Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *155 Er hed's Bei g'streckt. (Luzern.)

Ist gestorben.

*156 Er ist wie ins Bein gehauen. - Frischbier, I, 297.

Behindert, unwohl.

*157 Er machte lange Beine. (Berlin.) - Schottmüller, Ms.

Er sah, dass er wegkam.

*158 Er setzt de Bene auswärts, als wenn ihm 'ne Kanone zwischen durchfahren sollte. (Berlin.)

*159 Es gohd nüd uf eim Bei. (Luzern.)

Scherzhaft beim Trinken, es nicht bei einem Glas bewenden zu lassen.

*160 Hä kümt widder op de Ben. (Brandenburg.)

*161 He het sein beste Ben versitted. - Lyra, 55.

Ist in heiterer Stimmung.

*162 He kriggt hum bi 't Ben as derto. - Kern, 436.

Bringt ihn zum Fallen, führt ihn an.

*163 He kriggt 't all up sein ser (wundes) Ben. - Kern, 409.

Das Mass seines Unglückes wird immer voller.

*164 He lett 't in de Benen ssacken. - Kern, 440.

Er lässt den Muth sinken; das Herz sinkt ihn in die Schuhe.

*165 Hei heft Bene wei e gemaster Sparling. - Frischbier, II, 319.

*166 Hei heft so dicke Bene wie Kuhnke Hahn. (Samland.) - Frischbier, I, 302.

*167 Hi mut altidj me 't bast Bian värtu. (Amrum.) - Johansen, 150; Haupt, VIII, 361, 176.

*168 I hab e Boi (Bein) im Bauch. (Ulm.)

D. i. ich kann mich nicht bücken.

*169 Ich fühle meine Beine nicht. - Frischbier, II, 317.

Zur Bezeichnung grosser Müdigkeit.

*170 Ich kann mir's nicht aus dem Bein schneiden. - Frischbier, I, 300.

*171 Ick hoff se to Ben kregen. - Schütze, IV, 265.

Ich habe sie auf die Beine gebracht.

*172 Ihrethalben ein Bein entzwey.

"Saget man im Sprichwort, weil junge Freyers Leute jren eigen leib für jre Vertrauweten in gefahr, vnd auch wol gar in todt setzen." (Theatrum Diabol., 298a.)

*173 Mank de Bene öss Honnig. - Frischbier, I, 303.

Wortspiel. Mank - unter und zwischen. Bene - Bienen und Beine. Auch mit dem Zusatz: on vor 'm Narsch - öss Drost (= Wachs).

*174 Mit den Beinen auseinander stehen, wie eine magere Sau im Froste.

Dän.: At staa ud til Beens, som en mager so ö frost. (Prov. dan., 528.)

*175 Seine Bene wackeln hin und her, wie die kyritzer Wegweiser.

*176 'T beste Ben för. - Stürenburg, 12a; Bueren, 69; Hauskalender, II.

Immer munter und rüstig vorwärts.

*177 Zwei Bein über ein Hengst hängen. - Luther's Tischr., 4576.


Beinahe.

3 Beinahe schiesst keinen Rehbock. (Westf.) - Deutscher Volkskalender, Prag 1875, S. 25.


Beinchen.

* Einen ein Beinchen setzen. - Frischbier, II, 321.

Ihn zu Falle bringen.


Beindelkrämer.

* Es is a Bäindlkramer.

Mit diesem Ausdruck = Knochenkrämer bezeichnet man in Tirol entweder einen sehr magern Menschen oder den Tod. (Westermann, 25, 619.)


Beinersteffel.

* Mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof fahren.

Sterben, begraben werden. "Die fahrt mit Niemand mehr als mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof." (Gartenlaube, 1875, S. 552a.)


Beinhaus.

2 Im Beinhauss ist keine Hirnschale für der andern zu kennen, auch kein vnterschied von einem lahmen vnd geraten Fuss. - Petri, II, 399.

3 Im Benhaus un in Gottes Reik sünt wi änander alle gleik. - Schütze, III, 292.

Inschrift an der Beinkammer einer kleinen holsteiner Stadt.


Beinlein.

