Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *842 Es soll jm mit der zeit wol vergehen. - Franck, II, 34a; Tappius, 34a; Egenolff, 259a; Henisch, 1433, 11.

Lat.: Dies adimit aegritudinum. (Terenz.) (Philippi, I, 118; Tappius, 34b.)

*843 Es war Zeit, dass die Kuh starb, das Futter war alle. - Klix, 124.

*844 Es wird sich mit der Zeit wol selbst verbieten. - Lehmann, II, 145, 213.

*845 Et is aut der Teid, dat me den Speck up den Kollen brött. (Waldeck.) - Curtze, 339, 317.

*846 Et ös Teit, dat du freist, denn de Mönsch öss doch kei Wallach. (Insterburg.) - Jähns, I, 80.

*847 Glaubst du, die Zeit geht im Simperl auf? - Wurth, 18.

*848 He set 't (stell 't) in de Teid, as Krögel 't Hosenfangen. - Bueren, 623; Frommann, VI, 281, 664.

*849 Ich kam zu rechter zeytt. - Agricola I, 351; Latendorf III, 399; Hauskalender, III.

Lat.: Omnibus in rebus quod primum, in tempore veni: Maxima vis semper temporis esse solet. (Glandorp, II, 111, 280) - Opportune accessi.

*850 Ich kam zu vnrechter Zeit. - Eyering, III, 578.

*851 In der allen (alten) Tid, äs de Duiwel noch en klein Junge wass. (Westf.)

*852 In der allen Tijd, as der Düwel no am Leiebanne (Leit- oder Gängelbande) genk. (Westf.)

*853 In der allen Tyd, äs dem Düwel sine Grautmoer naone Juffern was. (Westf.)

*854 Jeder zeit jr recht thun. - Franck, II, 113b.

*855 Neim d'r oach Zaid oan dänk, 's eis käne Bratmeile. (Oesterr.-Schlesien.) - Peter, 448.

Es muss nicht in einem fortgehen.

*856 Nu is 't Teit van Gahen. (Rastede.) - Firmenich, III, 28, 76.

*857 Nun ist's Zeit, dass man den Sack zubindet.

*858 O Zeiten, o Sitten!

"O Sitten, ach, o Zeit." (Keller, 132b.)

Holl.: O tijden, o zeden. (Harrebomee, II, 333b.)

*859 'S werd em (einem) Zait un Waile lang. - Schlesische Provinzial-Blätter, 1871, S. 394.

*860 Seine Zeit ist aus.

*861 Seine Zeit ist gewesen.

Holl.: Zijn tijd is er geweest. (Harrebomee, II, 334b.)

*862 Seine Zeit ist längst begraben.

*863 Sich die Zeit mit Langeweile vertreiben.

*864 Sich in die Zeit schicken. - Dove, 633.

Lat.: Servire scenae. (Cicero.) (Philippi, II, 180; Hauer, 30.)

*865 'T was Teit, dät d' Koh storf, 't Fudder was all. (Altmark.)

*866 Tein genaug kümt doch nich einmol froi genaug. - Schambach, II, 373.

Zeitig genug kommt doch nicht einmal früh genug. Wer immer meint, dass es noch Zeit genug sei, kommt in der Regel zu spät.

*867 Vor der Zeit fliegen.

"Ma flieg og fer der Zeit, su wird ma wul sahn, dass enen die Flügel smaltzen war'n." (Keller, 162a.)

*868 Vör langer Tijd, äs de Kau Barteld hedde, un de Osse Jäust. (Westf.)

Um zu sagen, dass etwas sehr alt und allbekannt sei, sagen die Juden in Polen: Dus is noch vün Chmielnicki's Zeiten. Chmielnicki, oder wie er kurzweg genannt wird, Chmiel, war ein gefürchteter Kosakenhauptmann, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts bei Gelegenheit des Kosakenaufstandes auch die Juden hart bedrängte. Zur Erinnerung an die grausame Verfolgung wird von den Juden in Polen heut noch ein Festtag am 20. des Monats S'uvan veranstaltet. (Bernstein.)

*869 Vör langer Tijd, as der Düwel na 'en lütke (kleine) Fäntken wass un Himmänneken hedde. - Lyra, 197.

Vielleicht Herrmänneken? (Vgl. Herrgott 175 und Hermann 1.)

