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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 102 Das Amt der Schlüssel ist eine sonderbare Kirchengewalt.

Wird angewandt, wenn ein evangelischer Geistlicher Kirchenzucht übt, Kirchenstrafen vollstreckt.

103 Das Amt ehrt den Mann, der Mann soll das Amt ehren.

104 Das Amt erlaubt manches, was sonst im Recht verboten ist. - Graf, 418, 146.

Mit Bezug auf den Vertheidiger in Prozessen, welchem in dem, was Recht ist, ein grosser Spielraum gestattet wird.

Mhd.: Das ammecht is loubis maniches, das zust in dem rechten verboten ist. (Thürgen. Art., 32.)

105 Das Amt macht den Mann, und nicht der Mann das Amt.

"Der Edelmann sagte: bekomm ich ein Ampt, so muss ich wol weis seyn, ich sey es, oder sey es nicht. Der Fürst sagte: Du sagest recht, Honores mutant mores, der die Ehre hat, muss weiss und klug seyn, er sey es oder nit, das Ampt macht heutiges Tages den Mann, und nicht der Mann das Ampt." (Zinkgref, IV, 31.)

106 Des Ampts Schaden geht auf des Amtes Vorstand. - Graf, 516, 214.

107 Die Aemter sind Gottes, die Personen des Teufels. - Sailer, 231.

108 Die dienen zu den Emptern wol, die jhre Zech können bezahlen. - Eyering, I, 656, II, 304.

109 Ein Amt, das seinen Mann nicht nährt, ist keine trockne Bohne werth.

Span.: Officio que noda de comer a sa duenno no vale dos habas. (Don Quixote.)

110 Ein hohes Amt hat schwere Pflichten.

Dän.: Högt embede stort regenskab. (Prov. dan., 470.)

111 Ein jedes Ampt beweiset seinen Mann. - Petri, II, 203.

112 Ein jedes Ampt darff eines eigen Mannes. - Petri, II, 203.

113 Empter geben Kappen. - Petri, II, 240.

114 Es führet nicht ein jeder ein jedes ampt. - Henisch, 68, 49.

115 Es ist kein Ampt, es schwitzet. - Petri, II, 203.

116 Es ist kein Amt so klein, es ist besser als kein.

Holl.: Nooit amtje zoo kleen, of het is beter dan geen. (Bohn I, 335.)

117 Es ist kein Ampt so klein, es ist nützlich. - Pauli, Schimpff, 25.

118 Hohe empter sind ein schlüpfriger Ort, da man leichtlich gleiten kan. - Henisch, 882, 8.

Dän.: I höge bestillinger er vanskeligt ikke at foneisig. (Prov. dan., 67.)

119 Hoher empter vnlust tregt manchen früh zu grab. - Henisch, 882, 7.

120 Im Ampt vnd zu Feld gilt sawer sehen vnd ernsten. - Henisch, 1622, 28; Petri, II, 399.

121 Ist dir eyn ampt eyn zit lanck gegeben, darvff saltu dich nyt zu hoich erheben. - Weinsberg, 103.

122 It is kein ampt so gut, dar legt ein daf ut. - Petri, II, 265.

123 Jedes Amt schmuzet. (S. Amt 1.)

Bei Tunnicius (67): Alle ammet smittet. (Artificis proprius labor inficit atque colorat.)

124 Kein Ampt so klein, es zalt den Strick, drumb muss der haben gross Glück, der vom Amptmann bleibt vngerupfft, vnd nicht biss auffs Borbein gezupfft. - Petri, II, 414.

125 Keiner kan ein Ampt verrichten, darin er nicht ein Schüler gewesen. - Petri, II, 416.

126 Man kann einem wol das Amt geben, aber nicht den Verstand dazu. - Winckler, XIX, 1.

127 Man kann nicht zwei Aemter in Einer Sache führen. - Graf, 433, 274.

128 Man soll die Aemter und Dienste mit Leuten versehen, nicht die Leute mit Aemtern und Diensten. - Sailer, 324; Graf, 518, 265.

129 Man stellet manchen in ein Amt, das muss er dennoch können, ob er gleich kein Schulrecht drin gethan. - Schottel, 1145a.

[Spaltenumbruch] 130 Manchen stehen ämpter vnnd ehren an, wie einem Ochsen ein Sattel vnd eim Esel ein Bischoffshut. - Lehmann, 878, 19.

