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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 572 Vor den Augen der Diebe muss man seinen Schatz nicht vergraben.

Frz.: Musser son tressor devant les larrons.

Lat.: Ante oculos furum abscondere thesaurum. (Bovill, II, 137.)

573 Wann ma de Augen tau hät, hät emme Alles, wat me suiht. (Sauerland.)

574 Was das Auge sieht, währet nicht lang.

Lat.: Quod vides, non diu. (Sailer, Sprüche, 126, 103.)

575 Was die Augen als schwer sehen an, haben die Hände bald gethan.

Vor mancher Arbeit erschrickt man, wenn man sie ansieht; wird sie frisch angegriffen, so ist sie bald gethan.

Böhm.: Oci se divaji (oci lekaji), a rue deceaji. (Celakovsky, 130.)

576 Was die Augen füllet, das ist angenem. - Petri, II, 589.

577 Was Ein Auge sieht, können auch zehn sehen.

Böhm.: Co vidi ctyri oci, vidi i dvadcet ctyri. (Celakovsky, 250.)

578 Was helfen die Augen, wenn man sie nicht zum Sehen gebraucht. - Altmann VI, 413.

579 Was man mit Augen sihet, vnnd mit Händen greiffet, das soll man glauben vnnd nicht den Worten, die im Licht vnsichtbar werden. - Lehmann, 324, 53.

580 Was nützen schöne Augen, wenn man nichts damit sieht.

Frz.: Tel a beaux yeux, qui n'y voit goutte. (Cahier, 1863.)

Lat.: Nil oculis confert vim visus qui mihi non fert. (Reuterdahl, 580.)

Schwed.: Mik aer ey gogn at the ögha jak ey see maedh. (Reuterdahl, 580.)

581 Was nützt ein Auge ohne Licht, was eine Zunge ohne Klugheit. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

582 Was seine Augen am Mittag sehen, müssen die Hände am Abend haben.

583 Wem die Augen schmerzen, der halte sich vom Staube fern (gehe nicht in die Mühle).

Böhm.: Koho oci boli, nechod' do mlyna. (Celakovsky 120.)

Poln.: Dla grzmotu do mlyna niejisc, dla szumu do lasa. (Celakovsky, 120.)

584 Wenn das Auge nicht sieht und das Ohr nicht hört, thut dem Herzen nichts weh.

Altfries.: Wat dit Oog ek sjoght, of dit Uar ek jert, dääd dit Hart ek siir. (Hansen, 16.)

585 Wenn die Augen der Braut nass sind, so darf man nicht glauben, dass der Bräutigam ihren Rücken geschlagen hat. - Altmann, VI, 456.

586 Wenn die Augen mit dem Geldbeutel auf den Markt gehen, muss der Magen sich auf Fasttage richten. - Horn, Spinnstube, 1859, S. 102.

587 Wenn die Augen nicht sehen, wo wollen die Füss hingehen. - Petri, II, 852.

588 Wenn die Augen sollen gesunden, der halte die Finger hübsch gebunden.

589 Wenn man das Aug truckt, so gehen Threnen herauss. - Petri, II, 662.

590 Wenn man die Augen nicht so nöthig brauchte, man möchte lieber blind sein.

Dän.: Var det ikke for synets skyld, maath man vaere tilfred at öynere vare ude. (Prov. dan., 186.)

591 Wenn man mit dem Auge des Glaubens sehen will, muss man das Auge des Verstandes zudrücken. - Harssdörffer, 2682.

592 Wer aus den Augen ist, der ist schon vergessen.

Bei Tunnicius (203): We aut den ogen is, de is al vorgetten. (Non haeret cordi quem non speculatur ocellus.)

