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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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E.
Ebbe.

*11 Hei geit mit Ebb' un Flot. - Schütze, I, 282.

Er geht ohne bestimmtes Ziel.


Eben.

*11 Alto äben, half un äben. (Seehausen.) - Firmenich, III, 122, 7.

*12 'S isch so äbe wie nen-alte Bärntatze. (Solothurn.) - Schild, 80, 251.

*13 'S isch so äbe wie-n-e Topf. (Solothurn.) - Schild, 80, 258.


Ebene.

9 Eine Ebene hat Augen und ein Strauch hat Ohren. - Lausitzer Magazin, 30, 252.

Im Freien kann man bemerkt werden, und hinter dem Strauch behorcht.


Eber.

6 Wer einen Eber jagen (tödten) will, muss erst einen muthigen Hund gefunden haben.

7 Wer einen fetten Eber tödten will, findet bald eine Ursach. - Reuterdahl, 114.

*8 Der Aeber hat den Teiwel bedrijen. - Schuster, 117.

Bezieht sich auf eine unbekannte Anekdote.


Eberhard.

Was Herzog Eberhard fing an, blieb, wie die Ceder, lange stahn.

Zum Lobe des am 11. December 1445 geborenen Herzog Eberhard von Würtemberg.


Ebrion.

* Die ist von Ebrion. (Luzern.)

Scherzrede auf eine schwachbrüstige Jungfrau.


Eck (Name).

Kommst du glücklich um die Eck'en, bleibst du nicht im Kothe stecken, fällst du nicht in 'n Dieffenbach, frisst dich doch der Wolff noch nach.

Ein um das Jahr 1840 bekannter, gegen vier Professoren, die als Examinatoren nicht beliebt waren, gerichteter Spruch berliner Studenten. Kothe starb zuerst, Dieffenbach und Eck im Jahre 1848 und dreissig Jahre später, am 30. December 1878, Wolff, welcher, als er die Verse las, bemerkte: "Der Wolf frisst nur Schafe."


Ecke.

11 Auch in der Eck' muss es rein sein. - Frieske, 14.

12 Eken, Böken, Barken sünd der Minsken Warken. - Schröder, 379.

13 Nun wohlher, es kommt gleich Eck an den Berner, sprach der Pfaff von Kalenberg. - Schaltjahr, II, 191.

14 Um die Ecke kann man nicht schiessen.

*15 Er hed bei mer en' Egg aweg. - Tobler, 163.

Er hat bei mir vieles an Achtung verloren.

*16 Sich in die Ecke stellen.

Aus Bescheidenheit oder aus Mangel an Selbstachtung. (S. Wand.)

*17 Om's Egg omma gno werda. - Tobler, 163.

Hart mitgenommen werden; auch für Sterben.


Ecker.

3 Ecker und Weyden kann man leyden. Weingärten und Teiche machen selten reiche. - Oec. rur., 120.


Ecklein.

*1 En Eggli nöcher cho. - Tobler, 163.

Sich jemand um einen Schritt nähern; so sagen die Handelsleute, wenn der eine das Gebot erhöht, während der andere fallen lässt.

*2 Er ist em en' Eggli abg'gangen. - Tobler, 163.

Er hat seinen Zweck etwas verfehlt, er hat sich um eine Zahl verrechnet.

*3 Er ist en Eggli hindera cho. - Tobler, 163.

Er ist um einen Zahn des Schicksalsrades zurückgekommen.

*4 Es ist wieder en' Eggli1 ab. - Tobler, 163.

1) Zahn an einem Rade. Wieder ein Schritt vorwärts.


Eckstein.

1 Wer rund und Eckstein zusammen setzet ein und so aufricht ein Maur, dem wird es mächtig sau'r. - Henisch, 786, 64.

[Spaltenumbruch] *2 Sie hat sich an einen Eckstein angestossen. (Rott-Thal.)

Um Schwangerschaft zu bezeichnen.


Edder.

* Er ist eine Edder (Adder). - Frischbier, I, 680.

Ein boshafter, zorniger Mensch. (S. Natter, Otter.)


Edel.

17 Edel macht der Kopf und das Gemüth, aber nicht der Stand und das Geblüt.

18 Wer war edel, da Adam de Schof hüt't. - Petri, II, 776.


Edelleute.

