Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 331 Wer den Mund und die Augen nicht aufmacht, muss den Beutel aufmachen. - Klement, 45. 332 Wer einen bösen Mund hat, muss auch einen starken Rücken haben. Sprich von niemand Böses. Altfries.: Dear en füll müd heed, de mut uk en stark Regh haa. (Hansen, 10.) 333 Zorniger Mund spricht viel in einer (Viertel-) Stund'. 334 Zwischen Mund und Magen ist immer Krieg. It.: Fra la bocca e lo stomaco v' e sempre guerra. (Giani, 822.) *335 Mit halbem Munde sprechen. Mit der Sprache nicht herauswollen. It.: Parlare con mezza bocca. (Giani, 1860.) *336 Mit offnem Munde die Nudeln erwarten. (S. Taube.) It.: Aspettar a bocca aperta le lasagne. (Giani, 1807.) *337 Sich den Mund verbrennen. "Es wäre zu wünschen, er wäre weniger zart eingerichtet, indem man ihn sich sogar beim Reden verbrennen kann." *338 Zu halbem Mund sitzen. "Sitzt er nun auf seiner spitzer (d. i. zu Hofe) in Ehren vnd Gott vnd sein Herr helt jm den rücken, so sitzt er doch immer zu halbem mund, oder steht auff schmalen Füssen vnd hat sein plag." (Mathesius, Sarepta, CXCVIIb.) Munden. 2 Was mundet, das nährt auch. (Ital.) Mundmär. * Sie trägt nur Mundmähre vnd böse Botschafft. (S. Seil 21.) - Mathesy, 147b. Mundstück. *3 Ich werde dir das Mundstück zurechtsetzen. "Ich sage dir, Leirmalzen, stecke die Pfeife ein, oder blas auf einem gelinden Ton, sonst werde ich dir das Mundstück zurecht setzen und dir Griffe zeigen, dass dir das Gesicht vergehen soll." (Köhler, 91, 5.) Münster. 2 In Münster ist's finster. - Kladderadatsch, 1872, Nr. 12. 3 Jeder Münster hat sein kleines Modell. - Gutzkow, Ritter, I, 5. Münsterberg. * Der hält sich wie Münsterberg. Munter. 10 Gefährte Munter kürzt die Meilen. - Deutsche Jugendblätter, 1877, S. 23. *11 Munter wie ein Eichhörnchen. - Buch der Welt, 1858, S. 107a. *12 Munter wie eine Plötze. - Carlen, Einsiedler, 147. Münze. 52 Jede Münze fällt in ihren Sack. Gleiches gesellt sich zu Gleichem. - "Wie man denn sagt von manchem Tage: Jede Müntz fall in jren Sack." (H. Sachs, III, CCLXXIX, 1.) 53 Mit falscher Münze kauft man auf hellem Markt nicht viel Gutes ein. 54 Neue Münze schlag' ich, die Kasten voll hab' ich; all Eigenwillisch wider mich, Herzog Heinrich bleib' ich. Ein Gegenspruch lautete: "Neue Tücke brauch' ich, nichts ehrlich handel ich, drum all Evangelisch wider mich, ein Schelm und Bösewicht bleib ich." (Schaltjahr, IV, 662.) *55 Das ist sein müntz vnd täglich brot. - Franck, Weltbuch, CLVIIIa. Mürbe. 4 Einer wird mürbe vnd müde drüber, sagt der Krebs, vnter krummen vnd vngraden leuten leben. - Mathesius, Postilla, CCLXb. *5 Dat öss so mör, wie dem Herr Farr sine Beere (Birnen). (Natangen.) - Frischbier, 4007. Murcia. Murcia ist Spaniens Lustgarten. - Beiche, 220b. Wegen ihres Reichthums an köstlichen Producten so genannt. Murray. Murray ist der Garten von Nordschottland. - Beiche, 228a. Die Provinz wurde so wegen ihrer Fruchtbarkeit genannt. [Spaltenumbruch] Murren. 2 Murren, hadern, balgen vnd einem das Muess auff den Kopff hacken. - Dietrich, I, 921. Mürrisch. * Mürrisch wie ein Visitator. - Hermes, V, 581. Muselman. Der echte Muselman wird niemals ungläubig. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25. Musik. 39 Die rechte Musik ist im Menschen. Lat.: Harmonia interna. (Sailer, Sprüche, 97, 26.) 40 Es kommt keine lieblichere Musik gezogen, als Lob, das nicht erlogen. - Harssdörffer, 1431. 41 Musike is lustig, Branntwein is 'n guoden Sop, un dusend Doaler sind 'n guoden Supschilling, söä' Witt. - Schlingmann, 1461. 42 Musik hat keinen Werth, wenn der Hunger am Magen zehrt. It.: Quando la fame assale, la musica non vale. (Giani, 647.) 