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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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429 Besser trocken Brot gegessen, im geflickten Rock gesessen und sich an seiner Armuth weiden, als der Leute Vorwurf leiden.

430 Breit verleiren, vil verleiren, EIr verleiren ales verleiren. - Schuster, 643b.

431 Brot aus Padua ist ein guter Bissen, Wein aus Vicenza möcht' ich nicht missen, Frauen Venedigs möchte ich küssen.

It.: Pan di Padova, vin di Vicenza, donna di Venezia. (Giani, 1261.)

432 Brot genug, Wein ein'n Schluck.

Frz.: Pain tant quil dure, vin a mesure. (Bohn I, 44.)

It.: Pane finche dura, ma il vino a misura. (Giani, 1076.)

433 Brot gibt die Kraft allein, Butter braucht nicht drauf zu sein. (Holstein.) - Nissen, Unterricht über die Biblische Geschichte, Kiel 1864, S. 193.

434 Brot Tag für Tag wird nicht zur Plag.

Man wird des Brotes nicht überdrüssig, wenn man es auch alle Tage isst. Der Italiener: Des Brotes wird man nimmer müde: Dal pan no se stiefa mai. (Magazin, 1863, S. 604.)

435 Brot und Butter ist ein beliebtes Futter.

Wird allgemein von hoch und niedrig gern gegessen. Aehnlich sagt der Italiener, dass Brot und Nüsse ein Dogen-, Nüsse und Brot ein Bauernessen sei.

It.: Pan e nose, mangier da Dose, nose e pan mangiar da velan. - Pan e nus mangia da spus. (Magazin, 1863, S. 570.)

436 Brot und Käse schliesst den Magen zu. - Frischbier, I, 457.

437 Brot und Salz machen selbst die Räuber demüthig. - Heimat, 618.

438 Brot vnd gesunder Leib sind die besten Stück im Hauss; Mühlen vnd Backöfen sind die besten Bäw in der Stadt. - Dietrich, II, 930.

439 Brot vom Bäcker, vom Metzger Fleisch. - Merx, 125.

440 Brot zu Brot passt nicht.

Wird gesagt, um bei Tafel oder in Gesellschaft bunte Reihe (s. d.) zu empfehlen, d. h. eine solche Aufeinanderfolge, dass männliche und weibliche Personen regelmässig abwechseln.

441 Braut, wenn's koan sein, Brantwein muss sein. (Kreis Hirschberg.)

442 Däjlich Breit schtält de Nit. - Schuster, 293.

443 Das Brot am eignen Tisch ist besser als der Schwester Kuchen.

Lat.: Malo frui propriis quam rebus egere sororis. (Reuterdahl, 501.)

Schwed.: Baetra aer siaeluir hawa aen syster widherthorffna. (Reuterdahl, 501.)

444 Das Brot in fremdem Haus hat sieben Krusten. - P. Heyse.

445 Das Brot thuts nicht allein, es soll auch etwas Braten sein.

446 Draser Breit, heltner Kreokt, strekferder bafleisch, bulkeser weinj schässburger fran, bä dien äs geat seinj. - Schuster, 282.

Ung.: Darotzi kenjer Diszn odi kapossta Mirkwasari szalona Bogastsi hor Leges wari menge tske - Aval lehet ilni. (Schuster, Schriften, 3. Buch, S. 463, Nr. 282.)

447 Der bedarf viel Brotes, der jedem den Mund will stopfen.

Bei Tunnicius (324): He behovet vele brodes, de malk wil den munt stoppen. (Panis eget magni qui cunctis ora replebit.)

448 Des Braes (auch Broes) dat ek äte, des Wores, dat ek spräke. - Schambach, II, 92.

449 Des gegeben Brodts soll man lang gedencken. - Gruter, I, 19.

450 Eignes Brot schmekt gut, und fremdes wie Semmel.

Böhm.: Do sveho d'abel lzici medu vpustil, a do ciziho dve. (Celakovsky, 147.)

