Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Anstecken. 2 Es wird mancher angesteckt, der nicht beim Kirchhof wohnt. - Opel, 380. *3 Das steckt ihn an. (Nürtingen.) Es ärgert ihn. Anstehen. 8 Wem's nicht ansteht, dem steht's ab. *9 Das stehet ihm an, wie dem Zaunstecken ein menschlich Kleid. - Simplic., 900. *10 Das steht dir an, wie dem Esel 's Tabackrauchen. - Wurth, 38. *11 Dat steit dei an, as wenn de Hunn 'n Lem hacken un de Katten klemen. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 6a. *12 Dat steit em an, as 'n Hund dat Grasfräten. *13 Dat steit em an, as wenn 'n Kaulhase (Kohlhase) sick tigen 'n Warwulf steggert. - Lyra, 25. *14 Dat steit em so hotten an. - Eichwald, 807. *15 Deam stot's an wie der alte Kuh 's Bisa. - Birlinger, 890. D. h. das lustige übermüthige Umherspringen. *16 Es steht ihm an, als einer Sau das Balgtreten. "Das ihm dann gleichwol ansteht als einem Esel die Orgel schlagen, einer Sau die Balgtreten." (Nas, 214b.) *17 Es steht ihm an, wie dem Esel das Tanzen. - Kirchhofer, 273. *18 Es steht ihm an, wie einer Sau Manschetten (oder: ein Halsband). - Kirchhofer, 296. *19 Es steht jm an, als dem bern das tantzen. - Franck, I, 49a. *20 'S schtei nu long oder kurz on, su weil eich 'n weider bezalen. (Schles.) - Frommann, III, 410, 379. *21 Sich zu etwas anstellen wie eine Kuh, die auf den Kirschbaum klettern will. Anstellen. * He stelt sik an, as wenn he ken feif tellen kun, un was doch en Schelm in seiner Haut. - Schütz, IV, 37. Anstellung. *1 Er bekommt eine Anstellung, ja, mit dem Hintern am Ofen (oder: an die Wand). (Troppau.) *2 Er bekommt eine Anstellung zum - Mistfahren. (Troppau.) *3 Hei heft e Anstellung - möt dem Arsch an e Wand. (Königsberg.) - Frischbier, II, 95. Anstoss. * Ohn allen Anstoss und nicht wie eine Kuh ins Mausloch. - Grimmelshausen, Vogelnest, II. Anstossen. 3 Wer nirgend anstossen will, muss aus der Welt gehen. Holl.: Sie ongeschonden wil zyn, moet ongeboren weren. (Harrebomee, II, 137.) Anstreichen. 1 Welche sich anstreicht, die sorgt vor jhr gesess mehr als vor jhr Seel. - Lehmann, 708, 62. *2 Er will nirgend anstreichen. Verletzen. *3 Ich werde ihm das anstreichen. - Frischbier, II, 96. Ich werde es mir für den Zweck der Wiedervergeltung merken - durch einen Strich. Anstrengung. Kleine Anstrengungen bringen grossen Gewinn. Bei Tunnicius (271): Klein underwin holt grot gewin. (Ingens observant tranquilla negotia lucrum.) Anstrich. *3 Es hat Anstrich. *4 Es hat meinen Anstrich nicht. *5 Er weiss sich einen Anstrich zu geben. Anteigen. Wenn angeteigt ist, muss auch gebacken werden. (Korkehmen.) - Frischbier, II, 97. Anthaupt. * Er isch am Anthaupt. (Solothurn.) - Schild, 70, 158. Am Ende seiner Tage. (S. Fürhaupt.) Antlitz. 5 Golden Antlitz, Herz von Eisen. - Altmann VI, 446. Anton. 3 Heiliger Anton von Paddua, schick mir 'nen Mand von Mantova, der niets anfrisst, und[Spaltenumbruch] niets versaufft und zu koan ander Menscher lauft. - Illustrirte Zeitung, Leipzig 1868, Nr. 1322, S. 299. Die italienischen Mädchen wenden sich an denselben Heiligen, sie wollen aber nicht blos einen Mann, der ihnen gefällt, sondern auch noch ein Grundstück, einen Weinberg und etwas anderes, worüber sie sich nicht näher auslassen. San Antonio, mio benigno, sol tre grazie vi domando: un potere, un marito a mio piacere, una vigna, qualia casa altra; San Antonio, non voglio altro. In Irland glaubten früher die Mädchen diesen Zweck dadurch zu erreichen, dass sie am Katharinentage (25. November) aufs strengste fasteten. Auch in der Bretagne opferten ehemals die Mädchen der heiligen Katharina kleine Stühle von Wachs, um schöne und reiche Männer zu bekommen; und in den Ardennen gilt noch immer die sogenannte neuvaine de la Chandeleur für ein sicheres Mittel heirathslustiger Mädchen, die heilige Jungfrau für ihre Wünsche zu gewinnen. 4 Sankt Anton nehmen die Tage zu um eine Mönchsruh. (S. Drei.) (Königsberg.) Frz.: A le saint Antoine les jours croissent le repas d'un moine. *5 Anton, das verstehst du nicht. (Kamnitz.) *6 Ruhig, Anton, kaltes Blut! (Deutz.) Antonius. 4 Antoni, vergiss den Lein nie. - Boebel, 28. Der dem Anton von Padua gewidmete 13. Juni wird als ein zum Leinsäen günstiger Tag bezeichnet. 