43 O quam suavis Musica, sagte der Teufel und blies der Sau in den Hintern. - Schaltjahr, III, 157; Höfer, 1068. *44 Da liegt Musik drin. - Fliegende Blätter, V, 5. Sagt der Berliner, um anzudeuten, dass ihm die Sache richtig oder vortrefflich erscheint. *45 Nur Musik, sagt der Oesterreicher. "Recht hat er. Jede ordentliche Musik, jeder ordentliche Gesang erfrischt Geist und Herz, versüsst das Leben des Einzelnen und der Familie." (Engelbert, 19.) Musikant. 17 Drei rechte Musikanten blasen in einer Nacht zehn Jungfern untern Rasen. - Eger Jahrbuch, 1875, S. 63. 18 Für die Musikanten ist's gut, sagte die Hausfrau und schickte den Schweifling. Musmehlspalter. * Ein Musmehlspalter sein. - Scheffel, Ekkehard, III, 76. "Wir hier oben sind keine Geizkrägen und Musmehlspalter." Muss. 28 Das ist eingeknöpffelt muss, an dem des bösen me denn des guten ist. - Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIIb, 2. 29 Der Muss ist ein hartes Wort. (Wien.) 30 Mous1 es en Döivelsfräte. - Frommann, VII, 78, 16. 1) Gemüse, hier Wortspiel mit muss von müssen. *31 Ich bin auch kein Muss von gestern. - Köhler, XXXIX. Müssen. 25 Was einer muss, das thut er mit Verdruss. Müssig. 6 Wer müssig geht in jungen Tagen, muss alt am Hungertuche nagen. Müssiger. 7 Dem müssigen gehört ein brot, dem arbeiter zwey. - Henisch, 97, 31. Müssiggang. 55 Müssiggang begräbt den Menschen lebendig. 56 Müssiggang, das glaube fest, ist schlimmer als die schwarze Pest. - Wunderlich, 10. 57 Müssiggang ist aller Klöster Anfang. - Junker und Pfaffen, II, 349. 58 Müssiggang ist aller Klöster Anfang, sagte die Regierung von Solothurn, als sie die Aufhebung der Klöster beschloss. - Das neue Blatt (Leipzig 1875), S. 111. 59 Müssiggang lehret viel Böses, sagte der Bauer, und legte sich zur Magd ins Bett. - Wirth, I, 356. 60 Müssiggang verzehrt mehr Kraft als Arbeit. Lat.: Plus quam labor desidia corpus conficit. (Sailer, Sprüche, 116.) 61 Vermeide allen Müssiggang, er macht dir Zeit und Weile lang, gibt deiner Seele schlechten Klang und ist des Teufels Ruhebank.
[Spaltenumbruch] 331 Wer den Mund und die Augen nicht aufmacht, muss den Beutel aufmachen. – Klement, 45. 332 Wer einen bösen Mund hat, muss auch einen starken Rücken haben. Sprich von niemand Böses. Altfries.: Dear en füll müd heed, de mut uk en stark Regh haa. (Hansen, 10.) 333 Zorniger Mund spricht viel in einer (Viertel-) Stund'. 334 Zwischen Mund und Magen ist immer Krieg. It.: Fra la bocca e lo stomaco v' è sempre guerra. (Giani, 822.) *335 Mit halbem Munde sprechen. Mit der Sprache nicht herauswollen. It.: Parlare con mezza bocca. (Giani, 1860.) *336 Mit offnem Munde die Nudeln erwarten. (S. Taube.) It.: Aspettar a bocca aperta le lasagne. 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*336 Mit offnem Munde die Nudeln erwarten. (S. Taube.)
It.: Aspettar a bocca aperta le lasagne. (Giani, 1807.)
*337 Sich den Mund verbrennen.
„Es wäre zu wünschen, er wäre weniger zart eingerichtet, indem man ihn sich sogar beim Reden verbrennen kann.“
*338 Zu halbem Mund sitzen.
„Sitzt er nun auf seiner spitzer (d. i. zu Hofe) in Ehren vnd Gott vnd sein Herr helt jm den rücken, so sitzt er doch immer zu halbem mund, oder steht auff schmalen Füssen vnd hat sein plag.“ (Mathesius, Sarepta, CXCVIIb.)
Munden.
2 Was mundet, das nährt auch. (Ital.)
Mundmär.
* Sie trägt nur Mundmähre vnd böse Botschafft. (S. Seil 21.) – Mathesy, 147b.
Mundstück.
*3 Ich werde dir das Mundstück zurechtsetzen.
„Ich sage dir, Leirmalzen, stecke die Pfeife ein, oder blas auf einem gelinden Ton, sonst werde ich dir das Mundstück zurecht setzen und dir Griffe zeigen, dass dir das Gesicht vergehen soll.“ (Köhler, 91, 5.)
Münster.
2 In Münster ist's finster. – Kladderadatsch, 1872, Nr. 12.
3 Jeder Münster hat sein kleines Modell. – Gutzkow, Ritter, I, 5.
Münsterberg.
* Der hält sich wie Münsterberg.
Munter.
10 Gefährte Munter kürzt die Meilen. – Deutsche Jugendblätter, 1877, S. 23.
*11 Munter wie ein Eichhörnchen. – Buch der Welt, 1858, S. 107a.
*12 Munter wie eine Plötze. – Carlén, Einsiedler, 147.
