Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] (das abgebrannte) Glarus in Form einer Kirchensteuer auf grossartige Weise an den Tag. Es fielen in den sechs Kirchen wol über 100000 Franken. Da heisst es wieder mit Recht: "Der Mutz ist ein Herr!"

*4 Er ist wie Muz am Thürli. - Sutermeister, 84.


Mütze.

42 Er hat die Mütze drei Viertel auf Zwölf auf dem Kopfe. - Ruppius, Geschichten, 147.

*43 Doas öss an al Mötz (Mütze). (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.)

Eine alte längst bekannte Geschichte. (S. Jacke und Haube.)


Mutzelmarkt.

* Geh uf a Mutzelmarkt!

Auch: Kannst uf a Mutzelmark gihn, bist gutt uf a Mutzelmarkt. So nennt man nämlich den am Michaelis- und dritten Weihnachtsfeiertage in Trebnitz stattfindenden eigenthümlichen Markt, der darin besteht, dass sich das bis zu diesem Tage nicht vermiethete Gesinde aus der Umgegend an bestimmten Plätzen zur Schau stellt und die Dienstherrschaften, die damit noch nicht versorgt sind, sich die geeigneten Personen aussuchen und durch Vermittelung der Vermiethsfrauen miethen. Der Act wird durch Gewährung eines gewissen Miethsgeldes[Spaltenumbruch] von der einen und Annahme derselben von der andern Seite vollzogen. Da in der Regel die tüchtigen und braven Leute nicht nöthig haben, auf den Markt zu gehen, so ist in der obigen Redensart ein Vorwurf enthalten, und sie erscheint als Ausdruck des Unwillens. (Vgl. Schles. Zeitung, 1871, Nr. 608.)


Mynheer.

Mynheer will nicht.

Spitzname für das holländische Volk. (S. John Bull, Bruder Jonathan, deutscher Michel.)


Myrte.

4 Gar Mancher geht nach Myrten aus und bringt sich Nesseln nur ins Haus. - Gubitz, Volkskalender 1858, S. 61.


Myrtenreis.

Es ist schon aus manchem Myrtenreis eine Besenruthe geworden. - Comotovia, 1876, S. 64.


Myrtenwasser.

Myrtenwasser macht die Frauen schön.

Eau d'ange ist ein altes Schönheitsmittel. Die alten Römer bedienten sich des Myrtenöls zur Würze der Speisen und Weine.

It.: Acqua di mortella fa la donna bella. (Giani, 24.)


N.
N.

Drei N bilden schöne Tracht: neu und nett und schwarz - wie die Nacht.

It.: Il bel vestire sono tre N: Nero, Nuovo, Netto. (Bazar, 1876, Nr. 2.)


Nabel.

*2 Dem will ich auf den Nabel spucken. (Breslau.)

Als Drohung.


Nabelleiern.

* Ich ho 's Nobelleiern (Bauchweh).


Nabern.

Se gat nabern. - Dähnert, 320a.

Besucht die Nachbarn.


Nach.

9 Nach und nach gehen die Bauern opfern.

Wenn sich etwas allmählich entwickelt und gestaltet.

10 Nach und nach gibt auch ein Stück. (Rheinpfalz.)


Nachäffen.

*2 Er äfft alles nach. - Frischbier, II, 30.


Nachbar.

191 An des Nachbarn Fall soll man sich spiegeln. - Wirth, II, 298.

192 Des Nachbars Appetit ist uns näher als des Hottentotten Hunger.

Die Russen: Der Appetit derer in Moskau schadet den Nowagen mehr als der Hunger derer in Archangel. (Altmann V, 99.)

193 Des Nachbars Henne ist fetter als die eigene. - Schuller, 44.

194 Des Nachbars Hühner sind Gänse.

So gross scheinen sie für den angrenzenden Besitzer zu sein. Was auf des Nachbars Felde wächst und auf des Nachbars Hofe sich bewegt, ist bekanntlich immer besser als das Eigene.

195 Dess nachbaurn vihe stäts feyster ist, denn dass da gehet auff meinem mist.

Lat.: Est tua plus crassa pinguedine quam mea massa. (Loci comm., 96.)

