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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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*6 Das blitzt wie Karfunkelstein im Rauchloch. (Königsberg.) - Frischbier, II, 390.

*7 Es blitzt. - Frischbier, II, 391.

Wenn in dem Rocke eines Mädchens die Schlitze sich öffnen und der Unterrock sichtbar wird.


Blitzkerl.

* Es ist ein Blitzkerl.

Ein der wilden Jagd (s. d.) entlehnter Ausdruck, in der man die besten elementaren Sturm- und Gewittergebilde erkennt, wenn man auch den Gegenstand der Jagd ins Auge fasst. Dieser ist nämlich bald ein koboldartiges Wesen, das "Blitzkerlchen", bald ein geisterhaftes nacktes Weib mit schneeweissen Brüsten "die Windsbraut", d. h. der dem grossen Sturme vorauffahrende Wirbelwind. (Vgl. Vedom als Jahresgott, in Grenzboten, Leipzig 1871, I, 299.)


Blitzkröte.

* Sie ist eine Blitzkröte. - Frischbier, II, 393.

Schimpf-, Schelt- und Schmeichelwort. - "Seh' nur Einer die Blitzkröte!" (Hermes, VI, 255.)


Block.

*14 Auf den ehrlosen Block kommen.

In Hamburg hiess der Schandstein (s. d.) der "Erlose Block." Es war dies ein Stein neben dem Rathhause, auf welchem Verleumder, Ehrabschneider und Pasquillanten stehen, sich selbst dreimal aufs Maul schlagen und Abbitte leisten mussten. Weigerten sie sich des Widerrufs, so liess man diesen auf sich beruhen, und dafür den Staupbesen als ordentliche Strafe eintreten. Gestäupt wurde z. B. aus diesem Grunde ein Bürger, der am 7. Juli 1653 auf dem ehrlosen Block stand und sich zwar auf das Maul schlug, doch dazu die unerwarteten Worte sprach: Mund, da du das sagtest, weswegen ich hier stehe, da redetest du wahr. Um die Strafe zu erhöhen, wurde während des Vollzugs derselben das Schandglöckchen geläutet. Noch zu Anfange dieses Jahrhunderts fanden in Hamburg Bestrafungen zum ehrlosen Block statt. (Vgl. O. Gierke, Humor im deutschen Recht.)

*15 Da ist's grad, als man schnätze an den Block. (Rottenburg.)

*16 Einem einen Block vor die Schienen schlagen.

Ihm Hindernisse in den Weg legen, das Fortkommen, das Leben erschweren. Bei Stein findet sich die Redensart mit andern verwandten auf Leute angewandt, welche Heirathen vermitteln, namentlich von solchen, welche junge Männer ins Ehejoch spannen wollen. Er lässt sie sagen: "Wir wollen Andere auch ins Garn bringen, ihnen einen knöppel an den halss hengen, einen block vor de schenen schlagen, so werden sie wol kir werden und nicht mehr rasen." (Monatsblätter, VI, 158.)

*17 Er hat schon manchen krummen Block glatt gehobelt. (Penss.) - Morgenstern, Doylestown 1854.


Blocksberg.

1 In der Altmark: Ick woll, du werst upp'n Blocksberg. (Danneil, 20.) Damit in der Walpurgisnacht die nach dem Blocksberge ziehenden Hexen der Stadt u. s. w. oder den einzelnen Häusern keinen Schaden zufügen, bezeichnen in der Altmark die Knaben die Hausthüren und die Mittelsteine des Pflasters mit Kreidekreuzen. Auch spotten die Kinder über einen Kutscher, der anspannt durch den Gesang: "Johann, spann' an, dre Katten voran, dre Müs' vöörupp, nao'n Blocksberg 'rupp." - Elze, Unbekannte Fremdlinge in Ueber Land und Meer, 28. Bd. Nr. 30, vermuthet, dass der Blocksberg den Sagen nach ursprünglich ein "Boksberg" gewesen zu sein scheine, wie Sliwenza in Krain und der Block in Kroatien, von dem slavischen Bog (Czerny-Bog), Teufel, was ja auch den deutschen Blocksbergsagen entspricht.

