Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 2 Nach dem Keife kommt die grösste Freundschaft.

Bei Tunnicius (1333): Na dem kyve kumt de groteste vruntschap. (Usus amicitiae maior post iurgia semper.)


Keifen.

3 Viele keifen um einen Quark.

Bei Tunnicius (346): Vele kyven umme eine schyt for (strontvoere). (De nihilo, multis est controversia rebus.)

4 Wann sick twe kieft, heft sie beide schuld. - Alte und neue Welt, 1877, S. 471.


Keil.

22 Ein Keil geht nicht, wenn man nicht auf ihn schlägt.

*23 Seinen Keil in eine fremde Tonne schlagen.


Keiner.

9 Lass Keinen in dein Haus, der stärker (mächtiger) ist als du.

Lat.: Potentiorem in te ne admittito. (Sailer, Sprüche, 91, 12.)

10 Wol keiner je verschmehet gabe, ihr tausend ich versuchet habe. - Loci comm., 139.

Lat.: Qui spernat munus, non est in millibus unus. (Loci comm., 139.)


Kejkelmannl.

Dar is ej orntliches Kejkelmannl (ein läppischer Mensch). - Larisch, 15.


Keller.

15 Ein leerer Keller macht der Hausfrau Sorge.

16 Wer im schwenschen Kaller (gewast) is, der is au ei Brassel (gewast).

Ein Landmann aus der Provinz war in Breslau gewesen, aber nur in den schweidnitzer Keller im Rathhause gekommen; gegenüber den neckenden Fragen suchte er sich durch obige Redensart zu rechtfertigen. Die Russen: Man ist auch in Narwa, wenn man in Iwangorod ist. (Altmann, V.)


Kellnerin.

Welche Kelnerin vil redet, die leugt gern, vnd is nit verschwigen. - Wachter.


Kennen.

83 Alles soll man kennen, nichts soll man brauchen. (Jüd.-deutsch.)

Man soll sich soviel als möglich Kenntnisse einsammeln, auch wenn man nicht weiss, ob man sie gebraucht.

84 Heut gekannt, morgen verbannt; heut ein froh Gesicht, morgen kenn' ich dich nicht. - Storch, Freiknecht, II, 321.

85 Kenstu ein nicht bey seinem leben, so merk auff sein gesellschafft eben.

Lat.: Noscitur ex comite, qui non cognoscitur ex se. (Loci comm., 31.)

86 Wer ihn kennt, der lobt ihn nicht; und wer ihn lobt, der kennt ihn nicht.

Zur Beurtheilung des Weines aus dem Jahre 1877.

87 Wer sich wol kenet, all Ding schön kennt. - Petri, II, 764.

88 Wer Viele nicht kennt, kennt auch Einen nicht.

Welt- und Menschenkenntniss führt zur Selbstkenntniss.

Lat.: Qui multos ignorat, ignorabit et unum. (Zubrodt, 304.)

*89 Den kenn' ich von Kindesbeinen an. - Klix, 33.


Kenner.

Für den Kenner steckt die Kunst unter einem Hälmchen, für den Unkundigen unter einem Berge. - Schuller, 269.


Kenntniss.

5 Kenntnisse in der Jugend geben Weisheit im Alter.

Engl.: Knowledge in youth is wisdom in age. (Bohn II, 109.)

6 Wer an Kenntniss gewinnt und an guter Sitte verliert, der verliert mehr, als er gewinnt.

Lat.: Qui proficit in literis, et deficit in moribus, plus deficit, quam proficit. (Binder II, 279b.)


Kerbe.

*4 In Eine Kerbe schlagen.

Einigkeit im Wirken für einen bestimmten Zweck.


Kerker.

3 Es gibt keinen schönen Kerker und keine hässliche Geliebte. - Kornmann, VIII, 50.


[Spaltenumbruch]
Kerl.

194 Dat is en Keerl as en Fusthannschen, he lett sik up beid Hann trecken. - Plattdütscher Husfründ, III, 18.

195 Dat is 'n growen Kärdel, söä' de Bau'r, ass de Handwarksborsch em up de Schwell' schet un üm 'n Oarswisch batt. - Schlingmann, 239.

196 Dat is 'n kloken Kierl, söä' de Bau'r, de schitt Ein'n in de Hand und röädt Einen vöär, 't is 'ne Wachtel. - Schlingmann, 233.

