Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 44 Wat de Wolken an 'n Häven maken, Unwerer, dat maken de Minschen up de Ihr. - Günther, II, 201, 50. Die Wolken machen am Himmel Ungewitter, die Menschen auf der Erde. 45 Wat de Wolken dor bawen an 'n Häven sünd, quacklich, dat sünd de Minschen hier unner up de Ihr. (Mecklenburg.) - Günther, II, 201, 50. Was die Wolken dort oben am Himmel sind, unstät, das sind die Menschen hier unten auf der Erde. 46 Weisse Wolken befeuchten die Erde nicht. 47 Weisse Wolken führt der Wind auch. 48 Wen jede Wolke schreckt, der wird nicht weit reisen. It.: Chi guarda ad ogni nuvolo non fa mai viaggio. (Pazzaglia, 406, 5.) 49 Wenn auch Wolken schweben, so regnet es darum nicht gleich (stets). 50 Wenn die Wolcken voll sind, so geben sie Regen auff Erden. - Petri, II, 647. 51 Wenn die Wolken regnen, so senken sie sich. 52 Wenn die Wolken über sein, folget klarer Sonnenschein. (S. Regen 70.) 53 Wenn es aus den Wolken des Himmels platzregnet, kann man auch den Donner Gottes sehen. - Altmann V, 85. 54 Wenn schwarze Wolken am Himmel sich zeigen, dann steht man allein. In trüben Tagen verlassen uns die Freunde. Holl.: Vertoont de donkere wolk zich, dan zit ge alleen. (Harrebomee, II, 478b.) 55 Wer auf jede Wolke Acht hat, versteht sich wohl aufs Wetter. - Chaos 677. 56 Wer auff die wolcken sihet, der erndt nicht. - Henisch, 926, 59; Petri, II, 684. 57 Wer in jede Wolke schaut, den kann leicht ein Blitzstrahl treffen. Engl.: He that pryeth into every cloud, may be stricken with a thunder-bolt. (Bohn II, 126.) 58 Wer in Wolken auf hohen Bergen ist, der kann doch nicht sehen, dass er in Wolken ist. 59 Wer jede Wolke fürchtet, taugt zu einem Bauer nicht. Aehnlich sagen die Neger in Surinam: Wer stets auf die Schwärze der Regenwolken sieht, wird nie ausgehen. (Wullschlägel.) Dän.: Den som frygter for hverskye, kommer seent til sin höst. (Prov. dan., 205.) 60 Wolken am Martinitag, der Winter unbeständig werden mag. - Prager Kalender 1877. 61 Wolken und Winde haben gelogen. - Eiselein, 648. *62 Auf den Wolken reiten. Von Hochfahrenden. *63 Ehe die Wolken erschienen, überfiel mich der Regen. - Burckhardt, 529. Von unerwartet eintretenden Ereignissen. *64 Eine wolcken über die Sonnen ziehen. - Eyering, 295b; Fabricius, 58; Körte, 6961. Zur Unzeit eine fröhliche Gesellschaft oder einen Freund betrübt machen. Lat.: Serenitati nubem inducere. (Fabricius, 58.) *65 Eine Wolke ohne Wasser. - Fabricius, 81. *66 Eine Wolke von Zeugnissen anführen. - Gottsched, Beiträge, 13, 84. *67 Er ist, wie aus den Wolken gefallen. - Klix, 124; Lohrengel, II, 38; Bohemia, 1874, Nr. 109; Frischbier, II, 2953. Bestürzt, verwundert. Holl.: Hij komt uit de wolken vallen. (Harrebomee, II, 478b.) *68 Er will die Wolke (am Himmel) mit einem Theelöffel abschäumen. *69 Er wird müssen Wolken schieben. Strafe für Hagestolze in Tirol. (S. Steinbock.) *70 Es sind Wolken ohne regen. - Henisch, 654, 2. *71 Etwas bis in die Wolken erheben. *72 Wei de treiba Wulka zihn. - Schlesische Provinzialblätter, 1871, S. 395. Wie die trüben Wolken daherziehen. Um träge Leute zu schildern. [Spaltenumbruch] *73 Wolke und Wind ohne Regen. - Egenolff, 25, 14; Schulze, 89. Wo viel geredet und wenig gehalten wird. *74 Wolken schlagen. Von denen, die stets Zeter schreien, dass keine Tugend und kein