2 Der Insulaner, der als Schiffer sehr derb in Ausdrücken ist, ohne dass er's gerade so schlimm meint, begnügt sich mit dieser Verwünschung noch nicht. So sagt z. B. der Wangerroger, wenn er in seiner Art wünscht: "Ik wul, dat du Gottsdonnerslag up Blocksbarg stinst, du, Satan, merkest du nun Farthreit." (S. Thurm 33.) (Kern, 10.)

*3 Auf den Blocksberg reiten.

Den Hexentanz halten, sich bei einer Hexen- oder Zauberversammlung einfinden.

Frz.: Aller (venir) au Labat. (Kritzinger, 628.)


Blöde (Subst.).

1 Niederd.: Dem blöden is dat gelukke dure. (Reinek de voss, 4247.)

3 Blöder will wol, man dörft nich. - Hauskalender III.


Blöde (Adj.).

3 Wer blöd' ist, bekommt auch in der Kirche Prügel. - Frischbier, I, 391.

(S. Dummer.)

*4 Hei öss so blöd wie e Jungfer. - Frischbier, I, 392.


Blödigkeit.

1 Jüdisch-deutsch in Warschau: Der wus will Gaawe (Hochmuth, Stolz) treiben, müss Hünger leiden. - Wer aus falscher Scham die Hülfe seiner Freunde zurückweist oder nicht nachsucht, muss Hunger leiden.

[Spaltenumbruch] 2 Blödigkeit taugt nicht am Hofe.

Dän.: Blue duen intet til hofe. (Prov. dan., 301.)

3 Der Blödheit der Frauen kommt man zu Hülfe. - Graf, 22, 254.

Man entschuldigt ihre Rechtsunkenntniss. S. Bauer 414 und Unwissenheit 2.


Blöken.

*2 Er blökt wie ein Schaf.

Holl.: Hij blaat als een schaap. (Harrebomee, II, 233b.)


Blondine.

Eine verblühte Blondine ist hässlicher als eine verblühte Brünette.

It.: Bionda sfacciata piu sfacciata che bruna sfacciata. (Giani, 293.)


Bloom.

* Bloom salt't wol richten. (Ostfries.) - Kern, 104.

Bloom ist wahrscheinlich ein Beamter oder ein Mann gewesen, der das Vertrauen des Volks in hohem Grade besessen hat; daher die Berufung auf ihn.


Blossen.

*3 Einen blossen legen.

"Denn wo man hat gelegt ein blossen, da hat man gerne ein leidts genossen." (Waldis, II, 23.) Nach Kurz hätte die Redensart den Sinn: eine Blösse geben, Schande einlegen.


Bludscher.

* He öss e Bludscher. - Frischbier, I, 394.

Man bezeichnet damit einen Menschen, der klug sein will. Bludzen - ein Dorf unweit Pillkallen.


Blühen.

6 Was dem Einen blühet, das grünet dem Andern.

7 Was nicht blühet, das bringt keine Frucht. - Lehmann, 410, 34.

*8 Mir blüht etwas. - Weinhold, 11.

*9 'S blüaht dr a Tracht Prügel. (Würzburg.) - Sartorius, 157.


Blümchen.

2 Die blauen Blümchen frage, ob nahe die warmen Tage. - Marienkalender 1879, S. 14.

3 Siehst du schon gelbe Blümchen im Freien, magst du getrost den Samen streuen. - Marienkalender 1879, S. 13.

4 Von wilden Blümchen die rothen, und Spechte sind Frühlingsboten. - Marienkalender 1879, S. 13.

*5 Dat sin blaue Blümkes. (Deutz.)

Verhüllend für: das ist gelogen.


Blumen.

4 Die Armenier: Aus derselben Blume zieht die Schlange Gift und die Bienen Honig. (Ausland 1871, 404b.)

7 Dän.: Jeg holder ikke deert af der blomster der leegter ikke. (Prov. dan., 75.)

14 Die Armenier: Die Blume fällt unter den Strauch. (Ausland 1871, 404b.)

17 Dän.: Eet blomster giör ingen krand. (Prov. dan., 75.)

It.: Un sol fiore non fa ghirlanda. (Giani, 685.)

Lat.: Non flos, sed flores faciunt ex arte corallam. (Binder II, 2173; Seybold, 337.)

21 Dän.: Friske blomster ere bedn end de visn. (Prov. dan., 75.)

23 "Ein gmolte Blum schön mannigfalt, ist nichts dan nur ein läre gstalt." (Loci comm., 88.) - Bei Tunnicius (500): Gemälde blomen en ruken neicht. (Narcissus reddit nulli depictus odorem.)

