Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Fürst.

194 Bei den Fürsten gelten die Werke weniger als der Glaube. - Harssdörffer, 1008.

Gunst entscheidet meist.

195 Die Fürsten thun Gesetze geben vnd stehet jhn frey, darnach zu leben. - Petri, III, 4.

196 Ein Fürst braucht dreierlei Leute: gelehrte Männer zum Regiment, beherzte zum Kriege und fürsichtige zur Hoffhaltung. - Wirth, II, 120.

197 Ein Fürst so sich zu viel von seinen Dienern einnemen läst, ist gleich dem Weiser an der Uhr, der gehet, wo man ihn hinrichtet. - Wirth, II, 133.

198 Ein Fürst soll hohe fürstliche gedancken haben. - Petri, II, 188.

199 Ein weiser Fürst hat sich für geschwinde Antwort zu hüten. - Wirth, II, 130.

200 Einen guten Fürsten soll man an gethaner Zusage, sichern Strassen und guter Münze erkennen. - Wirth, II, 132.

201 Es hebt der Fürst sobald nichts an, gleich folgt ihm der gemeine Mann. - Heinmar, I, 12.

202 Fürsten haben kein reicher Bergwerck als die hohe stifft vnnd Geistliche Güter. - Lehmann, 681, 6.

Angeblich ein Ausspruch Karl's V.

203 Fürsten, Herren, Ritter und Knecht, wie sie es krigen, es dunkt sin syn recht. - Weinsberg, 63.

204 Fürsten und Herren haben ihren Zoll auf dem Wasser, die Parteigänger auf dem Lande und in Büschen. - Wirth, I, 125.

205 Fürsten und Herren kann man nicht besser tuschen, denn dass man jnen die warheit sagt. - Sarcerius, 368.

206 Mit Fürsten ist bös Kirschen essen; sie werfen einem gern die Steine ins Gesicht. (Würtemb.)

207 Schlechte Fürsten fliehen (hassen) die Geschichtschreiber wie alte Weiber Maler und Spiegel. - Harssdörffer, 1454.

208 So muss man den Fürsten die Sporen rinkeln. - Eiselein, 511.

209 Unter einem frommen Fürsten vnd Vater ist kein Unterschied. - Petri, II, 565.

210 Was der Fürst wil, das spricht der Richter, das er jhm wieder einen Dienst thun sol. - Petri, II, 588.

211 Wenn die Fürsten ihre Söhne und Vettern zu Bischöfen machen, müssen die Edelleute Junker bleiben. - Opel, 389.

212 Wenn die Fürsten mit den Priestern gehn, ist's um des Volkes Wohl geschehn.

213 Wenn die Fürsten Recht anbieten, so ist es an dem Knäuflein, da das Hembd anhanget. - Luther's Werke, VI, 140.

214 Wenn ein Fürst drey Feinde hat, soll er mit einem Frieden, mit dem andern Anstand machen und mit dem dritten Krieg führen. - Wirth, II, 147.

215 Wenn ein Fürst fünf Eyer nimmt, so fressen die Soldaten tausend Hüner. - Wirth, I, 287.

216 Wenn ein Fürst nicht wacker ist, so wird nichts daraus. - Petri, II, 651.

217 Zween Fürsten der Welt, der Teufel vnd de Papst sein zween Köpff in einer Kappen. - Bienenkorb, 134.

218 Zwischen geborenen Fürsten und gemachten Fürsten ist ein grosser Unterschied. - Luther's Tischr., 404a.

*219 Um n' Fürsten seine Hosen schiessen. - Zaupser Idiot., Nachl. 23; Klein, I, 203.


Fürstencongress.

* Hier liegt der ganze Fürstencongress.

Beim Kartenspiel.


[Spaltenumbruch]
Fürstenthum.

2 Die Fürstenthum sind Kohl und Braten, die Opfer und Altar verrathen. - Froschm., L, VI.


Fürth.

* Ich möchte nach Fürth wandern. - Hans Sachs, III, CCCLXI, 2.

Aus Noth fortlaufen.


Fürwahr.

*1 Fürwar ynn allem guden. - Agricola, I, 588.

Um zu sagen, man habe jemandes in Güte gedacht.

*2 Ju verwor! (Schles.) - Frommann, III, 408, 334.