5 Sankt Antoni bricht Eis: find't er keins, macht er eins. (Euskirchen.) - Boebel, 1. 6 Sankt Antonius mit dem weissen Bart, wenn er nicht regnet, er doch den Schnee nicht spart. It.: Sant' Antonio dalla barba bianca, se non piove, la neve non manca. (Giani, 111.) 7 Wenn Antoni (17. Januar) die Luft ist klar, so gibt es ein trocknes Jahr. (Arnsberg.) - Boebel, 1. *8 Er ist im Sankt Antonius' Orden. Holl.: Hij is in Sint Anthonies gild. (Harrebomee, II, 267a.) Antoniustag. 1 Am Antoniustage verlängert sich der Tag um einen Teufelsschritt. D. i. eine Stunde. It.: Sant' Antonio (17. Januar) il di s'allunga d'un passo di demonio. (Giani, 109.) 2 Gross Kälte am Antoniustag (17. Januar) - gross Hitze am Laurenzitag (10. August), doch keine lange dauern mag. It.: Sant' Antonio gran freddura, - San Lorenzo gran caldura - l' uno e l' altro poco dura. (Giani, 110.) Antreiber. Ein guter antreiber ist aller ehren werth. - Luther's Ms., 2. Antröcken. * Dat tröck em so an. Es ergriff, erfasste ihn. Antwort. 5 Span.: La blanda respuesta la ira quiebra, la dura la despierta. (Zeiller, Episteln, 397.) 9 Simrock, 369; Hillebrand, 97; Hertius, I, 7. Dän.: Intet svar er ogsaa svar. (Bohn I, 381.) 10 Mhd.: Süsse antwart pringt süsse wort und pricht den zorn an allem ort. (Vintl.) (Zingerle, 28.) 13 Ain linde antwort stillet den zorn, aber ain hart wort richtet grimm an. - Agricola, II, 20. 14 Besser eine kluge Antwort langsam, als eine dumme schnell. - Altmann VI, 436. 15 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. - Henisch, 86, 42; Petri, II, 221. 16 Keyn antwort ist auch ein antwort. - Franck, I, 49a u. 81a. In Waldeck: Kenne Antfert eis auch enne Antfert. (Curtze, 333, 232.) *17 Die Antwort aus der Scheiden nemmen. - Herberger, I, 316. *18 Die Antwort passt, weiter, sagt Goethe. Genast in seinem Tagebuche eines alten Schauspielers erzählt den zu Grunde liegenden Vorgang so: "Die Schauspieler in Weimar hatten stets die erforderliche Zeit zum Einstudiren ihrer Rolle. Bei der ersten Theaterprobe zur Zenobia musste Unzelmann, einer der fleissigsten Künstler und sogar Liebling Goethe's, seine Rolle lesen. Da rief Goethe aus seiner Loge: >Ich bin nicht gewohnt, dass man seine Aufgabe ablieset; der Tag hat vierundzwanzig Stunden, die Nacht mit [Spaltenumbruch]
Anstecken. 2 Es wird mancher angesteckt, der nicht beim Kirchhof wohnt. – Opel, 380. *3 Das steckt ihn an. (Nürtingen.) Es ärgert ihn. Anstehen. 8 Wem's nicht ansteht, dem steht's ab. *9 Das stehet ihm an, wie dem Zaunstecken ein menschlich Kleid. – Simplic., 900. *10 Das steht dir an, wie dem Esel 's Tabackrauchen. – Wurth, 38. *11 Dat steit dî an, as wenn de Hunn 'n Lêm hacken un de Katten klêmen. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6a. *12 Dat steit em an, as 'n Hund dat Grasfräten. *13 Dat steit em an, as wenn 'n Kaulhâse (Kohlhase) sick tigen 'n Wârwulf steggert. – Lyra, 25. *14 Dat steit em so hotten an. – Eichwald, 807. *15 Deam stot's an wie der alte Kuh 's Bisa. – Birlinger, 890. D. h. das lustige übermüthige Umherspringen. *16 Es steht ihm an, als einer Sau das Balgtreten. „Das ihm dann gleichwol ansteht als einem Esel die Orgel schlagen, einer Sau die Balgtreten.“ (Nas, 214b.) *17 Es steht ihm an, wie dem Esel das Tanzen. – Kirchhofer, 273. *18 Es steht ihm an, wie einer Sau Manschetten (oder: ein Halsband). – Kirchhofer, 296. *19 Es steht jm an, als dem bern das tantzen. – Franck, I, 49a. *20 'S schtî nu long oder kurz on, su wîl îch 'n wîder bezâlen. (Schles.) – Frommann, III, 410, 379. *21 Sich zu etwas anstellen wie eine Kuh, die auf den Kirschbaum klettern will. Anstellen. * He stelt sik an, as wenn he kên fîf tellen kun, un was doch en Schelm in seiner Hût. – Schütz, IV, 37. Anstellung. *1 Er bekommt eine Anstellung, ja, mit dem Hintern am Ofen (oder: an die Wand). (Troppau.) *2 Er bekommt eine Anstellung zum – Mistfahren. (Troppau.) *3 Hei heft e Anstellung – möt dem Arsch an e Wand. (Königsberg.) – Frischbier, II, 95. Anstoss. * Ohn allen Anstoss und nicht wie eine Kuh ins Mausloch. – Grimmelshausen, Vogelnest, II. Anstossen. 3 Wer nirgend anstossen will, muss aus der Welt gehen. Holl.: Sie ongeschonden wil zyn, moet ongeboren weren. (Harrebomée, II, 137.) Anstreichen. 