26 Ganz so die Türken. (Weigel.)

34 Dän.: Alle blomster dae ikke til urtekost. (Prov. dan., 75.)

41 Dän.: Hoortil-blomster, som ingen plukker. (Prov. dan., 75.)

48 It.: Qual e il fiore tal e l' odore. (Gaal, 415.)

55 Lat.: Schemate dubio loqui. (Martial.) (Binder II, 3035.)

61 Blumen, die man für Bienen spart, werden oft eine Beute der Spinnen.

Dän.: Der blomster som spares for bien, bliver tit tit Cod for edderkoppen. (Prov. dan., 75.)

62 Blumen im März machen alten Leuten Schmerz.

Lat.: Corda senum ledit cum flores marcius edit. (Reuterdahl, 153.)

Schwed.: Ae gratha karla thords manadha grödha. (Reuterdahl, 153.)

63 Blumen malen ist gemein; aber den Geruch zu geben, das gehöret Gott allein. - Hertz, 72.

In einem gemalten Blumenkranze, Oberhessen.

64 Blumen muss man besprengen, nicht vberschütten. - Lehmann, 409, 20.

65 Die Blum' im Garten lehrt, wie lange Schönheit währt.

66 Den schönsten Blumen fehlt oft der Duft.

Dän.: Akeley er vel en smukker urt, han haver dog ingen lugt. (Prov. dan., 20.)

[Spaltenumbruch]

*6 Das blitzt wie Karfunkelstein im Rauchloch. (Königsberg.) – Frischbier, II, 390.

*7 Es blitzt.Frischbier, II, 391.

Wenn in dem Rocke eines Mädchens die Schlitze sich öffnen und der Unterrock sichtbar wird.


Blitzkerl.

* Es ist ein Blitzkerl.

Ein der wilden Jagd (s. d.) entlehnter Ausdruck, in der man die besten elementaren Sturm- und Gewittergebilde erkennt, wenn man auch den Gegenstand der Jagd ins Auge fasst. Dieser ist nämlich bald ein koboldartiges Wesen, das „Blitzkerlchen“, bald ein geisterhaftes nacktes Weib mit schneeweissen Brüsten „die Windsbraut“, d. h. der dem grossen Sturme vorauffahrende Wirbelwind. (Vgl. Vedom als Jahresgott, in Grenzboten, Leipzig 1871, I, 299.)


Blitzkröte.

* Sie ist eine Blitzkröte.Frischbier, II, 393.

Schimpf-, Schelt- und Schmeichelwort. – „Seh' nur Einer die Blitzkröte!“ (Hermes, VI, 255.)


Block.

*14 Auf den ehrlosen Block kommen.

In Hamburg hiess der Schandstein (s. d.) der „Erlose Block.“ Es war dies ein Stein neben dem Rathhause, auf welchem Verleumder, Ehrabschneider und Pasquillanten stehen, sich selbst dreimal aufs Maul schlagen und Abbitte leisten mussten. Weigerten sie sich des Widerrufs, so liess man diesen auf sich beruhen, und dafür den Staupbesen als ordentliche Strafe eintreten. Gestäupt wurde z. B. aus diesem Grunde ein Bürger, der am 7. Juli 1653 auf dem ehrlosen Block stand und sich zwar auf das Maul schlug, doch dazu die unerwarteten Worte sprach: Mund, da du das sagtest, weswegen ich hier stehe, da redetest du wahr. Um die Strafe zu erhöhen, wurde während des Vollzugs derselben das Schandglöckchen geläutet. Noch zu Anfange dieses Jahrhunderts fanden in Hamburg Bestrafungen zum ehrlosen Block statt. (Vgl. O. Gierke, Humor im deutschen Recht.)

*15 Da ist's grad, als man schnätze an den Block. (Rottenburg.)

*16 Einem einen Block vor die Schienen schlagen.

Ihm Hindernisse in den Weg legen, das Fortkommen, das Leben erschweren. Bei Stein findet sich die Redensart mit andern verwandten auf Leute angewandt, welche Heirathen vermitteln, namentlich von solchen, welche junge Männer ins Ehejoch spannen wollen. Er lässt sie sagen: „Wir wollen Andere auch ins Garn bringen, ihnen einen knöppel an den halss hengen, einen block vor de schenen schlagen, so werden sie wol kir werden und nicht mehr rasen.“ (Monatsblätter, VI, 158.)

