichts heimlich tragen. - Zinkgref, IV, 420.

305 Ein alt böss Weib offt richtet auss, dafür dem Teuffel selber graust. - Henisch, 1732, 43; Petri, II, 163.

Böhm.: Co nemuz d'abel dovesti, to baba vse hledi svesti. - Kam d'abel nemuze; tam babu posle. - Kde sam cert nestaci, tam starou babu strci (nastrazi). (Celakovsky, 309.)

Dän.: Hvor fanden ikke kommer selv, der sander han en qvinde. (Celakovsky, 309.)

Poln.: Gdzie diabet niemoze, tam babe poszle. (Celakovsky, 309.)

306 Ein alt böss Weib trennet manch ehrlich lieb. - Henisch, 804, 68; Petri, II, 163.

307 Ein alt Weib, das nicht widerspricht, ist ein seltenes Gericht.

Lat.: Jussa minus facere plus gestit anuscula vere (nere). (Reuterdahl, 458.)

Schwed.: Kaerlingh skal ae hawa sina thraetto fram. (Reuterdahl, 458.)

[Spaltenumbruch] 308 Ein alt Weib bessern und die Sonne ausblasen sind zwei vergebliche Dinge.

309 Ein alt Weib in der Burg ist stärker als ein Ritter davor.

Poln.: Lepiej ze krza wygladac, nizli w kierz. - Lepsza jest baba na zamku, niz rycerz pod zamkiem. (Celakovsky, 367.)

310 Ein alt Weib macht viel staubes mit tantzen. - Petri, II, 165.

311 Ein alt Weib ohne Schelten findet man selten.

Holl.: Een oud wijf zonder schelden vindt men zelden. (Harrebomee, II, 459a.)

312 Ein alt Weib sieht mehr im Wasser als ein Arzt im Gesicht.

313 Ein alt Weib und ein Dudelsack brummen beide bei Nacht und Tag. (Samland.)

314 Ein alt Weib vnd ein newer Pflug ist nirgend besser denn in der erden. - Latendorf II, 10; Petri, III, 4.

315 Ein altes geiles Weib ist dem Teufel (Tode) sein Fastnachtsspiel. - Sailer, 101; Baumgarten, III, 40.

316 Ein altes Weib aus der Stadt kann ein ganzes Dorf mit Klatsch versorgen.

Böhm.: Prijela baba z mesta, privezla klevet s pul mesta. (Celakovsky, 395.)

317 Ein altes Weib, das tanzt, erregt viel Staub.

Frz.: Vieille qui danse, fait lever force poussiere. (Kritzinger, 714b.)

318 Ein altes Weib ist dreimal schlimmer als der Teufel.

Böhm.: Kde ba ba, tu netreba certa. (Celakovsky, 309.)

319 Ein altes Weib ist ein Wiegenklotz und eine Gefangene des Kindes. (Estn.)

Alte Frauen als natürliche Kinderwärterinnen.

Poln.: Stulo sie, miala baba dziecko smiala sie. (Lompa, 31.)

320 Ein altes Weib ist ein schlechter Zeitvertreib.

321 Ein altes Weib ist mit dem Teufel verwandt.

322 Ein altes Weib kann boten und wicken (?); Goldschmiede, die Stempel haben und sticken; Schreiber, die des Fürsten Siegel tragen; Kaufleute, die den Leib nach Gut wagen; Hofleute, die nicht ihre Seele sparen; vor diesen muss man sich wohl verwahren.

323 Ein altes Weib kann sich lange putzen, ehe sie hübsch wird (oder: ehe sie gefällt).

Holl.: Een oud wijf zal lang pronken, eer zij bevallig wordt. (Harrebomee, II, 459a.)

324 Ein altes Weib und ein zerrissenes Hemd sind keine Schande.

325 Ein altes Weib vnd ein junger Geselle seindt zween Märtyrer; - Henisch, 1556, 10; Petri, II, 165.

326 Ein altes Weib wird leicht zur Kupplerin.

Holl.: Een oud wijf, die in haren jongen tijd hoer is geweest, wordt eene koppel aarster, of zij verkoopt kaarsen in de kerk. (Harrebomee, II, 459a.)

327 Ein armes Weib mit Verstand ist besser, als ein dummes mit Band.

Holl.: Liever eene verstandige in haar bloote hemd den een doetje in een' fluweelen tabbaard. (Harrebomee, II, 374a.)