197 Dat is 'n reiken Kierl, hä hät' 'n Oars met twe Hälften. - Schlingmann, 1188.

198 De Kierl hät Glück, dä fingt 'n Dreck in 'n Moandschein. - Schlingmann, 536.

199 De Kierl hät Glück; schmitt 'r 'n Pennik up 't Dach, fällt em 'n Doaler raw. - Schlingmann, 538.

200 De Kierl is geschickt, hä keikt in nün Pött togleik un ok up 't Dach. - Schlingmann, 516.

201 De Kierl is im Oars verrückt un im Kopp hätt 'r ken Därm. - Schlingmann, 815.

202 De Kierl is met Scheite gedopt. - Schlingmann, 816.

Ist sehr dumm.

203 De Kierl is so dumm, dat Einen em vöärlö'n kann, uose Harrgott hitt Wenzel. - Schlingmann, 341.

204 De Kierl is so grot, söä' Decker, dat, stickt man em 'ne Mohrröwe in 'n Oars, denn bammelt 't Krut up de Är'. - Schlingmann, 806.

205 De Kierl kann so kloch lö'n (lügen), dat 'r 't sülwst glöwt. - Schlingmann, 948.

206 Es bleiben noch viele dumme Kerle in der Welt, wenn auch du nicht mehr da bist (lebst). (Hirschberg.)

207 Es ist ein Kerl, man bekommt dreizehn im Dutzend.

So werthlos und feil.

208 Für einen närrischen Kerl gehört auch ein närrisches Gewand. - Gartenlaube, 1875, S. 519.

209 Ick schmiet 'n Kierl dörch's Firmament, söä' Decker, em söäl'n de Stärn an 'n Oars hangen bliewen. - Schlingmann, 805.

210 Ick schöt 'n Kierl met iskollen Hunnedreck todt, söä' Decker, hä mött vör Gestank kreperen. - Schlingmann, 804.

211 Plumpe Kerle thun Niemandem Ehre an.

Bei Tunnicius (901): Plumpe kerls doen nummande ere an. (Arte rudis nulli solitus praestare decorem.)

212 Wen de wile Karl (Schlehdorn) vor dem Holze steht, den is et Tid, des ma Gerste sä't.

213 Wenn ick den Kierl im Oars har, söä' Möllenbeck, denn har ick 'n schon lang in 't Woater schöäten. - Schlingmann, 1032.

214 Wenn man den Kerl bittet, so krümmet ihm der Hals. (S. Bauer.)

Bei Tunnicius (147): Als men den Kerl bidt, so krummet em de hals. (Rusticus inflectit collum, si quando rogatur.)

215 Wier de Köerl so grot, ass 'r dumm is, so wier de Moand to leg (niedrig), üm em 'n Oars to lecken. - Schlingmann, 340.

*216 De Kierl möckt 'n Maul, as wenn de Koh scheiten wull. - Schlingmann, 823.

*217 De Kierl siht aut, as wenn 'r tähn fröäten har un de elwt' wier em im Rachen hang'n blöäwen. - Schlingmann, 824.

*218 Dees ist a Kerle, so oin machet d' Gäns im Moie (Mai).

*219 Dem faulen Kerl wird die Zeit lang.

Bei Tunnicius (105): Dem loien Kerle wert de tyt lank. (Ite dies tarde! queritur male segnis et excors.)

*220 Der Kerl kommt eben recht, wie das Maedl von Crembss. - Gansler, II.

Sinn: Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.

[Spaltenumbruch] 2 Nach dem Keife kommt die grösste Freundschaft.

Bei Tunnicius (1333): Na dem kyve kumt de groteste vruntschap. (Usus amicitiae maior post iurgia semper.)


Keifen.

3 Viele keifen um einen Quark.

Bei Tunnicius (346): Vele kyven umme eine schyt fôr (strontvoere). (De nihilo, multis est controversia rebus.)

4 Wann sick twe kieft, heft sie beide schuld.Alte und neue Welt, 1877, S. 471.


Keil.

22 Ein Keil geht nicht, wenn man nicht auf ihn schlägt.

*23 Seinen Keil in eine fremde Tonne schlagen.


Keiner.

9 Lass Keinen in dein Haus, der stärker (mächtiger) ist als du.

Lat.: Potentiorem in te ne admittito. (Sailer, Sprüche, 91, 12.)