Fürwitz.

26 Fraw Fürwitz begehrt allzeit ein newen Glitz. - Dietrich, I, 729.

27 Fürwitz brach den Hals. - Storch, Freiknecht, III, 27.

28 Fürwitz hat eine grosse Freundschaft.

29 Fürwitz macht Gelagsschwester, Fidelelsen, Metzen, Huren und Ammen gar gemein. - Monatsblätter, VI, 185.

30 Jungfraw Fürwitz gibt wolfeilen Kauff. - Theatr. Diabolorum, 398a.

31 Wer seinen fürwitz zämen kann, der ist dess lobs ein würdig Mann. - Henisch, 1315.


Fürwitzig.

*2 Er ist fürwitzig, was die augen sehen, wöllen seine hend haben. - Geiler v. Kaisersb., Scommata.


Fürwitziger.

Eins fürwitzigen argeste Feinde sind seine eigenen anschläge. - Petri, II, 222.


Furz.

36 Än Foart loaten (gehen lassen) is nix, man den Gerück (Geruch) däran brengen. (Westf.)

37 Der Furz ist ein verunglückter Versuch, den Arsch sprechen zu lehren.

38 Der Furz ist seiner Religion nach ein Quäker, seinem Geschäft nach ein Landstreicher, als Landsmann ein Darmstädter.

*39 Dem hat sich wieder ein Furz gesetzt. (Westf.)

Es ist ihm ein kleines Uebel zugestossen, oder: er bildet sich wieder ein, krank zu sein.

*40 Der Furz in tausend Aengten sein.

*41 Der kann aus einem Furz ein Karmonadla backen. (Niederbaiern.)

*42 Er hat einen Furz im Kopf.

*43 He rückt 'n Furz im Düstern. (Pommern.)

Ist äusserst schlau. Meist ironisch.

*44 Ich will ihm die Fürze locker machen. (Breslau.)

Für: den Hintern aushauen, ihn durchprügeln.

*45 I's muss 'n e Furz ei die Quare gange sein. (Böhmen.)

*46 'S is 'n a Furz d'r nabe gange. (Troppau.) - Peter, I, 447.

Wegen einer unbedeutenden Sache in Zorn gerathen.


Furzglocke.

* Du bist eine kleine Furzglocke. (Köthen.)


Fusel.

2 Fusel und Bier wird nicht für Gänse gekocht. (Hamm.)

3 Is de Fusel in den Mann, sitt de Verstand in de Kann. (Münsterberg.) - Archiv, 48, 364.

4 Wer Fusel säuft, versteht den Wein nicht.


Fuss.

317 Der Fuss muss gehen, wohin der Kopf will. - Globus, VIII, 7. Heft.

318 Die Füsse waten im Dreck, die Hände arbeiten, Augen vnd Ohren sitzen still. - Petri, II, 128.

319 Für jeden Fuss passt nicht jeder Schuh.

320 Füss sind besser wie Grüss. (Bedburg.)

Selbst ist der Mann.

321 Füsse warm und kühl das Haupt ist wol besser als man glaubt.

322 Hab' ich einen lahmen Fuss, so weiss ich, dass ich hinken muss.

323 Mit den Füssen lauft man nicht aus der Welt, sondern mit dem Gemüth. - Einfälle, 173.

324 Nur Füsse mit den weissen Zeichen dürffen keinen Zoll abweichen. - Florini, Hausv., IV, 916.

[Spaltenumbruch]
Fürst.

194 Bei den Fürsten gelten die Werke weniger als der Glaube.Harssdörffer, 1008.

Gunst entscheidet meist.

195 Die Fürsten thun Gesetze geben vnd stehet jhn frey, darnach zu leben.Petri, III, 4.

196 Ein Fürst braucht dreierlei Leute: gelehrte Männer zum Regiment, beherzte zum Kriege und fürsichtige zur Hoffhaltung.Wirth, II, 120.

197 Ein Fürst so sich zu viel von seinen Dienern einnemen läst, ist gleich dem Weiser an der Uhr, der gehet, wo man ihn hinrichtet.Wirth, II, 133.

