Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 87 Der ist nicht, arm, der nichts hat, sondern dem viel abgeht. - Lehmann, II, 64, 142.

88 Der ist nicht arm, der seines Eigenthumbs Herr ist. - Lehmann, II, 10, 36.

89 Der ist nicht arm, der wenig hat, arm ist allein der Nimmersatt.

90 Der ist recht arm, der sein Speiss mit saubrer arbeit sucht vnd sie nicht kan gewinnen. - Lehmann, 45, 45.

91 Der ist recht arm, welcher von Gott verlassen ist. - Wirth, II, 9.

92 Es ist besser hie arm vnd dort reich, denn hie reich vnd dort nicht ein tröpflein wasser. - Henisch, 320, 34.

93 Es wirt keiner arm oder reich, er hilfft jhm selber darzu. - Henisch, 661, 6.

94 Eyn zillendt arm vnd from geschlecht meirt auch dem Haus Winsberg syn recht. - Weinsberg, 105.

95 Heut arm, morgen arm. - Petri, II, 379.

96 Je ärmer einer ist, je besser gemach er haben will. - Henisch, 1480, 57; Lehmann, 47, 77; Lehmann, II, 276, 3; Petri, II, 389.

97 Man muss sich nicht ärmer machen, als man ist.

Port.: Nao te facas pobre, a quem te nao ha da fazer rico. (Bohn I, 286.)

98 So du bist arm an gelt vnd gut, Niemand dein etwas achten thut. - Loci comm., 160.

Lat.: Si careas aere, cupiet te nemo uidere. (Loci comm., 160.)

99 War orm ward'n will, sull og fleissich in de Lutterie setzen.

Wer arm werden will, darf nur fleissig in die Lotterie setzen.

100 Wat me arem, wat me warem. - Dicks, 6.

101 Wer arm ist, mässigt seine Begierden. - Altmann VI, 452.

102 Wer willig arm ist, dem ist sein armut kein Creutz. - Henisch, 623, 45; Petri, II, 780.

103 Zu arm und zu reich, das Uebel ist gleich.

*104 Der ist so arm, dass der Bettelsack an der Wand verzweifelt. - Birlinger, 655.

*105 Er isch so arm, er verma kei 'r wysse Lus der Belz z' blätze (flicken). (Solothurn.) - Schild, 71, 160.

*106 Er ist ärmer denn ein Kindlein, das nackend geboren wird. - Eyering, II, 349.

*107 Er ist so arm als Job. - Kirchhofer, 356; für Holstein: Schütze, I, 48; für Muers: Firmenich, 402, 142.

Frz.: Il est tant pauvre que Dieu le cherche pour le tuer. (Leroux, I, 14.)

*108 Er ist so arm wie der Job vnnd Irus, er hat nirgend keinen Platz. - Lehmann, II, 11, 43.

*109 He is nett so arm as Job (Hiob). - Kern, 120a.

*110 Ik bin ärmer als Hiob, de harr doch noch Zick.

In Pommern sehr allgemein; allein woher stammt die Nachrieht, dass Hiob noch eine Ziege als Rest seines Glückes geblieben sei?

*111 Ik weer all so arm, as de selige Job, und sleep in 'n Winter ahne Mütz op 'n Kopp. - Diermissen, 333.

*112 Nett so arm as 'n Laus. - Kern, 752.

*113 'T is arm, os me gin geld en hed. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 697, 7.

Es ist arm (hier: armselig), wenn man kein Geld hat.


Armbrust.

9 Mit silberner Armbrust kann man weit schiessen. - Altmann VI, 482.

10 Wenn man lang in dem armbrust ligt, wird selten was löblichs aussgericht. - Henisch, 539, 49.

*11 Die Armbrust zu hart spannen. - Eyering, I, 332.

*12 Er brach durch ein gespant Armbrust. - Eyering, II, 220.


Arme (der).

3 Böhm.: O chudeho se kazdy otre. (Celakovsky, 174.) - Ubozi nebozi. Na kohoz vsecko zle, nez na chudcho? (Celakovsky, 173.)

Kroat.: Kam ie vse zlo, neg na bogca? (Celakovsky, 173.)


[Spaltenumbruch]

25 Böhm.: Chudemu se nedostava vseliccho, la komci vscho.

Dän.: Den Fattige fattes meget, men den gierige alt. (Bohn I, 353.)

Lat.: Desunt egeno multa, avaro omnia. ( Sailer, Sprüche, 94.)

29 Böhm.: Na chudeho vsady tece. (Celakovsky, 174.)

Poln.: Na ubogiego wszedy kapie. (Celakovsky, 174.)