*17 Er hat schon manchen krummen Block glatt gehobelt. (Penss.) – Morgenstern, Doylestown 1854.


Blocksberg.

1 In der Altmark: Ick woll, du werst upp'n Blocksberg. (Danneil, 20.) Damit in der Walpurgisnacht die nach dem Blocksberge ziehenden Hexen der Stadt u. s. w. oder den einzelnen Häusern keinen Schaden zufügen, bezeichnen in der Altmark die Knaben die Hausthüren und die Mittelsteine des Pflasters mit Kreidekreuzen. Auch spotten die Kinder über einen Kutscher, der anspannt durch den Gesang: „Johann, spann' an, drê Katten voran, drê Müs' vöörupp, nao'n Blocksberg 'rupp.“ – Elze, Unbekannte Fremdlinge in Ueber Land und Meer, 28. Bd. Nr. 30, vermuthet, dass der Blocksberg den Sagen nach ursprünglich ein „Boksberg“ gewesen zu sein scheine, wie Sliwenza in Krain und der Block in Kroatien, von dem slavischen Bog (Czerny-Bog), Teufel, was ja auch den deutschen Blocksbergsagen entspricht.

2 Der Insulaner, der als Schiffer sehr derb in Ausdrücken ist, ohne dass er's gerade so schlimm meint, begnügt sich mit dieser Verwünschung noch nicht. So sagt z. B. der Wangerroger, wenn er in seiner Art wünscht: „Ik wul, dat du Gottsdonnerslag up Blocksbarg stinst, du, Satan, merkest du nun Farthreit.“ (S. Thurm 33.) (Kern, 10.)

*3 Auf den Blocksberg reiten.

Den Hexentanz halten, sich bei einer Hexen- oder Zauberversammlung einfinden.

Frz.: Aller (venir) au Labat. (Kritzinger, 628.)


Blöde (Subst.).

1 Niederd.: Dem blöden is dat gelukke dure. (Reinek de voss, 4247.)

3 Blöder will wol, man dörft nich.Hauskalender III.


Blöde (Adj.).

3 Wer blöd' ist, bekommt auch in der Kirche Prügel.Frischbier, I, 391.

(S. Dummer.)

*4 Hei öss so blöd wie e Jungfer.Frischbier, I, 392.


Blödigkeit.

1 Jüdisch-deutsch in Warschau: Der wus will Gaawe (Hochmuth, Stolz) treiben, müss Hünger leiden. – Wer aus falscher Scham die Hülfe seiner Freunde zurückweist oder nicht nachsucht, muss Hunger leiden.

[Spaltenumbruch] 2 Blödigkeit taugt nicht am Hofe.

Dän.: Blue duen intet til hofe. (Prov. dan., 301.)

3 Der Blödheit der Frauen kommt man zu Hülfe.Graf, 22, 254.

Man entschuldigt ihre Rechtsunkenntniss. S. Bauer 414 und Unwissenheit 2.


Blöken.

*2 Er blökt wie ein Schaf.

Holl.: Hij blaat als een schaap. (Harrebomée, II, 233b.)


Blondine.

Eine verblühte Blondine ist hässlicher als eine verblühte Brünette.

It.: Bionda sfacciata più sfacciata che bruna sfacciata. (Giani, 293.)


Bloom.

* Bloom salt't wol richten. (Ostfries.) – Kern, 104.

Bloom ist wahrscheinlich ein Beamter oder ein Mann gewesen, der das Vertrauen des Volks in hohem Grade besessen hat; daher die Berufung auf ihn.


Blossen.

*3 Einen blossen legen.

„Denn wo man hat gelegt ein blossen, da hat man gerne ein leidts genossen.“ (Waldis, II, 23.) Nach Kurz hätte die Redensart den Sinn: eine Blösse geben, Schande einlegen.


Bludscher.

* He öss e Bludscher.Frischbier, I, 394.

Man bezeichnet damit einen Menschen, der klug sein will. Bludzen – ein Dorf unweit Pillkallen.


Blühen.

6 Was dem Einen blühet, das grünet dem Andern.

7 Was nicht blühet, das bringt keine Frucht.Lehmann, 410, 34.

*8 Mir blüht etwas.Weinhold, 11.