328 Ein blindes Weib, ein tauber Mann zeigt eine gute Ehe an.

329 Ein bös Weib ist ein altes Mettenbuch, ein verbrannter Haberbrei, eine gerunzelte Schachtel, eine Runkgunkel, ein alte Haspel, ein alt Staudehack, ein zerbrochen Ofengabel, ein leere Schmolzkübel, ein verrostete Lichtputze. - Chaos, 524.

330 Ein bös Weib ist ein bös Kleinod. - Schottel, 1131b.

331 Ein bös Weib vnd der Teuffel wil nicht veracht sein. - Theatrum Diabolorum, 299a.

332 Ein böses Weib deckt dem Manne den Tisch und spitzt zugleich den Mund (ihn während des Essens zu kränken).

333 Ein böses Weib erspart den Hund.

A. "Durch's Bellen muss mein Hund vor Diebstahl mich bewahren. B. Bleibt nur mein Weib gesund, kann ich den Hund ersparen." (Witzfunken, IVb, 216.)

334 Ein böses Weib gleicht dem stürmischen Wetter. (Hebr.)

[Spaltenumbruch] 748, 34; Petri, III, 4; Chaos, 311; Eiselein, 635; Simrock, 11308; Körte, 6533; Lohrengel, I, 183.

In Bezug auf die wegen ihrer Plauderhaftigkeit einen Jahrmarkt ausmachenden Frauen vgl. die Bemerkung von F. Liebrecht im Jahrbuch für röm. und engl. Literatur, IV, 120, 4.

Engl.: Many women, many words; many geese, many turds (Masson, 91.) – Three women and a goose make a market. (Gaal, 1683.)

Frz.: Dux femmes font un plaid, trois un grand caquet, quatre un plein marché. – On femmes sont enfants, oisons, caquet y est a grand foison. (Masson, 91.)

It.: Tre donne e un occa fan un mercato. (Gaal, 1683; Masson, 91.)

Lat.: Lingua loquax odiosa, procax, parit omne molestum. (Sutor, 474.) – Multum loquaces merito omnes habentur nec mutam prefecto repertam ullam esse hodie dicunt mulierem ullo in seculo. (Philippi, I, 264.) – Quando conveniunt ancilla, Sibylla, Camilla, Sermonem faciunt et ab hoc et ab hac et ab illa. (Eiselein, 635.) – Tres feminae et tres anseres sunt nundinae. – Tres mulieres faciunt nundinas. (Gaal, 1683.) – Vixdum conveniunt Catharina, Johanna, Sibylla, garrire incipiunt et ab hoc, et ab hac et ab illa. (Masson, 91.)

Ung.: A' hol három aszszony vagyon, ott egész sokadalom vagyom. – Egy lúd, ket aszszony, egész vásár. (Gaal, 1683.)

295 Drei Weiber und drei Gänse machen einen Jahrmarkt.Winckler, XIII, 31; Närrinnen, II; Braun, I, 4953.

Bei den Kleinrussen machen alte Weiber eine (ländliche) Gemeindeversammlung, da es in solchen in der Regel sehr stürmisch hergeht.

Böhm.: Dvĕ tři ženy dĕlají jarmark. – Kde dvĕ ženy, tam snĕm, a kde tři, tam sodom. – Třem ženám se ještĕ vĕdycky klep povedl. – Tři ženy a jedna hu činí jarmark. (Čelakovsky, 395.)

Frz.: On femmes y a, enfans, oisons, cacquets n'y manquent à grand foison. (Leroux, I, 150.)

Holl.: Drier wiwe gherucht maket een jaermerct.

It.: Dove fomme e n' oca fan un marca. (Lermont.) – Dove sono donne id ocche, non vi sono parole poche.

Lat.: Est quasi grande forum vox alta trium mulierum. (Fallersleben, 279; Binder II, 991; Gartner, 133.)

296 Drei Wiwere in einem Hûse sint twei to vêle.Schambach, II, 110.

Nämlich drei Frauen in einem Hauswesen, die es alle leiten wollen. Das Sprichwort scheint zunächst ein Haus im Auge zu haben, in dem die Mutter des Mannes und die Mutter der Frau, also zwei Schwiegermütter anwesend sind.