1 Welche sich anstreicht, die sorgt vor jhr gesess mehr als vor jhr Seel. – Lehmann, 708, 62. *2 Er will nirgend anstreichen. Verletzen. *3 Ich werde ihm das anstreichen. – Frischbier, II, 96. Ich werde es mir für den Zweck der Wiedervergeltung merken – durch einen Strich. Anstrengung. Kleine Anstrengungen bringen grossen Gewinn. Bei Tunnicius (271): Klein underwin holt grôt gewin. (Ingens observant tranquilla negotia lucrum.) Anstrich. *3 Es hat Anstrich. *4 Es hat meinen Anstrich nicht. *5 Er weiss sich einen Anstrich zu geben. Anteigen. Wenn angeteigt ist, muss auch gebacken werden. (Korkehmen.) – Frischbier, II, 97. Anthaupt. * Er isch am Anthaupt. (Solothurn.) – Schild, 70, 158. Am Ende seiner Tage. (S. Fürhaupt.) Antlitz. 5 Golden Antlitz, Herz von Eisen. – Altmann VI, 446. Anton. 3 Heiliger Anton von Paddua, schick mir 'nen Mand von Mantova, der niets anfrisst, und[Spaltenumbruch] niets versaufft und zu koan ander Menscher lauft. – Illustrirte Zeitung, Leipzig 1868, Nr. 1322, S. 299. Die italienischen Mädchen wenden sich an denselben Heiligen, sie wollen aber nicht blos einen Mann, der ihnen gefällt, sondern auch noch ein Grundstück, einen Weinberg und etwas anderes, worüber sie sich nicht näher auslassen. San Antonio, mio benigno, sol tre grazie vi domando: un potere, un marito a mio piacere, una vigna, qualia casa altra; San Antonio, non voglio altro. In Irland glaubten früher die Mädchen diesen Zweck dadurch zu erreichen, dass sie am Katharinentage (25. November) aufs strengste fasteten. Auch in der Bretagne opferten ehemals die Mädchen der heiligen Katharina kleine Stühle von Wachs, um schöne und reiche Männer zu bekommen; und in den Ardennen gilt noch immer die sogenannte neuvaine de la Chandeleur für ein sicheres Mittel heirathslustiger Mädchen, die heilige Jungfrau für ihre Wünsche zu gewinnen. 4 Sankt Anton nehmen die Tage zu um eine Mönchsruh. (S. Drei.) (Königsberg.) Frz.: A le saint Antoine les jours croissent le repas d'un moine. *5 Anton, das verstehst du nicht. (Kamnitz.) *6 Ruhig, Anton, kaltes Blut! (Deutz.) Antonius. 4 Antoni, vergiss den Lein nie. – Boebel, 28. Der dem Anton von Padua gewidmete 13. Juni wird als ein zum Leinsäen günstiger Tag bezeichnet. 5 Sankt Antoni bricht Eis: find't er keins, macht er eins. (Euskirchen.) – Boebel, 1. 6 Sankt Antonius mit dem weissen Bart, wenn er nicht regnet, er doch den Schnee nicht spart. It.: Sant' Antonio dalla barba bianca, se non piove, la neve non manca. (Giani, 111.) 7 Wenn Antoni (17. Januar) die Luft ist klar, so gibt es ein trocknes Jahr. (Arnsberg.) – Boebel, 1. *8 Er ist im Sankt Antonius' Orden. Holl.: Hij is in Sint Anthonies gild. (Harrebomée, II, 267a.) Antoniustag. 1 Am Antoniustage verlängert sich der Tag um einen Teufelsschritt. D. i. eine Stunde. It.: Sant' Antonio (17. Januar) il dì s'allunga d'un passo di demonio. (Giani, 109.) 2 Gross Kälte am Antoniustag (17. Januar) – gross Hitze am Laurenzitag (10. August), doch keine lange dauern mag. It.: Sant' Antonio gran freddura, – San Lorenzo gran caldura – l' uno e l' altro poco dura. (Giani, 110.) Antreiber. Ein guter antreiber ist aller ehren werth. – Luther's Ms., 2. Antröcken. * Dat tröck em so an. Es ergriff, erfasste ihn. Antwort. 5 Span.: La blanda respuesta la ira quiebra, la dura la despierta. (Zeiller, Episteln, 397.) 9 Simrock, 369; Hillebrand, 97; Hertius, I, 7. Dän.: Intet svar er ogsaa svar. (Bohn I, 381.) 10 Mhd.: Süsse antwart pringt süsse wort und pricht den zorn an allem ort. (Vintl.) (Zingerle, 28.) 13 Ain linde antwort stillet den zorn, aber ain hart wort richtet grimm an. – Agricola, II, 20. 14 Besser eine kluge Antwort langsam, als eine dumme schnell. – Altmann VI, 436. 15 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. – Henisch, 86, 42; Petri, II, 221. 16 Keyn antwort ist auch ein antwort. – Franck, I, 49a u. 81a. In Waldeck: Kenne Antfert îs auch enne Antfert. (Curtze, 333, 232.) *17 Die Antwort aus der Scheiden nemmen. – Herberger, I, 316. *18 Die Antwort passt, weiter, sagt Goethe. Genast in seinem Tagebuche eines alten Schauspielers erzählt den zu Grunde liegenden Vorgang so: „Die Schauspieler in Weimar hatten stets die erforderliche Zeit zum Einstudiren ihrer Rolle. Bei der ersten Theaterprobe zur Zenobia musste Unzelmann, einer der fleissigsten Künstler und sogar Liebling Goethe's, seine Rolle lesen. Da rief Goethe aus seiner Loge: ›Ich bin nicht gewohnt, dass man seine Aufgabe ablieset; der Tag hat vierundzwanzig Stunden, die Nacht mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0402" n="[390]"/> <cb n="779"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstecken.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es wird mancher angesteckt, der nicht beim Kirchhof wohnt.</hi> – <hi rendition="#i">Opel, 380.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Das steckt ihn an.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Es ärgert ihn.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstehen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wem's nicht ansteht, dem steht's ab.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Das stehet ihm an, wie dem Zaunstecken ein menschlich Kleid.</hi> – <hi rendition="#i">Simplic., 900.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Das steht dir an, wie dem Esel 's Tabackrauchen.</hi> – <hi rendition="#i">Wurth, 38.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Dat steit dî an, as wenn de Hunn 'n Lêm hacken un de Katten klêmen.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Schiller, III, 6<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Dat steit em an, as 'n Hund dat Grasfräten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Dat steit em an, as wenn 'n Kaulhâse (Kohlhase) sick tigen 'n Wârwulf steggert.</hi> – <hi rendition="#i">Lyra, 25.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Dat steit em so hotten an.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 807.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Deam stot's an wie der alte Kuh 's Bisa.</hi> – <hi rendition="#i">Birlinger, 890.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. h. das lustige übermüthige Umherspringen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*16 Es steht ihm an, als einer Sau das Balgtreten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Das ihm dann gleichwol ansteht als einem Esel die Orgel schlagen, einer Sau die Balgtreten.“ (<hi rendition="#i">Nas, 214<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Es steht ihm an, wie dem Esel das Tanzen.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 273.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Es steht ihm an, wie einer Sau Manschetten (oder: ein Halsband).</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 296.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Es steht jm an, als dem bern das tantzen.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 49<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 'S schtî nu long oder kurz on, su wîl îch 'n wîder bezâlen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 410, 379.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Sich zu etwas anstellen wie eine Kuh, die auf den Kirschbaum klettern will.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstellen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He stelt sik an, as wenn he kên fîf tellen kun, un was doch en Schelm in seiner Hût.</hi> – <hi rendition="#i">Schütz, IV, 37.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstellung.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er bekommt eine Anstellung, ja, mit dem Hintern am Ofen (oder: an die Wand).</hi> (<hi rendition="#i">Troppau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er bekommt eine Anstellung zum – Mistfahren.</hi> (<hi rendition="#i">Troppau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Hei heft e Anstellung – möt dem Arsch an e Wand.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 95.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstoss.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ohn allen Anstoss und nicht wie eine Kuh ins Mausloch.</hi> – <hi rendition="#i">Grimmelshausen, Vogelnest, II.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstossen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wer nirgend anstossen will, muss aus der Welt gehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Sie ongeschonden wil zyn, moet ongeboren weren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 137.