Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 223 Wenn der Verstand auf dem Baume wüchse, so würde ihn auch der Esel fressen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

224 Wer viel Verstand hat, ist doch auch immer ein bischen dumm. - Neue Freie Presse, 4592.

225 Wo viel Verstand, da fehlt es auch an Unverstand nicht.

*226 Hast du den Verstand verloren?

Lat.: Quas tu vides colubras? (Plautus.)

*227 Ihr Verstand ist so scharf, dass ihr Mann sich damit rasiren kann.


Verstandeskasten.

* Er ist ein Verstandeskasten.


Verstehen.

98 Das versteht sich am Rande, dass der Matzkuchen rund ist.

99 Was man nicht versteht, soll man nicht verdammen.

Lat.: Temeritas est damnare, quod nescias. (Seneca.) (Philippi, II, 213.)

*100 Dat versteit he ut 'n ff. - Kern, 1297.

*101 Der versteht, was die Gänse plaudern. (Pfalz.)

Der Candidat der Rechte Johann Benjamin Grosser aus Breslau um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte auf dem Lande die Gänsesprache studirt, und wollte ein Gänselexikon schreiben (vgl. Flügel, Geschichte der Hofnarren, 250); Dizniewski, der 1837 in Wilna promovirte, führte in seiner Inauguraldissertation einige Proben der Thiersprache und ihre Deutung an, unter andern auch ein Hühnergespräch; er glaubt seinen Gegenstand immer tiefer erfassen zu wollen (vgl. Blätter für literarische Unterhaltung, 1838, S. 304); endlich Dupont de Nemours will 11 Wörter aus der Tauben-, 22 aus der Rinder-, 33 aus der Hundesprache und die Rabensprache vollständig verstehen. Auch hat derselbe den Gesang verschiedener Vögel auf Noten gesetzt (vgl. Masius, Naturstudien, 1858).

*102 Er versteht nicht so viel davon als des Pfarrers Katze, die weiss doch Mäuse zu fangen. - Hackländer, Don Quixote, II, 239.

*103 Er versteht so viel davon als ein junges Kind vom Geigen. - Gotthelf, Uli der Knecht, 99.

*104 Er versteht's wie der Ochs die Klarinette. - Gotthelf, Leiden, II, 63.

*105 So wenig davon verstehen als ein Kamel vom Geigen. - Gotthelf, Wanderungen, 246.


Versteinert.

* Ich bin wie versteinert.

Lat.: Lapideus sum. (Plautus.)


Verthun.

13 Es verthut niemand mehr als der Kranke. - Herberger, Ib, 833.


Vertrag.

17 Wer ohne Vertrag hereinkommt, geht ohne Zahlung hinaus. - Merx, 161.


Vertragen.

26 Wer vertrug, der hatte genug; wer rach, dem gebrach; wer schweigt, der bleibt; Gott richt, da niemand spricht. - Herberger, I, 810.

*27 Sie vertragen sich wie Pilatus und Herodes. - Nigrinus, Inquisition, 350.


Vertrauen (Subst.).

15 Was jemand im Vertrauen spricht, häng' an die grosse Glocke nicht. - Weingärtner, 42.


Vertrauen (Verb.).

27 Soll man dir vertrauen, lass nicht zu viel Klugheit schauen. - Devisenbuch, 12.


Verwandter.

9 Die besten Verwandten in der Welt sind ein Sack voll Mehl und ein Beutel voll Geld. - Schuller, 31.

10 Man muss zuerst an die Verwandten denken, sagte der Zigeuner, als er Sultan wurde, und liess seine Brüder aufhängen. (Rumänisch.) - Franzos, Vom Don zur Donau.

11 Mit Verwandten mag man Speiss' und Trank verzehren, aber niemals im Geschäft verkehren.

12 Wer bei Verwandten dient, braucht die Hölle nicht mehr zu fürchten. - Neue Freie Presse, 4592.


[Spaltenumbruch]
Verweichlichung.

Nichts als Verweichlichung, sagte der Strolch, als er hörte, den Bürgermeister habe der Schlag getroffen und er sei todt hingefallen; mich hat der Schlag schon dreissigmal in der Stunde getroffen und ich bin gesund fortgegangen.