37 Lat.: Pauper ubique jacet. (Ovid.) (Binder II, 2502; Kruse, 817; Froberg, 523; Philippi, II, 87; Fischer, 171, 28.)

38 Böhm.: Chudy vsude musi za dvere aneb pod lavici se vtis knouti. (Celakovsky, 174.)

Poln.: Kto niema codal, musi u drzwi stai. (Celakovsky, 174.)

44 Dän.: Den fattige aeder naar han haver, den rige naar han vil. (Prov. dan., 11.)

55 Dän.: Den fattige lider mod sin villie, den gierige mod sin villie. (Prov. dan., 384.)

57 Ung.: A' szegeny ember marbuja hizla lyn a' gazdagot. (Gaal, 102.)

63 Dän.: Fattig mand boer trygest. (Prov. dan., 160.)

67 Böhm.: Za chudinou pan buh. - Za chudym (sirotkem) s pokladnickou pan buh. (Celakovsky, 168.)

Poln.: Za chudzina pan bog. (Celakovsky, 168.)

78 Dän.: De arme flittig hielper alle, at den rige ey skal falde. (Prov. dan., 35.)

110 "Ein armer vermag offt viel kunst, die doch veracht wird vmb seiner armuth willen." (Petri, II, 167.) - "In der Armuth leerem Beutel mehr versiegte Weisheit steckt, als des Reichthums dicke Thorheit in dem vollen Kasten heckt." (W. Müller, 45.)

118 Holl.: Den behoeftige is de schaamte onnut. (Hamb., I, 44.)

125 Kroat.: Kaj se siromaku da, ni nigdar zgubljeno. (Celakovsky, 10.)

Wend.: Stoz khudomu das, na tzicy ci narosce. (Celakovsky, 10.)

130 Dän.: Stakkarl er staadder vaerst, naar han mogt fanger. (Bohn I, 399.)

131 It.: Quando il povero dona al ricco, il diavolo se ne ride. (Pazzaglia, 300, 17.)

134 Böhm.: Chudobnemu i z hruce vyvre (vykypi). (Celakovsky, 174.)

142 Port.: Se te da o pobre, he para que mais te tome. (Bohn I, 294.)

143 Dän.: Naar den fattige giver den rige, vil han enten have noget, eller han en aviis. (Prov. dan., 16.)

155 Engl.: Giving much to the poor doth increase a man's store. (Bohn II, 97.)

Dän.: Hvo som giver den arme han agrer Gud vel signelse. (Prov. dan., 34.)

161 Die Russen: Wer einem Armen den Zipfel seines Hemdes gibt, dessen Kaftan verlängert Gott über Nacht. (Altmann, VI, 417.)

Holl.: Wat gij den armen geeft, leent gij den Heer. (Bohn I, 343.)

168 Böhm.: Na urok panu bohu dava, kdo se nad chudym smilo vava. (Celakovsky, 44.)

174 Curtze, 322, 106; Woeste, 65, 3. Wo der Arme sass, da ist es entweder kalt oder nass, d. h. immer schlecht.

176 Ain armer redet mit flehen, aber ein reicher antwort stoltz. - Agricola II, 39.

177 An Armen weiss man nichts zu gewinnen. Henisch, 1601, 57.

178 Arme müssen den Hunger durch Schlaf vertreiben.

Lat.: Vulpi surienti somnus obrepit. (Diogenes.) (Philippi, II, 262.)

179 Arme und Reisende sind überall (oder nirgends) zu Hause.

Dän.: En fattig og reysende har allesteds hiemme. (Prov. dan., 291.)

180 Auch der Arme hat seine Freuden.

Lat.: Habet et sua gaudia pauper. (Philippi, I, 173.)

181 Bei den Armen gilt das Salz für Zucker. - Altmann VI, 408.

182 Bekompt ein armer gwalt vnd gut, so tregt er eins Tyrannen mut. - Loci comm., 156.

Lat.: Fiunt Nerones miseri facti locupletes. (Loci comm., 156.)

183 Crispin macht den Armen um Gotteslohn Schu, er stahl aus Erbarmen das Leder dazu.

184 Da der Arm sass, da war es entweder trucken oder nass. - Dietrich, I, 213.

185 De Aarme ittet, wann hei wot hät, de Reike, wenn hei will. - Curtze, 323, 107.

186 De Arem de droen hirt Kreiz um Bockel, de Reich de feren et an der Kutsch. - Dicks, I, 6.

187 De Arme mot deinen, un de reike köft sek einen. - Schambach, II, 32.

Während der Arme, wenn ihn das Los trifft, selbst Soldat werden muss, kauft sich der Reiche einen Stellvertreter. Nämlich nach dem ehemaligen Wehrsystem Hannovers.