Poln.: Do swego diabel lyzke miodu wlozyl, a do cudzego dwie. (Celakovsky, 147.)

451 Ein Bissen Brot ist gut vor Hungersnoth.

Holl.: Vrient hebje broot een duijmtje groot; 't is voor noot. (Cats, 233.)

452 Ein Bissen Brot, wenn ich hungere, ist mir lieber, als ein Denkstein auf dem Grabe.

Böhm.: Dej mi radej cos do ust zivych, do mrtvych mi netreba. (Celakovsky, 47.)

[Spaltenumbruch] 453 Ein Brot kann den Magen füllen, aber die ganze Welt nicht das Auge.

454 Ein Stückchen Brot und ein Glas Wein kann Festtag für den Armen sein.

It.: Un tozzo di pane ed un bicchier di vino e una festa pel poverino. (Giani, 1394.)

455 Einer hat das Brot, und der andere den Hunger.

Die Russen: Marja hat den Flachs, und Natja die Kunkel. (Altmann V, 104.)

456 Eintägig Brot und einjähriger Wein sollen gut zu geniessen sein.

It.: Pan d' un di, vino d' un anno. (Giani, 1253.)

457 Es is allenne gut Braud esse. (Henneberg.) - Frommann, II, 409, 64.

458 Es ist besser, wenn dat Brot nach dem Backofen riecht, als nach dem Troge. (Oderbruch.) - Engelien, 222, 154.

459 Es ist sauer Brot, das von Freunden in der Noth gebrochen wird. - Pers. Rosenthal, 138.

460 Es ist schlimm, mit Brot im Munde geboren werden und es dann verlieren.

Traurig nach einer im Wohlstande verlebten Jugend später in Noth gerathen.

Dän.: Det er slemt at födes med en guldring i munden og tabe den. (Prov. dan., 512.)

461 Es sol jhm einer erst lassen das Brot im Munde sterben, eh' er sich schlafen legt. - Petri, II, 279.

462 Fäärgiätten Braut deit manchen an Beine (Leibe) weh. (Soest.)

463 Far (für) Brod gahet man Steine. (Jüdisch-deutsch. Brody.)

D. h. Undank ist der Welt Lohn.

464 Fremd Breid äs der Känijär Semel. (Siebenbürg.-sächsisch.)

465 Fremdes Brot ist gut fürs Zahnweh. (Bremen.)

466 Fremdes Brot schmeckt besser als Hausbrot. - Gaal, 253.

467 Frischbacken Brot schimmelt nicht.

Am Neuen sieht man keinen Fehler.

468 Frisches Brot, frische Butter, junge Mutter ist das beste Futter. (Werder.) - Frischbier, II, 433.

469 Geschmiert Breid äs des Schiler seinj hanklich. - Schuster, 297.

470 Geschneien Bräud un gehagget Holt ist riewe1 Waare. (Sauerland.)

1) Verbraucht sich bald.

471 Gib mir Brot und nenne mich Krot.

Es ist mir gleich, wie du über mich denkst und von mir redest, wenn du mich nur versorgst, oder fütterst.

It.: Dammi pane, e dimmi cane. (Giani, 1260.)

472 G'salza Braut macht Wanga raut. - Peter, 445.

473 Gut Brot kent man an der leicht, gute Kese an der schwere. - Petri, II, 363.

474 Hab' ich nur immer gutes Brot, hat's mit dem Hunger keine Noth. (Rheinpfalz.)

475 Hast du kein Brot, so lebe nicht wie ein Sultan. - Merx, 282.

476 EIle Brad maket de Wangen rad. - Schambach, II, 239.

Eitel Brot macht die Wangen roth.

477 Irleich verdänt Breit schmakt äm biessten. - Schuster, 684.

478 Jedes Brot ist gut, das nährt.

Dän.: Det er godt bröd os föder. (Prov. dan., 4.)

479 Kommt Brot, kommt Tod. (Flatow.) - Frischbier, I, 460.

480 Lass dein Brot über's Meer fahren. - Pred. 11, 1; Fabricius, 66.

Thue auch denen Gutes, von denen keine Wiedervergeltung zu hoffen ist.