593 Wer blöde Augen hat, der sihet lieber schwartz als weiss. - Lehmann, 52, 4.

594 Wer das Auge öffnet, dem fällt ein Stück Himmel hinein. - Altmann, VI, 401.

595 Wer die Augen der Krähe hinhält, dem hackt sie sie aus. - Altmann, VI, 505.

596 Wer die Augen nicht selber aufthut, dem werden sie aufgethan. - Schlechta, 405.

[Spaltenumbruch] 597 Wer die Augen nicht wirft zur Rechten und zur Linken, der wird bald in Sumpf und Gräben sinken.

598 Wer die Augen will gut erhalten, muss die Hände drüber halten.

Port.: Quem quizer olho sao, ate a mao. (Bohn I, 292.)

599 Wer kranke (schwache) Augen hat, bedarf scharfer Ohren. - Altmann, VI, 432.

600 Wer mit offnen Augen geht, kann leicht einen Fang thun.

Lat.: Extemplo (Exemplo) vegetus armis fit homundio fretus. (Reuterdahl, 305.)

Schwed.: Ae wardher nytthon nakath til wakna. (Reuterdahl, 305.)

601 Wer nur mit frembden augen muss sehen, so ists schon vmb Statt vnd Dorff geschehen. - Lehmann, 566, 15.

602 Wer seine Augen beherrscht, gebeut auch seinen Begierden.

Lat.: Oculis, voluptatis ministris, impera. (Sailer, Sprüche, 206.)

603 Wer seine Augen lieb hat, der mag nur zum Schlaghandel (Schlägerei) gehen. (Kamnitz.)

Ironisch, um zu sagen: hüte dich vor Schlägereien.

604 Wer selbst sieht mit frischen Augen, der darff mit keines andern schewen. - Lehmann, 297, 56.

605 Will man Jemand nicht mehr unter Augen sehen, so kann man in den Hindern sehen. - Luther's Tischr., 383a.

606 Wo das aug siehet, vnd das Ohr höret, da gehet es wol zu. - Henisch, 1435, 47.

607 Wo das Auge blicket warm und rein, wird's warm und rein auch im Herzen sein. - Frieske, 13.

*608 A sitt mit em Auge uff de Brauthänge, an mit 'm andern uff de Kasehorte. (Kreis Hirschberg.)

Von einem stark Schielenden.

*609 Aen opreissen ewe e gestachene' Bock. - Dicks, II, 19.

*610 Auf zwei Augen stehen. - Luther's Tischr., 250a.

*611 Augag mache, wiera agstochen Grasbock. (Oberösterreich.)

D. h. hervorquellende stiere Augen.

*612 Augag mache wiera z' machta Frosch. (Oberösterreich.)

Wie ein zermähter Frosch. Damit wird verglichen, wer sich körperlich recht abgeschlagen, unbehaglich fühlt, besonders auch, wer den Katzenjammer hat. (Baumgarten, Ms.)

*613 Augen auf der Suppe haben. (Deutz.)

Keine magere Küche führen.

*614 Augen im Kopfe haben, wie eine Schnepfe. - Wiener Jagdzeitung, 1858, 696b.

*615 Augen machen wie an aby stohn Gasbock.

Schmachtende, verliebte.

*616 Besser ich hätte meine Augen hingegeben, Knippkügelchen damit zu spielen. - Kleist, Der zerbrochene Krug, 7. Aufl.

Lieber wäre es mir, ich hätte das nicht gesehen. Knippkügelchen sind hier wol Marbel, Thonkugeln, womit die Kinder zu spielen pflegen.

*617 Blick um a Aug.

D. h. im Moment, im Augenblick.

*618 Dä kann met enem Og kreischen un met em angre lachen. (S. Hunde.) (Bedburg.)

*619 Da könnte man sich die Augen aus dem Kopfe herausgucken.

*620 Da schlet de Ogen up as de Gös, wenn dat wäret (wittert).

Wer halb dumm und halb verlegen auf etwas blickt. (Das neue Blatt, Leipzig, 1871, S. 317.)

*621 Dar sünd quade Ogen äver kommen.