*2 Er hat abgeleckt (abgenagt) a Beindl. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Er hat ein kleines Profitchen gemacht.

[Spaltenumbruch] *3 Er hat ein Beinerl im Bauch. (Böhmen.)

Ist hochmüthig, stolz.

*4 Man könnt ihm alle Beinlein zählen. (Rottenburg.)

So viel als: es ist nur Haut und Knochen an ihm.

*5 Mir thun alle Beinlein weh. (Rottenburg.)


Beisammen.

*2 Es liegt beysammen, wie ein eingefallen Hauss. - Lehmann, 836, 1.

Wo Unordnung ist.

*3 Sie sind beysammen, wie die Mönche in den Fasten. - Herberger, Ib, 663.


Beischlafen.

Dat Beischloapen deit' ne, sünnern dat Beiwoaken, söä' de Der'n. - Schlingmann, 280.


Beisitzer.

Wer nicht ein Beysitzer am Kayserlichen Cammergericht ist, der darff wol Geschenk nemen. - Lehmann, 291, 56.


Beispiel.

5 Böhm.: Priklad lepe nezli usta ctnosti vyucuje. (Celakovsky, 22.)

8 Dän.: Exempler forföre mange mand. (Prov. dan., 148.)

9 Dän.: Ondt exempel ustraffet giör veytil vaere. (Prov. dan., 148.)

12 Dän.: Exempler er den beste lectie for ungdommen. (Prov. dan., 148.)

13 Ung.: A' tanitasnok szarnya a' jo pelda. - Nagy mester a' pelda. (Gaal, 406.)

14 Beispiel ist stumme Ermahnung.

Lat.: Exemplum est muta adhortatio. (Egeria, 67.)

15 Beispiele gelten nicht, sondern Gesetze. - Graf, 477, 627.

Holl.: Geene voorbeelden gelden, maar wetten. (Harrebomee, II, 404a.)

16 Beispiele ziehen an. - Kellner, Musterstücke.

17 Bösen Beispielen folgt man leichter (lieber) als guten.

Dän.: Onde Exemplen kand man vel giörer efter, men de gode ere ey saa let. (Prov. dan., 148.)

18 Gut Beispiel von oben, ist doppelt zu loben.

Böhm.: Dobry cim povysenejsi, tim lidu milejsi. (Celakovsky, 28.)

19 Gute Beispiele verderben böse Sitten, sagte der Dieb, als der Amtmann eingesteckt wurde. (Thüringen.) - Schottmüller, Ms.


Beissen.

14 It.: Se non puoi mordere, non mostrar mai i denti. (Bohn I, 126.)

38 Beiss, wenn du keine Zähne hast.

39 Der kann auch beissen, der nicht alle Zähne hat. - Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 61.

40 Du sast mi net no einmol buit, hat de Biuer sagt, dau hedde hei op den Hering trauen. (Sauerland.)

41 Eist (erst) mög me därin buiten, un hernocher (nachher) darin schuiten. (Sauerland.)

42 Hier beisst's mich, da beisst's mich. Flöhe hab' ich nich, Läuse auch nich; die schwarze Hopsassa ist's nich, drum muss 's die weisse Sachtmarschier' sein. (S. Fliege, Nachtr.) (Jerrentowitz.) - Frischbier, II, 324.

43 Mit Beten und mit Kefen, mit Schlan und mit Refen kimt me zesammen. - Frommann, III, 411, 419.

44 Ob dir schon einer lang thut beiten, er will dich drumb der schuld nicht queiten.

Lat.: Expectans longe, non uult dimittere quaeque. (Loci comm., 38.)

45 Was dich beisst, beisse wieder.

Wenn jemand klagt, dass eine Speise, ein Gewürz, z. B. Pfeffer, beisse.

46 Wer beisst, wird gebissen.

Port.: Morder a quem morde. (Bohn I, 283.)

47 Wo's ein nid beisst, da sol m' nid chratze. (Bern.) - Zyro, 77.

*48 De bött on schleit on rennt ok noch Mönsche äwer. - Frischbier, I, 306.

Spottweise von einem Zornigen.

