Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Rapsen.

* An sich rapsen und dapsen. - Simplic., I, 451.


Raritätenhamster.

* Er ist ein Raritätenhamster. - Neue Freie Presse, 5163.


Rasch.

2 Gehst du rasch, so heisst es: der Renner; gehst du langsam, so heisst es: der Bär. - Merx, 167.


Rasen (Subst.).

6 Auf dem Rasen, wo man geboren, lebt man am liebsten.


Rasiren.

3 Jeder wird begreifen, wen man rasiren soll, den muss man vorher seifen. - Devisenbuch, 493.


Rasse.

3 Das liegt an der Rasse, sein Mutter ist auch a Weible g'wese, sagte Hundsvott, als ihm einer vorwarf, der Hund, den er von ihm gekauft habe, sei eine Hündin.


Rath.

439 An seinen Räthen erkennt man den Fürsten.

Böhm.: Po radce krale poznati jest. (Rybicka, 354.)

440 Auf bösen rath volget grosser schad. - Mathesius, Historia Jesu, II, XIXb.

441 Dem Rathe des Stolzes oder der Rachsucht folge nicht. - Lausch, 83.

442 Der beste Rath ist: folge gutem Rath.

443 Der gute Rath hinkt. - Horn, Spinnstube, 1846, S. 207.

444 Der Rath des Armen geht auf schwachen Beinen.

"Ein leises Lüftchen weht ihn um."

Lat.: Infirmo eunt pede consilia hominis inopis. (Sailer, Sprüche, 81.)

445 Die sich breit machen mit gutem Rath, gehen oft fehl in der That. - Devisenbuch, 18.

446 Eilender Rath trifft oft den besten Pfad.

Die Italiener sagen: Entschlüpfter Pfad ist oft der beste. "Denn oft geschah es, dass in grosser Fahr der kühnste Rathschluss auch der beste war." (Tasso, Befreites Jerusalem, VI, 6.)

It.: Consiglio scappato, consiglio trovato. (Giani, 395.)

447 Ein einziger mag manchen guten Rath geben.

Bei Tunnicius (1068): Ein mach mannigen guden rat geven. (Mille potest unus bene consuluisse virorum.)

448 Ein Rath zur Unzeit ist Unrath.

449 Ein weiser Rath zeugt gute That.

Lat.: Ex consilio bono bona opera nascuntur. (Sailer, Sprüche, 79.)

450 Es ist ein schlechter Rath, der so bleiben muss.

Bei Tunnicius (1213): It is ein quat rat, de so blyven mot. (Consilium pravum quod sit mutabile nunquam.)

451 Es ist kein besserer Rath als der, so aus dem Herzen kommt.

452 Guten Rath und Bauersmann fasse bei den Händen an.

It.: I consigli e il villano pigliali alla mano. (Giani, 383.)

453 Guter Rath kompt nicht zu spat, wer den bey zeit angfangen hat. Mancher läst ihm singen und sagen, thut er keins, muss er Schaden haben. - Pauli, Schimpff, 4.

454 Guter Rath niemand geschadet hat. - Herberger, Ib, 271.

455 Loser Raht am meisten schadt dem Meister, der jhn geben hat. - Theatr. Diabolorum, 445a.

456 Man kann mit gutem Rath sich lange quälen, wenn am Schiff die Ruder fehlen.

It.: Ben faremo, ben diremo; mal va barca senza remo. (Giani, 201.)

457 Rath ist des Verständigen Meister, Verlust der des Narren. - Merx, 285.

458 Räthe müssen Künstler sein, eines reden und viel anders meinen. - Wirth, II, 367.

459 Was nützt der Rath, kommt er zu spat.

460 Wer erst zu Rath geht, wenn er in der Gefahr ist, muss Schaden für Nutzen haben. - Wirth, II, 326.

461 Wer guten Rath annimmt, der ist gut berathen.

It.: A ben si appiglia, chi ben si consiglia. (Giani, 116.)

[Spaltenumbruch] 462 Wer guten Rath gibt, ist aller Ehren werth.

Bei Tunnicius (873): De guden rat gift, is aller ere wert. (Utile consilium praestans est dignus honore.)

463 Wer nicht auf guten Rath will hören, dem kann man Hülfe nicht gewähren.

It.: Non vuoi essere consigliato, non puoi essere ajutato. (Giani, 387.)