Schlechte, Verderben bringende.

*622 Darüber hätten einem die Augen bluten mögen.

Ein älterer Chronist über die Noth des Jahres 1639 in der Stadt Crossen. (Vgl. Chronick der Stadt Crossen von A. Matthias, S. 232.)


[Spaltenumbruch] 572 Vor den Augen der Diebe muss man seinen Schatz nicht vergraben.

Frz.: Musser son tressor devant les larrons.

Lat.: Ante oculos furum abscondere thesaurum. (Bovill, II, 137.)

573 Wann ma de Augen tau hät, hät emme Alles, wat me suiht. (Sauerland.)

574 Was das Auge sieht, währet nicht lang.

Lat.: Quod vides, non diu. (Sailer, Sprüche, 126, 103.)

575 Was die Augen als schwer sehen an, haben die Hände bald gethan.

Vor mancher Arbeit erschrickt man, wenn man sie ansieht; wird sie frisch angegriffen, so ist sie bald gethan.

Böhm.: Oči se divají (oči lekají), a ruĕ deceají. (Čelakovský, 130.)

576 Was die Augen füllet, das ist angenem.Petri, II, 589.

577 Was Ein Auge sieht, können auch zehn sehen.

Böhm.: Co vidí čtyři oči, vidí i dvadcet čtyři. (Čelakovský, 250.)

578 Was helfen die Augen, wenn man sie nicht zum Sehen gebraucht.Altmann VI, 413.

579 Was man mit Augen sihet, vnnd mit Händen greiffet, das soll man glauben vnnd nicht den Worten, die im Licht vnsichtbar werden.Lehmann, 324, 53.

580 Was nützen schöne Augen, wenn man nichts damit sieht.

Frz.: Tel a beaux yeux, qui n'y voit goutte. (Cahier, 1863.)

Lat.: Nil oculis confert vim visus qui mihi non fert. (Reuterdahl, 580.)

Schwed.: Mik aer ey gogn at the ögha jak ey see maedh. (Reuterdahl, 580.)

581 Was nützt ein Auge ohne Licht, was eine Zunge ohne Klugheit.Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

582 Was seine Augen am Mittag sehen, müssen die Hände am Abend haben.

583 Wem die Augen schmerzen, der halte sich vom Staube fern (gehe nicht in die Mühle).

Böhm.: Koho oči bolí, nechod' do mlýna. (Čelakovský 120.)

Poln.: Dla grzmotu do młyna niejiść, dla szumu do lasa. (Čelakovský, 120.)

584 Wenn das Auge nicht sieht und das Ohr nicht hört, thut dem Herzen nichts weh.

Altfries.: Wat dit Oog ek sjoght, of dit Uar ek jert, dääd dit Hart ek siir. (Hansen, 16.)

585 Wenn die Augen der Braut nass sind, so darf man nicht glauben, dass der Bräutigam ihren Rücken geschlagen hat.Altmann, VI, 456.

586 Wenn die Augen mit dem Geldbeutel auf den Markt gehen, muss der Magen sich auf Fasttage richten.Horn, Spinnstube, 1859, S. 102.

587 Wenn die Augen nicht sehen, wo wollen die Füss hingehen.Petri, II, 852.

588 Wenn die Augen sollen gesunden, der halte die Finger hübsch gebunden.

589 Wenn man das Aug truckt, so gehen Threnen herauss.Petri, II, 662.

590 Wenn man die Augen nicht so nöthig brauchte, man möchte lieber blind sein.

Dän.: Var det ikke for synets skyld, maath man vaere tilfred at öynere vare ude. (Prov. dan., 186.)

591 Wenn man mit dem Auge des Glaubens sehen will, muss man das Auge des Verstandes zudrücken.Harssdörffer, 2682.

592 Wer aus den Augen ist, der ist schon vergessen.

Bei Tunnicius (203): We ût den ogen is, de is al vorgetten. (Non haeret cordi quem non speculatur ocellus.)