guter Mensch mehr auf Erden sei, oder im allgemeinen ihre Kraft völlig nutzlos verwenden, wie jemand, der Nebel schlägt oder Wolken krämpelt. Lat.: Nebulos diverberare. (Erasm., 390; Philippi, II, 8.) *75 Wolken und Wind, aber kein Regen. Wort und keine Thaten, viel Geschrei und keine Wolle. Lat.: Nubes et ventus, sed pluvia nulla. (Bovill, I, 113.) Wolken. Wenn es sich wolket, so will es regnen. Wolkenkukuksheim. * In Wolkenkukuksheim. So nennt der griechische Dichter Aristophanes in seinem Lustspiel Die Vögel eine von diesen in der Luft gebaute Stadt, deren Namen in dem Sinne von Phantasiegebilde oft sprichwörtlich gebraucht wird. (Büchmann, 93.) Wolkenschieber. *1 De Wolkeschuwersch kamn. - Frischbier, II, 2954. Nach Frischbier Spottname für die Musketiere. Ursprünglich hat man mit dem Worte Wolkenschieber einen hohen runden Hut bezeichnet, während ein kleiner niedriger Damenhut Wolkenwender genannt wurde. *2 Er ist ein Wolkenschieber. - Frischbier, 4112. Wolkenschmecker. * Er ist en Wulkeschmöcker. - Sutermeister, 68. Ein hochmüthiger, eingebildeter Mensch. (S. Platz 22.) Wolkig. Wann es lang wölkig am himmel ist, so scheint doch zuletzt die sonn. - Franck, II, 104a. Wölklein. 1 Nach einem trüben Wölklein kompt ein Sonnenschein. - Petri, II, 480. 2 Wer jedes Wölklein fürchtet, kommt nie aus dem Hause. - Winckler, XII, 60. Frz.: Qui prend garde a chaque nuage, ne fait jamais voyage. (Gaal, 615.) It.: Chi guarda ad ogni nuvola, non fa mai viaggio. (Gaal, 615.) Wollblumen. Vor den Wollblumen sollte sich jedes Weib verneigen. - Eiselein, 649. Wolle. 1 Aus grober Wolle wird nie ein feines Tuch. - Nordböhmisches Volksblatt, 1876, Nr. 37, S. 6. 2 Besser die Wolle geben (verlieren), als das Schaf. - Winckler, VII, 67; Frischbier, II, 2955. Dän.: Bedre at give ulden end faaret. (Prov. dan., 139.) Engl.: Better give the wool than the sheep. (Bohn II, 23.) Holl.: Het is beter, de wol te geven dan het shaap. (Harrebomee, II, 476a.) It.: E meglio dar la lana che la pecora. (Pazzaglia, 188, 1; Bohn II, 23.) 3 Böse Woll läst sich nicht ferben. - Lehmann, 98, 27. Der Böse ist schwer zu bessern. 4 Der Wolle wegen schiert man die Schafe. Holl.: Om de wol scheert men de schapen. (Harrebomee, II, 476b.) 5 Die Wolle liegt sich zu Mist, Flachs liegt sich zu Seide. - Schottel, 1118b. 6 Die Wolle nehmen sammt der Haut, ist keiner Obrigkeit erlaubt. 7 Drei Zoll Wolle, drei Zoll Speck und zuletzt - doch ein Dreck. (Ostpr.) Von fetten Mädchen. 8 Eigene Wolle wärmt am besten. - Sprichwörtergarten, 125. 9 Gestohlene Wolle wärmt nicht lange. - Parömiakon, 1560. 10 Gute Wolle, gut Tuch. 11 Harte Wolle gibt kein feines Tuch. - Altmann VI, 458. 12 Je schwärzer die Wolle, je dunkler das Kleid; je jünger an Jahren, je reiner die Maid. 13 Mancher geht nach Wolle aus und kommt geschoren selbst nach Haus. - Eiselein, 649; Lohrengel, I, 488; Simrock, 11822; Körte, 4047; Körte2, 6963; Braun, I, 2509; Sailer, 52; Frischbier, II, 2956. Ueberschrift eines Gedichts von C. H. von Nicolay. Die Osmanen sagen ohne Bild: Wer zu betrügen glaubt, [Spaltenumbruch] 44 Wat de Wolken an 'n Häven maken, Unwerer, dat maken de Minschen up de Ihr. – Günther, II, 201, 50. 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44 Wat de Wolken an 'n Häven maken, Unwerer, dat maken de Minschen up de Ihr. – Günther, II, 201, 50.