297 Dreier Weiber Gezänk macht einen Jahrmarkt.Simrock, 11309; Körte, 6573.

„Drey weiber mit jhrem geschrey, die machen einen jarmarckt frey.“

Holl.: Gerucht van drie wijven maakt eene kermis. (Harrebomée, II, 459b.)

298 E besapenet Wîw öss e Engel em Bett. (Stallupönen.)

299 E b'soffe Wîb, en g'mein Lîb.Sutermeister, 114.

300 E fledig (garstig, hässlich) Wîf es en gau (gute) Hushäm. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 50.

301 Ehe ein Weib besorgt ihren Putz, kann ein ewiger Friede geschlossen und wieder gebrochen werden.

Lat.: Dum lavantur, comuntur, annus est. – Dum moliuntur, dum comuntur, annus est. (Faselius, 69.)

302 Ehrliche Weiber vnd heilige Mönche sollen nicht allein vber Land reisen.Petri, II, 160.

303 Eim bösen weibe kan man nicht mehr leid thun als mit schweigen.Lehmann, 873, 93.

304 Eim weib soll man nichts sagen, dem sie können nichts heimlich tragen.Zinkgref, IV, 420.

305 Ein alt böss Weib offt richtet auss, dafür dem Teuffel selber graust.Henisch, 1732, 43; Petri, II, 163.

Böhm.: Co nemůž d'ábel dovesti, to baba vše hledí svésti. – Kam d'ábel nemůze; tam babu pošle. – Kde sám čert nestačí, tam starou babu strčí (nastraží). (Čelakovsky, 309.)

Dän.: Hvor fanden ikke kommer selv, der sander han en qvinde. (Čelakovsky, 309.)

Poln.: Gdzie diabet niemože, tam babę poszle. (Čelakovsky, 309.)

306 Ein alt böss Weib trennet manch ehrlich lieb.Henisch, 804, 68; Petri, II, 163.

307 Ein alt Weib, das nicht widerspricht, ist ein seltenes Gericht.

Lat.: Jussa minus facere plus gestit anuscula vere (nere). (Reuterdahl, 458.)

Schwed.: Kaerlingh skal ae hawa sina thraetto fram. (Reuterdahl, 458.)

[Spaltenumbruch] 308 Ein alt Weib bessern und die Sonne ausblasen sind zwei vergebliche Dinge.

309 Ein alt Weib in der Burg ist stärker als ein Ritter davor.

Poln.: Lepiéj ze krza wyglądać, niźli w kierz. – Lepsza jest baba na zamku, niž rycerz pod zamkiem. (Čelakovsky, 367.)

310 Ein alt Weib macht viel staubes mit tantzen.Petri, II, 165.

311 Ein alt Weib ohne Schelten findet man selten.

Holl.: Een oud wijf zonder schelden vindt men zelden. (Harrebomée, II, 459a.)

312 Ein alt Weib sieht mehr im Wasser als ein Arzt im Gesicht.

313 Ein alt Weib und ein Dudelsack brummen beide bei Nacht und Tag. (Samland.)

314 Ein alt Weib vnd ein newer Pflug ist nirgend besser denn in der erden.Latendorf II, 10; Petri, III, 4.

315 Ein altes geiles Weib ist dem Teufel (Tode) sein Fastnachtsspiel.Sailer, 101; Baumgarten, III, 40.

316 Ein altes Weib aus der Stadt kann ein ganzes Dorf mit Klatsch versorgen.

Böhm.: Přijela bába z mĕsta, přivezla klevet s půl mĕsta. (Čelakovsky, 395.)

317 Ein altes Weib, das tanzt, erregt viel Staub.

Frz.: Vieille qui danse, fait lever force poussiere. (Kritzinger, 714b.)

318 Ein altes Weib ist dreimal schlimmer als der Teufel.

Böhm.: Kde ba ba, tu netřeba čerta. (Čelakovsky, 309.)

319 Ein altes Weib ist ein Wiegenklotz und eine Gefangene des Kindes. (Estn.)

Alte Frauen als natürliche Kinderwärterinnen.

Poln.: Stuło się, miała baba dziecko śmiała się. (Lompa, 31.)

320 Ein altes Weib ist ein schlechter Zeitvertreib.

321 Ein altes Weib ist mit dem Teufel verwandt.

322 Ein altes Weib kann boten und wicken (?); Goldschmiede, die Stempel haben und sticken; Schreiber, die des Fürsten Siegel tragen; Kaufleute, die den Leib nach Gut wagen; Hofleute, die nicht ihre Seele sparen; vor diesen muss man sich wohl verwahren.