*870 Wann die Zeit heran kompt, dann, alsdann. - Lehmann, II, 828, 41.

*871 Wenn di de Teit to lank ward, nümm se dubbeld. - Kern, 1232.

*872 Wenn ich Zeit ho, will ich mit d'r kreine. Oberharz.

Zu übermässig oder heuchlerisch Betrübten sagt man: Ich will mit dir weinen, wenn ich Zeit habe.


[Spaltenumbruch]

*873 Wenn Zeit kommt, wollen wir davon reden.

*874 Wie es die Zeit geben wird. - Eyering, III, 560.

*875 Wo ist die Zeit hin, da die Bratwürste in der Luft herumflogen.

Poln.: Gdziez sie one czasy podzialy, kiedy kielbasy po swiecie lataly. (Celakovsky, 498.)

*876 Zeit gewinnen.

Frz.: Pousser le temps avec l'epaule. (Venedey, 72.)

*877 Zu meiner Zeit war's anders. - Mayer, II, 72.

*878 Zu rechter Zeit kommen.

Holl.: Hij komt te regter tijd. (Harrebomee, II, 332b.)

*879 Zur rechten Zeit nach dem Hütlein greifen. - Schaltjahr, III, 531.

*880 Zur Zeit, als das Schaf einen Groschen galt.

Böhm.: Za krale Holce, kdyz byla za gros ovce. (Celakovsky, 509.)


Zeitel.

* Zeitel mit der Pauk. (Podolien.)

Zeitel ist ein Frauenname, und man bezeichnet mit der Redensart ein altes Mütterchen. In Winnica (Podolien) lebte eine steinalte Frau, Namens Zeitel, die es noch zu erleben hoffte, bei der Ankunft des Messias voranzugehen und, wie einst Mirjam, die Schwester Mosis, die Pauke zu schlagen. Diese Hoffnung hat ihr den Spitznamen "Zeitel mit der Pauk" eingetragen.


Zeitgenug.

Zeitgenug lässt 's Korn im Felde.

Der nachlässige Bauer wird mit seiner Ernte nicht fertig. In Preussen: Teid genog blöwt Korn öm Föld. (Frischbier, 4166.)


Zeitig.

1 Frühe zeitig wird nicht alt. - Logau, Sinngedichte.

2 Seit et so zeittle, Narra, in hundert Johr ist ülz in fremda Händ.

3 Was früh zeitig wird, fault bald. - Gruter, I, 75; Lehmann, 162, 16; Petri, II, 594; Sutor, 985; Simrock, 2863; Günther, 12; Sailer, 275; Venedey, 69.

4 Was zeitig wird zu bald, wird faul und selten alt. (Wurmlingen.) - Birlinger, 562.

5 Zeitig zu Bett und zeitig auf, macht gesunden Lebenslauf.

Holl.: Vroeg in de veren, vroeg in de kleeren. (Harrebomee, II, 364a.)

*6 Er lasst nicht zeitig werden. - Franck, II, 81b.


Zeitige.

* Einem die Zeitigen herunterklauben. (Oberbaiern.)


Zeitlang.

1 Alles ist no a Zeitlang schön. (Ulm.)

2 Zeitlang ist das beste Heilkraut. - Glaubrecht, Haidehaus, S. 13.


Zeitlich.

1 Das Zeitlich vergeht, das Ewig besteht. - Gerlach, 57.

2 Hier zeitlich, dort ewig, darnach richt' dich. (Ulm, 1647.) - Keil, 22.

3 Was zeitlich, das wol. - Franck, II, 146b; Lehmann, II, 836, 181.

4 Was zeitlich ist, fleugt weg behend, ewig ist lang vnd hat kein end. - Henisch, 887, 52.

5 Wer zuvil auff das zeitlich setzt, das ewig er wol halb verschetzt.

Lat.: Non coelum quaeret, qui terrae totus adhaeret, quem mundana ligant, quem curae mille fatigar. (Loci comm., 136.)

6 Zeitlich vnd bald thon, hat doppel lohn. - Franck, II, 146b.

*7 Das Zeitliche mit dem Ewigen verwechseln. - Chronik von Friedland und Reichenberg, S. 404.


Zeitlos.

Zeitlos - planlos. - Binder III, 4193.


Zeitlose.

Die giftigsten Zeitlosen sind bei Hofe. - Eiselein, 658; Simrock, 12089.


