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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 1522 Wei Geld hät, kann Apen danzen seihn. (Sauerland.)

1523 Weil du kanst geben geld vnd gold, so haben die freuwlin hold. (Loci comm., 131.)

Lat.: Dum habes dare, solent te mulieres amare. (Loci comm., 131.)

1524 Welcher viel gelt im beutel treit, wirdt fürher zogen allzeit, das sunst gar langsam ward geschehen, so man jhn thet in armut sehen. - Loci comm., 46.

Lat.: Qui diues est nummis, incedit ille cum summis; quos nisi haberet, tunc omni honore careret. (Loci comm., 46.)

1525 Wenn das Geld nicht gewürzt wird durch das Salz der Wohlthätigkeit, so wird es weniger. - Löwenheim, 241.

1526 Wem es an Geld gebricht, der spare gute Worte nicht.

It.: Chi non ha danari in borsa, abbia mele in bocca. (Giani, 459.)

1527 Wenn 't Geld köst, höft't net (braucht's nicht), seggt de Baur. - Kern, 1159.

Der ostfriesische Bauer lässt gern jemand mitessen; es kommt ihm auch mitunter auf ein Huhn nicht an, aber Geld gibt er ungern aus, denn mancher Bräutigam ruft schon der Braut zu: wi mutten Geld winnen.

1528 Wer Geld borgt, um Bauholz zu kaufen, der baut, um aus dem Hause zu laufen.

1529 Wer Geld genug hat, der kauft, was er will. - Simrock, 5527.

1530 Wer Geld empfängt, soll es auch nachzählen. - Bohemia, 1872, Nr. 222.

1531 Wer Geld hat, darf grob sein, und wer keins hat, kann's auch sein.

1532 Wer Geld hat, ist ein Salomo. - Langbein, Werke, 28. Bd.

1533 Wer Geld hat, kann den Diewel danzen lahn. - Schambach, II, 398.

1534 Wer Geld hat, kann leicht Witze machen, aber mit Witzen macht man kein Geld.

1535 Wer Geld hat, kann Zucker essen. -Nicht Judenhatz, aber Christenschutz, Paderborn 1875, S. 13.

1536 Wer Geld hat, lässt sich heimgeigen. - Egerbote, 1875, S. 64.

1537 Wer gelt vnd gaben nimmet nicht, der macht sich auch niemandts Verpflicht. - Loci comm., 139.

Lat.: Spernens omne datum, non se facit esse ligatum. (Loci comm., 139.)

1538 Wer Geld und Gut verzehrt, der greift zum Schwert.

Er geht, wie früher Brauch war, unter die Soldaten.

1539 Wer kein Geld hat, gelüste nicht zu kaufen. - Löwenheim, 55, 229.

1540 Wer kein Geld in der Tasche hat, den bepissen die Hunde.

1541 Wer kein Geld in der Tasche hat, wenn er den ersten Storch sieht, der hat das ganze Jahr keins. - Auerbach, Neues Leben, III, 138.

1542 Wer kein Geld hat, muss Elend leiden. - Frischbier, 4268.

Poln.: Kto niema pieniedzy, nacierpi sie nedzy.

1543 Wer kein Geld hat, muss mit der Haut büssen.

Böhm.: Kdo mesec trati, necht' hrbetem plati. (Celakovsky, 59.)

Poln.: Kto mieszek traci, niech skora placi. (Celakovsky, 59.)

1544 Wer mehr gelt hat, bey dem ist das grösste Recht. - Aventin, CCXIIIIa.

1545 Wer mit fremdem Gelde kauft, zahlt oft mit der Haut den Kauf und nimmt oft den Schelmen-Lauf. - Gerlach, 274.

1546 Wer morgen Geld zu zahlen hat, der schläft nicht leichtlich ein. - Wirth, I, 171.

1547 Wer nicht kann mit Gelde büssen, wird mit dem Leibe bezahlen müssen.

Lat.: Luetur cum persona, qui luere non potest cum crumena. (W. Scott, Braut von Lammermoor.)

