Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 370 Ein böss Weib ist einem Mann Teuffels gnug. - Petri, II, 171. Als in einer berliner Schwurgerichtssitzung (Juli 1870) ein Zeuge gefragt wurde, ob er bereits bestraft sei, antwortete er: "Nein, ausser dass ich die zweite Frau habe." (Bresl. Zeitung, 1870, Nr. 321.) Mhd.: Argiu weip gelonet selten guoten mannen wol. (Neidhart.) (Zingerle, 167.) Schwed.: Trätande qvinna är mansens leda. (Grubb, 822.) 371 Ein böss Weib kent man an der Nasen. - Petri, II, 171. 372 Ein böss Weib kiefet ihrem Mann das Hertz ab. - Petri, II, 171. 373 Ein böss Wort liesse sich gebrauchen, wenn man die Helle, wult stürmen. - Petri, II, 171. 374 Ein böss Weib macht ein betrübtes Hertz vnd ein trawrig Angesicht. - Petri, II, 171. 375 Ein böss Weib nemen zu der Ehe macht vnruhe, ach vnd wehe. - Petri, II, 171. 376 Ein böss weib, so man für böss helt, ist sie gut. - Franck, I, 65b. Lat.: Mulier operte mala, tum demum bona. (Franck, I, 65a.) 377 Ein böss Weib thut selten gut, der Mann löse sie denn auss der Hellen, oder lege jhr fünff finger Kraut vbers Angesicht. - Petri, II, 184; Henisch, 1100, 2. Schwed.: Ond qvinna wil ha god munstychie. (Grubb, 745.) 378 Ein böss weib vnnd der Teuffel können nichts peinlichers leiden, als so man sie veracht. - Lehmann, 873, 93. 379 Ein braves Weib ist aller Ehren werth. Böhm.: Dobre zeny neni ceny. (Celakovsky, 391.) Holl.: Mich wondert daz ich mich v'mete ein reyne wyf ze prisen want niet bessers ist geboren dan ein reyne wyf alleine. (Haupt, I, 234.) It.: Una donna honorata e degna d'ogni honore. (Pazzaglia, 102, 29.) 380 Ein braves Weib ist des Hauses Krone. Poln.: Dobra zona, domu korona. (Lompa, 10.) 381 Ein braves Weib ist des Mannes Ehre. Böhm.: Z dobre zeny muzi cest'. - Zena pocestnejsi, muzi milejzi. (Celakovsky, 391.) 382 Ein braves Weib ist gern daheim. 383 Ein braves Weib ist ihres Mannes Krone. Mhd.: En reine wif an reiner var in ores mannes spegel clar. (Vruwenlof, 23.) 384 Ein braves Weib macht einen braven Mann. Mhd.: Swer guotes weibes minne hat, der schamt sich aller missetat. (Walther.) (Zingerle, 169.) Böhm.: Dobra zena dela dobreho muze. (Celakovsky, 391.) Engl.: A good wife makes a good husband. (Celakovsky, 341.) 385 Ein braves Weib will allzeit Frau im Hause sein. Frz.: Femme veut en toute saison estre dame en sa maison. (Leroux, I, 147.) Span.: La muger honrada la pierna quebrada y en casa. (Cervantes, Don Quixote.) 386 Ein echtes (festes, altes) Weib könnte man auch auf der Mühle nicht zermalmen. (Lit.) 387 Ein ehrbar Weib, ein ehrbar Kleyd. - Theatrum Diabolorum, 428a. 388 Ein ehrlich Weib hütt sich vor gemeinschafft verdächtiger Weiber. - Lehmann, 874, 70. 389 Ein Ehrliches Weib gewint mit jhrer Lieb dem Man sein Hertz ab. - Lehmann, 142, 39. 390 Ein fleissig Weib im Haus ist besser als ein schlankes drauss. Nämlich ein solches, das den schönen Wuchs auf der Strasse bewundern lässt. Böhm.: Nechval zenino tilko, ale chval jeji dilko. (Celakovsky, 392.) 391 Ein fleissig Weib ist ein starcker Zaun vmb das Hauss. - Petri, II, 184. 