[Spaltenumbruch] 87 Der ist nicht, arm, der nichts hat, sondern dem viel abgeht.Lehmann, II, 64, 142.

88 Der ist nicht arm, der seines Eigenthumbs Herr ist.Lehmann, II, 10, 36.

89 Der ist nicht arm, der wenig hat, arm ist allein der Nimmersatt.

90 Der ist recht arm, der sein Speiss mit saubrer arbeit sucht vnd sie nicht kan gewinnen.Lehmann, 45, 45.

91 Der ist recht arm, welcher von Gott verlassen ist.Wirth, II, 9.

92 Es ist besser hie arm vnd dort reich, denn hie reich vnd dort nicht ein tröpflein wasser.Henisch, 320, 34.

93 Es wirt keiner arm oder reich, er hilfft jhm selber darzu.Henisch, 661, 6.

94 Eyn zillendt arm vnd from geschlecht meirt auch dem Haus Winsberg syn recht.Weinsberg, 105.

95 Heut arm, morgen arm.Petri, II, 379.

96 Je ärmer einer ist, je besser gemach er haben will.Henisch, 1480, 57; Lehmann, 47, 77; Lehmann, II, 276, 3; Petri, II, 389.

97 Man muss sich nicht ärmer machen, als man ist.

Port.: Naõ te faças pobre, a quem te naõ ha da fazer rico. (Bohn I, 286.)

98 So du bist arm an gelt vnd gut, Niemand dein etwas achten thut.Loci comm., 160.

Lat.: Si careas aere, cupiet te nemo uidere. (Loci comm., 160.)

99 War orm ward'n will, sull og fleissich in de Lutterie setzen.

Wer arm werden will, darf nur fleissig in die Lotterie setzen.

100 Wat me arem, wat me warem.Dicks, 6.

101 Wer arm ist, mässigt seine Begierden.Altmann VI, 452.

102 Wer willig arm ist, dem ist sein armut kein Creutz.Henisch, 623, 45; Petri, II, 780.

103 Zu arm und zu reich, das Uebel ist gleich.

*104 Der ist so arm, dass der Bettelsack an der Wand verzweifelt.Birlinger, 655.

*105 Er isch so arm, er verma kei 'r wysse Lus der Belz z' blätze (flicken). (Solothurn.) – Schild, 71, 160.

*106 Er ist ärmer denn ein Kindlein, das nackend geboren wird.Eyering, II, 349.

*107 Er ist so arm als Job.Kirchhofer, 356; für Holstein: Schütze, I, 48; für Muers: Firmenich, 402, 142.

Frz.: Il est tant pauvre que Dieu le cherche pour le tuer. (Leroux, I, 14.)

*108 Er ist so arm wie der Job vnnd Irus, er hat nirgend keinen Platz.Lehmann, II, 11, 43.

*109 He is nett so arm as Job (Hiob).Kern, 120a.

*110 Ik bin ärmer als Hiob, de harr doch noch Zick.

In Pommern sehr allgemein; allein woher stammt die Nachrieht, dass Hiob noch eine Ziege als Rest seines Glückes geblieben sei?

*111 Ik weer all so arm, as de selige Job, und sleep in 'n Winter ahne Mütz op 'n Kopp.Diermissen, 333.

*112 Nett so arm as 'n Lûs.Kern, 752.

*113 'T is arm, os me gin geld en hed. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 697, 7.

Es ist arm (hier: armselig), wenn man kein Geld hat.


Armbrust.

9 Mit silberner Armbrust kann man weit schiessen.Altmann VI, 482.

10 Wenn man lang in dem armbrust ligt, wird selten was löblichs aussgericht.Henisch, 539, 49.

*11 Die Armbrust zu hart spannen.Eyering, I, 332.

*12 Er brach durch ein gespant Armbrust.Eyering, II, 220.


Arme (der).

3 Böhm.: O chudého se každý otře. (Čelakovský, 174.) – Ubozí nebozí. Na kohož všecko zlé, než na chudčho? (Čelakovský, 173.)

Kroat.: Kam íe vse zlo, neg na bogca? (Čelakovský, 173.)


[Spaltenumbruch]

25 Böhm.: Chudemu se nedostava všeličcho, la komci všcho.

Dän.: Den Fattige fattes meget, men den gierige alt. (Bohn I, 353.)

Lat.: Desunt egeno multa, avaro omnia. ( Sailer, Sprüche, 94.)