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstreichen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Welche sich anstreicht, die sorgt vor jhr gesess mehr als vor jhr Seel.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 708, 62.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er will nirgend anstreichen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Verletzen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Ich werde ihm das anstreichen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 96.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ich werde es mir für den Zweck der Wiedervergeltung merken – durch einen Strich.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstrengung.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Kleine Anstrengungen bringen grossen Gewinn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (271)</hi>: Klein underwin holt grôt gewin. (Ingens observant tranquilla negotia lucrum.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anstrich.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es hat Anstrich.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Es hat meinen Anstrich nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er weiss sich einen Anstrich zu geben.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anteigen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn angeteigt ist, muss auch gebacken werden.</hi> (<hi rendition="#i">Korkehmen.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 97.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anthaupt.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er isch am Anthaupt.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) – <hi rendition="#i">Schild, 70, 158.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Am Ende seiner Tage. (S. Fürhaupt.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Antlitz.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Golden Antlitz, Herz von Eisen.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 446.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anton.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Heiliger Anton von Paddua, schick mir 'nen Mand von Mantova, der niets anfrisst, und<cb n="780"/> niets versaufft und zu koan ander Menscher lauft.</hi> – <hi rendition="#i">Illustrirte Zeitung, Leipzig 1868, Nr. 1322, S. 299.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die italienischen Mädchen wenden sich an denselben Heiligen, sie wollen aber nicht blos einen Mann, der ihnen gefällt, sondern auch noch ein Grundstück, einen Weinberg und etwas anderes, worüber sie sich nicht näher auslassen. San Antonio, mio benigno, sol tre grazie vi domando: un potere, un marito a mio piacere, una vigna, qualia casa altra; San Antonio, non voglio altro. In Irland glaubten früher die Mädchen diesen Zweck dadurch zu erreichen, dass sie am Katharinentage (25. November) aufs strengste fasteten. Auch in der Bretagne opferten ehemals die Mädchen der heiligen Katharina kleine Stühle von Wachs, um schöne und reiche Männer zu bekommen; und in den Ardennen gilt noch immer die sogenannte neuvaine de la Chandeleur für ein sicheres Mittel heirathslustiger Mädchen, die heilige Jungfrau für ihre Wünsche zu gewinnen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Sankt Anton nehmen die Tage zu um eine Mönchsruh. (S. Drei.)</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A le saint Antoine les jours croissent le repas d'un moine.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Anton, das verstehst du nicht.</hi> (<hi rendition="#i">Kamnitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Ruhig, Anton, kaltes Blut!</hi> (<hi rendition="#i">Deutz.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Antonius.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Antoni, vergiss den Lein nie.</hi> – <hi rendition="#i">Boebel, 28.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Der dem Anton von Padua gewidmete 13. Juni wird als ein zum Leinsäen günstiger Tag bezeichnet.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Sankt Antoni bricht Eis: find't er keins, macht er eins.</hi> (<hi rendition="#i">Euskirchen.