392 Ein fleissig Weib ist jhres Mans Krone. - Petri, II, 184. 393 Ein fleissiges Weib ist auch ein keusches Weib. It.: Donna laboriosa, sempre virtuosa. 394 Ein freies Weib kann kein eigenes Kind haben. - Graf, 58, 211. In Kleve: Ein vry wyff mach geyn eygen kint heben. (Kamptz, III, 38; Kleve, 81, 4.) Im alten Norden Deutschlands waren die ehelich geborenen Kinder frei, wenn nur eins der Aeltern frey war, es ging immer nach der bessern Hälfte. (S. Kind 67.) Im südlichen [Spaltenumbruch] Deutschland galt dieser Rechtssatz so allgemein nicht, und es war anfänglich nur Rechtens, dass ein freies Weib nie eigen Kind gewinne, wenn auch der Vater eigen sei. 395 Ein from heusslich Weib erhelt den Mann bey gut vnd ehren. - Petri, II, 187. 396 Ein from Weib gibt Gott allein. - Petri, II, 187. 397 Ein from Weib herscht jhren Mann mit gehorsam. - Petri, II, 187; Henisch, 1255, 14; Eyering, II; Franck, I, 66b; Egenolff, 330b; Schottel, 1126b; Sailer, 261; Simrock, 11387; Körte, 6604; Venedey, 80. Dän.: From hustru raader over manden ved lydighed. (Prov. dan., 202.) Lat.: Casta ad virum matrona parendo imperat. (Henisch, 1255, 15; Franck, I, 66b.) 398 Ein from Weib ist der höchste schatz. - Petri, II, 187. Frz.: Femme de bien est un grand bien. (Kritzinger, 306b.) 399 Ein from Weib ist dess Lebens Heyl, man find es aber selten feyl. - Petri, II, 187; Gruter, I, 25; Henisch, 1047, 2; Zinkgref, IV, 357; Latendorf II, 9; Eiselein, 630; Körte, 6602; Körte2, 8208; Venedey, 83. "Ein frommes Weib ist ein Abschnitz vom Himmel, ein Confect auss dem Paradeiss, ein Trutz des feinsten Goldes, ein Engel in Menschengestalt, ein zweifüssiges Kleinod, ein Aussbruch der vier Elemente, eine Festivität des Hauses, ein Protocoll der Wirthschaft, ein Stafeta des Glücks, ein Heyl Alkermes dess Mannes, ein Bruthenn der Freuden, ein Tempel des Friedens, ein Summarium und Inhalt alles Lobes." (Chaos, 523.) Frz.: Femme bonne vaut une couronne, si la femme vaut elle vaut une empire, si est autre au monde n'y a bete pire. It.: Ch' in contra buona moglie ha gran ventura. (Pazzaglia, 229, 2.) Schwed.: From qwinna är dygdenes spijscammar. (Grubb, 217.) 400 Ein from Weib ist die beste Hertz Sterckung. - Petri, II, 187. "Wif is vor alle swere gut, wif gift hogen mot, wif is en soveryene mannes torre un boser synne, wif is en sote anevanc, wif bringet mennich gut gedank, wif is der doget ein vorspan; wif alle vranden bringen kan, wif is en bloende rose, alse de leve sitte lose; wif is en spegel der renicheit, dar alle kuscheit ane steit." (Frawenlof, 89.) 401 Ein from Weib ist ein guter Artzt jhres Ehemannes. - Petri, II, 187. 402 Ein from weib ist jrs mans leib. - Franck, II, 178a; Gruter, I, 25; Petri, II, 187; Eiselein, 632; Simrock, 11305. Dennoch sagt man in Aegypten: Auch ein brav Weib trifft das Unglück der Scheidung. (Burckhardt, 525.) 403 Ein from Weib ist viel Ehren werth. - Petri, II, 787. 404 Ein fromb Weib im Hauss vnnd gute nahrung sind genug zu eines Mannes Hausshaltung. - Lehmann, 365, 15. 405 Ein fromb Weib stirbt eben so wol, als ein Hur, aber vngleich ist jhr haimfart. - Henisch, 1255, 26; Petri, II, 179. 