29 Böhm.: Na chudého všady teče. (Čelakovský, 174.)

Poln.: Na ubogiego wszędy kapie. (Čelakovský, 174.)

37 Lat.: Pauper ubique jacet. (Ovid.) (Binder II, 2502; Kruse, 817; Froberg, 523; Philippi, II, 87; Fischer, 171, 28.)

38 Böhm.: Chudý všude musí za dvéře aneb pod lavici se vtis knouti. (Čelakovský, 174.)

Poln.: Kto niema codal, musi u drzwi staí. (Čelakovský, 174.)

44 Dän.: Den fattige aeder naar han haver, den rige naar han vil. (Prov. dan., 11.)

55 Dän.: Den fattige lider mod sin villie, den gierige mod sin villie. (Prov. dan., 384.)

57 Ung.: A' szegény ember marbúja hizla lyn a' gazdagot. (Gaal, 102.)

63 Dän.: Fattig mand boer trygest. (Prov. dan., 160.)

67 Böhm.: Za chudinou pán bůh. – Za chudým (sirotkem) s pokladničkou pán bůh. (Čelakovský, 168.)

Poln.: Za chudziną pan bôg. (Čelakovský, 168.)

78 Dän.: De arme flittig hielper alle, at den rige ey skal falde. (Prov. dan., 35.)

110 „Ein armer vermag offt viel kunst, die doch veracht wird vmb seiner armuth willen.“ (Petri, II, 167.) – „In der Armuth leerem Beutel mehr versiegte Weisheit steckt, als des Reichthums dicke Thorheit in dem vollen Kasten heckt.“ (W. Müller, 45.)

118 Holl.: Den behoeftige is de schaamte onnut. (Hamb., I, 44.)

125 Kroat.: Kaj se siromáku da, ni nigdar zgubljeno. (Čelakovský, 10.)

Wend.: Štož khudomu daš, na tžicy ći narośče. (Čelakovský, 10.)

130 Dän.: Stakkarl er staadder vaerst, naar han mogt fanger. (Bohn I, 399.)

131 It.: Quando il povero dona al ricco, il diavolo se ne ride. (Pazzaglia, 300, 17.)

134 Böhm.: Chudobnému i z hruce vyvře (vykypí). (Čelakovský, 174.)

142 Port.: Se te dà o pobre, he para que mais te tome. (Bohn I, 294.)

143 Dän.: Naar den fattige giver den rige, vil han enten have noget, eller han en aviis. (Prov. dan., 16.)

155 Engl.: Giving much to the poor doth increase a man's store. (Bohn II, 97.)

Dän.: Hvo som giver den arme han agrer Gud vel signelse. (Prov. dan., 34.)

161 Die Russen: Wer einem Armen den Zipfel seines Hemdes gibt, dessen Kaftan verlängert Gott über Nacht. (Altmann, VI, 417.)

Holl.: Wat gij den armen geeft, leent gij den Heer. (Bohn I, 343.)

168 Böhm.: Na úrok pánu bohu dává, kdo se nad chudým smilo vává. (Čelakovský, 44.)

174 Curtze, 322, 106; Woeste, 65, 3. Wo der Arme sass, da ist es entweder kalt oder nass, d. h. immer schlecht.

176 Ain armer redet mit flehen, aber ein reicher antwort stoltz.Agricola II, 39.

177 An Armen weiss man nichts zu gewinnen. Henisch, 1601, 57.

178 Arme müssen den Hunger durch Schlaf vertreiben.

Lat.: Vulpi surienti somnus obrepit. (Diogenes.) (Philippi, II, 262.)

179 Arme und Reisende sind überall (oder nirgends) zu Hause.

Dän.: En fattig og reysende har allesteds hiemme. (Prov. dan., 291.)

180 Auch der Arme hat seine Freuden.

Lat.: Habet et sua gaudia pauper. (Philippi, I, 173.)

181 Bei den Armen gilt das Salz für Zucker.Altmann VI, 408.

182 Bekompt ein armer gwalt vnd gut, so tregt er eins Tyrannen mut.Loci comm., 156.

Lat.: Fiunt Nerones miseri facti locupletes. (Loci comm., 156.)

