Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 240 Der arme vnd reich haben beide daruon gleich. - Henisch, 256, 68. 241 Der Arme wird verschmäht. Bei Tunnicius (91): De arme wert vorsmadet. (Pauper ubique iacet, nulli vestitur egenus.) 242 Der Armen brot schmeckt wol, gedeihet aber übel. - Monatsblätter, V, 160, 32. 243 Der Armen gibt, wirt nimmer arm. - Franck, I, 117b. 244 Der armen hoffart komt zu kauffen auf den Treiddelmarckt mit hauffen. - Monatsblätter, V, 158, 13. 245 Der Armen Kraut bedarf auch Säck. - Kirchhofer, Wendamut, II, 4. 246 Der Armen Schultern tragen alle Last. Böhm.: Na chudobnych svet stoji. (Celakovsky, 171.) 247 Der Armen Vater sein, ist die schönste Ahnenprobe. Lat.: Ingenui animi et celsi est, fovere miserrimos. (Sailer, Sprüche, 13.) 248 Der armen trost sol allzeit werden, dass Gott auch armut trug auff erden. - Loci comm., 157. Lat.: O bona pauperies, nisi te Deus ipse tulisser, tunc tua duricies multis ingrata fuisser. (Loci comm., 157.) 249 Der eim armen hilfft, der gedenckt an sich selbs. - Franck, I, 69a; Schottel, 1126b. 250 Des Armen Bier wird sehr leicht sauer. - Altmann VI, 481. 251 Des Armen Ostertag ist, wenn er ein frisches Hemd anzieht. - Neue Freie Presse, 4581; Schuller, 46. Sagen die Rumänen. 252 Des Armen Thränen erweichen keine Steine. Böhm.: Malo dba se, kdyz chudy pebec. (Celakovsky, 178.) 253 Des Armen Worte sind nicht nischme. (Jüd.-deutsch.) Werden nicht gehört. 254 Dess armen wird bald vergessen. - Petri, II, 116. 255 Die armen müssen das Creutz tragen, die Reichen geben nichts. - Petri, II, 123; Schottel, 1126. 256 Die armen müssen füchss helff fangen, die reichen in ihren beltzen prangen. - Eyering, I, 645. Dän.: Den fattige maae hielpe til al fange reven, den rige praler med belgen. (Prov. dan., 161.) 257 Die Armen sind vor Dieben sicher. - Altmann VI, 413. 258 Ein armer, der reich ist worden, vnnd ein Bauer, der Edel ward, soll man nicht zu freunden wünschen. - Lehmann, 685, 66. 259 Ein Armer, der singt, ist reich. Ein Mensch, der trotz seiner Armuth stets in guter Laune ist, heisst in Warschau jüdisch- deutsch: A lustiger Dalles (Armuth). 260 Ein Armer, der stolz ist, ist des Teufels Arschwisch. - Monatsschrift von und für Schlesien, 1829, S. 92. 261 Ein Armer, der stolz, und ein reicher Filz sind von gleichem Holz. It.: Brutta cosa e il povero superbo e 'l ricco avaro. (Bohn I, 75.) 262 Ein Armer gibt oft guten Rath, gleichwol wird er nicht gehört. Bei Tunnicius (196): Ein arm gift vake guden rat, wowol is he nicht gehort. (Saepius est olitor vel quam pulcherrima fatus.) 263 Ein Armer isst alles. - Faselius, 195. 264 Ein armer kompt ehr zum hauss, dann ein graff zur graffschafft. - Henisch, 1725, 49; Petri, II, 166. 265 Ein armer muss sich schemen nicht, Hilff suchen, wenn jhn noth anficht. Lat.: Juste laudatur, quid inops Cunrad uocitatur. (Loci comm., 157.) 266 Ein Armer muss sich seiner Armuth nicht schämen. - Lehmann, II, 121, 9. 267 Ein armer muss zwen feyrer nehren, zwey brot einem gewinnen zu verzehren. - Henisch, 523, 36. [Spaltenumbruch] 268 Ein armer ohn gelt, wirdt gar verschoben. - Henisch, 1470, 44; Petri, II, 166. 