*49 Der beisst nicht mehr.

Ist besiegt, beseitigt, unschädlich gemacht.

*50 Er beisst auf beiden Backen, wie ein Maikäfer. (Nürtingen.)

[Spaltenumbruch] *155 Er hed's Bei g'streckt. (Luzern.)

Ist gestorben.

*156 Er ist wie ins Bein gehauen.Frischbier, I, 297.

Behindert, unwohl.

*157 Er machte lange Beine. (Berlin.) – Schottmüller, Ms.

Er sah, dass er wegkam.

*158 Er setzt de Bêne auswärts, als wenn ihm 'ne Kanone zwischen durchfahren sollte. (Berlin.)

*159 Es gohd nüd uf eim Bei. (Luzern.)

Scherzhaft beim Trinken, es nicht bei einem Glas bewenden zu lassen.

*160 Hä kümt widder op de Bên. (Brandenburg.)

*161 He het sîn beste Bên versitted.Lyra, 55.

Ist in heiterer Stimmung.

*162 He kriggt hum bi 't Bên as derto.Kern, 436.

Bringt ihn zum Fallen, führt ihn an.

*163 He kriggt 't all up sîn sêr (wundes) Bên.Kern, 409.

Das Mass seines Unglückes wird immer voller.

*164 He lett 't in de Benen ssacken.Kern, 440.

Er lässt den Muth sinken; das Herz sinkt ihn in die Schuhe.

*165 Hei heft Bêne wî e gemaster Sparling.Frischbier, II, 319.

*166 Hei heft so dicke Bêne wie Kuhnke Hahn. (Samland.) – Frischbier, I, 302.

*167 Hi mut altidj me 't bâst Bian värtu. (Amrum.) – Johansen, 150; Haupt, VIII, 361, 176.

*168 I hab e Boi (Bein) im Bauch. (Ulm.)

D. i. ich kann mich nicht bücken.

*169 Ich fühle meine Beine nicht.Frischbier, II, 317.

Zur Bezeichnung grosser Müdigkeit.

*170 Ich kann mir's nicht aus dem Bein schneiden.Frischbier, I, 300.

*171 Ick hoff se to Bên krêgen.Schütze, IV, 265.

Ich habe sie auf die Beine gebracht.

*172 Ihrethalben ein Bein entzwey.

„Saget man im Sprichwort, weil junge Freyers Leute jren eigen leib für jre Vertrauweten in gefahr, vnd auch wol gar in todt setzen.“ (Theatrum Diabol., 298a.)

*173 Mank de Bêne öss Honnig.Frischbier, I, 303.

Wortspiel. Mank – unter und zwischen. Bêne – Bienen und Beine. Auch mit dem Zusatz: on vor 'm Narsch – öss Drost (= Wachs).

*174 Mit den Beinen auseinander stehen, wie eine magere Sau im Froste.

Dän.: At staa ud til Beens, som en mager so ö frost. (Prov. dan., 528.)

*175 Seine Bêne wackeln hin und her, wie die kyritzer Wegweiser.

*176 'T beste Bên för.Stürenburg, 12a; Bueren, 69; Hauskalender, II.

Immer munter und rüstig vorwärts.

*177 Zwei Bein über ein Hengst hängen.Luther's Tischr., 4576.


Beinahe.

3 Beinahe schiesst keinen Rehbock. (Westf.) – Deutscher Volkskalender, Prag 1875, S. 25.


Beinchen.

* Einen ein Beinchen setzen.Frischbier, II, 321.

Ihn zu Falle bringen.


Beindelkrämer.

* Es is a Bäindlkråmer.

Mit diesem Ausdruck = Knochenkrämer bezeichnet man in Tirol entweder einen sehr magern Menschen oder den Tod. (Westermann, 25, 619.)


Beinersteffel.

* Mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof fahren.

Sterben, begraben werden. „Die fahrt mit Niemand mehr als mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof.“ (Gartenlaube, 1875, S. 552a.)


Beinhaus.

2 Im Beinhauss ist keine Hirnschale für der andern zu kennen, auch kein vnterschied von einem lahmen vnd geraten Fuss.Petri, II, 399.