131 Manches Amt macht verdammt. - Heinmar, I, 38.

132 Niemand sol sich seines Ampts schemen. - Petri, II, 495.

133 Vil empter schmecken wol. - Egenolff, 882; Petri, II, 571.

134 Was newlich ins ampt kommen ist, das plehet sich gern auff. - Mathesius, Postilla, LXIIa.

Henisch (69, 1) bemerkt dazu: "vnd ist gemeiniglich vil rhum vnd stoltzierens da, wie die newen wägen sehr knarren vnd kurren."

135 Wat dienes Amts nich is, doa loat dien'n Vöärwitz. - Schwerin, 83.

136 Wenn man zu grossen Emptern vnd Händeln vnversuchte leute gebraucht, so gehet es alles zu grund. - Petri, II, 853.

137 Wer an seinem Ampt verzagt, dem stehet nicht zu rathen, noch zu helffen. - Petri, II, 682; Henisch, 69, 9.

138 Wer auff sich selbst viel Empter nimpt, der mag nicht thun, was jeden ziempt. - Petri, II, 685.

139 Wer das Amt hat, nimmt billig den Vortheil vom Amte. - Graf, 517, 243.

140 Wer das Amt kann (hat), bekommt den Verstand dazu. - Graf, 517, 254.

141 Wer das Amt kauft, muss das Recht verkaufen.

It.: Chi compra il magistrato, forza e che venda la giustizia. (Bohn I, 79.)

142 Wer ein Amt bekommt, bekommt den Verstand nicht mit.

Holl.: Die het officie geeft, geeft de wijsheid niet mede. (Harrebomee, II, 132b.)

143 Wer ein Amt hat, muss sich vergessen und für andere wirken.

Lat.: Publica persona privatam depone. (Sailer, Sprüche, 85.)

144 Wer ein Amt hat, hat auch den Verstand. - Graf, 518, 258.

In Hannover: Wär en Amt hat, dei het ak den Vorstand. (Schambach, II, 526.)

145 Wer ein Amt hat, wird beneidet (gehasst), sagte der Gänsehirt (Bettelvogt), als ihn die Magd schalt.

Holl.: Alle gemeene digniteten zijn de haat van het gemeen subject, zei Arie de aschman, en hij werd van eene dienstmeid zur kwalijk bejegend. (Harrebomee, I, 173.)

146 Wer ein (obrigkeitliches) Ampt antritt ohne sciente vnnd experiente, der trägts mit der Leut penitente. - Lehmann, 565, 11.

Dän.: En uvaerdig i bestilling er faenes ulykkes. (Prov. dan., 67.)

147 Wer en Amt hat, dei war 'et. - Schambach, II, 527.

Wer ein Amt hat, der warte sein.

148 Wer im Ampt der Obrigkeit die Affecten zu rath nimmt, der treibt hurerey mit der Justiz vnnd Weissheit. - Lehmann, 573, 85.

149 Wer ist im Ampt zu sehr gelind, der schafft kein nutz bei bösem gsind. - Henisch, 1460, 60; Petri, II, 725.

150 Wer nicht gehet zum ampt, der gehet auch billig nicht zum schlamp. - Henisch, 66, 69.

151 Wer sich ein Ampt kaufft, ist schon ein Schalck, oder wils bald werden.

"Ist ein Sprichwort." (Herberger, I, 660.)

Engl.: He that buyeth magistracy must sell justice. (Bohn II, 114.)

152 Wer sich seines ampts schämet, der stehe sein ab. - Henisch, 69, 16.

153 Wer sich zum Ampt drengt, der ist sein nimmermehr werth. - Henisch, 69, 17; Petri, II, 764.

154 Wie Einen das Amt findet, so lässt es ihn auch. - Graf, 33, 64.

Nach mittelalterlicher Anschauung wird der Mann zu seinem Amte geboren; und wenn er keinen Verstand dazu besitzt, so bekommt er ihn von Gott; das Amt kann an seinem Geburtsstande namentlich nichts ändern.

Mhd.: Wie en das ammecht vynt, so behelt is en und so lest is en auch. (Daniels, 330, 17.)

[Spaltenumbruch] 102 Das Amt der Schlüssel ist eine sonderbare Kirchengewalt.

