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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 70 Wer die Gefahr am meisten flieht, der begegnet ihr am ersten.

Lat.: Semper in praelio eis est maximum periculum, qui maxime timent. (Philippi, II, 174.)

71 Wer jede Gefahr scheut, ist am meisten in Gefahr.

Frz.: Le trop d'attention qu'on a pour le danger, fait le plus souvent qu'on y tombe. (Cahier, 148.)

72 Wer ohne Gefahr will durch die Finger gucken, muss die Brille sich dazu vor die Augen rucken. - Müller, Sprüche, 91.

73 Wer sich selbs in fahr bringt, mags jhm selb auch dancken. - Henisch, 641.

74 Wo kein fahr ist, da muss auch kein gewin sein. - Petri, II, 806; Henisch, 977.


Gefährlich.

*6 Gefährlich wie ein Schwedenregiment. - Scheffel, Trompeter, 58.


Gefährlichkeit.

2 Wer Gefährlichkeit zu viel lieb hat, der zürne nicht, wenn er drin vergeht. - Wendvnmut, I, 127.


Gefallen.

58 Alen wäl ich nit gefalen. - Schuster, 1105.

59 Dem einen gefällt der Pastor, dem andern die Pastorin.

60 Es gefällt manches dem Auge und es ist nicht ohne Gift.

61 Es ligt nit dran wie vilen, sondern wie guten oder welchen du gefellest. - Franck, I, 72.

62 Was eim gefalt, das liebt ihm. - Nas, 303b.

63 Wat enem nit gefält, dat glift em nit gärn. - Schuster, 744.

64 Wer allen gefallen will, der misfällt Gott.

65 Wer allen will gefallen, wird den Weisen misfallen.

Lat.: Vulgo placere est sapientibus displicere. (Philippi, II, 262.)

66 Wer jederman gefallen wil, der setzt jhm für ein nerrisch zil, dan Christo selbs mochts nicht gelingen, der doch ein Herr ist aller dingen.

Lat.: Multum deliro, si cuique placere requiro: Cuncia qui potuit, hoc sine dote fuit. (Loci comm., 80.)


Gefallener.

2 Dem Gefallenen helft Gott. (Jüd.-deutsch. Warschau.)


Gefällig.

3 Gefällig aus Muss ist eine harte Nuss. - Lausch, 139.


Gefangen.

3 Wer einen gefangen helt, dem ist man schuldig, die Ranzaun zu geben. - Petri, II, 854.


Gefangener.

6 Alle Gefangenen arm, alle Freyen warm1.

1) Hier mit der Nebenbedeutung reich, wie man sagt: ein warmer Jünger, warmer Vetter. "Alle gefangen werden arm geacht, eyn ytzlicher freyer sich selber reych macht." (Werdea, Biij.)


Gefängniss.

6 Ein Gefängniss ist von aussen nicht schön, aber im Innern ist's greulich.


Gefäss.

16 Das Gefäss thut's nicht; es kann guter Wein in einer schlechten Kanne, und saurer Wein in einem schönen Becher sein. - Harssdörffer, 568.

17 In grossen Gefässen schlagen einem die Wellen an die Nasen. - Fac. fac.

18 Mit neuen Gefässen macht man Staat, die alten wirft man in Koth.

19 Was soll ein Gefäss von Gold, wenn du Blut hinein spucken willst! - Sanders, 44.


Gefecht.

4 Im Gefecht schweigt das Recht.

Lat.: Silent leges inter arma. (Egeria, 281.)


Geflügel.

3 Es ist beides Geflügel, sagte das Weib, nachdem es den Sperling für einen Adler gehalten hatte. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4581.


[Spaltenumbruch]
Gefreiter.

1 Der Gefreite hat einen höhern Grad der Gemeinheit, sagte der Rekrut, als ihn der Unteroffizier fragte, welche Stellung er einnehme.

2 Und wer's zum Gefreiten (Corporal) erst hat gebracht, der steht auf der Leiter zur höchsten Macht.

Dieser Schiller'sche Ausspruch (Vers) ist durch den preussischen Kriegsminister von Roon sprichwörtlich geworden. Aus Culm in Westpreussen schreibt man: In dem hiesigen Cadetteninstitut wurde am 3. Juni 1818 eine Ehrentafel aufgestellt, auf welcher unter den Worten: "Eiserner Fleiss und strenge Sittlichkeit machen sie würdig als Muster der Nachahmung aufgestellt zu werden", die Namen der Schüler aufgestellt wurden, die beim Verlassen der Austalt der Ueberschrift entsprochen hatten. Der erste Name, der die Gedenktafel ziert, ist der Gefreite von Roon, der spätere Kriegsminister. (Sorauer Wochenblatt vom 15. Juni 1867.)