3 Im Bênhûs un in Gottes Rîk sünt wi änander alle glîk.Schütze, III, 292.

Inschrift an der Beinkammer einer kleinen holsteiner Stadt.


Beinlein.

*2 Er hat abgeleckt (abgenagt) a Beindl. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Er hat ein kleines Profitchen gemacht.

[Spaltenumbruch] *3 Er hat ein Beinerl im Bauch. (Böhmen.)

Ist hochmüthig, stolz.

*4 Man könnt ihm alle Beinlein zählen. (Rottenburg.)

So viel als: es ist nur Haut und Knochen an ihm.

*5 Mir thun alle Beinlein weh. (Rottenburg.)


Beisammen.

*2 Es liegt beysammen, wie ein eingefallen Hauss.Lehmann, 836, 1.

Wo Unordnung ist.

*3 Sie sind beysammen, wie die Mönche in den Fasten.Herberger, Ib, 663.


Beischlafen.

Dat Bîschloapen deit' ne, sünnern dat Bîwoaken, söä' de Dêr'n.Schlingmann, 280.


Beisitzer.

Wer nicht ein Beysitzer am Kayserlichen Cammergericht ist, der darff wol Geschenk nemen.Lehmann, 291, 56.


Beispiel.

5 Böhm.: Příklad lépe nežli ústa ctnosti vyučuje. (Čelakovský, 22.)

8 Dän.: Exempler forföre mange mand. (Prov. dan., 148.)

9 Dän.: Ondt exempel ustraffet giör veytil vaere. (Prov. dan., 148.)

12 Dän.: Exempler er den beste lectie for ungdommen. (Prov. dan., 148.)

13 Ung.: A' tanitásnok szárnya a' jó példa. – Nagy mester a' példa. (Gaal, 406.)

14 Beispiel ist stumme Ermahnung.

Lat.: Exemplum est muta adhortatio. (Egeria, 67.)

15 Beispiele gelten nicht, sondern Gesetze.Graf, 477, 627.

Holl.: Geene voorbeelden gelden, maar wetten. (Harrebomée, II, 404a.)

16 Beispiele ziehen an.Kellner, Musterstücke.

17 Bösen Beispielen folgt man leichter (lieber) als guten.

Dän.: Onde Exemplen kand man vel giörer efter, men de gode ere ey saa let. (Prov. dan., 148.)

18 Gut Beispiel von oben, ist doppelt zu loben.

Böhm.: Dobrý čím povýšenĕjší, tím lidu milejší. (Čelakovský, 28.)

19 Gute Beispiele verderben böse Sitten, sagte der Dieb, als der Amtmann eingesteckt wurde. (Thüringen.) – Schottmüller, Ms.


Beissen.

14 It.: Se non puoi mordere, non mostrar mai i denti. (Bohn I, 126.)

38 Beiss, wenn du keine Zähne hast.

39 Der kann auch beissen, der nicht alle Zähne hat.Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 61.

40 Du sast mi net no einmol buit, hat de Biuer sagt, dau hedde hei op den Hering trûen. (Sauerland.)

41 Eist (erst) mög me därin buiten, un hernocher (nachher) darin schuiten. (Sauerland.)

42 Hier beisst's mich, da beisst's mich. Flöhe hab' ich nich, Läuse auch nich; die schwarze Hopsassa ist's nich, drum muss 's die weisse Sachtmarschier' sein. (S. Fliege, Nachtr.) (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 324.

43 Mit Bêten und mit Kêfen, mit Schlån und mit Rêfen kimt me zesammen.Frommann, III, 411, 419.

44 Ob dir schon einer lang thut beiten, er will dich drumb der schuld nicht queiten.

Lat.: Expectans longe, non uult dimittere quaeque. (Loci comm., 38.)

45 Was dich beisst, beisse wieder.

Wenn jemand klagt, dass eine Speise, ein Gewürz, z. B. Pfeffer, beisse.

46 Wer beisst, wird gebissen.

Port.: Morder a quem morde. (Bohn I, 283.)