14 Edelleut, Juden und Nussbäume lassen unter sich nichts anderes aufkommen. (Oberhessen.)

15 Edelleut und Pfaffen stehen nicht wol in Eim Stall. - Franck, Weltbuch, XLVIa.

16 Edelleute säen gern in gemeine Erde.

"Es ist der Edelleute Brauch, dass sie auch in gemeine Erde säen, denn sonst so mancher wackere Kerl würde von schlechten Eltern kommen." (Köhler, 104, 5.)

17 Es sind nie weniger Edelleute, als wenn jeder will von Adel sein.

*18 Unter bairische Edelleute1 gerathen.

1) So werden die Schweine scherzhaft von den Oesterreichern genannt.


Edelmann.

44 Ein armer Edelmann, ein vornehmer Bettler.

45 Ein Edelmann bedarff nicht mehr als Ehr', Lehr' und gute Wehr. - Gerlach, 12.

46 Ein Edelmann wiegt zehn Bauern auf, diese seien so gut, jener so gross als denkbar.

So hoch stand nach mittelalterlicher Ansicht der Adel über dem Bauernstande.

47 Einem Edelmann stehen schöne Ross und glänzende Waffen wohl. - Wirth, II, 80.

48 Einem Edelmann und einem Hund ist nie zu trauen. (Stallupönen.) - Frischbier, I, 681.

49 Schlag den Sohn des Edelmanns gut, oder rühr' ihn nicht an. (Kephalonia.)

*50 Edelmann, Bettelmann, Bauer gefunden, gestohlen, gekauft.

Spruch der Kinder beim Abzählen von Dingen.

*51 Er ist ein Edelmann, die Bauern heissen ihn Vetter.

*52 Es ist ein Edelmann über seine Wiege gesprungen und hat seinen Hut über ihn geschwungen. - Monatsblätter, VI, 187, 9.


Edelmannsmucken.

* Er hat Edelmannsmucken. - Frischbier, I, 683.


Edelstein.

16 Ein echter Edelstein lobt sich selbst. - Schlechta, 123.

17 Ein Edelstein bleibt edel, auch wenn er in den Koth fällt; der Staub bleibt Staub, auch wenn er sich in die Wolke erhebt. - Harssdörffer, 588.

18 Wo man Edelsteine verkauft, gilt der Kiesel nicht viel.


Edelthat.

Wer Edelthaten thut, der ist ein edel Blut. - Petri, II, 697.


Edinburg.

Edinburg - Mädchenburg. - Deutsche Romanzeitung, III, 867.

Es hiess Agneda Maiden-Castle - castellum virginum, weil dort königliche Prinzessinnen bis zu ihrer Mannbarkeit aufgehoben wurden.


Edle (der).

2 Des Edeln Worte und Thaten klingen nach Jahren wieder.


Eduard.

* Eduard Kartoffelsack, hol um 'n Dreier Schnupptaback. - Weinhold, 16.


[Spaltenumbruch]
E.
Ebbe.

*11 Hei geit mit Ebb' un Flôt.Schütze, I, 282.

Er geht ohne bestimmtes Ziel.


Eben.

*11 Alto äben, half un äben. (Seehausen.) – Firmenich, III, 122, 7.

*12 'S isch so äbe wie nen-alte Bärntatze. (Solothurn.) – Schild, 80, 251.

*13 'S isch so äbe wie-n-e Topf. (Solothurn.) – Schild, 80, 258.


Ebene.

9 Eine Ebene hat Augen und ein Strauch hat Ohren.Lausitzer Magazin, 30, 252.

Im Freien kann man bemerkt werden, und hinter dem Strauch behorcht.


Eber.

6 Wer einen Eber jagen (tödten) will, muss erst einen muthigen Hund gefunden haben.

7 Wer einen fetten Eber tödten will, findet bald eine Ursach.Reuterdahl, 114.

*8 Der Aeber hat den Teiwel bedrijen.Schuster, 117.

Bezieht sich auf eine unbekannte Anekdote.


Eberhard.

Was Herzog Eberhard fing an, blieb, wie die Ceder, lange stahn.

Zum Lobe des am 11. December 1445 geborenen Herzog Eberhard von Würtemberg.


Ebrion.

* Die ist von Ebrion. (Luzern.)