196 Ehe du des Nachbars Splitter rügst, betrachte deinen Balken. - Wahl, 154.

197 Einem guten Nachbar verheirathe deine Tochter und verkaufe deinen Wein.

Span.: Con buen vezino casaras tu hija, y venderas tu vino. (Zeiler, Ep. II, 510.)

198 Es ist besser, dem Nachbar die Stiefel putzen, als dem Fremden den Fuss küssen. - Koenig, Jerome's Carneval, 230.

199 Klopft man beim Nachbar an, so klopfe man auch bei der eigenen Thür an. - Schuller, 44.

200 Mein Nachbar ist krank, ich soll für ihn mitschwören, sagte der Bauer, als ihn der Richter fragte, warum er beide Hände erhebe. - Wirth, I, 54.

201 Was wir heute beim Nachbar sehen, kann morgen uns geschehen.

Lat.: Aut sumus, aut fuimus, vel possumus esse, quod hic est. (Frischbier, 50; Philippi, I, 52.)

202 Wem guter Nachbar ist beschert, dess Haus ist doppelt schätzenswerth.

It.: Casa che ha il buon vicino, val piu qualche fiorino. (Giani, 317.)

203 Wenn du beim Nachbar an der Thür anklopfest, so thue es auch an der eigenen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

204 Wenn's beim Nachbar brennt, muss man schnell zu Hülfe eilen.

*205 Er hat schlechte Nachbarn.

Wenn jemand sich in Selbstlob ergeht mit Bezug auf Spr. Sal. 27, 2, wo es heisst: Der Fremde lobe dich und nicht dein Mund. - Jüd.- deutsch in Warschau: Er müsse huben schlechte Schejnim.


Nachbarin.

4 Böse Nachbarin bringt so gross Weh, wie den Bäumen der Märzenschnee.

It.: Tanto basta la mala vicina, quanto la neve marzolina. (Giani, 1740.)

5 Liebt einer seine Nachbarin, so ist er wohlbestellt; er kann sie sehn, so oft er will, und braucht kein Reisegeld.

*6 Nachbarin, euer Fläschchen.

Wenn faule, üble Gerüche im Umlauf sind. (Leipziger Volkszeitung, 1879, Nr. 122.)


Nachbarschaft.

10 Nachbarschaft ist halbe Verwandtschaft.

It.: La vicinanza e mezza parentela. (Giani, 1741.)

*11 Naberschop hollen. - Dähnert, 320a.

Mit den Nachbarn freundschaftlich umgehen.


Nachdenken.

*5 Er denkt darüber nach, wo der Rauch hinkommt.

Wenn sich jemand über nutzlose Dinge den Kopf zerbricht. - Jüd.-deutsch: Er klört (denkt nach) wü die Rojches (Rauch) kümmen a hin.


Nachkarten.

* Nachkarten wird verbeten.


Nachklapp.

* Et kümmt noch wol en Naklapp. - Dähnert, 323b.

Eine unvermuthete üble Folge, ein schlimmes Nachspiel.


Nachkommen.

11 Was nachkommt, schlägt die Fersen wund.

"Sagt ein altes Sprichwort." (Hackländer, Neuer Don Quixote, I, 273.)


Nachlassen.

*19 Es lässt nach wie Scherdinger's Armbrust. - Aventin, Chronik, XCIIIa.

*20 'S goht nex über's net nochlass. (Schwaben.)


[Spaltenumbruch] (das abgebrannte) Glarus in Form einer Kirchensteuer auf grossartige Weise an den Tag. Es fielen in den sechs Kirchen wol über 100000 Franken. Da heisst es wieder mit Recht: „Der Mutz ist ein Herr!“

*4 Er ist wie Muz am Thürli.Sutermeister, 84.


Mütze.

42 Er hat die Mütze drei Viertel auf Zwölf auf dem Kopfe.Ruppius, Geschichten, 147.

*43 Doas öss an âl Mötz (Mütze). (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.)

Eine alte längst bekannte Geschichte. (S. Jacke und Haube.)


Mutzelmarkt.

* Geh uf a Mutzelmarkt!