269 Ein Armer ohne Geduld ist eine Lampe ohne Oel. 270 Ein Armer ohne Kopf hat einen leeren Topf. Dän.: Ilde strider hovedlös haer. (Bohn I, 380.) 271 Ein Armer ohne Schulden ist reich wie ein Fürst. Die Türken: Ein schuldenfreier Armer ist besser als ein Bey. (Vgl. Türkische Sprichwörter und Weisheitssprüche von Dr. Sandreczki im Ausland, 1872, S. 1202-7.) 272 Ein armer sol nicht verzagen. - Petri, II, 167. 273 Ein Armer soll keine Geldbörse finden, man kann ihn für einen Dieb halten. Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 454.) 274 Ein Armer und ein Reisender sind überall daheim. - Wirth, II, 532. 275 Einem armen, der nicht zuhalten kan, muss man einen Noth- oder Eheschuss zu gut halten. - Petri, II, 173. "Oder wenn er etwa aus Noth vnter die Tauben schüsste." 276 Einem armen wird allzeit das argeste. - Petri, II, 175. Lat.: Pauper pejorem restis tenet undique partem. (Gaal, 100.) 277 Es gilt gleich, ob der Arme auf den Reichthum schilt oder der Reiche auf die Armuth schmäht. - Altmann VI, 452. 278 Es ist der arme wie der reich in eigennutz ersoffen gleich. - Petri, II, 258. 279 Es ist für den Armen ein Trost, dass andere auch Noth leiden. Böhm.: Snaze bidnemu nesam emu. (Celakovsky, 159.) Poln.: Lzej nedznemu nie sameu. (Celakovsky, 159.) Slov.: Lzej bol cierpiemy spolny s drugiemi. (Celakovsky, 159.) 280 Findet der Arme eine Wurst, so schnappt sie ihm des Reichen Hund weg. - Altmann VI, 484. 281 Für Arme sind die Kuttelflecke theurer, als für Reiche die Pasteten. - Altmann VI, 507. 282 Gib den armen bey deinem leben, nach deinem todt hast nichts mehr zu geben. Lat.: Da tua, dum tua sunt: post mortem tunc tua non sunt. (Loci comm., 19.) 283 Hat der Arme nicht vollen Tisch, so hat er guten Schlaf. Böhm.: Milo chudobo, nenajis-li se, ale se vyspis. (Celakovsky, 172.) 284 Hat der arme was, so hat er noch kein Fass. - Petri, II, 573. 285 Käm ein armer in Schlaraffenland, so wer er doch arm. - Petri, II, 419. 286 Kein armer soll verachtet werden, denn Christus war auch arm auff erden. - Loci comm., 160. Lat.: Si sum semper egens, non debes supernere megens, Christus pauper erat, qui nunc super omnia regnat. (Loci comm., 160.) 287 Kommt ein Armer ins Dorf, so kennen ihn selbst seine Brüder nicht; kommt ein Reicher, so nennt ihn jeder Herr Vetter. - Altmann VI, 453. 288 Kumpt dir ein armer für die thür, so denk, Christus erzeig sich dir, von dem du hast dein gut vnd haab, daruov mittheil jhm auch ein gab. Lat.: Pauperis in specie dum Christus uenerit ad te, impertire sibi, quod dedit ipse tibi. (Loci comm., 159.) 289 Lass dir keinem Armen beyten, wenn du jhn bezahlen kannst. - Lehmann, II, 372, 42. 290 Man gibt den armen allzeit das hartest end am stuck. - Henisch, 886, 7; Petri, II, 446. 291 Man hilfft dem Armen, dass keiner bei seinem Gut bleibt. - Petri, II, 447. 292 Man schenkte dem Armen eine Gurke, aber er fand sie nicht schön; sie ist krumm, sprach er. - Merx, 79. 293 Man soll den Armen so geben, dass man selber was behält. Dän.: Giv den arme at han aeder med dig, og du ey med han. (Prov. dan., 35.)