[Spaltenumbruch] 1548 Wer nicht mit Geld ist wohl versehn, soll nicht zum Jahrmarkt (soll nicht nach Impruneta) gehn.

In Impruneta ist ein von Alters her berühmter Jahrmarkt, der besonders von den Florentinern stark besucht wird.

It.: Chi non ha moneta, non vada all' Impruneta. (Giani, 835.)

1549 Wer nur Geld begehrt, kann leicht auf Ehre verzichten.

1550 Wer sein Geld hat sicher gestellt, der bekommt es, wenn er schellt.

1551 Wer sein Geld nicht sehn kann blinken, steckt's in Actien und lässt's sinken. - Illustrirter Pfälzer Volkskalender für 1859, S. 136.

1552 Wer will sein Geld (und Gut) verlieren, fang an zu processiren.

Böhm.: Kdo mnoho penez ma, at' se jen do soudu da. (Rybicka, 1267.)

1553 Wie Geld, so Held. (S. Kreuzer 17.)

Die Russen: Die Kammer der badenden Jungfrau ist für den Zahler unverriegelt. (Altmann VI, 463.)

Dän.: Vel betalt, vel fiktet - Frisk gelt, frisk held. (Prov. dan., 69.)

1554 Wie das Geld kommt, so geht es wieder.

1555 Wo das Geld mangelt, hat sich's schlecht geangelt. - Scharfenberg, Oberhessen, 53.

1556 Wo Geld den Edelmann macht, kann auch der Bauer Junker werden. - Wirth, I, 85.

1557 Wo Geld ist, da sind auch die Leute. - Kiesewetter, 38.

1558 Wo Geld und Gut, da fehlt's an Freunden nicht.

Lat.: Res amicos invenit. (Plautus.)

1559 Wo Gelt redt vnd klingt, da gilt Cicero und Herkules nichts. - Zinkgref, IV, 129.

1560 Wo gelt und gut ist, da sind viel freunde und wil ein ieder Schwager sein. - Monatsblätter, 12, 187.

Ein anderer, dort angeführter Spruch aus C. Stein, Peregrinus, aus dem Abschnitt Freundschaft, lautet: Dieweil du gelt genugsam hast, viel gutte brüder bitst zu gast, und einem ieden theilest mit, warumb er dich nur frewdig bit; so wirstu umb dich ohne ziel der Tellerlecker haben viel, die deine thaten und geberden gewaltiglich erheben werden, daneben auch vom bier und wein darauff ein Dutz zu trinken fein, und weil sie nun genissen dein, dein hochgeschworne Brüder seyn. Wenn aber du nach solchem prangen, wirst an den Bettelstab gelangen und dein gütter haben verzehrt, wie es denn nicht lange wert; so werden sie mit vielem lachen, sich allgemachsam von dir machen, dich über achsel schawen an und wie ein ledig scheun verlahn.

1561 Wo man nicht kan mit gelte klingen, soll man im kauff nicht lange dingen.

Lat.: Promittit large, qui cero iam caret aere. (Loci comm., 166.)

*1562 Da möchte das Geld zur Feueresse hereinfallen.

*1563 Dazu müsste man das Geld gestohlen haben.

*1564 Der hat 's Geld im Sacke.

*1565 Der nimmt Geld vnd dienet dem Teuffel. - Herberger, II, 409.

*1566 Ein Dreier Geld wird gebraucht.

"Leute, hier gibt's was zu verdienen." - "I ja, ein Dreier Geld wird gebraucht."

*1567 Einem das Gelt auch von den Nägeln schaben. - Dietrich, I, 220.

*1568 Er hat Geld wie ein Garnmann. - Klix, 23.

*1569 Er hat Geld wie ra Sauschneider. (Oberösterr.)

Diese Leute waren gewöhnlich aus dem Pinzgau im Salzburgischen und verdienten viel Geld. (Baumgarten.)

*1570 Er hat Geld, wie eine alte Frau Milch.

