Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Sagen. 249 Es ist geryng gesacht, des lange wirt gedacht. - Weinsberg, 42. 250 Mag er sagen, was er will, wenn er nur gibt, was er soll. - Frischbier, 4269. Poln.: Niech mowil co chcial, gdy tylka dal. 251 Man muss auch das eine bei dem andern sagen. - Lauterbeck, Regentenbuch, XXb. 252 Man sagt, ist halb gelogen. It.: "Dicesi" e un mezzo bugiardo. (Giani, 262.) 253 Man sagt viel und es wird kein Brot daraus. Böhm.: Udalosti jsou trava, a smyslenky voda. (Celakovsky, 107.) 254 Man soll nicht sagen, was eine Sache ist. (Köthen.) Um Verwunderung oder Verwarnung auszudrücken. 255 Mer wird ja doch auch noch was sagen dürfen, sprach der Bauer, als ein starker Donnerschlag erfolgte, nachdem er ausgerufen: da wollt' ich doch schon, dass 's Donnerwetter gleich dreinschlagen thät. 256 Sag mir, wo der geselle sey, der allenthalben bleibt zollfrey. - Loci comm., 106. Lat.: Nemo est exemptus et legibus undique demptus. 257 Sag' niemals leise, niemals laut, was dir ein Freund hat anvertraut. - Frieske, 13, 61. Spruch in der ersten Nische des Bierkellers im neuen berliner Rathhause. 258 Siehe nicht, wer saget, sondern was man saget. - Harssdörffer, 62. 259 Wer jhm will sagen lassen, dem ist genug gesagt. - Nigrinus. *260 Der hat gesagt, dass jener gesagt habe. Die Neugriechen haben, um solches Sagen zu schildern, das Sprichwort: "Mutter, wie süss ist die Milch!" - "Woher weisst du das, mein Kind?" - "Onkel sagt's." - "Wo ass er sie?" - "Ein andrer ass sie mit der Gabel." (Sanders, 127.) *261 Du sagst viel von geschenck vnd gaben, gib mir's in d' hand, ich will dich loben. Lat.: Quod datur in manibus hoc arridet mihi munus. (Loci comm., 139.) *262 Einem sagen, wo die Sonne aufgehet. "Die Welt ist dem gram, der sie straffet, können und wollen die Warheit nicht leiden, werden toll und thöricht darüber, wenn man jr den Schwären auffsticht vnd jr saget, wo die Sonne auffgehet." (Fischer, Psalter, 766, 1.) *263 Er sagt um die Hälfte zu viel. - Hermes, I, 98. *264 Ich hätte bald was gesagt. (Köthen.) *265 Was du sagst, ist einmal weiss, ein andermal schwartz. - Kloster, IV, 925. Saitenspiel. 4 Es ist kein schöneres Saitenspiel als die Stimme eines Freundes. Lat.: Omni harmonia vox est amici dulcior. (Sailer, Sprüche, 151.) Salat. 26 Der Salat ist nicht gut getischt, wenn Mädchenhand ihn nicht gemischt. It.: L' insalata non val nulla, se non e rivoltata da una fanciulla. (Giani, 857.) 27 Der Salat lacht, wenn schöne Hand ihn angemacht. It.: Vuoi buona insalata, da bella mano sia rivoltata. (Giani, 856.) 28 Salat muss man mir bringen, wenn ich satt bin, jetzt hab' ich Appetit genug, sagte der Schwab, als der Wirth bemerkte, dass er Lust zum Essen mache. - Wirth, I, 453. 29 Soll der Salat gut zum Essen sein, geuss wenig Essig und viel Oel hinein. It.: L' insalata non e buona ne bella, se vi manca la pimpinella (salvastrella). (Giani, 855.) *30 Da haben wir den Salat und keinen Essig dazu. (Köthen.) Salbe. 19 Durch Salben und durch Reiben lässt jedes Uebel sich vertreiben. It.: Ungi e frega ogni mal si dilegua. (Giani, 971.) Salernitaner. Die Salernitaner halten selbst den Teufel zum besten. It.: I Salernitani ingannano il diavolo. (Giani, 1499.) Salerno. Hätte Salerno einen Hafen, legte sich Neapel schlafen. It.: Se Salerno avrebbe un porto, Napoli sarebbe morto. (Giani, 1385.) Salomo. 