[Spaltenumbruch] 240 Der arme vnd reich haben beide daruon gleich. – Henisch, 256, 68. 241 Der Arme wird verschmäht. Bei Tunnicius (91): De arme wert vorsmadet. (Pauper ubique iacet, nulli vestitur egenus.) 242 Der Armen brot schmeckt wol, gedeihet aber übel. – Monatsblätter, V, 160, 32. 243 Der Armen gibt, wirt nimmer arm. – Franck, I, 117b. 244 Der armen hoffart komt zu kauffen auf den Treiddelmarckt mit hauffen. – Monatsblätter, V, 158, 13. 245 Der Armen Kraut bedarf auch Säck. – Kirchhofer, Wendamut, II, 4. 246 Der Armen Schultern tragen alle Last. Böhm.: Na chudobných svĕt stojí. (Čelakovský, 171.) 247 Der Armen Vater sein, ist die schönste Ahnenprobe. Lat.: Ingenui animi et celsi est, fovere miserrimos. (Sailer, Sprüche, 13.) 248 Der armen trost sol allzeit werden, dass Gott auch armut trug auff erden. – Loci comm., 157. Lat.: O bona pauperies, nisi te Deus ipse tulisser, tunc tua duricies multis ingrata fuisser. (Loci comm., 157.) 249 Der eim armen hilfft, der gedenckt an sich selbs. – Franck, I, 69a; Schottel, 1126b. 250 Des Armen Bier wird sehr leicht sauer. – Altmann VI, 481. 251 Des Armen Ostertag ist, wenn er ein frisches Hemd anzieht. – Neue Freie Presse, 4581; Schuller, 46. Sagen die Rumänen. 252 Des Armen Thränen erweichen keine Steine. Böhm.: Málo dbá se, když chudý pebĕc. (Čelakovský, 178.) 253 Des Armen Worte sind nicht nischme. (Jüd.-deutsch.) Werden nicht gehört. 254 Dess armen wird bald vergessen. – Petri, II, 116. 255 Die armen müssen das Creutz tragen, die Reichen geben nichts. – Petri, II, 123; Schottel, 1126. 256 Die armen müssen füchss helff fangen, die reichen in ihren beltzen prangen. – Eyering, I, 645. Dän.: Den fattige maae hielpe til al fange reven, den rige praler med belgen. 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Türkische Sprichwörter und Weisheitssprüche von Dr. Sandreczki im Ausland, 1872, S. 1202-7.) 272 Ein armer sol nicht verzagen. – Petri, II, 167. 273 Ein Armer soll keine Geldbörse finden, man kann ihn für einen Dieb halten. Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 454.) 274 Ein Armer und ein Reisender sind überall daheim. – Wirth, II, 532. 275 Einem armen, der nicht zuhalten kan, muss man einen Noth- oder Eheschuss zu gut halten. – Petri, II, 173. „Oder wenn er etwa aus Noth vnter die Tauben schüsste.“ 276 Einem armen wird allzeit das argeste. – Petri, II, 175. Lat.: Pauper pejorem restis tenet undique partem. (Gaal, 100.) 277 Es gilt gleich, ob der Arme auf den Reichthum schilt oder der Reiche auf die Armuth schmäht. – Altmann VI, 452. 278 Es ist der arme wie der reich in eigennutz ersoffen gleich. – Petri, II, 258. 279 Es ist für den Armen ein Trost, dass andere auch Noth leiden. Böhm.: Snáze bídnému nesam ému. (Čelakovský, 159.) Poln.: Lžej nędznemu nie sameu. (Čelakovský, 159.) 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240 Der arme vnd reich haben beide daruon gleich. – Henisch, 256, 68.
241 Der Arme wird verschmäht.
Bei Tunnicius (91): De arme wert vorsmadet. (Pauper ubique iacet, nulli vestitur egenus.)