481 Lew'r drög Brod in Frä(d)n as Saoden un Braod'n in Streit. (Altmark.) - Danneil, 276b.

Lieber trockenes Brot in Frieden, als Gesottenes und Gebratenes in Streit.

482 Lieber hartes Brot, als überreife Feigen.

Die Feigen müssen, um ihren Wohlgeschmack zu behalten, sobald sie reif sind, gepflückt und binnen

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429 Besser trocken Brot gegessen, im geflickten Rock gesessen und sich an seiner Armuth weiden, als der Leute Vorwurf leiden.

430 Brît verlîren, vil verlîren, Îr verlîren ales verlîren.Schuster, 643b.

431 Brot aus Padua ist ein guter Bissen, Wein aus Vicenza möcht' ich nicht missen, Frauen Venedigs möchte ich küssen.

It.: Pan di Padova, vin di Vicenza, donna di Venezia. (Giani, 1261.)

432 Brot genug, Wein ein'n Schluck.

Frz.: Pain tant quil dure, vin à mesure. (Bohn I, 44.)

It.: Pane finchè dura, ma il vino a misura. (Giani, 1076.)

433 Brot gibt die Kraft allein, Butter braucht nicht drauf zu sein. (Holstein.) – Nissen, Unterricht über die Biblische Geschichte, Kiel 1864, S. 193.

434 Brot Tag für Tag wird nicht zur Plag.

Man wird des Brotes nicht überdrüssig, wenn man es auch alle Tage isst. Der Italiener: Des Brotes wird man nimmer müde: Dal pan no se stiefa mai. (Magazin, 1863, S. 604.)

435 Brot und Butter ist ein beliebtes Futter.

Wird allgemein von hoch und niedrig gern gegessen. Aehnlich sagt der Italiener, dass Brot und Nüsse ein Dogen-, Nüsse und Brot ein Bauernessen sei.

It.: Pan e nose, mangier da Dose, nose e pan mangiar da velan. – Pan e nus mangia da spus. (Magazin, 1863, S. 570.)

436 Brot und Käse schliesst den Magen zu.Frischbier, I, 457.

437 Brot und Salz machen selbst die Räuber demüthig.Heimat, 618.

438 Brot vnd gesunder Leib sind die besten Stück im Hauss; Mühlen vnd Backöfen sind die besten Bäw in der Stadt.Dietrich, II, 930.

439 Brot vom Bäcker, vom Metzger Fleisch.Merx, 125.

440 Brot zu Brot passt nicht.

Wird gesagt, um bei Tafel oder in Gesellschaft bunte Reihe (s. d.) zu empfehlen, d. h. eine solche Aufeinanderfolge, dass männliche und weibliche Personen regelmässig abwechseln.

441 Brût, wenn's koan sein, Brantwein muss sein. (Kreis Hirschberg.)

442 Däjlich Brît schtält de Nit.Schuster, 293.

443 Das Brot am eignen Tisch ist besser als der Schwester Kuchen.

Lat.: Malo frui propriis quam rebus egere sororis. (Reuterdahl, 501.)

Schwed.: Baetra aer siaeluir hawa aen syster widherthorffna. (Reuterdahl, 501.)

444 Das Brot in fremdem Haus hat sieben Krusten.P. Heyse.

445 Das Brot thuts nicht allein, es soll auch etwas Braten sein.

446 Drâser Brît, hêltner Kreokt, strekferder bâflîsch, bulkeser wêinj schässburger frân, bä dién äs geát seinj.Schuster, 282.

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447 Der bedarf viel Brotes, der jedem den Mund will stopfen.

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448 Des Brâes (auch Brôes) dat ek äte, des Wôres, dat ek spräke.Schambach, II, 92.

449 Des gegeben Brodts soll man lang gedencken.Gruter, I, 19.

450 Eignes Brot schmekt gut, und fremdes wie Semmel.

Böhm.: Do svého d'ábel lžíci medu vpustil, a do cizího dvĕ. (Čelakovský, 147.)

