Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Basel wechselbanck, vnd den Zol an dem rein, vnd het derzu witz vnd kunst, wer mecht mir gelich sein.

Aus einer stuttgarter Handschrift des 15. Jahrhunderts. (Vgl. Massmann, Turnanstalt zu München, 1838, S. 68.)

881 Ist die Liebe wo zu Schmause, Bacchus aber nicht dabey, bleibt die Ceres auch zu Hause.

882 Jetzt kommt die Liebe, sagte der Mönch zur Nonne, als er sie drei Tage beschlafen hatte. - Junker und Pfaffen, II, 257.

883 Keine Liebe ohne Kummer, keine Sorge ohne Schlummer. - Devisenbuch, 202.

884 Lieb', Treu und Leid, drei Kindelein, müssen immer beisammen sein. - Döring, Die Geiselfahrt (Frankfurt 1833), I, 163.

885 Liebe besteht aus vier Dingen: aus Seufzen, Schluchzen, Sterbenwollen und vielen Lügen.

Anschauung der Hagestolzen.

886 Liebe des Vaterlandes gehet vor alle liebe. - Monatsblätter, V, 95, 5.

887 Liebe, die an Fastnacht geboren, geht noch vor der Marterwoch verloren.

It.: L' amore di carnevale muore in quaresima. (Giani, 84.)

888 Liebe fällt eben so bald auf einen Strohsack als auf ein Federbett oder Seidenkissen. - Schaltjahr, III, 647.

889 Liebe geht vor, Vergeltung folgt nach. - Devisenbuch, 58.

890 Liebe herrscht ohne Gesetz.

It.: Amor regge senza legge. (Giani, 77.)

891 Liebe ist kein Verbrechen.

Ist denn Liebe ein Verbrechen? ist ein bekanntes geflügeltes Wort. Die Czechen übersetzen es mit vielem Humor: Je ta laska kriminalska? Ist die Liebe criminalistisch? In Prag kann man von Scherzenden beides sehr oft hören.

892 Liebe kennt kein Mass.

It.: Amore non conosce misura. (Giani, 87.)

893 Liebe macht das Schwere leicht, Unlust das Leichte schwer.

Lat.: Invito et id, quod est facile, difficile fit. (Sailer, Sprüche, 171.)

894 Liebe macht Lappen, diess tuch trägt mancher zur Kappen.

Aus einer Handschrift der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.

895 Liebe, Noth und Tod kennen keinen Standesunterschied. - Ralisch, Schlagschatten, 228.

896 Liebe ohne Ehe bringt Reue und Wehe. - Devisenbuch, 235.

897 Liebe ohne Verstand ist Narrheit und Tand. - Devisenbuch, 232.

898 Liebe schlägt und heilt Wunden.

It.: Amor punge e unge. (Giani, 76.)

899 Liebe, Trotz und Eifersucht Frauen zu beherrschen sucht.

It.: Amor, dispetto, rabbia e gelosia sul cuor delle donne hanno signoria. (Giani, 589.)

900 Liebe und Furcht sind die zwei Grundfesten der Herrschaft. - Heinmar, I, 6.

901 Liebe und Gunst macht grosse Brunst. - Monatsblätter, VI, 184.

902 Liebe und Hass sind die nächsten Verwandten. - Wirth, I, 322.

903 Liebe und keine Freud' dabei schmeckt wie ein kalter Wasserbrei.

904 Liebe vnd Neid sind Brüder.

"Beyde haben aus dem ansehen ihren Ursprung." (Zinkgref, IV, 110.)

905 Liebe wächst aus Freundlichkeit und Wohlthat, Gehorsam aus guter Justiz. - Wirth, I, 319.

906 Liebe weckt Liebe.

Lat.: Magnus amoris amor. (Sailer, Sprüche, 119, 84.)

907 Liebe würzt jede Speise.

It.: Di tutto, condimento e amore. (Giani, 93.)