406 Ein fromb weib thut, was jhrem Mann lieb vnnd lässet, was jhme leid ist. - Lehmann, 807, 21. 407 Ein fromm Weib, die in ihres Mannes Weiher fremde Fische lässt setzen. In dieser Fassung nach Eiselein (631) schwer verständlich. Vielleicht fehlt die Verneinung. 408 Ein Fromm Weib gewint mit jhrer lieb dem Mann sein Hertz ab. - Lehmann, 869, 3; Sailer, 261. 409 Ein fromm Weib ist besser als viel Freunde. "All freundtschafft auch weyt übertrifft, ein from Weib das nichts böses stifft." (Froschm., Giib.) 410 Ein fromm Weib ist eine Krone werth. Frz.: Femme bonne vaut une couronne. (Kritzinger, 306b.) 411 Ein fromm Weib soll sich nicht allein vor böser that, sondern auch vor bösem verdacht hüten. - Lehmann, 870, 13. 412 Ein frommes, fröhlich, freundlich weib, freund, die einander gantz seynd gleich, sind stücke von dem Himmelreich. - Zinkgref, IV, 366. 413 Ein frommes Weib bett nur ein Vatterunser vnnd sonst keines mehr. - Lehmann, 875, 84; Simrock, 11389.
[Spaltenumbruch] 370 Ein böss Weib ist einem Mann Teuffels gnug. – Petri, II, 171. Als in einer berliner Schwurgerichtssitzung (Juli 1870) ein Zeuge gefragt wurde, ob er bereits bestraft sei, antwortete er: „Nein, ausser dass ich die zweite Frau habe.“ (Bresl. Zeitung, 1870, Nr. 321.) Mhd.: Argiu wîp gelônet selten guoten mannen wol. (Neidhart.) (Zingerle, 167.) Schwed.: Trätande qvinna är mansens leda. (Grubb, 822.) 371 Ein böss Weib kent man an der Nasen. – Petri, II, 171. 372 Ein böss Weib kiefet ihrem Mann das Hertz ab. – Petri, II, 171. 373 Ein böss Wort liesse sich gebrauchen, wenn man die Helle, wult stürmen. – Petri, II, 171. 374 Ein böss Weib macht ein betrübtes Hertz vnd ein trawrig Angesicht. – Petri, II, 171. 375 Ein böss Weib nemen zu der Ehe macht vnruhe, ach vnd wehe. – Petri, II, 171. 376 Ein böss weib, so man für böss helt, ist sie gut. – Franck, I, 65b. Lat.: Mulier operte mala, tum demum bona. 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370 Ein böss Weib ist einem Mann Teuffels gnug. – Petri, II, 171.
Als in einer berliner Schwurgerichtssitzung (Juli 1870) ein Zeuge gefragt wurde, ob er bereits bestraft sei, antwortete er: „Nein, ausser dass ich die zweite Frau habe.“ (Bresl. Zeitung, 1870, Nr. 321.)
Mhd.: Argiu wîp gelônet selten guoten mannen wol. (Neidhart.) (Zingerle, 167.)
Schwed.: Trätande qvinna är mansens leda. (Grubb, 822.)
371 Ein böss Weib kent man an der Nasen. – Petri, II, 171.
372 Ein böss Weib kiefet ihrem Mann das Hertz ab. – Petri, II, 171.
373 Ein böss Wort liesse sich gebrauchen, wenn man die Helle, wult stürmen. – Petri, II, 171.
374 Ein böss Weib macht ein betrübtes Hertz vnd ein trawrig Angesicht. – Petri, II, 171.
375 Ein böss Weib nemen zu der Ehe macht vnruhe, ach vnd wehe. – Petri, II, 171.
376 Ein böss weib, so man für böss helt, ist sie gut. – Franck, I, 65b.
Lat.: Mulier operte mala, tum demum bona. (Franck, I, 65a.)
377 Ein böss Weib thut selten gut, der Mann löse sie denn auss der Hellen, oder lege jhr fünff finger Kraut vbers Angesicht. – Petri, II, 184; Henisch, 1100, 2.
