Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
15 Es ist nie so arg gewesen, es ward wieder gut. - Petri, II, 273. 16 Je ärger dat Stück, je better dat Glück. (Waldeck.) - Curtze, 393, 366. 17 Wer arg ist, denckt arg. Span.: El malo siempre piensa enganno. (Bohn I, 218.) *18 Das ist ärger als arg. *19 Es ist ärger, as d' Muetter ajenna. - Tobler, 31. *20 Sie sind arg drauf wie die Aare. Aerger. 6 Der erste Aerger ist besser, als der zweite. (S. Verdruss 3, Zorn 8.) Masur.: Pierwszy gniew lepszy, niz dragi. (Frischbier, II, 3032.) 7 Im Aerger ist Wahrheit. 8 Wer keinen Aerger will han, bereite andern kein an. *9 Er möchte vor Aerger mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen. (Rott.-Thal.) Aergern. 11 Aerger' die man nich, du kunnst de kole Pöss ön (an) e Hacke kreige. - Frischbier, II, 115. 12 Aerger dich nicht; im Röhre stehn Klössel, du siehst se man nicht. 13 Aerger in der Liebe, Pfeffer auf den Brei. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4581. Man kann dadurch von beiden mehr geniessen. 14 Aergere dich doch nicht so darüber, sagte Hans zu seiner Mutter, als er ein schlechtes Schulzeugniss heim gebracht hatte, ich mach' mir ja auch nichts daraus. 15 Aergere dich nicht, du wirst sonst garstig. (Frankenwald.) 16 Einer ärgert sich über das Licht (die Sonnenstrahlen), der ander über den Schatten. Die Türken: Der Schlächter ärgert sich übers Fettmachen, die Ziege übers Schlachten. (Weigel.) 17 Wer sich ärgert, ist unglücklich. Engl.: He that is angry is seldom at ease. (Bohn II, 1.) *18 Aergascht die - nömm e Bätke Schweindreck unda de Tung. (Natangen.) - Frischbier, I, 109. *19 Aerger die erscht am drödde Dag. - Frischbier, I, 107. *20 Aergerst di öwer em? Freu di doch, dann argert he sich. *21 Der hat mich schon manchmal geärgert. Beim Anblick des Herzkönigs im Kartenspiel. *22 Er ärgert sich wie ein Auerhahn. (Troppau.) *23 Er ärgert sich wie ein Truthahn. (Salzburg.) *24 Er soll sich ärgern, dass er roth wird. (Köthen.) *25 Sich ärgern, dass man ein Pferd werden möchte. *26 Sich ärgern, dass man schwarz werden möchte. *27 Sich ärgern wie eine Kreuzspinne. - Horn, Spinnstube 1849, S. 177. *28 Wenn du dich argern wutt, will d'r an stumpen Basen vorlehnge. (Oberharz.) Aergerniss. 1 Dän.: Den ey fortraed kand taall, hytte sig fra fortraed ad gjöre. (Prov. dan., 187.) 2 Aergerniss bezuolt sig nit. - Schuster, 1042. 3 Wann man vil ärgernuss thut machen, dess pflegt der Teuffel wol zu lachen. - Henisch, 923, 60. Aergerteufel. *1 Den muss der Aergerteufel reiten. (Nordböhmen.) *2 Er ist ein Aergerteufel. (Nordböhmen.) Arges. 1 Lat.: Tenebrae minuunt noxque atra pudorem. (Ovid.) (Philippi, II, 216.) 4 Ein Arges schlegt offt zum andern. - Petri, II, 166. 5 Es bleibt kein arges vngestrafft, wenn sich's gleich hundert Jahr verweitet. - Petri, II, 242. 6 Man soll nicht Arges mit Argem vergelten. "Man ensal niet arch mit arge wrechen, mit lieven sal men unmoit brechen." (Groote, Köln. Reimchronik, 5172.) 7 Man soll nichts arges zu einem ding reden, es gerathe dennoch wie es mag. - Lehmann, 404, 60. [Spaltenumbruch] 8 Was einer hat arges gethan, solte nicht auffrucken jederman. - Henisch, 105, 57. 9 Wenn man was arges vom nechsten leugt, dasselb bald vnser hertz betreugt. - Henisch, 105, 49. 10 Wer Arges thut vnd hoffet guts dabey, der betreugt sich selbst. - Henisch, 352, 18. Arglist. 5 Arglist hilft nicht. - Graf, 95, 198; Normann, 61. Betrug, Arglist, Gewalt geben keinen rechtsbeständigen Besitz. Aergste (das). 2 Das argeste ist gemeiniglich war. - Henisch, 106, 29; Petri, II, 57. 3 Des Aergsten ist viel mehr als des Guten. Bei Tunnicius (1359): Des ergesten is mest dan des godun. (Deteriora quidem convincunt optima semper.) 4 Jeder höret gern das ärgste von seinen Nechsten. - Petri, II, 390. 5 Wer alles zum ärgsten kehrt, dem ist gewiss ein Vnglück beschert. - Henisch, 106, 35; Petri, II, 679. Zu Aergste (der). 2. Bei Tunnicius (212): Dem ergsten gift men dat beste deil. (Peiori crebro praebetur portio maior.) Argusaugen. *2 Argusaugen daheim und ein Maulwurf draussen. Im Hause sollen Herr und Frau sehr scharf in alle Winkel sehen, aber blind sein für die Angelegenheiten anderer. Engl.: Argus at home, but a mole abroad. (Bohn II, 67.) It.: In casa argo, di fuori talpa. Argwohn. 12 "Den Argwohn kannst du leicht betrügen, sprich wahr, so wird er sich selbst belügen." (W. Müller, 49.) 