*9 'S blüaht dr a Tracht Prügel. (Würzburg.) – Sartorius, 157.


Blümchen.

2 Die blauen Blümchen frage, ob nahe die warmen Tage.Marienkalender 1879, S. 14.

3 Siehst du schon gelbe Blümchen im Freien, magst du getrost den Samen streuen.Marienkalender 1879, S. 13.

4 Von wilden Blümchen die rothen, und Spechte sind Frühlingsboten.Marienkalender 1879, S. 13.

*5 Dat sin blaue Blümkes. (Deutz.)

Verhüllend für: das ist gelogen.


Blumen.

4 Die Armenier: Aus derselben Blume zieht die Schlange Gift und die Bienen Honig. (Ausland 1871, 404b.)

7 Dän.: Jeg holder ikke deert af der blomster der leegter ikke. (Prov. dan., 75.)

14 Die Armenier: Die Blume fällt unter den Strauch. (Ausland 1871, 404b.)

17 Dän.: Eet blomster giör ingen krand. (Prov. dan., 75.)

It.: Un sol fiore non fa ghirlanda. (Giani, 685.)

Lat.: Non flos, sed flores faciunt ex arte corallam. (Binder II, 2173; Seybold, 337.)

21 Dän.: Friske blomster ere bedn end de visn. (Prov. dan., 75.)

23 „Ein gmolte Blum schön mannigfalt, ist nichts dan nur ein läre gstalt.“ (Loci comm., 88.) – Bei Tunnicius (500): Gemälde blomen en ruken nîcht. (Narcissus reddit nulli depictus odorem.)

26 Ganz so die Türken. (Weigel.)

34 Dän.: Alle blomster dae ikke til urtekost. (Prov. dan., 75.)

41 Dän.: Hoortil-blomster, som ingen plukker. (Prov. dan., 75.)

48 It.: Qual è il fiore tal è l' odore. (Gaal, 415.)

55 Lat.: Schemate dubio loqui. (Martial.) (Binder II, 3035.)

61 Blumen, die man für Bienen spart, werden oft eine Beute der Spinnen.

Dän.: Der blomster som spares for bien, bliver tit tit Cod for edderkoppen. (Prov. dan., 75.)

62 Blumen im März machen alten Leuten Schmerz.

Lat.: Corda senum ledit cum flores marcius edit. (Reuterdahl, 153.)

Schwed.: Ae gratha karla thords manadha grödha. (Reuterdahl, 153.)

63 Blumen malen ist gemein; aber den Geruch zu geben, das gehöret Gott allein.Hertz, 72.

In einem gemalten Blumenkranze, Oberhessen.