Die Wolken machen am Himmel Ungewitter, die Menschen auf der Erde.
45 Wat de Wolken dor bawen an 'n Häven sünd, quacklich, dat sünd de Minschen hier unner up de Ihr. (Mecklenburg.) – Günther, II, 201, 50.
Was die Wolken dort oben am Himmel sind, unstät, das sind die Menschen hier unten auf der Erde.
46 Weisse Wolken befeuchten die Erde nicht.
47 Weisse Wolken führt der Wind auch.
48 Wen jede Wolke schreckt, der wird nicht weit reisen.
It.: Chi guarda ad ogni nuvolo non fa mai viaggio. (Pazzaglia, 406, 5.)
49 Wenn auch Wolken schweben, so regnet es darum nicht gleich (stets).
50 Wenn die Wolcken voll sind, so geben sie Regen auff Erden. – Petri, II, 647.
51 Wenn die Wolken regnen, so senken sie sich.
52 Wenn die Wolken über sein, folget klarer Sonnenschein. (S. Regen 70.)
53 Wenn es aus den Wolken des Himmels platzregnet, kann man auch den Donner Gottes sehen. – Altmann V, 85.
54 Wenn schwarze Wolken am Himmel sich zeigen, dann steht man allein.
In trüben Tagen verlassen uns die Freunde.
Holl.: Vertoont de donkere wolk zich, dan zit ge alleen. (Harrebomée, II, 478b.)
55 Wer auf jede Wolke Acht hat, versteht sich wohl aufs Wetter. – Chaos 677.
56 Wer auff die wolcken sihet, der erndt nicht. – Henisch, 926, 59; Petri, II, 684.
57 Wer in jede Wolke schaut, den kann leicht ein Blitzstrahl treffen.
Engl.: He that pryeth into every cloud, may be stricken with a thunder-bolt. (Bohn II, 126.)
58 Wer in Wolken auf hohen Bergen ist, der kann doch nicht sehen, dass er in Wolken ist.
59 Wer jede Wolke fürchtet, taugt zu einem Bauer nicht.
Aehnlich sagen die Neger in Surinam: Wer stets auf die Schwärze der Regenwolken sieht, wird nie ausgehen. (Wullschlägel.)
Dän.: Den som frygter for hverskye, kommer seent til sin høst. (Prov. dan., 205.)
60 Wolken am Martinitag, der Winter unbeständig werden mag. – Prager Kalender 1877.
61 Wolken und Winde haben gelogen. – Eiselein, 648.
*62 Auf den Wolken reiten.
Von Hochfahrenden.
*63 Ehe die Wolken erschienen, überfiel mich der Regen. – Burckhardt, 529.
Von unerwartet eintretenden Ereignissen.
*64 Eine wolcken über die Sonnen ziehen. – Eyering, 295b; Fabricius, 58; Körte, 6961.
Zur Unzeit eine fröhliche Gesellschaft oder einen Freund betrübt machen.
Lat.: Serenitati nubem inducere. (Fabricius, 58.)
*65 Eine Wolke ohne Wasser. – Fabricius, 81.
*66 Eine Wolke von Zeugnissen anführen. – Gottsched, Beiträge, 13, 84.
*67 Er ist, wie aus den Wolken gefallen. – Klix, 124; Lohrengel, II, 38; Bohemia, 1874, Nr. 109; Frischbier, II, 2953.
Bestürzt, verwundert.
Holl.: Hij komt uit de wolken vallen. (Harrebomée, II, 478b.)
*68 Er will die Wolke (am Himmel) mit einem Theelöffel abschäumen.
*69 Er wird müssen Wolken schieben.
Strafe für Hagestolze in Tirol. (S. Steinbock.)
*70 Es sind Wolken ohne regen. – Henisch, 654, 2.
*71 Etwas bis in die Wolken erheben.
*72 Wî de trîba Wulka zihn. – Schlesische Provinzialblätter, 1871, S. 395.
Wie die trüben Wolken daherziehen. Um träge Leute zu schildern.
*73 Wolke und Wind ohne Regen. – Egenolff, 25, 14; Schulze, 89.
Wo viel geredet und wenig gehalten wird.
*74 Wolken schlagen.