13 Argwohn hat ein hartes Ohr, er hält die Triller der Nachtigall für Froschgequak. (Altmann VI, 421.) 35 Argwohn beweiset nichts. - Lehmann, 44, 14. 36 Argwohn erzeugt Furcht, und Furcht ist ein stetes Sterben. Lat.: Vita, suspicacibus assidua mors. (Sailer, Sprüche, 178, 74.) 37 Argwohn gebiert keine Bewährung. - Graf, 455, 473. 38 Argwohn ist blind. - Henisch, 107, 34. 39 Argwohn ist ein böser nachpaur. - Stumpf, II, 40b. 40 Argwohn ist's Teufel's. (Ulm.) 41 Argwohn trifft oft den Nagel auf den Kopf. It.: Chi ha sospetto, di rado e in defetto. (Bohn I, 82.) 42 Argwohn wirkt zorn. - Henisch, 107, 31. 43 Argwohn wittert in jedem Räuchlein eine Brandstiftung. - Altmann VI, 481. 44 Den Argwohn fliehe wie das Gift, weil er gar oft die Unschuld trift. (Neresheim.) 45 Der Argwohn ist eine Schlange, die man nicht füttern darf, der man sofort den Kopf zertreten muss. Lat.: Suspicionibus securis. (Sailer, Sprüche, 108, 53.) Aristarch. * Du bist ein Aristarch. - W. Menzel, Allgemeine Weltgeschichte, 1863, III, 175. D. h. eine strenge kritische Autorität. Aristokrat. * Er ist ein Aristokrat in Folio. Holl.: Het is een aristocrat in folio. (Bohn I, 323.) Aristoteles. 2 Aristoteles hat eine wächserne Nase, man kann sie durch einen Nasenstüber nach Belieben drehen. - Einfälle, 179. Man sagt daher auch sprichwörtlich: Er hat Aristoteles' Kopf. Arkadien. * Auch ich war in Arkadien geboren. Aus dem Schiller'schen Gedicht Resignation, das übrigens schon damals, als dies Gedicht verfasst wurde, sehr im Volke verbreitet war. Das letzte Stück des Kinderfreundes von Weisse schloss (1782) mit dem Schäferspiel: Das Denkmal in Arkadien. Eine Uebersetzung einer lateinischen Inschrift: Et in Arcadia ego. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl., S. 5-7.) Arm (Subst.). 1 Um zu sagen: Holz stehlen kann nicht vermieden werden. Für Altmark: Danneil, 59. 14 Engl.: Stretch your arm no further than your sleeve will reach. (Bohn II, 67.) [Spaltenumbruch]
15 Es ist nie so arg gewesen, es ward wieder gut. – Petri, II, 273. 16 Je ärger dat Stück, je better dat Glück. (Waldeck.) – Curtze, 393, 366. 17 Wer arg ist, denckt arg. Span.: El malo siempre piensa engaño. (Bohn I, 218.) *18 Das ist ärger als arg. *19 Es ist ärger, as d' Muetter ajenna. – Tobler, 31. *20 Sie sind arg drauf wie die Aare. Aerger. 6 Der erste Aerger ist besser, als der zweite. (S. Verdruss 3, Zorn 8.) Masur.: Pierwszy gniew lepszy, niz dragi. (Frischbier, II, 3032.) 7 Im Aerger ist Wahrheit. 8 Wer keinen Aerger will han, bereite andern kein an. *9 Er möchte vor Aerger mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen. (Rott.-Thal.) Aergern. 11 Aerger' die man nich, du kunnst de kôle Pöss ön (an) e Hacke krîge. – Frischbier, II, 115. 12 Aerger dich nicht; im Röhre stehn Klössel, du siehst se man nicht. 13 Aerger in der Liebe, Pfeffer auf den Brei. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4581. Man kann dadurch von beiden mehr geniessen. 14 Aergere dich doch nicht so darüber, sagte Hans zu seiner Mutter, als er ein schlechtes Schulzeugniss heim gebracht hatte, ich mach' mir ja auch nichts daraus. 15 Aergere dich nicht, du wirst sonst garstig. (Frankenwald.) 16 Einer ärgert sich über das Licht (die Sonnenstrahlen), der ander über den Schatten. Die Türken: Der Schlächter ärgert sich übers Fettmachen, die Ziege übers Schlachten. (Weigel.) 17 Wer sich ärgert, ist unglücklich. Engl.: He that is angry is seldom at ease. (Bohn II, 1.) *18 Aergascht die – nömm e Bätke Schwîndreck unda de Tung. (Natangen.) – Frischbier, I, 109. *19 Aerger die erscht am drödde Dag. – Frischbier, I, 107. *20 Aergerst di öwer em? Freu di doch, dann argert he sich. *21 Der hat mich schon manchmal geärgert. Beim Anblick des Herzkönigs im Kartenspiel. *22 Er ärgert sich wie ein Auerhahn. (Troppau.) *23 Er ärgert sich wie ein Truthahn. (Salzburg.) *24 Er soll sich ärgern, dass er roth wird. (Köthen.) *25 Sich ärgern, dass man ein Pferd werden möchte. *26 Sich ärgern, dass man schwarz werden möchte. *27 Sich ärgern wie eine Kreuzspinne. – Horn, Spinnstube 1849, S. 177. *28 Wenn du dich argern wutt, will d'r an stumpen Basen vorlehnge. (Oberharz.) Aergerniss. 1 Dän.: Den ey fortraed kand taall, hytte sig fra fortraed ad gjöre. (Prov. dan., 187.) 2 Aergerniss bezuolt sig nit. – Schuster, 1042. 