47 Wo's ein nid bîsst, da sol m' nid chratze. (Bern.) – Zyro, 77.

*48 De bött on schleit on rennt ok noch Mönsche äwer.Frischbier, I, 306.

Spottweise von einem Zornigen.

*49 Der beisst nicht mehr.

Ist besiegt, beseitigt, unschädlich gemacht.

*50 Er beisst auf beiden Backen, wie ein Maikäfer. (Nürtingen.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0487" n="[475]"/><cb n="949"/>
*155 Er hed's Bei g'streckt.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist gestorben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*156 Er ist wie ins Bein gehauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 297.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Behindert, unwohl.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*157 Er machte lange Beine.</hi> (<hi rendition="#i">Berlin.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schottmüller, Ms.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er sah, dass er wegkam.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*158 Er setzt de Bêne auswärts, als wenn ihm 'ne Kanone zwischen durchfahren sollte.</hi> (<hi rendition="#i">Berlin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*159 Es gohd nüd uf eim Bei.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Scherzhaft beim Trinken, es nicht bei einem Glas bewenden zu lassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*160 Hä kümt widder op de Bên.</hi> (<hi rendition="#i">Brandenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*161 He het sîn beste Bên versitted.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lyra, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist in heiterer Stimmung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*162 He kriggt hum bi 't Bên as derto.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 436.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bringt ihn zum Fallen, führt ihn an.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*163 He kriggt 't all up sîn sêr (wundes) Bên.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 409.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Mass seines Unglückes wird immer voller.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*164 He lett 't in de Benen ssacken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 440.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er lässt den Muth sinken; das Herz sinkt ihn in die Schuhe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*165 Hei heft Bêne wî e gemaster Sparling.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*166 Hei heft so dicke Bêne wie Kuhnke Hahn.</hi> (<hi rendition="#i">Samland.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 302.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*167 Hi mut altidj me 't bâst Bian värtu.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Johansen, 150; Haupt, VIII, 361, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*168 I hab e Boi (Bein) im Bauch.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. ich kann mich nicht bücken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*169 Ich fühle meine Beine nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 317.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Bezeichnung grosser Müdigkeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*170 Ich kann mir's nicht aus dem Bein schneiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 300.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*171 Ick hoff se to Bên krêgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, IV, 265.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich habe sie auf die Beine gebracht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*172 Ihrethalben ein Bein entzwey.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Saget man im Sprichwort, weil junge Freyers Leute jren eigen leib für jre Vertrauweten in gefahr, vnd auch wol gar in todt setzen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Theatrum Diabol., 298<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*173 Mank de Bêne öss Honnig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 303.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wortspiel. Mank &#x2013; unter und zwischen. Bêne &#x2013; Bienen und Beine. Auch mit dem Zusatz: on vor 'm Narsch &#x2013; öss Drost (= Wachs).</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*174 Mit den Beinen auseinander stehen, wie eine magere Sau im Froste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: At staa ud til Beens, som en mager so ö frost. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 528.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*175 Seine Bêne wackeln hin und her, wie die kyritzer Wegweiser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*176 'T beste Bên för.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stürenburg, 12<hi rendition="#sup">a;</hi> Bueren, 69; Hauskalender, II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Immer munter und rüstig vorwärts.