Verwendung.

Richtige Verwendung is noch ken Verschwendung. - Plattdütscher Husfründ, III, 13.


Verzeihen.

12 Versain Se, meine Herren, die Dummheit dieses Knaben, sagte Vaterleben, es ist mein Sohn.


Verzichten.

Ich verzichte, sagte der Fuchs vor dem verschlossenen Hühnerstall, und klemmte den Schwanz zwischen die Beine.


Verziehen.

8 Lange verzogen, heisst nicht gelogen. - Fischer, Psalter, 767, 4.


Verzückt.

* Verzückt sein bis in den dritten (siebenten) Himmel. (Köthen.)


Verzug.

13 Der Verzug versprochener Gnade hat eine Tochter, die heisst Vergessenheit. - Harssdörffer, 263.


Vesper.

*9 Einem die Vesper und die Complet singen.

D. h. ihm den Text lesen, ihn ausschelten.

It.: Cantare il Vespero e la compieta a uno. (Giani, 1822.)


Vetter.

36 Wo Vettern und Muhmen sind, da wird auch geklatscht. - Merx, 24.

*37 Er ist ein matter durstiger Vetter.

"Der viel schreiet von seinem grossen Gute, und ist doch ein matter, durstiger Vetter." (Schaltjahr, III, 528.)

*38 So, Herr Vetter, bei der Kirch! (Bietigheim.)


Vezir.

Bevor der Vezir angekleidet ist, sind die Armen gestorben. - Merx, 350.


Vicenza.

Wenn in Vicenza einer pisst, so pissen alle.

It.: I Vicentini, quando piscia uno, piscian tutti. (Giani, 1739.)


Vieh.

68 Besorg dein Vieh und schon' es auch, das ist der beste Hexenrauch. - Mätzler, 413.

69 Wenn en Stöck Veh beiest, hewt det angre den Zagel. (Natangen.) - Frischbier, I, 370.

Schlechte Beispiele finden schnelle Nachahmung. Biesen ist das unruhige Umherlaufen des Weideviehes vor dem Summen und Stechen der Bremse.

70 Wenn man das Vieh todtschlägt, so hört das Viehsterben auf.


Viehzucht.

2 Unsere Viehzucht hat weiten Ruf, und die Schweinewirthschaft in unserm Lande, sagte der Präsident der Thierschau, ist weltbekannt.


Viel.

133 Dat's doch all so väl, sä't Lüntje, do harr he 'n Heuhalm bytagt. - Plattdütscher Klenner, Jever.

134 Es kommt viel zwischen Bolz und Ziel. - Binder III, 4197.

135 Nicht zu viel und nicht zu wenig, dann bin ich reicher als ein König.

Lat.: Neque Lydorum carycas, neque flagrorum crepitus. (Philippi, II, 18.)

136 Viel wird auch alle. - Lausch, 160.

137 Zu viel vnd zu wenig ist des Teuffels Zielmass. - Theatr. Diabolorum, 406b.

*138 Nicht so viel, dass es einer Laus im Aug' weh thut. - Gotthelf, Käserei, 106.


Viele.

32 Viel seind, die uns meiden, nur wenig, die uns kleyden; doch wern der Neider noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will. - Keil, 65.


Vieleinig.

* He is nett (gerade, eben) so vileinig as 'n Imme. - Kern, 682.


[Spaltenumbruch] 223 Wenn der Verstand auf dem Baume wüchse, so würde ihn auch der Esel fressen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

224 Wer viel Verstand hat, ist doch auch immer ein bischen dumm.Neue Freie Presse, 4592.

225 Wo viel Verstand, da fehlt es auch an Unverstand nicht.

*226 Hast du den Verstand verloren?

Lat.: Quas tu vides colubras? (Plautus.)

*227 Ihr Verstand ist so scharf, dass ihr Mann sich damit rasiren kann.


Verstandeskasten.

* Er ist ein Verstandeskasten.


Verstehen.

98 Das versteht sich am Rande, dass der Matzkuchen rund ist.

99 Was man nicht versteht, soll man nicht verdammen.

Lat.: Temeritas est damnare, quod nescias. (Seneca.) (Philippi, II, 213.)