Scherzrede auf eine schwachbrüstige Jungfrau.


Eck (Name).

Kommst du glücklich um die Eck'en, bleibst du nicht im Kothe stecken, fällst du nicht in 'n Dieffenbach, frisst dich doch der Wolff noch nach.

Ein um das Jahr 1840 bekannter, gegen vier Professoren, die als Examinatoren nicht beliebt waren, gerichteter Spruch berliner Studenten. Kothe starb zuerst, Dieffenbach und Eck im Jahre 1848 und dreissig Jahre später, am 30. December 1878, Wolff, welcher, als er die Verse las, bemerkte: „Der Wolf frisst nur Schafe.“


Ecke.

11 Auch in der Eck' muss es rein sein.Frieske, 14.

12 Eken, Böken, Barken sünd der Minsken Warken.Schröder, 379.

13 Nun wohlher, es kommt gleich Eck an den Berner, sprach der Pfaff von Kalenberg.Schaltjahr, II, 191.

14 Um die Ecke kann man nicht schiessen.

*15 Er hed bei mer en' Egg aweg.Tobler, 163.

Er hat bei mir vieles an Achtung verloren.

*16 Sich in die Ecke stellen.

Aus Bescheidenheit oder aus Mangel an Selbstachtung. (S. Wand.)

*17 Om's Egg omma gno werda.Tobler, 163.

Hart mitgenommen werden; auch für Sterben.


Ecker.

3 Ecker und Weyden kann man leyden. Weingärten und Teiche machen selten reiche.Oec. rur., 120.


Ecklein.

*1 En Eggli nöcher cho.Tobler, 163.

Sich jemand um einen Schritt nähern; so sagen die Handelsleute, wenn der eine das Gebot erhöht, während der andere fallen lässt.

*2 Er ist em en' Eggli abg'gangen.Tobler, 163.

Er hat seinen Zweck etwas verfehlt, er hat sich um eine Zahl verrechnet.

*3 Er ist en Eggli hindera chô.Tobler, 163.

Er ist um einen Zahn des Schicksalsrades zurückgekommen.

*4 Es ist wieder en' Eggli1 ab.Tobler, 163.

1) Zahn an einem Rade. Wieder ein Schritt vorwärts.


Eckstein.

1 Wer rund und Eckstein zusammen setzet ein und so aufricht ein Maur, dem wird es mächtig sau'r.Henisch, 786, 64.

[Spaltenumbruch] *2 Sie hat sich an einen Eckstein angestossen. (Rott-Thal.)

Um Schwangerschaft zu bezeichnen.


Edder.

* Er ist eine Edder (Adder).Frischbier, I, 680.

Ein boshafter, zorniger Mensch. (S. Natter, Otter.)


Edel.

17 Edel macht der Kopf und das Gemüth, aber nicht der Stand und das Geblüt.

18 Wer war edel, da Adam de Schof hüt't.Petri, II, 776.


Edelleute.

14 Edelleut, Juden und Nussbäume lassen unter sich nichts anderes aufkommen. (Oberhessen.)

15 Edelleut und Pfaffen stehen nicht wol in Eim Stall.Franck, Weltbuch, XLVIa.

16 Edelleute säen gern in gemeine Erde.

„Es ist der Edelleute Brauch, dass sie auch in gemeine Erde säen, denn sonst so mancher wackere Kerl würde von schlechten Eltern kommen.“ (Köhler, 104, 5.)

17 Es sind nie weniger Edelleute, als wenn jeder will von Adel sein.

*18 Unter bairische Edelleute1 gerathen.

1) So werden die Schweine scherzhaft von den Oesterreichern genannt.


Edelmann.

44 Ein armer Edelmann, ein vornehmer Bettler.

45 Ein Edelmann bedarff nicht mehr als Ehr', Lehr' und gute Wehr.Gerlach, 12.

46 Ein Edelmann wiegt zehn Bauern auf, diese seien so gut, jener so gross als denkbar.

So hoch stand nach mittelalterlicher Ansicht der Adel über dem Bauernstande.

47 Einem Edelmann stehen schöne Ross und glänzende Waffen wohl.Wirth, II, 80.

48 Einem Edelmann und einem Hund ist nie zu trauen. (Stallupönen.) – Frischbier, I, 681.

49 Schlag den Sohn des Edelmanns gut, oder rühr' ihn nicht an. (Kephalonia.)

*50 Edelmann, Bettelmann, Bauer gefunden, gestohlen, gekauft.