Von denen, die stets Zeter schreien, dass keine Tugend und kein guter Mensch mehr auf Erden sei, oder im allgemeinen ihre Kraft völlig nutzlos verwenden, wie jemand, der Nebel schlägt oder Wolken krämpelt.
Lat.: Nebulos diverberare. (Erasm., 390; Philippi, II, 8.)
*75 Wolken und Wind, aber kein Regen.
Wort und keine Thaten, viel Geschrei und keine Wolle.
Lat.: Nubes et ventus, sed pluvia nulla. (Bovill, I, 113.)
Wolken.
Wenn es sich wolket, so will es regnen.
Wolkenkukuksheim.
* In Wolkenkukuksheim.
So nennt der griechische Dichter Aristophanes in seinem Lustspiel Die Vögel eine von diesen in der Luft gebaute Stadt, deren Namen in dem Sinne von Phantasiegebilde oft sprichwörtlich gebraucht wird. (Büchmann, 93.)
Wolkenschieber.
*1 De Wolkeschuwersch kamn. – Frischbier, II, 2954.
Nach Frischbier Spottname für die Musketiere. Ursprünglich hat man mit dem Worte Wolkenschieber einen hohen runden Hut bezeichnet, während ein kleiner niedriger Damenhut Wolkenwender genannt wurde.
*2 Er ist ein Wolkenschieber. – Frischbier, 4112.
Wolkenschmecker.
* Er ist en Wulkeschmöcker. – Sutermeister, 68.
Ein hochmüthiger, eingebildeter Mensch. (S. Platz 22.)
Wolkig.
Wann es lang wölkig am himmel ist, so scheint doch zuletzt die sonn. – Franck, II, 104a.
Wölklein.
1 Nach einem trüben Wölklein kompt ein Sonnenschein. – Petri, II, 480.
2 Wer jedes Wölklein fürchtet, kommt nie aus dem Hause. – Winckler, XII, 60.
Frz.: Qui prend garde à chaque nuage, ne fait jamais voyage. (Gaal, 615.)
It.: Chi guarda ad ogni nuvola, non fa mai viaggio. (Gaal, 615.)
Wollblumen.
Vor den Wollblumen sollte sich jedes Weib verneigen. – Eiselein, 649.
Wolle.
1 Aus grober Wolle wird nie ein feines Tuch. – Nordböhmisches Volksblatt, 1876, Nr. 37, S. 6.
2 Besser die Wolle geben (verlieren), als das Schaf. – Winckler, VII, 67; Frischbier, II, 2955.
Dän.: Bedre at give ulden end faaret. (Prov. dan., 139.)
Engl.: Better give the wool than the sheep. (Bohn II, 23.)
Holl.: Het is beter, de wol te geven dan het shaap. (Harrebomée, II, 476a.)
It.: E meglio dar la lana che la pecora. (Pazzaglia, 188, 1; Bohn II, 23.)
3 Böse Woll läst sich nicht ferben. – Lehmann, 98, 27.
Der Böse ist schwer zu bessern.
4 Der Wolle wegen schiert man die Schafe.
Holl.: Om de wol scheert men de schapen. (Harrebomée, II, 476b.)
5 Die Wolle liegt sich zu Mist, Flachs liegt sich zu Seide. – Schottel, 1118b.
6 Die Wolle nehmen sammt der Haut, ist keiner Obrigkeit erlaubt.
7 Drei Zoll Wolle, drei Zoll Speck und zuletzt – doch ein Dreck. (Ostpr.)
Von fetten Mädchen.
8 Eigene Wolle wärmt am besten. – Sprichwörtergarten, 125.
9 Gestohlene Wolle wärmt nicht lange. – Parömiakon, 1560.
10 Gute Wolle, gut Tuch.
11 Harte Wolle gibt kein feines Tuch. – Altmann VI, 458.
12 Je schwärzer die Wolle, je dunkler das Kleid; je jünger an Jahren, je reiner die Maid.
13 Mancher geht nach Wolle aus und kommt geschoren selbst nach Haus. – Eiselein, 649; Lohrengel, I, 488; Simrock, 11822; Körte, 4047; Körte2, 6963; Braun, I, 2509; Sailer, 52; Frischbier, II, 2956.
Ueberschrift eines Gedichts von C. H. von Nicolay. Die Osmanen sagen ohne Bild: Wer zu betrügen glaubt,
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