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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch]
Höhenrauch.

2 Höhenrauch braun und dick bricht dem Winter das Genick. - Gartenlaube, 1875, S. 535.


Höhnen.

* He wurd so hönet, dat de Hunde nen Brod mügten von em nemen. - Dähnert, 199a.

Höhnen = mit Worten strafen.


Höhnstadt.

* Seid ihr von Höhnstadt? - Germania, VII, 236.


Holderstock.

* Keinen Holderstock haben.

Ganz besitzlos sein. Holderstock ist auch Schmeichelname der Geliebten.


Holhipper.

Holhipper sollen sich mit Dreck lassen beschütten. - Franck, II, 112a.


Holk.

* Holk's Leipziger Messe.

"Ohne Zweifel hatte der auf des ungeduldigen Feldherrn (Wallenstein) Befehl ins Vogtland und ins Meissnische unternommene Zug Holk's, dessen Greuel sich unter dem Namen >Holk's Leipziger Messe< lange in der Erinnerung erhielten, den gehörigen Nachdruck gegeben." (Bohemia, 1877, Nr. 79.)


Holla.

3 Holla, holla, holla, söä' de Düwel, fing 'n Schuister, frat 'n Schneider un schet 'n Kürschner. - Schlingmann, 353.


Holladau.

Die Holladau fängt da an, wo die gescheiten Leute aufhören.

Unter der Holladau, auch Hollertau, Helledau und Hollidau genannt, versteht man das Hügelland zwischen Anger, Ilm, Donau, Abens und den Moosburg-Landshuter Isarhöhen. Der Spruch hat doch wol keinen andern Sinn als den, von städtischer Bildung und Gesittung Abschied zu nehmen, sobald man die Holladau betritt.


Holland.

11 Holland hat drei Unannehmlichkeiten: den Nordwind, den Regen und den Nebel. - Beiche, 227a.

12 Holland ist ein Land, da das Erdreich besser ist als die Luft; da man mehr Profit sucht als Ehre; da man mehr Verstand als Esprit, mehr ein gut Naturell als guten Humor, mehr Ueberfluss als Vergnügen hat, da man lieber durchreisen als lange leben mag. - Beiche, 227a.


Holländer.

5 Wo Holländer verderben, wer möchte da nach Nahrung werben?


Hollbacher.

Die Hollbacher betteln alle, bis auf den Schöffen, den Pfarrer und Schulmeister, denn diese haben keine Schuhe. - Horn, Spinnstube, 1850, S. 187.


Holle.

*2 Mit de Holle fahren. - Nassauisches Schulblatt, X, 105.

Bedeutet sowol aufgeregt träumen, als auch ganz besonders nachtwandeln.


Hölle.

110 Der uns die hell zerbrechen thut, ist aufferstanden vns zu gut.

Lat.: Nobis surrexit, qui nobis tartara fregit. (Loci comm., 23.)

111 Die Hel ist bei den Hunden.

So sagt man in Schleswig von nächtlich heulenden Hunden, d. h. sie wittern die umziehende Pestseuche voraus.

112 Die Hell muss viel sawerer verdient werden als der Himmel. - Zinkgref, IV, 60.

113 Es ist leicht in die Hölle zu kommen, wenn man den Teufel zum Vetter hat. - Comotovia, 1876, S. 64.

114 Was die Hölle hat, das hält sie fest. - Grimm, R. Fuchs, S. XCIII.

115 Wenn es keine Hölle gibt, sagte der Bauer, wo sind denn früher die Advokaten (auch: Pfaffen) hingekommen.

116 Wie d' hell vnd 's meer ist z füllen nit, so ist auch des geitzigen sitt.

Lat.: Orco siue mari, mens aequiparatur auari. (Loci comm., 16.)

[Spaltenumbruch] *117 Die hell an einem verdienen. - Geiler, Seelenparadies, XXXIIIIa, 2.

*118 Er stammt aus der Hölle ab.

Lat.: A furiis oriundus. (Philippi, I, 15.)

*119 Er wird sich in die Hölle reden.

*120 Er würde es aus der Hölle herausholen und wenn der Teufel davorstände.

Holl.: Hij zou den rook uit de hel halen, al stond de duivel ervoor. (Harrebomee, II, 229b.)


Höllenpein.

Wer will kosten die Höllenpein, muss Sommers Schmied und Winters Gärtner sein.

It.: Chi vuol provare le pene dell' inferno, d' estate il fabbro e l' ortolan d' inverno. ( Giani, 841.)


Höllenwarm.

* Dam is Höllenwoarm. (Hirschberg.)