*100 Dat versteit he ut 'n ff.Kern, 1297.

*101 Der versteht, was die Gänse plaudern. (Pfalz.)

Der Candidat der Rechte Johann Benjamin Grosser aus Breslau um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte auf dem Lande die Gänsesprache studirt, und wollte ein Gänselexikon schreiben (vgl. Flügel, Geschichte der Hofnarren, 250); Dizniewski, der 1837 in Wilna promovirte, führte in seiner Inauguraldissertation einige Proben der Thiersprache und ihre Deutung an, unter andern auch ein Hühnergespräch; er glaubt seinen Gegenstand immer tiefer erfassen zu wollen (vgl. Blätter für literarische Unterhaltung, 1838, S. 304); endlich Dupont de Nemours will 11 Wörter aus der Tauben-, 22 aus der Rinder-, 33 aus der Hundesprache und die Rabensprache vollständig verstehen. Auch hat derselbe den Gesang verschiedener Vögel auf Noten gesetzt (vgl. Masius, Naturstudien, 1858).

*102 Er versteht nicht so viel davon als des Pfarrers Katze, die weiss doch Mäuse zu fangen.Hackländer, Don Quixote, II, 239.

*103 Er versteht so viel davon als ein junges Kind vom Geigen.Gotthelf, Uli der Knecht, 99.

*104 Er versteht's wie der Ochs die Klarinette.Gotthelf, Leiden, II, 63.

*105 So wenig davon verstehen als ein Kamel vom Geigen.Gotthelf, Wanderungen, 246.


Versteinert.

* Ich bin wie versteinert.

Lat.: Lapideus sum. (Plautus.)


Verthun.

13 Es verthut niemand mehr als der Kranke.Herberger, Ib, 833.


Vertrag.

17 Wer ohne Vertrag hereinkommt, geht ohne Zahlung hinaus.Merx, 161.


Vertragen.

26 Wer vertrug, der hatte genug; wer rach, dem gebrach; wer schweigt, der bleibt; Gott richt, da niemand spricht.Herberger, I, 810.

*27 Sie vertragen sich wie Pilatus und Herodes.Nigrinus, Inquisition, 350.


Vertrauen (Subst.).

15 Was jemand im Vertrauen spricht, häng' an die grosse Glocke nicht.Weingärtner, 42.


Vertrauen (Verb.).

27 Soll man dir vertrauen, lass nicht zu viel Klugheit schauen.Devisenbuch, 12.


Verwandter.

9 Die besten Verwandten in der Welt sind ein Sack voll Mehl und ein Beutel voll Geld.Schuller, 31.

10 Man muss zuerst an die Verwandten denken, sagte der Zigeuner, als er Sultan wurde, und liess seine Brüder aufhängen. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau.

11 Mit Verwandten mag man Speiss' und Trank verzehren, aber niemals im Geschäft verkehren.

12 Wer bei Verwandten dient, braucht die Hölle nicht mehr zu fürchten.Neue Freie Presse, 4592.


[Spaltenumbruch]
Verweichlichung.

Nichts als Verweichlichung, sagte der Strolch, als er hörte, den Bürgermeister habe der Schlag getroffen und er sei todt hingefallen; mich hat der Schlag schon dreissigmal in der Stunde getroffen und ich bin gesund fortgegangen.


Verwendung.

Richtige Verwendung is noch kên Verschwendung.Plattdütscher Husfründ, III, 13.


Verzeihen.

12 Versain Se, meine Herren, die Dummheit dieses Knaben, sagte Vaterleben, es ist mein Sohn.


Verzichten.

Ich verzichte, sagte der Fuchs vor dem verschlossenen Hühnerstall, und klemmte den Schwanz zwischen die Beine.


Verziehen.

8 Lange verzogen, heisst nicht gelogen.Fischer, Psalter, 767, 4.


Verzückt.

* Verzückt sein bis in den dritten (siebenten) Himmel. (Köthen.)


Verzug.

13 Der Verzug versprochener Gnade hat eine Tochter, die heisst Vergessenheit.Harssdörffer, 263.


Vesper.

*9 Einem die Vesper und die Complet singen.