198 Ein Fürst soll hohe fürstliche gedancken haben.Petri, II, 188.

199 Ein weiser Fürst hat sich für geschwinde Antwort zu hüten.Wirth, II, 130.

200 Einen guten Fürsten soll man an gethaner Zusage, sichern Strassen und guter Münze erkennen.Wirth, II, 132.

201 Es hebt der Fürst sobald nichts an, gleich folgt ihm der gemeine Mann.Heinmar, I, 12.

202 Fürsten haben kein reicher Bergwerck als die hohe stifft vnnd Geistliche Güter.Lehmann, 681, 6.

Angeblich ein Ausspruch Karl's V.

203 Fürsten, Herren, Ritter und Knecht, wie sie es krigen, es dunkt sin syn recht.Weinsberg, 63.

204 Fürsten und Herren haben ihren Zoll auf dem Wasser, die Parteigänger auf dem Lande und in Büschen.Wirth, I, 125.

205 Fürsten und Herren kann man nicht besser tuschen, denn dass man jnen die warheit sagt.Sarcerius, 368.

206 Mit Fürsten ist bös Kirschen essen; sie werfen einem gern die Steine ins Gesicht. (Würtemb.)

207 Schlechte Fürsten fliehen (hassen) die Geschichtschreiber wie alte Weiber Maler und Spiegel.Harssdörffer, 1454.

208 So muss man den Fürsten die Sporen rinkeln.Eiselein, 511.

209 Unter einem frommen Fürsten vnd Vater ist kein Unterschied.Petri, II, 565.

210 Was der Fürst wil, das spricht der Richter, das er jhm wieder einen Dienst thun sol.Petri, II, 588.

211 Wenn die Fürsten ihre Söhne und Vettern zu Bischöfen machen, müssen die Edelleute Junker bleiben.Opel, 389.

212 Wenn die Fürsten mit den Priestern gehn, ist's um des Volkes Wohl geschehn.

213 Wenn die Fürsten Recht anbieten, so ist es an dem Knäuflein, da das Hembd anhanget.Luther's Werke, VI, 140.

214 Wenn ein Fürst drey Feinde hat, soll er mit einem Frieden, mit dem andern Anstand machen und mit dem dritten Krieg führen.Wirth, II, 147.

215 Wenn ein Fürst fünf Eyer nimmt, so fressen die Soldaten tausend Hüner.Wirth, I, 287.

216 Wenn ein Fürst nicht wacker ist, so wird nichts daraus.Petri, II, 651.

217 Zween Fürsten der Welt, der Teufel vnd de Papst sein zween Köpff in einer Kappen.Bienenkorb, 134.

218 Zwischen geborenen Fürsten und gemachten Fürsten ist ein grosser Unterschied.Luther's Tischr., 404a.

*219 Um n' Fürsten seine Hosen schiessen.Zaupser Idiot., Nachl. 23; Klein, I, 203.


Fürstencongress.

* Hier liegt der ganze Fürstencongress.

Beim Kartenspiel.


[Spaltenumbruch]
Fürstenthum.

2 Die Fürstenthum sind Kohl und Braten, die Opfer und Altar verrathen.Froschm., L, VI.


Fürth.

* Ich möchte nach Fürth wandern.Hans Sachs, III, CCCLXI, 2.

Aus Noth fortlaufen.


Fürwahr.

*1 Fürwar ynn allem guden.Agricola, I, 588.

Um zu sagen, man habe jemandes in Güte gedacht.

*2 Ju verwôr! (Schles.) – Frommann, III, 408, 334.


Fürwitz.

26 Fraw Fürwitz begehrt allzeit ein newen Glitz.Dietrich, I, 729.

27 Fürwitz brach den Hals.Storch, Freiknecht, III, 27.

28 Fürwitz hat eine grosse Freundschaft.

29 Fürwitz macht Gelagsschwester, Fidelelsen, Metzen, Huren und Ammen gar gemein.Monatsblätter, VI, 185.

30 Jungfraw Fürwitz gibt wolfeilen Kauff.Theatr. Diabolorum, 398a.

31 Wer seinen fürwitz zämen kann, der ist dess lobs ein würdig Mann.Henisch, 1315.


Fürwitzig.

*2 Er ist fürwitzig, was die augen sehen, wöllen seine hend haben.Geiler v. Kaisersb., Scommata.


Fürwitziger.

