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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *87 Einem den Strick (das Messer, den Dolch) selbst in die Hand geben.

Lat.: Gladium dedisti, quo se occideret. (Philippi, I, 168.)

*88 Einem einen Strick zum Bademantel geben. - Fischer, Psalter, 13d.

*89 Er hat sich mit einem Strick beleidigt. - Döpler, II, 584.

D. i. erhängt.


Striegel.

2 Neugi Strig'l seun scharf. (Oberbaiern.) - Fliegende Blätter, 1855, S. 150b.


Stroh.

*98 Strauw ins feier werffen. - Stumpf, II, 257a.


Strohdach.

5 Dampft das Strohdach nach Gewitterregen, kehrts Gewitter wieder auf anderen Wegen. - Prager Kalender, 1877.


Strohhalm.

31 Ein Strohhalm ist leicht durchgezogen.

*32 Er ist über einen halben Strohhalmen gefallen.


Strom.

41 Der Strom geht, sein Sand bleibt; das Geld geht, sein Beutel bleibt; der Mensch geht, sein Name bleibt. - Merx, 344.

42 Der Strom wartet nicht auf den, der am Ufer übernachtet.


Stromer.

Ein Stromer1 ist nirgends beliebt (willkommen).

1) Ein sich müssig herumtreibender Mensch.


Strudel.

4 Wer beim Strudel vorüber ist, kann von Glück sagen.

Wer der Gefahr, der Noth entgangen.


Strumpf.

35 A lukade Strumpf, des mirk de Hans, der is a alsa awicha1 nimma ganz. (Wien.) - Germania, XIX, 86.

1) Der ist auch auf der Kehrseite nimmermehr ganz.

36 Strümpf', Handschuh' und Kapp' warn niemals zu knapp.

Von Liebe und Mode leiden thut nicht weh.

It.: Ne guanto, ne beretto, ne calzetto non fa mai stretta. (Bazar, 1876, 2.)

*37 Die Strümpfe binden. - Gotthelf, Erzählungen, III, 85.

In dem Sinne: sich auf die Socken machen.

*38 Einen auf den Strumpf bringen.

Einem wieder aufhelfen.

*39 Einem die Strümpf doppeln. - Ayrer, Fastnachtscherze in Schaltjahr, II, 421.


Stubenbruder.

* Er ist ein Stubenbruder.


Stubenhocker.

* Er ist ein Stubenhocker.


Stück.

52 Dat is 'n wunnerboar't Stück, söä' de Osse, doa stund de Oadebar (Storch) up en Ben. - Schlingmann, 1113.

53 Es seindt drey stück, die ich gern hett: ein Musica mit schönem schall, ein schones Ross in eim stall, und ein schon Jungfraw in eim Bett. - Keil, 80.

54 'S gibt nor drei Schtück, die si nit zu ergründen uf der Welt: des is e Paffesack, e Musigandengorchel un e Weiberherz. - Nadler, Fröhlich Palz, 222.

55 Vier stuk gezimben jedem regierer: erklärung in händeln, lieb in vnterthänigen, standhafftigkeit in thaten, gerechtigkeit in allem. - Rasch, 97.

56 Vier Stück in Bayerland sind wohl bedacht, hett ich des weisen Albrecht Macht, un des reichen Jörgen Pracht, seiner Frauen Lieblichkeit, vnd des Christoph Tapferkeit, der Erste wer ich weit vnd breit. - Spindler, Vergissmeinnicht 1835; Massmann, 69.

*57 Das Stuck spielens schon lang nöt mehr. (Wien.)

Um auszudrücken, dass etwas für immer vorüber ist.


Stückwerk.

Es ist alles stückwerk, flickwerk, flichtig, nichtig und eitel. - Monatsblätter, V, 95, 4.


[Spaltenumbruch]
Student.

26 Ein Student wie ein Faust, ist besser, denn ein Hauss. - Ayrer, V, 3110.

27 Studenten und Musikanten haben überall ihren Bekannten. - Eger. Jahrb., 1875, 63.


Studiren.

68 Besser zu tod studirt, als gefressen, gesoffen und hofirt, oder geschunden, geschabt und die leüt fexirt. - Monatsblätter, VI, 189, 14.

69 Durch Studiren kommt man zum Regieren.

"Per angusta ad augusta! durch Schwitzen und nicht durch Sitzen, durch Strapezieren und nicht durch Spazieren, durch Wagen und nicht durch Lagen, durch Fasten und nicht durch Rasten kommt man über sich." (Heinmar, II, 41.)