Zeitung.

1 Böse Zeitung kommt immer zu früh. - Wirth, II, 511.

Dän.: Onde tidinger have vinger og ere gjerne visse. (Prov. dan., 436.)

Holl.: Kwade tijding komt altijd vroeg genoeg. (Harrebomee, II, 334b.)

[Spaltenumbruch] *842 Es soll jm mit der zeit wol vergehen.Franck, II, 34a; Tappius, 34a; Egenolff, 259a; Henisch, 1433, 11.

Lat.: Dies adimit aegritudinum. (Terenz.) (Philippi, I, 118; Tappius, 34b.)

*843 Es war Zeit, dass die Kuh starb, das Futter war alle.Klix, 124.

*844 Es wird sich mit der Zeit wol selbst verbieten.Lehmann, II, 145, 213.

*845 Et is ût der Tîd, dat me den Speck up den Kollen brött. (Waldeck.) – Curtze, 339, 317.

*846 Et ös Tît, dat du frîst, denn de Mönsch öss doch kei Wallach. (Insterburg.) – Jähns, I, 80.

*847 Glaubst du, die Zeit geht im Simperl auf?Wurth, 18.

*848 He set 't (stell 't) in de Tîd, as Krögel 't Hosenfangen.Bueren, 623; Frommann, VI, 281, 664.

*849 Ich kam zu rechter zeytt.Agricola I, 351; Latendorf III, 399; Hauskalender, III.

Lat.: Omnibus in rebus quod primum, in tempore veni: Maxima vis semper temporis esse solet. (Glandorp, II, 111, 280) – Opportune accessi.

*850 Ich kam zu vnrechter Zeit.Eyering, III, 578.

*851 In der allen (alten) Tid, äs de Duiwel noch en klein Junge wass. (Westf.)

*852 In der allen Tijd, as der Düwel no am Leiebanne (Leit- oder Gängelbande) genk. (Westf.)

*853 In der allen Tyd, äs dem Düwel sine Grautmoer naone Juffern was. (Westf.)

*854 Jeder zeit jr recht thun.Franck, II, 113b.

*855 Nîm d'r oach Zaid oan dänk, 's îs käne Brâtmîle. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 448.

Es muss nicht in einem fortgehen.

*856 Nu is 't Tît van Gahen. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 76.

*857 Nun ist's Zeit, dass man den Sack zubindet.

*858 O Zeiten, o Sitten!

„O Sitten, ach, o Zeit.“ (Keller, 132b.)

Holl.: O tijden, o zeden. (Harrebomée, II, 333b.)

*859 'S werd em (einem) Zait un Waile lang.Schlesische Provinzial-Blätter, 1871, S. 394.

*860 Seine Zeit ist aus.

*861 Seine Zeit ist gewesen.

Holl.: Zijn tijd is er geweest. (Harrebomée, II, 334b.)

*862 Seine Zeit ist längst begraben.

*863 Sich die Zeit mit Langeweile vertreiben.

*864 Sich in die Zeit schicken.Dove, 633.

Lat.: Servire scenae. (Cicero.) (Philippi, II, 180; Hauer, 30.)

*865 'T was Tît, dät d' Koh storf, 't Fudder was all. (Altmark.)

*866 Tîn genaug kümt doch nich einmol froi genaug.Schambach, II, 373.

Zeitig genug kommt doch nicht einmal früh genug. Wer immer meint, dass es noch Zeit genug sei, kommt in der Regel zu spät.

*867 Vor der Zeit fliegen.

„Ma flieg og fer der Zeit, su wird ma wul sahn, dass enen die Flügel smaltzen war'n.“ (Keller, 162a.)

*868 Vör langer Tijd, äs de Kau Barteld hedde, un de Osse Jäust. (Westf.)

Um zu sagen, dass etwas sehr alt und allbekannt sei, sagen die Juden in Polen: Dus is noch vün Chmielnicki's Zeiten. Chmielnicki, oder wie er kurzweg genannt wird, Chmiel, war ein gefürchteter Kosakenhauptmann, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts bei Gelegenheit des Kosakenaufstandes auch die Juden hart bedrängte. Zur Erinnerung an die grausame Verfolgung wird von den Juden in Polen heut noch ein Festtag am 20. des Monats S'uvan veranstaltet. (Bernstein.)