3 Wann man vil ärgernuss thut machen, dess pflegt der Teuffel wol zu lachen. – Henisch, 923, 60. Aergerteufel. *1 Den muss der Aergerteufel reiten. (Nordböhmen.) *2 Er ist ein Aergerteufel. (Nordböhmen.) Arges. 1 Lat.: Tenebrae minuunt noxque atra pudorem. (Ovid.) (Philippi, II, 216.) 4 Ein Arges schlegt offt zum andern. – Petri, II, 166. 5 Es bleibt kein arges vngestrafft, wenn sich's gleich hundert Jahr verweitet. – Petri, II, 242. 6 Man soll nicht Arges mit Argem vergelten. „Man ensal niet arch mit arge wrechen, mit lieven sal men unmoit brechen.“ (Groote, Köln. Reimchronik, 5172.) 7 Man soll nichts arges zu einem ding reden, es gerathe dennoch wie es mag. – Lehmann, 404, 60. [Spaltenumbruch] 8 Was einer hat arges gethan, solte nicht auffrucken jederman. – Henisch, 105, 57. 9 Wenn man was arges vom nechsten leugt, dasselb bald vnser hertz betreugt. – Henisch, 105, 49. 10 Wer Arges thut vnd hoffet guts dabey, der betreugt sich selbst. – Henisch, 352, 18. Arglist. 5 Arglist hilft nicht. – Graf, 95, 198; Normann, 61. Betrug, Arglist, Gewalt geben keinen rechtsbeständigen Besitz. Aergste (das). 2 Das argeste ist gemeiniglich war. – Henisch, 106, 29; Petri, II, 57. 3 Des Aergsten ist viel mehr als des Guten. Bei Tunnicius (1359): Des ergesten is mêst dan des godun. (Deteriora quidem convincunt optima semper.) 4 Jeder höret gern das ärgste von seinen Nechsten. – Petri, II, 390. 5 Wer alles zum ärgsten kehrt, dem ist gewiss ein Vnglück beschert. – Henisch, 106, 35; Petri, II, 679. Zu Aergste (der). 2. Bei Tunnicius (212): Dem ergsten gift men dat beste deil. (Peiori crebro praebetur portio maior.) Argusaugen. *2 Argusaugen daheim und ein Maulwurf draussen. Im Hause sollen Herr und Frau sehr scharf in alle Winkel sehen, aber blind sein für die Angelegenheiten anderer. Engl.: Argus at home, but a mole abroad. (Bohn II, 67.) It.: In casa argo, di fuori talpa. Argwohn. 12 „Den Argwohn kannst du leicht betrügen, sprich wahr, so wird er sich selbst belügen.“ (W. Müller, 49.) 13 Argwohn hat ein hartes Ohr, er hält die Triller der Nachtigall für Froschgequak. (Altmann VI, 421.) 35 Argwohn beweiset nichts. – Lehmann, 44, 14. 36 Argwohn erzeugt Furcht, und Furcht ist ein stetes Sterben. Lat.: Vita, suspicacibus assidua mors. (Sailer, Sprüche, 178, 74.) 37 Argwohn gebiert keine Bewährung. – Graf, 455, 473. 38 Argwohn ist blind. – Henisch, 107, 34. 39 Argwohn ist ein böser nachpûr. – Stumpf, II, 40b. 40 Argwohn ist's Teufel's. (Ulm.) 41 Argwohn trifft oft den Nagel auf den Kopf. It.: Chi ha sospetto, di rado è in defetto. (Bohn I, 82.) 42 Argwohn wirkt zorn. – Henisch, 107, 31. 43 Argwohn wittert in jedem Räuchlein eine Brandstiftung. – Altmann VI, 481. 44 Den Argwohn fliehe wie das Gift, weil er gar oft die Unschuld trift. (Neresheim.) 45 Der Argwohn ist eine Schlange, die man nicht füttern darf, der man sofort den Kopf zertreten muss. Lat.: Suspicionibus securis. (Sailer, Sprüche, 108, 53.) Aristarch. * Du bist ein Aristarch. – W. Menzel, Allgemeine Weltgeschichte, 1863, III, 175. D. h. eine strenge kritische Autorität. Aristokrat. * Er ist ein Aristokrat in Folio. Holl.: Het is een aristocrat in folio. (Bohn I, 323.) Aristoteles. 2 Aristoteles hat eine wächserne Nase, man kann sie durch einen Nasenstüber nach Belieben drehen. – Einfälle, 179. Man sagt daher auch sprichwörtlich: Er hat Aristoteles' Kopf. Arkadien. * Auch ich war in Arkadien geboren. Aus dem Schiller'schen Gedicht Resignation, das übrigens schon damals, als dies Gedicht verfasst wurde, sehr im Volke verbreitet war. Das letzte Stück des Kinderfreundes von Weisse schloss (1782) mit dem Schäferspiel: Das Denkmal in Arkadien. Eine Uebersetzung einer lateinischen Inschrift: Et in Arcadia ego. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl., S. 5-7.) Arm (Subst.). 1 Um zu sagen: Holz stehlen kann nicht vermieden werden. Für Altmark: Danneil, 59. 14 Engl.: Stretch your arm no further than your sleeve will reach. (Bohn II, 67.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0414" n="[402]"/> <cb n="803"/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Es ist nie so arg gewesen, es ward wieder gut.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 273.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Je ärger dat Stück, je better dat Glück.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) – <hi rendition="#i">Curtze, 393, 366.