593 Wer blöde Augen hat, der sihet lieber schwartz als weiss.Lehmann, 52, 4.

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595 Wer die Augen der Krähe hinhält, dem hackt sie sie aus.Altmann, VI, 505.

596 Wer die Augen nicht selber aufthut, dem werden sie aufgethan.Schlechta, 405.

[Spaltenumbruch] 597 Wer die Augen nicht wirft zur Rechten und zur Linken, der wird bald in Sumpf und Gräben sinken.

598 Wer die Augen will gut erhalten, muss die Hände drüber halten.

Port.: Quem quizer olho saõ, ate a maõ. (Bohn I, 292.)

599 Wer kranke (schwache) Augen hat, bedarf scharfer Ohren.Altmann, VI, 432.

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Schwed.: Ae wardher nytthon nakath til wakna. (Reuterdahl, 305.)

601 Wer nur mit frembden augen muss sehen, so ists schon vmb Statt vnd Dorff geschehen.Lehmann, 566, 15.

602 Wer seine Augen beherrscht, gebeut auch seinen Begierden.

Lat.: Oculis, voluptatis ministris, impera. (Sailer, Sprüche, 206.)

603 Wer seine Augen lieb hat, der mag nur zum Schlaghandel (Schlägerei) gehen. (Kamnitz.)

Ironisch, um zu sagen: hüte dich vor Schlägereien.

604 Wer selbst sieht mit frischen Augen, der darff mit keines andern schewen.Lehmann, 297, 56.

605 Will man Jemand nicht mehr unter Augen sehen, so kann man in den Hindern sehen.Luther's Tischr., 383a.

606 Wo das aug siehet, vnd das Ohr höret, da gehet es wol zu.Henisch, 1435, 47.

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*608 A sitt mit em Auge uff de Brûthänge, an mit 'm andern uff de Kasehorte. (Kreis Hirschberg.)

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*609 Aen opreissen ewe e gestachene' Bock.Dicks, II, 19.

*610 Auf zwei Augen stehen.Luther's Tischr., 250a.

*611 Augag mache, wiera agstochen Grasbock. (Oberösterreich.)

D. h. hervorquellende stiere Augen.

*612 Augag mache wiera z' machta Frosch. (Oberösterreich.)

Wie ein zermähter Frosch. Damit wird verglichen, wer sich körperlich recht abgeschlagen, unbehaglich fühlt, besonders auch, wer den Katzenjammer hat. (Baumgarten, Ms.)

*613 Augen auf der Suppe haben. (Deutz.)

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*616 Besser ich hätte meine Augen hingegeben, Knippkügelchen damit zu spielen.Kleist, Der zerbrochene Krug, 7. Aufl.

Lieber wäre es mir, ich hätte das nicht gesehen. Knippkügelchen sind hier wol Marbel, Thonkugeln, womit die Kinder zu spielen pflegen.

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D. h. im Moment, im Augenblick.

*618 Dä kann met enem Ôg krîschen un met em angre lâchen. (S. Hunde.) (Bedburg.)

*619 Da könnte man sich die Augen aus dem Kopfe herausgucken.

*620 Da schlêt de Ogen up as de Gös, wenn dat wäret (wittert).

Wer halb dumm und halb verlegen auf etwas blickt. (Das neue Blatt, Leipzig, 1871, S. 317.)

*621 Dar sünd quade Ogen äver kommen.

Schlechte, Verderben bringende.

*622 Darüber hätten einem die Augen bluten mögen.

Ein älterer Chronist über die Noth des Jahres 1639 in der Stadt Crossen. (Vgl. Chronick der Stadt Crossen von A. Matthias, S. 232.)