323 Ein altes Weib kann sich lange putzen, ehe sie hübsch wird (oder: ehe sie gefällt).

Holl.: Een oud wijf zal lang pronken, eer zij bevallig wordt. (Harrebomée, II, 459a.)

324 Ein altes Weib und ein zerrissenes Hemd sind keine Schande.

325 Ein altes Weib vnd ein junger Geselle seindt zween Märtyrer;Henisch, 1556, 10; Petri, II, 165.

326 Ein altes Weib wird leicht zur Kupplerin.

Holl.: Een oud wijf, die in haren jongen tijd hoer is geweest, wordt eene koppel aarster, of zij verkoopt kaarsen in de kerk. (Harrebomée, II, 459a.)

327 Ein armes Weib mit Verstand ist besser, als ein dummes mit Band.

Holl.: Liever eene verstandige in haar bloote hemd den een doetje in een' fluweelen tabbaard. (Harrebomée, II, 374a.)

328 Ein blindes Weib, ein tauber Mann zeigt eine gute Ehe an.

329 Ein bös Weib ist ein altes Mettenbuch, ein verbrannter Haberbrei, eine gerunzelte Schachtel, eine Runkgunkel, ein alte Haspel, ein alt Staudehack, ein zerbrochen Ofengabel, ein leere Schmolzkübel, ein verrostete Lichtputze.Chaos, 524.

330 Ein bös Weib ist ein bös Kleinod.Schottel, 1131b.

331 Ein bös Weib vnd der Teuffel wil nicht veracht sein.Theatrum Diabolorum, 299a.

332 Ein böses Weib deckt dem Manne den Tisch und spitzt zugleich den Mund (ihn während des Essens zu kränken).

333 Ein böses Weib erspart den Hund.

A. „Durch's Bellen muss mein Hund vor Diebstahl mich bewahren. B. Bleibt nur mein Weib gesund, kann ich den Hund ersparen.“ (Witzfunken, IVb, 216.)