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*177 Zwei Bein über ein Hengst hängen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischr., 4576.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beinahe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Beinahe schiesst keinen Rehbock.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Deutscher Volkskalender, Prag 1875, S. 25.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beinchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einen ein Beinchen setzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 321.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn zu Falle bringen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beindelkrämer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es is a Bäindlkråmer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit diesem Ausdruck = Knochenkrämer bezeichnet man in Tirol entweder einen sehr magern Menschen oder den Tod. (<hi rendition="#i">Westermann, 25, 619.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beinersteffel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof fahren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sterben, begraben werden. &#x201E;Die fahrt mit Niemand mehr als mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gartenlaube, 1875, S. 552<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beinhaus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Im Beinhauss ist keine Hirnschale für der andern zu kennen, auch kein vnterschied von einem lahmen vnd geraten Fuss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 399.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Im Bênhûs un in Gottes Rîk sünt wi änander alle glîk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 292.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Inschrift an der Beinkammer einer kleinen holsteiner Stadt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beinlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er hat abgeleckt (abgenagt) a Beindl.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat ein kleines Profitchen gemacht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="950"/>
*3 Er hat ein Beinerl im Bauch.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist hochmüthig, stolz.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Man könnt ihm alle Beinlein zählen.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">So viel als: es ist nur Haut und Knochen an ihm.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Mir thun alle Beinlein weh.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beisammen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Es liegt beysammen, wie ein eingefallen Hauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 836, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo Unordnung ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Sie sind beysammen, wie die Mönche in den Fasten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 663.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beischlafen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dat Bîschloapen deit' ne, sünnern dat Bîwoaken, söä' de Dêr'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 280.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beisitzer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer nicht ein Beysitzer am Kayserlichen Cammergericht ist, der darff wol Geschenk nemen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 291, 56.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beispiel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">5 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: P&#x0159;íklad lépe ne&#x017E;li ústa ctnosti vyu&#x010D;uje. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">8 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Exempler forföre mange mand. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 148.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">9 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ondt exempel ustraffet giör veytil vaere. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 148.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">12 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Exempler er den beste lectie for ungdommen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 148.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">13 <hi rendition="#i">Ung.</hi>: A' tanitásnok szárnya a' jó példa. &#x2013; Nagy mester a' példa. (<hi rendition="#i">Gaal, 406.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Beispiel ist stumme Ermahnung.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Exemplum est muta adhortatio. (<hi rendition="#i">Egeria, 67.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Beispiele gelten nicht, sondern Gesetze.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 477, 627.