*869 Vör langer Tijd, as der Düwel na 'en lütke (kleine) Fäntken wass un Himmänneken hedde.Lyra, 197.

Vielleicht Herrmänneken? (Vgl. Herrgott 175 und Hermann 1.)

*870 Wann die Zeit heran kompt, dann, alsdann.Lehmann, II, 828, 41.

*871 Wenn di de Tît to lank ward, nümm se dubbeld.Kern, 1232.

*872 Wenn ich Zeit hô, will ich mit d'r kreine. Oberharz.

Zu übermässig oder heuchlerisch Betrübten sagt man: Ich will mit dir weinen, wenn ich Zeit habe.


[Spaltenumbruch]

*873 Wenn Zeit kommt, wollen wir davon reden.

*874 Wie es die Zeit geben wird.Eyering, III, 560.

*875 Wo ist die Zeit hin, da die Bratwürste in der Luft herumflogen.

Poln.: Gdziež się one czasy podziały, kiedy kiełbasy po świecie latały. (Čelakovsky, 498.)

*876 Zeit gewinnen.

Frz.: Pousser le temps avec l'épaule. (Venedey, 72.)

*877 Zu meiner Zeit war's anders.Mayer, II, 72.

*878 Zu rechter Zeit kommen.

Holl.: Hij komt te regter tijd. (Harrebomée, II, 332b.)

*879 Zur rechten Zeit nach dem Hütlein greifen.Schaltjahr, III, 531.

*880 Zur Zeit, als das Schaf einen Groschen galt.

Böhm.: Za krále Holce, když byla za groš ovce. (Čelakovsky, 509.)


Zeitel.

* Zeitel mit der Pauk. (Podolien.)

Zeitel ist ein Frauenname, und man bezeichnet mit der Redensart ein altes Mütterchen. In Winnica (Podolien) lebte eine steinalte Frau, Namens Zeitel, die es noch zu erleben hoffte, bei der Ankunft des Messias voranzugehen und, wie einst Mirjam, die Schwester Mosis, die Pauke zu schlagen. Diese Hoffnung hat ihr den Spitznamen „Zeitel mit der Pauk“ eingetragen.


Zeitgenug.

Zeitgenug lässt 's Korn im Felde.

Der nachlässige Bauer wird mit seiner Ernte nicht fertig. In Preussen: Tîd genog blöwt Kôrn öm Föld. (Frischbier, 4166.)


Zeitig.

1 Frühe zeitig wird nicht alt.Logau, Sinngedichte.

2 Seit et so zeittle, Narra, in hundert Johr ist ülz in fremda Händ.

3 Was früh zeitig wird, fault bald.Gruter, I, 75; Lehmann, 162, 16; Petri, II, 594; Sutor, 985; Simrock, 2863; Günther, 12; Sailer, 275; Venedey, 69.

4 Was zeitig wird zu bald, wird faul und selten alt. (Wurmlingen.) – Birlinger, 562.

5 Zeitig zu Bett und zeitig auf, macht gesunden Lebenslauf.

Holl.: Vroeg in de veren, vroeg in de kleêren. (Harrebomée, II, 364a.)

*6 Er lasst nicht zeitig werden.Franck, II, 81b.


Zeitige.

* Einem die Zeitigen herunterklauben. (Oberbaiern.)


Zeitlang.

1 Alles ist no a Zeitlang schön. (Ulm.)

2 Zeitlang ist das beste Heilkraut.Glaubrecht, Haidehaus, S. 13.


Zeitlich.

1 Das Zeitlich vergeht, das Ewig besteht.Gerlach, 57.

2 Hier zeitlich, dort ewig, darnach richt' dich. (Ulm, 1647.) – Keil, 22.

3 Was zeitlich, das wol.Franck, II, 146b; Lehmann, II, 836, 181.

4 Was zeitlich ist, fleugt weg behend, ewig ist lang vnd hat kein end.Henisch, 887, 52.

5 Wer zuvil auff das zeitlich setzt, das ewig er wol halb verschetzt.

Lat.: Non coelum quaeret, qui terrae totus adhaeret, quem mundana ligant, quem curae mille fatigar. (Loci comm., 136.)

6 Zeitlich vnd bald thon, hat doppel lohn.Franck, II, 146b.

*7 Das Zeitliche mit dem Ewigen verwechseln.Chronik von Friedland und Reichenberg, S. 404.