D. h. ihm den Text lesen, ihn ausschelten.

It.: Cantare il Vespero e la compieta a uno. (Giani, 1822.)


Vetter.

36 Wo Vettern und Muhmen sind, da wird auch geklatscht.Merx, 24.

*37 Er ist ein matter durstiger Vetter.

„Der viel schreiet von seinem grossen Gute, und ist doch ein matter, durstiger Vetter.“ (Schaltjahr, III, 528.)

*38 So, Herr Vetter, bei der Kirch! (Bietigheim.)


Vezir.

Bevor der Vezir angekleidet ist, sind die Armen gestorben.Merx, 350.


Vicenza.

Wenn in Vicenza einer pisst, so pissen alle.

It.: I Vicentini, quando piscia uno, piscian tutti. (Giani, 1739.)


Vieh.

68 Besorg dein Vieh und schon' es auch, das ist der beste Hexenrauch.Mätzler, 413.

69 Wenn ên Stöck Veh bîest, hêwt det angre den Zagel. (Natangen.) – Frischbier, I, 370.

Schlechte Beispiele finden schnelle Nachahmung. Biesen ist das unruhige Umherlaufen des Weideviehes vor dem Summen und Stechen der Bremse.

70 Wenn man das Vieh todtschlägt, so hört das Viehsterben auf.


Viehzucht.

2 Unsere Viehzucht hat weiten Ruf, und die Schweinewirthschaft in unserm Lande, sagte der Präsident der Thierschau, ist weltbekannt.


Viel.

133 Dat's doch all so väl, sä't Lüntje, do harr he 'n Heuhalm bytagt.Plattdütscher Klenner, Jever.

134 Es kommt viel zwischen Bolz und Ziel.Binder III, 4197.

135 Nicht zu viel und nicht zu wenig, dann bin ich reicher als ein König.

Lat.: Neque Lydorum carycas, neque flagrorum crepitus. (Philippi, II, 18.)

136 Viel wird auch alle.Lausch, 160.

137 Zu viel vnd zu wenig ist des Teuffels Zielmass.Theatr. Diabolorum, 406b.

*138 Nicht so viel, dass es einer Laus im Aug' weh thut.Gotthelf, Käserei, 106.


Viele.

32 Viel seind, die uns meiden, nur wenig, die uns kleyden; doch wern der Neider noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will.Keil, 65.


Vieleinig.