70 Jeder studirt, was ihm convenirt.

Hebräisch: "Es erforsche der Mensch den Lehrer, an dem sein Herz Wohlgefallen hat." (Löwenheim, 13.)

71 Man studirt auf drei verschiedene Weisen: wie die Ameisen, die zusammentragen, ohn jemand zu nützen; wie die Spinnen, die von sich Unnützes erfinden; wie die Bienen, die Honig und Wachs zum Nutzen machen. - Harssdörffer, 2586.


Stüdvoll.

* Er ist stüdvoll. - Ayrer, IV, 2463, 31.


Stufe.

5 Wer von hoher Stufe fällt, erhält viel Spott für wenig Geld.

Lat.: Quicunque amisit dignitatem pristinam, ignavis etiam jocus est in casu gravi. (Phaedr.) (Philippi, II, 128.)


Stuhl.

71 Es ist kein Stuhl so zierlich als der, auf dem die beste (edelste, schönste) Frau sitzt.

*72 Stül vnd Benck eynwerffen.

"Summa, Hiltbrand werff stul vnd benck eyn, damit den Keyseren die Pabsteswaal nit gelassen wurde." (Stumpff, XIa.)


Stühllein.

* Einen auf ein stülein setzen. - Mathesius, Historia Jesu, LXXXIXa.

Ihm ein Aemtlein geben, oder es ihm bequem machen.


Stump.

*6 Ein Stump und Lump sein. - Dietrich, 172.


Stumpfstecher.

* Er ist ein alter Stumpfstecher. (Köthen.)


Stunde.

106 Ein jede stund hat besondern fug. - Ayrer, IV, 2307, 31.

107 Fünf Stunden dem, der reist, genügen; mit sechs die Kaufleut sich begnügen; doch sieben brauchen die Studenten, mit acht jed Andern lässt's bewenden; neun Stunden ist ein Herr gewöhnt; zehn Stunden, wer dem Nichtsthun fröhnt.

Es sind die Stunden täglichen Schlafens gemeint.

It.: Cinque ore al viandante, e sei al mercante, sette allo studente, otto all' altra gente, nove al signorone, dieci al gran poltrone. (Giani, 1203.)

108 Zu allen Stunden hat wahre Tugend ihren Lohn gefunden.

*109 Er hat eine feuchte Stunde gefeiert. - Klencke, Pharisäer, I, 318.

In dem Sinne: Er hat einen über den Durst getrunken.

*110 Sieben Stunden hinterm Elend. - Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 72.

Um ein elendes Dorf zu schildern.


Sturm.

32 Auf en Sturm g'hört au a Regen. (Schwaben.)

Lat.: Raro ventus semper tuosus pluvia.

33 Im Sturme wird das Liebste auf dem Schiff zu Ballast.

In der Noth muss auch das Theuerste geopfert werden.

34 Im Sturm wirft man das Beste über Bord.

35 Kommt der Sturm von Ferrara her, dann netzt er die Landschaft ringsumher.

It.: Quando il tempo vien dal Ferrarese, si bagna ogni paese. (Giani, 1628.)

36 Wenn ein Sturm in Sicht, springen die Delphine.


[Spaltenumbruch] *87 Einem den Strick (das Messer, den Dolch) selbst in die Hand geben.

Lat.: Gladium dedisti, quo se occideret. (Philippi, I, 168.)

*88 Einem einen Strick zum Bademantel geben.Fischer, Psalter, 13d.

*89 Er hat sich mit einem Strick beleidigt.Döpler, II, 584.

D. i. erhängt.


Striegel.

2 Neugi Strig'l seun scharf. (Oberbaiern.) – Fliegende Blätter, 1855, S. 150b.


Stroh.

*98 Strauw ins feier werffen.Stumpf, II, 257a.


Strohdach.

5 Dampft das Strohdach nach Gewitterregen, kehrts Gewitter wieder auf anderen Wegen.Prager Kalender, 1877.


Strohhalm.

31 Ein Strohhalm ist leicht durchgezogen.

*32 Er ist über einen halben Strohhalmen gefallen.


Strom.

41 Der Strom geht, sein Sand bleibt; das Geld geht, sein Beutel bleibt; der Mensch geht, sein Name bleibt.Merx, 344.

42 Der Strom wartet nicht auf den, der am Ufer übernachtet.


Stromer.

Ein Stromer1 ist nirgends beliebt (willkommen).

1) Ein sich müssig herumtreibender Mensch.


Strudel.

4 Wer beim Strudel vorüber ist, kann von Glück sagen.

Wer der Gefahr, der Noth entgangen.


Strumpf.