Gefrieren.

*5 . Er ist g'frore (auch: ang'frers). (Oberösterr.)

Mit ihm ist's aus, er kann sich nicht mehr helfen.


Gefügig.

* Er ist so gefüge, wie ein ziegenlederner Handschuh.

Holl.: Iemand zoo gedwee maken als een zeemlederen handschoen. (Harrebomee, II, 495.)


Gefühl.

4 Das Gefühl erfüllter Pflicht verlässt in höchster Noth uns nicht.

*5 Er hat so viel Gefühl wie eine Padde Haare.


Gegend.

7 Flache Gegend, flacher Sinn.


Gegraben.

Deswegen bin ich worden (ge)graben, dass man einen kühlen Trunk kann haben, und mag mich trinken ohne Sorgen; hat man kein Geld, ich pfleg' zu borgen. - Hertz, 47.

Brunneninschrift in Steiermark.


Gegessen.

1 Du hast nicht gegessen und nicht getrunken, das mag wol sein; doch spricht die Welt, du seist berauscht, so geh nach Haus und leg dich ins Bett hinein. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4576.

2 Was ich gegessen und getrunken habe, das ist mein.

Böhm.: Co snim, propiji, toho uziji. (Celakovsky, 60.)


Gegenwart.

4 Die Gegenwart hat keinen Beruf zur Gesetzgebung. - Savigny.


Gehabtes.

Für das Gehabt gibt der Jude nichts her. (Niederösterr.)


Gehängter.

In eines Gehängten Hause soll man nicht von Stricken reden.

Engl.: Name not a rope in his house, that hanged himself.


Geharnischter.

2 Der Geharnischte deckt sich mit keinem Weidenschild.

Der Starke nimmt keinen Schwachen, der Tapfere keinen Furchtsamen zum Beschützer.


Gehege.

4 A G'hag is a Grunddieb. (Oberösterr.)

Ein Gehege ist ein Grunddieb. In älterer Zeit waren dieselben häufig die Marken und bestanden meistens aus (Hasel-)Pflanzungen.


Geheien.

Was gehei ich mich drum. - Grimmelshausen.


Geheimniss.

28 Dein Geheimniss eröffne auch deinem Bruder nicht; es kommt ein Tag, dass er dein Feind ist. - Merx, 228.

29 Ein Geheimniss, das drei wissen, ist kein Geheimniss.

30 Geheimniss unter Zwei'n, weiss Gott nur allein; Geheimniss im dritten Mund wird aller Welt kund.

It.: Segreto di due, segreto di Dio; segreto di tre, segreto d' ognuno. (Giani, 1529.)

31 Geheimnisse sind nur für schweigende Leute. - Wirth, I, 184.

[Spaltenumbruch] 70 Wer die Gefahr am meisten flieht, der begegnet ihr am ersten.

Lat.: Semper in praelio eis est maximum periculum, qui maxime timent. (Philippi, II, 174.)

71 Wer jede Gefahr scheut, ist am meisten in Gefahr.

Frz.: Le trop d'attention qu'on a pour le danger, fait le plus souvent qu'on y tombe. (Cahier, 148.)

72 Wer ohne Gefahr will durch die Finger gucken, muss die Brille sich dazu vor die Augen rucken.Müller, Sprüche, 91.

73 Wer sich selbs in fahr bringt, mags jhm selb auch dancken.Henisch, 641.

74 Wo kein fahr ist, da muss auch kein gewin sein.Petri, II, 806; Henisch, 977.


Gefährlich.

*6 Gefährlich wie ein Schwedenregiment.Scheffel, Trompeter, 58.


Gefährlichkeit.

2 Wer Gefährlichkeit zu viel lieb hat, der zürne nicht, wenn er drin vergeht.Wendvnmut, I, 127.


Gefallen.