183 Crispin macht den Armen um Gotteslohn Schu, er stahl aus Erbarmen das Leder dazu.

184 Da der Arm sass, da war es entweder trucken oder nass.Dietrich, I, 213.

185 De Aarme ittet, wann hei wot hät, de Rîke, wenn hei will.Curtze, 323, 107.

186 De Arem de droen hirt Kreiz um Bockel, de Reich de fêren et an der Kutsch.Dicks, I, 6.

187 De Arme mot deinen, un de rîke köft sek einen.Schambach, II, 32.

Während der Arme, wenn ihn das Los trifft, selbst Soldat werden muss, kauft sich der Reiche einen Stellvertreter. Nämlich nach dem ehemaligen Wehrsystem Hannovers.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0416" n="[404]"/><cb n="807"/>
87 Der ist nicht, arm, der nichts hat, sondern dem viel abgeht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 64, 142.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Der ist nicht arm, der seines Eigenthumbs Herr ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 10, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Der ist nicht arm, der wenig hat, arm ist allein der Nimmersatt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Der ist recht arm, der sein Speiss mit saubrer arbeit sucht vnd sie nicht kan gewinnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 45, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">91 Der ist recht arm, welcher von Gott verlassen ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Es ist besser hie arm vnd dort reich, denn hie reich vnd dort nicht ein tröpflein wasser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 320, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">93 Es wirt keiner arm oder reich, er hilfft jhm selber darzu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 661, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">94 Eyn zillendt arm vnd from geschlecht meirt auch dem Haus Winsberg syn recht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinsberg, 105.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">95 Heut arm, morgen arm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 379.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">96 Je ärmer einer ist, je besser gemach er haben will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1480, 57; Lehmann, 47, 77; Lehmann, II, 276, 3; Petri, II, 389.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">97 Man muss sich nicht ärmer machen, als man ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Naõ te faças pobre, a quem te naõ ha da fazer rico. (<hi rendition="#i">Bohn I, 286.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">98 So du bist arm an gelt vnd gut, Niemand dein etwas achten thut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 160.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si careas aere, cupiet te nemo uidere. (<hi rendition="#i">Loci comm., 160.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">99 War orm ward'n will, sull og fleissich in de Lutterie setzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer arm werden will, darf nur fleissig in die Lotterie setzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">100 Wat me arem, wat me warem.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dicks, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Wer arm ist, mässigt seine Begierden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 452.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Wer willig arm ist, dem ist sein armut kein Creutz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 623, 45; Petri, II, 780.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Zu arm und zu reich, das Uebel ist gleich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*104 Der ist so arm, dass der Bettelsack an der Wand verzweifelt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 655.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*105 Er isch so arm, er verma kei 'r wysse Lus der Belz z' blätze (flicken).</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 71, 160.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*106 Er ist ärmer denn ein Kindlein, das nackend geboren wird.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 349.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*107 Er ist so arm als Job.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 356;</hi> für Holstein: <hi rendition="#i">Schütze, I, 48;</hi> für Muers: <hi rendition="#i">Firmenich, 402, 142.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est tant pauvre que Dieu le cherche pour le tuer. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*108 Er ist so arm wie der Job vnnd Irus, er hat nirgend keinen Platz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 11, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*109 He is nett so arm as Job (Hiob).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 120<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*110 Ik bin ärmer als Hiob, de harr doch noch Zick.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Pommern sehr allgemein; allein woher stammt die Nachrieht, dass Hiob noch eine Ziege als Rest seines Glückes geblieben sei?</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*111 Ik weer all so arm, as de selige Job, und sleep in 'n Winter ahne Mütz op 'n Kopp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Diermissen, 333.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*112 Nett so arm as 'n Lûs.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 752.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*113 'T is arm, os me gin geld en hed.