Hollepeter.

* Es ist ein Hollepeter.

D. i. ein phantastischer, zu praktischen Dingen nicht zu gebrauchender Mensch. Die germanische Göttin Holda und der biblische heilige Peter treffen hier im Volksmunde unter der Firma Hollepeter zusammen.


Holperig.

Es ist hülperig (hockerig) und uneben wie Corinthischer acker.

Lat.: Corinthus et collibus surgit et vallibus deprimitur.


Holz.

351 Auch weiss Holz gibt schwarze Kohle.

Aehnlich russisch bei Altmann VI, 473.

352 Dort hacken sie Holz und zu uns fliegen die Späne.

353 Dürres Holz schafft schnellen Braten.

354 Dürres Holz macht flinken Koch.

355 Groen hout, heet Broot en nieuwe wijn kan voort' huis niet dienlijk zijn. - Archiv, 48, 365.

356 Grünes (nasses) Holz geräth endlich auch in Brand. - Wirth, I, 361.

357 Grünes Holz und frisches Brot machen ein Haus bald todt.

358 Holz bleibt Holz; nie wird auf Erden, was einmal grob ist, feiner werden. - Klix, 26.

359 Klä Holz is hie, näm dich in Acht. (Oberharz.)

Sei vorsichtig im Sprechen, es sind Kinder hier.

360 Klein Holz, Winzers Stolz. (Eifer.)

361 Man fälle Holz, ohne den Wald auszurotten.

Lat.: Exscindenda, non evellenda est silva.

362 Mit grünem Holz und keinem Mehl ist bös backen. (Rheinpfalz.)

363 Wenn's koin krumm's Holz im Wald gäb, wo nähm wer d' Mistgablestiel her! (Schwaben.)

364 Wer möchte Holz in den Busch tragen und den Fröschen einschenken?

Bei Tunnicius (349): We solde holt dragen in den busch of den vorschen schenken? (Quis gerat in silvas lignum, ranisve propinet?)

365 Wer sein Holz um Weihnachten fällt, dem sein Gebäude zehnfach hält. - Weckstimmen, December.

366 Wir haben dess Holtzes auch zur geygen. - Aventin, Chronik, CLXXXVIIIb.

An solchen Menschen fehlt es uns auch nicht.

367 Zwischen Holz und Holz ist ein Unterschied. - Bohemia, 1876, Nr. 78.

*368 Ander Holz her. - Klix, 26.

*369 Er braucht (hat) viel Holz.

D. h. in der Studentensprache viel Geld.

*370 Es wird Holz regnen.

Wird Prügel setzen.

*371 Sie tragen Holz miteinander.

Haben einander lieb.


Holzapfel.

12 AUt 'n Holtappel ward sein Lew ken Renettenappel, seggt de Gardner. - Schröder, 468.


Holzbirne.

*4 In die Holzbirnen entlaufen.

Bezeichnung für: sterben.


Holzcur.

* Er liegt in der Holzcur. - Dietrich, I, 186.


Hölzelziehen.

* Da wird's zum Hölzlziegn. (Oberösterr.)

Losziehen, wozu zwei Hölzlein dienen.


[Spaltenumbruch]
Höhenrauch.

2 Höhenrauch braun und dick bricht dem Winter das Genick.Gartenlaube, 1875, S. 535.


Höhnen.

* He wurd so hönet, dat de Hunde nên Brod mügten von em nemen.Dähnert, 199a.

Höhnen = mit Worten strafen.


Höhnstadt.

* Seid ihr von Höhnstadt?Germania, VII, 236.


Holderstock.

* Keinen Holderstock haben.

Ganz besitzlos sein. Holderstock ist auch Schmeichelname der Geliebten.


Holhipper.

Holhipper sollen sich mit Dreck lassen beschütten.Franck, II, 112a.


Holk.

* Holk's Leipziger Messe.

„Ohne Zweifel hatte der auf des ungeduldigen Feldherrn (Wallenstein) Befehl ins Vogtland und ins Meissnische unternommene Zug Holk's, dessen Greuel sich unter dem Namen ›Holk's Leipziger Messe‹ lange in der Erinnerung erhielten, den gehörigen Nachdruck gegeben.“ (Bohemia, 1877, Nr. 79.)


Holla.

3 Holla, holla, holla, söä' de Düwel, fing 'n Schuister, frat 'n Schnîder un schêt 'n Kürschner.Schlingmann, 353.


Holladau.

Die Holladau fängt da an, wo die gescheiten Leute aufhören.