Eins fürwitzigen argeste Feinde sind seine eigenen anschläge.Petri, II, 222.


Furz.

36 Än Foart loaten (gehen lassen) is nix, mån den Gerück (Geruch) däran brengen. (Westf.)

37 Der Furz ist ein verunglückter Versuch, den Arsch sprechen zu lehren.

38 Der Furz ist seiner Religion nach ein Quäker, seinem Geschäft nach ein Landstreicher, als Landsmann ein Darmstädter.

*39 Dem hat sich wieder ein Furz gesetzt. (Westf.)

Es ist ihm ein kleines Uebel zugestossen, oder: er bildet sich wieder ein, krank zu sein.

*40 Der Furz in tausend Aengten sein.

*41 Der kann aus einem Furz ein Karmonadla backen. (Niederbaiern.)

*42 Er hat einen Furz im Kopf.

*43 He rückt 'n Furz im Düstern. (Pommern.)

Ist äusserst schlau. Meist ironisch.

*44 Ich will ihm die Fürze locker machen. (Breslau.)

Für: den Hintern aushauen, ihn durchprügeln.

*45 I's muss 'n e Furz ei die Quare gange sein. (Böhmen.)

*46 'S is 'n a Furz d'r nâbe gange. (Troppau.) – Peter, I, 447.

Wegen einer unbedeutenden Sache in Zorn gerathen.


Furzglocke.

* Du bist eine kleine Furzglocke. (Köthen.)


Fusel.

2 Fusel und Bier wird nicht für Gänse gekocht. (Hamm.)

3 Is de Fusel in den Mann, sitt de Verstand in de Kann. (Münsterberg.) – Archiv, 48, 364.

4 Wer Fusel säuft, versteht den Wein nicht.


Fuss.

317 Der Fuss muss gehen, wohin der Kopf will.Globus, VIII, 7. Heft.

318 Die Füsse waten im Dreck, die Hände arbeiten, Augen vnd Ohren sitzen still.Petri, II, 128.

319 Für jeden Fuss passt nicht jeder Schuh.

320 Füss sind besser wie Grüss. (Bedburg.)

Selbst ist der Mann.