Spruch der Kinder beim Abzählen von Dingen.

*51 Er ist ein Edelmann, die Bauern heissen ihn Vetter.

*52 Es ist ein Edelmann über seine Wiege gesprungen und hat seinen Hut über ihn geschwungen.Monatsblätter, VI, 187, 9.


Edelmannsmucken.

* Er hat Edelmannsmucken.Frischbier, I, 683.


Edelstein.

16 Ein echter Edelstein lobt sich selbst.Schlechta, 123.

17 Ein Edelstein bleibt edel, auch wenn er in den Koth fällt; der Staub bleibt Staub, auch wenn er sich in die Wolke erhebt.Harssdörffer, 588.

18 Wo man Edelsteine verkauft, gilt der Kiesel nicht viel.


Edelthat.

Wer Edelthaten thut, der ist ein edel Blut.Petri, II, 697.


Edinburg.

Edinburg – Mädchenburg.Deutsche Romanzeitung, III, 867.

Es hiess Agneda Maiden-Castle – castellum virginum, weil dort königliche Prinzessinnen bis zu ihrer Mannbarkeit aufgehoben wurden.


Edle (der).

2 Des Edeln Worte und Thaten klingen nach Jahren wieder.


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* Eduard Kartoffelsack, hol um 'n Dreier Schnupptaback.Weinhold, 16.