Unter der Holladau, auch Hollertau, Helledau und Hollidau genannt, versteht man das Hügelland zwischen Anger, Ilm, Donau, Abens und den Moosburg-Landshuter Isarhöhen. Der Spruch hat doch wol keinen andern Sinn als den, von städtischer Bildung und Gesittung Abschied zu nehmen, sobald man die Holladau betritt.


Holland.

11 Holland hat drei Unannehmlichkeiten: den Nordwind, den Regen und den Nebel.Beiche, 227a.

12 Holland ist ein Land, da das Erdreich besser ist als die Luft; da man mehr Profit sucht als Ehre; da man mehr Verstand als Esprit, mehr ein gut Naturell als guten Humor, mehr Ueberfluss als Vergnügen hat, da man lieber durchreisen als lange leben mag.Beiche, 227a.


Holländer.

5 Wo Holländer verderben, wer möchte da nach Nahrung werben?


Hollbacher.

Die Hollbacher betteln alle, bis auf den Schöffen, den Pfarrer und Schulmeister, denn diese haben keine Schuhe.Horn, Spinnstube, 1850, S. 187.


Holle.

*2 Mit de Holle fahren.Nassauisches Schulblatt, X, 105.

Bedeutet sowol aufgeregt träumen, als auch ganz besonders nachtwandeln.


Hölle.

110 Der uns die hell zerbrechen thut, ist aufferstanden vns zu gut.

Lat.: Nobis surrexit, qui nobis tartara fregit. (Loci comm., 23.)

111 Die Hel ist bei den Hunden.

So sagt man in Schleswig von nächtlich heulenden Hunden, d. h. sie wittern die umziehende Pestseuche voraus.

112 Die Hell muss viel sawerer verdient werden als der Himmel.Zinkgref, IV, 60.

113 Es ist leicht in die Hölle zu kommen, wenn man den Teufel zum Vetter hat.Comotovia, 1876, S. 64.

114 Was die Hölle hat, das hält sie fest.Grimm, R. Fuchs, S. XCIII.

115 Wenn es keine Hölle gibt, sagte der Bauer, wo sind denn früher die Advokaten (auch: Pfaffen) hingekommen.

116 Wie d' hell vnd 's meer ist z füllen nit, so ist auch des geitzigen sitt.

Lat.: Orco siue mari, mens aequiparatur auari. (Loci comm., 16.)

[Spaltenumbruch] *117 Die hell an einem verdienen.Geiler, Seelenparadies, XXXIIIIa, 2.

*118 Er stammt aus der Hölle ab.

Lat.: A furiis oriundus. (Philippi, I, 15.)

*119 Er wird sich in die Hölle reden.

*120 Er würde es aus der Hölle herausholen und wenn der Teufel davorstände.

Holl.: Hij zou den rook uit de hel halen, al stond de duivel ervoor. (Harrebomée, II, 229b.)


Höllenpein.

Wer will kosten die Höllenpein, muss Sommers Schmied und Winters Gärtner sein.

It.: Chi vuol provare le pene dell' inferno, d' estate il fabbro e l' ortolan d' inverno. ( Giani, 841.)


Höllenwarm.

* Dam is Höllenwoarm. (Hirschberg.)


Hollepeter.

* Es ist ein Hollepeter.

D. i. ein phantastischer, zu praktischen Dingen nicht zu gebrauchender Mensch. Die germanische Göttin Holda und der biblische heilige Peter treffen hier im Volksmunde unter der Firma Hollepeter zusammen.


Holperig.

Es ist hülperig (hockerig) und uneben wie Corinthischer acker.

Lat.: Corinthus et collibus surgit et vallibus deprimitur.


Holz.

351 Auch weiss Holz gibt schwarze Kohle.

Aehnlich russisch bei Altmann VI, 473.

352 Dort hacken sie Holz und zu uns fliegen die Späne.

353 Dürres Holz schafft schnellen Braten.

354 Dürres Holz macht flinken Koch.

355 Groen hout, heet Broot en nieuwe wijn kan voort' huis niet dienlijk zijn.Archiv, 48, 365.

356 Grünes (nasses) Holz geräth endlich auch in Brand.Wirth, I, 361.

357 Grünes Holz und frisches Brot machen ein Haus bald todt.

358 Holz bleibt Holz; nie wird auf Erden, was einmal grob ist, feiner werden.Klix, 26.

359 Klä Holz is hie, näm dich in Acht. (Oberharz.)

Sei vorsichtig im Sprechen, es sind Kinder hier.

360 Klein Holz, Winzers Stolz. (Eifer.)

361 Man fälle Holz, ohne den Wald auszurotten.

Lat.: Exscindenda, non evellenda est silva.