Wird angewandt, wenn ein evangelischer Geistlicher Kirchenzucht übt, Kirchenstrafen vollstreckt.

103 Das Amt ehrt den Mann, der Mann soll das Amt ehren.

104 Das Amt erlaubt manches, was sonst im Recht verboten ist.Graf, 418, 146.

Mit Bezug auf den Vertheidiger in Prozessen, welchem in dem, was Recht ist, ein grosser Spielraum gestattet wird.

Mhd.: Das ammecht is loubis maniches, das zust in dem rechten verboten ist. (Thürgen. Art., 32.)

105 Das Amt macht den Mann, und nicht der Mann das Amt.

„Der Edelmann sagte: bekomm ich ein Ampt, so muss ich wol weis seyn, ich sey es, oder sey es nicht. Der Fürst sagte: Du sagest recht, Honores mutant mores, der die Ehre hat, muss weiss und klug seyn, er sey es oder nit, das Ampt macht heutiges Tages den Mann, und nicht der Mann das Ampt.“ (Zinkgref, IV, 31.)

106 Des Ampts Schaden geht auf des Amtes Vorstand.Graf, 516, 214.

107 Die Aemter sind Gottes, die Personen des Teufels.Sailer, 231.

108 Die dienen zu den Emptern wol, die jhre Zech können bezahlen.Eyering, I, 656, II, 304.

109 Ein Amt, das seinen Mann nicht nährt, ist keine trockne Bohne werth.

Span.: Officio que noda de comer à sa dueño no vale dos habas. (Don Quixote.)

110 Ein hohes Amt hat schwere Pflichten.

Dän.: Högt embede stort regenskab. (Prov. dan., 470.)

111 Ein jedes Ampt beweiset seinen Mann.Petri, II, 203.

112 Ein jedes Ampt darff eines eigen Mannes.Petri, II, 203.

113 Empter geben Kappen.Petri, II, 240.

114 Es führet nicht ein jeder ein jedes ampt.Henisch, 68, 49.

115 Es ist kein Ampt, es schwitzet.Petri, II, 203.

116 Es ist kein Amt so klein, es ist besser als kein.

Holl.: Nooit amtje zoo kleen, of het is beter dan geen. (Bohn I, 335.)

117 Es ist kein Ampt so klein, es ist nützlich.Pauli, Schimpff, 25.

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125 Keiner kan ein Ampt verrichten, darin er nicht ein Schüler gewesen.Petri, II, 416.

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127 Man kann nicht zwei Aemter in Einer Sache führen.Graf, 433, 274.

128 Man soll die Aemter und Dienste mit Leuten versehen, nicht die Leute mit Aemtern und Diensten.Sailer, 324; Graf, 518, 265.

129 Man stellet manchen in ein Amt, das muss er dennoch können, ob er gleich kein Schulrecht drin gethan.Schottel, 1145a.

[Spaltenumbruch] 130 Manchen stehen ämpter vnnd ehren an, wie einem Ochsen ein Sattel vnd eim Esel ein Bischoffshut.Lehmann, 878, 19.

131 Manches Amt macht verdammt.Heinmar, I, 38.

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134 Was newlich ins ampt kommen ist, das plehet sich gern auff.Mathesius, Postilla, LXIIa.

Henisch (69, 1) bemerkt dazu: „vnd ist gemeiniglich vil rhum vnd stoltzierens da, wie die newen wägen sehr knarren vnd kurren.“

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137 Wer an seinem Ampt verzagt, dem stehet nicht zu rathen, noch zu helffen.Petri, II, 682; Henisch, 69, 9.

138 Wer auff sich selbst viel Empter nimpt, der mag nicht thun, was jeden ziempt.Petri, II, 685.

139 Wer das Amt hat, nimmt billig den Vortheil vom Amte.Graf, 517, 243.

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141 Wer das Amt kauft, muss das Recht verkaufen.

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150 Wer nicht gehet zum ampt, der gehet auch billig nicht zum schlamp.Henisch, 66, 69.

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153 Wer sich zum Ampt drengt, der ist sein nimmermehr werth.Henisch, 69, 17; Petri, II, 764.

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Nach mittelalterlicher Anschauung wird der Mann zu seinem Amte geboren; und wenn er keinen Verstand dazu besitzt, so bekommt er ihn von Gott; das Amt kann an seinem Geburtsstande namentlich nichts ändern.