58 Alen wäl ich nit gefalen.Schuster, 1105.

59 Dem einen gefällt der Pastor, dem andern die Pastorin.

60 Es gefällt manches dem Auge und es ist nicht ohne Gift.

61 Es ligt nit dran wie vilen, sondern wie guten oder welchen du gefellest.Franck, I, 72.

62 Was eim gefalt, das liebt ihm.Nas, 303b.

63 Wat enem nit gefält, dat glift em nit gärn.Schuster, 744.

64 Wer allen gefallen will, der misfällt Gott.

65 Wer allen will gefallen, wird den Weisen misfallen.

Lat.: Vulgo placere est sapientibus displicere. (Philippi, II, 262.)

66 Wer jederman gefallen wil, der setzt jhm für ein nerrisch zil, dan Christo selbs mochts nicht gelingen, der doch ein Herr ist aller dingen.

Lat.: Multum deliro, si cuique placere requiro: Cuncia qui potuit, hoc sine dote fuit. (Loci comm., 80.)


Gefallener.

2 Dem Gefallenen helft Gott. (Jüd.-deutsch. Warschau.)


Gefällig.

3 Gefällig aus Muss ist eine harte Nuss.Lausch, 139.


Gefangen.

3 Wer einen gefangen helt, dem ist man schuldig, die Ranzaun zu geben.Petri, II, 854.


Gefangener.

6 Alle Gefangenen arm, alle Freyen warm1.

1) Hier mit der Nebenbedeutung reich, wie man sagt: ein warmer Jünger, warmer Vetter. „Alle gefangen werden arm geacht, eyn ytzlicher freyer sich selber reych macht.“ (Werdea, Biij.)


Gefängniss.

6 Ein Gefängniss ist von aussen nicht schön, aber im Innern ist's greulich.


Gefäss.

16 Das Gefäss thut's nicht; es kann guter Wein in einer schlechten Kanne, und saurer Wein in einem schönen Becher sein.Harssdörffer, 568.

17 In grossen Gefässen schlagen einem die Wellen an die Nasen.Fac. fac.

18 Mit neuen Gefässen macht man Staat, die alten wirft man in Koth.

19 Was soll ein Gefäss von Gold, wenn du Blut hinein spucken willst!Sanders, 44.


Gefecht.

4 Im Gefecht schweigt das Recht.

Lat.: Silent leges inter arma. (Egeria, 281.)


Geflügel.

3 Es ist beides Geflügel, sagte das Weib, nachdem es den Sperling für einen Adler gehalten hatte. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4581.


[Spaltenumbruch]
Gefreiter.

1 Der Gefreite hat einen höhern Grad der Gemeinheit, sagte der Rekrut, als ihn der Unteroffizier fragte, welche Stellung er einnehme.

2 Und wer's zum Gefreiten (Corporal) erst hat gebracht, der steht auf der Leiter zur höchsten Macht.

Dieser Schiller'sche Ausspruch (Vers) ist durch den preussischen Kriegsminister von Roon sprichwörtlich geworden. Aus Culm in Westpreussen schreibt man: In dem hiesigen Cadetteninstitut wurde am 3. Juni 1818 eine Ehrentafel aufgestellt, auf welcher unter den Worten: „Eiserner Fleiss und strenge Sittlichkeit machen sie würdig als Muster der Nachahmung aufgestellt zu werden“, die Namen der Schüler aufgestellt wurden, die beim Verlassen der Austalt der Ueberschrift entsprochen hatten. Der erste Name, der die Gedenktafel ziert, ist der Gefreite von Roon, der spätere Kriegsminister. (Sorauer Wochenblatt vom 15. Juni 1867.)


Gefrieren.

*5 . Er ist g'frore (auch: ang'frers). (Oberösterr.)

Mit ihm ist's aus, er kann sich nicht mehr helfen.


Gefügig.

* Er ist so gefüge, wie ein ziegenlederner Handschuh.

Holl.: Iemand zoo gedwee maken als een zeemlederen handschoen. (Harrebomée, II, 495.)


Gefühl.

4 Das Gefühl erfüllter Pflicht verlässt in höchster Noth uns nicht.

*5 Er hat so viel Gefühl wie eine Padde Haare.


Gegend.

7 Flache Gegend, flacher Sinn.


Gegraben.

Deswegen bin ich worden (ge)graben, dass man einen kühlen Trunk kann haben, und mag mich trinken ohne Sorgen; hat man kein Geld, ich pfleg' zu borgen.Hertz, 47.

Brunneninschrift in Steiermark.


Gegessen.

1 Du hast nicht gegessen und nicht getrunken, das mag wol sein; doch spricht die Welt, du seist berauscht, so geh nach Haus und leg dich ins Bett hinein. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4576.

