Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Dachgerüste. diesem Beispiele wäre es zweckmäßiger gewesen, wenn die Stuhl-wände s mehr nach einwärts ständen, wodurch die Sparren eine bessere Unterstützung erhalten. Der mittlere Stiel drückt so stark auf den Bundtram, daß dieser einer kleinen Unterstützung, beste- hend aus einigen Ziegelschaaren (Schichten) bedarf. Die Skizze Fig. 300 zeigt außerdem noch auf der linken Hälfte eine Aufmaue- rung, die sogenannte Attika. Will man einen freien Dachraum haben, so läßt man den mitt- Eine Abweichung von den bis jetzt besprochenen Drempelwänden [Abbildung]
Fig. 301. ken, als solcher an dem einen Ende mit dem Stiele s verzapft undverklammert, und an dem anderen Ende mit dem Hauptsparren ver- bunden; für die Leersparren sind dann noch ausgewechselte Stiele erforderlich. Der Bundtram ruht auf einem Ziegelpfeiler; m ist die Mauerbank. Eine bedeutend solidere Drempelwand besitzt Fig. 302 A u. B; B ist der Werksatz, in welchem die doppelten Drempelzangen d d angegeben sind; die Fettenzange z besteht aus einem Holze, und ist mit den Streben s s zur Hälfte überschnitten. Das Con- structionsprincip der beiden vorstehenden Beispiele liegt auch der Fig 303 zu Grunde, und ist dieselbe ohne jede weitere Beschreibung hin- reichend verständlich. Die Dachgerüſte. dieſem Beiſpiele wäre es zweckmäßiger geweſen, wenn die Stuhl-wände s mehr nach einwärts ſtänden, wodurch die Sparren eine beſſere Unterſtützung erhalten. Der mittlere Stiel drückt ſo ſtark auf den Bundtram, daß dieſer einer kleinen Unterſtützung, beſte- hend aus einigen Ziegelſchaaren (Schichten) bedarf. Die Skizze Fig. 300 zeigt außerdem noch auf der linken Hälfte eine Aufmaue- rung, die ſogenannte Attika. Will man einen freien Dachraum haben, ſo läßt man den mitt- Eine Abweichung von den bis jetzt beſprochenen Drempelwänden [Abbildung]
Fig. 301. ken, als ſolcher an dem einen Ende mit dem Stiele s verzapft undverklammert, und an dem anderen Ende mit dem Hauptſparren ver- bunden; für die Leerſparren ſind dann noch ausgewechſelte Stiele erforderlich. Der Bundtram ruht auf einem Ziegelpfeiler; m iſt die Mauerbank. Eine bedeutend ſolidere Drempelwand beſitzt Fig. 302 A u. B; B iſt der Werkſatz, in welchem die doppelten Drempelzangen d d angegeben ſind; die Fettenzange z beſteht aus einem Holze, und iſt mit den Streben s s zur Hälfte überſchnitten. Das Con- ſtructionsprincip der beiden vorſtehenden Beiſpiele liegt auch der Fig 303 zu Grunde, und iſt dieſelbe ohne jede weitere Beſchreibung hin- reichend verſtändlich. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0215" n="203"/><fw place="top" type="header">Die Dachgerüſte.</fw><lb/> dieſem Beiſpiele wäre es zweckmäßiger geweſen, wenn die Stuhl-<lb/> wände <hi rendition="#aq">s</hi> mehr nach einwärts ſtänden, wodurch die Sparren eine<lb/> beſſere Unterſtützung erhalten. Der mittlere Stiel drückt ſo ſtark<lb/> auf den Bundtram, daß dieſer einer kleinen Unterſtützung, beſte-<lb/> hend aus einigen Ziegelſchaaren (Schichten) bedarf. Die Skizze<lb/> Fig. 300 zeigt außerdem noch auf der linken Hälfte eine Aufmaue-<lb/> rung, die ſogenannte Attika.