242 Der Armen brot schmeckt wol, gedeihet aber übel. – Monatsblätter, V, 160, 32.
243 Der Armen gibt, wirt nimmer arm. – Franck, I, 117b.
244 Der armen hoffart komt zu kauffen auf den Treiddelmarckt mit hauffen. – Monatsblätter, V, 158, 13.
245 Der Armen Kraut bedarf auch Säck. – Kirchhofer, Wendamut, II, 4.
246 Der Armen Schultern tragen alle Last.
Böhm.: Na chudobných svĕt stojí. (Čelakovský, 171.)
247 Der Armen Vater sein, ist die schönste Ahnenprobe.
Lat.: Ingenui animi et celsi est, fovere miserrimos. (Sailer, Sprüche, 13.)
248 Der armen trost sol allzeit werden, dass Gott auch armut trug auff erden. – Loci comm., 157.
Lat.: O bona pauperies, nisi te Deus ipse tulisser, tunc tua duricies multis ingrata fuisser. (Loci comm., 157.)
249 Der eim armen hilfft, der gedenckt an sich selbs. – Franck, I, 69a; Schottel, 1126b.
250 Des Armen Bier wird sehr leicht sauer. – Altmann VI, 481.
251 Des Armen Ostertag ist, wenn er ein frisches Hemd anzieht. – Neue Freie Presse, 4581; Schuller, 46.
Sagen die Rumänen.
252 Des Armen Thränen erweichen keine Steine.
Böhm.: Málo dbá se, když chudý pebĕc. (Čelakovský, 178.)
253 Des Armen Worte sind nicht nischme. (Jüd.-deutsch.)
Werden nicht gehört.
254 Dess armen wird bald vergessen. – Petri, II, 116.
255 Die armen müssen das Creutz tragen, die Reichen geben nichts. – Petri, II, 123; Schottel, 1126.
256 Die armen müssen füchss helff fangen, die reichen in ihren beltzen prangen. – Eyering, I, 645.
Dän.: Den fattige maae hielpe til al fange reven, den rige praler med belgen. (Prov. dan., 161.)
257 Die Armen sind vor Dieben sicher. – Altmann VI, 413.
258 Ein armer, der reich ist worden, vnnd ein Bauer, der Edel ward, soll man nicht zu freunden wünschen. – Lehmann, 685, 66.
259 Ein Armer, der singt, ist reich.
Ein Mensch, der trotz seiner Armuth stets in guter Laune ist, heisst in Warschau jüdisch- deutsch: A lustiger Dalles (Armuth).
260 Ein Armer, der stolz ist, ist des Teufels Arschwisch. – Monatsschrift von und für Schlesien, 1829, S. 92.
261 Ein Armer, der stolz, und ein reicher Filz sind von gleichem Holz.
It.: Brutta cosa è il povero superbo e 'l ricco avaro. (Bohn I, 75.)
262 Ein Armer gibt oft guten Rath, gleichwol wird er nicht gehört.
Bei Tunnicius (196): Ein arm gift vake guden rât, wowol is he nicht gehôrt. (Saepius est olitor vel quam pulcherrima fatus.)
263 Ein Armer isst alles. – Faselius, 195.
264 Ein armer kompt ehr zum hauss, dann ein graff zur graffschafft. – Henisch, 1725, 49; Petri, II, 166.
265 Ein armer muss sich schemen nicht, Hilff suchen, wenn jhn noth anficht.
Lat.: Juste laudatur, quid inops Cunrad uocitatur. (Loci comm., 157.)
266 Ein Armer muss sich seiner Armuth nicht schämen. – Lehmann, II, 121, 9.
267 Ein armer muss zwen feyrer nehren, zwey brot einem gewinnen zu verzehren. – Henisch, 523, 36.
268 Ein armer ohn gelt, wirdt gar verschoben. – Henisch, 1470, 44; Petri, II, 166.
269 Ein Armer ohne Geduld ist eine Lampe ohne Oel.
270 Ein Armer ohne Kopf hat einen leeren Topf.
Dän.: Ilde strider hovedlös haer. (Bohn I, 380.)