*1571 Er hat viel Geld auf einem Flecke (Platze).

*1572 Er hat Geld wie Heu und Hochmuth wie ein Bauernhaus. - Gotthelf, Käthi, 36.

*1573 Er nimmt Gelt vnd streichet dem Teuffel eins auff. - Theatr. Diabolorum, 229a.

*1574 Gelt zum Gotteshauss (geben), die Herrn vertrinkens auffm Rathhauss. - Mathesius, Postilla, III, CCXIIIIb.

"Sagte man vor Zeiten."

[Spaltenumbruch] 1522 Wéi Geld hät, kann Apen danzen séihn. (Sauerland.)

1523 Weil du kanst geben geld vnd gold, so haben die freuwlin hold. (Loci comm., 131.)

Lat.: Dum habes dare, solent te mulieres amare. (Loci comm., 131.)

1524 Welcher viel gelt im beutel treit, wirdt fürher zogen allzeit, das sunst gar langsam ward geschehen, so man jhn thet in armut sehen.Loci comm., 46.

Lat.: Qui diues est nummis, incedit ille cum summis; quos nisi haberet, tunc omni honore careret. (Loci comm., 46.)

1525 Wenn das Geld nicht gewürzt wird durch das Salz der Wohlthätigkeit, so wird es weniger.Löwenheim, 241.

1526 Wem es an Geld gebricht, der spare gute Worte nicht.

It.: Chi non ha danari in borsa, abbia mele in bocca. (Giani, 459.)

1527 Wenn 't Geld köst, höft't nêt (braucht's nicht), seggt de Bûr.Kern, 1159.

Der ostfriesische Bauer lässt gern jemand mitessen; es kommt ihm auch mitunter auf ein Huhn nicht an, aber Geld gibt er ungern aus, denn mancher Bräutigam ruft schon der Braut zu: wi mutten Geld winnen.

1528 Wer Geld borgt, um Bauholz zu kaufen, der baut, um aus dem Hause zu laufen.

1529 Wer Geld genug hat, der kauft, was er will.Simrock, 5527.

1530 Wer Geld empfängt, soll es auch nachzählen.Bohemia, 1872, Nr. 222.

1531 Wer Geld hat, darf grob sein, und wer keins hat, kann's auch sein.

1532 Wer Geld hat, ist ein Salomo.Langbein, Werke, 28. Bd.

1533 Wer Geld hat, kann den Diewel danzen lâhn.Schambach, II, 398.

1534 Wer Geld hat, kann leicht Witze machen, aber mit Witzen macht man kein Geld.

1535 Wer Geld hat, kann Zucker essen. –Nicht Judenhatz, aber Christenschutz, Paderborn 1875, S. 13.

1536 Wer Geld hat, lässt sich heimgeigen.Egerbote, 1875, S. 64.

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1538 Wer Geld und Gut verzehrt, der greift zum Schwert.

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1539 Wer kein Geld hat, gelüste nicht zu kaufen.Löwenheim, 55, 229.

1540 Wer kein Geld in der Tasche hat, den bepissen die Hunde.

1541 Wer kein Geld in der Tasche hat, wenn er den ersten Storch sieht, der hat das ganze Jahr keins.Auerbach, Neues Leben, III, 138.

1542 Wer kein Geld hat, muss Elend leiden.Frischbier, 4268.

Poln.: Kto niema pieniędzy, nacierpi się nędzy.

1543 Wer kein Geld hat, muss mit der Haut büssen.

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Poln.: Kto mieszek traci, niech skorą płaci. (Čelakovský, 59.)

1544 Wer mehr gelt hat, bey dem ist das grösste Recht.Aventin, CCXIIIIa.

1545 Wer mit fremdem Gelde kauft, zahlt oft mit der Haut den Kauf und nimmt oft den Schelmen-Lauf.Gerlach, 274.

1546 Wer morgen Geld zu zahlen hat, der schläft nicht leichtlich ein.Wirth, I, 171.

1547 Wer nicht kann mit Gelde büssen, wird mit dem Leibe bezahlen müssen.

Lat.: Luetur cum persona, qui luere non potest cum crumena. (W. Scott, Braut von Lammermoor.)