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wer arg ist, denckt arg.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: El malo siempre piensa engaño. (<hi rendition="#i">Bohn I, 218.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Das ist ärger als arg.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Es ist ärger, as d' Muetter ajenna.</hi> – <hi rendition="#i">Tobler, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Sie sind arg drauf wie die Aare.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aerger.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Der erste Aerger ist besser, als der zweite. (S. Verdruss 3, Zorn 8.)</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Masur.</hi>: Pierwszy gniew lepszy, niz dragi. (<hi rendition="#i">Frischbier, II, 3032.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Im Aerger ist Wahrheit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wer keinen Aerger will han, bereite andern kein an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Er möchte vor Aerger mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen.</hi> (<hi rendition="#i">Rott.-Thal.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aergern.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Aerger' die man nich, du kunnst de kôle Pöss ön (an) e Hacke krîge.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, II, 115.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Aerger dich nicht; im Röhre stehn Klössel, du siehst se man nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Aerger in der Liebe, Pfeffer auf den Brei.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänien.</hi>) – <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Man kann dadurch von beiden mehr geniessen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Aergere dich doch nicht so darüber, sagte Hans zu seiner Mutter, als er ein schlechtes Schulzeugniss heim gebracht hatte, ich mach' mir ja auch nichts daraus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Aergere dich nicht, du wirst sonst garstig.</hi> (<hi rendition="#i">Frankenwald.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Einer ärgert sich über das Licht (die Sonnenstrahlen), der ander über den Schatten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Türken: Der Schlächter ärgert sich übers Fettmachen, die Ziege übers Schlachten. (<hi rendition="#i">Weigel.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wer sich ärgert, ist unglücklich.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He that is angry is seldom at ease. (<hi rendition="#i">Bohn II, 1.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Aergascht die – nömm e Bätke Schwîndreck unda de Tung.</hi> (<hi rendition="#i">Natangen.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 109.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Aerger die erscht am drödde Dag.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 107.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Aergerst di öwer em? Freu di doch, dann argert he sich.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Der hat mich schon manchmal geärgert.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Beim Anblick des Herzkönigs im Kartenspiel.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Er ärgert sich wie ein Auerhahn.</hi> (<hi rendition="#i">Troppau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Er ärgert sich wie ein Truthahn.</hi> (<hi rendition="#i">Salzburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Er soll sich ärgern, dass er roth wird.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Sich ärgern, dass man ein Pferd werden möchte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*26 Sich ärgern, dass man schwarz werden möchte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Sich ärgern wie eine Kreuzspinne.</hi> – <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube 1849, S. 177.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*28 Wenn du dich argern wutt, will d'r an stumpen Basen vorlehnge.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aergerniss.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et2">1 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den ey fortraed kand taall, hytte sig fra fortraed ad gjöre. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 187.