Schwed.: Ond qvinna wil ha god munstychie. (Grubb, 745.)
378 Ein böss weib vnnd der Teuffel können nichts peinlichers leiden, als so man sie veracht. – Lehmann, 873, 93.
379 Ein braves Weib ist aller Ehren werth.
Böhm.: Dobré ženy není ceny. (Čelakovsky, 391.)
Holl.: Mich wondert daz ich mich v'mete ein reyne wyf ze prisen want niet bessers ist geboren dan ein reyne wyf alleine. (Haupt, I, 234.)
It.: Una donna honorata è degna d'ogni honore. (Pazzaglia, 102, 29.)
380 Ein braves Weib ist des Hauses Krone.
Poln.: Dobra żona, domu korona. (Lompa, 10.)
381 Ein braves Weib ist des Mannes Ehre.
Böhm.: Z dobrê ženy muži čest'. – Žena počestnĕjší, muži milejží. (Čelakovsky, 391.)
382 Ein braves Weib ist gern daheim.
383 Ein braves Weib ist ihres Mannes Krone.
Mhd.: En reine wif an reiner var in ores mannes spegel clar. (Vruwenlof, 23.)
384 Ein braves Weib macht einen braven Mann.
Mhd.: Swer guotes wîbes minne hât, der schamt sich aller missetat. (Walther.) (Zingerle, 169.)
Böhm.: Dobrá žena dĕlá dobrého muže. (Čelakovsky, 391.)
Engl.: A good wife makes a good husband. (Čelakovsky, 341.)
385 Ein braves Weib will allzeit Frau im Hause sein.
Frz.: Femme veut en toute saison estre dame en sa maison. (Leroux, I, 147.)
Span.: La muger honrada la pierna quebrada y en casa. (Cervantes, Don Quixote.)
386 Ein echtes (festes, altes) Weib könnte man auch auf der Mühle nicht zermalmen. (Lit.)
387 Ein ehrbar Weib, ein ehrbar Kleyd. – Theatrum Diabolorum, 428a.
388 Ein ehrlich Weib hütt sich vor gemeinschafft verdächtiger Weiber. – Lehmann, 874, 70.
389 Ein Ehrliches Weib gewint mit jhrer Lieb dem Man sein Hertz ab. – Lehmann, 142, 39.
390 Ein fleissig Weib im Haus ist besser als ein schlankes drauss.
Nämlich ein solches, das den schönen Wuchs auf der Strasse bewundern lässt.
Böhm.: Nechval ženino tilko, ale chval její dílko. (Čelakovsky, 392.)
391 Ein fleissig Weib ist ein starcker Zaun vmb das Hauss. – Petri, II, 184.
392 Ein fleissig Weib ist jhres Mans Krone. – Petri, II, 184.
393 Ein fleissiges Weib ist auch ein keusches Weib.
It.: Donna laboriosa, sempre virtuosa.
394 Ein freies Weib kann kein eigenes Kind haben. – Graf, 58, 211.
In Kleve: Ein vry wyff mach geyn eygen kint heben. (Kamptz, III, 38; Kleve, 81, 4.) Im alten Norden Deutschlands waren die ehelich geborenen Kinder frei, wenn nur eins der Aeltern frey war, es ging immer nach der bessern Hälfte. (S. Kind 67.) Im südlichen
Deutschland galt dieser Rechtssatz so allgemein nicht, und es war anfänglich nur Rechtens, dass ein freies Weib nie eigen Kind gewinne, wenn auch der Vater eigen sei.
395 Ein from heusslich Weib erhelt den Mann bey gut vnd ehren. – Petri, II, 187.
396 Ein from Weib gibt Gott allein. – Petri, II, 187.
397 Ein from Weib herscht jhren Mann mit gehorsam. – Petri, II, 187; Henisch, 1255, 14; Eyering, II; Franck, I, 66b; Egenolff, 330b; Schottel, 1126b; Sailer, 261; Simrock, 11387; Körte, 6604; Venedey, 80.