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geene voorbeelden gelden, maar wetten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 404<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Beispiele ziehen an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kellner, Musterstücke.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Bösen Beispielen folgt man leichter (lieber) als guten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Onde Exemplen kand man vel giörer efter, men de gode ere ey saa let. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 148.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Gut Beispiel von oben, ist doppelt zu loben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dobrý &#x010D;ím pový&#x0161;en&#x0115;j&#x0161;í, tím lidu milej&#x0161;í. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 28.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Gute Beispiele verderben böse Sitten, sagte der Dieb, als der Amtmann eingesteckt wurde.</hi> (<hi rendition="#i">Thüringen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schottmüller, Ms.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beissen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">14 <hi rendition="#i">It.</hi>: Se non puoi mordere, non mostrar mai i denti. (<hi rendition="#i">Bohn I, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Beiss, wenn du keine Zähne hast.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Der kann auch beissen, der nicht alle Zähne hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Du sast mi net no einmol buit, hat de Biuer sagt, dau hedde hei op den Hering trûen.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Eist (erst) mög me därin buiten, un hernocher (nachher) darin schuiten.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Hier beisst's mich, da beisst's mich. Flöhe hab' ich nich, Läuse auch nich; die schwarze Hopsassa ist's nich, drum muss 's die weisse Sachtmarschier' sein. (S.  Fliege, Nachtr.)</hi> (<hi rendition="#i">Jerrentowitz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 324.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Mit Bêten und mit Kêfen, mit Schlån und mit Rêfen kimt me zesammen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 411, 419.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Ob dir schon einer lang thut beiten, er will dich drumb der schuld nicht queiten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Expectans longe, non uult dimittere quaeque. (<hi rendition="#i">Loci comm., 38.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Was dich beisst, beisse wieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand klagt, dass eine Speise, ein Gewürz, z. B. Pfeffer, beisse.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Wer beisst, wird gebissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Morder a quem morde. (<hi rendition="#i">Bohn I, 283.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Wo's ein nid bîsst, da sol m' nid chratze.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Zyro, 77.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*48 De bött on schleit on rennt ok noch Mönsche äwer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 306.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spottweise von einem Zornigen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*49 Der beisst nicht mehr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist besiegt, beseitigt, unschädlich gemacht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*50 Er beisst auf beiden Backen, wie ein Maikäfer.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[475]/0487] *155 Er hed's Bei g'streckt. (Luzern.) Ist gestorben. *156 Er ist wie ins Bein gehauen. – Frischbier, I, 297. Behindert, unwohl. *157 Er machte lange Beine. (Berlin.) – Schottmüller, Ms. Er sah, dass er wegkam. *158 Er setzt de Bêne auswärts, als wenn ihm 'ne Kanone zwischen durchfahren sollte. (Berlin.) *159 Es gohd nüd uf eim Bei. (Luzern.) Scherzhaft beim Trinken, es nicht bei einem Glas bewenden zu lassen. *160 Hä kümt widder op de Bên. (Brandenburg.) *161 He het sîn beste Bên versitted. – Lyra, 55. Ist in heiterer Stimmung. *162 He kriggt hum bi 't Bên as derto. – Kern, 436. Bringt ihn zum Fallen, führt ihn an. *163 He kriggt 't all up sîn sêr (wundes) Bên. – Kern, 409. Das Mass seines Unglückes wird immer voller. *164 He lett 't in de Benen ssacken. – Kern, 440. Er lässt den Muth sinken; das Herz sinkt ihn in die Schuhe. *165 Hei heft Bêne wî e gemaster Sparling. – Frischbier, II, 319. *166 Hei heft so dicke Bêne wie Kuhnke Hahn. (Samland.) – Frischbier, I, 302. *167 Hi mut altidj me 't bâst Bian värtu. (Amrum.) – Johansen, 150; Haupt, VIII, 361, 176. *168 I hab e Boi (Bein) im Bauch. (Ulm.) D. i. ich kann mich nicht bücken. *169 Ich fühle meine Beine nicht. – Frischbier, II, 317. Zur Bezeichnung grosser Müdigkeit. *170 Ich kann mir's nicht aus dem Bein schneiden. – Frischbier, I, 300. *171 Ick hoff se to Bên krêgen. – Schütze, IV, 265. Ich habe sie auf die Beine gebracht. *172 Ihrethalben ein Bein entzwey. „Saget man im Sprichwort, weil junge Freyers Leute jren eigen leib für jre Vertrauweten in gefahr, vnd auch wol gar in todt setzen.