Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Viertes Kapitel. p und w die Horizontal- und Verticalproportionen der Stuhl- säule Z R. Die Neigung des Pfostens Z R, also des Winkels zwischen dem Ist das Gespärre so geordnet, daß der Pfosten und der Haupt- für ein Winkeldach S = 0,197 P, " " Dritteldach S = 0,220 P, " " Vierteldach S = 0,227 P, oder in Worten, der Horizontalschub von dergleichen gleichmäßig [Abbildung]
Fig. 377. [Abbildung]
Fig. 378. Für die Stärke der Widerlagsmauern stellt Ardant folgende 1) Die erhaltenen Mauerstärken gelten nur dann, wenn das Erdreich unpreßbar ist; 2) die Absätze des Fundamentes und möglicherweise selbst die Stärke der Mauer, zwischen dem Boden und dem Fuß- punkte des Gespärres, müssen vergrößert werden, wenn der Grund unter dem Gewichte des Mauerwerkes aus- weichen könnte; 3) der Mauertheil, vom Fußpunkte der Gespärre bis zum Kranzgesimse, darf keinen Horizontalschub erleiden, der Pfosten muß also noch einen gewissen Abstand von der Mauer haben, damit er beim Senken des Daches keinen Druck auf die Mauer ausübt (Fig. 374). Viertes Kapitel. p und w die Horizontal- und Verticalproportionen der Stuhl- ſäule Z R. Die Neigung des Pfoſtens Z R, alſo des Winkels zwiſchen dem Iſt das Geſpärre ſo geordnet, daß der Pfoſten und der Haupt- für ein Winkeldach S = 0,197 P, „ „ Dritteldach S = 0,220 P, „ „ Vierteldach S = 0,227 P, oder in Worten, der Horizontalſchub von dergleichen gleichmäßig [Abbildung]
Fig. 377. [Abbildung]
Fig. 378. Für die Stärke der Widerlagsmauern ſtellt Ardant folgende 1) Die erhaltenen Mauerſtärken gelten nur dann, wenn das Erdreich unpreßbar iſt; 2) die Abſätze des Fundamentes und möglicherweiſe ſelbſt die Stärke der Mauer, zwiſchen dem Boden und dem Fuß- punkte des Geſpärres, müſſen vergrößert werden, wenn der Grund unter dem Gewichte des Mauerwerkes aus- weichen könnte; 3) der Mauertheil, vom Fußpunkte der Geſpärre bis zum Kranzgeſimſe, darf keinen Horizontalſchub erleiden, der Pfoſten muß alſo noch einen gewiſſen Abſtand von der Mauer haben, damit er beim Senken des Daches keinen Druck auf die Mauer ausübt (Fig. 374). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0260" n="248"/> <fw place="top" type="header">Viertes Kapitel.</fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">p</hi> und <hi rendition="#aq">w</hi> die Horizontal- und Verticalproportionen der Stuhl-<lb/> ſäule <hi rendition="#aq">Z R.</hi></item> </list><lb/> <p>Die Neigung des Pfoſtens <hi rendition="#aq">Z R</hi>, alſo des Winkels zwiſchen dem<lb/> geneigten Pfoſten und der Lothrechten, beträgt circa 3° oder<lb/><hi rendition="#aq">p</hi> = 0,052 <hi rendition="#aq">w.</hi></p><lb/> <p>Iſt das Geſpärre ſo geordnet, daß der Pfoſten und der Haupt-<lb/> ſparren an einem Halbkreiſe tangiren (Fig. 378), ſo iſt:</p><lb/> <list> <item>für ein Winkeldach <hi rendition="#aq">S</hi> = 0,197 <hi rendition="#aq">P</hi>,</item><lb/> <item>„ „ Dritteldach <hi rendition="#aq">S</hi> = 0,220 <hi rendition="#aq">P</hi>,</item><lb/> <item>„ „ Vierteldach <hi rendition="#aq">S</hi> = 0,227 <hi rendition="#aq">P</hi>,</item> </list><lb/> <p>oder in Worten, der Horizontalſchub von dergleichen gleichmäßig<lb/> belaſteten Geſpärren beträgt circa ⅕ — ¼ der Belaſtung derſelben.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 377.</head> </figure><lb/> <figure> <head>Fig. 378.</head> </figure><lb/> <p>Für die Stärke der Widerlagsmauern ſtellt Ardant folgende<lb/> Tabelle auf, wobei jedoch zu bemerken iſt:</p><lb/> <list> <item>1) Die erhaltenen Mauerſtärken gelten nur dann, wenn das<lb/> Erdreich unpreßbar iſt;</item><lb/> <item>2) die Abſätze des Fundamentes und möglicherweiſe ſelbſt die<lb/> Stärke der Mauer, zwiſchen dem Boden und dem Fuß-<lb/> punkte des Geſpärres, müſſen vergrößert werden, wenn<lb/> der Grund unter dem Gewichte des Mauerwerkes aus-<lb/> weichen könnte;</item><lb/> <item>3) der Mauertheil, vom Fußpunkte der Geſpärre bis zum<lb/> Kranzgeſimſe, darf keinen Horizontalſchub erleiden, der<lb/> Pfoſten muß alſo noch einen gewiſſen Abſtand von der<lb/> Mauer haben, damit er beim Senken des Daches keinen<lb/> Druck auf die Mauer ausübt (Fig. 374).</item> </list><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [248/0260]
Viertes Kapitel.
p und w die Horizontal- und Verticalproportionen der Stuhl-
ſäule Z R.
Die Neigung des Pfoſtens Z R, alſo des Winkels zwiſchen dem
geneigten Pfoſten und der Lothrechten, beträgt circa 3° oder
p = 0,052 w.
Iſt das Geſpärre ſo geordnet, daß der Pfoſten und der Haupt-
ſparren an einem Halbkreiſe tangiren (Fig. 378), ſo iſt:
für ein Winkeldach S = 0,197 P,
„ „ Dritteldach S = 0,220 P,
„ „ Vierteldach S = 0,227 P,
oder in Worten, der Horizontalſchub von dergleichen gleichmäßig
belaſteten Geſpärren beträgt circa ⅕ — ¼ der Belaſtung derſelben.
[Abbildung Fig. 377.]
[Abbildung Fig. 378.]
Für die Stärke der Widerlagsmauern ſtellt Ardant folgende
Tabelle auf, wobei jedoch zu bemerken iſt:
1) Die erhaltenen Mauerſtärken gelten nur dann, wenn das
Erdreich unpreßbar iſt;
2) die Abſätze des Fundamentes und möglicherweiſe ſelbſt die
Stärke der Mauer, zwiſchen dem Boden und dem Fuß-
punkte des Geſpärres, müſſen vergrößert werden, wenn
der Grund unter dem Gewichte des Mauerwerkes aus-
weichen könnte;
3) der Mauertheil, vom Fußpunkte der Geſpärre bis zum
Kranzgeſimſe, darf keinen Horizontalſchub erleiden, der
Pfoſten muß alſo noch einen gewiſſen Abſtand von der
Mauer haben, damit er beim Senken des Daches keinen
Druck auf die Mauer ausübt (Fig. 374).
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