Dän.: From hustru raader over manden ved lydighed. (Prov. dan., 202.)
Lat.: Casta ad virum matrona parendo imperat. (Henisch, 1255, 15; Franck, I, 66b.)
398 Ein from Weib ist der höchste schatz. – Petri, II, 187.
Frz.: Femme de bien est un grand bien. (Kritzinger, 306b.)
399 Ein from Weib ist dess Lebens Heyl, man find es aber selten feyl. – Petri, II, 187; Gruter, I, 25; Henisch, 1047, 2; Zinkgref, IV, 357; Latendorf II, 9; Eiselein, 630; Körte, 6602; Körte2, 8208; Venedey, 83.
„Ein frommes Weib ist ein Abschnitz vom Himmel, ein Confect auss dem Paradeiss, ein Trutz des feinsten Goldes, ein Engel in Menschengestalt, ein zweifüssiges Kleinod, ein Aussbruch der vier Elemente, eine Festivität des Hauses, ein Protocoll der Wirthschaft, ein Stafeta des Glücks, ein Heyl Alkermes dess Mannes, ein Bruthenn der Freuden, ein Tempel des Friedens, ein Summarium und Inhalt alles Lobes.“ (Chaos, 523.)
Frz.: Femme bonne vaut une couronne, si la femme vaut elle vaut une empire, si est autre au monde n'y a bête pire.
It.: Ch' in contra buona moglie hà gran ventura. (Pazzaglia, 229, 2.)
Schwed.: From qwinna är dygdenes spijscammar. (Grubb, 217.)
400 Ein from Weib ist die beste Hertz Sterckung. – Petri, II, 187.
„Wif is vor alle swere gut, wif gift hogen mot, wif is en soveryene mannes torre un boser synne, wif is en sote anevanc, wif bringet mennich gut gedank, wif is der doget ein vorspan; wif alle vranden bringen kan, wif is en bloende rose, alse de leve sitte lose; wif is en spegel der renicheit, dar alle kuscheit ane steit.“ (Frawenlof, 89.)
401 Ein from Weib ist ein guter Artzt jhres Ehemannes. – Petri, II, 187.
402 Ein from weib ist jrs mans leib. – Franck, II, 178a; Gruter, I, 25; Petri, II, 187; Eiselein, 632; Simrock, 11305.
Dennoch sagt man in Aegypten: Auch ein brav Weib trifft das Unglück der Scheidung. (Burckhardt, 525.)
403 Ein from Weib ist viel Ehren werth. – Petri, II, 787.
404 Ein fromb Weib im Hauss vnnd gute nahrung sind genug zu eines Mannes Hausshaltung. – Lehmann, 365, 15.
405 Ein fromb Weib stirbt eben so wol, als ein Hur, aber vngleich ist jhr haimfart. – Henisch, 1255, 26; Petri, II, 179.
406 Ein fromb weib thut, was jhrem Mann lieb vnnd lässet, was jhme leid ist. – Lehmann, 807, 21.
407 Ein fromm Weib, die in ihres Mannes Weiher fremde Fische lässt setzen.
In dieser Fassung nach Eiselein (631) schwer verständlich. Vielleicht fehlt die Verneinung.
408 Ein Fromm Weib gewint mit jhrer lieb dem Mann sein Hertz ab. – Lehmann, 869, 3; Sailer, 261.
409 Ein fromm Weib ist besser als viel Freunde.
„All freundtschafft auch weyt übertrifft, ein from Weib das nichts böses stifft.“ (Froschm., Giib.)
410 Ein fromm Weib ist eine Krone werth.
Frz.: Femme bonne vaut une couronne. (Kritzinger, 306b.)
411 Ein fromm Weib soll sich nicht allein vor böser that, sondern auch vor bösem verdacht hüten. – Lehmann, 870, 13.
412 Ein frommes, fröhlich, freundlich weib, freund, die einander gantz seynd gleich, sind stücke von dem Himmelreich. – Zinkgref, IV, 366.
413 Ein frommes Weib bett nur ein Vatterunser vnnd sonst keines mehr. – Lehmann, 875, 84; Simrock, 11389.
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