Zeitlos.

Zeitlos – planlos.Binder III, 4193.


Zeitlose.

Die giftigsten Zeitlosen sind bei Hofe.Eiselein, 658; Simrock, 12089.


Zeitung.

1 Böse Zeitung kommt immer zu früh.Wirth, II, 511.

Dän.: Onde tidinger have vinger og ere gjerne visse. (Prov. dan., 436.)

Holl.: Kwade tijding komt altijd vroeg genoeg. (Harrebomée, II, 334b.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0292" n="[280]"/><cb n="559"/>
*842 Es soll jm mit der zeit wol vergehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 34<hi rendition="#sup">a</hi>; Tappius, 34<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 259<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1433, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dies adimit aegritudinum. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 118; Tappius, 34<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*843 Es war Zeit, dass die Kuh starb, das Futter war alle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*844 Es wird sich mit der Zeit wol selbst verbieten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 145, 213.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*845 Et is ût der Tîd, dat me den Speck up den Kollen brött.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 339, 317.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*846 Et ös Tît, dat du frîst, denn de Mönsch öss doch kei Wallach.</hi> (<hi rendition="#i">Insterburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Jähns, I, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*847 Glaubst du, die Zeit geht im Simperl auf?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wurth, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*848 He set 't (stell 't) in de Tîd, as Krögel 't Hosenfangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 623; Frommann, VI, 281, 664.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*849 Ich kam zu rechter zeytt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 351; Latendorf III, 399; Hauskalender, III.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omnibus in rebus quod primum, in tempore veni: Maxima vis semper temporis esse solet. (<hi rendition="#i">Glandorp, II, 111, 280</hi>) &#x2013; Opportune accessi.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*850 Ich kam zu vnrechter Zeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 578.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*851 In der allen (alten) Tid, äs de Duiwel noch en klein Junge wass.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*852 In der allen Tijd, as der Düwel no am Leiebanne (Leit- oder Gängelbande) genk.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*853 In der allen Tyd, äs dem Düwel sine Grautmoer naone Juffern was.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*854 Jeder zeit jr recht thun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 113<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*855 Nîm d'r oach Zaid oan dänk, 's îs käne Brâtmîle.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schlesien.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 448.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es muss nicht in einem fortgehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*856 Nu is 't Tît van Gahen.</hi> (<hi rendition="#i">Rastede.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 28, 76.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*857 Nun ist's Zeit, dass man den Sack zubindet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*858 O Zeiten, o Sitten!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;O Sitten, ach, o Zeit.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 132<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: O tijden, o zeden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 333<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*859 'S werd em (einem) Zait un Waile lang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlesische Provinzial-Blätter, 1871, S. 394.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*860 Seine Zeit ist aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*861 Seine Zeit ist gewesen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zijn tijd is er geweest. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 334<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*862 Seine Zeit ist längst begraben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*863 Sich die Zeit mit Langeweile vertreiben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*864 Sich in die Zeit schicken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dove, 633.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Servire scenae. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 180; Hauer, 30.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*865 'T was Tît, dät d' Koh storf, 't Fudder was all.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*866 Tîn genaug kümt doch nich einmol froi genaug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 373.