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Aergerniss bezuolt sig nit.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 1042.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wann man vil ärgernuss thut machen, dess pflegt der Teuffel wol zu lachen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 923, 60.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aergerteufel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Den muss der Aergerteufel reiten.</hi> (<hi rendition="#i">Nordböhmen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist ein Aergerteufel.</hi> (<hi rendition="#i">Nordböhmen.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Arges.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et2">1 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tenebrae minuunt noxque atra pudorem. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 216.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Ein Arges schlegt offt zum andern.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 166.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Es bleibt kein arges vngestrafft, wenn sich's gleich hundert Jahr verweitet.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 242.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Man soll nicht Arges mit Argem vergelten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Man ensal niet arch mit arge wrechen, mit lieven sal men unmoit brechen.“ (<hi rendition="#i">Groote, Köln. Reimchronik, 5172.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Man soll nichts arges zu einem ding reden, es gerathe dennoch wie es mag.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 404, 60.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="804"/> 8 Was einer hat arges gethan, solte nicht auffrucken jederman.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 105, 57.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Wenn man was arges vom nechsten leugt, dasselb bald vnser hertz betreugt.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 105, 49.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer Arges thut vnd hoffet guts dabey, der betreugt sich selbst.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 352, 18.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Arglist.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Arglist hilft nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 95, 198; Normann, 61.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Betrug, Arglist, Gewalt geben keinen rechtsbeständigen Besitz.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head><hi rendition="#b">Aergste</hi> (das).</head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Das argeste ist gemeiniglich war.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 106, 29; Petri, II, 57.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Des Aergsten ist viel mehr als des Guten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1359)</hi>: Des ergesten is mêst dan des godun. (Deteriora quidem convincunt optima semper.)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Jeder höret gern das ärgste von seinen Nechsten.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 390.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wer alles zum ärgsten kehrt, dem ist gewiss ein Vnglück beschert.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 106, 35; Petri, II, 679.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head>Zu Aergste (der).</head> <p>2.</p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (212)</hi>: Dem ergsten gift men dat beste deil. (Peiori crebro praebetur portio maior.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Argusaugen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Argusaugen daheim und ein Maulwurf draussen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Im Hause sollen Herr und Frau sehr scharf in alle Winkel sehen, aber blind sein für die Angelegenheiten anderer.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Argus at home, but a mole abroad. (<hi rendition="#i">Bohn II, 67.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: In casa argo, di fuori talpa.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Argwohn.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et">12 „Den Argwohn kannst du leicht betrügen, sprich wahr, so wird er sich selbst belügen.“ (<hi rendition="#i">W. Müller, 49.