334 Ein böses Weib gleicht dem stürmischen Wetter. (Hebr.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#i"><pb facs="#f0019" n="[7]"/><cb n="13"/>
748, 34; Petri, III, 4; Chaos, 311; Eiselein, 635; Simrock, 11308; Körte, 6533; Lohrengel, I, 183.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Bezug auf die wegen ihrer Plauderhaftigkeit einen Jahrmarkt ausmachenden Frauen vgl. die Bemerkung von <hi rendition="#i">F. Liebrecht im Jahrbuch für röm. und engl. Literatur, IV, 120, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Many women, many words; many geese, many turds (<hi rendition="#i">Masson, 91.</hi>) &#x2013; Three women and a goose make a market. (<hi rendition="#i">Gaal, 1683.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dux femmes font un plaid, trois un grand caquet, quatre un plein marché. &#x2013; On femmes sont enfants, oisons, caquet y est a grand foison. (<hi rendition="#i">Masson, 91.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tre donne e un occa fan un mercato. (<hi rendition="#i">Gaal, 1683; Masson, 91.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lingua loquax odiosa, procax, parit omne molestum. (<hi rendition="#i">Sutor, 474.</hi>) &#x2013; Multum loquaces merito omnes habentur nec mutam prefecto repertam ullam esse hodie dicunt mulierem ullo in seculo. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 264.</hi>) &#x2013; Quando conveniunt ancilla, Sibylla, Camilla, Sermonem faciunt et ab hoc et ab hac et ab illa. (<hi rendition="#i">Eiselein, 635.</hi>) &#x2013; Tres feminae et tres anseres sunt nundinae. &#x2013; Tres mulieres faciunt nundinas. (<hi rendition="#i">Gaal, 1683.</hi>) &#x2013; Vixdum conveniunt Catharina, Johanna, Sibylla, garrire incipiunt et ab hoc, et ab hac et ab illa. (<hi rendition="#i">Masson, 91.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A' hol három aszszony vagyon, ott egész sokadalom vagyom. &#x2013; Egy lúd, ket aszszony, egész vásár. (<hi rendition="#i">Gaal, 1683.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">295 Drei Weiber und drei Gänse machen einen Jahrmarkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XIII, 31; Närrinnen, II; Braun, I, 4953.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei den Kleinrussen machen alte Weiber eine (ländliche) Gemeindeversammlung, da es in solchen in der Regel sehr stürmisch hergeht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dv&#x0115; t&#x0159;i &#x017E;eny d&#x0115;lají jarmark. &#x2013; Kde dv&#x0115; &#x017E;eny, tam sn&#x0115;m, a kde t&#x0159;i, tam sodom. &#x2013; T&#x0159;em &#x017E;enám se je&#x0161;t&#x0115; v&#x0115;dycky klep povedl. &#x2013; T&#x0159;i &#x017E;eny a jedna hu &#x010D;iní jarmark. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: On femmes y a, enfans, oisons, cacquets n'y manquent à grand foison. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 150.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Drier wiwe gherucht maket een jaermerct.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dove fomme e n' oca fan un marca. (<hi rendition="#i">Lermont.</hi>) &#x2013; Dove sono donne id ocche, non vi sono parole poche.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est quasi grande forum vox alta trium mulierum. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 279; Binder II, 991; Gartner, 133.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">296 Drei Wiwere in einem Hûse sint twei to vêle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 110.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nämlich drei Frauen in einem Hauswesen, die es alle leiten wollen. Das Sprichwort scheint zunächst ein Haus im Auge zu haben, in dem die Mutter des Mannes und die Mutter der Frau, also zwei Schwiegermütter anwesend sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">297 Dreier Weiber Gezänk macht einen Jahrmarkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11309; Körte, 6573.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Drey weiber mit jhrem geschrey, die machen einen jarmarckt frey.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gerucht van drie wijven maakt eene kermis. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 459<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">298 E besapenet Wîw öss e Engel em Bett.</hi> (<hi rendition="#i">Stallupönen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">299 E b'soffe Wîb, en g'mein Lîb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">300 E fledig (garstig, hässlich) Wîf es en gau (gute) Hushäm.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">301 Ehe ein Weib besorgt ihren Putz, kann ein ewiger Friede geschlossen und wieder gebrochen werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dum lavantur, comuntur, annus est. &#x2013; Dum moliuntur, dum comuntur, annus est. (<hi rendition="#i">Faselius, 69.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">302 Ehrliche Weiber vnd heilige Mönche sollen nicht allein vber Land reisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 160.