Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
371 Kumm 'n Böäten ranner, sägt Zanner. - Schlingmann, 1482. 372 Nun kommst du, nun sind alle Eulen verflogen. (Oderbruch.) - Engelien, 222. 373 Nu kummt der wat, seggt Bautzendal, da schit he ut de Luke. - Plattdütscher Hausfründ, II, 28. 374 So mött 't koamen, söä' Möller, un schet sick in de Buxen. - Schlingmann, 1033. 375 So muss es kommen, sagt Sanct-Neander. - Kladderadatsch, 1877, Nr. 18. 376 So muss es kommen, sagte Neumann, als er, nachdem er drei Tage geangelt hatte, einen Frosch fing. - Bote aus Schlesien, 1870, Nr. 32. 377 Wä ne kümmt, dem ward ok de Kopp ne waschen, söä de Bau'r, ass 'r to Gericht sull. - Schlingmann, 135. 378 Wenn eins kommt, muss das andere gehen. Lat.: Ortus unius, alterius est interitus, et unius interitus, ortus est alterius. (Philippi, II, 77.) 379 Wenn ok Ener käme, der mich amol nähme, möcht a doch och e Ben hoan; zum wengsten hätt' ich o en Moan. - Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 437. 380 Wer zu oft kommt, ist selten willkommen. 381 Wer zuletzt kommt, der drischt ledig Stroh. - Monatsblätter, VII, 15. *382 Du kommst e maul z' spät in Himmel. (Ulm.) *383 Er kommt nimmer auf einen grünen Rasen. (S. Zweig.) - Herberger, Ib, 164. *384 Er kommt zum Hütlaufsetzen. (Niederösterr.) Von denen, die zu irgendeinem Act, namentlich in der Kirche, zu spät kommen. Der Priester setzt nach der Messe, wenn er mit dem in Weihwasser eingetauchten Wedel die Anwesenden besprengt, seine kirchliche Kopfbedeckung, das Baret, auf. Komödiant. 4 Die Komödianten leihen dem Teuffel ihre Zunge, die Zuhörer ihre Ohren. - Harssdörffer, 1064. Kompass. 11 Besser kein Kompass als ein falscher. Dän.: Du bör ei stille din cours efter en misviisende compas. (Prov. dan., 99.) *12 Den Kompass nicht erfunden haben. In dem Sinne des Schiesspulvers. It.: Non aver ritrovato la carta da navigare. (Giani, 1856.) Kompliment. *2 He is so vull Kumpelmenten, as de Koh vull Muskaten. - Kern, 731. Plump, ungelenk, unhöflich. König. 206 Der König von Polen ist ein König der Könige. Rex regum, denn er selbst nannte alle Edelleute Mosci Panowic Bracia, d. i. gnädige Herren Brüder. (Beiche, 235a.) 207 Der Könige Dienste sind Hoffnung zu Brot und Gefahr zum Tode. - Wirth, I, 285. 208 Die könig und grosse potentaten haben durchgebohrte oren und lange hendt, vernemen von weitem und greifen auch von weitem zu. - Zimmerische Chronik, IV. 209 Ein guter König ist mehr werth als ein gutes Gesetz. It.: Meglio un buon re che una buona legge. (Giani, 1445.) 210 Ein König braucht viel Augen und Ohren. Böhm.: Kral mej mnoho oci a mnoho usi. (Rybicka, 350.) 211 Ein König, Ein Gesetz. Motto der Einheit. Chambord (Heinrich V.) soll den Wahlspruch haben: "Un roy, une loi, une foi." 212 Ein König soll keine Baumwolle in den Ohren tragen. 213 Ein narrichter König auf dem Thron ist wie ein Affe auff dem Tach. Lat.: Rex fatuus in solio est simia in tecto. (Dietrich I, 587.) 214 Einem König zu rathen, sagte jener, ist schwer. - Lauterbeck, CXLIIa. [Spaltenumbruch] 215 Sei der König absolut, wenn er uns nur den Willen thut. Ein Spruch zur Schilderung des märkischen Junkerthums. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) 216 Spricht der König mittags: es ist Nacht, sprich du: Ja, ja, der Mond hat sich schon aufgemacht. - Pers. Rosenthal, 63. 217 Vier vnuernünfftige künig: lew, der thieren; adler, der vögl; hecht, der fischen; natter, würmern. (Rasch, 94.) 218 Was der König gegeben, haben die Diener genommen. Von den Ränken und dem Ausbeutungssystem der Untergebenen. Poln.: Krol dal, a Gasztold wzial. - Co Witold dal, to Gasztold wydarl. - Miod Gasztoldow. (Kijew, 19.) 219 Wenn der König einen Apfel nimmt, so reissen seine Hofleute den Baum gar um. - Harssdörffer, 907. 220 Wenn der König Kläger und Richter ist, so hat der Unterthan das Recht verloren. - Wirth, II, 235. 221 Wer bei Königen etwas bitten will, muss die Zeit in Acht nehmen. - Wirth, I, 284. 222 Wer König wird, dem wachsen die Vettern wie Hederich im Hafer. - Freytag, Nest der Zaunkönige, S. 110. *223 Der blaue König. (S. König 195.) - Frommel VI, 71. Die Brandenburger hatten unter Max Emanuel von Baiern gegen die Türken gefochten, die ihn "den blauen König" wegen seiner hellblauen Uniform nannten. *224 Der König ist nicht zu Hause. Wenn's lustig hergeht, wol gar drüber und drunter. Wenn der König Friedrich II. von Dänemark (gest. 1558) nach vollendeter Tafel guter Laune war, so sprach er: "Der König ist nicht zu Hause." Die Diener liessen sich gehen und der König ergötzte sich an ihren Possen. (Beiche, 228b.) *225 Der König von Cypern ist bei ihm zu Besuch. - Germania, IX, 209. Er ist von der Gicht heimgesucht. Wortspiel zwischen Cypern, Zippern und Zipperlein. *226 Es scheint, dass der König Geld benöthigt. Wenn Victor Emanuel, König von Italien, Geld brauchte, so suchte er den Minister seines Hauses, der sich in diesem Falle oft sehr engherzig zeigte, dadurch milder zu stimmen, dass er ihm Wildpret schickte; zuerst einen Fasan, dann zwei, dann vier, und wenn man nun glaubte, den Minister genügend angelockt zu haben, ersuchte man um einen kleinen Vorschuss von 20- oder 30000 Frs. Der Minister gewöhnte sich so sehr an dieses Vorgehen, dass er, wenn er Fasane bringen sah, zu seinen Hausgenossen obige Worte sagte. (Neue Freie Presse, 4955.) Königin. *5 Rühre nicht die Königin an! Warnt davor, hochgestellte, einflussreiche Personen, auch wol wichtige Interessen zu verletzen. Königsberg. So koam ick schon ut Königsbarg in Prüssen angesus't, söä de Plunnermatz, un har 'n dreibenigt Pierd vör'n Wa'n. - Schlingmann, 1143. Königswetter. * Das ist wahres Königswetter. So sagen die Berliner, um sehr schöne Witterung zu bezeichnen. Können. 157 Alles soll män können, nischt soll män brauchen. - Blass, 5. Will sagen, dass jedes Wissen zwar nützlich und angenehm sei, wofern man nicht angewiesen ist, davon zu leben. 158 Als sie nicht mehr konnten vor allzu hohem Alter, schrieb Salomo proverbia und David machte Psalter. - Junker und Pfaffen, II, 233. 159 Kann ich nicht, was ich will, so will ich, was ich kann; was nicht zu ändern ist, das nehm' ich willig an. - Devisenbuch, 120. 160 Man muss sein, was man kann, Maus oder Mann. Das eine oder das andere, aber ganz, nichts halb. 161 Was man nicht kann, das kann man nicht. 162 Wenn ich kann, wie ich will, so thu' ich, wie ich bin. D. h. ich folge meinen Neigungen, ich thue nicht mehr, als mir gefällt. [Spaltenumbruch]
371 Kumm 'n Böäten ranner, sägt Zanner. – Schlingmann, 1482. 372 Nun kommst du, nun sind alle Eulen verflogen. (Oderbruch.) – Engelien, 222. 373 Nu kummt der wat, seggt Bautzendal, da schit he ut de Luke. – Plattdütscher Hûsfründ, II, 28. 374 So mött 't koamen, söä' Möller, un schêt sick in de Buxen. – Schlingmann, 1033. 375 So muss es kommen, sagt Sanct-Neander. – Kladderadatsch, 1877, Nr. 18. 376 So muss es kommen, sagte Neumann, als er, nachdem er drei Tage geangelt hatte, einen Frosch fing. – Bote aus Schlesien, 1870, Nr. 32. 377 Wä ne kümmt, dem ward ôk de Kopp ne waschen, söä de Bû'r, ass 'r to Gericht sull. – Schlingmann, 135. 378 Wenn eins kommt, muss das andere gehen. Lat.: Ortus unius, alterius est interitus, et unius interitus, ortus est alterius. (Philippi, II, 77.) 379 Wenn ok Ener käme, der mich amol nähme, möcht a doch och ê Bên hoan; zum wengsten hätt' ich o en Moan. – Schles. 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372 Nun kommst du, nun sind alle Eulen verflogen. (Oderbruch.) – Engelien, 222.
373 Nu kummt der wat, seggt Bautzendal, da schit he ut de Luke. – Plattdütscher Hûsfründ, II, 28.
374 So mött 't koamen, söä' Möller, un schêt sick in de Buxen. – Schlingmann, 1033.
375 So muss es kommen, sagt Sanct-Neander. – Kladderadatsch, 1877, Nr. 18.
376 So muss es kommen, sagte Neumann, als er, nachdem er drei Tage geangelt hatte, einen Frosch fing. – Bote aus Schlesien, 1870, Nr. 32.
377 Wä ne kümmt, dem ward ôk de Kopp ne waschen, söä de Bû'r, ass 'r to Gericht sull. – Schlingmann, 135.
378 Wenn eins kommt, muss das andere gehen.
Lat.: Ortus unius, alterius est interitus, et unius interitus, ortus est alterius. (Philippi, II, 77.)
379 Wenn ok Ener käme, der mich amol nähme, möcht a doch och ê Bên hoan; zum wengsten hätt' ich o en Moan. – Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 437.
380 Wer zu oft kommt, ist selten willkommen.
381 Wer zuletzt kommt, der drischt ledig Stroh. – Monatsblätter, VII, 15.
*382 Du kommst e maul z' spät in Himmel. (Ulm.)
*383 Er kommt nimmer auf einen grünen Rasen. (S. Zweig.) – Herberger, Ib, 164.
*384 Er kommt zum Hütlaufsetzen. (Niederösterr.)
Von denen, die zu irgendeinem Act, namentlich in der Kirche, zu spät kommen. Der Priester setzt nach der Messe, wenn er mit dem in Weihwasser eingetauchten Wedel die Anwesenden besprengt, seine kirchliche Kopfbedeckung, das Baret, auf.
Komödiant.
4 Die Komödianten leihen dem Teuffel ihre Zunge, die Zuhörer ihre Ohren. – Harssdörffer, 1064.
Kompass.
11 Besser kein Kompass als ein falscher.
Dän.: Du bør ei stille din cours efter en misviisende compas. (Prov. dan., 99.)
*12 Den Kompass nicht erfunden haben.
In dem Sinne des Schiesspulvers.
It.: Non aver ritrovato la carta da navigare. (Giani, 1856.)
Kompliment.
*2 He is so vull Kumpelmenten, as de Koh vull Muskaten. – Kern, 731.
Plump, ungelenk, unhöflich.
König.
206 Der König von Polen ist ein König der Könige.
Rex regum, denn er selbst nannte alle Edelleute Mosci Panowic Bracia, d. i. gnädige Herren Brüder. (Beiche, 235a.)
207 Der Könige Dienste sind Hoffnung zu Brot und Gefahr zum Tode. – Wirth, I, 285.
208 Die könig und grosse potentaten haben durchgebohrte oren und lange hendt, vernemen von weitem und greifen auch von weitem zu. – Zimmerische Chronik, IV.
209 Ein guter König ist mehr werth als ein gutes Gesetz.
It.: Meglio un buon re che una buona legge. (Giani, 1445.)
210 Ein König braucht viel Augen und Ohren.
Böhm.: Král mĕj mnoho očí a mnoho uší. (Rybička, 350.)
211 Ein König, Ein Gesetz.
Motto der Einheit. Chambord (Heinrich V.) soll den Wahlspruch haben: „Un roy, une loi, une foi.“
212 Ein König soll keine Baumwolle in den Ohren tragen.
213 Ein narrichter König auf dem Thron ist wie ein Affe auff dem Tach.
Lat.: Rex fatuus in solio est simia in tecto. (Dietrich I, 587.)
214 Einem König zu rathen, sagte jener, ist schwer. – Lauterbeck, CXLIIa.
215 Sei der König absolut, wenn er uns nur den Willen thut.
Ein Spruch zur Schilderung des märkischen Junkerthums. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung.)
216 Spricht der König mittags: es ist Nacht, sprich du: Ja, ja, der Mond hat sich schon aufgemacht. – Pers. Rosenthal, 63.
217 Vier vnuernünfftige künig: lew, der thieren; adler, der vögl; hecht, der fischen; natter, würmern. (Rasch, 94.)
218 Was der König gegeben, haben die Diener genommen.
Von den Ränken und dem Ausbeutungssystem der Untergebenen.
Poln.: Król dał, a Gasztold wział. – Co Witold dał, to Gasztold wydarł. – Miód Gasztoldów. (Kijew, 19.)
219 Wenn der König einen Apfel nimmt, so reissen seine Hofleute den Baum gar um. – Harssdörffer, 907.
220 Wenn der König Kläger und Richter ist, so hat der Unterthan das Recht verloren. – Wirth, II, 235.
221 Wer bei Königen etwas bitten will, muss die Zeit in Acht nehmen. – Wirth, I, 284.
222 Wer König wird, dem wachsen die Vettern wie Hederich im Hafer. – Freytag, Nest der Zaunkönige, S. 110.
*223 Der blaue König. (S. König 195.) – Frommel VI, 71.
Die Brandenburger hatten unter Max Emanuel von Baiern gegen die Türken gefochten, die ihn „den blauen König“ wegen seiner hellblauen Uniform nannten.
*224 Der König ist nicht zu Hause.
Wenn's lustig hergeht, wol gar drüber und drunter. Wenn der König Friedrich II. von Dänemark (gest. 1558) nach vollendeter Tafel guter Laune war, so sprach er: „Der König ist nicht zu Hause.“ Die Diener liessen sich gehen und der König ergötzte sich an ihren Possen. (Beiche, 228b.)
*225 Der König von Cypern ist bei ihm zu Besuch. – Germania, IX, 209.
Er ist von der Gicht heimgesucht. Wortspiel zwischen Cypern, Zippern und Zipperlein.
*226 Es scheint, dass der König Geld benöthigt.
Wenn Victor Emanuel, König von Italien, Geld brauchte, so suchte er den Minister seines Hauses, der sich in diesem Falle oft sehr engherzig zeigte, dadurch milder zu stimmen, dass er ihm Wildpret schickte; zuerst einen Fasan, dann zwei, dann vier, und wenn man nun glaubte, den Minister genügend angelockt zu haben, ersuchte man um einen kleinen Vorschuss von 20- oder 30000 Frs. Der Minister gewöhnte sich so sehr an dieses Vorgehen, dass er, wenn er Fasane bringen sah, zu seinen Hausgenossen obige Worte sagte. (Neue Freie Presse, 4955.)
Königin.
*5 Rühre nicht die Königin an!
Warnt davor, hochgestellte, einflussreiche Personen, auch wol wichtige Interessen zu verletzen.
Königsberg.
So koam ick schon ut Königsbarg in Prüssen angesus't, söä de Plunnermatz, un har 'n drîbênigt Pierd vör'n Wa'n. – Schlingmann, 1143.
Königswetter.
* Das ist wahres Königswetter.
So sagen die Berliner, um sehr schöne Witterung zu bezeichnen.
Können.
157 Alles soll män können, nischt soll män brauchen. – Blass, 5.
Will sagen, dass jedes Wissen zwar nützlich und angenehm sei, wofern man nicht angewiesen ist, davon zu leben.
158 Als sie nicht mehr konnten vor allzu hohem Alter, schrieb Salomo proverbia und David machte Psalter. – Junker und Pfaffen, II, 233.
159 Kann ich nicht, was ich will, so will ich, was ich kann; was nicht zu ändern ist, das nehm' ich willig an. – Devisenbuch, 120.
160 Man muss sein, was man kann, Maus oder Mann.
Das eine oder das andere, aber ganz, nichts halb.
161 Was man nicht kann, das kann man nicht.
162 Wenn ich kann, wie ich will, so thu' ich, wie ich bin.
D. h. ich folge meinen Neigungen, ich thue nicht mehr, als mir gefällt.
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