Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Laubfrosch. *4 In Laubfröschen zahlen. Laubfrösche nennt man scherzweise die nordamerikanischen Greenbacks oder "Grünrücken", Bezeichnung für die dortigen Kassenscheine und Staatsnoten. In ihrer Gesammtheit werden sie auch legal tenders - gesetzliches Zahlmittel oder Currency zur Unterscheidung von Gold und Silber genannt. "Man zahlt in Laubfröschen." (Globus, VI, 88a.) Lauch. *4 Den Lauch beim Blattstiel essen. Etwas verkehrt machen, weil beim (Knob-)Lauch nur die Wurzel gebraucht wird. It.: Mangiarsi il porro per la coda. (Giani, 1849.) Lauchblatt. * Kein Lauchblatt werth sein. Weil vom (Knob-)Lauch die Blätter nicht genossen werden. It.: Non valere una fronda di porro. (Giani, 1849.) Lauern. *20 He lurt nett so weis, as de Maus in de Mehlkist. - Kern, 776. *21 Lauern, ob sie jhn bei einem öhrlein ergreiffen (bei einem Wort erwischen) könnten. - Mathesy, Sarepta, CCXXXIIa. Lauer. Wer gern auf der Lauer steht, hört Dinge, dass ihm die Lust vergeht. It.: Chi sta in ascolteria, sente cose che non vorria. (Giani, 158.) Laufen. 279 Lauf nicht, wenn's blinkt und ein Vortheilchen dir winkt; gar mancher, der's thut, sein Lebelang hinkt. - Horn, Spinnstube, 1859, S. 148. 280 Lauf, wohin du willst, wirst doch nicht ruhen. - Frischbier, 4361. "Deines Gewissens Stachel ewig wacht und ruhet weder Tag noch Nacht." 281 Laufen die Haselmäuse, fehlt es im Januar am Eise. - Marienkalender, 1879, S. 29. 282 Laufen ist ein leichtes Spiel, doch führt es selten zum Ziel. - Devisenbuch, 33. 283 Leuffstu nicht, so hastu nicht. "Einer lieff dort auss, der andere da, leuffstu nicht, so hastu nicht." (Aventin, CCLIIIb.) 284 Lop to, so schimmelt di de Oars ne. - Schlingmann, 1087. 285 Lop, Witter, sägt de Düwel to 'n Koahlenschwöäler. - Schlingmann, 346. 286 Man braucht nicht vor dem zu laufen, das einem nicht nachläuft. "Mein hochgräflicher Herr hat gar nicht Ursach für dem zu laufen, das ihm nicht nachzusetzen gedenket." (Köhler, 8, 22.) 287 Wer laufen muss, dem wird das Laufen schwer. 288 Wer lauft, hat Schuld. "Ziehet sie (die für eine Hexe gehaltene Person) Friedenshalber aus der Nachbarschaft, oder der Plage zu entgehen, so wird alsbald gesagt: Wer lauft, hat Schuld." (Roskoff, Geschichte des Teufels, I, 462.) 289 Wer läuft nach gefangenen Fischen, kommt heim mit leerer Schüssel. Altfries.: Dear lopt eeder fangen Fask, kumt tus me leddig Däsk. (Hansen, 4.) 290 Wer zu schnell läuft, fällt leicht auf die Nase. Mhd.: Wan doch ain offens wort ist: wer do ze palde lauft, das er auch dester öfter straucht. (Zingerle, 27.) Holl.: Die te hard loopt, valt op den neus. (Harrebomee, II, 123b.) 291 Wer zu ser lauft, der wird gern mud. - Hofmann, 28, 20. *292 Er läufft, als wenn ihn der Diebs-Burger jagte. - Simpl. Vogelnest, 383. *293 Er laufft mit einem Bawren vmb die wette. - Mathesy, Sprach, 17a. D. h. ist so grob als er. *294 Er lauft, als hätt' er feurige Schuhe an. - Gubitz, Deutscher Volkskalender, 1856, S. 40. *295 Er lauft wie d' Wanze. *296 Er läuft wie ein Pferd, das man zum Schinder führt. Holl.: Hij