</hi>) – <hi rendition="#i">Boebel, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Sankt Antonius mit dem weissen Bart, wenn er nicht regnet, er doch den Schnee nicht spart.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sant' Antonio dalla barba bianca, se non piove, la neve non manca. (<hi rendition="#i">Giani, 111.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Wenn Antoni (17. Januar) die Luft ist klar, so gibt es ein trocknes Jahr.</hi> (<hi rendition="#i">Arnsberg.</hi>) – <hi rendition="#i">Boebel, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Er ist im Sankt Antonius' Orden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is in Sint Anthonies gild. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 267<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Antoniustag.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Am Antoniustage verlängert sich der Tag um einen Teufelsschritt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">D. i. eine Stunde.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sant' Antonio (17. Januar) il dì s'allunga d'un passo di demonio. (<hi rendition="#i">Giani, 109.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Gross Kälte am Antoniustag (17. Januar) – gross Hitze am Laurenzitag (10. August), doch keine lange dauern mag.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sant' Antonio gran freddura, – San Lorenzo gran caldura – l' uno e l' altro poco dura. (<hi rendition="#i">Giani, 110.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Antreiber.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein guter antreiber ist aller ehren werth.</hi> – <hi rendition="#i">Luther's Ms., 2.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Antröcken.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Dat tröck em so an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Es ergriff, erfasste ihn.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Antwort.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et2">5 <hi rendition="#i">Span.</hi>: La blanda respuesta la ira quiebra, la dura la despierta. (<hi rendition="#i">Zeiller, Episteln, 397.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">9 <hi rendition="#i">Simrock, 369; Hillebrand, 97; Hertius, I, 7</hi>.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Intet svar er ogsaa svar. (<hi rendition="#i">Bohn I, 381.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2">10 <hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Süsse antwart pringt süsse wort und pricht den zorn an allem ort. (<hi rendition="#i">Vintl.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 28.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Ain linde antwort stillet den zorn, aber ain hart wort richtet grimm an.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola, II, 20.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Besser eine kluge Antwort langsam, als eine dumme schnell.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 436.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 86, 42; Petri, II, 221.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Keyn antwort ist auch ein antwort.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 49<hi rendition="#sup">a</hi> u. 81<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Waldeck: Kenne Antfert îs auch enne Antfert. (<hi rendition="#i">Curtze, 333, 232.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Die Antwort aus der Scheiden nemmen.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, I, 316.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Die Antwort passt, weiter, sagt Goethe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Genast</hi> in seinem <hi rendition="#i">Tagebuche eines alten Schauspielers</hi> erzählt den zu Grunde liegenden Vorgang so: „Die Schauspieler in Weimar hatten stets die erforderliche Zeit zum Einstudiren ihrer Rolle. Bei der ersten Theaterprobe zur <hi rendition="#i">Zenobia</hi> musste Unzelmann, einer der fleissigsten Künstler und sogar Liebling Goethe's, seine Rolle lesen. Da rief Goethe aus seiner Loge: ›Ich bin nicht gewohnt, dass man seine Aufgabe ablieset; der Tag hat vierundzwanzig Stunden, die Nacht mit </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[390]/0402]
Anstecken.