464 Wer nicht weiss mehr Rath, wird ein Mönch oder ein Soldat. - Junker und Pfaffen, II, 295.

Lat.: Desperatio aut militem facit aut monachum.

465 Wo neun einen Rath schliessen, kann der Zehnte wol zustimmen. - Wirth, I, 400.

*466 Er ist vor lauter Rath ohne Rath.


Rathen.

97 Andern rathen ist leichter als sich selber erkennen.

"Stromabwärts schwimmt, wer andern räth, stromaufwärts, wer sich selbst erkennt."

Lat.: Leve est dare consilium, arduum se noscere. (Sailer, Sprüche, 123.)

98 Einer kann dem andern besser rathen als sich selber.

Bei Tunnicius (1219): Ein kan dem anderen beter raden dan sik sulves. (Rectius aegrotis, prave sibi, consulit omnis.)

99 Im Rathen muss man allzeit auf den Aussgang sehen. - Wirth, II, 359.

100 Langsam im Rathen, bedächtig im Kaufen und schnell im Laufen. - Wirth, I, 97.

101 Rath' so, dass es unstrefflich sei, dem grössern weich, das rath' ich frey.

Lat.: Consule inculpate. - Cede magnis. (Spangenberg, 8.)

102 Viele wollen rathen, aber nur wenige helfen. - Heimat, 618.

103 Zum Rathen braucht man hundert Augen, in den Thaten hundert Hände. - Harssdörffer, 2574.


Rathhülfe.

Rathhülf ist der beste Mann. - Heyneccius, Almansor.


Rathschlag.

20 Russische Rathschläge, sagte der Türke, fangen mit Rath an und hören mit Schlägen auf.


Rathsherr.

14 Wenn der Rathsherr nach Wein stinkt, gehört er zur Mistlachen. - Abele.

*15 Er hat die fünff Rhatsherren und Schweine nicht alle zu hauss. - Monatsblätter, VI, 190,17.

Um zu sagen: in seinem Kopfe ist's nicht ganz richtig. Die Redensart steht mit folgenden zusammen: Er hat einen Schiefer, einen Schiefer zuviel. Er ist unter dem Hütlein nicht wol verwaret.


Ratte.

29 Dann taugen euere Ratten nichts, sagte der Apotheker zum Bauer, als dieser klagte, dass das Pulver, was er geholt, nichts geholfen habe.


Räuber.

*23 'T is 'n mainhafer (d. i. marienhafer) Rover. - Kern, 62.


Räubergeschichte.

* Jemandem a Rauberg'schicht erzähl'n. (Wien.)

In dem Sinne: einen Bären aufbinden.


Raubvogel.

7 Raubvögel leben nicht lange. - Merx, 260.


Raubvogelgeschmack.

* Er hat einen Raubvogelgeschmack. - Scheffel, Ekkehard, I, 107.

D. i. er wohnt gern hoch.


Rauch.

148 Alles ist Rauch und Wind in der Welt, ausgenommen Gold und Geld.

It.: Tutto e fumo e vento, fuorche l' oro e l' argento. (Giani, 1209.)

149 De het lang genog in 'n Rok hungen, sä de Foss, un bet de Ko den Steert af. - Plattd. Klenner.

150 Der Rauch will eine Ursach haben.

151 Entsteiget Rauch gefrornen Flüssen, so ist auf strenge Kälte zu schliessen. - Wunderlich, 35.

152 Levst do ken Röök, so bliw ut r' Köök. - Schlingmann, 1195.

[Spaltenumbruch]
Rapsen.

* An sich rapsen und dapsen.Simplic., I, 451.


Raritätenhamster.

* Er ist ein Raritätenhamster.Neue Freie Presse, 5163.


Rasch.

2 Gehst du rasch, so heisst es: der Renner; gehst du langsam, so heisst es: der Bär.Merx, 167.


Rasen (Subst.).

6 Auf dem Rasen, wo man geboren, lebt man am liebsten.


Rasiren.

3 Jeder wird begreifen, wen man rasiren soll, den muss man vorher seifen.Devisenbuch, 493.


Rasse.

3 Das liegt an der Rasse, sein Mutter ist auch a Weible g'wese, sagte Hundsvott, als ihm einer vorwarf, der Hund, den er von ihm gekauft habe, sei eine Hündin.


Rath.