321 Füsse warm und kühl das Haupt ist wol besser als man glaubt.

322 Hab' ich einen lahmen Fuss, so weiss ich, dass ich hinken muss.

323 Mit den Füssen lauft man nicht aus der Welt, sondern mit dem Gemüth.Einfälle, 173.

324 Nur Füsse mit den weissen Zeichen dürffen keinen Zoll abweichen.Florini, Hausv., IV, 916.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0658" n="[646]"/>
          <cb n="1291"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürst.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">194 Bei den Fürsten gelten die Werke weniger als der Glaube.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1008.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gunst entscheidet meist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">195 Die Fürsten thun Gesetze geben vnd stehet jhn frey, darnach zu leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Ein Fürst braucht dreierlei Leute: gelehrte Männer zum Regiment, beherzte zum Kriege und fürsichtige zur Hoffhaltung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 120.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">197 Ein Fürst so sich zu viel von seinen Dienern einnemen läst, ist gleich dem Weiser an der Uhr, der gehet, wo man ihn hinrichtet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">198 Ein Fürst soll hohe fürstliche gedancken haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">199 Ein weiser Fürst hat sich für geschwinde Antwort zu hüten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 130.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">200 Einen guten Fürsten soll man an gethaner Zusage, sichern Strassen und guter Münze erkennen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 132.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">201 Es hebt der Fürst sobald nichts an, gleich folgt ihm der gemeine Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heinmar, I, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">202 Fürsten haben kein reicher Bergwerck als die hohe stifft vnnd Geistliche Güter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 681, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Angeblich ein Ausspruch Karl's V.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">203 Fürsten, Herren, Ritter und Knecht, wie sie es krigen, es dunkt sin syn recht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinsberg, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">204 Fürsten und Herren haben ihren Zoll auf dem Wasser, die Parteigänger auf dem Lande und in Büschen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">205 Fürsten und Herren kann man nicht besser tuschen, denn dass man jnen die warheit sagt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sarcerius, 368.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">206 Mit Fürsten ist bös Kirschen essen; sie werfen einem gern die Steine ins Gesicht.</hi> (<hi rendition="#i">Würtemb.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">207 Schlechte Fürsten fliehen (hassen) die Geschichtschreiber wie alte Weiber Maler und Spiegel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1454.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">208 So muss man den Fürsten die Sporen rinkeln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 511.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 Unter einem frommen Fürsten vnd Vater ist kein Unterschied.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 565.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">210 Was der Fürst wil, das spricht der Richter, das er jhm wieder einen Dienst thun sol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 588.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">211 Wenn die Fürsten ihre Söhne und Vettern zu Bischöfen machen, müssen die Edelleute Junker bleiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 389.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">212 Wenn die Fürsten mit den Priestern gehn, ist's um des Volkes Wohl geschehn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">213 Wenn die Fürsten Recht anbieten, so ist es an dem Knäuflein, da das Hembd anhanget.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Werke, VI, 140.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">214 Wenn ein Fürst drey Feinde hat, soll er mit einem Frieden, mit dem andern Anstand machen und mit dem dritten Krieg führen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 147.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">215 Wenn ein Fürst fünf Eyer nimmt, so fressen die Soldaten tausend Hüner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 287.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">216 Wenn ein Fürst nicht wacker ist, so wird nichts daraus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 651.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">217 Zween Fürsten der Welt, der Teufel vnd de Papst sein zween Köpff in einer Kappen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bienenkorb, 134.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">218 Zwischen geborenen Fürsten und gemachten Fürsten ist ein grosser Unterschied.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischr., 404<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*219 Um n' Fürsten seine Hosen schiessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zaupser Idiot., Nachl. 23; Klein, I, 203.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürstencongress.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Hier liegt der ganze Fürstencongress.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Beim Kartenspiel.</p><lb/>