Auch: Kannst uf a Mutzelmark gihn, bist gutt uf a Mutzelmarkt. So nennt man nämlich den am Michaelis- und dritten Weihnachtsfeiertage in Trebnitz stattfindenden eigenthümlichen Markt, der darin besteht, dass sich das bis zu diesem Tage nicht vermiethete Gesinde aus der Umgegend an bestimmten Plätzen zur Schau stellt und die Dienstherrschaften, die damit noch nicht versorgt sind, sich die geeigneten Personen aussuchen und durch Vermittelung der Vermiethsfrauen miethen. Der Act wird durch Gewährung eines gewissen Miethsgeldes[Spaltenumbruch] von der einen und Annahme derselben von der andern Seite vollzogen. Da in der Regel die tüchtigen und braven Leute nicht nöthig haben, auf den Markt zu gehen, so ist in der obigen Redensart ein Vorwurf enthalten, und sie erscheint als Ausdruck des Unwillens. (Vgl. Schles. Zeitung, 1871, Nr. 608.)


Mynheer.

Mynheer will nicht.

Spitzname für das holländische Volk. (S. John Bull, Bruder Jonathan, deutscher Michel.)


Myrte.

4 Gar Mancher geht nach Myrten aus und bringt sich Nesseln nur ins Haus.Gubitz, Volkskalender 1858, S. 61.


Myrtenreis.

Es ist schon aus manchem Myrtenreis eine Besenruthe geworden.Comotovia, 1876, S. 64.


Myrtenwasser.

Myrtenwasser macht die Frauen schön.

Eau d'ange ist ein altes Schönheitsmittel. Die alten Römer bedienten sich des Myrtenöls zur Würze der Speisen und Weine.

It.: Acqua di mortella fa la donna bella. (Giani, 24.)


N.
N.

Drei N bilden schöne Tracht: neu und nett und schwarz – wie die Nacht.

It.: Il bel vestire sono tre N: Nero, Nuovo, Netto. (Bazar, 1876, Nr. 2.)


Nabel.

*2 Dem will ich auf den Nabel spucken. (Breslau.)

Als Drohung.


Nabelleiern.

* Ich ho 's Nobelleiern (Bauchweh).


Nabern.

Se gat nabern.Dähnert, 320a.

Besucht die Nachbarn.


Nach.

9 Nach und nach gehen die Bauern opfern.

Wenn sich etwas allmählich entwickelt und gestaltet.

10 Nach und nach gibt auch ein Stück. (Rheinpfalz.)


Nachäffen.

*2 Er äfft alles nach.Frischbier, II, 30.


Nachbar.

191 An des Nachbarn Fall soll man sich spiegeln.Wirth, II, 298.

192 Des Nachbars Appetit ist uns näher als des Hottentotten Hunger.

Die Russen: Der Appetit derer in Moskau schadet den Nowagen mehr als der Hunger derer in Archangel. (Altmann V, 99.)

193 Des Nachbars Henne ist fetter als die eigene.Schuller, 44.

194 Des Nachbars Hühner sind Gänse.

So gross scheinen sie für den angrenzenden Besitzer zu sein. Was auf des Nachbars Felde wächst und auf des Nachbars Hofe sich bewegt, ist bekanntlich immer besser als das Eigene.

195 Dess nachbaurn vihe stäts feyster ist, denn dass da gehet auff meinem mist.

Lat.: Est tua plus crassa pinguedine quam mea massa. (Loci comm., 96.)

196 Ehe du des Nachbars Splitter rügst, betrachte deinen Balken.Wahl, 154.

197 Einem guten Nachbar verheirathe deine Tochter und verkaufe deinen Wein.

Span.: Con buen vezino casaras tu hija, y venderas tu vino. (Zeiler, Ep. II, 510.)

198 Es ist besser, dem Nachbar die Stiefel putzen, als dem Fremden den Fuss küssen.Koenig, Jérôme's Carneval, 230.

199 Klopft man beim Nachbar an, so klopfe man auch bei der eigenen Thür an.Schuller, 44.

200 Mein Nachbar ist krank, ich soll für ihn mitschwören, sagte der Bauer, als ihn der Richter fragte, warum er beide Hände erhebe.Wirth, I, 54.

201 Was wir heute beim Nachbar sehen, kann morgen uns geschehen.

Lat.: Aut sumus, aut fuimus, vel possumus esse, quod hic est. (Frischbier, 50; Philippi, I, 52.)