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">303 Eim bösen weibe kan man nicht mehr leid thun als mit schweigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 873, 93.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">304 Eim weib soll man nichts sagen, dem sie können nichts heimlich tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 420.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">305 Ein alt böss Weib offt richtet auss, dafür dem Teuffel selber graust.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1732, 43; Petri, II, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Co nem&#x016F;&#x017E; d'ábel dovesti, to baba v&#x0161;e hledí svésti. &#x2013; Kam d'ábel nem&#x016F;ze; tam babu po&#x0161;le. &#x2013; Kde sám &#x010D;ert nesta&#x010D;í, tam starou babu str&#x010D;í (nastra&#x017E;í). (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 309.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvor fanden ikke kommer selv, der sander han en qvinde. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 309.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Gdzie diabet niemo&#x017E;e, tam bab&#x0119; poszle. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 309.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">306 Ein alt böss Weib trennet manch ehrlich lieb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 804, 68; Petri, II, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">307 Ein alt Weib, das nicht widerspricht, ist ein seltenes Gericht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Jussa minus facere plus gestit anuscula vere (nere). (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 458.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Kaerlingh skal ae hawa sina thraetto fram. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 458.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="14"/>
308 Ein alt Weib bessern und die Sonne ausblasen sind zwei vergebliche Dinge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">309 Ein alt Weib in der Burg ist stärker als ein Ritter davor.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Lepiéj ze krza wygl&#x0105;da&#x0107;, ni&#x017A;li w kierz. &#x2013; Lepsza jest baba na zamku, ni&#x017E; rycerz pod zamkiem. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 367.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">310 Ein alt Weib macht viel staubes mit tantzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">311 Ein alt Weib ohne Schelten findet man selten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een oud wijf zonder schelden vindt men zelden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 459<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">312 Ein alt Weib sieht mehr im Wasser als ein Arzt im Gesicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">313 Ein alt Weib und ein Dudelsack brummen beide bei Nacht und Tag.</hi> (<hi rendition="#i">Samland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">314 Ein alt Weib vnd ein newer Pflug ist nirgend besser denn in der erden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Latendorf II, 10; Petri, III, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">315 Ein altes geiles Weib ist dem Teufel (Tode) sein Fastnachtsspiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 101; Baumgarten, III, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">316 Ein altes Weib aus der Stadt kann ein ganzes Dorf mit Klatsch versorgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: P&#x0159;ijela bába z m&#x0115;sta, p&#x0159;ivezla klevet s p&#x016F;l m&#x0115;sta. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">317 Ein altes Weib, das tanzt, erregt viel Staub.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Vieille qui danse, fait lever force poussiere. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 714<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">318 Ein altes Weib ist dreimal schlimmer als der Teufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kde ba ba, tu net&#x0159;eba &#x010D;erta. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 309.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">319 Ein altes Weib ist ein Wiegenklotz und eine Gefangene des Kindes.</hi> (<hi rendition="#i">Estn.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Alte Frauen als natürliche Kinderwärterinnen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Stu&#x0142;o si&#x0119;, mia&#x0142;a baba dziecko &#x015B;mia&#x0142;a si&#x0119;. (<hi rendition="#i">Lompa, 31.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">320 Ein altes Weib ist ein schlechter Zeitvertreib.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">321 Ein altes Weib ist mit dem Teufel verwandt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">322 Ein altes Weib kann boten und wicken (?); Goldschmiede, die Stempel haben und sticken; Schreiber, die des Fürsten Siegel tragen; Kaufleute, die den Leib nach Gut wagen; Hofleute, die nicht ihre Seele sparen; vor diesen muss man sich wohl verwahren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">323 Ein altes Weib kann sich lange putzen, ehe sie hübsch wird (oder: ehe sie gefällt).