* He is nett (gerade, eben) so vileinig as 'n Imme.Kern, 682.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0908" n="[896]"/><cb n="1791"/>
223 Wenn der Verstand auf dem Baume wüchse, so würde ihn auch der Esel fressen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">224 Wer viel Verstand hat, ist doch auch immer ein bischen dumm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">225 Wo viel Verstand, da fehlt es auch an Unverstand nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*226 Hast du den Verstand verloren?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quas tu vides colubras? (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*227 Ihr Verstand ist so scharf, dass ihr Mann sich damit rasiren kann.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstandeskasten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist ein Verstandeskasten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verstehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Das versteht sich am Rande, dass der Matzkuchen rund ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">99 Was man nicht versteht, soll man nicht verdammen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Temeritas est damnare, quod nescias. (<hi rendition="#i">Seneca.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 213.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*100 Dat versteit he ut 'n ff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 1297.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*101 Der versteht, was die Gänse plaudern.</hi> (<hi rendition="#i">Pfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Candidat der Rechte Johann Benjamin Grosser aus Breslau um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte auf dem Lande die Gänsesprache studirt, und wollte ein Gänselexikon schreiben (vgl. <hi rendition="#i">Flügel, Geschichte der Hofnarren, 250</hi>); Dizniewski, der 1837 in Wilna promovirte, führte in seiner Inauguraldissertation einige Proben der Thiersprache und ihre Deutung an, unter andern auch ein Hühnergespräch; er glaubt seinen Gegenstand immer tiefer erfassen zu wollen (vgl. <hi rendition="#i">Blätter für literarische Unterhaltung, 1838, S. 304</hi>); endlich Dupont de Nemours will 11 Wörter aus der Tauben-, 22 aus der Rinder-, 33 aus der Hundesprache und die Rabensprache vollständig verstehen. Auch hat derselbe den Gesang verschiedener Vögel auf Noten gesetzt (vgl. <hi rendition="#i">Masius, Naturstudien, 1858</hi>).</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*102 Er versteht nicht so viel davon als des Pfarrers Katze, die weiss doch Mäuse zu fangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hackländer, Don Quixote, II, 239.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*103 Er versteht so viel davon als ein junges Kind vom Geigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Uli der Knecht, 99.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*104 Er versteht's wie der Ochs die Klarinette.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Leiden, II, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*105 So wenig davon verstehen als ein Kamel vom Geigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Wanderungen, 246.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Versteinert.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Ich bin wie versteinert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lapideus sum. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verthun.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Es verthut niemand mehr als der Kranke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 833.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vertrag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Wer ohne Vertrag hereinkommt, geht ohne Zahlung hinaus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 161.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vertragen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Wer vertrug, der hatte genug; wer rach, dem gebrach; wer schweigt, der bleibt; Gott richt, da niemand spricht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 810.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Sie vertragen sich wie Pilatus und Herodes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nigrinus, Inquisition, 350.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Vertrauen</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Was jemand im Vertrauen spricht, häng' an die grosse Glocke nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weingärtner, 42.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Vertrauen</hi> (Verb.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Soll man dir vertrauen, lass nicht zu viel Klugheit schauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 12.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verwandter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Die besten Verwandten in der Welt sind ein Sack voll Mehl und ein Beutel voll Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Man muss zuerst an die Verwandten denken, sagte der Zigeuner, als er Sultan wurde, und liess seine Brüder aufhängen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Franzos, Vom Don zur Donau.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Mit Verwandten mag man Speiss' und Trank verzehren, aber niemals im Geschäft verkehren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wer bei Verwandten dient, braucht die Hölle nicht mehr zu fürchten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <cb n="1792"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verweichlichung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Nichts als Verweichlichung, sagte der Strolch, als er hörte, den Bürgermeister habe der Schlag getroffen und er sei todt hingefallen; mich hat der Schlag schon dreissigmal in der Stunde getroffen und ich bin gesund fortgegangen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verwendung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Richtige Verwendung is noch kên Verschwendung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Husfründ, III, 13.