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[[426]/0438] 572 Vor den Augen der Diebe muss man seinen Schatz nicht vergraben. Frz.: Musser son tressor devant les larrons. Lat.: Ante oculos furum abscondere thesaurum. (Bovill, II, 137.) 573 Wann ma de Augen tau hät, hät emme Alles, wat me suiht. (Sauerland.) 574 Was das Auge sieht, währet nicht lang. Lat.: Quod vides, non diu. (Sailer, Sprüche, 126, 103.) 575 Was die Augen als schwer sehen an, haben die Hände bald gethan. Vor mancher Arbeit erschrickt man, wenn man sie ansieht; wird sie frisch angegriffen, so ist sie bald gethan. Böhm.: Oči se divají (oči lekají), a ruĕ deceají. (Čelakovský, 130.) 576 Was die Augen füllet, das ist angenem. – Petri, II, 589. 577 Was Ein Auge sieht, können auch zehn sehen. Böhm.: Co vidí čtyři oči, vidí i dvadcet čtyři. (Čelakovský, 250.) 578 Was helfen die Augen, wenn man sie nicht zum Sehen gebraucht. – Altmann VI, 413. 579 Was man mit Augen sihet, vnnd mit Händen greiffet, das soll man glauben vnnd nicht den Worten, die im Licht vnsichtbar werden. – Lehmann, 324, 53. 580 Was nützen schöne Augen, wenn man nichts damit sieht. Frz.: Tel a beaux yeux, qui n'y voit goutte. (Cahier, 1863.) Lat.: Nil oculis confert vim visus qui mihi non fert. (Reuterdahl, 580.) Schwed.: Mik aer ey gogn at the ögha jak ey see maedh. (Reuterdahl, 580.) 581 Was nützt ein Auge ohne Licht, was eine Zunge ohne Klugheit. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25. 582 Was seine Augen am Mittag sehen, müssen die Hände am Abend haben. 583 Wem die Augen schmerzen, der halte sich vom Staube fern (gehe nicht in die Mühle). Böhm.: Koho oči bolí, nechod' do mlýna. (Čelakovský 120.) Poln.: Dla grzmotu do młyna niejiść, dla szumu do lasa. (Čelakovský, 120.) 584 Wenn das Auge nicht sieht und das Ohr nicht hört, thut dem Herzen nichts weh. Altfries.: Wat dit Oog ek sjoght, of dit Uar ek jert, dääd dit Hart ek siir. (Hansen, 16.) 585 Wenn die Augen der Braut nass sind, so darf man nicht glauben, dass der Bräutigam ihren Rücken geschlagen hat. – Altmann, VI, 456. 586 Wenn die Augen mit dem Geldbeutel auf den Markt gehen, muss der Magen sich auf Fasttage richten. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 102. 587 Wenn die Augen nicht sehen, wo wollen die Füss hingehen. – Petri, II, 852. 588 Wenn die Augen sollen gesunden, der halte die Finger hübsch gebunden. 589 Wenn man das Aug truckt, so gehen Threnen herauss. – Petri, II, 662. 590 Wenn man die Augen nicht so nöthig brauchte, man möchte lieber blind sein. Dän.: Var det ikke for synets skyld, maath man vaere tilfred at öynere vare ude. (Prov. dan., 186.) 591 Wenn man mit dem Auge des Glaubens sehen will, muss man das Auge des Verstandes zudrücken. – Harssdörffer, 2682. 592 Wer aus den Augen ist, der ist schon vergessen. Bei Tunnicius (203): We ût den ogen is, de is al vorgetten. (Non haeret cordi quem non speculatur ocellus.) 593 Wer blöde Augen hat, der sihet lieber schwartz als weiss. – Lehmann, 52, 4. 594 Wer das Auge öffnet, dem fällt ein Stück Himmel hinein. – Altmann, VI, 401. 595 Wer die Augen der Krähe hinhält, dem hackt sie sie aus. – Altmann, VI, 505. 