Poln.: Do swego diabeł łyžkę miodu włożył, a do cudzego dwie. (Čelakovský, 147.)

451 Ein Bissen Brot ist gut vor Hungersnoth.

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452 Ein Bissen Brot, wenn ich hungere, ist mir lieber, als ein Denkstein auf dem Grabe.

Böhm.: Dej mi radĕj cos do úst živých, do mrtvých mi netřeba. (Čelakovský, 47.)

[Spaltenumbruch] 453 Ein Brot kann den Magen füllen, aber die ganze Welt nicht das Auge.

454 Ein Stückchen Brot und ein Glas Wein kann Festtag für den Armen sein.

It.: Un tozzo di pane ed un bicchier di vino è una festa pel poverino. (Giani, 1394.)

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Die Russen: Marja hat den Flachs, und Natja die Kunkel. (Altmann V, 104.)

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It.: Pan d' un dì, vino d' un anno. (Giani, 1253.)

457 Es is allenne gut Brûd esse. (Henneberg.) – Frommann, II, 409, 64.

458 Es ist besser, wenn dat Brot nach dem Backofen riecht, als nach dem Troge. (Oderbruch.) – Engelien, 222, 154.

459 Es ist sauer Brot, das von Freunden in der Noth gebrochen wird.Pers. Rosenthal, 138.

460 Es ist schlimm, mit Brot im Munde geboren werden und es dann verlieren.

Traurig nach einer im Wohlstande verlebten Jugend später in Noth gerathen.

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D. h. Undank ist der Welt Lohn.

464 Fremd Brîd äs der Känijär Semel. (Siebenbürg.-sächsisch.)

465 Fremdes Brot ist gut fürs Zahnweh. (Bremen.)

466 Fremdes Brot schmeckt besser als Hausbrot.Gaal, 253.

467 Frischbacken Brot schimmelt nicht.

Am Neuen sieht man keinen Fehler.

468 Frisches Brot, frische Butter, junge Mutter ist das beste Futter. (Werder.) – Frischbier, II, 433.

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470 Geschnîen Bräud un gehagget Holt ist riewe1 Waare. (Sauerland.)

1) Verbraucht sich bald.

471 Gib mir Brot und nenne mich Krot.

Es ist mir gleich, wie du über mich denkst und von mir redest, wenn du mich nur versorgst, oder fütterst.

It.: Dammi pane, e dimmi cane. (Giani, 1260.)

472 G'sâlza Brût macht Wanga rût.Peter, 445.

473 Gut Brot kent man an der leicht, gute Kese an der schwere.Petri, II, 363.

474 Hab' ich nur immer gutes Brot, hat's mit dem Hunger keine Noth. (Rheinpfalz.)

475 Hast du kein Brot, so lebe nicht wie ein Sultan.Merx, 282.

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Eitel Brot macht die Wangen roth.

477 Irlîch verdänt Brît schmakt äm biessten.Schuster, 684.

478 Jedes Brot ist gut, das nährt.

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479 Kommt Brot, kommt Tod. (Flatow.) – Frischbier, I, 460.

480 Lass dein Brot über's Meer fahren.Pred. 11, 1; Fabricius, 66.

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481 Lêw'r drög Brod in Frä(d)n as Saoden un Braod'n in Strît. (Altmark.) – Danneil, 276b.

Lieber trockenes Brot in Frieden, als Gesottenes und Gebratenes in Streit.