</hi> (<hi rendition="#i">Franz. Flandern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 697, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist arm (hier: armselig), wenn man kein Geld hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Armbrust.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Mit silberner Armbrust kann man weit schiessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 482.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wenn man lang in dem armbrust ligt, wird selten was löblichs aussgericht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 539, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Die Armbrust zu hart spannen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 332.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Er brach durch ein gespant Armbrust.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 220.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Arme</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et2">3 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: O chudého se ka&#x017E;dý ot&#x0159;e. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>) &#x2013; Ubozí nebozí. Na koho&#x017E; v&#x0161;ecko zlé, ne&#x017E; na chud&#x010D;ho? (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Kam íe vse zlo, neg na bogca? (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 173.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="808"/>
          <p rendition="#et2">25 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Chudemu se nedostava v&#x0161;eli&#x010D;cho, la komci v&#x0161;cho.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den Fattige fattes meget, men den gierige alt. (<hi rendition="#i">Bohn I, 353.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Desunt egeno multa, avaro omnia. ( <hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">29 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Na chudého v&#x0161;ady te&#x010D;e. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Na ubogiego wsz&#x0119;dy kapie. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">37 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pauper ubique jacet. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2502; Kruse, 817; Froberg, 523; Philippi, II, 87; Fischer, 171, 28</hi>.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">38 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Chudý v&#x0161;ude musí za dvé&#x0159;e aneb pod lavici se vtis knouti. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto niema codal, musi u drzwi staí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">44 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den fattige aeder naar han haver, den rige naar han vil. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">55 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den fattige lider mod sin villie, den gierige mod sin villie. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 384.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">57 <hi rendition="#i">Ung.</hi>: A' szegény ember marbúja hizla lyn a' gazdagot. (<hi rendition="#i">Gaal, 102.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">63 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fattig mand boer trygest. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 160.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">67 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Za chudinou pán b&#x016F;h. &#x2013; Za chudým (sirotkem) s pokladni&#x010D;kou pán b&#x016F;h. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 168.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Za chudzin&#x0105; pan bôg. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 168.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">78 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: De arme flittig hielper alle, at den rige ey skal falde. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">110 &#x201E;Ein armer vermag offt viel kunst, die doch veracht wird vmb seiner armuth willen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Petri, II, 167.</hi>) &#x2013; &#x201E;In der Armuth leerem Beutel mehr versiegte Weisheit steckt, als des Reichthums dicke Thorheit in dem vollen Kasten heckt.&#x201C; (<hi rendition="#i">W. Müller, 45.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">118 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Den behoeftige is de schaamte onnut. (<hi rendition="#i">Hamb., I, 44.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">125 <hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Kaj se siromáku da, ni nigdar zgubljeno. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 10.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Wend.</hi>: &#x0160;to&#x017E; khudomu da&#x0161;, na t&#x017E;icy &#x0107;i naro&#x015B;&#x010D;e. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 10.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">130 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Stakkarl er staadder vaerst, naar han mogt fanger. (<hi rendition="#i">Bohn I, 399.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">131 <hi rendition="#i">It.</hi>: Quando il povero dona al ricco, il diavolo se ne ride. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 300, 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">134 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Chudobnému i z hruce vyv&#x0159;e (vykypí). (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">142 <hi rendition="#i">Port.