35 A lukade Strumpf, des mirk de Hâns, der is a alsa awicha1 nimma gånz. (Wien.) – Germania, XIX, 86.

1) Der ist auch auf der Kehrseite nimmermehr ganz.

36 Strümpf', Handschuh' und Kapp' warn niemals zu knapp.

Von Liebe und Mode leiden thut nicht weh.

It.: Nè guanto, nè beretto, nè calzetto non fa mai stretta. (Bazar, 1876, 2.)

*37 Die Strümpfe binden.Gotthelf, Erzählungen, III, 85.

In dem Sinne: sich auf die Socken machen.

*38 Einen auf den Strumpf bringen.

Einem wieder aufhelfen.

*39 Einem die Strümpf doppeln.Ayrer, Fastnachtscherze in Schaltjahr, II, 421.


Stubenbruder.

* Er ist ein Stubenbruder.


Stubenhocker.

* Er ist ein Stubenhocker.


Stück.

52 Dat is 'n wunnerboar't Stück, söä' de Osse, doa stund de Oadebar (Storch) up ên Bên.Schlingmann, 1113.

53 Es seindt drey stück, die ich gern hett: ein Musica mit schönem schall, ein schones Ross in eim stall, und ein schon Jungfraw in eim Bett.Keil, 80.

54 'S gibt nor drei Schtück, die si nit zu ergründen uf der Welt: des is e Paffesack, e Musigandengorchel un e Weiberherz.Nadler, Fröhlich Palz, 222.

55 Vier stuk gezimben jedem regierer: erklärung in händeln, lieb in vnterthänigen, standhafftigkeit in thaten, gerechtigkeit in allem.Rasch, 97.

56 Vier Stück in Bayerland sind wohl bedacht, hett ich des weisen Albrecht Macht, un des reichen Jörgen Pracht, seiner Frauen Lieblichkeit, vnd des Christoph Tapferkeit, der Erste wer ich weit vnd breit.Spindler, Vergissmeinnicht 1835; Massmann, 69.

*57 Das Stuck spielens schon lang nöt mehr. (Wien.)

Um auszudrücken, dass etwas für immer vorüber ist.


Stückwerk.

Es ist alles stückwerk, flickwerk, flichtig, nichtig und eitel.Monatsblätter, V, 95, 4.


[Spaltenumbruch]
Student.

26 Ein Student wie ein Faust, ist besser, denn ein Hauss.Ayrer, V, 3110.

27 Studenten und Musikanten haben überall ihren Bekannten.Eger. Jahrb., 1875, 63.


Studiren.

68 Besser zu tod studirt, als gefressen, gesoffen und hofirt, oder geschunden, geschabt und die leüt fexirt.Monatsblätter, VI, 189, 14.

69 Durch Studiren kommt man zum Regieren.

„Per angusta ad augusta! durch Schwitzen und nicht durch Sitzen, durch Strapezieren und nicht durch Spazieren, durch Wagen und nicht durch Lagen, durch Fasten und nicht durch Rasten kommt man über sich.“ (Heinmar, II, 41.)

70 Jeder studirt, was ihm convenirt.

Hebräisch: „Es erforsche der Mensch den Lehrer, an dem sein Herz Wohlgefallen hat.“ (Löwenheim, 13.)

71 Man studirt auf drei verschiedene Weisen: wie die Ameisen, die zusammentragen, ohn jemand zu nützen; wie die Spinnen, die von sich Unnützes erfinden; wie die Bienen, die Honig und Wachs zum Nutzen machen.Harssdörffer, 2586.


Stüdvoll.

* Er ist stüdvoll.Ayrer, IV, 2463, 31.


Stufe.

5 Wer von hoher Stufe fällt, erhält viel Spott für wenig Geld.

Lat.: Quicunque amisit dignitatem pristinam, ignavis etiam jocus est in casu gravi. (Phaedr.) (Philippi, II, 128.)


Stuhl.

71 Es ist kein Stuhl so zierlich als der, auf dem die beste (edelste, schönste) Frau sitzt.

*72 Stül vnd Benck eynwerffen.

„Summa, Hiltbrand werff stul vnd benck eyn, damit den Keyseren die Pabsteswaal nit gelassen wurde.“ (Stumpff, XIa.)


Stühllein.

* Einen auf ein stülein setzen.Mathesius, Historia Jesu, LXXXIXa.

Ihm ein Aemtlein geben, oder es ihm bequem machen.


Stump.

*6 Ein Stump und Lump sein.Dietrich, 172.


Stumpfstecher.

* Er ist ein alter Stumpfstecher. (Köthen.)


Stunde.

106 Ein jede stund hat besondern fug.Ayrer, IV, 2307, 31.

107 Fünf Stunden dem, der reist, genügen; mit sechs die Kaufleut sich begnügen; doch sieben brauchen die Studenten, mit acht jed Andern lässt's bewenden; neun Stunden ist ein Herr gewöhnt; zehn Stunden, wer dem Nichtsthun fröhnt.

Es sind die Stunden täglichen Schlafens gemeint.

It.: Cinque ore al viandante, e sei al mercante, sette allo studente, otto all' altra gente, nove al signorone, dieci al gran poltrone. (Giani, 1203.)

108 Zu allen Stunden hat wahre Tugend ihren Lohn gefunden.

*109 Er hat eine feuchte Stunde gefeiert.Klencke, Pharisäer, I, 318.

In dem Sinne: Er hat einen über den Durst getrunken.

*110 Sieben Stunden hinterm Elend.Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 72.

Um ein elendes Dorf zu schildern.


Sturm.

32 Auf en Sturm g'hört au a Regen. (Schwaben.)

Lat.: Raro ventus semper tuosus pluvia.

33 Im Sturme wird das Liebste auf dem Schiff zu Ballast.

In der Noth muss auch das Theuerste geopfert werden.

34 Im Sturm wirft man das Beste über Bord.

35 Kommt der Sturm von Ferrara her, dann netzt er die Landschaft ringsumher.

It.: Quando il tempo vien dal Ferrarese, si bagna ogni paese. (Giani, 1628.)

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[[877]/0889] *87 Einem den Strick (das Messer, den Dolch) selbst in die Hand geben. Lat.: Gladium dedisti, quo se occideret. (Philippi, I, 168.) *88 Einem einen Strick zum Bademantel geben. – Fischer, Psalter, 13d. *89 Er hat sich mit einem Strick beleidigt. – Döpler, II, 584. D. i. erhängt. Striegel. 2 Neugi Strig'l seun scharf. (Oberbaiern.) – Fliegende Blätter, 1855, S. 150b. Stroh. *98 Strauw ins feier werffen. – Stumpf, II, 257a. Strohdach. 5 Dampft das Strohdach nach Gewitterregen, kehrts Gewitter wieder auf anderen Wegen. – Prager Kalender, 1877. Strohhalm. 31 Ein Strohhalm ist leicht durchgezogen. *32 Er ist über einen halben Strohhalmen gefallen. Strom. 41 Der Strom geht, sein Sand bleibt; das Geld geht, sein Beutel bleibt; der Mensch geht, sein Name bleibt. – Merx, 344. 42 Der Strom wartet nicht auf den, der am Ufer übernachtet. Stromer. Ein Stromer1 ist nirgends beliebt (willkommen). 1) Ein sich müssig herumtreibender Mensch. Strudel. 4 Wer beim Strudel vorüber ist, kann von Glück sagen. Wer der Gefahr, der Noth entgangen. Strumpf. 35 A lukade Strumpf, des mirk de Hâns, der is a alsa awicha1 nimma gånz. (Wien.) – Germania, XIX, 86. 1) Der ist auch auf der Kehrseite nimmermehr ganz. 36 Strümpf', Handschuh' und Kapp' warn niemals zu knapp. Von Liebe und Mode leiden thut nicht weh. It.: Nè guanto, nè beretto, nè calzetto non fa mai stretta. (Bazar, 1876, 2.) *37 Die Strümpfe binden. – Gotthelf, Erzählungen, III, 85. In dem Sinne: sich auf die Socken machen. *38 Einen auf den Strumpf bringen. Einem wieder aufhelfen. *39 Einem die Strümpf doppeln. – Ayrer, Fastnachtscherze in Schaltjahr, II, 421. Stubenbruder. * Er ist ein Stubenbruder. Stubenhocker. * Er ist ein Stubenhocker. Stück. 52 Dat is 'n wunnerboar't Stück, söä' de Osse, doa stund de Oadebar (Storch) up ên Bên. – Schlingmann, 1113. 53 Es seindt drey stück, die ich gern hett: ein Musica mit schönem schall, ein schones Ross in eim stall, und ein schon Jungfraw in eim Bett. – Keil, 80. 54 'S gibt nor drei Schtück, die si nit zu ergründen uf der Welt: des is e Paffesack, e Musigandengorchel un e Weiberherz. – Nadler, Fröhlich Palz, 222. 55 Vier stuk gezimben jedem regierer: erklärung in händeln, lieb in vnterthänigen, standhafftigkeit in thaten, gerechtigkeit in allem. – Rasch, 97. 56 Vier Stück in Bayerland sind wohl bedacht, hett ich des weisen Albrecht Macht, un des reichen Jörgen Pracht, seiner Frauen Lieblichkeit, vnd des Christoph Tapferkeit, der Erste wer ich weit vnd breit. – Spindler, Vergissmeinnicht 1835; Massmann, 69. *57 Das Stuck spielens schon lang nöt mehr. (Wien.) Um auszudrücken, dass etwas für immer vorüber ist. Stückwerk. Es ist alles stückwerk, flickwerk, flichtig, nichtig und eitel. – Monatsblätter, V, 95, 4. Student. 26 Ein Student wie ein Faust, ist besser, denn ein Hauss. – Ayrer, V, 3110. 27 Studenten und Musikanten haben überall ihren Bekannten. – Eger. Jahrb., 1875, 63. Studiren. 68 Besser zu tod studirt, als gefressen, gesoffen und hofirt, oder geschunden, geschabt und die leüt fexirt. – Monatsblätter, VI, 189, 14. 69 Durch Studiren kommt man zum Regieren. „Per angusta ad augusta! durch Schwitzen und nicht durch Sitzen, durch Strapezieren und nicht durch Spazieren, durch Wagen und nicht durch Lagen, durch Fasten und nicht durch Rasten kommt man über sich.“ (Heinmar, II, 41.) 70 Jeder studirt, was ihm convenirt. Hebräisch: „Es erforsche der Mensch den Lehrer, an dem sein Herz Wohlgefallen hat.“ (Löwenheim, 13.) 71 Man studirt auf drei verschiedene Weisen: wie die Ameisen, die zusammentragen, ohn jemand zu nützen; wie die Spinnen, die von sich Unnützes erfinden; wie die Bienen, die Honig und Wachs zum Nutzen machen. – Harssdörffer, 2586. Stüdvoll. * Er ist stüdvoll. – Ayrer, IV, 2463, 31. Stufe. 5 Wer von hoher Stufe fällt, erhält viel Spott für wenig Geld. Lat.: Quicunque amisit dignitatem pristinam, ignavis etiam jocus est in casu gravi. (Phaedr.) (Philippi, II, 128.) Stuhl. 71 Es ist kein Stuhl so zierlich als der, auf dem die beste (edelste, schönste) Frau sitzt. *72 Stül vnd Benck eynwerffen. „Summa, Hiltbrand werff stul vnd benck eyn, damit den Keyseren die Pabsteswaal nit gelassen wurde.“ (Stumpff, XIa.) Stühllein. * Einen auf ein stülein setzen. – Mathesius, Historia Jesu, LXXXIXa. Ihm ein Aemtlein geben, oder es ihm bequem machen. Stump. *6 Ein Stump und Lump sein. – Dietrich, 172. Stumpfstecher. * Er ist ein alter Stumpfstecher. (Köthen.) Stunde. 106 Ein jede stund hat besondern fug. – Ayrer, IV, 2307, 31. 107 Fünf Stunden dem, der reist, genügen; mit sechs die Kaufleut sich begnügen; doch sieben brauchen die Studenten, mit acht jed Andern lässt's bewenden; neun Stunden ist ein Herr gewöhnt; zehn Stunden, wer dem Nichtsthun fröhnt. Es sind die Stunden täglichen Schlafens gemeint. It.: Cinque ore al viandante, e sei al mercante, sette allo studente, otto all' altra gente, nove al signorone, dieci al gran poltrone. (Giani, 1203.) 108 Zu allen Stunden hat wahre Tugend ihren Lohn gefunden. *109 Er hat eine feuchte Stunde gefeiert. – Klencke, Pharisäer, I, 318. In dem Sinne: Er hat einen über den Durst getrunken. *110 Sieben Stunden hinterm Elend. – Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 72. Um ein elendes Dorf zu schildern. Sturm. 32 Auf en Sturm g'hört au a Regen. (Schwaben.) Lat.: Raro ventus semper tuosus pluvia. 33 Im Sturme wird das Liebste auf dem Schiff zu Ballast. In der Noth muss auch das Theuerste geopfert werden. 34 Im Sturm wirft man das Beste über Bord. 35 Kommt der Sturm von Ferrara her, dann netzt er die Landschaft ringsumher. It.: Quando il tempo vien dal Ferrarese, si bagna ogni paese. (Giani, 1628.) 36 Wenn ein Sturm in Sicht, springen die Delphine.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [877]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/889>, abgerufen am 22.11.2024.