10 Wol keiner je verschmehet gabe, ihr tausend ich versuchet habe.Loci comm., 139.

Lat.: Qui spernat munus, non est in millibus unus. (Loci comm., 139.)


Kejkelmannl.

Dar is ej orntliches Kejkelmannl (ein läppischer Mensch).Larisch, 15.


Keller.

15 Ein leerer Keller macht der Hausfrau Sorge.

16 Wer im schwenschen Kaller (gewast) is, der is au ei Brassel (gewast).

Ein Landmann aus der Provinz war in Breslau gewesen, aber nur in den schweidnitzer Keller im Rathhause gekommen; gegenüber den neckenden Fragen suchte er sich durch obige Redensart zu rechtfertigen. Die Russen: Man ist auch in Narwa, wenn man in Iwangorod ist. (Altmann, V.)


Kellnerin.

Welche Kelnerin vil redet, die leugt gern, vnd is nit verschwigen.Wachter.


Kennen.

83 Alles soll man kennen, nichts soll man brauchen. (Jüd.-deutsch.)

Man soll sich soviel als möglich Kenntnisse einsammeln, auch wenn man nicht weiss, ob man sie gebraucht.

84 Heut gekannt, morgen verbannt; heut ein froh Gesicht, morgen kenn' ich dich nicht.Storch, Freiknecht, II, 321.

85 Kenstu ein nicht bey seinem leben, so merk auff sein gesellschafft eben.

Lat.: Noscitur ex comite, qui non cognoscitur ex se. (Loci comm., 31.)

86 Wer ihn kennt, der lobt ihn nicht; und wer ihn lobt, der kennt ihn nicht.

Zur Beurtheilung des Weines aus dem Jahre 1877.

87 Wer sich wol kenet, all Ding schön kennt.Petri, II, 764.

88 Wer Viele nicht kennt, kennt auch Einen nicht.

Welt- und Menschenkenntniss führt zur Selbstkenntniss.

Lat.: Qui multos ignorat, ignorabit et unum. (Zubrodt, 304.)

*89 Den kenn' ich von Kindesbeinen an.Klix, 33.


Kenner.

Für den Kenner steckt die Kunst unter einem Hälmchen, für den Unkundigen unter einem Berge.Schuller, 269.


Kenntniss.

5 Kenntnisse in der Jugend geben Weisheit im Alter.

Engl.: Knowledge in youth is wisdom in age. (Bohn II, 109.)

6 Wer an Kenntniss gewinnt und an guter Sitte verliert, der verliert mehr, als er gewinnt.

Lat.: Qui proficit in literis, et deficit in moribus, plus deficit, quam proficit. (Binder II, 279b.)


Kerbe.

*4 In Eine Kerbe schlagen.

Einigkeit im Wirken für einen bestimmten Zweck.


Kerker.

3 Es gibt keinen schönen Kerker und keine hässliche Geliebte.Kornmann, VIII, 50.


[Spaltenumbruch]
Kerl.

194 Dat is en Keerl as en Fusthannschen, he lett sik up beid Hann trecken.Plattdütscher Husfründ, III, 18.

195 Dat is 'n growen Kärdel, söä' de Bû'r, ass de Handwarksborsch em up de Schwell' schêt un üm 'n Oarswisch batt.Schlingmann, 239.

196 Dat is 'n kloken Kierl, söä' de Bû'r, de schitt Ein'n in de Hand und röädt Einen vöär, 't is 'ne Wachtel.Schlingmann, 233.

197 Dat is 'n rîken Kierl, hä hät' 'n Oars met twê Hälften.Schlingmann, 1188.

198 De Kierl hät Glück, dä fingt 'n Dreck in 'n Moandschîn.Schlingmann, 536.

199 De Kierl hät Glück; schmitt 'r 'n Pennik up 't Dach, fällt em 'n Doaler raw.Schlingmann, 538.

200 De Kierl is geschickt, hä kîkt in nün Pött toglîk un ôk up 't Dach.Schlingmann, 516.

201 De Kierl is im Oars verrückt un im Kopp hätt 'r kên Därm.Schlingmann, 815.

202 De Kierl is met Schîte gedôpt.Schlingmann, 816.

Ist sehr dumm.

203 De Kierl is so dumm, dat Einen em vöärlö'n kann, uose Harrgott hitt Wenzel.Schlingmann, 341.

204 De Kierl is so grot, söä' Decker, dat, stickt man em 'ne Mohrröwe in 'n Oars, denn bammelt 't Krut up de Är'.Schlingmann, 806.