</hi>: Se te dà o pobre, he para que mais te tome. (<hi rendition="#i">Bohn I, 294.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">143 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar den fattige giver den rige, vil han enten have noget, eller han en aviis. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 16.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">155 <hi rendition="#i">Engl.</hi>: Giving much to the poor doth increase a man's store. (<hi rendition="#i">Bohn II, 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som giver den arme han agrer Gud vel signelse. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">161 Die Russen: Wer einem Armen den Zipfel seines Hemdes gibt, dessen Kaftan verlängert Gott über Nacht. (<hi rendition="#i">Altmann, VI, 417.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat gij den armen geeft, leent gij den Heer. (<hi rendition="#i">Bohn I, 343.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">168 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Na úrok pánu bohu dává, kdo se nad chudým smilo vává. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 44.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">174 <hi rendition="#i">Curtze, 322, 106; Woeste, 65, 3</hi>. Wo der Arme sass, da ist es entweder kalt oder nass, d. h. immer schlecht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">176 Ain armer redet mit flehen, aber ein reicher antwort stoltz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola II, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">177 An Armen weiss man nichts zu gewinnen.</hi> <hi rendition="#i">Henisch, 1601, 57.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">178 Arme müssen den Hunger durch Schlaf vertreiben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vulpi surienti somnus obrepit. (<hi rendition="#i">Diogenes.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 262.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">179 Arme und Reisende sind überall (oder nirgends) zu Hause.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En fattig og reysende har allesteds hiemme. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 291.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">180 Auch der Arme hat seine Freuden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Habet et sua gaudia pauper. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">181 Bei den Armen gilt das Salz für Zucker.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 408.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">182 Bekompt ein armer gwalt vnd gut, so tregt er eins Tyrannen mut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 156.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fiunt Nerones miseri facti locupletes. (<hi rendition="#i">Loci comm., 156.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">183 Crispin macht den Armen um Gotteslohn Schu, er stahl aus Erbarmen das Leder dazu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">184 Da der Arm sass, da war es entweder trucken oder nass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, I, 213.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">185 De Aarme ittet, wann hei wot hät, de Rîke, wenn hei will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 323, 107.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">186 De Arem de droen hirt Kreiz um Bockel, de Reich de fêren et an der Kutsch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dicks, I, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">187 De Arme mot deinen, un de rîke köft sek einen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Während der Arme, wenn ihn das Los trifft, selbst Soldat werden muss, kauft sich der Reiche einen Stellvertreter. Nämlich nach dem ehemaligen Wehrsystem Hannovers.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[404]/0416] 87 Der ist nicht, arm, der nichts hat, sondern dem viel abgeht. – Lehmann, II, 64, 142. 88 Der ist nicht arm, der seines Eigenthumbs Herr ist. – Lehmann, II, 10, 36. 89 Der ist nicht arm, der wenig hat, arm ist allein der Nimmersatt. 90 Der ist recht arm, der sein Speiss mit saubrer arbeit sucht vnd sie nicht kan gewinnen. – Lehmann, 45, 45. 91 Der ist recht arm, welcher von Gott verlassen ist. – Wirth, II, 9. 92 Es ist besser hie arm vnd dort reich, denn hie reich vnd dort nicht ein tröpflein wasser. – Henisch, 320, 34. 93 Es wirt keiner arm oder reich, er hilfft jhm selber darzu. – Henisch, 661, 6. 94 Eyn zillendt arm vnd from geschlecht meirt auch dem Haus Winsberg syn recht. – Weinsberg, 105. 95 Heut arm, morgen arm. – Petri, II, 379. 96 Je ärmer einer ist, je besser gemach er haben will. – Henisch, 1480, 57; Lehmann, 47, 77; Lehmann, II, 276, 3; Petri, II, 389. 97 Man muss sich nicht ärmer machen, als man ist. Port.: Naõ te faças pobre, a quem te naõ ha da fazer rico. (Bohn I, 286.) 98 So du bist arm an gelt vnd gut, Niemand dein etwas achten thut. – Loci comm., 160. Lat.: Si careas aere, cupiet te nemo uidere. (Loci comm., 160.) 99 War orm ward'n will, sull og fleissich in de Lutterie setzen. Wer arm werden will, darf nur fleissig in die Lotterie setzen. 100 Wat me arem, wat me warem. – Dicks, 6. 101 Wer arm ist, mässigt seine Begierden. – Altmann VI, 452. 102 Wer willig arm ist, dem ist sein armut kein Creutz. – Henisch, 623, 45; Petri, II, 780. 