439 An seinen Räthen erkennt man den Fürsten.

Böhm.: Po radcĕ krále poznati jest. (Rybička, 354.)

440 Auf bösen rath volget grosser schad.Mathesius, Historia Jesu, II, XIXb.

441 Dem Rathe des Stolzes oder der Rachsucht folge nicht.Lausch, 83.

442 Der beste Rath ist: folge gutem Rath.

443 Der gute Rath hinkt.Horn, Spinnstube, 1846, S. 207.

444 Der Rath des Armen geht auf schwachen Beinen.

„Ein leises Lüftchen weht ihn um.“

Lat.: Infirmo eunt pede consilia hominis inopis. (Sailer, Sprüche, 81.)

445 Die sich breit machen mit gutem Rath, gehen oft fehl in der That.Devisenbuch, 18.

446 Eilender Rath trifft oft den besten Pfad.

Die Italiener sagen: Entschlüpfter Pfad ist oft der beste. „Denn oft geschah es, dass in grosser Fahr der kühnste Rathschluss auch der beste war.“ (Tasso, Befreites Jerusalem, VI, 6.)

It.: Consiglio scappato, consiglio trovato. (Giani, 395.)

447 Ein einziger mag manchen guten Rath geben.

Bei Tunnicius (1068): Ein mach mannigen guden rât geven. (Mille potest unus bene consuluisse virorum.)

448 Ein Rath zur Unzeit ist Unrath.

449 Ein weiser Rath zeugt gute That.

Lat.: Ex consilio bono bona opera nascuntur. (Sailer, Sprüche, 79.)

450 Es ist ein schlechter Rath, der so bleiben muss.

Bei Tunnicius (1213): It is ein quât rât, de so blyven mot. (Consilium pravum quod sit mutabile nunquam.)

451 Es ist kein besserer Rath als der, so aus dem Herzen kommt.

452 Guten Rath und Bauersmann fasse bei den Händen an.

It.: I consigli e il villano pigliali alla mano. (Giani, 383.)

453 Guter Rath kompt nicht zu spat, wer den bey zeit angfangen hat. Mancher läst ihm singen und sagen, thut er keins, muss er Schaden haben.Pauli, Schimpff, 4.

454 Guter Rath niemand geschadet hat.Herberger, Ib, 271.

455 Loser Raht am meisten schadt dem Meister, der jhn geben hat.Theatr. Diabolorum, 445a.

456 Man kann mit gutem Rath sich lange quälen, wenn am Schiff die Ruder fehlen.

It.: Ben faremo, ben diremo; mal va barca senza remo. (Giani, 201.)

457 Rath ist des Verständigen Meister, Verlust der des Narren.Merx, 285.

458 Räthe müssen Künstler sein, eines reden und viel anders meinen.Wirth, II, 367.

459 Was nützt der Rath, kommt er zu spat.

460 Wer erst zu Rath geht, wenn er in der Gefahr ist, muss Schaden für Nutzen haben.Wirth, II, 326.

461 Wer guten Rath annimmt, der ist gut berathen.

It.: A ben si appiglia, chi ben si consiglia. (Giani, 116.)

[Spaltenumbruch] 462 Wer guten Rath gibt, ist aller Ehren werth.

Bei Tunnicius (873): De guden rât gift, is aller ere wêrt. (Utile consilium praestans est dignus honore.)

463 Wer nicht auf guten Rath will hören, dem kann man Hülfe nicht gewähren.

It.: Non vuoi essere consigliato, non puoi essere ajutato. (Giani, 387.)

464 Wer nicht weiss mehr Rath, wird ein Mönch oder ein Soldat.Junker und Pfaffen, II, 295.

Lat.: Desperatio aut militem facit aut monachum.

465 Wo neun einen Rath schliessen, kann der Zehnte wol zustimmen.Wirth, I, 400.

*466 Er ist vor lauter Rath ohne Rath.


Rathen.

97 Andern rathen ist leichter als sich selber erkennen.

„Stromabwärts schwimmt, wer andern räth, stromaufwärts, wer sich selbst erkennt.“

Lat.: Leve est dare consilium, arduum se noscere. (Sailer, Sprüche, 123.)

98 Einer kann dem andern besser rathen als sich selber.

Bei Tunnicius (1219): Ein kan dem anderen beter raden dan sik sulves. (Rectius aegrotis, prave sibi, consulit omnis.)