14 Salomon der Weise spricht: Traue, Freund, den Schmeichlern nicht. - Devisenbuch, 260. *15 Der englische Salomo. - Beiche, 227b. Salomo anglorum. Diesen Beinamen führte Heinrich VII., weil er alle Sachen mit Klugheit ausführte. Er wurde auch zu den Weisen des Abendlandes gezählt. *16 Hier ist mehr als Salomo. - Herberger, Ib, 691. Salpeter. * Das schmeckt nach Salpeter. Deutet auf Krieg. "Die entschiedene Führung, von welcher Lord Landsdowne spricht, schmeckt nach Salpeter", sagte Salisbury im März 1879 im englischen Oberhause. Salz. 125 Er streut Salz und Pfeffer auf seine Wunden. - Merx, 250. 126 Spar dein Salz und deinen Rath, wenn man vorher nicht darum bat. It.: Ne sale ne consiglio, non dar mai se non pregato. (Giani, 1497.) 127 Wer auch viel Salz hat, muss deshalb die Suppe nicht versalzen. Wer auch reich ist, darf deshalb nicht verschwenden. 128 Wer Salz und Brot hat, wird nicht verhungern. Poln.: Kto ma sol z chlebem nieumrze glodem. (Frischbier, 4306.) *129 Einem Salz in die Augen streuen. - Mathesius, Sarepta, CXXXIb. Salzkuchen. * Ja, Salzkuchen! "Du meinst immer, der Melchior sage zu viel, oder lüge gar. Ja, Salzkuchen! Er hat zu wenig gesagt." (Steffens, Hausfreund, 1845, S. 28b.) Samariter. * Es ist ein barmherziger Samariter. - Lukas, 10, 30. Sammelholz. Sammelholt brennt ok, seggt Helms. - Schröder, 574. Sammt. 12 Unter Sammt und Seiden steckt oftmals grosses Leiden. Sammtwort. Wer auf Sammtworte verborgt, kriegt's mit Stachelreden nicht wieder. Sand. 47 Sand reinigt den Magen. (Köthen.) Scherzhafter Trost, wenn jemand einen Bissen zu Boden fallen lässt und ihn dennoch nicht verschmähte. 48 Wenn der Sand in der Wüste zu Gold und Perlen würde, so wären die Bettler nicht zu erfüllen. - Pers. Rosenthal, 262. 49 Wer einmal den Sand von Hjo1 in die Schuhe bekommen hat, der kommt nicht mehr so leicht hinaus. - Carlen. 1) Eine kleine Stadt in Ostgothland am Wettersee in prächtiger Gegend. Sanft. *6 Er ist so sanft, man glaubt einen Seidenwurm spinnen zu sehen. - Haug. Sänger. 21 Sänger haben das Verdienst (den Verstand) in der Kehle. It.: Il cantante ha la sua bottega nella gola. (Giani, 289.) 22 Sänger sind arme Schlucker. *23 Das verschweigt des Sängers Höflichkeit. Es ist dies die Schlusszeile eines bei F. L. Lischke in Berlin erschienenen Liedes, dessen erste Zeilen lauten: "Als der liebe Gott die Welt erschaffen, schuf er Fische, Löwen, Affen." (Vgl. Büchmann, X, 94.) Sardinien. In Sardinien keine Schlangen und Unken, in Piemont keine Lästerzungen. It.: In Sardegna non vi sono serpenti ne in Piemonte bestemmie. (Giani, 1511.) Sarg. 14 Ein steinerner Sarg hält fürs Leben, sagte der Narr.
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Sagen. 249 Es ist geryng gesacht, des lange wirt gedacht. – Weinsberg, 42. 250 Mag er sagen, was er will, wenn er nur gibt, was er soll. – Frischbier, 4269. Poln.: Niech mowił co chciał, gdy tylka dał. 251 Man muss auch das eine bei dem andern sagen. – Lauterbeck, Regentenbuch, XXb. 252 Man sagt, ist halb gelogen. It.: „Dicesi“ è un mezzo bugiardo. (Giani, 262.) 253 Man sagt viel und es wird kein Brot daraus. Böhm.: Události jsou trava, a smyšlenky voda. (Čelakovský, 107.) 254 Man soll nicht sagen, was eine Sache ist. (Köthen.) Um Verwunderung oder Verwarnung auszudrücken. 255 Mer wird ja doch auch noch was sagen dürfen, sprach der Bauer, als ein starker Donnerschlag erfolgte, nachdem er ausgerufen: da wollt' ich doch schon, dass 's Donnerwetter gleich dreinschlagen thät. 256 Sag mir, wo der geselle sey, der allenthalben bleibt zollfrey. – Loci comm., 106. 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Sagen.
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250 Mag er sagen, was er will, wenn er nur gibt, was er soll. – Frischbier, 4269.
Poln.: Niech mowił co chciał, gdy tylka dał.
251 Man muss auch das eine bei dem andern sagen. – Lauterbeck, Regentenbuch, XXb.
252 Man sagt, ist halb gelogen.
It.: „Dicesi“ è un mezzo bugiardo. (Giani, 262.)
253 Man sagt viel und es wird kein Brot daraus.
Böhm.: Události jsou trava, a smyšlenky voda. (Čelakovský, 107.)
254 Man soll nicht sagen, was eine Sache ist. (Köthen.)
Um Verwunderung oder Verwarnung auszudrücken.
255 Mer wird ja doch auch noch was sagen dürfen, sprach der Bauer, als ein starker Donnerschlag erfolgte, nachdem er ausgerufen: da wollt' ich doch schon, dass 's Donnerwetter gleich dreinschlagen thät.
256 Sag mir, wo der geselle sey, der allenthalben bleibt zollfrey. – Loci comm., 106.
Lat.: Nemo est exemptus et legibus undique demptus.
257 Sag' niemals leise, niemals laut, was dir ein Freund hat anvertraut. – Frieske, 13, 61.
Spruch in der ersten Nische des Bierkellers im neuen berliner Rathhause.
258 Siehe nicht, wer saget, sondern was man saget. – Harssdörffer, 62.
259 Wer jhm will sagen lassen, dem ist genug gesagt. – Nigrinus.
*260 Der hat gesagt, dass jener gesagt habe.
Die Neugriechen haben, um solches Sagen zu schildern, das Sprichwort: „Mutter, wie süss ist die Milch!“ – „Woher weisst du das, mein Kind?“ – „Onkel sagt's.“ – „Wo ass er sie?“ – „Ein andrer ass sie mit der Gabel.“ (Sanders, 127.)
*261 Du sagst viel von geschenck vnd gaben, gib mir's in d' hand, ich will dich loben.
Lat.: Quod datur in manibus hoc arridet mihi munus. (Loci comm., 139.)
*262 Einem sagen, wo die Sonne aufgehet.
„Die Welt ist dem gram, der sie straffet, können und wollen die Warheit nicht leiden, werden toll und thöricht darüber, wenn man jr den Schwären auffsticht vnd jr saget, wo die Sonne auffgehet.“ (Fischer, Psalter, 766, 1.)
*263 Er sagt um die Hälfte zu viel. – Hermes, I, 98.
*264 Ich hätte bald was gesagt. (Köthen.)
*265 Was du sagst, ist einmal weiss, ein andermal schwartz. – Kloster, IV, 925.
Saitenspiel.
4 Es ist kein schöneres Saitenspiel als die Stimme eines Freundes.
Lat.: Omni harmonia vox est amici dulcior. (Sailer, Sprüche, 151.)
Salat.
26 Der Salat ist nicht gut getischt, wenn Mädchenhand ihn nicht gemischt.
It.: L' insalata non val nulla, se non è rivoltata da una fanciulla. (Giani, 857.)
27 Der Salat lacht, wenn schöne Hand ihn angemacht.
It.: Vuoi buona insalata, da bella mano sia rivoltata. (Giani, 856.)
28 Salat muss man mir bringen, wenn ich satt bin, jetzt hab' ich Appetit genug, sagte der Schwab, als der Wirth bemerkte, dass er Lust zum Essen mache. – Wirth, I, 453.
29 Soll der Salat gut zum Essen sein, geuss wenig Essig und viel Oel hinein.
It.: L' insalata non è buona nè bella, se vi manca la pimpinella (salvastrella). (Giani, 855.)
*30 Da haben wir den Salat und keinen Essig dazu. (Köthen.)
Salbe.
19 Durch Salben und durch Reiben lässt jedes Uebel sich vertreiben.
It.: Ungi e frega ogni mal si dilegua. (Giani, 971.)
Salernitaner.
Die Salernitaner halten selbst den Teufel zum besten.
It.: I Salernitani ingannano il diavolo. (Giani, 1499.)
Salerno.
Hätte Salerno einen Hafen, legte sich Neapel schlafen.
It.: Se Salerno avrebbe un porto, Napoli sarebbe morto. (Giani, 1385.)
Salomo.
14 Salomon der Weise spricht: Traue, Freund, den Schmeichlern nicht. – Devisenbuch, 260.
*15 Der englische Salomo. – Beiche, 227b.
Salomo anglorum. Diesen Beinamen führte Heinrich VII., weil er alle Sachen mit Klugheit ausführte. Er wurde auch zu den Weisen des Abendlandes gezählt.
*16 Hier ist mehr als Salomo. – Herberger, Ib, 691.
Salpeter.
* Das schmeckt nach Salpeter.
Deutet auf Krieg. „Die entschiedene Führung, von welcher Lord Landsdowne spricht, schmeckt nach Salpeter“, sagte Salisbury im März 1879 im englischen Oberhause.
Salz.
125 Er streut Salz und Pfeffer auf seine Wunden. – Merx, 250.
126 Spar dein Salz und deinen Rath, wenn man vorher nicht darum bat.
It.: Nè sale nè consiglio, non dar mai se non pregato. (Giani, 1497.)
127 Wer auch viel Salz hat, muss deshalb die Suppe nicht versalzen.
Wer auch reich ist, darf deshalb nicht verschwenden.
128 Wer Salz und Brot hat, wird nicht verhungern.
Poln.: Kto ma sol z chlebém nieumrze głodém. (Frischbier, 4306.)
*129 Einem Salz in die Augen streuen. – Mathesius, Sarepta, CXXXIb.
Salzkuchen.
* Ja, Salzkuchen!
„Du meinst immer, der Melchior sage zu viel, oder lüge gar. Ja, Salzkuchen! Er hat zu wenig gesagt.“ (Steffens, Hausfreund, 1845, S. 28b.)
Samariter.
* Es ist ein barmherziger Samariter. – Lukas, 10, 30.
Sammelholz.
Sammelholt brennt ôk, seggt Helms. – Schröder, 574.
Sammt.
12 Unter Sammt und Seiden steckt oftmals grosses Leiden.
Sammtwort.
Wer auf Sammtworte verborgt, kriegt's mit Stachelreden nicht wieder.
Sand.
47 Sand reinigt den Magen. (Köthen.)
Scherzhafter Trost, wenn jemand einen Bissen zu Boden fallen lässt und ihn dennoch nicht verschmähte.
48 Wenn der Sand in der Wüste zu Gold und Perlen würde, so wären die Bettler nicht zu erfüllen. – Pers. Rosenthal, 262.
49 Wer einmal den Sand von Hjo1 in die Schuhe bekommen hat, der kommt nicht mehr so leicht hinaus. – Carlén.
1) Eine kleine Stadt in Ostgothland am Wettersee in prächtiger Gegend.
Sanft.
*6 Er ist so sanft, man glaubt einen Seidenwurm spinnen zu sehen. – Haug.
Sänger.
21 Sänger haben das Verdienst (den Verstand) in der Kehle.
It.: Il cantante ha la sua bottega nella gola. (Giani, 289.)
22 Sänger sind arme Schlucker.
*23 Das verschweigt des Sängers Höflichkeit.
Es ist dies die Schlusszeile eines bei F. L. Lischke in Berlin erschienenen Liedes, dessen erste Zeilen lauten: „Als der liebe Gott die Welt erschaffen, schuf er Fische, Löwen, Affen.“ (Vgl. Büchmann, X, 94.)
Sardinien.
In Sardinien keine Schlangen und Unken, in Piemont keine Lästerzungen.
It.: In Sardegna non vi sono serpenti nè in Piemonte bestemmie. (Giani, 1511.)
Sarg.
14 Ein steinerner Sarg hält fürs Leben, sagte der Narr.
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