103 Zu arm und zu reich, das Uebel ist gleich. *104 Der ist so arm, dass der Bettelsack an der Wand verzweifelt. – Birlinger, 655. *105 Er isch so arm, er verma kei 'r wysse Lus der Belz z' blätze (flicken). (Solothurn.) – Schild, 71, 160. *106 Er ist ärmer denn ein Kindlein, das nackend geboren wird. – Eyering, II, 349. *107 Er ist so arm als Job. – Kirchhofer, 356; für Holstein: Schütze, I, 48; für Muers: Firmenich, 402, 142. Frz.: Il est tant pauvre que Dieu le cherche pour le tuer. (Leroux, I, 14.) *108 Er ist so arm wie der Job vnnd Irus, er hat nirgend keinen Platz. – Lehmann, II, 11, 43. *109 He is nett so arm as Job (Hiob). – Kern, 120a. *110 Ik bin ärmer als Hiob, de harr doch noch Zick. In Pommern sehr allgemein; allein woher stammt die Nachrieht, dass Hiob noch eine Ziege als Rest seines Glückes geblieben sei? *111 Ik weer all so arm, as de selige Job, und sleep in 'n Winter ahne Mütz op 'n Kopp. – Diermissen, 333. *112 Nett so arm as 'n Lûs. – Kern, 752. *113 'T is arm, os me gin geld en hed. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 697, 7. Es ist arm (hier: armselig), wenn man kein Geld hat. Armbrust. 9 Mit silberner Armbrust kann man weit schiessen. – Altmann VI, 482. 10 Wenn man lang in dem armbrust ligt, wird selten was löblichs aussgericht. – Henisch, 539, 49. *11 Die Armbrust zu hart spannen. – Eyering, I, 332. *12 Er brach durch ein gespant Armbrust. – Eyering, II, 220. Arme (der). 3 Böhm.: O chudého se každý otře. (Čelakovský, 174.) – Ubozí nebozí. Na kohož všecko zlé, než na chudčho? (Čelakovský, 173.) Kroat.: Kam íe vse zlo, neg na bogca? (Čelakovský, 173.) 25 Böhm.: Chudemu se nedostava všeličcho, la komci všcho. Dän.: Den Fattige fattes meget, men den gierige alt. (Bohn I, 353.) Lat.: Desunt egeno multa, avaro omnia. ( Sailer, Sprüche, 94.) 29 Böhm.: Na chudého všady teče. (Čelakovský, 174.) Poln.: Na ubogiego wszędy kapie. (Čelakovský, 174.) 37 Lat.: Pauper ubique jacet. (Ovid.) (Binder II, 2502; Kruse, 817; Froberg, 523; Philippi, II, 87; Fischer, 171, 28.) 38 Böhm.: Chudý všude musí za dvéře aneb pod lavici se vtis knouti. (Čelakovský, 174.) Poln.: Kto niema codal, musi u drzwi staí. (Čelakovský, 174.) 44 Dän.: Den fattige aeder naar han haver, den rige naar han vil. (Prov. dan., 11.) 55 Dän.: Den fattige lider mod sin villie, den gierige mod sin villie. (Prov. dan., 384.) 57 Ung.: A' szegény ember marbúja hizla lyn a' gazdagot. (Gaal, 102.) 63 Dän.: Fattig mand boer trygest. (Prov. dan., 160.) 67 Böhm.: Za chudinou pán bůh. – Za chudým (sirotkem) s pokladničkou pán bůh. (Čelakovský, 168.) Poln.: Za chudziną pan bôg. (Čelakovský, 168.) 78 Dän.: De arme flittig hielper alle, at den rige ey skal falde. (Prov. dan., 35.) 110 „Ein armer vermag offt viel kunst, die doch veracht wird vmb seiner armuth willen.“ (Petri, II, 167.) – „In der Armuth leerem Beutel mehr versiegte Weisheit steckt, als des Reichthums dicke Thorheit in dem vollen Kasten heckt.“ (W. Müller, 45.) 118 Holl.: Den behoeftige is de schaamte onnut. (Hamb., I, 44.) 125 Kroat.: Kaj se siromáku da, ni nigdar zgubljeno. (Čelakovský, 10.) Wend.: Štož khudomu daš, na tžicy ći narośče. (Čelakovský, 10.) 130 Dän.: Stakkarl er staadder vaerst, naar han mogt fanger. (Bohn I, 399.) 131 It.: Quando il povero dona al ricco, il diavolo se ne ride. (Pazzaglia, 300, 17.) 134 Böhm.: Chudobnému i z hruce vyvře (vykypí). (Čelakovský, 174.) 142 Port.: Se te dà o pobre, he para que mais te tome. (Bohn I, 294.) 143 Dän.: Naar den fattige giver den rige, vil han enten have noget, eller han en aviis. (Prov. dan., 16.) 155 Engl.: Giving much to the poor doth increase a man's store. (Bohn II, 97.) Dän.: Hvo som giver den arme han agrer Gud vel signelse. (Prov. dan., 34.) 161 Die Russen: Wer einem Armen den Zipfel seines Hemdes gibt, dessen Kaftan verlängert Gott über Nacht. (Altmann, VI, 417.) Holl.: Wat gij den armen geeft, leent gij den Heer. (Bohn I, 343.) 168 Böhm.: Na úrok pánu bohu dává, kdo se nad chudým smilo vává. (Čelakovský, 44.) 174 Curtze, 322, 106; Woeste, 65, 3. Wo der Arme sass, da ist es entweder kalt oder nass, d. h. immer schlecht. 176 Ain armer redet mit flehen, aber ein reicher antwort stoltz. – Agricola II, 39. 177 An Armen weiss man nichts zu gewinnen. Henisch, 1601, 57. 178 Arme müssen den Hunger durch Schlaf vertreiben. Lat.: Vulpi surienti somnus obrepit. (Diogenes.) (Philippi, II, 262.) 179 Arme und Reisende sind überall (oder nirgends) zu Hause. Dän.: En fattig og reysende har allesteds hiemme. (Prov. dan., 291.) 180 Auch der Arme hat seine Freuden. Lat.: Habet et sua gaudia pauper. (Philippi, I, 173.) 181 Bei den Armen gilt das Salz für Zucker. – Altmann VI, 408. 182 Bekompt ein armer gwalt vnd gut, so tregt er eins Tyrannen mut. – Loci comm., 156. Lat.: Fiunt Nerones miseri facti locupletes. (Loci comm., 156.) 183 Crispin macht den Armen um Gotteslohn Schu, er stahl aus Erbarmen das Leder dazu. 184 Da der Arm sass, da war es entweder trucken oder nass. – Dietrich, I, 213. 185 De Aarme ittet, wann hei wot hät, de Rîke, wenn hei will. – Curtze, 323, 107. 186 De Arem de droen hirt Kreiz um Bockel, de Reich de fêren et an der Kutsch. – Dicks, I, 6. 187 De Arme mot deinen, un de rîke köft sek einen. – Schambach, II, 32. Während der Arme, wenn ihn das Los trifft, selbst Soldat werden muss, kauft sich der Reiche einen Stellvertreter. Nämlich nach dem ehemaligen Wehrsystem Hannovers.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/416
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [404]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/416>, abgerufen am 22.11.2024.