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zeitig genug kommt doch nicht einmal früh genug. Wer immer meint, dass es noch Zeit genug sei, kommt in der Regel zu spät.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*867 Vor der Zeit fliegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ma flieg og fer der Zeit, su wird ma wul sahn, dass enen die Flügel smaltzen war'n.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 162<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*868 Vör langer Tijd, äs de Kau Barteld hedde, un de Osse Jäust.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, dass etwas sehr alt und allbekannt sei, sagen die Juden in Polen: Dus is noch vün Chmielnicki's Zeiten. Chmielnicki, oder wie er kurzweg genannt wird, Chmiel, war ein gefürchteter Kosakenhauptmann, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts bei Gelegenheit des Kosakenaufstandes auch die Juden hart bedrängte. Zur Erinnerung an die grausame Verfolgung wird von den Juden in Polen heut noch ein Festtag am 20. des Monats S'uvan veranstaltet. (<hi rendition="#i">Bernstein.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*869 Vör langer Tijd, as der Düwel na 'en lütke (kleine) Fäntken wass un Himmänneken hedde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lyra, 197.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vielleicht Herrmänneken? (Vgl. Herrgott 175 und Hermann 1.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*870 Wann die Zeit heran kompt, dann, alsdann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 828, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*871 Wenn di de Tît to lank ward, nümm se dubbeld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 1232.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*872 Wenn ich Zeit hô, will ich mit d'r kreine. Oberharz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zu übermässig oder heuchlerisch Betrübten sagt man: Ich will mit dir weinen, wenn ich Zeit habe.</p><lb/>
          <cb n="560"/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*873 Wenn Zeit kommt, wollen wir davon reden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*874 Wie es die Zeit geben wird.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 560.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*875 Wo ist die Zeit hin, da die Bratwürste in der Luft herumflogen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Gdzie&#x017E; si&#x0119; one czasy podzia&#x0142;y, kiedy kie&#x0142;basy po &#x015B;wiecie lata&#x0142;y. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 498.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*876 Zeit gewinnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pousser le temps avec l'épaule. (<hi rendition="#i">Venedey, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*877 Zu meiner Zeit war's anders.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 72.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*878 Zu rechter Zeit kommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij komt te regter tijd. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 332<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*879 Zur rechten Zeit nach dem Hütlein greifen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 531.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*880 Zur Zeit, als das Schaf einen Groschen galt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Za krále Holce, kdy&#x017E; byla za gro&#x0161; ovce. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 509.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Zeitel mit der Pauk.</hi> (<hi rendition="#i">Podolien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Zeitel ist ein Frauenname, und man bezeichnet mit der Redensart ein altes Mütterchen. In Winnica (Podolien) lebte eine steinalte Frau, Namens Zeitel, die es noch zu erleben hoffte, bei der Ankunft des Messias voranzugehen und, wie einst Mirjam, die Schwester Mosis, die Pauke zu schlagen. Diese Hoffnung hat ihr den Spitznamen &#x201E;Zeitel mit der Pauk&#x201C; eingetragen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitgenug.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Zeitgenug lässt 's Korn im Felde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der nachlässige Bauer wird mit seiner Ernte nicht fertig. In Preussen: Tîd genog blöwt Kôrn öm Föld. (<hi rendition="#i">Frischbier, 4166.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Frühe zeitig wird nicht alt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Logau, Sinngedichte.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Seit et so zeittle, Narra, in hundert Johr ist ülz in fremda Händ.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Was früh zeitig wird, fault bald.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 75; Lehmann, 162, 16; Petri, II, 594; Sutor, 985; Simrock, 2863; Günther, 12; Sailer, 275; Venedey, 69.