2 Es wird mancher angesteckt, der nicht beim Kirchhof wohnt. – Opel, 380.
*3 Das steckt ihn an. (Nürtingen.)
Es ärgert ihn.
Anstehen.
8 Wem's nicht ansteht, dem steht's ab.
*9 Das stehet ihm an, wie dem Zaunstecken ein menschlich Kleid. – Simplic., 900.
*10 Das steht dir an, wie dem Esel 's Tabackrauchen. – Wurth, 38.
*11 Dat steit dî an, as wenn de Hunn 'n Lêm hacken un de Katten klêmen. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6a.
*12 Dat steit em an, as 'n Hund dat Grasfräten.
*13 Dat steit em an, as wenn 'n Kaulhâse (Kohlhase) sick tigen 'n Wârwulf steggert. – Lyra, 25.
*14 Dat steit em so hotten an. – Eichwald, 807.
*15 Deam stot's an wie der alte Kuh 's Bisa. – Birlinger, 890.
D. h. das lustige übermüthige Umherspringen.
*16 Es steht ihm an, als einer Sau das Balgtreten.
„Das ihm dann gleichwol ansteht als einem Esel die Orgel schlagen, einer Sau die Balgtreten.“ (Nas, 214b.)
*17 Es steht ihm an, wie dem Esel das Tanzen. – Kirchhofer, 273.
*18 Es steht ihm an, wie einer Sau Manschetten (oder: ein Halsband). – Kirchhofer, 296.
*19 Es steht jm an, als dem bern das tantzen. – Franck, I, 49a.
*20 'S schtî nu long oder kurz on, su wîl îch 'n wîder bezâlen. (Schles.) – Frommann, III, 410, 379.
*21 Sich zu etwas anstellen wie eine Kuh, die auf den Kirschbaum klettern will.
Anstellen.
* He stelt sik an, as wenn he kên fîf tellen kun, un was doch en Schelm in seiner Hût. – Schütz, IV, 37.
Anstellung.
*1 Er bekommt eine Anstellung, ja, mit dem Hintern am Ofen (oder: an die Wand). (Troppau.)
*2 Er bekommt eine Anstellung zum – Mistfahren. (Troppau.)
*3 Hei heft e Anstellung – möt dem Arsch an e Wand. (Königsberg.) – Frischbier, II, 95.
Anstoss.
* Ohn allen Anstoss und nicht wie eine Kuh ins Mausloch. – Grimmelshausen, Vogelnest, II.
Anstossen.
3 Wer nirgend anstossen will, muss aus der Welt gehen.
Holl.: Sie ongeschonden wil zyn, moet ongeboren weren. (Harrebomée, II, 137.)
Anstreichen.
1 Welche sich anstreicht, die sorgt vor jhr gesess mehr als vor jhr Seel. – Lehmann, 708, 62.
*2 Er will nirgend anstreichen.
Verletzen.
*3 Ich werde ihm das anstreichen. – Frischbier, II, 96.
Ich werde es mir für den Zweck der Wiedervergeltung merken – durch einen Strich.
Anstrengung.
Kleine Anstrengungen bringen grossen Gewinn.
Bei Tunnicius (271): Klein underwin holt grôt gewin. (Ingens observant tranquilla negotia lucrum.)
Anstrich.
*3 Es hat Anstrich.
*4 Es hat meinen Anstrich nicht.
*5 Er weiss sich einen Anstrich zu geben.
Anteigen.
Wenn angeteigt ist, muss auch gebacken werden. (Korkehmen.) – Frischbier, II, 97.
Anthaupt.
* Er isch am Anthaupt. (Solothurn.) – Schild, 70, 158.
Am Ende seiner Tage. (S. Fürhaupt.)
Antlitz.
5 Golden Antlitz, Herz von Eisen. – Altmann VI, 446.
Anton.
3 Heiliger Anton von Paddua, schick mir 'nen Mand von Mantova, der niets anfrisst, und
niets versaufft und zu koan ander Menscher lauft. – Illustrirte Zeitung, Leipzig 1868, Nr. 1322, S. 299.