[Spaltenumbruch] 1548 Wer nicht mit Geld ist wohl versehn, soll nicht zum Jahrmarkt (soll nicht nach Impruneta) gehn.

In Impruneta ist ein von Alters her berühmter Jahrmarkt, der besonders von den Florentinern stark besucht wird.

It.: Chi non ha moneta, non vada all' Impruneta. (Giani, 835.)

1549 Wer nur Geld begehrt, kann leicht auf Ehre verzichten.

1550 Wer sein Geld hat sicher gestellt, der bekommt es, wenn er schellt.

1551 Wer sein Geld nicht sehn kann blinken, steckt's in Actien und lässt's sinken.Illustrirter Pfälzer Volkskalender für 1859, S. 136.

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1554 Wie das Geld kommt, so geht es wieder.

1555 Wo das Geld mangelt, hat sich's schlecht geangelt.Scharfenberg, Oberhessen, 53.

1556 Wo Geld den Edelmann macht, kann auch der Bauer Junker werden.Wirth, I, 85.

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1560 Wo gelt und gut ist, da sind viel freunde und wil ein ieder Schwager sein.Monatsblätter, 12, 187.

Ein anderer, dort angeführter Spruch aus C. Stein, Peregrinus, aus dem Abschnitt Freundschaft, lautet: Dieweil du gelt genugsam hast, viel gutte brüder bitst zu gast, und einem ieden theilest mit, warumb er dich nur frewdig bit; so wirstu umb dich ohne ziel der Tellerlecker haben viel, die deine thaten und geberden gewaltiglich erheben werden, daneben auch vom bier und wein darauff ein Dutz zu trinken fein, und weil sie nun genissen dein, dein hochgeschworne Brüder seyn. Wenn aber du nach solchem prangen, wirst an den Bettelstab gelangen und dein gütter haben verzehrt, wie es denn nicht lange wert; so werden sie mit vielem lachen, sich allgemachsam von dir machen, dich über achsel schawen an und wie ein ledig scheun verlahn.

1561 Wo man nicht kan mit gelte klingen, soll man im kauff nicht lange dingen.

Lat.: Promittit large, qui cero iam caret aere. (Loci comm., 166.)

*1562 Da möchte das Geld zur Feueresse hereinfallen.

*1563 Dazu müsste man das Geld gestohlen haben.

*1564 Der hat 's Geld im Sacke.

*1565 Der nimmt Geld vnd dienet dem Teuffel.Herberger, II, 409.

*1566 Ein Dreier Geld wird gebraucht.

„Leute, hier gibt's was zu verdienen.“ – „I ja, ein Dreier Geld wird gebraucht.“

*1567 Einem das Gelt auch von den Nägeln schaben.Dietrich, I, 220.

*1568 Er hat Geld wie ein Garnmann.Klix, 23.

*1569 Er hat Geld wie ra Sauschneider. (Oberösterr.)

Diese Leute waren gewöhnlich aus dem Pinzgau im Salzburgischen und verdienten viel Geld. (Baumgarten.)

*1570 Er hat Geld, wie eine alte Frau Milch.

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*1573 Er nimmt Gelt vnd streichet dem Teuffel eins auff.Theatr. Diabolorum, 229a.