</p><lb/> <p>Will man einen freien Dachraum haben, ſo läßt man den mitt-<lb/> leren Stiel nicht ganz hinab reichen, ſondern in der Höhe des Fet-<lb/> tenzangenholzes enden, in welchem Falle die obere Partie des Dach-<lb/> gerüſtes hängewerkartig ausgebildet werden muß. Derartige Con-<lb/> ſtruktionen erkennen wir in den Fig. 301—303 (die erſten beiden<lb/> für öſterreichiſche Wohngebäude).</p><lb/> <p>Eine Abweichung von den bis jetzt beſprochenen Drempelwänden<lb/> enthält Fig. 301; es iſt nämlich in ihr die Zange <hi rendition="#aq">z</hi> ein Zangenbal-<lb/><figure><head>Fig. 301.</head></figure><lb/> ken, als ſolcher an dem einen Ende mit dem Stiele <hi rendition="#aq">s</hi> verzapft und<lb/> verklammert, und an dem anderen Ende mit dem Hauptſparren ver-<lb/> bunden; für die Leerſparren ſind dann noch ausgewechſelte Stiele<lb/> erforderlich. Der Bundtram ruht auf einem Ziegelpfeiler; <hi rendition="#aq">m</hi> iſt die<lb/> Mauerbank. Eine bedeutend ſolidere Drempelwand beſitzt Fig. 302<lb/><hi rendition="#aq">A</hi> u. <hi rendition="#aq">B; B</hi> iſt der Werkſatz, in welchem die doppelten Drempelzangen<lb/><hi rendition="#aq">d d</hi> angegeben ſind; die Fettenzange <hi rendition="#aq">z</hi> beſteht aus <hi rendition="#g">einem</hi> Holze,<lb/> und iſt mit den Streben <hi rendition="#aq">s s</hi> zur Hälfte überſchnitten. Das Con-<lb/> ſtructionsprincip der beiden vorſtehenden Beiſpiele liegt auch der Fig<lb/> 303 zu Grunde, und iſt dieſelbe ohne jede weitere Beſchreibung hin-<lb/> reichend verſtändlich.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [203/0215]
Die Dachgerüſte.
dieſem Beiſpiele wäre es zweckmäßiger geweſen, wenn die Stuhl-
wände s mehr nach einwärts ſtänden, wodurch die Sparren eine
beſſere Unterſtützung erhalten. Der mittlere Stiel drückt ſo ſtark
auf den Bundtram, daß dieſer einer kleinen Unterſtützung, beſte-
hend aus einigen Ziegelſchaaren (Schichten) bedarf. Die Skizze
Fig. 300 zeigt außerdem noch auf der linken Hälfte eine Aufmaue-
rung, die ſogenannte Attika.
Will man einen freien Dachraum haben, ſo läßt man den mitt-
leren Stiel nicht ganz hinab reichen, ſondern in der Höhe des Fet-
tenzangenholzes enden, in welchem Falle die obere Partie des Dach-
gerüſtes hängewerkartig ausgebildet werden muß. Derartige Con-
ſtruktionen erkennen wir in den Fig. 301—303 (die erſten beiden
für öſterreichiſche Wohngebäude).
Eine Abweichung von den bis jetzt beſprochenen Drempelwänden
enthält Fig. 301; es iſt nämlich in ihr die Zange z ein Zangenbal-
[Abbildung Fig. 301.]
ken, als ſolcher an dem einen Ende mit dem Stiele s verzapft und
verklammert, und an dem anderen Ende mit dem Hauptſparren ver-
bunden; für die Leerſparren ſind dann noch ausgewechſelte Stiele
erforderlich. Der Bundtram ruht auf einem Ziegelpfeiler; m iſt die
Mauerbank. Eine bedeutend ſolidere Drempelwand beſitzt Fig. 302
A u. B; B iſt der Werkſatz, in welchem die doppelten Drempelzangen
d d angegeben ſind; die Fettenzange z beſteht aus einem Holze,
und iſt mit den Streben s s zur Hälfte überſchnitten. Das Con-
ſtructionsprincip der beiden vorſtehenden Beiſpiele liegt auch der Fig
303 zu Grunde, und iſt dieſelbe ohne jede weitere Beſchreibung hin-
reichend verſtändlich.
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