          <cb n="1292"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürstenthum.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die Fürstenthum sind Kohl und Braten, die Opfer und Altar verrathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Froschm., L, VI.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich möchte nach Fürth wandern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, III, CCCLXI, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus Noth fortlaufen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürwahr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Fürwar ynn allem guden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola, I, 588.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, man habe jemandes in Güte gedacht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Ju verwôr!</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 408, 334.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürwitz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Fraw Fürwitz begehrt allzeit ein newen Glitz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, I, 729.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Fürwitz brach den Hals.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, III, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Fürwitz hat eine grosse Freundschaft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Fürwitz macht Gelagsschwester, Fidelelsen, Metzen, Huren und Ammen gar gemein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 185.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Jungfraw Fürwitz gibt wolfeilen Kauff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 398<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Wer seinen fürwitz zämen kann, der ist dess lobs ein würdig Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1315.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürwitzig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist fürwitzig, was die augen sehen, wöllen seine hend haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler v. Kaisersb., Scommata.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fürwitziger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Eins fürwitzigen argeste Feinde sind seine eigenen anschläge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 222.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Furz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Än Foart loaten (gehen lassen) is nix, mån den Gerück (Geruch) däran brengen.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Der Furz ist ein verunglückter Versuch, den Arsch sprechen zu lehren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Der Furz ist seiner Religion nach ein Quäker, seinem Geschäft nach ein Landstreicher, als Landsmann ein Darmstädter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*39 Dem hat sich wieder ein Furz gesetzt.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist ihm ein kleines Uebel zugestossen, oder: er bildet sich wieder ein, krank zu sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*40 Der Furz in tausend Aengten sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*41 Der kann aus einem Furz ein Karmonadla backen.</hi> (<hi rendition="#i">Niederbaiern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*42 Er hat einen Furz im Kopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*43 He rückt 'n Furz im Düstern.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist äusserst schlau. Meist ironisch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*44 Ich will ihm die Fürze locker machen.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Für: den Hintern aushauen, ihn durchprügeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*45 I's muss 'n e Furz ei die Quare gange sein.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*46 'S is 'n a Furz d'r nâbe gange.</hi> (<hi rendition="#i">Troppau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, I, 447.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wegen einer unbedeutenden Sache in Zorn gerathen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Furzglocke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Du bist eine kleine Furzglocke.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fusel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Fusel und Bier wird nicht für Gänse gekocht.</hi> (<hi rendition="#i">Hamm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Is de Fusel in den Mann, sitt de Verstand in de Kann.</hi> (<hi rendition="#i">Münsterberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Archiv, 48, 364.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer Fusel säuft, versteht den Wein nicht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fuss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">317 Der Fuss muss gehen, wohin der Kopf will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Globus, VIII, 7. Heft.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">318 Die Füsse waten im Dreck, die Hände arbeiten, Augen vnd Ohren sitzen still.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 128.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">319 Für jeden Fuss passt nicht jeder Schuh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">320 Füss sind besser wie Grüss.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Selbst ist der Mann.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">321 Füsse warm und kühl das Haupt ist wol besser als man glaubt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">322 Hab' ich einen lahmen Fuss, so weiss ich, dass ich hinken muss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">323 Mit den Füssen lauft man nicht aus der Welt, sondern mit dem Gemüth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Einfälle, 173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">324 Nur Füsse mit den weissen Zeichen dürffen keinen Zoll abweichen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Florini, Hausv., IV, 916.