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Was zeitig wird zu bald, wird faul und selten alt.</hi> (<hi rendition="#i">Wurmlingen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 562.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Zeitig zu Bett und zeitig auf, macht gesunden Lebenslauf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vroeg in de veren, vroeg in de kleêren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 364<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Er lasst nicht zeitig werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 81<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitige.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einem die Zeitigen herunterklauben.</hi> (<hi rendition="#i">Oberbaiern.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitlang.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Alles ist no a Zeitlang schön.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Zeitlang ist das beste Heilkraut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Glaubrecht, Haidehaus, S. 13.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitlich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das Zeitlich vergeht, das Ewig besteht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, 57.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Hier zeitlich, dort ewig, darnach richt' dich.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm, 1647.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Was zeitlich, das wol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 146<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 836, 181.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Was zeitlich ist, fleugt weg behend, ewig ist lang vnd hat kein end.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 887, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wer zuvil auff das zeitlich setzt, das ewig er wol halb verschetzt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non coelum quaeret, qui terrae totus adhaeret, quem mundana ligant, quem curae mille fatigar. (<hi rendition="#i">Loci comm., 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Zeitlich vnd bald thon, hat doppel lohn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 146<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Das Zeitliche mit dem Ewigen verwechseln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chronik von Friedland und Reichenberg, S. 404.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitlos.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Zeitlos &#x2013; planlos.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Binder III, 4193.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitlose.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Die giftigsten Zeitlosen sind bei Hofe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 658; Simrock, 12089.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeitung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Böse Zeitung kommt immer zu früh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 511.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Onde tidinger have vinger og ere gjerne visse. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 436.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Kwade tijding komt altijd vroeg genoeg. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 334<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[280]/0292] *842 Es soll jm mit der zeit wol vergehen. – Franck, II, 34a; Tappius, 34a; Egenolff, 259a; Henisch, 1433, 11. Lat.: Dies adimit aegritudinum. (Terenz.) (Philippi, I, 118; Tappius, 34b.) *843 Es war Zeit, dass die Kuh starb, das Futter war alle. – Klix, 124. *844 Es wird sich mit der Zeit wol selbst verbieten. – Lehmann, II, 145, 213. *845 Et is ût der Tîd, dat me den Speck up den Kollen brött. (Waldeck.) – Curtze, 339, 317. *846 Et ös Tît, dat du frîst, denn de Mönsch öss doch kei Wallach. (Insterburg.) – Jähns, I, 80. *847 Glaubst du, die Zeit geht im Simperl auf? – Wurth, 18. *848 He set 't (stell 't) in de Tîd, as Krögel 't Hosenfangen. – Bueren, 623; Frommann, VI, 281, 664. *849 Ich kam zu rechter zeytt. – Agricola I, 351; Latendorf III, 399; Hauskalender, III. Lat.: Omnibus in rebus quod primum, in tempore veni: Maxima vis semper temporis esse solet. (Glandorp, II, 111, 280) – Opportune accessi. *850 Ich kam zu vnrechter Zeit. – Eyering, III, 578. *851 In der allen (alten) Tid, äs de Duiwel noch en klein Junge wass. (Westf.) *852 In der allen Tijd, as der Düwel no am Leiebanne (Leit- oder Gängelbande) genk. (Westf.) *853 In der allen Tyd, äs dem Düwel sine Grautmoer naone Juffern was. (Westf.) *854 Jeder zeit jr recht thun. – Franck, II, 113b. *855 Nîm d'r oach Zaid oan dänk, 's îs käne Brâtmîle. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 448. Es muss nicht in einem fortgehen. *856 Nu is 't Tît van Gahen. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 76. *857 Nun ist's Zeit, dass man den Sack zubindet. *858 O Zeiten, o Sitten! „O Sitten, ach, o Zeit.