202 Wem guter Nachbar ist beschert, dess Haus ist doppelt schätzenswerth.

It.: Casa che ha il buon vicino, val più qualche fiorino. (Giani, 317.)

203 Wenn du beim Nachbar an der Thür anklopfest, so thue es auch an der eigenen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

204 Wenn's beim Nachbar brennt, muss man schnell zu Hülfe eilen.

*205 Er hat schlechte Nachbarn.

Wenn jemand sich in Selbstlob ergeht mit Bezug auf Spr. Sal. 27, 2, wo es heisst: Der Fremde lobe dich und nicht dein Mund. – Jüd.- deutsch in Warschau: Er müsse huben schlechte Schejnim.


Nachbarin.

4 Böse Nachbarin bringt so gross Weh, wie den Bäumen der Märzenschnee.

It.: Tanto basta la mala vicina, quanto la neve marzolina. (Giani, 1740.)

5 Liebt einer seine Nachbarin, so ist er wohlbestellt; er kann sie sehn, so oft er will, und braucht kein Reisegeld.

*6 Nachbarin, euer Fläschchen.

Wenn faule, üble Gerüche im Umlauf sind. (Leipziger Volkszeitung, 1879, Nr. 122.)


Nachbarschaft.

10 Nachbarschaft ist halbe Verwandtschaft.

It.: La vicinanza è mezza parentela. (Giani, 1741.)

*11 Naberschop hollen.Dähnert, 320a.

Mit den Nachbarn freundschaftlich umgehen.


Nachdenken.

*5 Er denkt darüber nach, wo der Rauch hinkommt.

Wenn sich jemand über nutzlose Dinge den Kopf zerbricht. – Jüd.-deutsch: Er klört (denkt nach) wü die Rojches (Rauch) kümmen a hin.


Nachkarten.

* Nachkarten wird verbeten.


Nachklapp.

* Et kümmt noch wol ên Naklapp.Dähnert, 323b.

Eine unvermuthete üble Folge, ein schlimmes Nachspiel.


Nachkommen.

11 Was nachkommt, schlägt die Fersen wund.

„Sagt ein altes Sprichwort.“ (Hackländer, Neuer Don Quixote, I, 273.)


Nachlassen.

*19 Es lässt nach wie Scherdinger's Armbrust.Aventin, Chronik, XCIIIa.