2 Was ich gegessen und getrunken habe, das ist mein.

Böhm.: Co sním, propiji, toho užiji. (Čelakovský, 60.)


Gegenwart.

4 Die Gegenwart hat keinen Beruf zur Gesetzgebung.Savigny.


Gehabtes.

Für das Gehabt gibt der Jude nichts her. (Niederösterr.)


Gehängter.

In eines Gehängten Hause soll man nicht von Stricken reden.

Engl.: Name not a rope in his house, that hanged himself.


Geharnischter.

2 Der Geharnischte deckt sich mit keinem Weidenschild.

Der Starke nimmt keinen Schwachen, der Tapfere keinen Furchtsamen zum Beschützer.


Gehege.

4 A G'hag is a Grunddieb. (Oberösterr.)

Ein Gehege ist ein Grunddieb. In älterer Zeit waren dieselben häufig die Marken und bestanden meistens aus (Hasel-)Pflanzungen.


Geheien.

Was gehei ich mich drum.Grimmelshausen.


Geheimniss.

28 Dein Geheimniss eröffne auch deinem Bruder nicht; es kommt ein Tag, dass er dein Feind ist.Merx, 228.

29 Ein Geheimniss, das drei wissen, ist kein Geheimniss.

30 Geheimniss unter Zwei'n, weiss Gott nur allein; Geheimniss im dritten Mund wird aller Welt kund.

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[[656]/0668] 70 Wer die Gefahr am meisten flieht, der begegnet ihr am ersten. Lat.: Semper in praelio eis est maximum periculum, qui maxime timent. (Philippi, II, 174.) 71 Wer jede Gefahr scheut, ist am meisten in Gefahr. Frz.: Le trop d'attention qu'on a pour le danger, fait le plus souvent qu'on y tombe. (Cahier, 148.) 72 Wer ohne Gefahr will durch die Finger gucken, muss die Brille sich dazu vor die Augen rucken. – Müller, Sprüche, 91. 73 Wer sich selbs in fahr bringt, mags jhm selb auch dancken. – Henisch, 641. 74 Wo kein fahr ist, da muss auch kein gewin sein. – Petri, II, 806; Henisch, 977. Gefährlich. *6 Gefährlich wie ein Schwedenregiment. – Scheffel, Trompeter, 58. Gefährlichkeit. 2 Wer Gefährlichkeit zu viel lieb hat, der zürne nicht, wenn er drin vergeht. – Wendvnmut, I, 127. Gefallen. 58 Alen wäl ich nit gefalen. – Schuster, 1105. 59 Dem einen gefällt der Pastor, dem andern die Pastorin. 60 Es gefällt manches dem Auge und es ist nicht ohne Gift. 61 Es ligt nit dran wie vilen, sondern wie guten oder welchen du gefellest. – Franck, I, 72. 62 Was eim gefalt, das liebt ihm. – Nas, 303b. 63 Wat enem nit gefält, dat glift em nit gärn. – Schuster, 744. 64 Wer allen gefallen will, der misfällt Gott. 65 Wer allen will gefallen, wird den Weisen misfallen. Lat.: Vulgo placere est sapientibus displicere. (Philippi, II, 262.) 66 Wer jederman gefallen wil, der setzt jhm für ein nerrisch zil, dan Christo selbs mochts nicht gelingen, der doch ein Herr ist aller dingen. Lat.: Multum deliro, si cuique placere requiro: Cuncia qui potuit, hoc sine dote fuit. (Loci comm., 80.) Gefallener. 2 Dem Gefallenen helft Gott. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Gefällig. 3 Gefällig aus Muss ist eine harte Nuss. – Lausch, 139. Gefangen. 3 Wer einen gefangen helt, dem ist man schuldig, die Ranzaun zu geben. – Petri, II, 854. Gefangener. 6 Alle Gefangenen arm, alle Freyen warm1. 1) Hier mit der Nebenbedeutung reich, wie man sagt: ein warmer Jünger, warmer Vetter. „Alle gefangen werden arm geacht, eyn ytzlicher freyer sich selber reych macht.“ (Werdea, Biij.) Gefängniss. 6 Ein Gefängniss ist von aussen nicht schön, aber im Innern ist's greulich. Gefäss. 16 Das Gefäss thut's nicht; es kann guter Wein in einer schlechten Kanne, und saurer Wein in einem schönen Becher sein. – Harssdörffer, 568. 