99 Im Rathen muss man allzeit auf den Aussgang sehen.Wirth, II, 359.

100 Langsam im Rathen, bedächtig im Kaufen und schnell im Laufen.Wirth, I, 97.

101 Rath' so, dass es unstrefflich sei, dem grössern weich, das rath' ich frey.

Lat.: Consule inculpate. – Cede magnis. (Spangenberg, 8.)

102 Viele wollen rathen, aber nur wenige helfen.Heimat, 618.

103 Zum Rathen braucht man hundert Augen, in den Thaten hundert Hände.Harssdörffer, 2574.


Rathhülfe.

Rathhülf ist der beste Mann.Heyneccius, Almansor.


Rathschlag.

20 Russische Rathschläge, sagte der Türke, fangen mit Rath an und hören mit Schlägen auf.


Rathsherr.

14 Wenn der Rathsherr nach Wein stinkt, gehört er zur Mistlachen.Abele.

*15 Er hat die fünff Rhatsherren und Schweine nicht alle zu hauss.Monatsblätter, VI, 190,17.

Um zu sagen: in seinem Kopfe ist's nicht ganz richtig. Die Redensart steht mit folgenden zusammen: Er hat einen Schiefer, einen Schiefer zuviel. Er ist unter dem Hütlein nicht wol verwaret.


Ratte.

29 Dann taugen euere Ratten nichts, sagte der Apotheker zum Bauer, als dieser klagte, dass das Pulver, was er geholt, nichts geholfen habe.


Räuber.

*23 'T is 'n mainhafer (d. i. marienhafer) Rover.Kern, 62.


Räubergeschichte.

* Jemandem a Rauberg'schicht erzähl'n. (Wien.)

In dem Sinne: einen Bären aufbinden.


Raubvogel.

7 Raubvögel leben nicht lange.Merx, 260.


Raubvogelgeschmack.

* Er hat einen Raubvogelgeschmack.Scheffel, Ekkehard, I, 107.

D. i. er wohnt gern hoch.


Rauch.

148 Alles ist Rauch und Wind in der Welt, ausgenommen Gold und Geld.

It.: Tutto è fumo e vento, fuorchè l' oro e l' argento. (Giani, 1209.)

149 De het lang genog in 'n Rok hungen, sä de Foss, un bêt de Ko den Steert af.Plattd. Klenner.

150 Der Rauch will eine Ursach haben.

151 Entsteiget Rauch gefrornen Flüssen, so ist auf strenge Kälte zu schliessen.Wunderlich, 35.

152 Lêvst do kên Röök, so bliw ut r' Köök.Schlingmann, 1195.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0847" n="[835]"/>
          <cb n="1669"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rapsen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* An sich rapsen und dapsen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 451.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Raritätenhamster.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Raritätenhamster.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 5163.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rasch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Gehst du rasch, so heisst es: der Renner; gehst du langsam, so heisst es: der Bär.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 167.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Rasen</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Auf dem Rasen, wo man geboren, lebt man am liebsten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rasiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Jeder wird begreifen, wen man rasiren soll, den muss man vorher seifen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 493.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rasse.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Das liegt an der Rasse, sein Mutter ist auch a Weible g'wese, sagte Hundsvott, als ihm einer vorwarf, der Hund, den er von ihm gekauft habe, sei eine Hündin.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rath.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">439 An seinen Räthen erkennt man den Fürsten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Po radc&#x0115; krále poznati jest. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 354.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">440 Auf bösen rath volget grosser schad.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Historia Jesu, II, XIX<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">441 Dem Rathe des Stolzes oder der Rachsucht folge nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lausch, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">442 Der beste Rath ist: folge gutem Rath.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">443 Der gute Rath hinkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1846, S. 207.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">444 Der Rath des Armen geht auf schwachen Beinen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ein leises Lüftchen weht ihn um.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Infirmo eunt pede consilia hominis inopis. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 81.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">445 Die sich breit machen mit gutem Rath, gehen oft fehl in der That.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">446 Eilender Rath trifft oft den besten Pfad.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Italiener sagen: Entschlüpfter Pfad ist oft der beste. &#x201E;Denn oft geschah es, dass in grosser Fahr der kühnste Rathschluss auch der beste war.&#x201C; (<hi rendition="#i">Tasso, Befreites Jerusalem, VI, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Consiglio scappato, consiglio trovato. (<hi rendition="#i">Giani, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">447 Ein einziger mag manchen guten Rath geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1068)</hi>: Ein mach mannigen guden rât geven. (Mille potest unus bene consuluisse virorum.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">448 Ein Rath zur Unzeit ist Unrath.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">449 Ein weiser Rath zeugt gute That.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex consilio bono bona opera nascuntur. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 79.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">450 Es ist ein schlechter Rath, der so bleiben muss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1213)</hi>: It is ein quât rât, de so blyven mot. (Consilium pravum quod sit mutabile nunquam.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">451 Es ist kein besserer Rath als der, so aus dem Herzen kommt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">452 Guten Rath und Bauersmann fasse bei den Händen an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: I consigli e il villano pigliali alla mano. (<hi rendition="#i">Giani, 383.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">453 Guter Rath kompt nicht zu spat, wer den bey zeit angfangen hat. Mancher läst ihm singen und sagen, thut er keins, muss er Schaden haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Schimpff, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">454 Guter Rath niemand geschadet hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 271.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">455 Loser Raht am meisten schadt dem Meister, der jhn geben hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 445<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">456 Man kann mit gutem Rath sich lange quälen, wenn am Schiff die Ruder fehlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ben faremo, ben diremo; mal va barca senza remo. (<hi rendition="#i">Giani, 201.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">457 Rath ist des Verständigen Meister, Verlust der des Narren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 285.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">458 Räthe müssen Künstler sein, eines reden und viel anders meinen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 367.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">459 Was nützt der Rath, kommt er zu spat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">460 Wer erst zu Rath geht, wenn er in der Gefahr ist, muss Schaden für Nutzen haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 326.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">461 Wer guten Rath annimmt, der ist gut berathen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A ben si appiglia, chi ben si consiglia. (<hi rendition="#i">Giani, 116.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1670"/>
462 Wer guten Rath gibt, ist aller Ehren werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (873)</hi>: De guden rât gift, is aller ere wêrt. (Utile consilium praestans est dignus honore.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">463 Wer nicht auf guten Rath will hören, dem kann man Hülfe nicht gewähren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non vuoi essere consigliato, non puoi essere ajutato. (<hi rendition="#i">Giani, 387.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">464 Wer nicht weiss mehr Rath, wird ein Mönch oder ein Soldat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Junker und Pfaffen, II, 295.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Desperatio aut militem facit aut monachum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">465 Wo neun einen Rath schliessen, kann der Zehnte wol zustimmen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 400.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*466 Er ist vor lauter Rath ohne Rath.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rathen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">97 Andern rathen ist leichter als sich selber erkennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Stromabwärts schwimmt, wer andern räth, stromaufwärts, wer sich selbst erkennt.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Leve est dare consilium, arduum se noscere. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Einer kann dem andern besser rathen als sich selber.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1219)</hi>: Ein kan dem anderen beter raden dan sik sulves. (Rectius aegrotis, prave sibi, consulit omnis.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Im Rathen muss man allzeit auf den Aussgang sehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 359.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">100 Langsam im Rathen, bedächtig im Kaufen und schnell im Laufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">101 Rath' so, dass es unstrefflich sei, dem grössern weich, das rath' ich frey.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Consule inculpate. &#x2013; Cede magnis. (<hi rendition="#i">Spangenberg, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Viele wollen rathen, aber nur wenige helfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heimat, 618.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">103 Zum Rathen braucht man hundert Augen, in den Thaten hundert Hände.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 2574.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rathhülfe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Rathhülf ist der beste Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heyneccius, Almansor.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rathschlag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Russische Rathschläge, sagte der Türke, fangen mit Rath an und hören mit Schlägen auf.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rathsherr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Wenn der Rathsherr nach Wein stinkt, gehört er zur Mistlachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Abele.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Er hat die fünff Rhatsherren und Schweine nicht alle zu hauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 190,17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: in seinem Kopfe ist's nicht ganz richtig. Die Redensart steht mit folgenden zusammen: Er hat einen Schiefer, einen Schiefer zuviel. Er ist unter dem Hütlein nicht wol verwaret.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ratte.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Dann taugen euere Ratten nichts, sagte der Apotheker zum Bauer, als dieser klagte, dass das Pulver, was er geholt, nichts geholfen habe.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Räuber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 'T is 'n mainhafer (d. i. marienhafer) Rover.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 62.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Räubergeschichte.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Jemandem a Rauberg'schicht erzähl'n.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne: einen Bären aufbinden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Raubvogel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Raubvögel leben nicht lange.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 260.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Raubvogelgeschmack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat einen Raubvogelgeschmack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheffel, Ekkehard, I, 107.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. er wohnt gern hoch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rauch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">148 Alles ist Rauch und Wind in der Welt, ausgenommen Gold und Geld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tutto è fumo e vento, fuorchè l' oro e l' argento. (<hi rendition="#i">Giani, 1209.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">149 De het lang genog in 'n Rok hungen, sä de Foss, un bêt de Ko den Steert af.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattd. Klenner.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">150 Der Rauch will eine Ursach haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">151 Entsteiget Rauch gefrornen Flüssen, so ist auf strenge Kälte zu schliessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">152 Lêvst do kên Röök, so bliw ut r' Köök.