205 De Kierl kann so kloch lö'n (lügen), dat 'r 't sülwst glöwt.Schlingmann, 948.

206 Es bleiben noch viele dumme Kerle in der Welt, wenn auch du nicht mehr da bist (lebst). (Hirschberg.)

207 Es ist ein Kerl, man bekommt dreizehn im Dutzend.

So werthlos und feil.

208 Für einen närrischen Kerl gehört auch ein närrisches Gewand.Gartenlaube, 1875, S. 519.

209 Ick schmiet 'n Kierl dörch's Firmament, söä' Decker, em söäl'n de Stärn an 'n Oars hangen bliewen.Schlingmann, 805.

210 Ick schöt 'n Kierl met iskollen Hunnedreck todt, söä' Decker, hä mött vör Gestank krepêren.Schlingmann, 804.

211 Plumpe Kerle thun Niemandem Ehre an.

Bei Tunnicius (901): Plumpe kêrls doen nummande ere an. (Arte rudis nulli solitus praestare decorem.)

212 Wen de wile Karl (Schlehdorn) vor dem Holze steht, den is et Tid, des ma Gerste sä't.

213 Wenn ick den Kierl im Oars har, söä' Möllenbeck, denn har ick 'n schon lang in 't Woater schöäten.Schlingmann, 1032.

214 Wenn man den Kerl bittet, so krümmet ihm der Hals. (S. Bauer.)

Bei Tunnicius (147): Als men den Kêrl bidt, so krummet êm de hals. (Rusticus inflectit collum, si quando rogatur.)

215 Wier de Köerl so grot, ass 'r dumm is, so wier de Moand to leg (niedrig), üm em 'n Oars to lecken.Schlingmann, 340.

*216 De Kierl möckt 'n Mûl, as wenn de Koh schîten wull.Schlingmann, 823.

*217 De Kierl siht ût, as wenn 'r tähn fröäten har un de elwt' wier em im Rachen hang'n blöäwen.Schlingmann, 824.

*218 Dees ist a Kerle, so oin machet d' Gäns im Moie (Mai).

*219 Dem faulen Kerl wird die Zeit lang.

Bei Tunnicius (105): Dem loien Kêrle wert de tyt lank. (Ite dies tarde! queritur male segnis et excors.)

*220 Der Kerl kommt eben recht, wie das Maedl von Crembss.Gansler, II.

Sinn: Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0758" n="[746]"/><cb n="1491"/>
2 Nach dem Keife kommt die grösste Freundschaft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1333)</hi>: Na dem kyve kumt de groteste vruntschap. (Usus amicitiae maior post iurgia semper.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Keifen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Viele keifen um einen Quark.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (346)</hi>: Vele kyven umme eine schyt fôr (strontvoere). (De nihilo, multis est controversia rebus.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wann sick twe kieft, heft sie beide schuld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Alte und neue Welt, 1877, S. 471.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Keil.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Ein Keil geht nicht, wenn man nicht auf ihn schlägt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*23 Seinen Keil in eine fremde Tonne schlagen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Keiner.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Lass Keinen in dein Haus, der stärker (mächtiger) ist als du.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Potentiorem in te ne admittito. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 91, 12.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wol keiner je verschmehet gabe, ihr tausend ich versuchet habe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 139.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui spernat munus, non est in millibus unus. (<hi rendition="#i">Loci comm., 139.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kejkelmannl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dar is ej orntliches Kejkelmannl (ein läppischer Mensch).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Larisch, 15.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Keller.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Ein leerer Keller macht der Hausfrau Sorge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Wer im schwenschen Kaller (gewast) is, der is au ei Brassel (gewast).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Landmann aus der Provinz war in Breslau gewesen, aber nur in den schweidnitzer Keller im Rathhause gekommen; gegenüber den neckenden Fragen suchte er sich durch obige Redensart zu rechtfertigen. Die Russen: Man ist auch in Narwa, wenn man in Iwangorod ist. (<hi rendition="#i">Altmann, V.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kellnerin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Welche Kelnerin vil redet, die leugt gern, vnd is nit verschwigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kennen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">83 Alles soll man kennen, nichts soll man brauchen.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Man soll sich soviel als möglich Kenntnisse einsammeln, auch wenn man nicht weiss, ob man sie gebraucht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Heut gekannt, morgen verbannt; heut ein froh Gesicht, morgen kenn' ich dich nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, II, 321.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">85 Kenstu ein nicht bey seinem leben, so merk auff sein gesellschafft eben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Noscitur ex comite, qui non cognoscitur ex se. (<hi rendition="#i">Loci comm., 31.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">86 Wer ihn kennt, der lobt ihn nicht; und wer ihn lobt, der kennt ihn nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Beurtheilung des Weines aus dem Jahre 1877.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Wer sich wol kenet, all Ding schön kennt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 764.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">88 Wer Viele nicht kennt, kennt auch Einen nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Welt- und Menschenkenntniss führt zur Selbstkenntniss.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui multos ignorat, ignorabit et unum. (<hi rendition="#i">Zubrodt, 304.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*89 Den kenn' ich von Kindesbeinen an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 33.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kenner.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Für den Kenner steckt die Kunst unter einem Hälmchen, für den Unkundigen unter einem Berge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 269.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kenntniss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Kenntnisse in der Jugend geben Weisheit im Alter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Knowledge in youth is wisdom in age. (<hi rendition="#i">Bohn II, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wer an Kenntniss gewinnt und an guter Sitte verliert, der verliert mehr, als er gewinnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui proficit in literis, et deficit in moribus, plus deficit, quam proficit. (<hi rendition="#i">Binder II, 279<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kerbe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 In Eine Kerbe schlagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Einigkeit im Wirken für einen bestimmten Zweck.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kerker.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Es gibt keinen schönen Kerker und keine hässliche Geliebte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kornmann, VIII, 50.</hi></p><lb/>
          <cb n="1492"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kerl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">194 Dat is en Keerl as en Fusthannschen, he lett sik up beid Hann trecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Husfründ, III, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">195 Dat is 'n growen Kärdel, söä' de Bû'r, ass de Handwarksborsch em up de Schwell' schêt un üm 'n Oarswisch batt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 239.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Dat is 'n kloken Kierl, söä' de Bû'r, de schitt Ein'n in de Hand und röädt Einen vöär, 't is 'ne Wachtel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 233.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">197 Dat is 'n rîken Kierl, hä hät' 'n Oars met twê Hälften.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">198 De Kierl hät Glück, dä fingt 'n Dreck in 'n Moandschîn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 536.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">199 De Kierl hät Glück; schmitt 'r 'n Pennik up 't Dach, fällt em 'n Doaler raw.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 538.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">200 De Kierl is geschickt, hä kîkt in nün Pött toglîk un ôk up 't Dach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 516.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">201 De Kierl is im Oars verrückt un im Kopp hätt 'r kên Därm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 815.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">202 De Kierl is met Schîte gedôpt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 816.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist sehr dumm.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">203 De Kierl is so dumm, dat Einen em vöärlö'n kann, uose Harrgott hitt Wenzel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 341.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">204 De Kierl is so grot, söä' Decker, dat, stickt man em 'ne Mohrröwe in 'n Oars, denn bammelt 't Krut up de Är'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 806.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">205 De Kierl kann so kloch lö'n (lügen), dat 'r 't sülwst glöwt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 948.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">206 Es bleiben noch viele dumme Kerle in der Welt, wenn auch du nicht mehr da bist (lebst).</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">207 Es ist ein Kerl, man bekommt dreizehn im Dutzend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So werthlos und feil.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">208 Für einen närrischen Kerl gehört auch ein närrisches Gewand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gartenlaube, 1875, S. 519.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 Ick schmiet 'n Kierl dörch's Firmament, söä' Decker, em söäl'n de Stärn an 'n Oars hangen bliewen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 805.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">210 Ick schöt 'n Kierl met iskollen Hunnedreck todt, söä' Decker, hä mött vör Gestank krepêren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 804.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">211 Plumpe Kerle thun Niemandem Ehre an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (901)</hi>: Plumpe kêrls doen nummande ere an. (Arte rudis nulli solitus praestare decorem.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">212 Wen de wile Karl (Schlehdorn) vor dem Holze steht, den is et Tid, des ma Gerste sä't.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">213 Wenn ick den Kierl im Oars har, söä' Möllenbeck, denn har ick 'n schon lang in 't Woater schöäten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1032.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">214 Wenn man den Kerl bittet, so krümmet ihm der Hals.</hi> (S.  Bauer.)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (147)</hi>: Als men den Kêrl bidt, so krummet êm de hals. (Rusticus inflectit collum, si quando rogatur.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">215 Wier de Köerl so grot, ass 'r dumm is, so wier de Moand to leg (niedrig), üm em 'n Oars to lecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*216 De Kierl möckt 'n Mûl, as wenn de Koh schîten wull.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 823.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*217 De Kierl siht ût, as wenn 'r tähn fröäten har un de elwt' wier em im Rachen hang'n blöäwen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 824.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*218 Dees ist a Kerle, so oin machet d' Gäns im Moie (Mai).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*219 Dem faulen Kerl wird die Zeit lang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (105)</hi>: Dem loien Kêrle wert de tyt lank. (Ite dies tarde! queritur male segnis et excors.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*220 Der Kerl kommt eben recht, wie das Maedl von Crembss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gansler, II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sinn: Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[746]/0758] 2 Nach dem Keife kommt die grösste Freundschaft. Bei Tunnicius (1333): Na dem kyve kumt de groteste vruntschap. (Usus amicitiae maior post iurgia semper.) Keifen. 3 Viele keifen um einen Quark. Bei Tunnicius (346): Vele kyven umme eine schyt fôr (strontvoere). (De nihilo, multis est controversia rebus.) 4 Wann sick twe kieft, heft sie beide schuld. – Alte und neue Welt, 1877, S. 471. Keil. 22 Ein Keil geht nicht, wenn man nicht auf ihn schlägt. *23 Seinen Keil in eine fremde Tonne schlagen. Keiner. 9 Lass Keinen in dein Haus, der stärker (mächtiger) ist als du. Lat.: Potentiorem in te ne admittito. (Sailer, Sprüche, 91, 12.) 10 Wol keiner je verschmehet gabe, ihr tausend ich versuchet habe. – Loci comm., 139. Lat.: Qui spernat munus, non est in millibus unus. (Loci comm., 139.) Kejkelmannl. Dar is ej orntliches Kejkelmannl (ein läppischer Mensch). – Larisch, 15. Keller. 15 Ein leerer Keller macht der Hausfrau Sorge. 16 Wer im schwenschen Kaller (gewast) is, der is au ei Brassel (gewast). Ein Landmann aus der Provinz war in Breslau gewesen, aber nur in den schweidnitzer Keller im Rathhause gekommen; gegenüber den neckenden Fragen suchte er sich durch obige Redensart zu rechtfertigen. Die Russen: Man ist auch in Narwa, wenn man in Iwangorod ist. (Altmann, V.) Kellnerin. Welche Kelnerin vil redet, die leugt gern, vnd is nit verschwigen. – Wachter. Kennen. 83 Alles soll man kennen, nichts soll man brauchen. (Jüd.-deutsch.) Man soll sich soviel als möglich Kenntnisse einsammeln, auch wenn man nicht weiss, ob man sie gebraucht. 84 Heut gekannt, morgen verbannt; heut ein froh Gesicht, morgen kenn' ich dich nicht. – Storch, Freiknecht, II, 321. 85 Kenstu ein nicht bey seinem leben, so merk auff sein gesellschafft eben. Lat.: Noscitur ex comite, qui non cognoscitur ex se. (Loci comm., 31.) 86 Wer ihn kennt, der lobt ihn nicht; und wer ihn lobt, der kennt ihn nicht. Zur Beurtheilung des Weines aus dem Jahre 1877. 87 Wer sich wol kenet, all Ding schön kennt. – Petri, II, 764. 88 Wer Viele nicht kennt, kennt auch Einen nicht. Welt- und Menschenkenntniss führt zur Selbstkenntniss. Lat.: Qui multos ignorat, ignorabit et unum. (Zubrodt, 304.) *89 Den kenn' ich von Kindesbeinen an. – Klix, 33. Kenner. Für den Kenner steckt die Kunst unter einem Hälmchen, für den Unkundigen unter einem Berge. – Schuller, 269. Kenntniss. 5 Kenntnisse in der Jugend geben Weisheit im Alter. Engl.: Knowledge in youth is wisdom in age. (Bohn II, 109.) 6 Wer an Kenntniss gewinnt und an guter Sitte verliert, der verliert mehr, als er gewinnt. Lat.: Qui proficit in literis, et deficit in moribus, plus deficit, quam proficit. (Binder II, 279b.) Kerbe. *4 In Eine Kerbe schlagen. Einigkeit im Wirken für einen bestimmten Zweck. Kerker. 3 Es gibt keinen schönen Kerker und keine hässliche Geliebte. – Kornmann, VIII, 50. Kerl. 194 Dat is en Keerl as en Fusthannschen, he lett sik up beid Hann trecken. – Plattdütscher Husfründ, III, 18. 195 Dat is 'n growen Kärdel, söä' de Bû'r, ass de Handwarksborsch em up de Schwell' schêt un üm 'n Oarswisch batt. – Schlingmann, 239. 196 Dat is 'n kloken Kierl, söä' de Bû'r, de schitt Ein'n in de Hand und röädt Einen vöär, 't is 'ne Wachtel. – Schlingmann, 233. 197 Dat is 'n rîken Kierl, hä hät' 'n Oars met twê Hälften. – Schlingmann, 1188. 198 De Kierl hät Glück, dä fingt 'n Dreck in 'n Moandschîn. – Schlingmann, 536. 199 De Kierl hät Glück; schmitt 'r 'n Pennik up 't Dach, fällt em 'n Doaler raw. – Schlingmann, 538. 200 De Kierl is geschickt, hä kîkt in nün Pött toglîk un ôk up 't Dach. – Schlingmann, 516. 201 De Kierl is im Oars verrückt un im Kopp hätt 'r kên Därm. – Schlingmann, 815. 202 De Kierl is met Schîte gedôpt. – Schlingmann, 816. Ist sehr dumm. 203 De Kierl is so dumm, dat Einen em vöärlö'n kann, uose Harrgott hitt Wenzel. – Schlingmann, 341. 204 De Kierl is so grot, söä' Decker, dat, stickt man em 'ne Mohrröwe in 'n Oars, denn bammelt 't Krut up de Är'. – Schlingmann, 806. 205 De Kierl kann so kloch lö'n (lügen), dat 'r 't sülwst glöwt. – Schlingmann, 948. 206 Es bleiben noch viele dumme Kerle in der Welt, wenn auch du nicht mehr da bist (lebst). (Hirschberg.) 207 Es ist ein Kerl, man bekommt dreizehn im Dutzend. So werthlos und feil. 208 Für einen närrischen Kerl gehört auch ein närrisches Gewand. – Gartenlaube, 1875, S. 519. 209 Ick schmiet 'n Kierl dörch's Firmament, söä' Decker, em söäl'n de Stärn an 'n Oars hangen bliewen. – Schlingmann, 805. 210 Ick schöt 'n Kierl met iskollen Hunnedreck todt, söä' Decker, hä mött vör Gestank krepêren. – Schlingmann, 804. 211 Plumpe Kerle thun Niemandem Ehre an. Bei Tunnicius (901): Plumpe kêrls doen nummande ere an. (Arte rudis nulli solitus praestare decorem.) 212 Wen de wile Karl (Schlehdorn) vor dem Holze steht, den is et Tid, des ma Gerste sä't. 213 Wenn ick den Kierl im Oars har, söä' Möllenbeck, denn har ick 'n schon lang in 't Woater schöäten. – Schlingmann, 1032. 214 Wenn man den Kerl bittet, so krümmet ihm der Hals. (S. Bauer.) Bei Tunnicius (147): Als men den Kêrl bidt, so krummet êm de hals. (Rusticus inflectit collum, si quando rogatur.) 215 Wier de Köerl so grot, ass 'r dumm is, so wier de Moand to leg (niedrig), üm em 'n Oars to lecken. – Schlingmann, 340. *216 De Kierl möckt 'n Mûl, as wenn de Koh schîten wull. – Schlingmann, 823. *217 De Kierl siht ût, as wenn 'r tähn fröäten har un de elwt' wier em im Rachen hang'n blöäwen. – Schlingmann, 824. *218 Dees ist a Kerle, so oin machet d' Gäns im Moie (Mai). *219 Dem faulen Kerl wird die Zeit lang. Bei Tunnicius (105): Dem loien Kêrle wert de tyt lank. (Ite dies tarde! queritur male segnis et excors.) *220 Der Kerl kommt eben recht, wie das Maedl von Crembss. – Gansler, II. Sinn: Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/758
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [746]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/758>, abgerufen am 22.11.2024.