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[[663]/0675] 1522 Wéi Geld hät, kann Apen danzen séihn. (Sauerland.) 1523 Weil du kanst geben geld vnd gold, so haben die freuwlin hold. (Loci comm., 131.) Lat.: Dum habes dare, solent te mulieres amare. (Loci comm., 131.) 1524 Welcher viel gelt im beutel treit, wirdt fürher zogen allzeit, das sunst gar langsam ward geschehen, so man jhn thet in armut sehen. – Loci comm., 46. Lat.: Qui diues est nummis, incedit ille cum summis; quos nisi haberet, tunc omni honore careret. (Loci comm., 46.) 1525 Wenn das Geld nicht gewürzt wird durch das Salz der Wohlthätigkeit, so wird es weniger. – Löwenheim, 241. 1526 Wem es an Geld gebricht, der spare gute Worte nicht. It.: Chi non ha danari in borsa, abbia mele in bocca. (Giani, 459.) 1527 Wenn 't Geld köst, höft't nêt (braucht's nicht), seggt de Bûr. – Kern, 1159. Der ostfriesische Bauer lässt gern jemand mitessen; es kommt ihm auch mitunter auf ein Huhn nicht an, aber Geld gibt er ungern aus, denn mancher Bräutigam ruft schon der Braut zu: wi mutten Geld winnen. 1528 Wer Geld borgt, um Bauholz zu kaufen, der baut, um aus dem Hause zu laufen. 1529 Wer Geld genug hat, der kauft, was er will. – Simrock, 5527. 1530 Wer Geld empfängt, soll es auch nachzählen. – Bohemia, 1872, Nr. 222. 1531 Wer Geld hat, darf grob sein, und wer keins hat, kann's auch sein. 1532 Wer Geld hat, ist ein Salomo. – Langbein, Werke, 28. Bd. 1533 Wer Geld hat, kann den Diewel danzen lâhn. – Schambach, II, 398. 1534 Wer Geld hat, kann leicht Witze machen, aber mit Witzen macht man kein Geld. 1535 Wer Geld hat, kann Zucker essen. –Nicht Judenhatz, aber Christenschutz, Paderborn 1875, S. 13. 1536 Wer Geld hat, lässt sich heimgeigen. – Egerbote, 1875, S. 64. 1537 Wer gelt vnd gaben nimmet nicht, der macht sich auch niemandts Verpflicht. – Loci comm., 139. Lat.: Spernens omne datum, non se facit esse ligatum. (Loci comm., 139.) 1538 Wer Geld und Gut verzehrt, der greift zum Schwert. Er geht, wie früher Brauch war, unter die Soldaten. 1539 Wer kein Geld hat, gelüste nicht zu kaufen. – Löwenheim, 55, 229. 1540 Wer kein Geld in der Tasche hat, den bepissen die Hunde. 1541 Wer kein Geld in der Tasche hat, wenn er den ersten Storch sieht, der hat das ganze Jahr keins. – Auerbach, Neues Leben, III, 138. 1542 Wer kein Geld hat, muss Elend leiden. – Frischbier, 4268. Poln.: Kto niema pieniędzy, nacierpi się nędzy. 1543 Wer kein Geld hat, muss mit der Haut büssen. Böhm.: Kdo mĕšec tratí, necht' hřbetem platí. (Čelakovský, 59.) Poln.: Kto mieszek traci, niech skorą płaci. (Čelakovský, 59.) 1544 Wer mehr gelt hat, bey dem ist das grösste Recht. – Aventin, CCXIIIIa. 1545 Wer mit fremdem Gelde kauft, zahlt oft mit der Haut den Kauf und nimmt oft den Schelmen-Lauf. – Gerlach, 274. 1546 Wer morgen Geld zu zahlen hat, der schläft nicht leichtlich ein. – Wirth, I, 171. 1547 Wer nicht kann mit Gelde büssen, wird mit dem Leibe bezahlen müssen. Lat.: Luetur cum persona, qui luere non potest cum crumena. (W. Scott, Braut von Lammermoor.) 1548 Wer nicht mit Geld ist wohl versehn, soll nicht zum Jahrmarkt (soll nicht nach Impruneta) gehn. In Impruneta ist ein von Alters her berühmter Jahrmarkt, der besonders von den Florentinern stark besucht wird. It.: Chi non ha moneta, non vada all' Impruneta. (Giani, 835.) 