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[[377]/0389] 102 Das Amt der Schlüssel ist eine sonderbare Kirchengewalt. Wird angewandt, wenn ein evangelischer Geistlicher Kirchenzucht übt, Kirchenstrafen vollstreckt. 103 Das Amt ehrt den Mann, der Mann soll das Amt ehren. 104 Das Amt erlaubt manches, was sonst im Recht verboten ist. – Graf, 418, 146. Mit Bezug auf den Vertheidiger in Prozessen, welchem in dem, was Recht ist, ein grosser Spielraum gestattet wird. Mhd.: Das ammecht is loubis maniches, das zust in dem rechten verboten ist. (Thürgen. Art., 32.) 105 Das Amt macht den Mann, und nicht der Mann das Amt. „Der Edelmann sagte: bekomm ich ein Ampt, so muss ich wol weis seyn, ich sey es, oder sey es nicht. Der Fürst sagte: Du sagest recht, Honores mutant mores, der die Ehre hat, muss weiss und klug seyn, er sey es oder nit, das Ampt macht heutiges Tages den Mann, und nicht der Mann das Ampt.“ (Zinkgref, IV, 31.) 106 Des Ampts Schaden geht auf des Amtes Vorstand. – Graf, 516, 214. 107 Die Aemter sind Gottes, die Personen des Teufels. – Sailer, 231. 108 Die dienen zu den Emptern wol, die jhre Zech können bezahlen. – Eyering, I, 656, II, 304. 109 Ein Amt, das seinen Mann nicht nährt, ist keine trockne Bohne werth. Span.: Officio que noda de comer à sa dueño no vale dos habas. (Don Quixote.) 110 Ein hohes Amt hat schwere Pflichten. Dän.: Högt embede stort regenskab. (Prov. dan., 470.) 111 Ein jedes Ampt beweiset seinen Mann. – Petri, II, 203. 112 Ein jedes Ampt darff eines eigen Mannes. – Petri, II, 203. 113 Empter geben Kappen. – Petri, II, 240. 114 Es führet nicht ein jeder ein jedes ampt. – Henisch, 68, 49. 115 Es ist kein Ampt, es schwitzet. – Petri, II, 203. 116 Es ist kein Amt so klein, es ist besser als kein. Holl.: Nooit amtje zoo kleen, of het is beter dan geen. (Bohn I, 335.) 117 Es ist kein Ampt so klein, es ist nützlich. – Pauli, Schimpff, 25. 118 Hohe empter sind ein schlüpfriger Ort, da man leichtlich gleiten kan. – Henisch, 882, 8. Dän.: I höge bestillinger er vanskeligt ikke at foneisig. (Prov. dan., 67.) 119 Hoher empter vnlust tregt manchen früh zu grab. – Henisch, 882, 7. 120 Im Ampt vnd zu Feld gilt sawer sehen vnd ernsten. – Henisch, 1622, 28; Petri, II, 399. 121 Ist dir eyn ampt eyn zit lanck gegeben, darvff saltu dich nyt zu hoich erheben. – Weinsberg, 103. 122 It is kein ampt so gut, dar legt ein dâf ut. – Petri, II, 265. 123 Jedes Amt schmuzet. (S. Amt 1.) Bei Tunnicius (67): Alle ammet smittet. (Artificis proprius labor inficit atque colorat.) 124 Kein Ampt so klein, es zalt den Strick, drumb muss der haben gross Glück, der vom Amptmann bleibt vngerupfft, vnd nicht biss auffs Borbein gezupfft. – Petri, II, 414. 125 Keiner kan ein Ampt verrichten, darin er nicht ein Schüler gewesen. – Petri, II, 416. 126 Man kann einem wol das Amt geben, aber nicht den Verstand dazu. – Winckler, XIX, 1. 127 Man kann nicht zwei Aemter in Einer Sache führen. – Graf, 433, 274. 128 Man soll die Aemter und Dienste mit Leuten versehen, nicht die Leute mit Aemtern und Diensten. – Sailer, 324; Graf, 518, 265. 129 Man stellet manchen in ein Amt, das muss er dennoch können, ob er gleich kein Schulrecht drin gethan. – Schottel, 1145a. 130 Manchen stehen ämpter vnnd ehren an, wie einem Ochsen ein Sattel vnd eim Esel ein Bischoffshut. – Lehmann, 878, 19. 