Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau. Bundbalken an. Auch in der Richtung l h ist ein halber Hauptbindernöthig und darf ein Stichbalken (wenn auch kurzer) nicht fehlen. Ist der Abstand l h so groß, daß der Sparrenrost sich nicht frei tragen kann, so bedarf derselbe einer trägerartigen Unterstützung (Fette) und wo die Fette zweier nebeneinanderliegender Dachflächen sich im Grate treffen, steht ein Unterstützungsstiel, von dem aus nach der einen Seite ein ganzer und nach der anderen ein halber Hauptbinder ab- geht -- auch unter diesen sind Bund- resp. Stichbalken unerläßlich. Die Fig. 124 giebt die Ecke der in Fig. 125 dargestellten Grund- [Abbildung]
Fig. 125. ein Hauptbinder mit seinem Bundbalken, gleichfalls in der Rich-tung b f, während in der Richtung A m ein Stichbalken m sich be- findet. Die sämmtlichen Stiche und Gradstiche stecken in den Ort- balken; weit besser ist es, den letzteren fortzulassen und die Stiche in dem lm weiter abliegenden Balken (siehe Fig. 126) zu verzapfen. Die Anordnung langer Stichbalken zeigen die Fig. 127 und 128; im letzten Beispiele verweisen wir besonders auf die Deckenrostbildung über dem Eckzimmer. Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau. Bundbalken an. Auch in der Richtung l h iſt ein halber Hauptbindernöthig und darf ein Stichbalken (wenn auch kurzer) nicht fehlen. Iſt der Abſtand l h ſo groß, daß der Sparrenroſt ſich nicht frei tragen kann, ſo bedarf derſelbe einer trägerartigen Unterſtützung (Fette) und wo die Fette zweier nebeneinanderliegender Dachflächen ſich im Grate treffen, ſteht ein Unterſtützungsſtiel, von dem aus nach der einen Seite ein ganzer und nach der anderen ein halber Hauptbinder ab- geht — auch unter dieſen ſind Bund- reſp. Stichbalken unerläßlich. Die Fig. 124 giebt die Ecke der in Fig. 125 dargeſtellten Grund- [Abbildung]
Fig. 125. ein Hauptbinder mit ſeinem Bundbalken, gleichfalls in der Rich-tung b f, während in der Richtung A m ein Stichbalken m ſich be- findet. Die ſämmtlichen Stiche und Gradſtiche ſtecken in den Ort- balken; weit beſſer iſt es, den letzteren fortzulaſſen und die Stiche in dem lm weiter abliegenden Balken (ſiehe Fig. 126) zu verzapfen. Die Anordnung langer Stichbalken zeigen die Fig. 127 und 128; im letzten Beiſpiele verweiſen wir beſonders auf die Deckenroſtbildung über dem Eckzimmer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0073" n="61"/><fw place="top" type="header">Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.</fw><lb/> Bundbalken an. Auch in der Richtung <hi rendition="#aq">l h</hi> iſt ein halber Hauptbinder<lb/> nöthig und darf ein Stichbalken (wenn auch kurzer) nicht fehlen. Iſt<lb/> der Abſtand <hi rendition="#aq">l h</hi> ſo groß, daß der Sparrenroſt ſich nicht frei tragen<lb/> kann, ſo bedarf derſelbe einer trägerartigen Unterſtützung (Fette) und<lb/> wo die Fette zweier nebeneinanderliegender Dachflächen ſich im Grate<lb/> treffen, ſteht ein Unterſtützungsſtiel, von dem aus nach der einen<lb/> Seite ein ganzer und nach der anderen ein halber Hauptbinder ab-<lb/> geht — auch unter <hi rendition="#g">dieſen</hi> ſind Bund- reſp. Stichbalken unerläßlich.</p><lb/> <p>Die Fig. 124 giebt die Ecke der in Fig. 125 dargeſtellten Grund-<lb/> form; die eine Seite zeigt das Gebälk, die andere das über dem-<lb/> ſelben befindliche Geſpärre. Am „Anfallspunkt des Walms“ ſteht<lb/><figure><head>Fig. 125.</head></figure><lb/> ein Hauptbinder mit ſeinem Bundbalken, gleichfalls in der Rich-<lb/> tung <hi rendition="#aq">b f</hi>, während in der Richtung <hi rendition="#aq">A m</hi> ein Stichbalken <hi rendition="#aq">m</hi> ſich be-<lb/> findet. Die ſämmtlichen Stiche und Gradſtiche ſtecken in den Ort-<lb/> balken; weit beſſer iſt es, den letzteren fortzulaſſen und die Stiche<lb/> in dem <hi rendition="#aq">l<hi rendition="#sup">m</hi></hi> weiter abliegenden Balken (ſiehe Fig. 126) zu verzapfen.<lb/> Die Anordnung langer Stichbalken zeigen die Fig. 127 und 128;<lb/> im letzten Beiſpiele verweiſen wir beſonders auf die Deckenroſtbildung<lb/> über dem Eckzimmer.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0073]
Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.
Bundbalken an. Auch in der Richtung l h iſt ein halber Hauptbinder
nöthig und darf ein Stichbalken (wenn auch kurzer) nicht fehlen. Iſt
der Abſtand l h ſo groß, daß der Sparrenroſt ſich nicht frei tragen
kann, ſo bedarf derſelbe einer trägerartigen Unterſtützung (Fette) und
wo die Fette zweier nebeneinanderliegender Dachflächen ſich im Grate
treffen, ſteht ein Unterſtützungsſtiel, von dem aus nach der einen
Seite ein ganzer und nach der anderen ein halber Hauptbinder ab-
geht — auch unter dieſen ſind Bund- reſp. Stichbalken unerläßlich.
Die Fig. 124 giebt die Ecke der in Fig. 125 dargeſtellten Grund-
form; die eine Seite zeigt das Gebälk, die andere das über dem-
ſelben befindliche Geſpärre. Am „Anfallspunkt des Walms“ ſteht
[Abbildung Fig. 125.]
ein Hauptbinder mit ſeinem Bundbalken, gleichfalls in der Rich-
tung b f, während in der Richtung A m ein Stichbalken m ſich be-
findet. Die ſämmtlichen Stiche und Gradſtiche ſtecken in den Ort-
balken; weit beſſer iſt es, den letzteren fortzulaſſen und die Stiche
in dem lm weiter abliegenden Balken (ſiehe Fig. 126) zu verzapfen.
Die Anordnung langer Stichbalken zeigen die Fig. 127 und 128;
im letzten Beiſpiele verweiſen wir beſonders auf die Deckenroſtbildung
über dem Eckzimmer.
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