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">13 Argwohn hat ein hartes Ohr, er hält die Triller der Nachtigall für Froschgequak. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 421.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Argwohn beweiset nichts.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 44, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Argwohn erzeugt Furcht, und Furcht ist ein stetes Sterben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vita, suspicacibus assidua mors. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 178, 74.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Argwohn gebiert keine Bewährung.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 455, 473.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Argwohn ist blind.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 107, 34.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Argwohn ist ein böser nachpûr.</hi> – <hi rendition="#i">Stumpf, II, 40<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Argwohn ist's Teufel's.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Argwohn trifft oft den Nagel auf den Kopf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha sospetto, di rado è in defetto. (<hi rendition="#i">Bohn I, 82.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Argwohn wirkt zorn.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 107, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Argwohn wittert in jedem Räuchlein eine Brandstiftung.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 481.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Den Argwohn fliehe wie das Gift, weil er gar oft die Unschuld trift.</hi> (<hi rendition="#i">Neresheim.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Der Argwohn ist eine Schlange, die man nicht füttern darf, der man sofort den Kopf zertreten muss.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Suspicionibus securis. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 108, 53.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aristarch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Du bist ein Aristarch.</hi> – <hi rendition="#i">W. Menzel, Allgemeine Weltgeschichte, 1863, III, 175.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. h. eine strenge kritische Autorität.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aristokrat.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist ein Aristokrat in Folio.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een aristocrat in folio. (<hi rendition="#i">Bohn I, 323.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aristoteles.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Aristoteles hat eine wächserne Nase, man kann sie durch einen Nasenstüber nach Belieben drehen.</hi> – <hi rendition="#i">Einfälle, 179.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Man sagt daher auch sprichwörtlich: Er hat Aristoteles' Kopf.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Arkadien.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Auch ich war in Arkadien geboren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Aus dem <hi rendition="#i">Schiller'schen</hi> Gedicht <hi rendition="#i">Resignation,</hi> das übrigens schon damals, als dies Gedicht verfasst wurde, sehr im Volke verbreitet war. Das letzte Stück des <hi rendition="#i">Kinderfreundes</hi> von <hi rendition="#i">Weisse</hi> schloss (1782) mit dem Schäferspiel: <hi rendition="#i">Das Denkmal in Arkadien.</hi> Eine Uebersetzung einer lateinischen Inschrift: Et in Arcadia ego. (Vgl. <hi rendition="#i">Büchmann, 10. Aufl., S. 5-7.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head><hi rendition="#b">Arm</hi> (Subst.).</head><lb/> <p rendition="#et">1 Um zu sagen: Holz stehlen kann nicht vermieden werden. Für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 59.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2">14 <hi rendition="#i">Engl.</hi>: Stretch your arm no further than your sleeve will reach. (<hi rendition="#i">Bohn II, 67.</hi>)</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[402]/0414]
15 Es ist nie so arg gewesen, es ward wieder gut. – Petri, II, 273.
16 Je ärger dat Stück, je better dat Glück. (Waldeck.) – Curtze, 393, 366.
17 Wer arg ist, denckt arg.
Span.: El malo siempre piensa engaño. (Bohn I, 218.)