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een oud wijf zal lang pronken, eer zij bevallig wordt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 459<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">324 Ein altes Weib und ein zerrissenes Hemd sind keine Schande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">325 Ein altes Weib vnd ein junger Geselle seindt zween Märtyrer;</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1556, 10; Petri, II, 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">326 Ein altes Weib wird leicht zur Kupplerin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een oud wijf, die in haren jongen tijd hoer is geweest, wordt eene koppel aarster, of zij verkoopt kaarsen in de kerk. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 459<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">327 Ein armes Weib mit Verstand ist besser, als ein dummes mit Band.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Liever eene verstandige in haar bloote hemd den een doetje in een' fluweelen tabbaard. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 374<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">328 Ein blindes Weib, ein tauber Mann zeigt eine gute Ehe an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">329 Ein bös Weib ist ein altes Mettenbuch, ein verbrannter Haberbrei, eine gerunzelte Schachtel, eine Runkgunkel, ein alte Haspel, ein alt Staudehack, ein zerbrochen Ofengabel, ein leere Schmolzkübel, ein verrostete Lichtputze.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 524.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">330 Ein bös Weib ist ein bös Kleinod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1131<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">331 Ein bös Weib vnd der Teuffel wil nicht veracht sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum, 299<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">332 Ein böses Weib deckt dem Manne den Tisch und spitzt zugleich den Mund (ihn während des Essens zu kränken).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">333 Ein böses Weib erspart den Hund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">A. &#x201E;Durch's Bellen muss mein Hund vor Diebstahl mich bewahren. B. Bleibt nur mein Weib gesund, kann ich den Hund ersparen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Witzfunken, IV<hi rendition="#sup">b</hi>, 216.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">334 Ein böses Weib gleicht dem stürmischen Wetter.</hi> (<hi rendition="#i">Hebr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[7]/0019] 748, 34; Petri, III, 4; Chaos, 311; Eiselein, 635; Simrock, 11308; Körte, 6533; Lohrengel, I, 183. In Bezug auf die wegen ihrer Plauderhaftigkeit einen Jahrmarkt ausmachenden Frauen vgl. die Bemerkung von F. Liebrecht im Jahrbuch für röm. und engl. Literatur, IV, 120, 4. Engl.: Many women, many words; many geese, many turds (Masson, 91.) – Three women and a goose make a market. (Gaal, 1683.) Frz.: Dux femmes font un plaid, trois un grand caquet, quatre un plein marché. – On femmes sont enfants, oisons, caquet y est a grand foison. (Masson, 91.) It.: Tre donne e un occa fan un mercato. (Gaal, 1683; Masson, 91.) Lat.: Lingua loquax odiosa, procax, parit omne molestum. (Sutor, 474.) – Multum loquaces merito omnes habentur nec mutam prefecto repertam ullam esse hodie dicunt mulierem ullo in seculo. (Philippi, I, 264.) – Quando conveniunt ancilla, Sibylla, Camilla, Sermonem faciunt et ab hoc et ab hac et ab illa. (Eiselein, 635.) – Tres feminae et tres anseres sunt nundinae. – Tres mulieres faciunt nundinas. (Gaal, 1683.) – Vixdum conveniunt Catharina, Johanna, Sibylla, garrire incipiunt et ab hoc, et ab hac et ab illa. (Masson, 91.) Ung.: A' hol három aszszony vagyon, ott egész sokadalom vagyom. – Egy lúd, ket aszszony, egész vásár. (Gaal, 1683.) 295 Drei Weiber und drei Gänse machen einen Jahrmarkt. – Winckler, XIII, 31; Närrinnen, II; Braun, I, 4953. Bei den Kleinrussen machen alte Weiber eine (ländliche) Gemeindeversammlung, da es in solchen in der Regel sehr stürmisch hergeht. Böhm.: Dvĕ tři ženy dĕlají jarmark. – Kde dvĕ ženy, tam snĕm, a kde tři, tam sodom. – Třem ženám se ještĕ vĕdycky klep povedl. – Tři ženy a jedna hu činí jarmark. (Čelakovsky, 395.) Frz.: On femmes y a, enfans, oisons, cacquets n'y manquent à grand foison. (Leroux, I, 150.) Holl.: Drier wiwe gherucht maket een jaermerct. It.: Dove fomme e n' oca fan un marca. (Lermont.) – Dove sono donne id ocche, non vi sono parole poche. Lat.: Est quasi grande forum vox alta trium mulierum. (Fallersleben, 279; Binder II, 991; Gartner, 133.) 296 Drei Wiwere in einem Hûse sint twei to vêle. – Schambach, II, 110. Nämlich drei Frauen in einem Hauswesen, die es alle leiten wollen. Das Sprichwort scheint zunächst ein Haus im Auge zu haben, in dem die Mutter des Mannes und die Mutter der Frau, also zwei Schwiegermütter anwesend sind. 297 Dreier Weiber Gezänk macht einen Jahrmarkt. – Simrock, 11309; Körte, 6573. „Drey weiber mit jhrem geschrey, die machen einen jarmarckt frey.