*20 'S goht nex über's net nochlass. (Schwaben.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0824" n="[812]"/><cb n="1623"/>
(das abgebrannte) Glarus in Form einer Kirchensteuer auf grossartige Weise an den Tag. Es fielen in den sechs Kirchen wol über 100000 Franken. Da heisst es wieder mit Recht: &#x201E;Der Mutz ist ein Herr!&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er ist wie Muz am Thürli.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 84.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mütze.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Er hat die Mütze drei Viertel auf Zwölf auf dem Kopfe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ruppius, Geschichten, 147.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*43 Doas öss an âl Mötz (Mütze).</hi> (<hi rendition="#i">Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine alte längst bekannte Geschichte. (S.  Jacke und  Haube.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mutzelmarkt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Geh uf a Mutzelmarkt!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch: Kannst uf a Mutzelmark gihn, bist gutt uf a Mutzelmarkt. So nennt man nämlich den am Michaelis- und dritten Weihnachtsfeiertage in Trebnitz stattfindenden eigenthümlichen Markt, der darin besteht, dass sich das bis zu diesem Tage nicht vermiethete Gesinde aus der Umgegend an bestimmten Plätzen zur Schau stellt und die Dienstherrschaften, die damit noch nicht versorgt sind, sich die geeigneten Personen aussuchen und durch Vermittelung der Vermiethsfrauen miethen. Der Act wird durch Gewährung eines gewissen Miethsgeldes<cb n="1624"/>
von der einen und Annahme derselben von der andern Seite vollzogen. Da in der Regel die tüchtigen und braven Leute nicht nöthig haben, auf den Markt zu gehen, so ist in der obigen Redensart ein Vorwurf enthalten, und sie erscheint als Ausdruck des Unwillens. (Vgl. <hi rendition="#i">Schles. Zeitung, 1871, Nr. 608.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mynheer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Mynheer will nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spitzname für das holländische Volk. (S. John Bull, Bruder Jonathan, deutscher Michel.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Myrte.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Gar Mancher geht nach Myrten aus und bringt sich Nesseln nur ins Haus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gubitz, Volkskalender 1858, S. 61.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Myrtenreis.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es ist schon aus manchem Myrtenreis eine Besenruthe geworden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Comotovia, 1876, S. 64.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Myrtenwasser.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Myrtenwasser macht die Frauen schön.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eau d'ange ist ein altes Schönheitsmittel. Die alten Römer bedienten sich des Myrtenöls zur Würze der Speisen und Weine.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Acqua di mortella fa la donna bella. (<hi rendition="#i">Giani, 24.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>N.</head><lb/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">N.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Drei N bilden schöne Tracht: neu und nett und schwarz &#x2013; wie die Nacht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il bel vestire sono tre N: Nero, Nuovo, Netto. (<hi rendition="#i">Bazar, 1876, Nr. 2.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nabel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dem will ich auf den Nabel spucken.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Als Drohung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nabelleiern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Ich ho 's Nobelleiern (Bauchweh).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nabern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Se gat nabern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 320<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Besucht die Nachbarn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nach.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Nach und nach gehen die Bauern opfern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn sich etwas allmählich entwickelt und gestaltet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Nach und nach gibt auch ein Stück.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachäffen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er äfft alles nach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 30.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachbar.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">191 An des Nachbarn Fall soll man sich spiegeln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 298.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">192 Des Nachbars Appetit ist uns näher als des Hottentotten Hunger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Der Appetit derer in Moskau schadet den Nowagen mehr als der Hunger derer in Archangel. (<hi rendition="#i">Altmann V, 99.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">193 Des Nachbars Henne ist fetter als die eigene.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">194 Des Nachbars Hühner sind Gänse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So gross scheinen sie für den angrenzenden Besitzer zu sein. Was auf des Nachbars Felde wächst und auf des Nachbars Hofe sich bewegt, ist bekanntlich immer besser als das Eigene.