Münze.
52 Jede Münze fällt in ihren Sack.
Gleiches gesellt sich zu Gleichem. – „Wie man denn sagt von manchem Tage: Jede Müntz fall in jren Sack.“ (H. Sachs, III, CCLXXIX, 1.)
53 Mit falscher Münze kauft man auf hellem Markt nicht viel Gutes ein.
54 Neue Münze schlag' ich, die Kasten voll hab' ich; all Eigenwillisch wider mich, Herzog Heinrich bleib' ich.
Ein Gegenspruch lautete: „Neue Tücke brauch' ich, nichts ehrlich handel ich, drum all Evangelisch wider mich, ein Schelm und Bösewicht bleib ich.“ (Schaltjahr, IV, 662.)
*55 Das ist sein müntz vnd täglich brot. – Franck, Weltbuch, CLVIIIa.
Mürbe.
4 Einer wird mürbe vnd müde drüber, sagt der Krebs, vnter krummen vnd vngraden leuten leben. – Mathesius, Postilla, CCLXb.
*5 Dat öss so mör, wie dem Herr Farr sine Beere (Birnen). (Natangen.) – Frischbier, 4007.
Murcia.
Murcia ist Spaniens Lustgarten. – Beiche, 220b.
Wegen ihres Reichthums an köstlichen Producten so genannt.
Murray.
Murray ist der Garten von Nordschottland. – Beiche, 228a.
Die Provinz wurde so wegen ihrer Fruchtbarkeit genannt.
Murren.
2 Murren, hadern, balgen vnd einem das Muess auff den Kopff hacken. – Dietrich, I, 921.
Mürrisch.
* Mürrisch wie ein Visitator. – Hermes, V, 581.
Muselman.
Der echte Muselman wird niemals ungläubig. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25.
Musik.
39 Die rechte Musik ist im Menschen.
Lat.: Harmonia interna. (Sailer, Sprüche, 97, 26.)
40 Es kommt keine lieblichere Musik gezogen, als Lob, das nicht erlogen. – Harssdörffer, 1431.
41 Musike is lustig, Branntwîn is 'n guoden Sop, un dusend Doaler sind 'n guoden Supschilling, söä' Witt. – Schlingmann, 1461.
42 Musik hat keinen Werth, wenn der Hunger am Magen zehrt.
It.: Quando la fame assale, la musica non vale. (Giani, 647.)
43 O quam suavis Musica, sagte der Teufel und blies der Sau in den Hintern. – Schaltjahr, III, 157; Höfer, 1068.
*44 Da liegt Musik drin. – Fliegende Blätter, V, 5.
Sagt der Berliner, um anzudeuten, dass ihm die Sache richtig oder vortrefflich erscheint.
*45 Nur Musik, sagt der Oesterreicher.
„Recht hat er. Jede ordentliche Musik, jeder ordentliche Gesang erfrischt Geist und Herz, versüsst das Leben des Einzelnen und der Familie.“ (Engelbert, 19.)
Musikant.
17 Drei rechte Musikanten blasen in einer Nacht zehn Jungfern untern Rasen. – Eger Jahrbuch, 1875, S. 63.
18 Für die Musikanten ist's gut, sagte die Hausfrau und schickte den Schweifling.
Musmehlspalter.
* Ein Musmehlspalter sein. – Scheffel, Ekkehard, III, 76.
„Wir hier oben sind keine Geizkrägen und Musmehlspalter.“
Muss.
28 Das ist eingeknöpffelt muss, an dem des bösen me denn des guten ist. – Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIIb, 2.
29 Der Muss ist ein hartes Wort. (Wien.)
30 Mous1 es en Döivelsfräte. – Frommann, VII, 78, 16.
1) Gemüse, hier Wortspiel mit muss von müssen.
*31 Ich bin auch kein Muss von gestern. – Köhler, XXXIX.
Müssen.
25 Was einer muss, das thut er mit Verdruss.
Müssig.
6 Wer müssig geht in jungen Tagen, muss alt am Hungertuche nagen.
Müssiger.
7 Dem müssigen gehört ein brot, dem arbeiter zwey. – Henisch, 97, 31.
Müssiggang.
55 Müssiggang begräbt den Menschen lebendig.
56 Müssiggang, das glaube fest, ist schlimmer als die schwarze Pest. – Wunderlich, 10.
57 Müssiggang ist aller Klöster Anfang. – Junker und Pfaffen, II, 349.
58 Müssiggang ist aller Klöster Anfang, sagte die Regierung von Solothurn, als sie die Aufhebung der Klöster beschloss. – Das neue Blatt (Leipzig 1875), S. 111.
59 Müssiggang lehret viel Böses, sagte der Bauer, und legte sich zur Magd ins Bett. – Wirth, I, 356.
60 Müssiggang verzehrt mehr Kraft als Arbeit.
Lat.: Plus quam labor desidia corpus conficit. (Sailer, Sprüche, 116.)
61 Vermeide allen Müssiggang, er macht dir Zeit und Weile lang, gibt deiner Seele schlechten Klang und ist des Teufels Ruhebank.
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