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[[530]/0542] 429 Besser trocken Brot gegessen, im geflickten Rock gesessen und sich an seiner Armuth weiden, als der Leute Vorwurf leiden. 430 Brît verlîren, vil verlîren, Îr verlîren ales verlîren. – Schuster, 643b. 431 Brot aus Padua ist ein guter Bissen, Wein aus Vicenza möcht' ich nicht missen, Frauen Venedigs möchte ich küssen. It.: Pan di Padova, vin di Vicenza, donna di Venezia. (Giani, 1261.) 432 Brot genug, Wein ein'n Schluck. Frz.: Pain tant quil dure, vin à mesure. (Bohn I, 44.) It.: Pane finchè dura, ma il vino a misura. (Giani, 1076.) 433 Brot gibt die Kraft allein, Butter braucht nicht drauf zu sein. (Holstein.) – Nissen, Unterricht über die Biblische Geschichte, Kiel 1864, S. 193. 434 Brot Tag für Tag wird nicht zur Plag. Man wird des Brotes nicht überdrüssig, wenn man es auch alle Tage isst. Der Italiener: Des Brotes wird man nimmer müde: Dal pan no se stiefa mai. (Magazin, 1863, S. 604.) 435 Brot und Butter ist ein beliebtes Futter. Wird allgemein von hoch und niedrig gern gegessen. Aehnlich sagt der Italiener, dass Brot und Nüsse ein Dogen-, Nüsse und Brot ein Bauernessen sei. It.: Pan e nose, mangier da Dose, nose e pan mangiar da velan. – Pan e nus mangia da spus. (Magazin, 1863, S. 570.) 436 Brot und Käse schliesst den Magen zu. – Frischbier, I, 457. 437 Brot und Salz machen selbst die Räuber demüthig. – Heimat, 618. 438 Brot vnd gesunder Leib sind die besten Stück im Hauss; Mühlen vnd Backöfen sind die besten Bäw in der Stadt. – Dietrich, II, 930. 439 Brot vom Bäcker, vom Metzger Fleisch. – Merx, 125. 440 Brot zu Brot passt nicht. Wird gesagt, um bei Tafel oder in Gesellschaft bunte Reihe (s. d.) zu empfehlen, d. h. eine solche Aufeinanderfolge, dass männliche und weibliche Personen regelmässig abwechseln. 441 Brût, wenn's koan sein, Brantwein muss sein. (Kreis Hirschberg.) 442 Däjlich Brît schtält de Nit. – Schuster, 293. 443 Das Brot am eignen Tisch ist besser als der Schwester Kuchen. Lat.: Malo frui propriis quam rebus egere sororis. (Reuterdahl, 501.) Schwed.: Baetra aer siaeluir hawa aen syster widherthorffna. (Reuterdahl, 501.) 444 Das Brot in fremdem Haus hat sieben Krusten. – P. Heyse. 445 Das Brot thuts nicht allein, es soll auch etwas Braten sein. 446 Drâser Brît, hêltner Kreokt, strekferder bâflîsch, bulkeser wêinj schässburger frân, bä dién äs geát seinj. – Schuster, 282. Ung.: Darótzi kenjér Diszn ôdi kapossta Mirkwasari szalona Bogastsi hor Leges wári menge tske – Aval lehet ilni. (Schuster, Schriften, 3. Buch, S. 463, Nr. 282.) 447 Der bedarf viel Brotes, der jedem den Mund will stopfen. Bei Tunnicius (324): He behovet vele brodes, de malk wil den munt stoppen. (Panis eget magni qui cunctis ora replebit.) 448 Des Brâes (auch Brôes) dat ek äte, des Wôres, dat ek spräke. – Schambach, II, 92. 449 Des gegeben Brodts soll man lang gedencken. – Gruter, I, 19. 450 Eignes Brot schmekt gut, und fremdes wie Semmel. Böhm.: Do svého d'ábel lžíci medu vpustil, a do cizího dvĕ. (Čelakovský, 147.) Poln.: Do swego diabeł łyžkę miodu włożył, a do cudzego dwie. (Čelakovský, 147.) 451 Ein Bissen Brot ist gut vor Hungersnoth. Holl.: Vrient hebje broot een duijmtje groot; 't is voor noot. (Cats, 233.) 452 Ein Bissen Brot, wenn ich hungere, ist mir lieber, als ein Denkstein auf dem Grabe. Böhm.: Dej mi radĕj cos do úst živých, do mrtvých mi netřeba. (Čelakovský, 47.) 453 Ein Brot kann den Magen füllen, aber die ganze Welt nicht das Auge. 454 Ein Stückchen Brot und ein Glas Wein kann Festtag für den Armen sein. It.: Un tozzo di pane ed un bicchier di vino è una festa pel poverino. (Giani, 1394.) 455 Einer hat das Brot, und der andere den Hunger. Die Russen: Marja hat den Flachs, und Natja die Kunkel. (Altmann V, 104.) 456 Eintägig Brot und einjähriger Wein sollen gut zu geniessen sein. It.: Pan d' un dì, vino d' un anno. (Giani, 1253.) 457 Es is allenne gut Brûd esse. (Henneberg.) – Frommann, II, 409, 64. 458 Es ist besser, wenn dat Brot nach dem Backofen riecht, als nach dem Troge. (Oderbruch.) – Engelien, 222, 154. 459 Es ist sauer Brot, das von Freunden in der Noth gebrochen wird. – Pers. Rosenthal, 138. 460 Es ist schlimm, mit Brot im Munde geboren werden und es dann verlieren. Traurig nach einer im Wohlstande verlebten Jugend später in Noth gerathen. Dän.: Det er slemt at födes med en guldring i munden og tabe den. (Prov. dan., 512.) 461 Es sol jhm einer erst lassen das Brot im Munde sterben, eh' er sich schlafen legt. – Petri, II, 279. 462 Fäärgiätten Braut deit manchen an Beine (Leibe) weh. (Soest.) 463 Far (für) Brod gahet man Steine. (Jüdisch-deutsch. Brody.) D. h. Undank ist der Welt Lohn. 464 Fremd Brîd äs der Känijär Semel. (Siebenbürg.-sächsisch.) 465 Fremdes Brot ist gut fürs Zahnweh. (Bremen.) 466 Fremdes Brot schmeckt besser als Hausbrot. – Gaal, 253. 467 Frischbacken Brot schimmelt nicht. Am Neuen sieht man keinen Fehler. 468 Frisches Brot, frische Butter, junge Mutter ist das beste Futter. (Werder.) – Frischbier, II, 433. 469 Geschmiert Brîd äs des Schiler seinj hånklich. – Schuster, 297. 470 Geschnîen Bräud un gehagget Holt ist riewe1 Waare. (Sauerland.) 1) Verbraucht sich bald. 471 Gib mir Brot und nenne mich Krot. Es ist mir gleich, wie du über mich denkst und von mir redest, wenn du mich nur versorgst, oder fütterst. It.: Dammi pane, e dimmi cane. (Giani, 1260.) 472 G'sâlza Brût macht Wanga rût. – Peter, 445. 473 Gut Brot kent man an der leicht, gute Kese an der schwere. – Petri, II, 363. 474 Hab' ich nur immer gutes Brot, hat's mit dem Hunger keine Noth. (Rheinpfalz.) 475 Hast du kein Brot, so lebe nicht wie ein Sultan. – Merx, 282. 476 Île Brâd mâket de Wangen râd. – Schambach, II, 239. Eitel Brot macht die Wangen roth. 477 Irlîch verdänt Brît schmakt äm biessten. – Schuster, 684. 478 Jedes Brot ist gut, das nährt. Dän.: Det er godt bröd os föder. (Prov. dan., 4.) 479 Kommt Brot, kommt Tod. (Flatow.) – Frischbier, I, 460. 480 Lass dein Brot über's Meer fahren. – Pred. 11, 1; Fabricius, 66. Thue auch denen Gutes, von denen keine Wiedervergeltung zu hoffen ist. 481 Lêw'r drög Brod in Frä(d)n as Saoden un Braod'n in Strît. (Altmark.) – Danneil, 276b. Lieber trockenes Brot in Frieden, als Gesottenes und Gebratenes in Streit. 482 Lieber hartes Brot, als überreife Feigen. Die Feigen müssen, um ihren Wohlgeschmack zu behalten, sobald sie reif sind, gepflückt und binnen

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [530]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/542>, abgerufen am 22.11.2024.