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verzeihen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Versain Se, meine Herren, die Dummheit dieses Knaben, sagte Vaterleben, es ist mein Sohn.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verzichten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ich verzichte, sagte der Fuchs vor dem verschlossenen Hühnerstall, und klemmte den Schwanz zwischen die Beine.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verziehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Lange verzogen, heisst nicht gelogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 767, 4.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verzückt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Verzückt sein bis in den dritten (siebenten) Himmel.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Verzug.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Der Verzug versprochener Gnade hat eine Tochter, die heisst Vergessenheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 263.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vesper.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Einem die Vesper und die Complet singen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. ihm den Text lesen, ihn ausschelten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cantare il Vespero e la compieta a uno. (<hi rendition="#i">Giani, 1822.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vetter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Wo Vettern und Muhmen sind, da wird auch geklatscht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*37 Er ist ein matter durstiger Vetter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Der viel schreiet von seinem grossen Gute, und ist doch ein matter, durstiger Vetter.&#x201C; (<hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 528.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*38 So, Herr Vetter, bei der Kirch!</hi> (<hi rendition="#i">Bietigheim.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vezir.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Bevor der Vezir angekleidet ist, sind die Armen gestorben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 350.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vicenza.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wenn in Vicenza einer pisst, so pissen alle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: I Vicentini, quando piscia uno, piscian tutti. (<hi rendition="#i">Giani, 1739.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vieh.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Besorg dein Vieh und schon' es auch, das ist der beste Hexenrauch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mätzler, 413.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Wenn ên Stöck Veh bîest, hêwt det angre den Zagel.</hi> (<hi rendition="#i">Natangen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 370.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Schlechte Beispiele finden schnelle Nachahmung. Biesen ist das unruhige Umherlaufen des Weideviehes vor dem Summen und Stechen der Bremse.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">70 Wenn man das Vieh todtschlägt, so hört das Viehsterben auf.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Viehzucht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Unsere Viehzucht hat weiten Ruf, und die Schweinewirthschaft in unserm Lande, sagte der Präsident der Thierschau, ist weltbekannt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Viel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Dat's doch all so väl, sä't Lüntje, do harr he 'n Heuhalm bytagt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Klenner, Jever.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Es kommt viel zwischen Bolz und Ziel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Binder III, 4197.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">135 Nicht zu viel und nicht zu wenig, dann bin ich reicher als ein König.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Neque Lydorum carycas, neque flagrorum crepitus. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">136 Viel wird auch alle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lausch, 160.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Zu viel vnd zu wenig ist des Teuffels Zielmass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 406<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*138 Nicht so viel, dass es einer Laus im Aug' weh thut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Käserei, 106.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Viele.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Viel seind, die uns meiden, nur wenig, die uns kleyden; doch wern der Neider noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 65.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vieleinig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He is nett (gerade, eben) so vileinig as 'n Imme.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 682.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[896]/0908] 223 Wenn der Verstand auf dem Baume wüchse, so würde ihn auch der Esel fressen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. 224 Wer viel Verstand hat, ist doch auch immer ein bischen dumm. – Neue Freie Presse, 4592. 