*18 Das ist ärger als arg.
*19 Es ist ärger, as d' Muetter ajenna. – Tobler, 31.
*20 Sie sind arg drauf wie die Aare.
Aerger.
6 Der erste Aerger ist besser, als der zweite. (S. Verdruss 3, Zorn 8.)
Masur.: Pierwszy gniew lepszy, niz dragi. (Frischbier, II, 3032.)
7 Im Aerger ist Wahrheit.
8 Wer keinen Aerger will han, bereite andern kein an.
*9 Er möchte vor Aerger mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen. (Rott.-Thal.)
Aergern.
11 Aerger' die man nich, du kunnst de kôle Pöss ön (an) e Hacke krîge. – Frischbier, II, 115.
12 Aerger dich nicht; im Röhre stehn Klössel, du siehst se man nicht.
13 Aerger in der Liebe, Pfeffer auf den Brei. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4581.
Man kann dadurch von beiden mehr geniessen.
14 Aergere dich doch nicht so darüber, sagte Hans zu seiner Mutter, als er ein schlechtes Schulzeugniss heim gebracht hatte, ich mach' mir ja auch nichts daraus.
15 Aergere dich nicht, du wirst sonst garstig. (Frankenwald.)
16 Einer ärgert sich über das Licht (die Sonnenstrahlen), der ander über den Schatten.
Die Türken: Der Schlächter ärgert sich übers Fettmachen, die Ziege übers Schlachten. (Weigel.)
17 Wer sich ärgert, ist unglücklich.
Engl.: He that is angry is seldom at ease. (Bohn II, 1.)
*18 Aergascht die – nömm e Bätke Schwîndreck unda de Tung. (Natangen.) – Frischbier, I, 109.
*19 Aerger die erscht am drödde Dag. – Frischbier, I, 107.
*20 Aergerst di öwer em? Freu di doch, dann argert he sich.
*21 Der hat mich schon manchmal geärgert.
Beim Anblick des Herzkönigs im Kartenspiel.
*22 Er ärgert sich wie ein Auerhahn. (Troppau.)
*23 Er ärgert sich wie ein Truthahn. (Salzburg.)
*24 Er soll sich ärgern, dass er roth wird. (Köthen.)
*25 Sich ärgern, dass man ein Pferd werden möchte.
*26 Sich ärgern, dass man schwarz werden möchte.
*27 Sich ärgern wie eine Kreuzspinne. – Horn, Spinnstube 1849, S. 177.
*28 Wenn du dich argern wutt, will d'r an stumpen Basen vorlehnge. (Oberharz.)
Aergerniss.
1 Dän.: Den ey fortraed kand taall, hytte sig fra fortraed ad gjöre. (Prov. dan., 187.)
2 Aergerniss bezuolt sig nit. – Schuster, 1042.
3 Wann man vil ärgernuss thut machen, dess pflegt der Teuffel wol zu lachen. – Henisch, 923, 60.
Aergerteufel.
*1 Den muss der Aergerteufel reiten. (Nordböhmen.)
*2 Er ist ein Aergerteufel. (Nordböhmen.)
Arges.
1 Lat.: Tenebrae minuunt noxque atra pudorem. (Ovid.) (Philippi, II, 216.)
4 Ein Arges schlegt offt zum andern. – Petri, II, 166.
5 Es bleibt kein arges vngestrafft, wenn sich's gleich hundert Jahr verweitet. – Petri, II, 242.
6 Man soll nicht Arges mit Argem vergelten.
„Man ensal niet arch mit arge wrechen, mit lieven sal men unmoit brechen.“ (Groote, Köln. Reimchronik, 5172.)
7 Man soll nichts arges zu einem ding reden, es gerathe dennoch wie es mag. – Lehmann, 404, 60.
8 Was einer hat arges gethan, solte nicht auffrucken jederman. – Henisch, 105, 57.
9 Wenn man was arges vom nechsten leugt, dasselb bald vnser hertz betreugt. – Henisch, 105, 49.
10 Wer Arges thut vnd hoffet guts dabey, der betreugt sich selbst. – Henisch, 352, 18.
Arglist.