908 Neue Liebe macht der alten vergessen.

Span.: Amores nuevos olvidan viejos. (Bohn I, 199.)

[Spaltenumbruch] 909 Ohne Liebe ist das Leben trübe. - Devisenbuch, 305.

910 Treue Lieb' bei Weib und Kind, treuen Freund und treu Gesind, heil dem Manne, der das findt. - Frieske, 12.

911 Treue Liebe kann nicht wanken, liegt zu Anker jederzeit, denn ihr Sinnen und Gedanken gründet auf Beständigkeit. - Gerlach, 190.

912 Ver Lieb kennt' ich dai Fläsch assen. (Oberharz.)

913 Viel Liebe, viel Verdruss. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581.

914 Wahre Liebe ist sicher vor Gefahr, auch im ärgsten Wetter fürchtet sie kein Haar. - Gerlach, 1106.

915 Wahre Liebe, treue Pflicht mindert sich durch Absein nicht. - Gerlach.

916 Was Liebe zusammengefügt, wird oft vom Stock geschieden.

Holl.: Wat Venus voegt, dat scheydt de klippel. (Cats, 148.)

917 Wen Liebe treibt, der braucht keine Sporen.

It.: Chi ha l' amore nel petto, ha lo sprone nei fianchi. (Giani, 90.)

918 Wenn Lieb bei Lieb ist, so weiss Lieb nicht, was Lieb ist; wenn aber Lieb von Lieb kommen ist, so weiss erst Lieb, was Lieb gewesen ist. - Hertz, 60.

919 Wer die Liebe recht will kennen, darf nicht vor Liebe brennen. - Devisenbuch, 35.

920 Wer glücklich in der Liebe ist, thut gut, wenn er nicht Karten mischt.

It.: Chi ha fortuna in amor, non giuochi a carte. (Giani, 787.)

921 Wer nur an Liebe gedacht bei der grossen Frage, hat gute Nächte und böse Tage.

922 Wider die Liebe ist nichts besser als Hunger und Kälte. - Wirth, I, 323.

923 Wo die Liebe sich freut, ärgert sich der Neid.

Lat.: Optima cibus invidiae. (Sailer, Sprüche, 136, 130.)

924 Wohin die Liebe treibt, da ist der Weg nicht weit. - Neidhart, Helvetia, 31.

925 Wo Liebe, da ist Reichthum. - Bertram, 70.

926 Wo Liebe herrscht, da blüht das Land, wo Furcht, liegt eitel roher Sand.

Lat.: Amore crescunt imperia, ruunt metu. (Sailer, Sprüche, 143.)

*927 Aus Liebe, du Hund. (Köthen.)

*928 Aus Liebe zum Ochsen kein Rindfleisch essen.

Lat.: Animal non perimere nec edere, ne migrans hominis anima exhospitetur. (Bovill, III, 36.)


Lieben.

166 All, was ihr liebt, all was euch hold, beim Traubengold ihr preisen sollt. - Frieske, 8.

Spruch in der fünften Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause.

167 Du liebst mich gar nicht mehr, klagte das Mädchen, als Johann sie zwanzigmal nacheinander geküsst hatte und einmal Athem schöpfen wollte.

168 Ich liebe ihn so, dass ich seine Schwiegermutter werden möchte, aber nicht seine Frau, sagte das Mädchen von einem Freier, den sie nicht wollte.

169 Lieben und nicht haben, ist härter als Steine graben.

170 Was er liebt, weckt keinen Nebenbuhler.

Von denen, die bewundern, was andere nicht begehren. Mancher ist verliebt in seine Gedichte, die sonst niemand lesen mag.

Lat.: Sine rivali diligere. (Erasm., 757; Philippi, II, 188.)

171 Was man nicht liebt, das schmeisst man nicht.

Von der Gegenliebe des Pöbels. (Schles. Zeitung 1871, Nr. 555.)

172 Was mir liebt, das lait mir nymant. - Hofmann, 34, 92.

173 Wenn man nicht hat, was man liebt, muss man lieben, was man hat.

[Spaltenumbruch] Basel wechselbanck, vnd den Zol an dem rein, vnd het derzu witz vnd kunst, wer mecht mir gelich sîn.

Aus einer stuttgarter Handschrift des 15. Jahrhunderts. (Vgl. Massmann, Turnanstalt zu München, 1838, S. 68.)

881 Ist die Liebe wo zu Schmause, Bacchus aber nicht dabey, bleibt die Ceres auch zu Hause.

882 Jetzt kommt die Liebe, sagte der Mönch zur Nonne, als er sie drei Tage beschlafen hatte.Junker und Pfaffen, II, 257.

883 Keine Liebe ohne Kummer, keine Sorge ohne Schlummer.Devisenbuch, 202.

884 Lieb', Treu und Leid, drei Kindelein, müssen immer beisammen sein.Döring, Die Geiselfahrt (Frankfurt 1833), I, 163.

885 Liebe besteht aus vier Dingen: aus Seufzen, Schluchzen, Sterbenwollen und vielen Lügen.

Anschauung der Hagestolzen.

886 Liebe des Vaterlandes gehet vor alle liebe.Monatsblätter, V, 95, 5.

887 Liebe, die an Fastnacht geboren, geht noch vor der Marterwoch verloren.

It.: L' amore di carnevale muore in quaresima. (Giani, 84.)

888 Liebe fällt eben so bald auf einen Strohsack als auf ein Federbett oder Seidenkissen.Schaltjahr, III, 647.

889 Liebe geht vor, Vergeltung folgt nach.Devisenbuch, 58.

890 Liebe herrscht ohne Gesetz.

It.: Amor regge senza legge. (Giani, 77.)

891 Liebe ist kein Verbrechen.

Ist denn Liebe ein Verbrechen? ist ein bekanntes geflügeltes Wort. Die Czechen übersetzen es mit vielem Humor: Je ta láska kriminálska? Ist die Liebe criminalistisch? In Prag kann man von Scherzenden beides sehr oft hören.

892 Liebe kennt kein Mass.

It.: Amore non conosce misura. (Giani, 87.)

893 Liebe macht das Schwere leicht, Unlust das Leichte schwer.

Lat.: Invito et id, quod est facile, difficile fit. (Sailer, Sprüche, 171.)

894 Liebe macht Lappen, diess tuch trägt mancher zur Kappen.

Aus einer Handschrift der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.

895 Liebe, Noth und Tod kennen keinen Standesunterschied.Ralisch, Schlagschatten, 228.

896 Liebe ohne Ehe bringt Reue und Wehe.Devisenbuch, 235.

897 Liebe ohne Verstand ist Narrheit und Tand.Devisenbuch, 232.

898 Liebe schlägt und heilt Wunden.

It.: Amor punge e unge. (Giani, 76.)

899 Liebe, Trotz und Eifersucht Frauen zu beherrschen sucht.

It.: Amor, dispetto, rabbia e gelosia sul cuor delle donne hanno signoria. (Giani, 589.)

900 Liebe und Furcht sind die zwei Grundfesten der Herrschaft.Heinmar, I, 6.

901 Liebe und Gunst macht grosse Brunst.Monatsblätter, VI, 184.

902 Liebe und Hass sind die nächsten Verwandten.Wirth, I, 322.

903 Liebe und keine Freud' dabei schmeckt wie ein kalter Wasserbrei.

904 Liebe vnd Neid sind Brüder.

„Beyde haben aus dem ansehen ihren Ursprung.“ (Zinkgref, IV, 110.)

905 Liebe wächst aus Freundlichkeit und Wohlthat, Gehorsam aus guter Justiz.Wirth, I, 319.

906 Liebe weckt Liebe.

Lat.: Magnus amoris amor. (Sailer, Sprüche, 119, 84.)

907 Liebe würzt jede Speise.

It.: Di tutto, condimento è amore. (Giani, 93.)

908 Neue Liebe macht der alten vergessen.

Span.: Amores nuevos olvidan viejos. (Bohn I, 199.)

[Spaltenumbruch] 909 Ohne Liebe ist das Leben trübe.Devisenbuch, 305.

910 Treue Lieb' bei Weib und Kind, treuen Freund und treu Gesind, heil dem Manne, der das findt.Frieske, 12.

911 Treue Liebe kann nicht wanken, liegt zu Anker jederzeit, denn ihr Sinnen und Gedanken gründet auf Beständigkeit.Gerlach, 190.

912 Ver Lieb kennt' ich dai Fläsch assen. (Oberharz.)

913 Viel Liebe, viel Verdruss. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.

914 Wahre Liebe ist sicher vor Gefahr, auch im ärgsten Wetter fürchtet sie kein Haar.Gerlach, 1106.

915 Wahre Liebe, treue Pflicht mindert sich durch Absein nicht.Gerlach.

916 Was Liebe zusammengefügt, wird oft vom Stock geschieden.

Holl.: Wat Venus voegt, dat scheydt de klippel. (Cats, 148.)

917 Wen Liebe treibt, der braucht keine Sporen.

It.: Chi ha l' amore nel petto, ha lo sprone nei fianchi. (Giani, 90.)

918 Wenn Lieb bei Lieb ist, so weiss Lieb nicht, was Lieb ist; wenn aber Lieb von Lieb kommen ist, so weiss erst Lieb, was Lieb gewesen ist.Hertz, 60.

919 Wer die Liebe recht will kennen, darf nicht vor Liebe brennen.Devisenbuch, 35.

920 Wer glücklich in der Liebe ist, thut gut, wenn er nicht Karten mischt.

It.: Chi ha fortuna in amor, non giuochi a carte. (Giani, 787.)

921 Wer nur an Liebe gedacht bei der grossen Frage, hat gute Nächte und böse Tage.

922 Wider die Liebe ist nichts besser als Hunger und Kälte.Wirth, I, 323.

923 Wo die Liebe sich freut, ärgert sich der Neid.

Lat.: Optima cibus invidiae. (Sailer, Sprüche, 136, 130.)

924 Wohin die Liebe treibt, da ist der Weg nicht weit.Neidhart, Helvetia, 31.

925 Wo Liebe, da ist Reichthum.Bertram, 70.

926 Wo Liebe herrscht, da blüht das Land, wo Furcht, liegt eitel roher Sand.

Lat.: Amore crescunt imperia, ruunt metu. (Sailer, Sprüche, 143.)

*927 Aus Liebe, du Hund. (Köthen.)

*928 Aus Liebe zum Ochsen kein Rindfleisch essen.

Lat.: Animal non perimere nec edere, ne migrans hominis anima exhospitetur. (Bovill, III, 36.)


Lieben.

166 All, was ihr liebt, all was euch hold, beim Traubengold ihr preisen sollt.Frieske, 8.

Spruch in der fünften Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause.

167 Du liebst mich gar nicht mehr, klagte das Mädchen, als Johann sie zwanzigmal nacheinander geküsst hatte und einmal Athem schöpfen wollte.

168 Ich liebe ihn so, dass ich seine Schwiegermutter werden möchte, aber nicht seine Frau, sagte das Mädchen von einem Freier, den sie nicht wollte.

169 Lieben und nicht haben, ist härter als Steine graben.

170 Was er liebt, weckt keinen Nebenbuhler.

Von denen, die bewundern, was andere nicht begehren. Mancher ist verliebt in seine Gedichte, die sonst niemand lesen mag.

Lat.: Sine rivali diligere. (Erasm., 757; Philippi, II, 188.)

171 Was man nicht liebt, das schmeisst man nicht.

Von der Gegenliebe des Pöbels. (Schles. Zeitung 1871, Nr. 555.)

172 Was mir liebt, das lait mir nymant.Hofmann, 34, 92.

173 Wenn man nicht hat, was man liebt, muss man lieben, was man hat.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0792" n="[780]"/><cb n="1559"/>
Basel wechselbanck, vnd den Zol an dem rein, vnd het derzu witz vnd kunst, wer mecht mir gelich sîn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus einer stuttgarter Handschrift des 15. Jahrhunderts. (Vgl. <hi rendition="#i">Massmann, Turnanstalt zu München, 1838, S. 68.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">881 Ist die Liebe wo zu Schmause, Bacchus aber nicht dabey, bleibt die Ceres auch zu Hause.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">882 Jetzt kommt die Liebe, sagte der Mönch zur Nonne, als er sie drei Tage beschlafen hatte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Junker und Pfaffen, II, 257.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">883 Keine Liebe ohne Kummer, keine Sorge ohne Schlummer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 202.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">884 Lieb', Treu und Leid, drei Kindelein, müssen immer beisammen sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Döring, Die Geiselfahrt (Frankfurt 1833), I, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">885 Liebe besteht aus vier Dingen: aus Seufzen, Schluchzen, Sterbenwollen und vielen Lügen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Anschauung der Hagestolzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">886 Liebe des Vaterlandes gehet vor alle liebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 95, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">887 Liebe, die an Fastnacht geboren, geht noch vor der Marterwoch verloren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: L' amore di carnevale muore in quaresima. (<hi rendition="#i">Giani, 84.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">888 Liebe fällt eben so bald auf einen Strohsack als auf ein Federbett oder Seidenkissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 647.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">889 Liebe geht vor, Vergeltung folgt nach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 58.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">890 Liebe herrscht ohne Gesetz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Amor regge senza legge. (<hi rendition="#i">Giani, 77.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">891 Liebe ist kein Verbrechen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist denn Liebe ein Verbrechen? ist ein bekanntes geflügeltes Wort. Die Czechen übersetzen es mit vielem Humor: Je ta láska kriminálska? Ist die Liebe criminalistisch? In Prag kann man von Scherzenden beides sehr oft hören.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">892 Liebe kennt kein Mass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Amore non conosce misura. (<hi rendition="#i">Giani, 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">893 Liebe macht das Schwere leicht, Unlust das Leichte schwer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Invito et id, quod est facile, difficile fit. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 171.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">894 Liebe macht Lappen, diess tuch trägt mancher zur Kappen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus einer Handschrift der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">895 Liebe, Noth und Tod kennen keinen Standesunterschied.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ralisch, Schlagschatten, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">896 Liebe ohne Ehe bringt Reue und Wehe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 235.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">897 Liebe ohne Verstand ist Narrheit und Tand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 232.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">898 Liebe schlägt und heilt Wunden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Amor punge e unge. (<hi rendition="#i">Giani, 76.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">899 Liebe, Trotz und Eifersucht Frauen zu beherrschen sucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Amor, dispetto, rabbia e gelosia sul cuor delle donne hanno signoria. (<hi rendition="#i">Giani, 589.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">900 Liebe und Furcht sind die zwei Grundfesten der Herrschaft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heinmar, I, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">901 Liebe und Gunst macht grosse Brunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 184.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">902 Liebe und Hass sind die nächsten Verwandten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 322.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">903 Liebe und keine Freud' dabei schmeckt wie ein kalter Wasserbrei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">904 Liebe vnd Neid sind Brüder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Beyde haben aus dem ansehen ihren Ursprung.&#x201C; (<hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 110.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">905 Liebe wächst aus Freundlichkeit und Wohlthat, Gehorsam aus guter Justiz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">906 Liebe weckt Liebe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Magnus amoris amor. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 119, 84.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">907 Liebe würzt jede Speise.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Di tutto, condimento è amore. (<hi rendition="#i">Giani, 93.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">908 Neue Liebe macht der alten vergessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Amores nuevos olvidan viejos. (<hi rendition="#i">Bohn I, 199.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1560"/>
909 Ohne Liebe ist das Leben trübe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 305.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">910 Treue Lieb' bei Weib und Kind, treuen Freund und treu Gesind, heil dem Manne, der das findt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frieske, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">911 Treue Liebe kann nicht wanken, liegt zu Anker jederzeit, denn ihr Sinnen und Gedanken gründet auf Beständigkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, 190.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">912 Ver Lieb kennt' ich dai Fläsch assen.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">913 Viel Liebe, viel Verdruss.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">914 Wahre Liebe ist sicher vor Gefahr, auch im ärgsten Wetter fürchtet sie kein Haar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, 1106.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">915 Wahre Liebe, treue Pflicht mindert sich durch Absein nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">916 Was Liebe zusammengefügt, wird oft vom Stock geschieden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat Venus voegt, dat scheydt de klippel. (<hi rendition="#i">Cats, 148.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">917 Wen Liebe treibt, der braucht keine Sporen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha l' amore nel petto, ha lo sprone nei fianchi. (<hi rendition="#i">Giani, 90.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">918 Wenn Lieb bei Lieb ist, so weiss Lieb nicht, was Lieb ist; wenn aber Lieb von Lieb kommen ist, so weiss erst Lieb, was Lieb gewesen ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 60.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">919 Wer die Liebe recht will kennen, darf nicht vor Liebe brennen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">920 Wer glücklich in der Liebe ist, thut gut, wenn er nicht Karten mischt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha fortuna in amor, non giuochi a carte. (<hi rendition="#i">Giani, 787.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">921 Wer nur an Liebe gedacht bei der grossen Frage, hat gute Nächte und böse Tage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">922 Wider die Liebe ist nichts besser als Hunger und Kälte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 323.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">923 Wo die Liebe sich freut, ärgert sich der Neid.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Optima cibus invidiae. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 136, 130.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">924 Wohin die Liebe treibt, da ist der Weg nicht weit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neidhart, Helvetia, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">925 Wo Liebe, da ist Reichthum.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">926 Wo Liebe herrscht, da blüht das Land, wo Furcht, liegt eitel roher Sand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Amore crescunt imperia, ruunt metu. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 143.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*927 Aus Liebe, du Hund.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*928 Aus Liebe zum Ochsen kein Rindfleisch essen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Animal non perimere nec edere, ne migrans hominis anima exhospitetur. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 36.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lieben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">166 All, was ihr liebt, all was euch hold, beim Traubengold ihr preisen sollt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frieske, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spruch in der fünften Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">167 Du liebst mich gar nicht mehr, klagte das Mädchen, als Johann sie zwanzigmal nacheinander geküsst hatte und einmal Athem schöpfen wollte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">168 Ich liebe ihn so, dass ich seine Schwiegermutter werden möchte, aber nicht seine Frau, sagte das Mädchen von einem Freier, den sie nicht wollte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">169 Lieben und nicht haben, ist härter als Steine graben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">170 Was er liebt, weckt keinen Nebenbuhler.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von denen, die bewundern, was andere nicht begehren. Mancher ist verliebt in seine Gedichte, die sonst niemand lesen mag.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sine rivali diligere. (<hi rendition="#i">Erasm., 757; Philippi, II, 188.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">171 Was man nicht liebt, das schmeisst man nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von der Gegenliebe des Pöbels. (<hi rendition="#i">Schles. Zeitung 1871, Nr. 555.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">172 Was mir liebt, das lait mir nymant.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hofmann, 34, 92.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">173 Wenn man nicht hat, was man liebt, muss man lieben, was man hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[780]/0792] Basel wechselbanck, vnd den Zol an dem rein, vnd het derzu witz vnd kunst, wer mecht mir gelich sîn. Aus einer stuttgarter Handschrift des 15. Jahrhunderts. (Vgl. Massmann, Turnanstalt zu München, 1838, S. 68.) 881 Ist die Liebe wo zu Schmause, Bacchus aber nicht dabey, bleibt die Ceres auch zu Hause. 882 Jetzt kommt die Liebe, sagte der Mönch zur Nonne, als er sie drei Tage beschlafen hatte. – Junker und Pfaffen, II, 257. 883 Keine Liebe ohne Kummer, keine Sorge ohne Schlummer. – Devisenbuch, 202. 884 Lieb', Treu und Leid, drei Kindelein, müssen immer beisammen sein. – Döring, Die Geiselfahrt (Frankfurt 1833), I, 163. 885 Liebe besteht aus vier Dingen: aus Seufzen, Schluchzen, Sterbenwollen und vielen Lügen. Anschauung der Hagestolzen. 886 Liebe des Vaterlandes gehet vor alle liebe. – Monatsblätter, V, 95, 5. 887 Liebe, die an Fastnacht geboren, geht noch vor der Marterwoch verloren. It.: L' amore di carnevale muore in quaresima. (Giani, 84.) 888 Liebe fällt eben so bald auf einen Strohsack als auf ein Federbett oder Seidenkissen. – Schaltjahr, III, 647. 889 Liebe geht vor, Vergeltung folgt nach. – Devisenbuch, 58. 890 Liebe herrscht ohne Gesetz. It.: Amor regge senza legge. (Giani, 77.) 891 Liebe ist kein Verbrechen. Ist denn Liebe ein Verbrechen? ist ein bekanntes geflügeltes Wort. Die Czechen übersetzen es mit vielem Humor: Je ta láska kriminálska? Ist die Liebe criminalistisch? In Prag kann man von Scherzenden beides sehr oft hören. 892 Liebe kennt kein Mass. It.: Amore non conosce misura. (Giani, 87.) 893 Liebe macht das Schwere leicht, Unlust das Leichte schwer. Lat.: Invito et id, quod est facile, difficile fit. (Sailer, Sprüche, 171.) 894 Liebe macht Lappen, diess tuch trägt mancher zur Kappen. Aus einer Handschrift der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert. 895 Liebe, Noth und Tod kennen keinen Standesunterschied. – Ralisch, Schlagschatten, 228. 896 Liebe ohne Ehe bringt Reue und Wehe. – Devisenbuch, 235. 897 Liebe ohne Verstand ist Narrheit und Tand. – Devisenbuch, 232. 898 Liebe schlägt und heilt Wunden. It.: Amor punge e unge. (Giani, 76.) 899 Liebe, Trotz und Eifersucht Frauen zu beherrschen sucht. It.: Amor, dispetto, rabbia e gelosia sul cuor delle donne hanno signoria. (Giani, 589.) 900 Liebe und Furcht sind die zwei Grundfesten der Herrschaft. – Heinmar, I, 6. 901 Liebe und Gunst macht grosse Brunst. – Monatsblätter, VI, 184. 902 Liebe und Hass sind die nächsten Verwandten. – Wirth, I, 322. 903 Liebe und keine Freud' dabei schmeckt wie ein kalter Wasserbrei. 904 Liebe vnd Neid sind Brüder. „Beyde haben aus dem ansehen ihren Ursprung.“ (Zinkgref, IV, 110.) 905 Liebe wächst aus Freundlichkeit und Wohlthat, Gehorsam aus guter Justiz. – Wirth, I, 319. 906 Liebe weckt Liebe. Lat.: Magnus amoris amor. (Sailer, Sprüche, 119, 84.) 907 Liebe würzt jede Speise. It.: Di tutto, condimento è amore. (Giani, 93.) 908 Neue Liebe macht der alten vergessen. Span.: Amores nuevos olvidan viejos. (Bohn I, 199.) 909 Ohne Liebe ist das Leben trübe. – Devisenbuch, 305. 910 Treue Lieb' bei Weib und Kind, treuen Freund und treu Gesind, heil dem Manne, der das findt. – Frieske, 12. 911 Treue Liebe kann nicht wanken, liegt zu Anker jederzeit, denn ihr Sinnen und Gedanken gründet auf Beständigkeit. – Gerlach, 190. 912 Ver Lieb kennt' ich dai Fläsch assen. (Oberharz.) 913 Viel Liebe, viel Verdruss. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581. 914 Wahre Liebe ist sicher vor Gefahr, auch im ärgsten Wetter fürchtet sie kein Haar. – Gerlach, 1106. 915 Wahre Liebe, treue Pflicht mindert sich durch Absein nicht. – Gerlach. 916 Was Liebe zusammengefügt, wird oft vom Stock geschieden. Holl.: Wat Venus voegt, dat scheydt de klippel. (Cats, 148.) 917 Wen Liebe treibt, der braucht keine Sporen. It.: Chi ha l' amore nel petto, ha lo sprone nei fianchi. (Giani, 90.) 918 Wenn Lieb bei Lieb ist, so weiss Lieb nicht, was Lieb ist; wenn aber Lieb von Lieb kommen ist, so weiss erst Lieb, was Lieb gewesen ist. – Hertz, 60. 919 Wer die Liebe recht will kennen, darf nicht vor Liebe brennen. – Devisenbuch, 35. 920 Wer glücklich in der Liebe ist, thut gut, wenn er nicht Karten mischt. It.: Chi ha fortuna in amor, non giuochi a carte. (Giani, 787.) 921 Wer nur an Liebe gedacht bei der grossen Frage, hat gute Nächte und böse Tage. 922 Wider die Liebe ist nichts besser als Hunger und Kälte. – Wirth, I, 323. 923 Wo die Liebe sich freut, ärgert sich der Neid. Lat.: Optima cibus invidiae. (Sailer, Sprüche, 136, 130.) 924 Wohin die Liebe treibt, da ist der Weg nicht weit. – Neidhart, Helvetia, 31. 925 Wo Liebe, da ist Reichthum. – Bertram, 70. 926 Wo Liebe herrscht, da blüht das Land, wo Furcht, liegt eitel roher Sand. Lat.: Amore crescunt imperia, ruunt metu. (Sailer, Sprüche, 143.) *927 Aus Liebe, du Hund. (Köthen.) *928 Aus Liebe zum Ochsen kein Rindfleisch essen. Lat.: Animal non perimere nec edere, ne migrans hominis anima exhospitetur. (Bovill, III, 36.) Lieben. 166 All, was ihr liebt, all was euch hold, beim Traubengold ihr preisen sollt. – Frieske, 8. Spruch in der fünften Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause. 167 Du liebst mich gar nicht mehr, klagte das Mädchen, als Johann sie zwanzigmal nacheinander geküsst hatte und einmal Athem schöpfen wollte. 168 Ich liebe ihn so, dass ich seine Schwiegermutter werden möchte, aber nicht seine Frau, sagte das Mädchen von einem Freier, den sie nicht wollte. 169 Lieben und nicht haben, ist härter als Steine graben. 170 Was er liebt, weckt keinen Nebenbuhler. Von denen, die bewundern, was andere nicht begehren. Mancher ist verliebt in seine Gedichte, die sonst niemand lesen mag. Lat.: Sine rivali diligere. (Erasm., 757; Philippi, II, 188.) 171 Was man nicht liebt, das schmeisst man nicht. Von der Gegenliebe des Pöbels. (Schles. Zeitung 1871, Nr. 555.) 172 Was mir liebt, das lait mir nymant. – Hofmann, 34, 92. 173 Wenn man nicht hat, was man liebt, muss man lieben, was man hat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/792
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [780]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/792>, abgerufen am 22.11.2024.