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[646]/0658] Fürst. 194 Bei den Fürsten gelten die Werke weniger als der Glaube. – Harssdörffer, 1008. Gunst entscheidet meist. 195 Die Fürsten thun Gesetze geben vnd stehet jhn frey, darnach zu leben. – Petri, III, 4. 196 Ein Fürst braucht dreierlei Leute: gelehrte Männer zum Regiment, beherzte zum Kriege und fürsichtige zur Hoffhaltung. – Wirth, II, 120. 197 Ein Fürst so sich zu viel von seinen Dienern einnemen läst, ist gleich dem Weiser an der Uhr, der gehet, wo man ihn hinrichtet. – Wirth, II, 133. 198 Ein Fürst soll hohe fürstliche gedancken haben. – Petri, II, 188. 199 Ein weiser Fürst hat sich für geschwinde Antwort zu hüten. – Wirth, II, 130. 200 Einen guten Fürsten soll man an gethaner Zusage, sichern Strassen und guter Münze erkennen. – Wirth, II, 132. 201 Es hebt der Fürst sobald nichts an, gleich folgt ihm der gemeine Mann. – Heinmar, I, 12. 202 Fürsten haben kein reicher Bergwerck als die hohe stifft vnnd Geistliche Güter. – Lehmann, 681, 6. Angeblich ein Ausspruch Karl's V. 203 Fürsten, Herren, Ritter und Knecht, wie sie es krigen, es dunkt sin syn recht. – Weinsberg, 63. 204 Fürsten und Herren haben ihren Zoll auf dem Wasser, die Parteigänger auf dem Lande und in Büschen. – Wirth, I, 125. 205 Fürsten und Herren kann man nicht besser tuschen, denn dass man jnen die warheit sagt. – Sarcerius, 368. 206 Mit Fürsten ist bös Kirschen essen; sie werfen einem gern die Steine ins Gesicht. (Würtemb.) 207 Schlechte Fürsten fliehen (hassen) die Geschichtschreiber wie alte Weiber Maler und Spiegel. – Harssdörffer, 1454. 208 So muss man den Fürsten die Sporen rinkeln. – Eiselein, 511. 209 Unter einem frommen Fürsten vnd Vater ist kein Unterschied. – Petri, II, 565. 210 Was der Fürst wil, das spricht der Richter, das er jhm wieder einen Dienst thun sol. – Petri, II, 588. 211 Wenn die Fürsten ihre Söhne und Vettern zu Bischöfen machen, müssen die Edelleute Junker bleiben. – Opel, 389. 212 Wenn die Fürsten mit den Priestern gehn, ist's um des Volkes Wohl geschehn. 213 Wenn die Fürsten Recht anbieten, so ist es an dem Knäuflein, da das Hembd anhanget. – Luther's Werke, VI, 140. 214 Wenn ein Fürst drey Feinde hat, soll er mit einem Frieden, mit dem andern Anstand machen und mit dem dritten Krieg führen. – Wirth, II, 147. 215 Wenn ein Fürst fünf Eyer nimmt, so fressen die Soldaten tausend Hüner. – Wirth, I, 287. 216 Wenn ein Fürst nicht wacker ist, so wird nichts daraus. – Petri, II, 651. 217 Zween Fürsten der Welt, der Teufel vnd de Papst sein zween Köpff in einer Kappen. – Bienenkorb, 134. 218 Zwischen geborenen Fürsten und gemachten Fürsten ist ein grosser Unterschied. – Luther's Tischr., 404a. *219 Um n' Fürsten seine Hosen schiessen. – Zaupser Idiot., Nachl. 23; Klein, I, 203. Fürstencongress. * Hier liegt der ganze Fürstencongress. Beim Kartenspiel. Fürstenthum. 2 Die Fürstenthum sind Kohl und Braten, die Opfer und Altar verrathen. – Froschm., L, VI. Fürth. * Ich möchte nach Fürth wandern. – Hans Sachs, III, CCCLXI, 2. Aus Noth fortlaufen. Fürwahr. *1 Fürwar ynn allem guden. – Agricola, I, 588. Um zu sagen, man habe jemandes in Güte gedacht. *2 Ju verwôr! (Schles.) – Frommann, III, 408, 334. Fürwitz. 26 Fraw Fürwitz begehrt allzeit ein newen Glitz. – Dietrich, I, 729. 27 Fürwitz brach den Hals. – Storch, Freiknecht, III, 27. 28 Fürwitz hat eine grosse Freundschaft. 29 Fürwitz macht Gelagsschwester, Fidelelsen, Metzen, Huren und Ammen gar gemein. – Monatsblätter, VI, 185. 30 Jungfraw Fürwitz gibt wolfeilen Kauff. – Theatr. Diabolorum, 398a. 31 Wer seinen fürwitz zämen kann, der ist dess lobs ein würdig Mann. – Henisch, 1315. Fürwitzig. *2 Er ist fürwitzig, was die augen sehen, wöllen seine hend haben. – Geiler v. Kaisersb., Scommata. Fürwitziger. Eins fürwitzigen argeste Feinde sind seine eigenen anschläge. – Petri, II, 222. Furz. 36 Än Foart loaten (gehen lassen) is nix, mån den Gerück (Geruch) däran brengen. (Westf.) 37 Der Furz ist ein verunglückter Versuch, den Arsch sprechen zu lehren. 38 Der Furz ist seiner Religion nach ein Quäker, seinem Geschäft nach ein Landstreicher, als Landsmann ein Darmstädter. *39 Dem hat sich wieder ein Furz gesetzt. (Westf.) Es ist ihm ein kleines Uebel zugestossen, oder: er bildet sich wieder ein, krank zu sein. *40 Der Furz in tausend Aengten sein. *41 Der kann aus einem Furz ein Karmonadla backen. (Niederbaiern.) *42 Er hat einen Furz im Kopf. *43 He rückt 'n Furz im Düstern. (Pommern.) Ist äusserst schlau. Meist ironisch. *44 Ich will ihm die Fürze locker machen. (Breslau.) Für: den Hintern aushauen, ihn durchprügeln. *45 I's muss 'n e Furz ei die Quare gange sein. (Böhmen.) *46 'S is 'n a Furz d'r nâbe gange. (Troppau.) – Peter, I, 447. Wegen einer unbedeutenden Sache in Zorn gerathen. Furzglocke. * Du bist eine kleine Furzglocke. (Köthen.) Fusel. 2 Fusel und Bier wird nicht für Gänse gekocht. (Hamm.) 3 Is de Fusel in den Mann, sitt de Verstand in de Kann. (Münsterberg.) – Archiv, 48, 364. 4 Wer Fusel säuft, versteht den Wein nicht. Fuss. 317 Der Fuss muss gehen, wohin der Kopf will. – Globus, VIII, 7. Heft. 318 Die Füsse waten im Dreck, die Hände arbeiten, Augen vnd Ohren sitzen still. – Petri, II, 128. 319 Für jeden Fuss passt nicht jeder Schuh. 320 Füss sind besser wie Grüss. (Bedburg.) Selbst ist der Mann. 321 Füsse warm und kühl das Haupt ist wol besser als man glaubt. 322 Hab' ich einen lahmen Fuss, so weiss ich, dass ich hinken muss. 323 Mit den Füssen lauft man nicht aus der Welt, sondern mit dem Gemüth. – Einfälle, 173. 324 Nur Füsse mit den weissen Zeichen dürffen keinen Zoll abweichen. – Florini, Hausv., IV, 916.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/658
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [646]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/658>, abgerufen am 22.11.2024.