“ (Keller, 132b.) Holl.: O tijden, o zeden. (Harrebomée, II, 333b.) *859 'S werd em (einem) Zait un Waile lang. – Schlesische Provinzial-Blätter, 1871, S. 394. *860 Seine Zeit ist aus. *861 Seine Zeit ist gewesen. Holl.: Zijn tijd is er geweest. (Harrebomée, II, 334b.) *862 Seine Zeit ist längst begraben. *863 Sich die Zeit mit Langeweile vertreiben. *864 Sich in die Zeit schicken. – Dove, 633. Lat.: Servire scenae. (Cicero.) (Philippi, II, 180; Hauer, 30.) *865 'T was Tît, dät d' Koh storf, 't Fudder was all. (Altmark.) *866 Tîn genaug kümt doch nich einmol froi genaug. – Schambach, II, 373. Zeitig genug kommt doch nicht einmal früh genug. Wer immer meint, dass es noch Zeit genug sei, kommt in der Regel zu spät. *867 Vor der Zeit fliegen. „Ma flieg og fer der Zeit, su wird ma wul sahn, dass enen die Flügel smaltzen war'n.“ (Keller, 162a.) *868 Vör langer Tijd, äs de Kau Barteld hedde, un de Osse Jäust. (Westf.) Um zu sagen, dass etwas sehr alt und allbekannt sei, sagen die Juden in Polen: Dus is noch vün Chmielnicki's Zeiten. Chmielnicki, oder wie er kurzweg genannt wird, Chmiel, war ein gefürchteter Kosakenhauptmann, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts bei Gelegenheit des Kosakenaufstandes auch die Juden hart bedrängte. Zur Erinnerung an die grausame Verfolgung wird von den Juden in Polen heut noch ein Festtag am 20. des Monats S'uvan veranstaltet. (Bernstein.) *869 Vör langer Tijd, as der Düwel na 'en lütke (kleine) Fäntken wass un Himmänneken hedde. – Lyra, 197. Vielleicht Herrmänneken? (Vgl. Herrgott 175 und Hermann 1.) *870 Wann die Zeit heran kompt, dann, alsdann. – Lehmann, II, 828, 41. *871 Wenn di de Tît to lank ward, nümm se dubbeld. – Kern, 1232. *872 Wenn ich Zeit hô, will ich mit d'r kreine. Oberharz. Zu übermässig oder heuchlerisch Betrübten sagt man: Ich will mit dir weinen, wenn ich Zeit habe. *873 Wenn Zeit kommt, wollen wir davon reden. *874 Wie es die Zeit geben wird. – Eyering, III, 560. *875 Wo ist die Zeit hin, da die Bratwürste in der Luft herumflogen. Poln.: Gdziež się one czasy podziały, kiedy kiełbasy po świecie latały. (Čelakovsky, 498.) *876 Zeit gewinnen. Frz.: Pousser le temps avec l'épaule. (Venedey, 72.) *877 Zu meiner Zeit war's anders. – Mayer, II, 72. *878 Zu rechter Zeit kommen. Holl.: Hij komt te regter tijd. (Harrebomée, II, 332b.) *879 Zur rechten Zeit nach dem Hütlein greifen. – Schaltjahr, III, 531. *880 Zur Zeit, als das Schaf einen Groschen galt. Böhm.: Za krále Holce, když byla za groš ovce. (Čelakovsky, 509.) Zeitel. * Zeitel mit der Pauk. (Podolien.) Zeitel ist ein Frauenname, und man bezeichnet mit der Redensart ein altes Mütterchen. In Winnica (Podolien) lebte eine steinalte Frau, Namens Zeitel, die es noch zu erleben hoffte, bei der Ankunft des Messias voranzugehen und, wie einst Mirjam, die Schwester Mosis, die Pauke zu schlagen. Diese Hoffnung hat ihr den Spitznamen „Zeitel mit der Pauk“ eingetragen. Zeitgenug. Zeitgenug lässt 's Korn im Felde. Der nachlässige Bauer wird mit seiner Ernte nicht fertig. In Preussen: Tîd genog blöwt Kôrn öm Föld. (Frischbier, 4166.) Zeitig. 1 Frühe zeitig wird nicht alt. – Logau, Sinngedichte. 2 Seit et so zeittle, Narra, in hundert Johr ist ülz in fremda Händ. 3 Was früh zeitig wird, fault bald. – Gruter, I, 75; Lehmann, 162, 16; Petri, II, 594; Sutor, 985; Simrock, 2863; Günther, 12; Sailer, 275; Venedey, 69. 4 Was zeitig wird zu bald, wird faul und selten alt. (Wurmlingen.) – Birlinger, 562. 5 Zeitig zu Bett und zeitig auf, macht gesunden Lebenslauf. Holl.: Vroeg in de veren, vroeg in de kleêren. (Harrebomée, II, 364a.) *6 Er lasst nicht zeitig werden. – Franck, II, 81b. Zeitige. * Einem die Zeitigen herunterklauben. (Oberbaiern.) Zeitlang. 1 Alles ist no a Zeitlang schön. (Ulm.) 2 Zeitlang ist das beste Heilkraut. – Glaubrecht, Haidehaus, S. 13. Zeitlich. 1 Das Zeitlich vergeht, das Ewig besteht. – Gerlach, 57. 2 Hier zeitlich, dort ewig, darnach richt' dich. (Ulm, 1647.) – Keil, 22. 3 Was zeitlich, das wol. – Franck, II, 146b; Lehmann, II, 836, 181. 4 Was zeitlich ist, fleugt weg behend, ewig ist lang vnd hat kein end. – Henisch, 887, 52. 5 Wer zuvil auff das zeitlich setzt, das ewig er wol halb verschetzt. Lat.: Non coelum quaeret, qui terrae totus adhaeret, quem mundana ligant, quem curae mille fatigar. (Loci comm., 136.) 6 Zeitlich vnd bald thon, hat doppel lohn. – Franck, II, 146b. *7 Das Zeitliche mit dem Ewigen verwechseln. – Chronik von Friedland und Reichenberg, S. 404. Zeitlos. Zeitlos – planlos. – Binder III, 4193. Zeitlose. Die giftigsten Zeitlosen sind bei Hofe. – Eiselein, 658; Simrock, 12089. Zeitung. 1 Böse Zeitung kommt immer zu früh. – Wirth, II, 511. Dän.: Onde tidinger have vinger og ere gjerne visse. (Prov. dan., 436.) Holl.: Kwade tijding komt altijd vroeg genoeg. (Harrebomée, II, 334b.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/292
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [280]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/292>, abgerufen am 26.11.2024.