225 Wo viel Verstand, da fehlt es auch an Unverstand nicht. *226 Hast du den Verstand verloren? Lat.: Quas tu vides colubras? (Plautus.) *227 Ihr Verstand ist so scharf, dass ihr Mann sich damit rasiren kann. Verstandeskasten. * Er ist ein Verstandeskasten. Verstehen. 98 Das versteht sich am Rande, dass der Matzkuchen rund ist. 99 Was man nicht versteht, soll man nicht verdammen. Lat.: Temeritas est damnare, quod nescias. (Seneca.) (Philippi, II, 213.) *100 Dat versteit he ut 'n ff. – Kern, 1297. *101 Der versteht, was die Gänse plaudern. (Pfalz.) Der Candidat der Rechte Johann Benjamin Grosser aus Breslau um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte auf dem Lande die Gänsesprache studirt, und wollte ein Gänselexikon schreiben (vgl. Flügel, Geschichte der Hofnarren, 250); Dizniewski, der 1837 in Wilna promovirte, führte in seiner Inauguraldissertation einige Proben der Thiersprache und ihre Deutung an, unter andern auch ein Hühnergespräch; er glaubt seinen Gegenstand immer tiefer erfassen zu wollen (vgl. Blätter für literarische Unterhaltung, 1838, S. 304); endlich Dupont de Nemours will 11 Wörter aus der Tauben-, 22 aus der Rinder-, 33 aus der Hundesprache und die Rabensprache vollständig verstehen. Auch hat derselbe den Gesang verschiedener Vögel auf Noten gesetzt (vgl. Masius, Naturstudien, 1858). *102 Er versteht nicht so viel davon als des Pfarrers Katze, die weiss doch Mäuse zu fangen. – Hackländer, Don Quixote, II, 239. *103 Er versteht so viel davon als ein junges Kind vom Geigen. – Gotthelf, Uli der Knecht, 99. *104 Er versteht's wie der Ochs die Klarinette. – Gotthelf, Leiden, II, 63. *105 So wenig davon verstehen als ein Kamel vom Geigen. – Gotthelf, Wanderungen, 246. Versteinert. * Ich bin wie versteinert. Lat.: Lapideus sum. (Plautus.) Verthun. 13 Es verthut niemand mehr als der Kranke. – Herberger, Ib, 833. Vertrag. 17 Wer ohne Vertrag hereinkommt, geht ohne Zahlung hinaus. – Merx, 161. Vertragen. 26 Wer vertrug, der hatte genug; wer rach, dem gebrach; wer schweigt, der bleibt; Gott richt, da niemand spricht. – Herberger, I, 810. *27 Sie vertragen sich wie Pilatus und Herodes. – Nigrinus, Inquisition, 350. Vertrauen (Subst.). 15 Was jemand im Vertrauen spricht, häng' an die grosse Glocke nicht. – Weingärtner, 42. Vertrauen (Verb.). 27 Soll man dir vertrauen, lass nicht zu viel Klugheit schauen. – Devisenbuch, 12. Verwandter. 9 Die besten Verwandten in der Welt sind ein Sack voll Mehl und ein Beutel voll Geld. – Schuller, 31. 10 Man muss zuerst an die Verwandten denken, sagte der Zigeuner, als er Sultan wurde, und liess seine Brüder aufhängen. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau. 11 Mit Verwandten mag man Speiss' und Trank verzehren, aber niemals im Geschäft verkehren. 12 Wer bei Verwandten dient, braucht die Hölle nicht mehr zu fürchten. – Neue Freie Presse, 4592. Verweichlichung. Nichts als Verweichlichung, sagte der Strolch, als er hörte, den Bürgermeister habe der Schlag getroffen und er sei todt hingefallen; mich hat der Schlag schon dreissigmal in der Stunde getroffen und ich bin gesund fortgegangen. Verwendung. Richtige Verwendung is noch kên Verschwendung. – Plattdütscher Husfründ, III, 13. Verzeihen. 12 Versain Se, meine Herren, die Dummheit dieses Knaben, sagte Vaterleben, es ist mein Sohn. Verzichten. Ich verzichte, sagte der Fuchs vor dem verschlossenen Hühnerstall, und klemmte den Schwanz zwischen die Beine. Verziehen. 8 Lange verzogen, heisst nicht gelogen. – Fischer, Psalter, 767, 4. Verzückt. * Verzückt sein bis in den dritten (siebenten) Himmel. (Köthen.) Verzug. 13 Der Verzug versprochener Gnade hat eine Tochter, die heisst Vergessenheit. – Harssdörffer, 263. Vesper. *9 Einem die Vesper und die Complet singen. D. h. ihm den Text lesen, ihn ausschelten. It.: Cantare il Vespero e la compieta a uno. (Giani, 1822.) Vetter. 36 Wo Vettern und Muhmen sind, da wird auch geklatscht. – Merx, 24. *37 Er ist ein matter durstiger Vetter. „Der viel schreiet von seinem grossen Gute, und ist doch ein matter, durstiger Vetter.“ (Schaltjahr, III, 528.) *38 So, Herr Vetter, bei der Kirch! (Bietigheim.) Vezir. Bevor der Vezir angekleidet ist, sind die Armen gestorben. – Merx, 350. Vicenza. Wenn in Vicenza einer pisst, so pissen alle. It.: I Vicentini, quando piscia uno, piscian tutti. (Giani, 1739.) Vieh. 68 Besorg dein Vieh und schon' es auch, das ist der beste Hexenrauch. – Mätzler, 413. 69 Wenn ên Stöck Veh bîest, hêwt det angre den Zagel. (Natangen.) – Frischbier, I, 370. Schlechte Beispiele finden schnelle Nachahmung. Biesen ist das unruhige Umherlaufen des Weideviehes vor dem Summen und Stechen der Bremse. 70 Wenn man das Vieh todtschlägt, so hört das Viehsterben auf. Viehzucht. 2 Unsere Viehzucht hat weiten Ruf, und die Schweinewirthschaft in unserm Lande, sagte der Präsident der Thierschau, ist weltbekannt. Viel. 133 Dat's doch all so väl, sä't Lüntje, do harr he 'n Heuhalm bytagt. – Plattdütscher Klenner, Jever. 134 Es kommt viel zwischen Bolz und Ziel. – Binder III, 4197. 135 Nicht zu viel und nicht zu wenig, dann bin ich reicher als ein König. Lat.: Neque Lydorum carycas, neque flagrorum crepitus. (Philippi, II, 18.) 136 Viel wird auch alle. – Lausch, 160. 137 Zu viel vnd zu wenig ist des Teuffels Zielmass. – Theatr. Diabolorum, 406b. *138 Nicht so viel, dass es einer Laus im Aug' weh thut. – Gotthelf, Käserei, 106. Viele. 32 Viel seind, die uns meiden, nur wenig, die uns kleyden; doch wern der Neider noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will. – Keil, 65. Vieleinig. * He is nett (gerade, eben) so vileinig as 'n Imme. – Kern, 682.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/908
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [896]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/908>, abgerufen am 23.11.2024.