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[835]/0847] Rapsen. * An sich rapsen und dapsen. – Simplic., I, 451. Raritätenhamster. * Er ist ein Raritätenhamster. – Neue Freie Presse, 5163. Rasch. 2 Gehst du rasch, so heisst es: der Renner; gehst du langsam, so heisst es: der Bär. – Merx, 167. Rasen (Subst.). 6 Auf dem Rasen, wo man geboren, lebt man am liebsten. Rasiren. 3 Jeder wird begreifen, wen man rasiren soll, den muss man vorher seifen. – Devisenbuch, 493. Rasse. 3 Das liegt an der Rasse, sein Mutter ist auch a Weible g'wese, sagte Hundsvott, als ihm einer vorwarf, der Hund, den er von ihm gekauft habe, sei eine Hündin. Rath. 439 An seinen Räthen erkennt man den Fürsten. Böhm.: Po radcĕ krále poznati jest. (Rybička, 354.) 440 Auf bösen rath volget grosser schad. – Mathesius, Historia Jesu, II, XIXb. 441 Dem Rathe des Stolzes oder der Rachsucht folge nicht. – Lausch, 83. 442 Der beste Rath ist: folge gutem Rath. 443 Der gute Rath hinkt. – Horn, Spinnstube, 1846, S. 207. 444 Der Rath des Armen geht auf schwachen Beinen. „Ein leises Lüftchen weht ihn um.“ Lat.: Infirmo eunt pede consilia hominis inopis. (Sailer, Sprüche, 81.) 445 Die sich breit machen mit gutem Rath, gehen oft fehl in der That. – Devisenbuch, 18. 446 Eilender Rath trifft oft den besten Pfad. Die Italiener sagen: Entschlüpfter Pfad ist oft der beste. „Denn oft geschah es, dass in grosser Fahr der kühnste Rathschluss auch der beste war.“ (Tasso, Befreites Jerusalem, VI, 6.) It.: Consiglio scappato, consiglio trovato. (Giani, 395.) 447 Ein einziger mag manchen guten Rath geben. Bei Tunnicius (1068): Ein mach mannigen guden rât geven. (Mille potest unus bene consuluisse virorum.) 448 Ein Rath zur Unzeit ist Unrath. 449 Ein weiser Rath zeugt gute That. Lat.: Ex consilio bono bona opera nascuntur. (Sailer, Sprüche, 79.) 450 Es ist ein schlechter Rath, der so bleiben muss. Bei Tunnicius (1213): It is ein quât rât, de so blyven mot. (Consilium pravum quod sit mutabile nunquam.) 451 Es ist kein besserer Rath als der, so aus dem Herzen kommt. 452 Guten Rath und Bauersmann fasse bei den Händen an. It.: I consigli e il villano pigliali alla mano. (Giani, 383.) 453 Guter Rath kompt nicht zu spat, wer den bey zeit angfangen hat. Mancher läst ihm singen und sagen, thut er keins, muss er Schaden haben. – Pauli, Schimpff, 4. 454 Guter Rath niemand geschadet hat. – Herberger, Ib, 271. 455 Loser Raht am meisten schadt dem Meister, der jhn geben hat. – Theatr. Diabolorum, 445a. 456 Man kann mit gutem Rath sich lange quälen, wenn am Schiff die Ruder fehlen. It.: Ben faremo, ben diremo; mal va barca senza remo. (Giani, 201.) 457 Rath ist des Verständigen Meister, Verlust der des Narren. – Merx, 285. 458 Räthe müssen Künstler sein, eines reden und viel anders meinen. – Wirth, II, 367. 459 Was nützt der Rath, kommt er zu spat. 460 Wer erst zu Rath geht, wenn er in der Gefahr ist, muss Schaden für Nutzen haben. – Wirth, II, 326. 461 Wer guten Rath annimmt, der ist gut berathen. It.: A ben si appiglia, chi ben si consiglia. (Giani, 116.) 462 Wer guten Rath gibt, ist aller Ehren werth. Bei Tunnicius (873): De guden rât gift, is aller ere wêrt. (Utile consilium praestans est dignus honore.) 463 Wer nicht auf guten Rath will hören, dem kann man Hülfe nicht gewähren. It.: Non vuoi essere consigliato, non puoi essere ajutato. (Giani, 387.) 464 Wer nicht weiss mehr Rath, wird ein Mönch oder ein Soldat. – Junker und Pfaffen, II, 295. Lat.: Desperatio aut militem facit aut monachum. 465 Wo neun einen Rath schliessen, kann der Zehnte wol zustimmen. – Wirth, I, 400. *466 Er ist vor lauter Rath ohne Rath. Rathen. 97 Andern rathen ist leichter als sich selber erkennen. „Stromabwärts schwimmt, wer andern räth, stromaufwärts, wer sich selbst erkennt.“ Lat.: Leve est dare consilium, arduum se noscere. (Sailer, Sprüche, 123.) 98 Einer kann dem andern besser rathen als sich selber. Bei Tunnicius (1219): Ein kan dem anderen beter raden dan sik sulves. (Rectius aegrotis, prave sibi, consulit omnis.) 99 Im Rathen muss man allzeit auf den Aussgang sehen. – Wirth, II, 359. 100 Langsam im Rathen, bedächtig im Kaufen und schnell im Laufen. – Wirth, I, 97. 101 Rath' so, dass es unstrefflich sei, dem grössern weich, das rath' ich frey. Lat.: Consule inculpate. – Cede magnis. (Spangenberg, 8.) 102 Viele wollen rathen, aber nur wenige helfen. – Heimat, 618. 103 Zum Rathen braucht man hundert Augen, in den Thaten hundert Hände. – Harssdörffer, 2574. Rathhülfe. Rathhülf ist der beste Mann. – Heyneccius, Almansor. Rathschlag. 20 Russische Rathschläge, sagte der Türke, fangen mit Rath an und hören mit Schlägen auf. Rathsherr. 14 Wenn der Rathsherr nach Wein stinkt, gehört er zur Mistlachen. – Abele. *15 Er hat die fünff Rhatsherren und Schweine nicht alle zu hauss. – Monatsblätter, VI, 190,17. Um zu sagen: in seinem Kopfe ist's nicht ganz richtig. Die Redensart steht mit folgenden zusammen: Er hat einen Schiefer, einen Schiefer zuviel. Er ist unter dem Hütlein nicht wol verwaret. Ratte. 29 Dann taugen euere Ratten nichts, sagte der Apotheker zum Bauer, als dieser klagte, dass das Pulver, was er geholt, nichts geholfen habe. Räuber. *23 'T is 'n mainhafer (d. i. marienhafer) Rover. – Kern, 62. Räubergeschichte. * Jemandem a Rauberg'schicht erzähl'n. (Wien.) In dem Sinne: einen Bären aufbinden. Raubvogel. 7 Raubvögel leben nicht lange. – Merx, 260. Raubvogelgeschmack. * Er hat einen Raubvogelgeschmack. – Scheffel, Ekkehard, I, 107. D. i. er wohnt gern hoch. Rauch. 148 Alles ist Rauch und Wind in der Welt, ausgenommen Gold und Geld. It.: Tutto è fumo e vento, fuorchè l' oro e l' argento. (Giani, 1209.) 149 De het lang genog in 'n Rok hungen, sä de Foss, un bêt de Ko den Steert af. – Plattd. Klenner. 150 Der Rauch will eine Ursach haben. 151 Entsteiget Rauch gefrornen Flüssen, so ist auf strenge Kälte zu schliessen. – Wunderlich, 35. 152 Lêvst do kên Röök, so bliw ut r' Köök. – Schlingmann, 1195.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/847
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [835]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/847>, abgerufen am 22.11.2024.