1549 Wer nur Geld begehrt, kann leicht auf Ehre verzichten. 1550 Wer sein Geld hat sicher gestellt, der bekommt es, wenn er schellt. 1551 Wer sein Geld nicht sehn kann blinken, steckt's in Actien und lässt's sinken. – Illustrirter Pfälzer Volkskalender für 1859, S. 136. 1552 Wer will sein Geld (und Gut) verlieren, fang an zu processiren. Böhm.: Kdo mnoho penĕz má, at' se jen do soudů dá. (Rybička, 1267.) 1553 Wie Geld, so Held. (S. Kreuzer 17.) Die Russen: Die Kammer der badenden Jungfrau ist für den Zahler unverriegelt. (Altmann VI, 463.) Dän.: Vel betalt, vel fiktet – Frisk gelt, frisk held. (Prov. dan., 69.) 1554 Wie das Geld kommt, so geht es wieder. 1555 Wo das Geld mangelt, hat sich's schlecht geangelt. – Scharfenberg, Oberhessen, 53. 1556 Wo Geld den Edelmann macht, kann auch der Bauer Junker werden. – Wirth, I, 85. 1557 Wo Geld ist, da sind auch die Leute. – Kiesewetter, 38. 1558 Wo Geld und Gut, da fehlt's an Freunden nicht. Lat.: Res amicos invenit. (Plautus.) 1559 Wo Gelt redt vnd klingt, da gilt Cicero und Herkules nichts. – Zinkgref, IV, 129. 1560 Wo gelt und gut ist, da sind viel freunde und wil ein ieder Schwager sein. – Monatsblätter, 12, 187. Ein anderer, dort angeführter Spruch aus C. Stein, Peregrinus, aus dem Abschnitt Freundschaft, lautet: Dieweil du gelt genugsam hast, viel gutte brüder bitst zu gast, und einem ieden theilest mit, warumb er dich nur frewdig bit; so wirstu umb dich ohne ziel der Tellerlecker haben viel, die deine thaten und geberden gewaltiglich erheben werden, daneben auch vom bier und wein darauff ein Dutz zu trinken fein, und weil sie nun genissen dein, dein hochgeschworne Brüder seyn. Wenn aber du nach solchem prangen, wirst an den Bettelstab gelangen und dein gütter haben verzehrt, wie es denn nicht lange wert; so werden sie mit vielem lachen, sich allgemachsam von dir machen, dich über achsel schawen an und wie ein ledig scheun verlahn. 1561 Wo man nicht kan mit gelte klingen, soll man im kauff nicht lange dingen. Lat.: Promittit large, qui cero iam caret aere. (Loci comm., 166.) *1562 Da möchte das Geld zur Feueresse hereinfallen. *1563 Dazu müsste man das Geld gestohlen haben. *1564 Der hat 's Geld im Sacke. *1565 Der nimmt Geld vnd dienet dem Teuffel. – Herberger, II, 409. *1566 Ein Dreier Geld wird gebraucht. „Leute, hier gibt's was zu verdienen.“ – „I ja, ein Dreier Geld wird gebraucht.“ *1567 Einem das Gelt auch von den Nägeln schaben. – Dietrich, I, 220. *1568 Er hat Geld wie ein Garnmann. – Klix, 23. *1569 Er hat Geld wie ra Sauschneider. (Oberösterr.) Diese Leute waren gewöhnlich aus dem Pinzgau im Salzburgischen und verdienten viel Geld. (Baumgarten.) *1570 Er hat Geld, wie eine alte Frau Milch. *1571 Er hat viel Geld auf einem Flecke (Platze). *1572 Er hat Geld wie Heu und Hochmuth wie ein Bauernhaus. – Gotthelf, Käthi, 36. *1573 Er nimmt Gelt vnd streichet dem Teuffel eins auff. – Theatr. Diabolorum, 229a. *1574 Gelt zum Gotteshauss (geben), die Herrn vertrinkens auffm Rathhauss. – Mathesius, Postilla, III, CCXIIIIb. „Sagte man vor Zeiten.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [663]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/675>, abgerufen am 22.11.2024.