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">195 Dess nachbaurn vihe stäts feyster ist, denn dass da gehet auff meinem mist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est tua plus crassa pinguedine quam mea massa. (<hi rendition="#i">Loci comm., 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Ehe du des Nachbars Splitter rügst, betrachte deinen Balken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wahl, 154.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">197 Einem guten Nachbar verheirathe deine Tochter und verkaufe deinen Wein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Con buen vezino casaras tu hija, y venderas tu vino. (<hi rendition="#i">Zeiler, Ep. II, 510.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">198 Es ist besser, dem Nachbar die Stiefel putzen, als dem Fremden den Fuss küssen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Koenig, Jérôme's Carneval, 230.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">199 Klopft man beim Nachbar an, so klopfe man auch bei der eigenen Thür an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">200 Mein Nachbar ist krank, ich soll für ihn mitschwören, sagte der Bauer, als ihn der Richter fragte, warum er beide Hände erhebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 54.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">201 Was wir heute beim Nachbar sehen, kann morgen uns geschehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aut sumus, aut fuimus, vel possumus esse, quod hic est. (<hi rendition="#i">Frischbier, 50; Philippi, I, 52.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">202 Wem guter Nachbar ist beschert, dess Haus ist doppelt schätzenswerth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Casa che ha il buon vicino, val più qualche fiorino. (<hi rendition="#i">Giani, 317.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">203 Wenn du beim Nachbar an der Thür anklopfest, so thue es auch an der eigenen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">204 Wenn's beim Nachbar brennt, muss man schnell zu Hülfe eilen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*205 Er hat schlechte Nachbarn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand sich in Selbstlob ergeht mit Bezug auf <hi rendition="#i">Spr. Sal.</hi> 27, 2, wo es heisst: Der Fremde lobe dich und nicht dein Mund. &#x2013; Jüd.- deutsch in Warschau: Er müsse huben schlechte Schejnim.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachbarin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Böse Nachbarin bringt so gross Weh, wie den Bäumen der Märzenschnee.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tanto basta la mala vicina, quanto la neve marzolina. (<hi rendition="#i">Giani, 1740.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Liebt einer seine Nachbarin, so ist er wohlbestellt; er kann sie sehn, so oft er will, und braucht kein Reisegeld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Nachbarin, euer Fläschchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn faule, üble Gerüche im Umlauf sind. (<hi rendition="#i">Leipziger Volkszeitung, 1879, Nr. 122.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachbarschaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Nachbarschaft ist halbe Verwandtschaft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La vicinanza è mezza parentela. (<hi rendition="#i">Giani, 1741.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Naberschop hollen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 320<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit den Nachbarn freundschaftlich umgehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachdenken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er denkt darüber nach, wo der Rauch hinkommt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn sich jemand über nutzlose Dinge den Kopf zerbricht. &#x2013; Jüd.-deutsch: Er klört (denkt nach) wü die Rojches (Rauch) kümmen a hin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachkarten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Nachkarten wird verbeten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachklapp.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Et kümmt noch wol ên Naklapp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 323<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine unvermuthete üble Folge, ein schlimmes Nachspiel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachkommen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Was nachkommt, schlägt die Fersen wund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Sagt ein altes Sprichwort.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hackländer, Neuer Don Quixote, I, 273.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Nachlassen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Es lässt nach wie Scherdinger's Armbrust.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, Chronik, XCIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 'S goht nex über's net nochlass.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[812]/0824] (das abgebrannte) Glarus in Form einer Kirchensteuer auf grossartige Weise an den Tag. Es fielen in den sechs Kirchen wol über 100000 Franken. Da heisst es wieder mit Recht: „Der Mutz ist ein Herr!“ *4 Er ist wie Muz am Thürli. – Sutermeister, 84. Mütze. 