“ (Theatrum Diabol., 298a.) *173 Mank de Bêne öss Honnig. – Frischbier, I, 303. Wortspiel. Mank – unter und zwischen. Bêne – Bienen und Beine. Auch mit dem Zusatz: on vor 'm Narsch – öss Drost (= Wachs). *174 Mit den Beinen auseinander stehen, wie eine magere Sau im Froste. Dän.: At staa ud til Beens, som en mager so ö frost. (Prov. dan., 528.) *175 Seine Bêne wackeln hin und her, wie die kyritzer Wegweiser. *176 'T beste Bên för. – Stürenburg, 12a; Bueren, 69; Hauskalender, II. Immer munter und rüstig vorwärts. *177 Zwei Bein über ein Hengst hängen. – Luther's Tischr., 4576. Beinahe. 3 Beinahe schiesst keinen Rehbock. (Westf.) – Deutscher Volkskalender, Prag 1875, S. 25. Beinchen. * Einen ein Beinchen setzen. – Frischbier, II, 321. Ihn zu Falle bringen. Beindelkrämer. * Es is a Bäindlkråmer. Mit diesem Ausdruck = Knochenkrämer bezeichnet man in Tirol entweder einen sehr magern Menschen oder den Tod. (Westermann, 25, 619.) Beinersteffel. * Mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof fahren. Sterben, begraben werden. „Die fahrt mit Niemand mehr als mit dem Beiner-Steffel auf den Freithof.“ (Gartenlaube, 1875, S. 552a.) Beinhaus. 2 Im Beinhauss ist keine Hirnschale für der andern zu kennen, auch kein vnterschied von einem lahmen vnd geraten Fuss. – Petri, II, 399. 3 Im Bênhûs un in Gottes Rîk sünt wi änander alle glîk. – Schütze, III, 292. Inschrift an der Beinkammer einer kleinen holsteiner Stadt. Beinlein. *2 Er hat abgeleckt (abgenagt) a Beindl. (Jüd.-deutsch. Brody.) Er hat ein kleines Profitchen gemacht. *3 Er hat ein Beinerl im Bauch. (Böhmen.) Ist hochmüthig, stolz. *4 Man könnt ihm alle Beinlein zählen. (Rottenburg.) So viel als: es ist nur Haut und Knochen an ihm. *5 Mir thun alle Beinlein weh. (Rottenburg.) Beisammen. *2 Es liegt beysammen, wie ein eingefallen Hauss. – Lehmann, 836, 1. Wo Unordnung ist. *3 Sie sind beysammen, wie die Mönche in den Fasten. – Herberger, Ib, 663. Beischlafen. Dat Bîschloapen deit' ne, sünnern dat Bîwoaken, söä' de Dêr'n. – Schlingmann, 280. Beisitzer. Wer nicht ein Beysitzer am Kayserlichen Cammergericht ist, der darff wol Geschenk nemen. – Lehmann, 291, 56. Beispiel. 5 Böhm.: Příklad lépe nežli ústa ctnosti vyučuje. (Čelakovský, 22.) 8 Dän.: Exempler forföre mange mand. (Prov. dan., 148.) 9 Dän.: Ondt exempel ustraffet giör veytil vaere. (Prov. dan., 148.) 12 Dän.: Exempler er den beste lectie for ungdommen. (Prov. dan., 148.) 13 Ung.: A' tanitásnok szárnya a' jó példa. – Nagy mester a' példa. (Gaal, 406.) 14 Beispiel ist stumme Ermahnung. Lat.: Exemplum est muta adhortatio. (Egeria, 67.) 15 Beispiele gelten nicht, sondern Gesetze. – Graf, 477, 627. Holl.: Geene voorbeelden gelden, maar wetten. (Harrebomée, II, 404a.) 16 Beispiele ziehen an. – Kellner, Musterstücke. 17 Bösen Beispielen folgt man leichter (lieber) als guten. Dän.: Onde Exemplen kand man vel giörer efter, men de gode ere ey saa let. (Prov. dan., 148.) 18 Gut Beispiel von oben, ist doppelt zu loben. Böhm.: Dobrý čím povýšenĕjší, tím lidu milejší. (Čelakovský, 28.) 19 Gute Beispiele verderben böse Sitten, sagte der Dieb, als der Amtmann eingesteckt wurde. (Thüringen.) – Schottmüller, Ms. Beissen. 14 It.: Se non puoi mordere, non mostrar mai i denti. (Bohn I, 126.) 38 Beiss, wenn du keine Zähne hast. 39 Der kann auch beissen, der nicht alle Zähne hat. – Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 61. 40 Du sast mi net no einmol buit, hat de Biuer sagt, dau hedde hei op den Hering trûen. (Sauerland.) 41 Eist (erst) mög me därin buiten, un hernocher (nachher) darin schuiten. (Sauerland.) 42 Hier beisst's mich, da beisst's mich. Flöhe hab' ich nich, Läuse auch nich; die schwarze Hopsassa ist's nich, drum muss 's die weisse Sachtmarschier' sein. (S. Fliege, Nachtr.) (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 324. 43 Mit Bêten und mit Kêfen, mit Schlån und mit Rêfen kimt me zesammen. – Frommann, III, 411, 419. 44 Ob dir schon einer lang thut beiten, er will dich drumb der schuld nicht queiten. Lat.: Expectans longe, non uult dimittere quaeque. (Loci comm., 38.) 45 Was dich beisst, beisse wieder. Wenn jemand klagt, dass eine Speise, ein Gewürz, z. B. Pfeffer, beisse. 46 Wer beisst, wird gebissen. Port.: Morder a quem morde. (Bohn I, 283.) 47 Wo's ein nid bîsst, da sol m' nid chratze. (Bern.) – Zyro, 77. *48 De bött on schleit on rennt ok noch Mönsche äwer. – Frischbier, I, 306. Spottweise von einem Zornigen. *49 Der beisst nicht mehr. Ist besiegt, beseitigt, unschädlich gemacht. *50 Er beisst auf beiden Backen, wie ein Maikäfer. (Nürtingen.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/487
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [475]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/487>, abgerufen am 22.11.2024.