“ Holl.: Gerucht van drie wijven maakt eene kermis. (Harrebomée, II, 459b.) 298 E besapenet Wîw öss e Engel em Bett. (Stallupönen.) 299 E b'soffe Wîb, en g'mein Lîb. – Sutermeister, 114. 300 E fledig (garstig, hässlich) Wîf es en gau (gute) Hushäm. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 50. 301 Ehe ein Weib besorgt ihren Putz, kann ein ewiger Friede geschlossen und wieder gebrochen werden. Lat.: Dum lavantur, comuntur, annus est. – Dum moliuntur, dum comuntur, annus est. (Faselius, 69.) 302 Ehrliche Weiber vnd heilige Mönche sollen nicht allein vber Land reisen. – Petri, II, 160. 303 Eim bösen weibe kan man nicht mehr leid thun als mit schweigen. – Lehmann, 873, 93. 304 Eim weib soll man nichts sagen, dem sie können nichts heimlich tragen. – Zinkgref, IV, 420. 305 Ein alt böss Weib offt richtet auss, dafür dem Teuffel selber graust. – Henisch, 1732, 43; Petri, II, 163. Böhm.: Co nemůž d'ábel dovesti, to baba vše hledí svésti. – Kam d'ábel nemůze; tam babu pošle. – Kde sám čert nestačí, tam starou babu strčí (nastraží). (Čelakovsky, 309.) Dän.: Hvor fanden ikke kommer selv, der sander han en qvinde. (Čelakovsky, 309.) Poln.: Gdzie diabet niemože, tam babę poszle. (Čelakovsky, 309.) 306 Ein alt böss Weib trennet manch ehrlich lieb. – Henisch, 804, 68; Petri, II, 163. 307 Ein alt Weib, das nicht widerspricht, ist ein seltenes Gericht. Lat.: Jussa minus facere plus gestit anuscula vere (nere). (Reuterdahl, 458.) Schwed.: Kaerlingh skal ae hawa sina thraetto fram. (Reuterdahl, 458.) 308 Ein alt Weib bessern und die Sonne ausblasen sind zwei vergebliche Dinge. 309 Ein alt Weib in der Burg ist stärker als ein Ritter davor. Poln.: Lepiéj ze krza wyglądać, niźli w kierz. – Lepsza jest baba na zamku, niž rycerz pod zamkiem. (Čelakovsky, 367.) 310 Ein alt Weib macht viel staubes mit tantzen. – Petri, II, 165. 311 Ein alt Weib ohne Schelten findet man selten. Holl.: Een oud wijf zonder schelden vindt men zelden. (Harrebomée, II, 459a.) 312 Ein alt Weib sieht mehr im Wasser als ein Arzt im Gesicht. 313 Ein alt Weib und ein Dudelsack brummen beide bei Nacht und Tag. (Samland.) 314 Ein alt Weib vnd ein newer Pflug ist nirgend besser denn in der erden. – Latendorf II, 10; Petri, III, 4. 315 Ein altes geiles Weib ist dem Teufel (Tode) sein Fastnachtsspiel. – Sailer, 101; Baumgarten, III, 40. 316 Ein altes Weib aus der Stadt kann ein ganzes Dorf mit Klatsch versorgen. Böhm.: Přijela bába z mĕsta, přivezla klevet s půl mĕsta. (Čelakovsky, 395.) 317 Ein altes Weib, das tanzt, erregt viel Staub. Frz.: Vieille qui danse, fait lever force poussiere. (Kritzinger, 714b.) 318 Ein altes Weib ist dreimal schlimmer als der Teufel. Böhm.: Kde ba ba, tu netřeba čerta. (Čelakovsky, 309.) 319 Ein altes Weib ist ein Wiegenklotz und eine Gefangene des Kindes. (Estn.) Alte Frauen als natürliche Kinderwärterinnen. Poln.: Stuło się, miała baba dziecko śmiała się. (Lompa, 31.) 320 Ein altes Weib ist ein schlechter Zeitvertreib. 321 Ein altes Weib ist mit dem Teufel verwandt. 322 Ein altes Weib kann boten und wicken (?); Goldschmiede, die Stempel haben und sticken; Schreiber, die des Fürsten Siegel tragen; Kaufleute, die den Leib nach Gut wagen; Hofleute, die nicht ihre Seele sparen; vor diesen muss man sich wohl verwahren. 323 Ein altes Weib kann sich lange putzen, ehe sie hübsch wird (oder: ehe sie gefällt). Holl.: Een oud wijf zal lang pronken, eer zij bevallig wordt. (Harrebomée, II, 459a.) 324 Ein altes Weib und ein zerrissenes Hemd sind keine Schande. 325 Ein altes Weib vnd ein junger Geselle seindt zween Märtyrer; – Henisch, 1556, 10; Petri, II, 165. 326 Ein altes Weib wird leicht zur Kupplerin. Holl.: Een oud wijf, die in haren jongen tijd hoer is geweest, wordt eene koppel aarster, of zij verkoopt kaarsen in de kerk. (Harrebomée, II, 459a.) 327 Ein armes Weib mit Verstand ist besser, als ein dummes mit Band. Holl.: Liever eene verstandige in haar bloote hemd den een doetje in een' fluweelen tabbaard. (Harrebomée, II, 374a.) 328 Ein blindes Weib, ein tauber Mann zeigt eine gute Ehe an. 329 Ein bös Weib ist ein altes Mettenbuch, ein verbrannter Haberbrei, eine gerunzelte Schachtel, eine Runkgunkel, ein alte Haspel, ein alt Staudehack, ein zerbrochen Ofengabel, ein leere Schmolzkübel, ein verrostete Lichtputze. – Chaos, 524. 330 Ein bös Weib ist ein bös Kleinod. – Schottel, 1131b. 331 Ein bös Weib vnd der Teuffel wil nicht veracht sein. – Theatrum Diabolorum, 299a. 332 Ein böses Weib deckt dem Manne den Tisch und spitzt zugleich den Mund (ihn während des Essens zu kränken). 333 Ein böses Weib erspart den Hund. A. „Durch's Bellen muss mein Hund vor Diebstahl mich bewahren. B. Bleibt nur mein Weib gesund, kann ich den Hund ersparen.“ (Witzfunken, IVb, 216.) 334 Ein böses Weib gleicht dem stürmischen Wetter. (Hebr.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/19
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/19>, abgerufen am 03.12.2024.