42 Er hat die Mütze drei Viertel auf Zwölf auf dem Kopfe. – Ruppius, Geschichten, 147. *43 Doas öss an âl Mötz (Mütze). (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.) Eine alte längst bekannte Geschichte. (S. Jacke und Haube.) Mutzelmarkt. * Geh uf a Mutzelmarkt! Auch: Kannst uf a Mutzelmark gihn, bist gutt uf a Mutzelmarkt. So nennt man nämlich den am Michaelis- und dritten Weihnachtsfeiertage in Trebnitz stattfindenden eigenthümlichen Markt, der darin besteht, dass sich das bis zu diesem Tage nicht vermiethete Gesinde aus der Umgegend an bestimmten Plätzen zur Schau stellt und die Dienstherrschaften, die damit noch nicht versorgt sind, sich die geeigneten Personen aussuchen und durch Vermittelung der Vermiethsfrauen miethen. Der Act wird durch Gewährung eines gewissen Miethsgeldes von der einen und Annahme derselben von der andern Seite vollzogen. Da in der Regel die tüchtigen und braven Leute nicht nöthig haben, auf den Markt zu gehen, so ist in der obigen Redensart ein Vorwurf enthalten, und sie erscheint als Ausdruck des Unwillens. (Vgl. Schles. Zeitung, 1871, Nr. 608.) Mynheer. Mynheer will nicht. Spitzname für das holländische Volk. (S. John Bull, Bruder Jonathan, deutscher Michel.) Myrte. 4 Gar Mancher geht nach Myrten aus und bringt sich Nesseln nur ins Haus. – Gubitz, Volkskalender 1858, S. 61. Myrtenreis. Es ist schon aus manchem Myrtenreis eine Besenruthe geworden. – Comotovia, 1876, S. 64. Myrtenwasser. Myrtenwasser macht die Frauen schön. Eau d'ange ist ein altes Schönheitsmittel. Die alten Römer bedienten sich des Myrtenöls zur Würze der Speisen und Weine. It.: Acqua di mortella fa la donna bella. (Giani, 24.) N. N. Drei N bilden schöne Tracht: neu und nett und schwarz – wie die Nacht. It.: Il bel vestire sono tre N: Nero, Nuovo, Netto. (Bazar, 1876, Nr. 2.) Nabel. *2 Dem will ich auf den Nabel spucken. (Breslau.) Als Drohung. Nabelleiern. * Ich ho 's Nobelleiern (Bauchweh). Nabern. Se gat nabern. – Dähnert, 320a. Besucht die Nachbarn. Nach. 9 Nach und nach gehen die Bauern opfern. Wenn sich etwas allmählich entwickelt und gestaltet. 10 Nach und nach gibt auch ein Stück. (Rheinpfalz.) Nachäffen. *2 Er äfft alles nach. – Frischbier, II, 30. Nachbar. 191 An des Nachbarn Fall soll man sich spiegeln. – Wirth, II, 298. 192 Des Nachbars Appetit ist uns näher als des Hottentotten Hunger. Die Russen: Der Appetit derer in Moskau schadet den Nowagen mehr als der Hunger derer in Archangel. (Altmann V, 99.) 193 Des Nachbars Henne ist fetter als die eigene. – Schuller, 44. 194 Des Nachbars Hühner sind Gänse. So gross scheinen sie für den angrenzenden Besitzer zu sein. Was auf des Nachbars Felde wächst und auf des Nachbars Hofe sich bewegt, ist bekanntlich immer besser als das Eigene. 195 Dess nachbaurn vihe stäts feyster ist, denn dass da gehet auff meinem mist. Lat.: Est tua plus crassa pinguedine quam mea massa. (Loci comm., 96.) 196 Ehe du des Nachbars Splitter rügst, betrachte deinen Balken. – Wahl, 154. 197 Einem guten Nachbar verheirathe deine Tochter und verkaufe deinen Wein. Span.: Con buen vezino casaras tu hija, y venderas tu vino. (Zeiler, Ep. II, 510.) 198 Es ist besser, dem Nachbar die Stiefel putzen, als dem Fremden den Fuss küssen. – Koenig, Jérôme's Carneval, 230. 199 Klopft man beim Nachbar an, so klopfe man auch bei der eigenen Thür an. – Schuller, 44. 200 Mein Nachbar ist krank, ich soll für ihn mitschwören, sagte der Bauer, als ihn der Richter fragte, warum er beide Hände erhebe. – Wirth, I, 54. 201 Was wir heute beim Nachbar sehen, kann morgen uns geschehen. Lat.: Aut sumus, aut fuimus, vel possumus esse, quod hic est. (Frischbier, 50; Philippi, I, 52.) 202 Wem guter Nachbar ist beschert, dess Haus ist doppelt schätzenswerth. It.: Casa che ha il buon vicino, val più qualche fiorino. (Giani, 317.) 203 Wenn du beim Nachbar an der Thür anklopfest, so thue es auch an der eigenen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. 204 Wenn's beim Nachbar brennt, muss man schnell zu Hülfe eilen. *205 Er hat schlechte Nachbarn. Wenn jemand sich in Selbstlob ergeht mit Bezug auf Spr. Sal. 27, 2, wo es heisst: Der Fremde lobe dich und nicht dein Mund. – Jüd.- deutsch in Warschau: Er müsse huben schlechte Schejnim. Nachbarin. 4 Böse Nachbarin bringt so gross Weh, wie den Bäumen der Märzenschnee. It.: Tanto basta la mala vicina, quanto la neve marzolina. (Giani, 1740.) 5 Liebt einer seine Nachbarin, so ist er wohlbestellt; er kann sie sehn, so oft er will, und braucht kein Reisegeld. *6 Nachbarin, euer Fläschchen. Wenn faule, üble Gerüche im Umlauf sind. (Leipziger Volkszeitung, 1879, Nr. 122.) Nachbarschaft. 10 Nachbarschaft ist halbe Verwandtschaft. It.: La vicinanza è mezza parentela. (Giani, 1741.) *11 Naberschop hollen. – Dähnert, 320a. Mit den Nachbarn freundschaftlich umgehen. Nachdenken. *5 Er denkt darüber nach, wo der Rauch hinkommt. Wenn sich jemand über nutzlose Dinge den Kopf zerbricht. – Jüd.-deutsch: Er klört (denkt nach) wü die Rojches (Rauch) kümmen a hin. Nachkarten. * Nachkarten wird verbeten. Nachklapp. * Et kümmt noch wol ên Naklapp. – Dähnert, 323b. Eine unvermuthete üble Folge, ein schlimmes Nachspiel. Nachkommen. 11 Was nachkommt, schlägt die Fersen wund. „Sagt ein altes Sprichwort.“ (Hackländer, Neuer Don Quixote, I, 273.) Nachlassen. *19 Es lässt nach wie Scherdinger's Armbrust. – Aventin, Chronik, XCIIIa. *20 'S goht nex über's net nochlass. (Schwaben.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/824
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [812]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/824>, abgerufen am 22.11.2024.