362 Mit grünem Holz und keinem Mehl ist bös backen. (Rheinpfalz.)

363 Wenn's koin krumm's Holz im Wald gäb, wo nähm wer d' Mistgablestiel her! (Schwaben.)

364 Wer möchte Holz in den Busch tragen und den Fröschen einschenken?

Bei Tunnicius (349): We solde holt dragen in den busch of den vorschen schenken? (Quis gerat in silvas lignum, ranisve propinet?)

365 Wer sein Holz um Weihnachten fällt, dem sein Gebäude zehnfach hält.Weckstimmen, December.

366 Wir haben dess Holtzes auch zur geygen.Aventin, Chronik, CLXXXVIIIb.

An solchen Menschen fehlt es uns auch nicht.

367 Zwischen Holz und Holz ist ein Unterschied.Bohemia, 1876, Nr. 78.

*368 Ander Holz her.Klix, 26.

*369 Er braucht (hat) viel Holz.

D. h. in der Studentensprache viel Geld.

*370 Es wird Holz regnen.

Wird Prügel setzen.

*371 Sie tragen Holz miteinander.

Haben einander lieb.


Holzapfel.

12 Ût 'n Holtappel ward sîn Lew kên Renettenappel, seggt de Gardner.Schröder, 468.


Holzbirne.

*4 In die Holzbirnen entlaufen.

Bezeichnung für: sterben.


Holzcur.

* Er liegt in der Holzcur.Dietrich, I, 186.


Hölzelziehen.

* Da wird's zum Hölzlziegn. (Oberösterr.)