131 Manches Amt macht verdammt. – Heinmar, I, 38. 132 Niemand sol sich seines Ampts schemen. – Petri, II, 495. 133 Vil empter schmecken wol. – Egenolff, 882; Petri, II, 571. 134 Was newlich ins ampt kommen ist, das plehet sich gern auff. – Mathesius, Postilla, LXIIa. Henisch (69, 1) bemerkt dazu: „vnd ist gemeiniglich vil rhum vnd stoltzierens da, wie die newen wägen sehr knarren vnd kurren.“ 135 Wat dienes Amts nich is, doa loat dien'n Vöärwitz. – Schwerin, 83. 136 Wenn man zu grossen Emptern vnd Händeln vnversuchte leute gebraucht, so gehet es alles zu grund. – Petri, II, 853. 137 Wer an seinem Ampt verzagt, dem stehet nicht zu rathen, noch zu helffen. – Petri, II, 682; Henisch, 69, 9. 138 Wer auff sich selbst viel Empter nimpt, der mag nicht thun, was jeden ziempt. – Petri, II, 685. 139 Wer das Amt hat, nimmt billig den Vortheil vom Amte. – Graf, 517, 243. 140 Wer das Amt kann (hat), bekommt den Verstand dazu. – Graf, 517, 254. 141 Wer das Amt kauft, muss das Recht verkaufen. It.: Chi compra il magistrato, forza è che venda la giustizia. (Bohn I, 79.) 142 Wer ein Amt bekommt, bekommt den Verstand nicht mit. Holl.: Die het officie geeft, geeft de wijsheid niet mede. (Harrebomée, II, 132b.) 143 Wer ein Amt hat, muss sich vergessen und für andere wirken. Lat.: Publica persona privatam depone. (Sailer, Sprüche, 85.) 144 Wer ein Amt hat, hat auch den Verstand. – Graf, 518, 258. In Hannover: Wär en Amt hat, dei het âk den Vorstand. (Schambach, II, 526.) 145 Wer ein Amt hat, wird beneidet (gehasst), sagte der Gänsehirt (Bettelvogt), als ihn die Magd schalt. Holl.: Alle gemeene digniteten zijn de haat van het gemeen subject, zei Arie de aschman, en hij werd van eene dienstmeid zur kwalijk bejegend. (Harrebomée, I, 173.) 146 Wer ein (obrigkeitliches) Ampt antritt ohne sciente vnnd experiente, der trägts mit der Leut penitente. – Lehmann, 565, 11. Dän.: En uvaerdig i bestilling er faenes ulykkes. (Prov. dan., 67.) 147 Wer en Amt hat, dei wâr 'et. – Schambach, II, 527. Wer ein Amt hat, der warte sein. 148 Wer im Ampt der Obrigkeit die Affecten zu rath nimmt, der treibt hurerey mit der Justiz vnnd Weissheit. – Lehmann, 573, 85. 149 Wer ist im Ampt zu sehr gelind, der schafft kein nutz bei bösem gsind. – Henisch, 1460, 60; Petri, II, 725. 150 Wer nicht gehet zum ampt, der gehet auch billig nicht zum schlamp. – Henisch, 66, 69. 151 Wer sich ein Ampt kaufft, ist schon ein Schalck, oder wils bald werden. „Ist ein Sprichwort.“ (Herberger, I, 660.) Engl.: He that buyeth magistracy must sell justice. (Bohn II, 114.) 152 Wer sich seines ampts schämet, der stehe sein ab. – Henisch, 69, 16. 153 Wer sich zum Ampt drengt, der ist sein nimmermehr werth. – Henisch, 69, 17; Petri, II, 764. 154 Wie Einen das Amt findet, so lässt es ihn auch. – Graf, 33, 64. Nach mittelalterlicher Anschauung wird der Mann zu seinem Amte geboren; und wenn er keinen Verstand dazu besitzt, so bekommt er ihn von Gott; das Amt kann an seinem Geburtsstande namentlich nichts ändern. Mhd.: Wie en das ammecht vynt, so behelt is en und so lest is en auch. (Daniels, 330, 17.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [377]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/389>, abgerufen am 24.11.2024.