Die italienischen Mädchen wenden sich an denselben Heiligen, sie wollen aber nicht blos einen Mann, der ihnen gefällt, sondern auch noch ein Grundstück, einen Weinberg und etwas anderes, worüber sie sich nicht näher auslassen. San Antonio, mio benigno, sol tre grazie vi domando: un potere, un marito a mio piacere, una vigna, qualia casa altra; San Antonio, non voglio altro. In Irland glaubten früher die Mädchen diesen Zweck dadurch zu erreichen, dass sie am Katharinentage (25. November) aufs strengste fasteten. Auch in der Bretagne opferten ehemals die Mädchen der heiligen Katharina kleine Stühle von Wachs, um schöne und reiche Männer zu bekommen; und in den Ardennen gilt noch immer die sogenannte neuvaine de la Chandeleur für ein sicheres Mittel heirathslustiger Mädchen, die heilige Jungfrau für ihre Wünsche zu gewinnen.
4 Sankt Anton nehmen die Tage zu um eine Mönchsruh. (S. Drei.) (Königsberg.)
Frz.: A le saint Antoine les jours croissent le repas d'un moine.
*5 Anton, das verstehst du nicht. (Kamnitz.)
*6 Ruhig, Anton, kaltes Blut! (Deutz.)
Antonius.
4 Antoni, vergiss den Lein nie. – Boebel, 28.
Der dem Anton von Padua gewidmete 13. Juni wird als ein zum Leinsäen günstiger Tag bezeichnet.
5 Sankt Antoni bricht Eis: find't er keins, macht er eins. (Euskirchen.) – Boebel, 1.
6 Sankt Antonius mit dem weissen Bart, wenn er nicht regnet, er doch den Schnee nicht spart.
It.: Sant' Antonio dalla barba bianca, se non piove, la neve non manca. (Giani, 111.)
7 Wenn Antoni (17. Januar) die Luft ist klar, so gibt es ein trocknes Jahr. (Arnsberg.) – Boebel, 1.
*8 Er ist im Sankt Antonius' Orden.
Holl.: Hij is in Sint Anthonies gild. (Harrebomée, II, 267a.)
Antoniustag.
1 Am Antoniustage verlängert sich der Tag um einen Teufelsschritt.
D. i. eine Stunde.
It.: Sant' Antonio (17. Januar) il dì s'allunga d'un passo di demonio. (Giani, 109.)
2 Gross Kälte am Antoniustag (17. Januar) – gross Hitze am Laurenzitag (10. August), doch keine lange dauern mag.
It.: Sant' Antonio gran freddura, – San Lorenzo gran caldura – l' uno e l' altro poco dura. (Giani, 110.)
Antreiber.
Ein guter antreiber ist aller ehren werth. – Luther's Ms., 2.
Antröcken.
* Dat tröck em so an.
Es ergriff, erfasste ihn.
Antwort.
5 Span.: La blanda respuesta la ira quiebra, la dura la despierta. (Zeiller, Episteln, 397.)
9 Simrock, 369; Hillebrand, 97; Hertius, I, 7.
Dän.: Intet svar er ogsaa svar. (Bohn I, 381.)
10 Mhd.: Süsse antwart pringt süsse wort und pricht den zorn an allem ort. (Vintl.) (Zingerle, 28.)
13 Ain linde antwort stillet den zorn, aber ain hart wort richtet grimm an. – Agricola, II, 20.
14 Besser eine kluge Antwort langsam, als eine dumme schnell. – Altmann VI, 436.
15 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. – Henisch, 86, 42; Petri, II, 221.
16 Keyn antwort ist auch ein antwort. – Franck, I, 49a u. 81a.
In Waldeck: Kenne Antfert îs auch enne Antfert. (Curtze, 333, 232.)
*17 Die Antwort aus der Scheiden nemmen. – Herberger, I, 316.
*18 Die Antwort passt, weiter, sagt Goethe.
Genast in seinem Tagebuche eines alten Schauspielers erzählt den zu Grunde liegenden Vorgang so: „Die Schauspieler in Weimar hatten stets die erforderliche Zeit zum Einstudiren ihrer Rolle. Bei der ersten Theaterprobe zur Zenobia musste Unzelmann, einer der fleissigsten Künstler und sogar Liebling Goethe's, seine Rolle lesen. Da rief Goethe aus seiner Loge: ›Ich bin nicht gewohnt, dass man seine Aufgabe ablieset; der Tag hat vierundzwanzig Stunden, die Nacht mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |