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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Davorgehen.

* Geht davor und fragt, wie der Ein', der 'n Schimmel g'sucht hat und ist drauf g'sessen. (Oesterreich.) - Baumgarten, Ms.


Davorsein.

*1 Hat as 'r nü vöör, hat mut döör. - Johansen, 74.

Er ist nun davor, es muss durch.

*2 Wi sünt darvör, wi möt darder. - Schütze, I, 238; für Strelitz: Firmenich, III, 71, 25.

Wenn eine schwierige Sache durchgesetzt werden soll.


Dazugehören.

*7 Das (der) gehört dazu, wie der Löffel zur Suppe.

*8 Das gehört dazu, wie der Schnee zu den Alpen.

"Ein Lehrer muss ernst sein, sagte die Herzogin, das gehört dazu wie der Schnee zu unsern Alpen." (Scheffel, Ekkehard, I, 149.)

*9 Dat horet met to, as de Bart to 'n Bucke. - Lyra, 42.


Dazukommen.

*10 Er ist dazu gekommen wie Saul zum Königreich.

*11 Er kommt derzua, wie der Blind zu are Ohrfeig. (Schwaben.)

*12 Err isch darzue kumme, wie der Hund zu em Tritt. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, IV, 465, 1.

*13 He is derbikamen, as Jann bei de Düssel.1 - Kern, 132.

1) Beil mit Querschneide.

*14 Ich bin darzukummen, wie jene Moit zum Kinde. - Grimm, 487.


Dazumal.

*1 Dazumal, als die Pfütze über die Weide hing. (Schles.)

*2 Es geschah Anno dazumal. - Frischbier, I, 89.


Dazupassen.

* Et passt derzua wä der Igel zem Orschwäsch. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 325, 239.


Dazwischen.

1 Ik ha 'r nant mad, sad jü Wüf, diar jü 't hial Tharap tuup hing at hed. - Johansen, 71.

Ich habe nichts dazwischen, sagte die Frau, als sie (durch Zwischenträgerei) das ganze Dorf zusammengehängt (im ganzen Dorfe Zwietracht angerichtet) hatte.

*2 Dazwischen fahren wie ein Feld voll Teufel. - Spindler, Bastard, I, 90.

*3 Dei es dertüsken as de Eule täsken den Kraigen. (Grafsch. Mark.) - Frommann, V, 58, 28.


December.

10 Kalter December mit vielem Schnee, schreit der Bauer Juchhe! - Wunderlich, 35.

11 Kalter December und fruchtbar Jahr sind vereinigt immerdar. - Wunderlich, 35.

12 Wenn im December der Weinstock trocken eingefriert, so kann er mehr Kälte ertragen, als ein Fichtenbaum. - Bair. Hauskalender.


Decemberschnee.

Je dunkler es über 'm Decemberschnee war, je mehr leuchtet Segen im künftigen Jahr. - Illustrirter Familienkalender, Koburg 1866.


Decimalbruch.

* Kerl, soll ich dir einen Decimalbruch treten? - Breslau.

Drohung aus der neuern Zeit, da das Rechnen mit Decimalbrüchen ins Volk drang.


Deck.

*1 Das Deck klar machen.

Alle Hindernisse aus dem Wege räumen, um für's Handeln Raum zu gewinnen. "Sie sagen, dass sie das Deck zum Aktiren klar machen." (Breslauer Zeitung 1864, Nr. 198, S. 1135.)

*2 Er ist wieder drei Viertel auf Deck. - Frischbier, I, 553.

Der Genesende.

*3 Frisch auf Deck sein. - Frischbier, I, 554.

D. i. gesund.


Decke.

27 Die Decke ist zu kurz, es kommen vier Füsse drunter hervor, sprach die Mutter zur Tochter, als der Kapuziner bei ihr lag. - Klosterspiegel, 66, 21.

28 Eine gute Decke von Schnee bringt das Winterkorn in die Höh. - Bair. Hauskalender.

[Spaltenumbruch] 29 No den Däken mes em sich schträken. - Schuster, 824a.

30 Wir haben gar ein kurze Decken, dürfen uns nit gar so rekken. (Schwaben.)

31 Schträk dich no der Däk. - Schuster, 824b.

*32 Weder Decke noch Strecke haben. - Strauss, Wider den Kleyder- u. s. w. Teuffel.


Decken.

*5 Einen decken. - Frischbier, II, 507.

Ihn prügeln, und zwar durch Hiebe von oben herab.

*6 Er deckt sich wie die Winterlevkojen. (Köthen.)

Ironisch; die Winterlevkojen werden gedeckt.


Deckung.

Die beste Deckung ist der Hieb.

Ein altes Reitersprichwort.


Dederln.

Ja, i wir d'r was dederln. (Wien.)

Abschlägige Antwort, verhüllend für sch . ... ...


Deen.

* He det as 'n Duvekötel in de Sünne. - Eichwald, 1117.


Deez.

* Einem Eins auf den Deez geben. - Frischbier, I, 555.

D. i. auf den Kopf.


Defendiren.

Das blosse Defendiren allein ist kein Defendiren. - Opel, 389.


Defension.

Es gibt keine rechtschaffene Defension ohne Offension. - Opel, 389.


Degel.

* Der is vom mittern Degel (Thon), von dem ma's Nachtgeschirr dreht. (Rott-Thal.)


Degen.

37 Den Degen eines verzagten Soldaten und die Feder eines ungelehrten Doctors soll man zusammenbinden; ihre Kinder kommen an den Bettelstab. - Harssdörffer, 123.

38 Man soll den Degen in der Scheide lassen, bis Noth ist, ihn zu ziehen.

Frz.: Il ne faut jamais se faire blanc de son epee. (Lendroy, 144.)

39 Wer den Degen führen kann, ist zum Weiben der beste Mann.

"Wer seinen Degen nah als ein Soldat zu führen, dazu den Klepper weiss ohn Arbeit zu regieren, ja auch mit Männlichkeit den Feind bestreiten kann, dem stehet ohn Verweis auch noch das Lieben an." (Gerlach, 173.)

*40 Er hat 'n Degen so lang wie ein Kuhschwanz, aber er hat noch kein Fliege mit beleidigt. (Breslau.)

*41 Mit einem bleiernen Degen fechten.

Holl.: Hij kompt met een looden degen. (Harrebomee, I, 124.)


Degenstich.

* Das sind Degenstiche in's Wasser. - Der Pilot, Rudolstadt 1864, Nr. 17.

Erfolglose Bestrebungen und Handlungen.


Dehnen.

*2 Das dehnt sich wie Jungfernhaut.


Deich.

7 Deich und Land gehört zusammen. - Graf, 130, 373.

D. h. derjenige ist deichpflichtig, dessen Eigenthum durch die überströmende Wasserflut gefährdet ist.

Altfries.: Dyck onde lond hert to gaeler. (Richthofen, 308, 1.)

8 Diar a dik am liagsten as, diar ridj a hüünjer henaauer. (Amrum.) - Haupt, VIII, 353, 45.

Wo der Deich am niedrigsten ist, da reiten die Hunde hinüber.

9 Wo der Deich am niedrigsten ist, geht die Fluth am ersten über.

Altfries.: Dear de Dik liigst es, geid de flöd jest aur. (Hansen, 8.)

10 Wo es an Deichen fehlt, da baut Gott Dünen. - Altmann V, 74.


Deichsel.

*3 Er macht a Deichsel an d' Suppeschüssel.

Macht widersinnige, verkehrte Dinge. (Nefflen, 458.)

[Spaltenumbruch]
Davorgehen.

* Geht davor und fragt, wie der Ein', der 'n Schimmel g'sucht hat und ist drauf g'sessen. (Oesterreich.) – Baumgarten, Ms.


Davorsein.

*1 Hat as 'r nü vöör, hat mut döör.Johansen, 74.

Er ist nun davor, es muss durch.

*2 Wi sünt darvör, wi möt darder.Schütze, I, 238; für Strelitz: Firmenich, III, 71, 25.

Wenn eine schwierige Sache durchgesetzt werden soll.


Dazugehören.

*7 Das (der) gehört dazu, wie der Löffel zur Suppe.

*8 Das gehört dazu, wie der Schnee zu den Alpen.

„Ein Lehrer muss ernst sein, sagte die Herzogin, das gehört dazu wie der Schnee zu unsern Alpen.“ (Scheffel, Ekkehard, I, 149.)

*9 Dat hôret met to, as de Bârt to 'n Bucke.Lyra, 42.


Dazukommen.

*10 Er ist dazu gekommen wie Saul zum Königreich.

*11 Er kommt derzua, wie der Blind zu are Ohrfeig. (Schwaben.)

*12 Err isch darzue kumme, wie der Hund zu em Tritt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, IV, 465, 1.

*13 He is derbikamen, as Jann bei de Düssel.1Kern, 132.

1) Beil mit Querschneide.

*14 Ich bin darzukummen, wie jene Moit zum Kinde.Grimm, 487.


Dazumal.

*1 Dazumal, als die Pfütze über die Weide hing. (Schles.)

*2 Es geschah Anno dazumal.Frischbier, I, 89.


Dazupassen.

* Et passt derzua wä der Igel zem Ôrschwäsch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 239.


Dazwischen.

1 Ik hâ 'r nant mad, sâd jü Wüf, diar jü 't hial Thârap tuup hing at hed.Johansen, 71.

Ich habe nichts dazwischen, sagte die Frau, als sie (durch Zwischenträgerei) das ganze Dorf zusammengehängt (im ganzen Dorfe Zwietracht angerichtet) hatte.

*2 Dazwischen fahren wie ein Feld voll Teufel.Spindler, Bastard, I, 90.

*3 Dei es dertüsken as de Eule täsken den Kraigen. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 58, 28.


December.

10 Kalter December mit vielem Schnee, schreit der Bauer Juchhe!Wunderlich, 35.

11 Kalter December und fruchtbar Jahr sind vereinigt immerdar.Wunderlich, 35.

12 Wenn im December der Weinstock trocken eingefriert, so kann er mehr Kälte ertragen, als ein Fichtenbaum.Bair. Hauskalender.


Decemberschnee.

Je dunkler es über 'm Decemberschnee war, je mehr leuchtet Segen im künftigen Jahr.Illustrirter Familienkalender, Koburg 1866.


Decimalbruch.

* Kerl, soll ich dir einen Decimalbruch treten?Breslau.

Drohung aus der neuern Zeit, da das Rechnen mit Decimalbrüchen ins Volk drang.


Deck.

*1 Das Deck klar machen.

Alle Hindernisse aus dem Wege räumen, um für's Handeln Raum zu gewinnen. „Sie sagen, dass sie das Deck zum Aktiren klar machen.“ (Breslauer Zeitung 1864, Nr. 198, S. 1135.)

*2 Er ist wieder drei Viertel auf Deck.Frischbier, I, 553.

Der Genesende.

*3 Frisch auf Deck sein.Frischbier, I, 554.

D. i. gesund.


Decke.

27 Die Decke ist zu kurz, es kommen vier Füsse drunter hervor, sprach die Mutter zur Tochter, als der Kapuziner bei ihr lag.Klosterspiegel, 66, 21.

28 Eine gute Decke von Schnee bringt das Winterkorn in die Höh.Bair. Hauskalender.

[Spaltenumbruch] 29 Nô den Däken mes em sich schträken.Schuster, 824a.

30 Wir haben gar ein kurze Decken, dürfen uns nit gar so rekken. (Schwaben.)

31 Schträk dich nô der Däk.Schuster, 824b.

*32 Weder Decke noch Strecke haben.Strauss, Wider den Kleyder- u. s. w. Teuffel.


Decken.

*5 Einen decken.Frischbier, II, 507.

Ihn prügeln, und zwar durch Hiebe von oben herab.

*6 Er deckt sich wie die Winterlevkojen. (Köthen.)

Ironisch; die Winterlevkojen werden gedeckt.


Deckung.

Die beste Deckung ist der Hieb.

Ein altes Reitersprichwort.


Dêderln.

Jâ, i wir d'r wås dêderln. (Wien.)

Abschlägige Antwort, verhüllend für sch . ... ...


Déën.

* He dêt as 'n Duvekötel in de Sünne.Eichwald, 1117.


Deez.

* Einem Eins auf den Deez geben.Frischbier, I, 555.

D. i. auf den Kopf.


Defendiren.

Das blosse Defendiren allein ist kein Defendiren.Opel, 389.


Defension.

Es gibt keine rechtschaffene Defension ohne Offension.Opel, 389.


Degel.

* Der is vom mittern Degel (Thon), von dem ma's Nachtgeschirr dreht. (Rott-Thal.)


Degen.

37 Den Degen eines verzagten Soldaten und die Feder eines ungelehrten Doctors soll man zusammenbinden; ihre Kinder kommen an den Bettelstab.Harssdörffer, 123.

38 Man soll den Degen in der Scheide lassen, bis Noth ist, ihn zu ziehen.

Frz.: Il ne faut jamais se faire blanc de son épée. (Lendroy, 144.)

39 Wer den Degen führen kann, ist zum Weiben der beste Mann.

„Wer seinen Degen nah als ein Soldat zu führen, dazu den Klepper weiss ohn Arbeit zu regieren, ja auch mit Männlichkeit den Feind bestreiten kann, dem stehet ohn Verweis auch noch das Lieben an.“ (Gerlach, 173.)

*40 Er hat 'n Degen so lang wie ein Kuhschwanz, aber er hat noch kein Fliege mit beleidigt. (Breslau.)

*41 Mit einem bleiernen Degen fechten.

Holl.: Hij kompt met een looden degen. (Harrebomée, I, 124.)


Degenstich.

* Das sind Degenstiche in's Wasser.Der Pilot, Rudolstadt 1864, Nr. 17.

Erfolglose Bestrebungen und Handlungen.


Dehnen.

*2 Das dehnt sich wie Jungfernhaut.


Deich.

7 Deich und Land gehört zusammen.Graf, 130, 373.

D. h. derjenige ist deichpflichtig, dessen Eigenthum durch die überströmende Wasserflut gefährdet ist.

Altfries.: Dyck onde lond hert to gaeler. (Richthofen, 308, 1.)

8 Diar a dik am liagsten as, diar ridj a hüünjer henaauer. (Amrum.) – Haupt, VIII, 353, 45.

Wo der Deich am niedrigsten ist, da reiten die Hunde hinüber.

9 Wo der Deich am niedrigsten ist, geht die Fluth am ersten über.

Altfries.: Dear de Dik liigst es, geid de flöd jest aur. (Hansen, 8.)

10 Wo es an Deichen fehlt, da baut Gott Dünen.Altmann V, 74.


Deichsel.

*3 Er macht a Deichsel an d' Suppeschüssel.

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[[561]/0573] Davorgehen. * Geht davor und fragt, wie der Ein', der 'n Schimmel g'sucht hat und ist drauf g'sessen. (Oesterreich.) – Baumgarten, Ms. Davorsein. *1 Hat as 'r nü vöör, hat mut döör. – Johansen, 74. Er ist nun davor, es muss durch. *2 Wi sünt darvör, wi möt darder. – Schütze, I, 238; für Strelitz: Firmenich, III, 71, 25. Wenn eine schwierige Sache durchgesetzt werden soll. Dazugehören. *7 Das (der) gehört dazu, wie der Löffel zur Suppe. *8 Das gehört dazu, wie der Schnee zu den Alpen. „Ein Lehrer muss ernst sein, sagte die Herzogin, das gehört dazu wie der Schnee zu unsern Alpen.“ (Scheffel, Ekkehard, I, 149.) *9 Dat hôret met to, as de Bârt to 'n Bucke. – Lyra, 42. Dazukommen. *10 Er ist dazu gekommen wie Saul zum Königreich. *11 Er kommt derzua, wie der Blind zu are Ohrfeig. (Schwaben.) *12 Err isch darzue kumme, wie der Hund zu em Tritt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, IV, 465, 1. *13 He is derbikamen, as Jann bei de Düssel.1 – Kern, 132. 1) Beil mit Querschneide. *14 Ich bin darzukummen, wie jene Moit zum Kinde. – Grimm, 487. Dazumal. *1 Dazumal, als die Pfütze über die Weide hing. (Schles.) *2 Es geschah Anno dazumal. – Frischbier, I, 89. Dazupassen. * Et passt derzua wä der Igel zem Ôrschwäsch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 239. Dazwischen. 1 Ik hâ 'r nant mad, sâd jü Wüf, diar jü 't hial Thârap tuup hing at hed. – Johansen, 71. Ich habe nichts dazwischen, sagte die Frau, als sie (durch Zwischenträgerei) das ganze Dorf zusammengehängt (im ganzen Dorfe Zwietracht angerichtet) hatte. *2 Dazwischen fahren wie ein Feld voll Teufel. – Spindler, Bastard, I, 90. *3 Dei es dertüsken as de Eule täsken den Kraigen. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 58, 28. December. 10 Kalter December mit vielem Schnee, schreit der Bauer Juchhe! – Wunderlich, 35. 11 Kalter December und fruchtbar Jahr sind vereinigt immerdar. – Wunderlich, 35. 12 Wenn im December der Weinstock trocken eingefriert, so kann er mehr Kälte ertragen, als ein Fichtenbaum. – Bair. Hauskalender. Decemberschnee. Je dunkler es über 'm Decemberschnee war, je mehr leuchtet Segen im künftigen Jahr. – Illustrirter Familienkalender, Koburg 1866. Decimalbruch. * Kerl, soll ich dir einen Decimalbruch treten? – Breslau. Drohung aus der neuern Zeit, da das Rechnen mit Decimalbrüchen ins Volk drang. Deck. *1 Das Deck klar machen. Alle Hindernisse aus dem Wege räumen, um für's Handeln Raum zu gewinnen. „Sie sagen, dass sie das Deck zum Aktiren klar machen.“ (Breslauer Zeitung 1864, Nr. 198, S. 1135.) *2 Er ist wieder drei Viertel auf Deck. – Frischbier, I, 553. Der Genesende. *3 Frisch auf Deck sein. – Frischbier, I, 554. D. i. gesund. Decke. 27 Die Decke ist zu kurz, es kommen vier Füsse drunter hervor, sprach die Mutter zur Tochter, als der Kapuziner bei ihr lag. – Klosterspiegel, 66, 21. 28 Eine gute Decke von Schnee bringt das Winterkorn in die Höh. – Bair. Hauskalender. 29 Nô den Däken mes em sich schträken. – Schuster, 824a. 30 Wir haben gar ein kurze Decken, dürfen uns nit gar so rekken. (Schwaben.) 31 Schträk dich nô der Däk. – Schuster, 824b. *32 Weder Decke noch Strecke haben. – Strauss, Wider den Kleyder- u. s. w. Teuffel. Decken. *5 Einen decken. – Frischbier, II, 507. Ihn prügeln, und zwar durch Hiebe von oben herab. *6 Er deckt sich wie die Winterlevkojen. (Köthen.) Ironisch; die Winterlevkojen werden gedeckt. Deckung. Die beste Deckung ist der Hieb. Ein altes Reitersprichwort. Dêderln. Jâ, i wir d'r wås dêderln. (Wien.) Abschlägige Antwort, verhüllend für sch . ... ... Déën. * He dêt as 'n Duvekötel in de Sünne. – Eichwald, 1117. Deez. * Einem Eins auf den Deez geben. – Frischbier, I, 555. D. i. auf den Kopf. Defendiren. Das blosse Defendiren allein ist kein Defendiren. – Opel, 389. Defension. Es gibt keine rechtschaffene Defension ohne Offension. – Opel, 389. Degel. * Der is vom mittern Degel (Thon), von dem ma's Nachtgeschirr dreht. (Rott-Thal.) Degen. 37 Den Degen eines verzagten Soldaten und die Feder eines ungelehrten Doctors soll man zusammenbinden; ihre Kinder kommen an den Bettelstab. – Harssdörffer, 123. 38 Man soll den Degen in der Scheide lassen, bis Noth ist, ihn zu ziehen. Frz.: Il ne faut jamais se faire blanc de son épée. (Lendroy, 144.) 39 Wer den Degen führen kann, ist zum Weiben der beste Mann. „Wer seinen Degen nah als ein Soldat zu führen, dazu den Klepper weiss ohn Arbeit zu regieren, ja auch mit Männlichkeit den Feind bestreiten kann, dem stehet ohn Verweis auch noch das Lieben an.“ (Gerlach, 173.) *40 Er hat 'n Degen so lang wie ein Kuhschwanz, aber er hat noch kein Fliege mit beleidigt. (Breslau.) *41 Mit einem bleiernen Degen fechten. Holl.: Hij kompt met een looden degen. (Harrebomée, I, 124.) Degenstich. * Das sind Degenstiche in's Wasser. – Der Pilot, Rudolstadt 1864, Nr. 17. Erfolglose Bestrebungen und Handlungen. Dehnen. *2 Das dehnt sich wie Jungfernhaut. Deich. 7 Deich und Land gehört zusammen. – Graf, 130, 373. D. h. derjenige ist deichpflichtig, dessen Eigenthum durch die überströmende Wasserflut gefährdet ist. Altfries.: Dyck onde lond hert to gaeler. (Richthofen, 308, 1.) 8 Diar a dik am liagsten as, diar ridj a hüünjer henaauer. (Amrum.) – Haupt, VIII, 353, 45. Wo der Deich am niedrigsten ist, da reiten die Hunde hinüber. 9 Wo der Deich am niedrigsten ist, geht die Fluth am ersten über. Altfries.: Dear de Dik liigst es, geid de flöd jest aur. (Hansen, 8.) 10 Wo es an Deichen fehlt, da baut Gott Dünen. – Altmann V, 74. Deichsel. *3 Er macht a Deichsel an d' Suppeschüssel. Macht widersinnige, verkehrte Dinge. (Nefflen, 458.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [561]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/573>, abgerufen am 22.11.2024.