17 In grossen Gefässen schlagen einem die Wellen an die Nasen. – Fac. fac. 18 Mit neuen Gefässen macht man Staat, die alten wirft man in Koth. 19 Was soll ein Gefäss von Gold, wenn du Blut hinein spucken willst! – Sanders, 44. Gefecht. 4 Im Gefecht schweigt das Recht. Lat.: Silent leges inter arma. (Egeria, 281.) Geflügel. 3 Es ist beides Geflügel, sagte das Weib, nachdem es den Sperling für einen Adler gehalten hatte. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4581. Gefreiter. 1 Der Gefreite hat einen höhern Grad der Gemeinheit, sagte der Rekrut, als ihn der Unteroffizier fragte, welche Stellung er einnehme. 2 Und wer's zum Gefreiten (Corporal) erst hat gebracht, der steht auf der Leiter zur höchsten Macht. Dieser Schiller'sche Ausspruch (Vers) ist durch den preussischen Kriegsminister von Roon sprichwörtlich geworden. Aus Culm in Westpreussen schreibt man: In dem hiesigen Cadetteninstitut wurde am 3. Juni 1818 eine Ehrentafel aufgestellt, auf welcher unter den Worten: „Eiserner Fleiss und strenge Sittlichkeit machen sie würdig als Muster der Nachahmung aufgestellt zu werden“, die Namen der Schüler aufgestellt wurden, die beim Verlassen der Austalt der Ueberschrift entsprochen hatten. Der erste Name, der die Gedenktafel ziert, ist der Gefreite von Roon, der spätere Kriegsminister. (Sorauer Wochenblatt vom 15. Juni 1867.) Gefrieren. *5 . Er ist g'frore (auch: ang'frers). (Oberösterr.) Mit ihm ist's aus, er kann sich nicht mehr helfen. Gefügig. * Er ist so gefüge, wie ein ziegenlederner Handschuh. Holl.: Iemand zoo gedwee maken als een zeemlederen handschoen. (Harrebomée, II, 495.) Gefühl. 4 Das Gefühl erfüllter Pflicht verlässt in höchster Noth uns nicht. *5 Er hat so viel Gefühl wie eine Padde Haare. Gegend. 7 Flache Gegend, flacher Sinn. Gegraben. Deswegen bin ich worden (ge)graben, dass man einen kühlen Trunk kann haben, und mag mich trinken ohne Sorgen; hat man kein Geld, ich pfleg' zu borgen. – Hertz, 47. Brunneninschrift in Steiermark. Gegessen. 1 Du hast nicht gegessen und nicht getrunken, das mag wol sein; doch spricht die Welt, du seist berauscht, so geh nach Haus und leg dich ins Bett hinein. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4576. 2 Was ich gegessen und getrunken habe, das ist mein. Böhm.: Co sním, propiji, toho užiji. (Čelakovský, 60.) Gegenwart. 4 Die Gegenwart hat keinen Beruf zur Gesetzgebung. – Savigny. Gehabtes. Für das Gehabt gibt der Jude nichts her. (Niederösterr.) Gehängter. In eines Gehängten Hause soll man nicht von Stricken reden. Engl.: Name not a rope in his house, that hanged himself. Geharnischter. 2 Der Geharnischte deckt sich mit keinem Weidenschild. Der Starke nimmt keinen Schwachen, der Tapfere keinen Furchtsamen zum Beschützer. Gehege. 4 A G'hag is a Grunddieb. (Oberösterr.) Ein Gehege ist ein Grunddieb. In älterer Zeit waren dieselben häufig die Marken und bestanden meistens aus (Hasel-)Pflanzungen. Geheien. Was gehei ich mich drum. – Grimmelshausen. Geheimniss. 28 Dein Geheimniss eröffne auch deinem Bruder nicht; es kommt ein Tag, dass er dein Feind ist. – Merx, 228. 29 Ein Geheimniss, das drei wissen, ist kein Geheimniss. 30 Geheimniss unter Zwei'n, weiss Gott nur allein; Geheimniss im dritten Mund wird aller Welt kund. It.: Segreto di due, segreto di Dio; segreto di tre, segreto d' ognuno. (Giani, 1529.) 31 Geheimnisse sind nur für schweigende Leute. – Wirth, I, 184.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [656]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/668>, abgerufen am 22.11.2024.