596 Wer die Augen nicht selber aufthut, dem werden sie aufgethan. – Schlechta, 405. 597 Wer die Augen nicht wirft zur Rechten und zur Linken, der wird bald in Sumpf und Gräben sinken. 598 Wer die Augen will gut erhalten, muss die Hände drüber halten. Port.: Quem quizer olho saõ, ate a maõ. (Bohn I, 292.) 599 Wer kranke (schwache) Augen hat, bedarf scharfer Ohren. – Altmann, VI, 432. 600 Wer mit offnen Augen geht, kann leicht einen Fang thun. Lat.: Extemplo (Exemplo) vegetus armis fit homundio fretus. (Reuterdahl, 305.) Schwed.: Ae wardher nytthon nakath til wakna. (Reuterdahl, 305.) 601 Wer nur mit frembden augen muss sehen, so ists schon vmb Statt vnd Dorff geschehen. – Lehmann, 566, 15. 602 Wer seine Augen beherrscht, gebeut auch seinen Begierden. Lat.: Oculis, voluptatis ministris, impera. (Sailer, Sprüche, 206.) 603 Wer seine Augen lieb hat, der mag nur zum Schlaghandel (Schlägerei) gehen. (Kamnitz.) Ironisch, um zu sagen: hüte dich vor Schlägereien. 604 Wer selbst sieht mit frischen Augen, der darff mit keines andern schewen. – Lehmann, 297, 56. 605 Will man Jemand nicht mehr unter Augen sehen, so kann man in den Hindern sehen. – Luther's Tischr., 383a. 606 Wo das aug siehet, vnd das Ohr höret, da gehet es wol zu. – Henisch, 1435, 47. 607 Wo das Auge blicket warm und rein, wird's warm und rein auch im Herzen sein. – Frieske, 13. *608 A sitt mit em Auge uff de Brûthänge, an mit 'm andern uff de Kasehorte. (Kreis Hirschberg.) Von einem stark Schielenden. *609 Aen opreissen ewe e gestachene' Bock. – Dicks, II, 19. *610 Auf zwei Augen stehen. – Luther's Tischr., 250a. *611 Augag mache, wiera agstochen Grasbock. (Oberösterreich.) D. h. hervorquellende stiere Augen. *612 Augag mache wiera z' machta Frosch. (Oberösterreich.) Wie ein zermähter Frosch. Damit wird verglichen, wer sich körperlich recht abgeschlagen, unbehaglich fühlt, besonders auch, wer den Katzenjammer hat. (Baumgarten, Ms.) *613 Augen auf der Suppe haben. (Deutz.) Keine magere Küche führen. *614 Augen im Kopfe haben, wie eine Schnepfe. – Wiener Jagdzeitung, 1858, 696b. *615 Augen machen wie an âby stohn Gâsbock. Schmachtende, verliebte. *616 Besser ich hätte meine Augen hingegeben, Knippkügelchen damit zu spielen. – Kleist, Der zerbrochene Krug, 7. Aufl. Lieber wäre es mir, ich hätte das nicht gesehen. Knippkügelchen sind hier wol Marbel, Thonkugeln, womit die Kinder zu spielen pflegen. *617 Blick um a Aug. D. h. im Moment, im Augenblick. *618 Dä kann met enem Ôg krîschen un met em angre lâchen. (S. Hunde.) (Bedburg.) *619 Da könnte man sich die Augen aus dem Kopfe herausgucken. *620 Da schlêt de Ogen up as de Gös, wenn dat wäret (wittert). Wer halb dumm und halb verlegen auf etwas blickt. (Das neue Blatt, Leipzig, 1871, S. 317.) *621 Dar sünd quade Ogen äver kommen. Schlechte, Verderben bringende. *622 Darüber hätten einem die Augen bluten mögen. Ein älterer Chronist über die Noth des Jahres 1639 in der Stadt Crossen. (Vgl. Chronick der Stadt Crossen von A. Matthias, S. 232.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [426]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/438>, abgerufen am 22.11.2024.