loopt als een paard van een' daalder. (Harrebomee, II, 164b.) [Spaltenumbruch] *297 Er läuft wie ein Pferd vor der Peitsche. Holl.: Hij loopt als een paard voor de zweep. (Harrebomee, II, 164b.) *298 Er läuft wie ein Postpferd. Holl.: Hij loopen als postpaarden. (Harrebomee, II, 166b.) *299 Er läuft wie ein Schelm. Holl.: Hij loopt als een schelm; maar somtijds is loopen het beste geweer. (Harrebomee, II, 245b.) *300 Er läuft wie eine Katze, der man Nussschalen an die Pfoten gebunden hat. Holl.: Hij loopt als eene kat, die men, met notendoppen onder de pooten gebonden, op het ijs heeft gezet. (Harrebomee, II, 131a.) *301 Er läuft wie eine Schindmähre. *302 Er läuft wie wenn er g'stohle hätt. (Schwaben.) *303 Er läuft wie's Hundle von Bretten. *304 Lauf, da die Hunde hin laufen. - Zinkgref, IV, 211. *305 Laufen wie ein gehetzter Hase. - Spindler, Bastard, I, 87. *306 Wir laufet an einander num win zwei Hund. (Bopfingen.) Lauge. 21 Ich bin ah mit dr lägh gewaschen. (Oberharz.) Ich bin auch mit der Lauge gewaschen; ich habe dasselbe Schicksal gehabt, mir ist dasselbe begegnet. *22 Da ist Lauge und Seife verloren. It.: Perdere il ranno ed il sapone. (Giani, 1862.) Laune. *4 Du sast mi in Lune finnen, dat ek 't nig do. - Dähnert, 288b. Wenn du mich verdriesslich machst, thue ich es nicht. Laurentius. 16 Laurentius (10. August) Holzstillstand. - Schulfreund, 33, 14. 17 Laurentt schön vnd Mariae Himmelfahrt, gute Hoffnung macht der Regen Art. - Lins. 18 Laurenz heiss - guter Wein. - Egerbote, 1875. 19 Sanct-Laurentius gibt das Feuer dem Wein, thut er's nicht, kommt nichts Gutes hinein. - Wunderlich, 30. 20 Sanct-Laurenz bringt eine Helle oder Sprenz. - Schmitz, 173, 56. 21 Sanct-Laurenz mit heissem Hauch füllt dem Winzer Fass und Schlauch. - Payne, 29. Laus. 168 Die Lauss ist das getreuest thier, die lässt sich mit eeim hencken, bleybt bey ün biss in todt. - Haupt, III, 32. 169 Eine Laus auf dem Talar ziert einen Priester mehr als ein Orden. Im Vaterland von Sigl wird eine Liste von Peterspfennigen veröffentlicht; eine dieser Gaben hatte das obige Wort zum Motto. (S. Berliner Wespen, 1872, 49.) 170 Ist satt die Laus, so kriecht sie auf die Stirn heraus. - Neue Freie Presse, 4592. 171 Wer nicht die Läuse eines jeden Mönches heilig halten will, der soll kein Christ sein. "Es ist nun schier darzu kommen, dass, wer einem jegklichen Bettler-Münche seine Leuse nicht für heylig wil halten, sol nicht ein Christ seyn." (Aventin, CLXXb.) *172 Besser eine Laus, als den Bart verlieren. - Abele. *173 Dass ihn die Läus' erwürgen! - Köhler, 135, 15. Lausallee. * In der Lausallee. (Wien.) Es ist damit die gerade Linie gemeint, welche durch Theilung der Kopfhaare nach beiden Seiten entsteht. Läuschen. An andern sieht man das kleinste Läuschen, an sich keine Hundslaus. Lauschen. *6 Jetzt lust er wie d' Sau im Traid. - Wurth, 67. *7 Laustern wie ein Sau, die ins Wasser harnt. - Simplic., I, 144. Lausen. *3 Einen hinten fürn (hervor-) lausen. (Ulm.) Auch: Deam will i net schlecht hinte für lausse. Laut. 3 Ein Laut, ein Wort, das Leben baut sich drauf fort.
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Laubfrosch. *4 In Laubfröschen zahlen. Laubfrösche nennt man scherzweise die nordamerikanischen Greenbacks oder „Grünrücken“, Bezeichnung für die dortigen Kassenscheine und Staatsnoten. In ihrer Gesammtheit werden sie auch legal tenders – gesetzliches Zahlmittel oder Currency zur Unterscheidung von Gold und Silber genannt. „Man zahlt in Laubfröschen.“ (Globus, VI, 88a.) Lauch. *4 Den Lauch beim Blattstiel essen. Etwas verkehrt machen, weil beim (Knob-)Lauch nur die Wurzel gebraucht wird. It.: Mangiarsi il porro per la coda. (Giani, 1849.) Lauchblatt. * Kein Lauchblatt werth sein. Weil vom (Knob-)Lauch die Blätter nicht genossen werden. It.: Non valere una fronda di porro. (Giani, 1849.) Lauern. *20 He lurt nett so wîs, as de Mûs in de Mehlkist. – Kern, 776. *21 Lauern, ob sie jhn bei einem öhrlein ergreiffen (bei einem Wort erwischen) könnten. – Mathesy, Sarepta, CCXXXIIa. Lauer. Wer gern auf der Lauer steht, hört Dinge, dass ihm die Lust vergeht. 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Laufen. 279 Lauf nicht, wenn's blinkt und ein Vortheilchen dir winkt; gar mancher, der's thut, sein Lebelang hinkt. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 148. 280 Lauf, wohin du willst, wirst doch nicht ruhen. – Frischbier, 4361. „Deines Gewissens Stachel ewig wacht und ruhet weder Tag noch Nacht.“ 281 Laufen die Haselmäuse, fehlt es im Januar am Eise. – Marienkalender, 1879, S. 29. 282 Laufen ist ein leichtes Spiel, doch führt es selten zum Ziel. – Devisenbuch, 33. 283 Leuffstu nicht, so hastu nicht. „Einer lieff dort auss, der andere da, leuffstu nicht, so hastu nicht.“ (Aventin, CCLIIIb.) 284 Lop to, so schimmelt di de Oars ne. – Schlingmann, 1087. 285 Lôp, Witter, sägt de Düwel to 'n Koahlenschwöäler. – Schlingmann, 346. 286 Man braucht nicht vor dem zu laufen, das einem nicht nachläuft. „Mein hochgräflicher Herr hat gar nicht Ursach für dem zu laufen, das ihm nicht nachzusetzen gedenket.“ (Köhler, 8, 22.) 287 Wer laufen muss, dem wird das Laufen schwer. 288 Wer lauft, hat Schuld. „Ziehet sie (die für eine Hexe gehaltene Person) Friedenshalber aus der Nachbarschaft, oder der Plage zu entgehen, so wird alsbald gesagt: Wer lauft, hat Schuld.“ (Roskoff, Geschichte des Teufels, I, 462.) 289 Wer läuft nach gefangenen Fischen, kommt heim mit leerer Schüssel. 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Laubfrosch.
*4 In Laubfröschen zahlen.
Laubfrösche nennt man scherzweise die nordamerikanischen Greenbacks oder „Grünrücken“, Bezeichnung für die dortigen Kassenscheine und Staatsnoten. In ihrer Gesammtheit werden sie auch legal tenders – gesetzliches Zahlmittel oder Currency zur Unterscheidung von Gold und Silber genannt. „Man zahlt in Laubfröschen.“ (Globus, VI, 88a.)
Lauch.
*4 Den Lauch beim Blattstiel essen.
Etwas verkehrt machen, weil beim (Knob-)Lauch nur die Wurzel gebraucht wird.
It.: Mangiarsi il porro per la coda. (Giani, 1849.)
Lauchblatt.
* Kein Lauchblatt werth sein.
Weil vom (Knob-)Lauch die Blätter nicht genossen werden.
It.: Non valere una fronda di porro. (Giani, 1849.)
Lauern.
*20 He lurt nett so wîs, as de Mûs in de Mehlkist. – Kern, 776.
*21 Lauern, ob sie jhn bei einem öhrlein ergreiffen (bei einem Wort erwischen) könnten. – Mathesy, Sarepta, CCXXXIIa.
Lauer.
Wer gern auf der Lauer steht, hört Dinge, dass ihm die Lust vergeht.
It.: Chi sta in ascolteria, sente cose che non vorria. (Giani, 158.)
Laufen.
279 Lauf nicht, wenn's blinkt und ein Vortheilchen dir winkt; gar mancher, der's thut, sein Lebelang hinkt. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 148.
280 Lauf, wohin du willst, wirst doch nicht ruhen. – Frischbier, 4361.
„Deines Gewissens Stachel ewig wacht und ruhet weder Tag noch Nacht.“
281 Laufen die Haselmäuse, fehlt es im Januar am Eise. – Marienkalender, 1879, S. 29.
282 Laufen ist ein leichtes Spiel, doch führt es selten zum Ziel. – Devisenbuch, 33.
283 Leuffstu nicht, so hastu nicht.
„Einer lieff dort auss, der andere da, leuffstu nicht, so hastu nicht.“ (Aventin, CCLIIIb.)
284 Lop to, so schimmelt di de Oars ne. – Schlingmann, 1087.
285 Lôp, Witter, sägt de Düwel to 'n Koahlenschwöäler. – Schlingmann, 346.
286 Man braucht nicht vor dem zu laufen, das einem nicht nachläuft.
„Mein hochgräflicher Herr hat gar nicht Ursach für dem zu laufen, das ihm nicht nachzusetzen gedenket.“ (Köhler, 8, 22.)
287 Wer laufen muss, dem wird das Laufen schwer.
288 Wer lauft, hat Schuld.
„Ziehet sie (die für eine Hexe gehaltene Person) Friedenshalber aus der Nachbarschaft, oder der Plage zu entgehen, so wird alsbald gesagt: Wer lauft, hat Schuld.“ (Roskoff, Geschichte des Teufels, I, 462.)
289 Wer läuft nach gefangenen Fischen, kommt heim mit leerer Schüssel.
Altfries.: Dear lopt eeder fangen Fask, kumt tus me leddig Däsk. (Hansen, 4.)
290 Wer zu schnell läuft, fällt leicht auf die Nase.
Mhd.: Wan doch ain offens wort ist: wer do ze palde lauft, das er auch dester öfter straucht. (Zingerle, 27.)
Holl.: Die te hard loopt, valt op den neus. (Harrebomée, II, 123b.)
291 Wer zu ser lauft, der wird gern mud. – Hofmann, 28, 20.
*292 Er läufft, als wenn ihn der Diebs-Burger jagte. – Simpl. Vogelnest, 383.
*293 Er laufft mit einem Bawren vmb die wette. – Mathesy, Sprach, 17a.
D. h. ist so grob als er.
*294 Er lauft, als hätt' er feurige Schuhe an. – Gubitz, Deutscher Volkskalender, 1856, S. 40.
*295 Er lauft wie d' Wanze.
*296 Er läuft wie ein Pferd, das man zum Schinder führt.
Holl.: Hij loopt als een paard van een' daalder. (Harrebomée, II, 164b.)
*297 Er läuft wie ein Pferd vor der Peitsche.
Holl.: Hij loopt als een paard voor de zweep. (Harrebomée, II, 164b.)
*298 Er läuft wie ein Postpferd.
Holl.: Hij loopen als postpaarden. (Harrebomée, II, 166b.)
*299 Er läuft wie ein Schelm.
Holl.: Hij loopt als een schelm; maar somtijds is loopen het beste geweer. (Harrebomée, II, 245b.)
*300 Er läuft wie eine Katze, der man Nussschalen an die Pfoten gebunden hat.
Holl.: Hij loopt als eene kat, die men, met notendoppen onder de pooten gebonden, op het ijs heeft gezet. (Harrebomée, II, 131a.)
*301 Er läuft wie eine Schindmähre.
*302 Er läuft wie wenn er g'stohle hätt. (Schwaben.)
*303 Er läuft wie's Hundle von Bretten.
*304 Lauf, da die Hunde hin laufen. – Zinkgref, IV, 211.
*305 Laufen wie ein gehetzter Hase. – Spindler, Bastard, I, 87.
*306 Wir laufet an einander num win zwei Hund. (Bopfingen.)
Lauge.
21 Ich bin ah mit dr lägh gewaschen. (Oberharz.)
Ich bin auch mit der Lauge gewaschen; ich habe dasselbe Schicksal gehabt, mir ist dasselbe begegnet.
*22 Da ist Lauge und Seife verloren.
It.: Perdere il ranno ed il sapone. (Giani, 1862.)
Laune.
*4 Du sast mi in Lune finnen, dat ek 't nig do. – Dähnert, 288b.
Wenn du mich verdriesslich machst, thue ich es nicht.
Laurentius.
16 Laurentius (10. August) Holzstillstand. – Schulfreund, 33, 14.
17 Laurentt schön vnd Mariae Himmelfahrt, gute Hoffnung macht der Regen Art. – Lins.
18 Laurenz heiss – guter Wein. – Egerbote, 1875.
19 Sanct-Laurentius gibt das Feuer dem Wein, thut er's nicht, kommt nichts Gutes hinein. – Wunderlich, 30.
20 Sanct-Laurenz bringt eine Helle oder Sprenz. – Schmitz, 173, 56.
21 Sanct-Laurenz mit heissem Hauch füllt dem Winzer Fass und Schlauch. – Payne, 29.
Laus.
168 Die Lauss ist das getreuest thier, die lässt sich mit eîm hencken, bleybt bey ün biss in todt. – Haupt, III, 32.
169 Eine Laus auf dem Talar ziert einen Priester mehr als ein Orden.
Im Vaterland von Sigl wird eine Liste von Peterspfennigen veröffentlicht; eine dieser Gaben hatte das obige Wort zum Motto. (S. Berliner Wespen, 1872, 49.)
170 Ist satt die Laus, so kriecht sie auf die Stirn heraus. – Neue Freie Presse, 4592.
171 Wer nicht die Läuse eines jeden Mönches heilig halten will, der soll kein Christ sein.
„Es ist nun schier darzu kommen, dass, wer einem jegklichen Bettler-Münche seine Leuse nicht für heylig wil halten, sol nicht ein Christ seyn.“ (Aventin, CLXXb.)
*172 Besser eine Laus, als den Bart verlieren. – Abele.
*173 Dass ihn die Läus' erwürgen! – Köhler, 135, 15.
Lausallee.
* In der Lausallee. (Wien.)
Es ist damit die gerade Linie gemeint, welche durch Theilung der Kopfhaare nach beiden Seiten entsteht.
Läuschen.
An andern sieht man das kleinste Läuschen, an sich keine Hundslaus.
Lauschen.
*6 Jetzt lust er wie d' Sau im Traid. – Wurth, 67.
*7 Laustern wie ein Sau, die ins Wasser harnt. – Simplic., I, 144.
Lausen.
*3 Einen hinten fürn (hervor-) lausen. (Ulm.)
Auch: Deam will i net schlecht hinte für lausse.
Laut.
3 Ein Laut, ein Wort, das Leben baut sich drauf fort.
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