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[[724]/0736] Höhenrauch. 2 Höhenrauch braun und dick bricht dem Winter das Genick. – Gartenlaube, 1875, S. 535. Höhnen. * He wurd so hönet, dat de Hunde nên Brod mügten von em nemen. – Dähnert, 199a. Höhnen = mit Worten strafen. Höhnstadt. * Seid ihr von Höhnstadt? – Germania, VII, 236. Holderstock. * Keinen Holderstock haben. Ganz besitzlos sein. Holderstock ist auch Schmeichelname der Geliebten. Holhipper. Holhipper sollen sich mit Dreck lassen beschütten. – Franck, II, 112a. Holk. * Holk's Leipziger Messe. „Ohne Zweifel hatte der auf des ungeduldigen Feldherrn (Wallenstein) Befehl ins Vogtland und ins Meissnische unternommene Zug Holk's, dessen Greuel sich unter dem Namen ›Holk's Leipziger Messe‹ lange in der Erinnerung erhielten, den gehörigen Nachdruck gegeben.“ (Bohemia, 1877, Nr. 79.) Holla. 3 Holla, holla, holla, söä' de Düwel, fing 'n Schuister, frat 'n Schnîder un schêt 'n Kürschner. – Schlingmann, 353. Holladau. Die Holladau fängt da an, wo die gescheiten Leute aufhören. Unter der Holladau, auch Hollertau, Helledau und Hollidau genannt, versteht man das Hügelland zwischen Anger, Ilm, Donau, Abens und den Moosburg-Landshuter Isarhöhen. Der Spruch hat doch wol keinen andern Sinn als den, von städtischer Bildung und Gesittung Abschied zu nehmen, sobald man die Holladau betritt. Holland. 11 Holland hat drei Unannehmlichkeiten: den Nordwind, den Regen und den Nebel. – Beiche, 227a. 12 Holland ist ein Land, da das Erdreich besser ist als die Luft; da man mehr Profit sucht als Ehre; da man mehr Verstand als Esprit, mehr ein gut Naturell als guten Humor, mehr Ueberfluss als Vergnügen hat, da man lieber durchreisen als lange leben mag. – Beiche, 227a. Holländer. 5 Wo Holländer verderben, wer möchte da nach Nahrung werben? Hollbacher. Die Hollbacher betteln alle, bis auf den Schöffen, den Pfarrer und Schulmeister, denn diese haben keine Schuhe. – Horn, Spinnstube, 1850, S. 187. Holle. *2 Mit de Holle fahren. – Nassauisches Schulblatt, X, 105. Bedeutet sowol aufgeregt träumen, als auch ganz besonders nachtwandeln. Hölle. 110 Der uns die hell zerbrechen thut, ist aufferstanden vns zu gut. Lat.: Nobis surrexit, qui nobis tartara fregit. (Loci comm., 23.) 111 Die Hel ist bei den Hunden. So sagt man in Schleswig von nächtlich heulenden Hunden, d. h. sie wittern die umziehende Pestseuche voraus. 112 Die Hell muss viel sawerer verdient werden als der Himmel. – Zinkgref, IV, 60. 113 Es ist leicht in die Hölle zu kommen, wenn man den Teufel zum Vetter hat. – Comotovia, 1876, S. 64. 114 Was die Hölle hat, das hält sie fest. – Grimm, R. Fuchs, S. XCIII. 115 Wenn es keine Hölle gibt, sagte der Bauer, wo sind denn früher die Advokaten (auch: Pfaffen) hingekommen. 116 Wie d' hell vnd 's meer ist z füllen nit, so ist auch des geitzigen sitt. Lat.: Orco siue mari, mens aequiparatur auari. (Loci comm., 16.) *117 Die hell an einem verdienen. – Geiler, Seelenparadies, XXXIIIIa, 2. *118 Er stammt aus der Hölle ab. Lat.: A furiis oriundus. (Philippi, I, 15.) *119 Er wird sich in die Hölle reden. *120 Er würde es aus der Hölle herausholen und wenn der Teufel davorstände. Holl.: Hij zou den rook uit de hel halen, al stond de duivel ervoor. (Harrebomée, II, 229b.) Höllenpein. Wer will kosten die Höllenpein, muss Sommers Schmied und Winters Gärtner sein. It.: Chi vuol provare le pene dell' inferno, d' estate il fabbro e l' ortolan d' inverno. ( Giani, 841.) Höllenwarm. * Dam is Höllenwoarm. (Hirschberg.) Hollepeter. * Es ist ein Hollepeter. D. i. ein phantastischer, zu praktischen Dingen nicht zu gebrauchender Mensch. Die germanische Göttin Holda und der biblische heilige Peter treffen hier im Volksmunde unter der Firma Hollepeter zusammen. Holperig. Es ist hülperig (hockerig) und uneben wie Corinthischer acker. Lat.: Corinthus et collibus surgit et vallibus deprimitur. Holz. 351 Auch weiss Holz gibt schwarze Kohle. Aehnlich russisch bei Altmann VI, 473. 352 Dort hacken sie Holz und zu uns fliegen die Späne. 353 Dürres Holz schafft schnellen Braten. 354 Dürres Holz macht flinken Koch. 355 Groen hout, heet Broot en nieuwe wijn kan voort' huis niet dienlijk zijn. – Archiv, 48, 365. 356 Grünes (nasses) Holz geräth endlich auch in Brand. – Wirth, I, 361. 357 Grünes Holz und frisches Brot machen ein Haus bald todt. 358 Holz bleibt Holz; nie wird auf Erden, was einmal grob ist, feiner werden. – Klix, 26. 359 Klä Holz is hie, näm dich in Acht. (Oberharz.) Sei vorsichtig im Sprechen, es sind Kinder hier. 360 Klein Holz, Winzers Stolz. (Eifer.) 361 Man fälle Holz, ohne den Wald auszurotten. Lat.: Exscindenda, non evellenda est silva. 362 Mit grünem Holz und keinem Mehl ist bös backen. (Rheinpfalz.) 363 Wenn's koin krumm's Holz im Wald gäb, wo nähm wer d' Mistgablestiel her! (Schwaben.) 364 Wer möchte Holz in den Busch tragen und den Fröschen einschenken? Bei Tunnicius (349): We solde holt dragen in den busch of den vorschen schenken? (Quis gerat in silvas lignum, ranisve propinet?) 365 Wer sein Holz um Weihnachten fällt, dem sein Gebäude zehnfach hält. – Weckstimmen, December. 366 Wir haben dess Holtzes auch zur geygen. – Aventin, Chronik, CLXXXVIIIb. An solchen Menschen fehlt es uns auch nicht. 367 Zwischen Holz und Holz ist ein Unterschied. – Bohemia, 1876, Nr. 78. *368 Ander Holz her. – Klix, 26. *369 Er braucht (hat) viel Holz. D. h. in der Studentensprache viel Geld. *370 Es wird Holz regnen. Wird Prügel setzen. *371 Sie tragen Holz miteinander. Haben einander lieb. Holzapfel. 12 Ût 'n Holtappel ward sîn Lew kên Renettenappel, seggt de Gardner. – Schröder, 468. Holzbirne. *4 In die Holzbirnen entlaufen. Bezeichnung für: sterben. Holzcur. * Er liegt in der Holzcur. – Dietrich, I, 186. Hölzelziehen. * Da wird's zum Hölzlziegn. (Oberösterr.) Losziehen, wozu zwei Hölzlein dienen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [724]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/736>, abgerufen am 22.11.2024.