271 Ein Armer ohne Schulden ist reich wie ein Fürst.
Die Türken: Ein schuldenfreier Armer ist besser als ein Bey. (Vgl. Türkische Sprichwörter und Weisheitssprüche von Dr. Sandreczki im Ausland, 1872, S. 1202-7.)
272 Ein armer sol nicht verzagen. – Petri, II, 167.
273 Ein Armer soll keine Geldbörse finden, man kann ihn für einen Dieb halten.
Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 454.)
274 Ein Armer und ein Reisender sind überall daheim. – Wirth, II, 532.
275 Einem armen, der nicht zuhalten kan, muss man einen Noth- oder Eheschuss zu gut halten. – Petri, II, 173.
„Oder wenn er etwa aus Noth vnter die Tauben schüsste.“
276 Einem armen wird allzeit das argeste. – Petri, II, 175.
Lat.: Pauper pejorem restis tenet undique partem. (Gaal, 100.)
277 Es gilt gleich, ob der Arme auf den Reichthum schilt oder der Reiche auf die Armuth schmäht. – Altmann VI, 452.
278 Es ist der arme wie der reich in eigennutz ersoffen gleich. – Petri, II, 258.
279 Es ist für den Armen ein Trost, dass andere auch Noth leiden.
Böhm.: Snáze bídnému nesam ému. (Čelakovský, 159.)
Poln.: Lžej nędznemu nie sameu. (Čelakovský, 159.)
Slov.: Lžej bol cierpiemy społny s drugiemi. (Čelakovský, 159.)
280 Findet der Arme eine Wurst, so schnappt sie ihm des Reichen Hund weg. – Altmann VI, 484.
281 Für Arme sind die Kuttelflecke theurer, als für Reiche die Pasteten. – Altmann VI, 507.
282 Gib den armen bey deinem leben, nach deinem todt hast nichts mehr zu geben.
Lat.: Da tua, dum tua sunt: post mortem tunc tua non sunt. (Loci comm., 19.)
283 Hat der Arme nicht vollen Tisch, so hat er guten Schlaf.
Böhm.: Miló chudobo, nenajíš-li se, ale se vyspíš. (Čelakovský, 172.)
284 Hat der arme was, so hat er noch kein Fass. – Petri, II, 573.
285 Käm ein armer in Schlaraffenland, so wer er doch arm. – Petri, II, 419.
286 Kein armer soll verachtet werden, denn Christus war auch arm auff erden. – Loci comm., 160.
Lat.: Si sum semper egens, non debes supernere megens, Christus pauper erat, qui nunc super omnia regnat. (Loci comm., 160.)
287 Kommt ein Armer ins Dorf, so kennen ihn selbst seine Brüder nicht; kommt ein Reicher, so nennt ihn jeder Herr Vetter. – Altmann VI, 453.
288 Kumpt dir ein armer für die thür, so denk, Christus erzeig sich dir, von dem du hast dein gut vnd haab, daruov mittheil jhm auch ein gab.
Lat.: Pauperis in specie dum Christus uenerit ad te, impertire sibi, quod dedit ipse tibi. (Loci comm., 159.)
289 Lass dir keinem Armen beyten, wenn du jhn bezahlen kannst. – Lehmann, II, 372, 42.
290 Man gibt den armen allzeit das hartest end am stuck. – Henisch, 886, 7; Petri, II, 446.
291 Man hilfft dem Armen, dass keiner bei seinem Gut bleibt. – Petri, II, 447.
292 Man schenkte dem Armen eine Gurke, aber er fand sie nicht schön; sie ist krumm, sprach er. – Merx, 79.
293 Man soll den Armen so geben, dass man selber was behält.
Dän.: Giv den arme at han aeder med dig, og du ey med han. (Prov. dan., 35.)
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