64 Blumen muss man besprengen, nicht vberschütten.Lehmann, 409, 20.

65 Die Blum' im Garten lehrt, wie lange Schönheit währt.

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[[509]/0521] *6 Das blitzt wie Karfunkelstein im Rauchloch. (Königsberg.) – Frischbier, II, 390. *7 Es blitzt. – Frischbier, II, 391. Wenn in dem Rocke eines Mädchens die Schlitze sich öffnen und der Unterrock sichtbar wird. Blitzkerl. * Es ist ein Blitzkerl. Ein der wilden Jagd (s. d.) entlehnter Ausdruck, in der man die besten elementaren Sturm- und Gewittergebilde erkennt, wenn man auch den Gegenstand der Jagd ins Auge fasst. Dieser ist nämlich bald ein koboldartiges Wesen, das „Blitzkerlchen“, bald ein geisterhaftes nacktes Weib mit schneeweissen Brüsten „die Windsbraut“, d. h. der dem grossen Sturme vorauffahrende Wirbelwind. (Vgl. Vedom als Jahresgott, in Grenzboten, Leipzig 1871, I, 299.) Blitzkröte. * Sie ist eine Blitzkröte. – Frischbier, II, 393. Schimpf-, Schelt- und Schmeichelwort. – „Seh' nur Einer die Blitzkröte!“ (Hermes, VI, 255.) Block. *14 Auf den ehrlosen Block kommen. In Hamburg hiess der Schandstein (s. d.) der „Erlose Block.“ Es war dies ein Stein neben dem Rathhause, auf welchem Verleumder, Ehrabschneider und Pasquillanten stehen, sich selbst dreimal aufs Maul schlagen und Abbitte leisten mussten. Weigerten sie sich des Widerrufs, so liess man diesen auf sich beruhen, und dafür den Staupbesen als ordentliche Strafe eintreten. Gestäupt wurde z. B. aus diesem Grunde ein Bürger, der am 7. Juli 1653 auf dem ehrlosen Block stand und sich zwar auf das Maul schlug, doch dazu die unerwarteten Worte sprach: Mund, da du das sagtest, weswegen ich hier stehe, da redetest du wahr. Um die Strafe zu erhöhen, wurde während des Vollzugs derselben das Schandglöckchen geläutet. Noch zu Anfange dieses Jahrhunderts fanden in Hamburg Bestrafungen zum ehrlosen Block statt. (Vgl. O. Gierke, Humor im deutschen Recht.) *15 Da ist's grad, als man schnätze an den Block. (Rottenburg.) *16 Einem einen Block vor die Schienen schlagen. Ihm Hindernisse in den Weg legen, das Fortkommen, das Leben erschweren. Bei Stein findet sich die Redensart mit andern verwandten auf Leute angewandt, welche Heirathen vermitteln, namentlich von solchen, welche junge Männer ins Ehejoch spannen wollen. Er lässt sie sagen: „Wir wollen Andere auch ins Garn bringen, ihnen einen knöppel an den halss hengen, einen block vor de schenen schlagen, so werden sie wol kir werden und nicht mehr rasen.“ (Monatsblätter, VI, 158.) *17 Er hat schon manchen krummen Block glatt gehobelt. (Penss.) – Morgenstern, Doylestown 1854. Blocksberg. 1 In der Altmark: Ick woll, du werst upp'n Blocksberg. (Danneil, 20.) Damit in der Walpurgisnacht die nach dem Blocksberge ziehenden Hexen der Stadt u. s. w. oder den einzelnen Häusern keinen Schaden zufügen, bezeichnen in der Altmark die Knaben die Hausthüren und die Mittelsteine des Pflasters mit Kreidekreuzen. Auch spotten die Kinder über einen Kutscher, der anspannt durch den Gesang: „Johann, spann' an, drê Katten voran, drê Müs' vöörupp, nao'n Blocksberg 'rupp.“ – Elze, Unbekannte Fremdlinge in Ueber Land und Meer, 28. Bd. Nr. 30, vermuthet, dass der Blocksberg den Sagen nach ursprünglich ein „Boksberg“ gewesen zu sein scheine, wie Sliwenza in Krain und der Block in Kroatien, von dem slavischen Bog (Czerny-Bog), Teufel, was ja auch den deutschen Blocksbergsagen entspricht. 2 Der Insulaner, der als Schiffer sehr derb in Ausdrücken ist, ohne dass er's gerade so schlimm meint, begnügt sich mit dieser Verwünschung noch nicht. So sagt z. B. der Wangerroger, wenn er in seiner Art wünscht: „Ik wul, dat du Gottsdonnerslag up Blocksbarg stinst, du, Satan, merkest du nun Farthreit.“ (S. Thurm 33.) (Kern, 10.) *3 Auf den Blocksberg reiten. Den Hexentanz halten, sich bei einer Hexen- oder Zauberversammlung einfinden. Frz.: Aller (venir) au Labat. (Kritzinger, 628.) Blöde (Subst.). 