5 Arglist hilft nicht. – Graf, 95, 198; Normann, 61.
Betrug, Arglist, Gewalt geben keinen rechtsbeständigen Besitz.
Aergste (das).
2 Das argeste ist gemeiniglich war. – Henisch, 106, 29; Petri, II, 57.
3 Des Aergsten ist viel mehr als des Guten.
Bei Tunnicius (1359): Des ergesten is mêst dan des godun. (Deteriora quidem convincunt optima semper.)
4 Jeder höret gern das ärgste von seinen Nechsten. – Petri, II, 390.
5 Wer alles zum ärgsten kehrt, dem ist gewiss ein Vnglück beschert. – Henisch, 106, 35; Petri, II, 679.
Zu Aergste (der). 2.
Bei Tunnicius (212): Dem ergsten gift men dat beste deil. (Peiori crebro praebetur portio maior.)
Argusaugen.
*2 Argusaugen daheim und ein Maulwurf draussen.
Im Hause sollen Herr und Frau sehr scharf in alle Winkel sehen, aber blind sein für die Angelegenheiten anderer.
Engl.: Argus at home, but a mole abroad. (Bohn II, 67.)
It.: In casa argo, di fuori talpa.
Argwohn.
12 „Den Argwohn kannst du leicht betrügen, sprich wahr, so wird er sich selbst belügen.“ (W. Müller, 49.)
13 Argwohn hat ein hartes Ohr, er hält die Triller der Nachtigall für Froschgequak. (Altmann VI, 421.)
35 Argwohn beweiset nichts. – Lehmann, 44, 14.
36 Argwohn erzeugt Furcht, und Furcht ist ein stetes Sterben.
Lat.: Vita, suspicacibus assidua mors. (Sailer, Sprüche, 178, 74.)
37 Argwohn gebiert keine Bewährung. – Graf, 455, 473.
38 Argwohn ist blind. – Henisch, 107, 34.
39 Argwohn ist ein böser nachpûr. – Stumpf, II, 40b.
40 Argwohn ist's Teufel's. (Ulm.)
41 Argwohn trifft oft den Nagel auf den Kopf.
It.: Chi ha sospetto, di rado è in defetto. (Bohn I, 82.)
42 Argwohn wirkt zorn. – Henisch, 107, 31.
43 Argwohn wittert in jedem Räuchlein eine Brandstiftung. – Altmann VI, 481.
44 Den Argwohn fliehe wie das Gift, weil er gar oft die Unschuld trift. (Neresheim.)
45 Der Argwohn ist eine Schlange, die man nicht füttern darf, der man sofort den Kopf zertreten muss.
Lat.: Suspicionibus securis. (Sailer, Sprüche, 108, 53.)
Aristarch.
* Du bist ein Aristarch. – W. Menzel, Allgemeine Weltgeschichte, 1863, III, 175.
D. h. eine strenge kritische Autorität.
Aristokrat.
* Er ist ein Aristokrat in Folio.
Holl.: Het is een aristocrat in folio. (Bohn I, 323.)
Aristoteles.
2 Aristoteles hat eine wächserne Nase, man kann sie durch einen Nasenstüber nach Belieben drehen. – Einfälle, 179.
Man sagt daher auch sprichwörtlich: Er hat Aristoteles' Kopf.
Arkadien.
* Auch ich war in Arkadien geboren.
Aus dem Schiller'schen Gedicht Resignation, das übrigens schon damals, als dies Gedicht verfasst wurde, sehr im Volke verbreitet war. Das letzte Stück des Kinderfreundes von Weisse schloss (1782) mit dem Schäferspiel: Das Denkmal in Arkadien. Eine Uebersetzung einer lateinischen Inschrift: Et in Arcadia ego. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl., S. 5-7.)
Arm (Subst.).
1 Um zu sagen: Holz stehlen kann nicht vermieden werden. Für Altmark: Danneil, 59.
14 Engl.: Stretch your arm no further than your sleeve will reach. (Bohn II, 67.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |