Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 2049 Wie ein Mann sich hält, so wird er gehalten. Mhd.: Daz man geren halt den man nach dem und er sich halten chan. (Vintler.) (Zingerle, 28.) 2050 Wo der Mann das Geld zum Götzen macht, da macht der Götze den Mann zum Sklaven. 2051 Wo der Mann die Schürze trägt, ist die Wirthschaft schlecht gepflegt. Böhm.: Hospodarstvi zle stoji, kde se zena muze neboji. - Zle kde muz v rouse a zena v kukli a v skornich chodi. (Rybicka, 2118-19.) 2052 Wo der Mann wie die Biene einträgt, und das Weib wie die Sanduhr körnleinweise ausgibt, da kann ein Haus reich werden. - Harssdörffer, 1880. 2053 Wo ein man nit vber mach springen, do muss er vnten hindurch krichen. - Hofmann, 33, 77. 2054 Wo kein Mann im Haus, geht auch die Mamaliga (Maisbrei) aus. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581. 2055 Zeige mir den Mann und ich zeige dir das Gesetz. Dies Sprichwort wird in W. Scott's Braut von Lammermoor auf bestechliche Richter angewandt. *2056 Das ist der rechte Mann auf der rechten Stelle. Engl.: The right man in the right place. Der Engländer A. H. Layard gebrauchte das Wort in einer Rede, die er am 15. Jan. 1855 im Unterhause hielt. (S. Büchmann, X, 276.) Doch ist diese Redensart im Deutschen vorher schon in dieser oder ähnlicher Form angewandt worden. *2057 Den blanken Mann putzen. - Frischbier, 3041. Etwas Ueberflüssiges thun. *2058 Den hat der reiche Mann in die Helle zu Gaste geladen. - Herberger, I, 550. "Wie man in Meissen redet." *2059 Den Mann hat's. "So nennt der Sprachbrauch dortlands jenen Zustand, wo der Liebe Zauber uns gepackt hat." (Scheffel, Trompeter, 59.) *2060 Der hat den Mann beim Weibe gelassen. *2061 Der Mann fiel von der Eiche herab und ruhte aus. - Frischbier, 4305. Man gebraucht die Redensart, wenn der Gast sich beeilt, nach Hause zu kommen; er soll dadurch zu längerem Verweilen bestimmt werden. *2062 Ein Mann wie ä David, wenn er nur Harf könnt' spielen. - Horn, Spinnstube, 1851, S. 150. *2063 Ein Mann zum Nehmen oder Lassen. "Doch liebte man ihn allgemein und behandelte ihn als Schoskind. Es war, wie man volksmässig sagt, "ein Mann zum Nehmen oder Lassen". Und man nahm ihn." (J. de Verne, Von der Erde zum Monde, Wien 1874, S. 122.) *2064 Er ist noch kein so alter Mann, dass er mit der Glatze sterben kann. Dän.: Han er ikke endnu saa gammel, han kand jo skurved doe. (Prov. dan., 216.) *2065 Er war ein Mann. Aus Shakespeare's Hamlet: "He was a man, take him for all in all" (I, 2). Auch Antonius vom Brutus im Cäsar, V, 5: "This was a man." *2066 Gegen den Mann gehen. - Frommel III, 17. "Die Tante war ein Nachtschmetterling, der erst nachts recht fliegen konnte; sie schlief bis in den hellen, lichten Tag hinein, des Nachts war sie aber nicht ins Bett zu kriegen. Das ging aber dem Vater entsetzlich gegen den Mann. Denn bei uns galt als Hausordnung, dass der liebe Gott die Nacht für den Schlaf und den Tag zum Wachen und Arbeiten gegeben." *2067 Sie sieht nie uf a Mann, sie sieht uf a Ploan. - Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 437. *2068 Sie will den Mann aus der Erde kratzen. - Monatsblätter, VI, 158. Von einer sehr betrübten Witwe. Stein hat dafür noch folgende Redensarten angeführt: Sie wird sich noch die Augen ausweinen, gross Herzeleid anthun, in den Brunnen stürzen u. s. w. Manna. 4 Hoben mir (wir) nit gewollt essen kein Man (Manna), müssen mir atzünd (jetzt) essen Zibbeles (Zwiebeln). Scherzhafte Zurückweisung des Vorwurfs, warum die Juden so viel Zwiebeln essen. [Spaltenumbruch] Männerräuschlein. * Ein Männerräuschlein haben. "Männerräuschlein", sagt Goethe, "nannte man im 16. Jahrhundert gar ausdrucksvoll eine Geliebte." Männerscheisse. * Er hat die Männerscheisse. (Lausitz.) Von jungen Ehemännern, die bald nach der Verheirathung am Durchfall leiden und die gesunde Farbe verlieren. Männlein. 16 Altes Männlein, Weinkännlein. - Mathesy, Syrach, 156a. "Singen die Kinder." *17 Dar hot ä weiss Männle in'n Schap. (Oberharz.) Der hat ein weisses Männlein im Schranke. Von jemand, der ungewöhnliches, aber nicht unverdientes Glück hat. *18 Er lässt sich mit rothen Männlein stechen vnd spricht ein Vrtheil, dass dem Rechte möchten die Zeene bluten. - Herberger, I, 651. Mantel. 91 Der Mantel dient als Reisekleid sowol zur Sommers- als zur Winterszeit. It.: Ne di state ne d' inverno non andar senza mantello. (Giani, 993.) 92 Unter einem alten (schäbigen, zerrissenen) Mantel findet sich oft ein ehrliches (biederes, treues) Herz. 93 Unter einem schlechten (schlichten) Mantel steckt oft ein Schalk. Bei Tunnicius (544): Under einer slichten mantel sit vake ein schalk. (Pelle sub agnina latitant aper, ursus lupusque.) 94 Wer viel unter dem Mantel bringt, muss eine breite Pforte haben. - Herberger, Ib, 91. *95 Den Mantel wenden. Seine Farbe wechseln. It.: Voltare mantello. (Giani, 1882.) *96 Ich weiss, wie der Mantel hängt. - Spindler, Bastard, I, 111. *97 Sein Mantel hat so viel Falten als eine Stubenthür. - Wirth, I, 643. Mär (Fabula). 10 Närrische Mähr sattelt das Pferd frühzeitig. - Storch, Freiknecht, II, 279. Märchen. *7 Das Märchen der Stadt werden. "Dass ich das Märchen der Stadt geworden." (Hermes, VI, 419.) Marder. 24 Der märdrin rock kleidet manig falsch hertz. - Wachter. 25 Wo der Marder nistet, hält er das Nest rein. - Friedländer Wochenblatt, 1877, Nr. 497. Mären. * Du märst, wie wenn die Kuh in den Eimer macht. - Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239. Wenn jemand am ungeeigneten Orte redet und noch dazu albern schwatzt. Margarethe. 23 Wird Margareth zum Geburtstag nass, füllt sie vier Wochen 's Regenfass. - Payne, 27. Maria. 58 An Maria Verkündigung (25. März) legt man die Lampen nieder, an Maria Geburt (28. Sept.) holt man sie wieder. It.: Alla Madonna di Marzo si scopano, e alla Madonna di Settembre si trovano. (Giani, 948.) 59 Beim Ave-Maria-Geläut' sei zu Haus oder nicht mehr weit. It.: All' Ave Maria - o a casa o per via. (Giani, 180.) 60 Der Tag Maria Verkündigung schön vnd hell, bringt Obst genug in allem Feld. - Lins. 61 Gett die Marie trake nü (über das Gebirge), ze gettse nass rü; gettse nass nü, ze gettse trake rü. - Haupt, III, 365. Vom Wetter bei Mariä Heimsuchung. 62 Mariä Heimsuch wird's bestellt, ob's Wetter vierzig Tage hält. - Payne, 27. 63 Mariä Hertz darff Marthä Hand, sagte jener Abt zu einem vorwitzigen Bruder, der nicht wolte arbeiten. - Herberger, I, 632. [Spaltenumbruch] 2049 Wie ein Mann sich hält, so wird er gehalten. 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Provinzialblätter, 1871, S. 437. *2068 Sie will den Mann aus der Erde kratzen. – Monatsblätter, VI, 158. Von einer sehr betrübten Witwe. Stein hat dafür noch folgende Redensarten angeführt: Sie wird sich noch die Augen ausweinen, gross Herzeleid anthun, in den Brunnen stürzen u. s. w. Manna. 4 Hoben mir (wir) nit gewollt essen kein Man (Manna), müssen mir atzünd (jetzt) essen Zibbeles (Zwiebeln). Scherzhafte Zurückweisung des Vorwurfs, warum die Juden so viel Zwiebeln essen. [Spaltenumbruch] Männerräuschlein. * Ein Männerräuschlein haben. „Männerräuschlein“, sagt Goethe, „nannte man im 16. Jahrhundert gar ausdrucksvoll eine Geliebte.“ Männerscheisse. * Er hat die Männerscheisse. (Lausitz.) Von jungen Ehemännern, die bald nach der Verheirathung am Durchfall leiden und die gesunde Farbe verlieren. Männlein. 16 Altes Männlein, Weinkännlein. – Mathesy, Syrach, 156a. „Singen die Kinder.“ *17 Dar hot ä weiss Männle in'n Schap. (Oberharz.) Der hat ein weisses Männlein im Schranke. 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Mär (Fabula). 10 Närrische Mähr sattelt das Pferd frühzeitig. – Storch, Freiknecht, II, 279. Märchen. *7 Das Märchen der Stadt werden. „Dass ich das Märchen der Stadt geworden.“ (Hermes, VI, 419.) Marder. 24 Der märdrin rock kleidet manig falsch hertz. – Wachter. 25 Wo der Marder nistet, hält er das Nest rein. – Friedländer Wochenblatt, 1877, Nr. 497. Mären. * Du märst, wie wenn die Kuh in den Eimer macht. – Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239. Wenn jemand am ungeeigneten Orte redet und noch dazu albern schwatzt. Margarethe. 23 Wird Margareth zum Geburtstag nass, füllt sie vier Wochen 's Regenfass. – Payne, 27. Maria. 58 An Maria Verkündigung (25. März) legt man die Lampen nieder, an Maria Geburt (28. Sept.) holt man sie wieder. It.: Alla Madonna di Marzo si scopano, e alla Madonna di Settembre si trovano. (Giani, 948.) 59 Beim Ave-Maria-Geläut' sei zu Haus oder nicht mehr weit. It.: All' Ave Maria – o a casa o per via. 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2050 Wo der Mann das Geld zum Götzen macht, da macht der Götze den Mann zum Sklaven.
2051 Wo der Mann die Schürze trägt, ist die Wirthschaft schlecht gepflegt.
Böhm.: Hospodářství zle stojí, kde se žena muže nebojí. – Zle kde muž v rouše a žena v kukli a v škorních chodí. (Rybička, 2118-19.)
2052 Wo der Mann wie die Biene einträgt, und das Weib wie die Sanduhr körnleinweise ausgibt, da kann ein Haus reich werden. – Harssdörffer, 1880.
2053 Wo ein man nit vber mach springen, do muss er vnten hindurch krichen. – Hofmann, 33, 77.
2054 Wo kein Mann im Haus, geht auch die Mamaliga (Maisbrei) aus. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.
2055 Zeige mir den Mann und ich zeige dir das Gesetz.
Dies Sprichwort wird in W. Scott's Braut von Lammermoor auf bestechliche Richter angewandt.
*2056 Das ist der rechte Mann auf der rechten Stelle.
Engl.: The right man in the right place.
Der Engländer A. H. Layard gebrauchte das Wort in einer Rede, die er am 15. Jan. 1855 im Unterhause hielt. (S. Büchmann, X, 276.) Doch ist diese Redensart im Deutschen vorher schon in dieser oder ähnlicher Form angewandt worden.
*2057 Den blanken Mann putzen. – Frischbier, 3041.
Etwas Ueberflüssiges thun.
*2058 Den hat der reiche Mann in die Helle zu Gaste geladen. – Herberger, I, 550.
„Wie man in Meissen redet.“
*2059 Den Mann hat's.
„So nennt der Sprachbrauch dortlands jenen Zustand, wo der Liebe Zauber uns gepackt hat.“ (Scheffel, Trompeter, 59.)
*2060 Der hat den Mann beim Weibe gelassen.
*2061 Der Mann fiel von der Eiche herab und ruhte aus. – Frischbier, 4305.
Man gebraucht die Redensart, wenn der Gast sich beeilt, nach Hause zu kommen; er soll dadurch zu längerem Verweilen bestimmt werden.
*2062 Ein Mann wie ä David, wenn er nur Harf könnt' spielen. – Horn, Spinnstube, 1851, S. 150.
*2063 Ein Mann zum Nehmen oder Lassen.
„Doch liebte man ihn allgemein und behandelte ihn als Schoskind. Es war, wie man volksmässig sagt, “ein Mann zum Nehmen oder Lassen„. Und man nahm ihn.“ (J. de Verne, Von der Erde zum Monde, Wien 1874, S. 122.)
*2064 Er ist noch kein so alter Mann, dass er mit der Glatze sterben kann.
Dän.: Han er ikke endnu saa gammel, han kand jo skurved doe. (Prov. dan., 216.)
*2065 Er war ein Mann.
Aus Shakespeare's Hamlet: „He was a man, take him for all in all“ (I, 2). Auch Antonius vom Brutus im Cäsar, V, 5: „This was a man.“
*2066 Gegen den Mann gehen. – Frommel III, 17.
„Die Tante war ein Nachtschmetterling, der erst nachts recht fliegen konnte; sie schlief bis in den hellen, lichten Tag hinein, des Nachts war sie aber nicht ins Bett zu kriegen. Das ging aber dem Vater entsetzlich gegen den Mann. Denn bei uns galt als Hausordnung, dass der liebe Gott die Nacht für den Schlaf und den Tag zum Wachen und Arbeiten gegeben.“
*2067 Sie sieht nie uf a Mann, sie sieht uf a Ploan. – Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 437.
*2068 Sie will den Mann aus der Erde kratzen. – Monatsblätter, VI, 158.
Von einer sehr betrübten Witwe. Stein hat dafür noch folgende Redensarten angeführt: Sie wird sich noch die Augen ausweinen, gross Herzeleid anthun, in den Brunnen stürzen u. s. w.
Manna.
4 Hoben mir (wir) nit gewollt essen kein Man (Manna), müssen mir atzünd (jetzt) essen Zibbeles (Zwiebeln).
Scherzhafte Zurückweisung des Vorwurfs, warum die Juden so viel Zwiebeln essen.
Männerräuschlein.
* Ein Männerräuschlein haben.
„Männerräuschlein“, sagt Goethe, „nannte man im 16. Jahrhundert gar ausdrucksvoll eine Geliebte.“
Männerscheisse.
* Er hat die Männerscheisse. (Lausitz.)
Von jungen Ehemännern, die bald nach der Verheirathung am Durchfall leiden und die gesunde Farbe verlieren.
Männlein.
16 Altes Männlein, Weinkännlein. – Mathesy, Syrach, 156a.
„Singen die Kinder.“
*17 Dar hot ä weiss Männle in'n Schap. (Oberharz.)
Der hat ein weisses Männlein im Schranke. Von jemand, der ungewöhnliches, aber nicht unverdientes Glück hat.
*18 Er lässt sich mit rothen Männlein stechen vnd spricht ein Vrtheil, dass dem Rechte möchten die Zeene bluten. – Herberger, I, 651.
Mantel.
91 Der Mantel dient als Reisekleid sowol zur Sommers- als zur Winterszeit.
It.: Nè di state nè d' inverno non andar senza mantello. (Giani, 993.)
92 Unter einem alten (schäbigen, zerrissenen) Mantel findet sich oft ein ehrliches (biederes, treues) Herz.
93 Unter einem schlechten (schlichten) Mantel steckt oft ein Schalk.
Bei Tunnicius (544): Under einer slichten mantel sit vake ein schalk. (Pelle sub agnina latitant aper, ursus lupusque.)
94 Wer viel unter dem Mantel bringt, muss eine breite Pforte haben. – Herberger, Ib, 91.
*95 Den Mantel wenden.
Seine Farbe wechseln.
It.: Voltare mantello. (Giani, 1882.)
*96 Ich weiss, wie der Mantel hängt. – Spindler, Bastard, I, 111.
*97 Sein Mantel hat so viel Falten als eine Stubenthür. – Wirth, I, 643.
Mär (Fabula).
10 Närrische Mähr sattelt das Pferd frühzeitig. – Storch, Freiknecht, II, 279.
Märchen.
*7 Das Märchen der Stadt werden.
„Dass ich das Märchen der Stadt geworden.“ (Hermes, VI, 419.)
Marder.
24 Der märdrin rock kleidet manig falsch hertz. – Wachter.
25 Wo der Marder nistet, hält er das Nest rein. – Friedländer Wochenblatt, 1877, Nr. 497.
Mären.
* Du märst, wie wenn die Kuh in den Eimer macht. – Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239.
Wenn jemand am ungeeigneten Orte redet und noch dazu albern schwatzt.
Margarethe.
23 Wird Margareth zum Geburtstag nass, füllt sie vier Wochen 's Regenfass. – Payne, 27.
Maria.
58 An Maria Verkündigung (25. März) legt man die Lampen nieder, an Maria Geburt (28. Sept.) holt man sie wieder.
It.: Alla Madonna di Marzo si scopano, e alla Madonna di Settembre si trovano. (Giani, 948.)
59 Beim Ave-Maria-Geläut' sei zu Haus oder nicht mehr weit.
It.: All' Ave Maria – o a casa o per via. (Giani, 180.)
60 Der Tag Maria Verkündigung schön vnd hell, bringt Obst genug in allem Feld. – Lins.
61 Gett die Marie tråke nü (über das Gebirge), ze gettse nåss rü; gettse nåss nü, ze gettse tråke rü. – Haupt, III, 365.
Vom Wetter bei Mariä Heimsuchung.
62 Mariä Heimsuch wird's bestellt, ob's Wetter vierzig Tage hält. – Payne, 27.
63 Mariä Hertz darff Marthä Hand, sagte jener Abt zu einem vorwitzigen Bruder, der nicht wolte arbeiten. – Herberger, I, 632.
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