1 Niederd.: Dem blöden is dat gelukke dure. (Reinek de voss, 4247.) 3 Blöder will wol, man dörft nich. – Hauskalender III. Blöde (Adj.). 3 Wer blöd' ist, bekommt auch in der Kirche Prügel. – Frischbier, I, 391. (S. Dummer.) *4 Hei öss so blöd wie e Jungfer. – Frischbier, I, 392. Blödigkeit. 1 Jüdisch-deutsch in Warschau: Der wus will Gaawe (Hochmuth, Stolz) treiben, müss Hünger leiden. – Wer aus falscher Scham die Hülfe seiner Freunde zurückweist oder nicht nachsucht, muss Hunger leiden. 2 Blödigkeit taugt nicht am Hofe. Dän.: Blue duen intet til hofe. (Prov. dan., 301.) 3 Der Blödheit der Frauen kommt man zu Hülfe. – Graf, 22, 254. Man entschuldigt ihre Rechtsunkenntniss. S. Bauer 414 und Unwissenheit 2. Blöken. *2 Er blökt wie ein Schaf. Holl.: Hij blaat als een schaap. (Harrebomée, II, 233b.) Blondine. Eine verblühte Blondine ist hässlicher als eine verblühte Brünette. It.: Bionda sfacciata più sfacciata che bruna sfacciata. (Giani, 293.) Bloom. * Bloom salt't wol richten. (Ostfries.) – Kern, 104. Bloom ist wahrscheinlich ein Beamter oder ein Mann gewesen, der das Vertrauen des Volks in hohem Grade besessen hat; daher die Berufung auf ihn. Blossen. *3 Einen blossen legen. „Denn wo man hat gelegt ein blossen, da hat man gerne ein leidts genossen.“ (Waldis, II, 23.) Nach Kurz hätte die Redensart den Sinn: eine Blösse geben, Schande einlegen. Bludscher. * He öss e Bludscher. – Frischbier, I, 394. Man bezeichnet damit einen Menschen, der klug sein will. Bludzen – ein Dorf unweit Pillkallen. Blühen. 6 Was dem Einen blühet, das grünet dem Andern. 7 Was nicht blühet, das bringt keine Frucht. – Lehmann, 410, 34. *8 Mir blüht etwas. – Weinhold, 11. *9 'S blüaht dr a Tracht Prügel. (Würzburg.) – Sartorius, 157. Blümchen. 2 Die blauen Blümchen frage, ob nahe die warmen Tage. – Marienkalender 1879, S. 14. 3 Siehst du schon gelbe Blümchen im Freien, magst du getrost den Samen streuen. – Marienkalender 1879, S. 13. 4 Von wilden Blümchen die rothen, und Spechte sind Frühlingsboten. – Marienkalender 1879, S. 13. *5 Dat sin blaue Blümkes. (Deutz.) Verhüllend für: das ist gelogen. Blumen. 4 Die Armenier: Aus derselben Blume zieht die Schlange Gift und die Bienen Honig. (Ausland 1871, 404b.) 7 Dän.: Jeg holder ikke deert af der blomster der leegter ikke. (Prov. dan., 75.) 14 Die Armenier: Die Blume fällt unter den Strauch. (Ausland 1871, 404b.) 17 Dän.: Eet blomster giör ingen krand. (Prov. dan., 75.) It.: Un sol fiore non fa ghirlanda. (Giani, 685.) Lat.: Non flos, sed flores faciunt ex arte corallam. (Binder II, 2173; Seybold, 337.) 21 Dän.: Friske blomster ere bedn end de visn. (Prov. dan., 75.) 23 „Ein gmolte Blum schön mannigfalt, ist nichts dan nur ein läre gstalt.“ (Loci comm., 88.) – Bei Tunnicius (500): Gemälde blomen en ruken nîcht. (Narcissus reddit nulli depictus odorem.) 26 Ganz so die Türken. (Weigel.) 34 Dän.: Alle blomster dae ikke til urtekost. (Prov. dan., 75.) 41 Dän.: Hoortil-blomster, som ingen plukker. (Prov. dan., 75.) 48 It.: Qual è il fiore tal è l' odore. (Gaal, 415.) 55 Lat.: Schemate dubio loqui. (Martial.) (Binder II, 3035.) 61 Blumen, die man für Bienen spart, werden oft eine Beute der Spinnen. Dän.: Der blomster som spares for bien, bliver tit tit Cod for edderkoppen. (Prov. dan., 75.) 62 Blumen im März machen alten Leuten Schmerz. Lat.: Corda senum ledit cum flores marcius edit. (Reuterdahl, 153.) Schwed.: Ae gratha karla thords manadha grödha. (Reuterdahl, 153.) 63 Blumen malen ist gemein; aber den Geruch zu geben, das gehöret Gott allein. – Hertz, 72. In einem gemalten Blumenkranze, Oberhessen. 64 Blumen muss man besprengen, nicht vberschütten. – Lehmann, 409, 20. 65 Die Blum' im Garten lehrt, wie lange Schönheit währt. 66 Den schönsten Blumen fehlt oft der Duft. Dän.: Akeley er vel en smukker urt, han haver dog ingen lugt. (Prov. dan., 20.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [509]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/521>, abgerufen am 22.11.2024.