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[[605]/0617] E. Ebbe. *11 Hei geit mit Ebb' un Flôt. – Schütze, I, 282. Er geht ohne bestimmtes Ziel. Eben. *11 Alto äben, half un äben. (Seehausen.) – Firmenich, III, 122, 7. *12 'S isch so äbe wie nen-alte Bärntatze. (Solothurn.) – Schild, 80, 251. *13 'S isch so äbe wie-n-e Topf. (Solothurn.) – Schild, 80, 258. Ebene. 9 Eine Ebene hat Augen und ein Strauch hat Ohren. – Lausitzer Magazin, 30, 252. Im Freien kann man bemerkt werden, und hinter dem Strauch behorcht. Eber. 6 Wer einen Eber jagen (tödten) will, muss erst einen muthigen Hund gefunden haben. 7 Wer einen fetten Eber tödten will, findet bald eine Ursach. – Reuterdahl, 114. *8 Der Aeber hat den Teiwel bedrijen. – Schuster, 117. Bezieht sich auf eine unbekannte Anekdote. Eberhard. Was Herzog Eberhard fing an, blieb, wie die Ceder, lange stahn. Zum Lobe des am 11. December 1445 geborenen Herzog Eberhard von Würtemberg. Ebrion. * Die ist von Ebrion. (Luzern.) Scherzrede auf eine schwachbrüstige Jungfrau. Eck (Name). Kommst du glücklich um die Eck'en, bleibst du nicht im Kothe stecken, fällst du nicht in 'n Dieffenbach, frisst dich doch der Wolff noch nach. Ein um das Jahr 1840 bekannter, gegen vier Professoren, die als Examinatoren nicht beliebt waren, gerichteter Spruch berliner Studenten. Kothe starb zuerst, Dieffenbach und Eck im Jahre 1848 und dreissig Jahre später, am 30. December 1878, Wolff, welcher, als er die Verse las, bemerkte: „Der Wolf frisst nur Schafe.“ Ecke. 11 Auch in der Eck' muss es rein sein. – Frieske, 14. 12 Eken, Böken, Barken sünd der Minsken Warken. – Schröder, 379. 13 Nun wohlher, es kommt gleich Eck an den Berner, sprach der Pfaff von Kalenberg. – Schaltjahr, II, 191. 14 Um die Ecke kann man nicht schiessen. *15 Er hed bei mer en' Egg aweg. – Tobler, 163. Er hat bei mir vieles an Achtung verloren. *16 Sich in die Ecke stellen. Aus Bescheidenheit oder aus Mangel an Selbstachtung. (S. Wand.) *17 Om's Egg omma gno werda. – Tobler, 163. Hart mitgenommen werden; auch für Sterben. Ecker. 3 Ecker und Weyden kann man leyden. Weingärten und Teiche machen selten reiche. – Oec. rur., 120. Ecklein. *1 En Eggli nöcher cho. – Tobler, 163. Sich jemand um einen Schritt nähern; so sagen die Handelsleute, wenn der eine das Gebot erhöht, während der andere fallen lässt. *2 Er ist em en' Eggli abg'gangen. – Tobler, 163. Er hat seinen Zweck etwas verfehlt, er hat sich um eine Zahl verrechnet. *3 Er ist en Eggli hindera chô. – Tobler, 163. Er ist um einen Zahn des Schicksalsrades zurückgekommen. *4 Es ist wieder en' Eggli1 ab. – Tobler, 163. 1) Zahn an einem Rade. Wieder ein Schritt vorwärts. Eckstein. 1 Wer rund und Eckstein zusammen setzet ein und so aufricht ein Maur, dem wird es mächtig sau'r. – Henisch, 786, 64. *2 Sie hat sich an einen Eckstein angestossen. (Rott-Thal.) Um Schwangerschaft zu bezeichnen. Edder. * Er ist eine Edder (Adder). – Frischbier, I, 680. Ein boshafter, zorniger Mensch. (S. Natter, Otter.) Edel. 17 Edel macht der Kopf und das Gemüth, aber nicht der Stand und das Geblüt. 18 Wer war edel, da Adam de Schof hüt't. – Petri, II, 776. Edelleute. 14 Edelleut, Juden und Nussbäume lassen unter sich nichts anderes aufkommen. (Oberhessen.) 15 Edelleut und Pfaffen stehen nicht wol in Eim Stall. – Franck, Weltbuch, XLVIa. 16 Edelleute säen gern in gemeine Erde. „Es ist der Edelleute Brauch, dass sie auch in gemeine Erde säen, denn sonst so mancher wackere Kerl würde von schlechten Eltern kommen.“ (Köhler, 104, 5.) 17 Es sind nie weniger Edelleute, als wenn jeder will von Adel sein. *18 Unter bairische Edelleute1 gerathen. 1) So werden die Schweine scherzhaft von den Oesterreichern genannt. Edelmann. 44 Ein armer Edelmann, ein vornehmer Bettler. 45 Ein Edelmann bedarff nicht mehr als Ehr', Lehr' und gute Wehr. – Gerlach, 12. 46 Ein Edelmann wiegt zehn Bauern auf, diese seien so gut, jener so gross als denkbar. So hoch stand nach mittelalterlicher Ansicht der Adel über dem Bauernstande. 47 Einem Edelmann stehen schöne Ross und glänzende Waffen wohl. – Wirth, II, 80. 48 Einem Edelmann und einem Hund ist nie zu trauen. (Stallupönen.) – Frischbier, I, 681. 49 Schlag den Sohn des Edelmanns gut, oder rühr' ihn nicht an. (Kephalonia.) *50 Edelmann, Bettelmann, Bauer gefunden, gestohlen, gekauft. Spruch der Kinder beim Abzählen von Dingen. *51 Er ist ein Edelmann, die Bauern heissen ihn Vetter. *52 Es ist ein Edelmann über seine Wiege gesprungen und hat seinen Hut über ihn geschwungen. – Monatsblätter, VI, 187, 9. Edelmannsmucken. * Er hat Edelmannsmucken. – Frischbier, I, 683. Edelstein. 16 Ein echter Edelstein lobt sich selbst. – Schlechta, 123. 17 Ein Edelstein bleibt edel, auch wenn er in den Koth fällt; der Staub bleibt Staub, auch wenn er sich in die Wolke erhebt. – Harssdörffer, 588. 18 Wo man Edelsteine verkauft, gilt der Kiesel nicht viel. Edelthat. Wer Edelthaten thut, der ist ein edel Blut. – Petri, II, 697. Edinburg. Edinburg – Mädchenburg. – Deutsche Romanzeitung, III, 867. Es hiess Agneda Maiden-Castle – castellum virginum, weil dort königliche Prinzessinnen bis zu ihrer Mannbarkeit aufgehoben wurden. Edle (der). 2 Des Edeln Worte und Thaten klingen nach Jahren wieder. Eduard. * Eduard Kartoffelsack, hol um 'n Dreier Schnupptaback. – Weinhold, 16.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [605]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/617>, abgerufen am 22.11.2024.